Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, February 16, 1899, Image 8

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    RBRASKA STAAT! ANZRIOER. Lincoln. NA
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K.?:;...-,.-
23fr .$'-. 00 in Vorausbezahlung
für ein Jahr auf den .Ftaatt, Anzeiger'
uiib s0tftm für Porto einsendet, hrm
senden wir eine schöne, gutgehende 2a
schenuhr.
Prämie No 2
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Wer ru? 10 neue Abonnenten big
zum l.Slpril 1899 in Vorausbezahlung
einsendet erhält portofrei eine litt gol
dene, gutgehende
Herren oder ieuul,r
Diese Uhr wird on den Fabrikanten
ejerontit l. Auch sende mir jedem neuen
Abonnenten eine Prämie.
Prämie No 3
twas Hochfeines.
ÄZer ur.S SG.fl. einsendet, werden mir
den StaatS'Anzeigkr" auf ein Jahr und
eine 14k goldene, mit
PARISIAN DIAMOXnSAXI)
RIIBIES
besetzte Herien oder Damenuhr porto
frei zusenden. Garantirt auf 20 Jahre.
Diejenigen Abonnenten, welche mit
km Abonnement i Rückstände sind,
müssen den Rückstand und obige Summe
einsenden, um diese Uhr zu erhallen.
Prämie No 4
Fger unZ 2.0(1 in Vorausbezay.
lung sür den ,Staats-An;eiger' aus ein
Jahr einsendet, wird der .Nebraöka Far
mer" wöckenllich als Prämie zugesandt.
Wer d!esePrmie wünscht, sollt es beim
Einsenden des Geldes gusdiücklich be-merken.
Prämie No. 5
Dieftr Nisle ist ein
zuvnlösstzcs und es
kuratcs Jagd- und
.Sport-"Eewehr und
wird von der bewacht
tcn Firma
j. STEVENS
firnis
& Tools CO.,
Chicopce Falls
MsZ.,
fabrizirt.
Wer uns bis zum
I. April 1899, 20
neue Abonnenten in
Vorausbezihlunz ein
sendet, erhalt diesen
eleganten Rifle porto
frei als Prämie zuge
jandt.
Nur 20
Abonnenten
Hier sirden Jagd
und Sport Liebhaber
eine günstige Gelegen'
'jeit einen guten Rifl
billig zu bekommen.
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Wir Unken M Anfmerksamkeit
der Leser auf unser Pxämienliste
P Für guten, frisch qeorwicen,
wohlschmeckenden Risset trt
eine Thee, geht nich velth?
S roc ery. 9?9 O T'rrße.
P Ausgezeichnete Sommcrmurst, öer
oelctvoüiftc u. dgl., selbstgemacht, gu
und schmackhaft, zu haben beim tekann
ten Fleischer F erd. V 0 i g t, 115
südl. - Steak,
Prämie No tt
J,dtmbennkntndtrkinJzi!r(t2.)
im LerauS bezahlt, senden wir pcrtcfiet
zwei xrachivblle Oeldiider in 15 Laiben:
,,Ttni)'i Zii Oir Manila."
gemalt vvn F H 24f3.
Tal Schlachtschiff Jwa."
gemall von !rev Pansing.
Diese Bilder haben eine Kroße von
2,) bei 4'j Zoll und sind Pracht.verke ih
rer Art.
Geprüfte b)ebnrtshel
ferin.
?ie Unterzeichnete empsichlt sich den
deutschen Damen vvn udt und Land
j! deutsche Geburtshelferin. Auf Wunsch
erde ich Allen or der Enlbindun,
ein V:'och bstatten.
Hxau Friedrich Sedule,
1015 B Llttße
Neue Prämle.
Wir werde jedem Abonnenten, cl
cher uns den AbonnemeiUS-PreiS für ein
Jahr tzZ.W einsendet, ei.'en prachtvoll
JUustriten Kal,nder für dos Jabr lb9
welcher :$20 Feiten enthält, portofrei ,u
senden. Besondere Aufmerksamkeit len
ken wir auf die gediegene G'schichte des
spanückamerikanischi'n Krieg mit ihren
zahletich'n Jllustratignen. Scherz und
Ernst. Wissenschsft, Erzählungen und
deS mertdvollsten statistlchen Materials
ro weitestem allgemeinen Interesse.
Feine Dill urke
Beste sstgurke
ein ek Sauerkrant
In basiern beiiebifler Größe
uerade recht den Familien
Bedarf zu d,cln. verkause
ich zu den dilliq st en Preisen
Heniy 5eitl) lH)t O rosje.
Lincoln Tannery übernimmt
das Gerben aller Sorten Haute und Fel
le, macht Lcder oder Decken und RuzS
daraus. Decken gefüttert. Haute ge
gerbt kür die Hälfte. Höchste Preise bk'
zahlt für Häute. Henry Holm, 313 O
St., Lincoln, Neb.
Soeben Angekommen
Neue xüN'Kern
Neue deutscht Linst
A echte Närnverger ebkche
Neue geschälte JordanZMandel
JtalieniZsch Jkigktt
Neue Korinthen
ffran,Ssische Zwttsche
L u cca O listn Oel
Neue Holländisch Herrtnge
eine Milchner Jett Serrtnge
Marinierte Roll Herring
echtes Norwegisch nchovieö
A e ch t e Französisch Sardinen
Fein e'Talz Sardellen
Alle? zu den b 1 ll i g st t n P r c i
s e n bei Henrv Beitl, 0g O Strabe.
