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Auch Mister Purrey stieg ohne Auf enthalt und ziemlich lcbliaft die Treppe hinauf, die nach der Straße führte, vorsichtig, aber doch ziemlich gewandt und sicher folgte ihm Mister Boerner. Wenn fein Begleiter nicht gar zu er picht darauf gewesen wäre. !s alter Londoner Junge seinem Gast die Merkwürdigkeiten und Scliünöwürdig leiten von London zu zeigen, hätte er bei einiger Aufmerksamkeit auf die Idee kommen müssen, daß Mister Äoerner ziemlich ortskundig sein müsse und vielleicht gar besser in Lon don Bescheid wisse als sein Führer. Auch sprach er für einen Deutschen, als den er fich ausgab, merkwürdig gut englisch und hatte beim Sprechen soc;nr manchmal den echten Londoner Accent. DaS Deutsche des Herr Boerncr konnte Mister Purrey nicht beurtheilen, weil er es niclit verstand. Nebel!" fuhr Mister Purrey in sei ner lebhaften aniuiirtcn Art fort, der man eS ansah, wie stolz er als Lon doner auf feine Batcrsiadt war und wie angenehm eS ihm war, sie einem Frem den zeigen zu können, sehen Sie. Mister Bocrner, daö ist echt Londoner Nebel. Sollte man nicht meinen, wir wären noch immer im Thcnisclunncl, durch den wir eben fuhren' So was gibt es nur in London. Sehen Sie die Laterne aus der anderen Seite der Straße?- Nein!- Und wenn jede Laterne eine Sonne wäre. Sie würden keine sehen, Mister Bocrner. Das ist Londoner Nebel. Aber sehr gefährlich. Alles Iubrwerk auf der Straße fährt langsam und die Viii(i s(nüin niirfi lici nrHnifr Wnrtirf't " '"" vvtii. mit den Köpfen zusammen. Und erst auf der See! Heute Morgen ist an der Küste von Namsgate ein Dampfer gesunken" Was Sie sagen, Mister Purrey ! Bei Namögate? So nahe?- Und doch so tief! Er soll über hun dert Faden tief liegen. Der Dampfer gehört der (laögorv-Line-Company, hieß ,Westmorcland' und brachte mehr als hunderttausend Pfund in ttold von Antwerpen für die Bank von England. " Nicht möglich!" rief Boerncr über rascht auö und stellte sich sehr erstaunt. Mehr als hunderttausend Psund in Gold? Und da liegt jetzt Alles auf dem Meeresgrund?" Wie ich Ihnen sage, Mister Bocr ner, mehr als hundert Jaden tief. Aber eS trifft Niemanden Verlust. Es war Alles versichert." Aber daS Gold liegt doch unten." Was thut'S? Da 'liegt schon Man chcS unten." Wird man nicht Hcbungsvcrfuchc machen?" Natürlich wird man welche machen, aber sie werden nichts nützen. Was glauben Sie? Hundert gadcn tief! Denken Sie sich hundert Faden in einen solchen Nebel versenkt, wie wir hier um uns haben. Halten Sie es in solcher Tiefe für möglich, irgend etwas zu suchen? Und nun Wasser, Nisse, Felsen, Scethiere, Luftmangel, Fin sterniß, Wasserdruck'' Auö welcher Ursache ist der, West morcland' gesunken?" Weiß eö nicht. Man munkelt allerlei. Im ,Morning-Tclegrap!' steht sogar, daß man vermuthet, er sei absichtlich versenkt worden." Absichtlich? Wcöhalb denn?" Weiß eö nicht. In London passirt zu viel, Mister Bocrner. Wenn man wissen sollte, weshalb Alles geschieht, müßte man einen Kopf haben so groß wie die St. Paulökirche." Sind Menschen um'S Leben ge kommen?" .Die ganze Mannschaft ist ersoffen. Sir! Oha! Was zum Teufel liegt denn hier? He, Policeman! Heda, sage ich, was ist denn das? Ein Bün del Wäsche? Policeman" Bei diesen Worten bückte sich Mister Purrey zur Erde, wo er mit dem Fuß an etwas gestoßen war, und als er es genauer besah, entdeckte er zuerst ein Bündel Kleider, dann eine menschliche Gestalt, die in den Kleidern sich befand und endlich ein großes Packet, welches die Gestalt unter dem Arme festgc klemmt hielt. Mit dem anderen Arm dielt die Gestalt den Laternenpfahl fest, daß es schien, als habe sie sich daran festhalten wollen, ehe sie umge junkcn war. ES kam kein Policeman, trotzdem Bister Purrey noch dreimal darnach rief. So bückte er sich denn gutmüthige mitleidig, wie er trotz seiner brainar' basirendcn Lebhaftigkeit war, um zu sehen, was e gab und wenn nöthig zu helfen. Es ist ein Kind," rief er gleich darauf wieder, nach einer Pause aber fuhr er fort : Nein, es ist ein junges Mädchen." Schließlich richtete sich Mister Purrey ernst und erschüttert wieder auf und sagte etwas leiser und mit großem Respekt: ES ist eine Dame, eine junge Dame, flliiilcr i'Wrnrr. .Um lVoi teilten, Iflllca Sie frlicn, meinte dieser jetzt ffccnjaH bestürzt uiit beugte sich nieder. Einige Neugierige Hieben stehen und mich!.'!! Brmctfunrux ?enn wenn die Straße, in kcr rie seüdcr bare Szene ror sich giug, auch si.ister m:d mit so dickem Nebel angesüllt war, daß r.ian, wie vmm j.icn pfic.it, die Hand nicht vor d.".i Art gen foti, so fiel die Grupr: do.l, e.,s. Sch?n d'S w'der bvlte Nufcn Punen? nach einem Policeman machte Aufsehen. Sie wird bctriiiiklN sein, äußerte eincr dcr Um siebenden, und ein Anderer niiilhmaßre, daß die junge Dame woijl eine billige Fahrt nach irgend einem Hospital zu machen wünsche. Mister Boerncr sah dcr jungen Dame aufmerksam in'S Gesicht. (iJ war ein seiner, classcs, scharf und vrr ticliiii geschnittenes Gefichtcken. Ihre Gestalt machte einen überaus zarten und leidenden Eindruck eine Blume, vom Sturm genickt. Ihre Kleider waren in Folge des Falles natürlich schmutzig geworden, waren aber doch die Kleider einer Dame, nicht vornehm oder lururieS, im Gegentheil alt und abgetragen, als ob man noch in ärgster Noth kiamxshast daran sestgehalten liabe. in der Straße anständig niid standesgemäß zu erscheinen, wie man eS manchmal bei verschämten Armen in den Greßslädlen sieht. Plötzlich, in dem Bemühen, das junge ohnmächtige Mädchen aufzu heben, nahm de,ö Gesicht Mister Wocr nerS einen erschreckten, staree Aufdruck an und feine Lippen preßten zuckend und ohne daß er es wollte, den Namen : Kitly!" hervor. Aber nur einen Augenblick übermannte ihn die Ueber raschung. Gleich darauf sagte er etwas ruhiger, wenn auch noch immer im auf geregten Ton, wie ihn die Situation erklärlich machte : Nuten Sie ein Eab, Mister Purrey. Bei Allem, was Ihnen lieb ist, holen Sie einen Wagen." In demselben Moment kam aber die junge Dame auch schon wieder zn fich. Um'S Hiniinclswillen," stöhnte sie. indem sie die Augen aufschlug, wo bin ich? WaS ist mit mir geschehen? Wo ist mein Packet?" Instinktiv suchte sie sich von Mister Boerncr lc?