ZM Oscar A. Mullon. ein Bewoh
ner Lincoln's seit den verflossenen ZvJah,
ren, ist am Montag einem Herzleiden er
legen. Herr Mullon war viele Jahren
Court Reporter an unserem Distriklsge
richt.
Neatrice. Die Seacl'sche Scdawak,
sersadrik ist am Montag Abend vollstän
big niedergebrannt. Das Gebäude wur
hiirrfi in (iflsrnlnilon in Brand a?
setzt und da alle Wasferkrähnen zugesro
ren waren, konnte die Feiermehr nur
wenig Widerstand leisten. Der Verlust
beläuft sich auf $2500, welcher theilweife
durch Berstcherung gedeckt ist.
53 Da Waarenlager der Herrn
H. Willmann '& Co. 143 südlich 10.
Straße, Engrokhandler in Pservegeichir'
ren und Sätteln, wurde während der kal
ten Nächte in Höhe von 500 beschttigt.
weil ein Wasserkrahn im oberen ?tock-
merk offen gelassen worden war. Das
Wasser ist in der Ädzugröhre gefroren
und überfluthete den Boden. Es wur
den werthsolle Pelze und BicycleS durch
das nasse Element beschädigt.
iScsiäntVr Wassirkrcpfcn
Höhl, auö den hän'sien Tlein;
Bcfiznd'ger Hunde Nagen
Siegt über zäh' Gebein.
Beständ'ges Kareistren
Erweicht die spröde Maidj
Bchänd'ges Annonciccn
Bringt Handel weit und breit.
IW Herr Jakob Lahm, von Hal
lam, staltete uns am Wontag in unZe
aern Sanktitm einen Besuch ad.
23f Das Hagcnow'sche Streichquar,
tett wird am Sonntag nach Deadwvod,
SüdDkoIa, reisen, um dort Concerte
zu veranstalten. Wir wünsche!' den
Herren eine glückliche Reise und lucratise
Geschäfte!
W Das Z'eben eines Zeitungsman,
nes ist schon, von der Wiege an nicht be
neidensmerth. Als Kind .drückt man
ihn schon mit 14 Jahren l?rnt er das
.Drucken', mit 20 fängt er an eine
Landzeüung zu drucken", und bleibt
dann' mit Drücken" und Drucken"
im Gange, bis es schließlich Zeit ist, sich
aus diesem irdischen Jammerthal zu
drücken". Dann packt man ihn in ei
nen billigen Sarg und kort mit ihm
gehis. Sein Nachlaß bestcht aus zwei
Kasten Longprimmer, einer Handpresse,
einem vorsündfluihlichen Rötjer und
einer Ävonnentenliste v?n etlichen hun
gerieh rückständigen Abonnenten, welche
jetzt alle einstimmig sagen: ..Ja, wenn
der Lump nicht da viele $eld, was er
dcmacht hst, verpulvert hätte, hätte er
auch mehr hinterlassen.
J3f Jeder GeschLftsmann, bissen
Anzeige in dieser Zeitung erscheint, be,
kündet damitZ daß er für deutsche Zei
tungen etwas übrig Hut und die Vairo
nage der Deutschen von Lancastcr Coun
Iq wünscht.
23s Samuel Licht, der Versicher
ungs' Dexuly, wurve m Freitag vom
Staatö'Auditor seines Amtes enthoben.
37" Am verflossenen Freitag Abend
fand ein Prioat-Maskenball, veranstal'
tet von den Mitgliedern der oncoroia
Loge, No, 151, . O, II. W , in der
Blaltdeutlche Solle statt, elcher von
den Mitglcedern und deren Freunde,
trotz der kalten Witterung, gut velucht
war. Der Ball war in lever Bezicvnna
ein Erfolg.
i-if tat vinzert de xhilharmoni
ichea Orchester, welche am Freitag im
Oiivcr statifand. hatte sich trrtz der un
günslizen Witterung eine gnten Belu
che zu erfreuen, Die Mzall'icheZom
xhenie machte uf da Auditorium einen
sichtbare Eindruck; auch spielte tat
Orchcstir die ungarischen Tän;e
löradml) mit küiisüelischer Bo'lkm
mendeit. DaS Programm lieh nach kei
ner Richtung zu wünschen übrig, da
Herr Hag,no die Weistermcrke der
größten Demschen in' Treffen gefühlt
hatte. Der Soloist bei bend. Holme
Ekwxer. en!sprach in Folge seiner rei
chen Stimmmittel uns gesanglichen ci
stungea allen Zlnsorversnaen, die von ei
nem anspruchsvkll? Publikum an einen
Söngcr gestellt werden. Der Künstler
gab unter Orchestr Begleitung Schu
bert'S Serenade und Beethoven'S jlbe
laide zum Besten.
Lctztere ist das erhabenste Lieveslied,
daö je geschrieben wurde. Der Freund
klassischer Musik erkennt sofort den Ge
nius Beethooe's. deS größten Kompo
istn des I9, Jahrhunderts. DieNuhe,
welche wahrend deS ganzen Abends im
Oliver herrsch!, berührte unS in der
angenchmklenWeise uno dürfen wir wohl
behiupteu, daß die Lincolner Zlunst und
Mui'lkfreunoe sich in der vortheilhastestiN
Weise von der tonangebenden Gesell
schalt New Jork's unterscheiden, obgleich
e sich auch surdieLincolncrConzerte'Be
such.r empfehlen dürfte, zur festgesetzt, n
CtunSe zu erscheinen, Daß tieNiwIorkcr
bezüglich des Benehmens im Co.icerlsaal
noch manch, s von den Bewohnern unse
rer Stadt lernen könnten, elanschau,
icht uns die Kritik eines New Yorker
Journalisten, welche wir vor Äurzem
gelesen haben. Der Herr äußerte sich
nämlich unter Ai'der'm, wie folgt:
Nur das Eine sollte nian unserer tvil
angebendenÄesellschzft beibringen, daß,
wenn sie üveihaupt in den Ring der
Nibelungen- kommen, sie pünkilich er
scheinen und nicht vor Schluß soitgehen.
Aber freilich, der Anstand im Theater
und Concertsaal scheint bei unseren Ge
bildete! überhaupt eine unbekannte Tu
gend zu sein. Die .Vierhundelt" sind
nicht die einzigen Kunst. Bai baren. Ich
habe in der legten Zeit kein Konze't ge
hört, in welchem nicht während des er
sten Theiles ununterbrochene Nachzügler
ankommen, die nicht nur die Vortragen
den, sondern auch die Zuhörer in der un
verschämtesten Weise störten. Manche
von ihnen kamen sogar eine halbe Stun
de zu spät. Während der Musik drän
gelle sie sich auf ihre Plätze, ohne auch
nur um Entschuldigung zu bitten. Sehr
oft unleihalten sie sich während des
Spiels und müssen von ihren Nachbar
durch Zischen daran erinnert wilden
daß sie andern Leuten Rücksichten schul
big sind. Besonder das Ewig Weibli
che zeichnet sich hierbei durch eine wahr
hast göttliche Dreistigkeit aus. Seit
mir mit der Weiberrechtlerei gesegnet
sind, die 1a bekanntlich ihre meisten An
Sängerinnen unter den sogenannten
,fortgeschrit!enen- Frauen hat, scheint
eine immer größere Verrohung unter den
.feinen Damen" Platz zu greifen. Rück
stchtslosks und freches Auftreten gilt ja
freilich olg die vornehmste Befähigung
zur Weiberrechtlerei. Der weibliche Fle
gel im Konzcrtfaal ist bereits zu einem
solch unerträglichen Uebel gemocöen, daß
es neulich dieserhalb in einem Konzeit zu
einer Scene kam. Victor Maurel, der
bekannte französische Bariton unserer
Oper, gab ein Nachmittags - Conzert, in
welchem Reinhold Hermann der frühere
Dirigent des , Liederkranz als Solist
am :Klaoier mitwirkte. Während er
spielte, unterhielten sich die .Damen"
so laut, als wann sie bei einem musikali
schen Kaffeekla fch. Dies empörte Herrn
Hermann derartig, daß er zu spielen
aufhörte und an dasPublikum gewandt,
bemerkte, er habe keine Lust lediglich
Unterhaltungsmusik zu liesern. Er
fügte dann unter dem Beifall der ,Ple
bejer" in den höhere Regionen des
Saales hinzu, daßj ihm so Etwas sein
Lcbtag nicht vorgekommen sei ,,so Et
waö" war gleichbedeutend mit ,,nne sol
che Flegelei " Das wäre wieder so eine
klassische Illustration zu meiner so oft
genug verkündeten Ueberzeugung, daß die
Kunst bei uns rein oberflächlich ist in
denjenigen Kreisen, die sich immer so
g?re als Fözerer derselben hinst llen."
Die Lincolner Musikfreunde stehen auf
diesem Fele wahrlich in schroffem Ge
gensatz zu den New Jorkern, da wir
mährend der Op:r und während musika.
I, scher Ausführungen ein so hochanstän
diges Benehmen des Lincolner Publi
kuir,s zu bevbvchten Gelegenheit hüten,
d?ß mir dieses Beispiel zurNachihmung
empfehlen könnten. Wenn Conzert und
Opernbesucher zuweilen nicht das ersor
derlich: Verständniß besitzen, um das Er
habene und Schöne der Kunstschöpfur!g-n
groß?r Meister gebührend zu beurtheilen,
fo ist die Thatsache, daß sie durch den
Besuch da Kunsturternehmen unter
stützen.dsch lobenswerth. Es ist eine all
bekannte Thalsache, daß der Rcichchum
nicht mit der Bildung Hand in Hand
geht, ma auch die Vornehmen Europa's
zu wissen scheinen, indem sie
ungebildeten, hochnäsigen Geldprotzen
ihre algnS nicht zu Verfügung stellen.
Den gebildeten Menschen von reichen
Pritzen zu unterscheiden, dürfe nicht sehr
schwer fallen, wenn man weiß, daß er
fterer stets bescheiden, letzierer anmaßend
und herrschsüchtig ist.