-,!imachcn. Können Sie stehen. Miß?" fragte dieser. Hier ist Ihr Pzckct, Miß " warf Mister Purrey dazwischen, nur Muth, nur Kops hoch. Es ist Alles gut. Wohin wollen Sie?" Wir fanden Sie liier ohnmächtig, Miß, und wollten Sie eben nach einem Hospital bringen. Wenn Sie aber glauben, daß Sie fremder Hilfe nicht mehr bedürfen" Oh nein! bitte, lassen Sie mies gehen. Ich ich habe einen sehr noth wendigen Gang vor. Eö war nur ein vorübergehender Schwindelanfall. Ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre Hil se leistung, muß Sie aber biltcn.'mich jetzt weitergehen zu lassen," flüsterte das junge Mädchen verschämt und angst lich. Wie Sie wischen. Miß," versetzte Mister Boerncr, aber ich möchte Ihnen doch rathcn, ein Eab zu nehmen, es ist vielleicht unvorsichtig wenn Sie allein" Nein, ohnein! Ich gehe garnicht weit." ES ist nur für den Fall, daß Ihnen wieder schwindlig werden sollte" Ich danke Ihnen. Sie sind sehr gütig, Sir, aber bitte, bitte, lassen Sie mich weiter." Die Umstehenden zcrstrcutcn sich, zum Theil lachend, weil die roman tische Szene einen )o hausbackenen Auö gang nahm, denn offenbar wollte das Mädchen bei einem dcr Pfandl:iher von Houndsditch etwas versetzen und schämte sich, eö zu sagen, zum Theil ärgerlich, weil man einen Unglücksfall oder sonst etwas Aufregendes zu sehen erwartet halte. Auch Mister Boerncr und sein Fiih rer traten zurück. DaS junge Mädchen senkte verschämt und verschüchtert den Kopf und ging eilig davon. Kommen Sie rasch," flüsterte Mister Boerncr leise und aufgeregt, indem er seinen Begleit mit sich fortzog. Wohin wollen Sie?" antwortete dieser. Der FinSdury-EirkuS liegt dort, nicht ca, wo Sie hingehen wel len." Lassen Sie doch Lirkus EirluS sein. Ich will sehen, wohin' sie geht und was sie macht. Kommen Sie, damit sie uns nicht im Nebel verschwindet." Sie sollen daS Londoner Leben kennen lernen, Mister Boerncr und nun wollen Sie" Schreien Sie doch nicht so, damit sie nnö nicht hört. Ich werde da Lon doncr Leben schon kennen lernen, hier vielleicht besser als im Jinsbury Eirlus." Mister Bcerncr zog seinen Begleiter mit sich seit, ohne auf dessen Ein würfe zu achten. Dcö fiel diesem denn doch aus. Er sah Mister Boerncr aus merksamer an und beinerkte jetzt, daß dieser etwas bleicher, sehr erregt, hastig, fast ängstlich war. lind da Alles um eine junge Dame, der er durch den Nebel nachlief, als ob sie ge stöhlen hätte. Was war denn so In tcressanlcs an dem jungen Mädchen? fragte fich Mister Purrey. Sie war schön. Da? hatte er wohl auch bemerkt. Aber Mister Boerncr war durchaus nicht mehr in dem Alter, wo man durch fo etwas in Aufregung versetz! wird. Er war gewiß mehr als sechzig Jahre alt. Was hakte er also? Weshalb regle ihn die junge Dame, die cr ja ebensowenig kannte wie Mister Pur Tel), so ungewöhnlich aus? Sie geht zum allen Strooks," sagte Mister Purrey nach einer Weile, wäh rcnd dcr Beide' dem jungen Mädchen mit ziemlich vielen Hindernissen und Zusammenstößcu in der sinsieren Straße achgclaiisen waren. Ich dachte eS mir. Es ist die olle Gc schichte. Wer weiß, waS für Habselig keilen vielleicht die letzten sie zu Gelde machen will. Es ist gar nichts BcsondcrcS. Miller Vocrn,, Kehrer wir um. In London leniml so xvn eile liuc c?r. sn'rtn'rend steigt irge: Jemand. ras