DaS anständige Benehmen unserer
Gesellschaft im ITonzertsaal stellt Hrn.
Hagenomd's Leistungen ein glänzenseS
Zeugniß aus, indem es unS gleichsam
den Beweis liefert, daß die klassische Mu
flk auf daö Gemüth einen veredelnden
Einfluß ausgeübt hat. Ein Mensch,
dessen Hirz für das Erhabene nndschöne
empfänglich ist. hat sich niemals eines
Vergehens gegen seine Mitmenschen
schuldig gemacht. Gerade in unserem
christlichen Zeitalter sieht es mit der Ge
mülhs- lindHcrzensbildung traurig ge
nug auS, wie uns die grauenhaste Ar
muth. von der die Zeilunflcn während
deS jüngsten Blizzard im Osten bench,
tcn, zeigt. Die Musik rird allein wohl
schwerlich Wandel schaffen können, was
uns dennoch nickt abhalten Wird, stet
allen edlen Bestrebungen das Wort zu
reden.
fef In einer kürzlich abgehaltenen
Versammlung de Erciserathc, ist der
abgesetzte Polizist Cody 'wieder eingesetzt
worden, eil seine Familie sonst Hunger
leiden würde. Wo bleiben die Anderen,
die anch Hunger leiden.
t ff Am Samstag Morgen erschien
der tjounly'Anlvilt Mungn vor Richter
Holme und schlug die Anklagen gegen
Bürgermeister Gradam und den t
ZtzalS-Äuditor Moore nieder Ja
Sichcn tc Bürgermeister graham gab
kr ttt, daß die Beweise gegen denselben
für eine Berurthki'ung ungenügend feien
und t,e dit beste rt uno Weist fei.
um diese lagen aus dem Wege zu
schasse. Auch gegen die Klagen de
früheren Erciieralh Haioey B. Larll
wurden dieselbe Argumente gebraucht,
rbaleich zur Zeit. U H:f Beamten 003
dem Stattrath wegen Bestechlichkeit in
nklagezustand versetzt wurven. die Zfi
tungen und Jedermann der von dir La
che etwas upte, von der Schul der
Beamten vollständig überzeugt waren,
zumal viele städtischen Angestellten ror
dem Untersuchung Comite bezeugten.
daß sie Gelber iür ihre Anstellungen be
zahlt hätten. Unsere, Lese? wttden sich
noch erinnern können, wie die englischen
Zeitungen Abends und Morgens von den
Aussaaen derieniaen. welche stcv als Die
Geprellten beirachketen, strotzten und wie
Jede.mann von der Schulz der nge
klauten überzeugt war. Hier sollte ein
mal ein Exempel statuirt werden. Jetzt
wollten die Republikaner, in deren Han-
de sichdie ganzeilartischeVermallung.sg-
wie die Kerichlsdalk.il des t2ouniq s ve
sindet. lem Publikum einmal beweisen.
duß sie der Corruption auf dcn Pelz
rücken, wo sie auch gefunden werden mag.
Sie wollten, mit einem ZVorte gesagt,
dcm Volke einmal bemeilen, daß Die re
publikanische Partei die einzig richtige
und ehrlicheist und daß sie allen iikgr
lichen Elementen unnechsicht'.ich den Ga
raus machen würde. Aber w:e kläglich
ist die garize Sache verlaufe. we u
söhg hat sich die republikanische Partei
gezeigt, einen vec Ihrigen vor Gericht
zu stellen und zu prczessiren. Die ganze
Geichicht: verlief wie das Hornberger
Schieße und das alte Sprichwort:
,,Ene Kraye hackt der anveren rein Au
ge auS," hst sich hier abermals bewährt.
Gegen die Anklagen des ehilosen
Er Staats Auditor Moore, hat oer
County'-Anwalt dieselben Flausen ge
braucht Moore war bekanntlich des
UnterschleifS als Beamter angeklagt und
lagen sechs Beschuldigungen gegen ihn
vor. aber der County Anwalt war nicht
im Stande eine einzige derselben mit
Aussicht auf eine Verurteilung zu brin
gen, trotzdem eS allgemein bekaunt war,
daß der Angeklagte $23,000 Versiehe,
ruugsgelder als Beamter unterschlagen
hatte. Der Countn Anwalt war der
Meinung, daß daS County Geld erspare,
wenn die ganze Angelegenheit aus den
Gerichtsbüchera entfernt werde, waS
dann auch geschah. DaS ist das Ende
dieses glorreichen Versuchs, die republi
kanische Partei durch Republikaner reini
gen zu lassen.
Ein Stück schlechten Brode wird
Nnoerdaulichkeit verursachen. Dieses
zeigt mie leicht man sich dieselbe zuziehen
kann. Gellrauche Dr. August König'S
Hamburger Tropfen und in kurzer Zeit
wird dieselbe vfchmunden sein.
HST Harry Tuttle und Samncl
Frank Ingram wurden vom Distrilsge
richt wegen Hühnerdiebstahls zu lö Mo
n.Uen Zuchthaus verurlheilt.
In nächsten Ausgabe bringen
wir den Anfang der spannenden Romans
.Das Gold des Westmoreiand', von
Woldemar Urban.