Waszer bis at die Kedle. W.nn Zie dinier Jedem terlcis n ktIUn, der in dieser Weise nach Vii't jchnaipt, weiden Sie nie fertig. Krmmcn Sie." Der Andeic liejj sich nicht irre machen und lief, sorgsam durch den Ncbil suchend, dem Machen nach. Zum a'ien Siuvfü?" frazie er mechanisch. .Sie kennen den allen StiookS nicht? Wa?? Den Mi ner Nathanael Strooks?" fragte Mister Piirrci) wie der mit seiner früheren animirten Be lehlungowut!,. da? ist etwas Anderes. Der alle Stracks ist einen Besuch werth. Er ist so zusagender Ziöuig im Houndiditch. Seyen Sie. wie Nccht ich habe? Jes-t li.'gi die junge Dame in die Eas'.lesireet ein. Dic Easllesireet gehört nämlich dem alten Strooks wie etwa einer Spinne ihr Netz gehört. WaS die Easllesireet betritt, ist dem alten Slrools verfallen. Ich will tan send Pfund gezen einen kalbe Shil lina, weiten, daß sie zum allen Strooks g'hl." Jft Mister Strooks ein Pfand leihet?" fragte Mister Bocrner .:n schuldig. Das war Wancr aus die Mülile sei ncS Begleiter?, die sich nun sofort mit beträchtlicher Auodauer in Bewegung setzte. Sie nennen Mister StiovlS einen Pfandlcihcr. Sir? Man sieht, daß Sie London nicht kennen. Sie wisse", Mister Boerncr, daß London der Haupt slapelplatz ,r alle Handelswaare der Welt ist. In London können Sie dic ganze Welt saufen und verkaufen. Nun sehen Sie! Und bei dem alten Strooks können Sie die ganze alte Welt kaufen und verkaufen. Was Lou dvn für dic neue Welt ist, ist Strooks für die alle. Alte Kleider, alte Möbel, alte Bücher diese je älter desto besser alte Eisen, Waffen, Gerüiiipu oller Art, was kein Mensch mehr um sich dulden mag daö sind die Ne liguien des alten Strooks. Alte Hän ser, zum Abbruch reis, die jede Stunde einzufallen drohen, alle Bilder, vom Wurm zerfressen und von dcr Zeit schwarz geworden, alte Münzen, alle Zeitungen. He kein Mensch mehr lies' kurz Alle, was alt ist, das ist Mister Strooks' Entzücken, das sind seine Handelsobjelte. Er würde mit sich scl der handeln, wenn cr einen Käufer fände, blos ans dem Grunde, weil cr alt ist. Und die alte Katze in feinem Laden leidet er ausgesprochener Weise nur aus dem Grunde um sich, weil sie vor Alter die Räude hat und ihr die Haare auf dem Rücken ausfallen." Mister Strooks ist also ein Anli quar?" Einen Antiquar nennen Sie ihn, Mister Boerncr? Gut, nennen Sic ihn wie Sie wollen. Ich aber sage, er ist keiner, er ist überhaupt kein Mensch, sondern dcr König von Houndsditch. Ich weiß keine Benennung, die besser für ihn pass'N würde. Der alle Strookö ist im buchstäblichen Sinne des Wortes so reich, daß eö zum Himmel schreit und dabei so geizig, so zäh wie altes an dcr Sonne gedörrte Nindleder. Ich weiß nicht, ob eö wahr ist, daß er dem Lordmayor einmal sünsziglauscnd Pfund für die Kuppel der Sl. Pauls-, kirche geboten hat. natürlich nur. weil die St. Panlekirche eine der ältesten Gebäude in London ist, aber das wci', ich und habe es selbst gehört, daß er sich gefreut hat wie ein Kind, als ihm die Haare anfingen auszugehen, blos aus dem Grunde, weil er nun das Geld für das Haarfchncidcn zu sparen hoffte. Sehen Sie, Mister Bocrner, das ist der alte Strooks." In Wahrheit konnte Mister Strooks auch von fich sagen wie Maria Stnart: Das Schlechteste weiß von mir die Welt. Daß er jedes Jahr baare und blanke tausend Psund an das Kinder Hospital in Whitcchapel - Highstreet schenkte, wußte außer dem Empfänger der Summe,, der darüber quittircn mußte, iu ganz London kein Mensch. Die Easllesireet, in dic Mister Boci ncr mit seinem Begleiter bei dessen letzten Worten einbog, verdiente eigen! lich den Namen einer Straße nicht. Es war ein schmales, unsauberes, düsteres Gäßchen, daö vom eigentlichen Houndö dilch nach der Äuryflrect si'Inle, ein Durchgang mehr, als eine Straße, mit himmelhohen, schmutzigen allen Ba rackcn. löcherigem Pflaster und einer Unmenge Katzen, die wohl in den Kehrichthaufen, die hier zusammen gefahren wurden, Nahrung und Unter halt fanden. Gleich an der Ecke der Eastleslrcct und dcs Houndsditch befand sich der Laden des alten Strooks, eine alte Trödlcrbude, die sich dem Aeußercn nach von andcren ähnlichen Etablisse mcnts' vielleicht nur durch eine größere Frequenz des Publikums wie auch durch eine unglaublich massenhafte Anhän fung von Waaren und Porrälhen der verschiedensten Art auszeichnete. ES gab allerdings wohl in ganz London kein Haus, in dem mehr alter Plunder aller Art zusammcngchäust war als in Mister Strookö 'Haus. Die zwei jchinic rigcn Petroleumlampen, dic den Laden erhellten und in die hintere Gange und Regale hineinleuchteten, ließen in dieser Beziehung mehr errathen als sie zeigten. Welche Schätze da HauS Mister Strooks' in seinen oberen Nän men beherbergte, konnten nur Ginge weihte, die von Miller Strools als Kunden ausgezeichnet und persönlich herumgeführt wurden, beurtheilen. Kanin war Mister Bocrner vor dem Laden angekommen und hatte einen flüchtige Blick in die verstaubten Schaufenster geworfen, so trat cr auch schon ein. Waö? In die Bude wollen Sie gehen, Mister Boerncr?" rannte ihm sein Begleiter entsetzt zu, in dic Näuberliöhlc?" Warum nicht? ES wird fo schlimm nicht sein." Nehmen Sie sich in Acht, Mister Bocrner. Der alte Strooks ist der größte Filz und dcr verschlagenste Gnu er von All-England," warnte Mister ?!rreu noch. Dann traten sie Beide ein. Dcr Laden stand voller Leute. Hin. tcr einer Ledenia'cl stand ein sunger Menich von därfti.zen!, clwe.s schmutzt gem Aussehen, etwa dreißiz cder einige dreißig Jahre alt. die Ziepsdaare tast ganz kahl verschnitte, so daß die F. der hinterm "i,t ohne Halt war und bei jeder Bewegung hcrabzusalleii drohte. Da? war vielleicht auch der Grund, weshalb der junge Mann, der eben damit beschäftigt war, den Leuten die Pfänder, die sie versetzen wollten, abzu nehmen, so steif wie möglich hanlirle und den Kopf so wenig bewegte, alt ob er glaube, er könne bei der gering sie Bewegung herunterfalle. WaS ist das Äa'me?" sagte der junge Mann zu einer Arbeiterfrau, die eben, ein Kind ans dem Arm. ihr Packet repräscntirte. Wie? Schon wieder die Hobel Ihres Mannes? Das ist nun in diesem Monat das fünfte cder sechste Mal, daß Sie die Hobel Ihre? Mannes versetzen. Mit was soll Ihr Mann arbeiten, wenn Sie ihm sein Arbeilözcug versetzen?" Ach. Mister Pawlen, helfe Sie mir nur noch daö eine Mal," schluchzte die Frau. Mein Mann arbeitet