Der berühmte Verfasser hat in dem
vorliegenden Romane einen neuen Be
weis füc feine bohe Begabung auf dem
Gebiete der Romanfchriflsteer?i gelie
fert. Die Hauptvorzüge des Romans
sind spannende Entwicklung, treffliche
Charakterzeichnungen ud knappe, klare
Darstellungen die mit anmuthigcn,
farbenprächtigen Schilderungen
abwechseln. Den Haut
schauplatz des Rom,'.i!s bildet London.
EincdorligePersicheruugsgesellschast wird
durch eine,, rassinirten Gaunerstreich um
eine große Summe beschwindelt. Ein
mit der Ausklärung des mysteriösen gal
le? betrauter Privatdetektiv wird von
dem Gauner ermordet, letzterer aber in
Folge unvorsichtiger Aeußerungen seiner
Mutter ermittelt und dem strafenden
Arme der irdischen Gerechtigkeit überlic
fett. Zwei unschuldige Mitangeklagte
erhalten in Folge der Geständnisse des
Verbrechers lhce Freiheit. Die That
fache, daß zmei tüchtige, edle Liebespaare
nach der Ueberwindung von mancherlei
Schwierigkeiten und Kümmernissen in
den ersehnten Ehehafen einlaufen, bildet
zu dem düsteren Berbrecherkapital einen
wnhltyuenden, freundlichen Gegensatz.
Auch dürste der Roman interessiren, als
er zugleich ein anschauliches Bild des
sozialen und gewerblichen Lebens der
englischen Houplstadt bietet.
Am Montag besuchte Herr F.
Schembeck, der coulante Wirth oonöeat
rice. unsere Stadt. Derselbe ist ein al
tcr Lincoln und verweilt gerne ein
Wellchen in unserer Mitte, um bei einem
guten Tropfen die alten Erinnerungen
wilder aufzufiischen.
äT Am Samstag trafen vier Hasen,
welche Herr Paul Brodersen, der erfolg
reiche Landw'rlh bei Dresden, Kai.,
erlegt hatte, hier t'w. Die Herren Bro
dersen scheinen Nimrode eisten Ranges
zu sein, da Paul mit 17 Schüssen 1
Hasen; sein Bruder August mit 4
Schüssen 3 Hasen und decBruderJohann
mit 3 Schiisse einen Hasen erlegten?
Glücklichermeise ging die Munition auf
die Neige, sonst hätte noch mancher Lam
pe in's Vias beißen müssen. Die Haien
werden sich in Zukunft wohl schwerlich
in die 5iähe der Brodersen'fchen Farm
wagen. Dem erfolgreichen Ackeismann
und Schützen von Schleswig Holstein
danken wir andurch verbindlichst für die
uns erwiesene Aufmerksamkeit.
J5T" F. H. Voightmann, ein Stre
cken Vormann derB. & M. bei Tamora,
ist am Dienstag von einem Personenzug
gelödtct worden. Der Iernnglückie
war aus einer dreirädrigen Handcar"
die Strecke entlang gefahren und wollte
dieselbe eben vom Geleise hebn, als der
Zusammenstoß erfolgte. Der Stoß
warf Voightmann auf die Seite und
wuiden ihm da Gen.ck und ein Arm ge
brachen. Der Verstorbene wr ein Mit
glied der Concordia Loge, No. 151, A.
O U. W. von hier und wird seinen Hin
tcrbliebenen von diesem Orden die Sum
me von tioCQ ausbezahlt werden.
Für d Ktttiin",
(sin Welkwaschullgsver?
suäi, der in eine wahre
Sudelei ausartet.
Äit der jreundl, en Zustimmunz der
vcrchtten Redaktton möchte ich mich och
mals an die edeldenkendeucscr dcSAn
zeiaer" wende und hiermit um gencig
teS lchör diltcn. Doch bevor ich uf
dcn S ch m ä h a r t i k e l deZ sog.
VerwaltunasrathcS" vom Tabeallf
in No 37 dieses Blattes eingehe, möchte
ich zur Jllustiation der Sachlage noch
aus einige Briefe hinweisen, die ich seit
der unerquicklichen Kontroverse aus
Lincoln und andiröivo erhallen habe.
Zunächst, ehe noch ein Wort vnn mir
veröffentlicht war (denn dcn Artikel:
Wo ist die Reiche gcblicbeni" habe ich
ja, wie erwiesen, nicht geschrieben) , wur
den etliche Schreckschüsse abgefeuert
durch 3 Briefe aus Lincoln wurde ich
unter Androhung mit gerichtlicher Kla
ge auf ltt.000 Dollars Schadenersatz u.
dergl. gewarnt, ja nichts zu fchrciden
und zu veröffentlichen. Ehe ich dan
noch die Zeder zu meiner E n t g e g
nun g"angesetzt halte.erhielt ich von ei
nein gute Freunde in St. !ouis. Mo,,
(nicht von Pastor Joh. Kroehnke) die
Mittheilung, daß Pastor Heiner an den
Redakteur des Fricdenöbolen" gcschrie
be habe und gebeten, doch ja keine
Artikel von mir in das Si)nodalorgai
des KirchcnkörperS, von dem ich Glied
bin (aber nicht Heiner), aufzunehmen.