ja doch nicht, wenn ich auch sein Arbeite zeug nicht versetze. Er ist heute wieder seit zehn Uhr Morgens total betrunken. Und ich muß, ich muß Milch haben siir mein kleinstes." Mister Strooks hat besohlen, daß kein Arbeitszeug zum Versatz mehi angenommen wird, Ma'me." Nur das eine einzige Mal zwei Shillinge, Mister Pawley !" heulte dic Frau. Thut mi-e leid, Ma'me," antwortete der junge Kommiö glcichgillia, wci ter. Wer ist dran? Miß Tliiinin? Wie, Miß? Auch schon wieder da?" Mister Bocrner nahm eben ein Buch auö dcr Auslage und besah eö. Bei Nennung des Namens Thimm horchte er scharf auf. Es war dieselbe junge Dame, die vorhin ans der Straße ohn mächtig geworden war und welche jetzt mit dem Kommis des alten Strools verhandelte. Sie schien hier schon be kannt zu sein. Was soll daö Buch hier kosten, Sir?" fragt: Mister Bocrner. Sosort erheb sich hinler einem Pult, daö mit einem schmutzig grünen Tuch umspannt war und hinter dem sich dcr alte Slroolö bis jetzt verborgen halte, der Antiquar und ging auf Mister Boerncr zu. Er war ein klciucr, unter fetztcr Mann mit einer großen Glatze dcr Haarabschneider konnte ihm also üicht mehr viel Kosten verursache und einer Hornbrille auf der Nase. In der Hand hielt er ein kleines Stück Hirschleder, mit dem er, auch indem er ans seinen Kunden zuging, an einer alten Münze putzte. Sein Gang war etwas schwerfällig und schlurfend, als ob ihm das Gehen Mühe mache, oder das Alker ihn drücke. Er machte über Haupt den Eindruck eine vor Alter schwachen und hinfälligen Mannes. Nur feine Äugen, die beständig über dic Brille hinwegsahen, waren scharf und stechend. Sein Blick schien immer aus ccr Suche zu sein, und wer ihn becbaihtctc, wenn er prüscnd und fra geud auf irgend Jemand ruhlc, halte das Gefühl, als ob der Blick etwa frage: Wer bist Tu? Was bist Du für ein Vogel? Ist mit Dir etwas zu macheu? Wie viel bist Tu werth und waö ist an Dir zu verdienen? Sind Sie Sammler, Sir?" fragte Strooks. Nasch drehte sich Mister Boerncr, dcr ihn erst jetzt bemerkte, nach ihm um. Ja," antwortete er dann, und eö fehlt mir in meiner Sammlung just ein Druck aus dieser Offizin. WaS wollen Sie für diesesEzemplar haben?" WaS ist'S?" Eine HorazauSgabe von 1 527, in Venedig gedruckt." Kostet zwei Pfund und einen Shil ling, Sir." Der Preis war hoch und ungcwc'hn lich. Wenn man auch zugab, daß solche Liebhaberpreise keine Höhe kennen, so pflegte man sie doch wenigstens abzu runden. Zwei Pfund war schon viel sür das Bnch, wozu auch noch eine Shilling? Aber Mister Bocrner sagte kein Wort und zahlte. Er wollte offen bar dem allen Strooks die Laune nicht verderben. Wie viel. Miß Thimm?" hörte er wieder den Kommis fragen, während er noch in seiner Börse hernmsuchte. Wenn es ein Pfund ausmachen könnte, Mister Pawley," erwiderte Miß Thimm schüchtern mit ihrer innigen, ungewöhnlich weichen und sympalhischen Stimme. Ein Psund?" fuhr sie der Kommis an. das ist viel. Wozu so viel? Hat Master John wieder Dummheiten ge macht? Sollen wieder Saus schulden bezahlt werden? Sie sollten sich den Beugel vom Halse schassen, Miß. Er wird Sie ruinireir." Es ist gute Seide, Mister Pawlen." sie ist verschnitten und altmodisch. Sagen wir sechzehn Shilling, Miß, und damit gut." Mister Pawley" begann Kitty wieder, brach aber rasch ab und schluchzte. Sie konnte vor Thränen nicht weiter. Lassen Sie gut sein, Pawley," rief StroolS hinüber. Min Kitty warf ihm aus ihren thränenglänzendcn, großen Kinder ciigen einen dankbaren Blick zu, der allein schon auch ohne Licbhabcraus schlag ein Pfund werth war. Sie kennen die junge Dame. Sir?" fragte Mister Bocrner leise, indem er das Geld in Strooks Hand legte. Dieser sah ihn rasch und prüfend an. Dann, als ob die Prüfung gut auege fallen wäre, sagte cr ebenfalls leise: Kenne s!c, Sir." Arm?" Strooks zuckte die Schultern und machte mit der Hand eine sonderbare Geste, als wollte er sagen: Ich kann's nicht ändern. Mutter lebt noch?" fragte Mister Bocrner weiter immer leiser. Strooks nieste, sah aber seinen Kunden jetzt schon fchärser an. Wo wohnen fie jetzt?" Jetzt, Sir?" enigcgnete StroolZ mm vorsichtig.. Sie kennen sie also auch, ede r li.ilen sie suchet naanrl Eben verließ fitinj den Luden. Ich werde mir gein, wenn Sie er lauben, Mifirr SitorlS," fuhr Bocrner laut fort, ..Ihre S'ücherschätze einmal genau-r ansehen. Vielleicht finde ich darunter noch Manches, was ich Ihr. ablaufen mochte." Wird mir sehr angenebm sei n, Sir. Aber jetzt ist eS zu finstir. ion. men Sie mo,gen Vormittag wieder.' Dabei ging man schon nach der Thine zu und Mister Strooks kam dabei in die Nahe der Tischlerfrau, die noch immer flennend dastand und mit aller "'ewalt die Hobel ihre Manne rcr setzen wollle, um Milch für ihr Kind sausen zu können. Sie haben einen Shilling verloren. Ma'me." fuhr sie Strooks gislig an. sehen Sie wohl? Da liegt er." Herr Du meine Gute! Einen Shilling, Mister Strools?" erwiderte die Frau erschrocken. Wie sollte ich wohl i einem Shilling kommen? Habe ich nicht den ganzen Nachmittag alle meine Taschen nach einem Halben penny Stück durchsucht?" Ich habe ihn sollen sehen, heben Sie ihn also aus. WaS sind Sie für eine leichtsinnige Frau, daß Sie nicht einmal wissen, waö Sie für Geld in der Tasche haben? Schämen Siesich nicht? Heben Sie Ihre,, Shilling ans und gehen Sie nach Hause," raisonnirle der alle Strooks wüthend. Mister Boerncr ging eben mit sei nein Begleiter zur Thüre hinaus. Er wußte plötzlich, warn: die Horazaue. gäbe, die er gekauft halte, zwei Pfund und einen Shilling koftele. 2. Kapitel. Miß Kitty Thimm hielt die zwanzig Shillinge, die ihr Mister Pawley ge geben, in der kleinen Faust wie einen unersetzlichen Schatz krampfhaft fest. Eö wäre für fie ei großes Unglück gc wcscn, wenn sie anch nur einen daovn verloren hätte. Ihre Mutter brauchte daö Geld. Nasch, eilig und ängstlich lief sie durch dic Straßen. Sie wollte natürlich nicht gesehen werden. Sie hatte mit Absicht die Abendstunden gewählt und ihr Hei ner Unfall am Houndsditch war ihr so peinlich gewesen, daß sie jetzt noch dar über errölhclc. Wenn einer ihrer Vcr' wandten sie in dieser Situation am Hl'undsditch gesehen hätte ! Sie wäre gestorben vor Scham, llcbcrhuupl halte sie vor ihren Verwandten einen heil lesen Respekt. Vor Allen ihre Tante, die Frau Doktor Murrey, die die lespcctability," der gesellschaftliche