Warum diese Verdächtigung? Oder wo
zu diese russische oder päpstliche Zensur
i,n Lande der Rede und Prcfzsrelhcit!'
Oder war es das böse Gewisse, das so
handeln lehrte? 'Als dann die E r
,v i e d e r u n g" des Verwaltungsra
thcS erschienen war und die E n t g e
n u n g" darauf, k,n ein Brief aus dem
Tabca-Stift mit der Behauptung, daß
Heiners und Frl. A. Stracke nichts wei
tcr mit dein Schriftstück zu thun gehabt
hätten. Merkwürdig! Ks standen doch
ausdrücklich die Namen darunter. War
das etwa auch eine Namensfälschung,
wie bei jener Rote? Und wie konnten
auch jene drei Herren so missen, was da
gesagt, freilich nicht bewiesen murde!
Einer der Männer war mährend der 19
Monate meiner Amtsthätigkeit im Ta-.
bea-Slift nicht ein einziges Mal in der
Anstalt, noch auch in einer Sitzung.
Ein anderer war ein einziges Mal dort,
nämlich am AbendAllerheiligen" 1897 ;
der dritte war außerdem noch am Nach
mittag des letzten Jahresfeste dort.
Wenn sonst von berufener Seite diese
Herren auf Schäden und Mängel auf-
mcrksam gemacht wurden, um der Sache
willen, dann wurde solches theils igno
rirt, theils als Klatsch" angesehen.
Zum Hängen" ist man dann aber, wie
der letzte Artikel in No. 37 zeigt, schnell
bereit, ohne auch die andere Seite zu
hören oder überhaupt den Gegner" zu ha
den. So machen es die Nürnberger
nicht. Nun, es mag ein Liebesdienst
ein sollen für jemand, der zu faul oder
zu feige ist, sich seine Kastanien selbst aus
dem Feuer zu holen. Ein anderer
Brief liegt vor mir, der fordert im Na
mcn des Publikums noch mehr Thatsa
chen. Solche werden weiter unten bei
gebracht werden.
Doch gehen wir nun aus den Artikel
des sogenannten Verwaltungsrathes nä
her ein. Sogenannter" Vermal-
tungörath, sage ich, denn in Wirklichkeit
ist ein solcher nicht vorhanden ; denn jene
Herren wollen und sollen sich um die
Verwaltung nicht kümmern ; fönst würde
es nicht so traurig stehen, wie es steht in
der Anstalt. Sie kennen die Konstitu
tion nicht, haben sie nie gelesen, wie !e
mir selber sagten. Sie wissen oder wol
len nichts wissen von der ungeheuren
Schuldenlast, die alljährlich gegen 1000
bis 1100 Dollars Zinsen verschlingt.
Sie scheinen auch die famose Jnkorpora
tionsakte der Anstalt nicht zu kennen sie
sollen und wollen nichts
davon wissen, daß man das
eigentliche Waisenhaus ohne weiteres in
ein Hospital umändert und die Haupts-
che ldie Kinder erziehunq und Aitenver-
pflezung) zur Nebensache macht. Sie sol
len und wollen es nicht wllscn,dap ohne
weiteres verschiedene Kollcktanlcn ange
stellt werden : die von dem Ertrag ihrer
Kollekte 20 bis 50 Procent für sich selbst
iu Anspruch neymcn und deren Legitl-
mation nicht von den eigentlichen Beam
ten, sondern von einigen englischen Gro
ßen oder Kleinheiten unterzeichnet ist,
worüber mehrere Teutsche, bei denen kol
lektiert wurde, sich beschwert haben. Ja,
ein Deutscher aus Grand Island, Ncbr.,
erkundigte sich kürzlich bei mir, ob denn
überhaupt alle Gaben abgeliefert würden;
er habe seine 82,00 vergeblich in der
Ouitlungöliste gesucht, Wenn die Her
ren vom Vcrivaltungsrath wirklich alles
wüßten, wie sie sollten, und wen sie
wirkliches Interesse für die Sache
hatten, dann ist es rein unbegreiflich, wa
rum sie nicht schon langst eher s a ch g e
m ä ß gehandelt haben. Wenn sie nun
nach Hörensagen (nicht nach eigener Er
fahrung) einen Weißmaschungsversuch in
der Zeitung vornehmen, so ist damit der
Sache selbst gar nicht gedient: imGcgcn
theil. Das beweistauch ein Brief, den
ich letzten Freitag 10. Febr.) erhielt.
Darin heißt es u. a. : I ch habe jene
Schinähartikel als Antwort auf ihre Ein
sendungen gelesen. Das sind wohl sol
che Pfeile, die auf den Schützen selbst zu
rückfliegen. Die Geschichte war zu durch
sichtig. Wer als Vertreter einer christ
liche Anstalt eine solch' unwürdige
Sprache gebraucht, wer auf Anklage
mit Gegeaanklagen antwortet und mit
an schlichte Witze erinnernde Bemerkun
gen traurige Wahrheiten zu verdecken
sucht, der richtet sich selbst. Die Wahr
heit muß doch siegen" etc.