Anstand selber war, und Alles belrit leite und beschnüffelte, was ihr nicht tadellos anständig erschien, war eine wahre Plage für Kitty und ihre arme Mama. Und dabei bekam Mistreß Thimm von ihrer wohlhabenden Schwe ster nie einen Penny. Alle Augenblicke mußte Kiltys Mama hören, das ist nicht anständig und jenes schickt sich nicht, aber niemals kam ihr irgend Jemand von ihrer Verwandtschaft in ' der bitteren Noth, in der sie sich nun schon so lange Jahre befand, auch nur mit einem rothen Penny zu Hile. Hundertmal hatte Kitty weinend n,c wünscht, gar keine Venvendten zu haben, denn sie machten ihrer Mutter ja doch nur das Leben schwer. Sie sollte immer auf Anstand und Aeußere halten,, wo sie doch so blutwenig hatte und sich von ihrem un') ihrer Tochtei Verdienst kaum satt essen konnte. Weil ihre Schwester die Fran cincö Distrikt?' arztcS war uns ein Ncfse von ihr in Old Bailcy auf eine gute Gerichts saniere wartete, und ihr ällestcr Bru der. dcr ein Gutsbesitzer in orkfhiic war, durchaus UntcrhauSw,itg'licd wer den wollte, sollte Mistreß Thimm mit ihren Kindern hungern, um den äuße- rcn Anstand zu wahren. Und dabei mußte sie immer und immer wieder die Redensarten hören: Warum hast Tu anch das gethan? Haben wir Dir nicht Alle vorher gesagt, daß cs ein schlimmes Ende mit Deinem Manne nehmen müsse und daß Dn Dich bei Zeilen von ihm lossagen solltest? Nun ist das Elend da und Du, Du allein bist schuld, daß cs da ist !" r',nd daö Alles, weil Mistreß Thimm ihren Mann geliebt und an ihm gehangen hatte, bis bis eben die Ketaftrephe eintrat. Kitty wußte davon nichlS. :ic war damals noch ein kleines Kind gewesen und konnte sich auf ihren Papa nicht mehr besinnen als auf einen vergesse, neu Traum. Nicht einmal ein Bild ihres Vaters war mehr vorhanden. Mit einer wahren Berserkerwuth hat ten sich die Verwandten ans Alles gc stürzt, was an ihn erinnern konnte. Mit Stumpf und Stiel sollte sein Ge dächtniß ausgerottet werde, vcrfchol lcn. verweht, wie Spreu im Wind, todt sollte er sein. Mehr als todt, denn an die Todten darf man sich doch wenigstens erinnern! Aber Kiltys Vater sollte vergessen sein und er war doch immer ihr Vater! Freilich, cs mußte etwas Fürchtcr lichcs, etwas Ungehenerliches geschehen fein. Aber cs konnte geschehen sein was wollte, ihr Vater war und blieb er doch. Während sie durch den kalten, unge funden Nebel hinlief, sah sie fich öfters um. Sie halte den Mann, der sie im Houndsditch aufgehoben, im Laden des alten Strooks wohl wieder erkannt, trotzdem sie in ihrer Verwirrung, in ihrer Scham ihn kaum angesehen. Folgte er ihr etwa auch jetzt? Sie sah nichts. Merkwürdig war es. daß sie fich gc rade heule aus die allen Geschichten wieder besann. Sie fand dafür keinen Grund, wenn nicht etwa ibr Elend eS war. das sie immer und immer wieder an die traurige Vergangenheit und die. sorgenvolle, mehr als fragliche Zukunft zu denken veranlaßte. Plötzlich blieb ttiity stehen. ES war in dcr Nähe des St. Katharincndcck, eine etwas verrufene Gegend. Wüste Matrosen- und Schiffervolk trieb sich in den dort zahlreichen BarS" umher, aus denen ein süßlicher Fuselduft uns dicke Kncipcnolmofphärc ans die Straße ü?, "-