Wag nun den Anikel: die Bosheit
hangt sich selbst" betrifft, so ist das ein
Schwall betrügerischer Redensarten,
schlau und listig mit Lügen durchzogen,
berechnet, dem gewöhnlichen Leser eine
Binde um die Augen zu legen, u,n her
nach im Trüben fischen zu können. ES
sind durchweg erlogene und falsche Be
schuldigungen, dadurch Uneingeweihte
und solche, die nicht nachdenken, hin
ter' Licht zu führen. AIS ich den Er
gust laS, mußte ich unwillkürlich an einen
Ausspruch deS französischen Grafen und
Stasfdeam'.en Monlalembert denken
Äl e sich umGewi ssen-und Religion-
Unheil handelte, die in einem gewissen
Blatte 05iiilt4" beanstandet nur-
den. saqtt er im Jadrt IstiS: olch
Auslassungen tragen die Veidammniß in
sich selbst. Ich bin kein Kind weh
um über die Unbeständigkeit der Menschen
im allgemeinen und über die der oef u-
iten im besonderen zu klagen: doch ich
sage laut, daß derber Ton dieser Hunde
weder für Ehristen, noch anständige
Menschen paßt. Ich binkeiu Richter, so
weit esTheolozie angeht, aber ich glaube,
ich bin im Stande, in Angelegenheiten
der Ehre und de Anstande zu richten.
und ich erkläre, dieses ist wirklich unan
ständig und hundsgemein." Die Anwen
dung wird der Leser selbst machen.
Geben wir jetzt auf die einzelnen
Punkie näher ein. 1. Cr verwechselt
die letzten 3 Wochen mit den 3 Woche
des September," heißt es an einer Siel
le, und dann später über denselben
Punkt: Er war im Herbst 3 Wochen
für ch selbst aus üleisen." Diele Be
Häuptling enthalt zum allergrößten Teile
Lügen und E n t st e ll u n g der That
sachen. Thatsache ,st, daß ich vom 19
Sept. bis zum 30. Sept. 1S9S ach
Ouincq, Jll,. zur Generalkonscrenz und
nach St. LouiS, Mo., zu meinen Kindern
und Schwager verreist war. Das und
aber nicht 3 W 0 ch .sondern nur 1 1 .
Tage; gelogen also: 10 Tage. Äußer
dem verreiste ich nicht ohne weiteres.
sondern habe ausdrücklich darum ach
gefragt am 7. September in Herrn
Barth's Apotheke, wie Herr Beith das
wissen kann und muß, wen er w i ll.
Wenn er und andere dagezen etwas sa
gen wollt.', so hätte er nnd andere eS
damals thun können und hernach schwei
gen. Das wäre wenigstens ehrlich
Außerdem, glaube ich, hatte meine Reise
einen ebenso wichtigen, wenn nicht wich
tigeren Zweck, als die das Past. Heiner,
der auf Kosten der Anstalt reiste und sich
das Reisegeld borgen muhte. Die Ver
mcchselung" ist damit auch zugleich Lü
gen gestraft. Im Sept. waren es nur
11. Tage, imRovember aber unge!ähr3
Wochen, und diese meinte ich in meiner
Entgegnung . Ich verwechsele nicht,
aber der Verwaltungsrath" verdreht
und sucht die Leser irre zu führen, doch
die Bosheit hangt sich selbst"-zunächst
an die Rockschöße und Schürzenbändel
der Verwaltungsräthe.
2. Bei ihm konnten sich die Schüler
aus den Kopf stellen, und er hätte es
nicht bemerkt" wird weiter behauptet,
oder richtiger: sre tz gelogen. Ich bin
und bleibe immer Herr der Siiuation.auch
im Schulzimmer kleinen und selbst grau
köpsigcn Schülern gegenüber. Das soll
te meine frühere Schülerin Frau E. Hei
ner doch wissen, die schon als kleines Mä
del und besonders als Konsirmandin sol
cken Stolz und Eigensinn entwickelte, daß
ungebrannte Asche zu Hülfe genommen
werben mußte. Daß sich meine Schüler
nicht aus den Kops stellen, sondern durch.
weg mit guten Erfolg lernen, dafür habe
ich Beweise und Zeugnisse von meinem
IS. Jahre an bis hierher. Doch weil die
Schulkinder des Tabea Stist nun noch
einmal ohne meine Veranlassung aufs
Tapet gebracht morden sind, so kann ich
darüber gleich noch einiges sagen. Daß
die Kinder im Tabei-Stift aus Rand
und Band waren und oft sind.da wissen
noch andere, als ich. Herr Lehrer R,
Schulz und Frl. Jda Bald haben bitter
darüber geklagt, als ich in die Anstalt
trat ' andere vor ihnen haben auch ge
klagt, wie später Herr F. Mottichall und
Frl. i. Anderson. Daß diesem Be
nehmen den Lehrern gegenüber von Hei
ncrs Seite nicht vorgebeugt wurde, imGe
gentheil das ist leider eine nur zu
traurige Thatlache. Auch selbst Heiner
schienen öfter die Kontrolle zu v?rleren,
denn Thatsache ist. daß ein grl. Stracke
öfter kommen mußte, um der Frau Hei
ner za helfen, die Anstaltekinder (die ei -genen
Haltens och mehr verdient) durch
zupeitschen. Bin selbst in den elften
Woche dort Augen und Ohreiueuge
davon gewesen, so daß ich mich schämte,
dort zu sein und zuHciner sagte : Ist denn
kein Mann im Hause?" Ja, Pastor
Heiner mußte es sich gefallen,lassen,daß,
als er am Pfingstkage 1897 dcsNachmit
tags mit einem Rudel Mädchen spazieren
ging, sein eigener 'ohn Rudolf und
mehrere 01 onere Knaben zusammenstan
den, mit Fingern auf ihi zeigte und dann
halblaut lachten. Anderseits herrscht
wieder zuweilen eine gar barbarische
Strenge, was nicht selten an M,ßhanr-
luna. arenzie. was lciter auch die ehren-
werthe Mionm Altenheim unverdien-
erweise an sich selber erfahren mußte. So
kennte eS denu nicht ausölelvea, dai ich
einmal w.it bitterer Ironie zu H. sagen
mußte : Jdr versteht vo der Päc?ogagik fo
viel, wie der Affe von der Uhrmacher-
kunst."
3' Er blieb aber dennoch eine Woch?
langer, ohne daß ihm ein Wort in den
Weg gelegt wurde" heißt es weiter.
Thatfache ist, daß ich am 2. Dezember
meine Gehalt bekam unZ dann noch bis
zum Mittag des . Dez. in der Anstalt
war. .hatache ,t serncr, dan Anstalls-
kinder unS am 1. Dezember Lebensrnittel
in Haus brachten mit der Bemerkung:
Das ist daS Letzte," so daß ich infol
gebissen am ardeeen Morgen mit Pastor
Heiner daiüber sprach und daS ordnete.
Thatsache ist ferner, daß Nathanacl
(h 1, 4?) Heiner mir in den letzt"
Wochen allerlei Geilheiten mii)'t un?
die ÄnstaltSsiiider in gewohi.ter Flegelei
dazu anleitete. Ich rrürae lies nimmer
e wähnen, wen es leider nicht heraufbe
schmoren morden durch die bösen Auslas
unzeii deS-RathS.
4. Erkennte es rncht unter lassen, seine
verläumderischen, unkegiündeten Ver
dächiigungen in der St. Paulskirche vor
der Gemeinde auszubreiten," aber
inc Verdächtigungen haben ihm keine
einzige Stimme einzebiacht etc, so kal
fuhren die ..Verivaltiingsrä'tHe" weiter.
Woher wissen die Leutchen das? Denn
selbst in die Kirche za aehen, ist doch
icht ihie starke Seite. Durch Hörensa
gen aber lernt man Lüzen. ch habe
ai 1. Adocntsonntage (und nachher noch
am 2,) von der Gemeinde in christlicher
Weise Abschied genammeu und ihr Got'
teö Segen gewünscht. Veiläumdet und
verdächtigt habe ichzdabei niemand, son
dera ai früher an mich gestellte Fragen
einzelner öffentlich geantmarlet und da
mit mich aerebtkertizt. maS um lo nötb'
ger war, da man mich aus verschiedene
Weise anzuschwärzen gesucht hatt,. Daß
ich nicht zu viel gesagt, wuide mir noch
klarer, al nachher einer zu mir sagte:
..Wir wissen von der Anstalt viel mhr,
alS Sie un sagen können; e st 5
schon immer traurig genug." Evecho
xuide einige au der fixeren Seelso-ae
mitzelbeill der nichts besonder Rüi :ü
lichc. .Haben ihm keine einzige Sim
me eingebracht. 'Wer hat denn solche
gewünscht? Ich doch nicht, zumal ich in
den letzten Monaten in Lincoln reiche
Auswahl an Gemeinden hatte. AI
Wahlamtikandidat für St. Paul bin ich
niemals ausgetreten. Das werde j
die Herren .Vorsteher der Paulgemeinde
am besten wissen. Doch aber sind mir
andererseits ungesuchte Anerkennungen
zu Theil geworden, die daraus schließe
lassen, daß mir auch i dcn Herzen ma,
ch-r ein PIZgch.-n eingeiäumt worden.
Doch da nur nebenbei.
5: Verdienen Pastor Heiner und
feine Frau nicht auck Gehalt ? Brauchen
sie nicht auch Kleider?" wird weiter ge
fragt. Gewiß biauchea und verdienen
sie da. Wer beanstandet oder mißzönnk
ihnen dati? Ich nicht. S,e haben da
Alles: Gehalt. Kleidung, Zinsen ete.
auch bekommen, wie ich weiß, und haben
dasselbe icht blos öfter bei gemachten
Kollektionen (ie mir vorgeworfen wird)
sondern stets sich selbst jugulgefchrieben,
ohne geschäftlich vorzugehen. Wer aber
zuerst und am meisten sür sich selbst ge,
sorgt hat. da! zeigt die Inkorporation'
okte im Courihause, nach welcher Pastor
Heiner auf Lebenszeit für sich gesorgt
hat. Das zeugt allerdings von Ge
schäflsfln u. dergl. m. Auf dieseWeise
kann er mit der Zet auch nach zu Reich
thum und Ansehen (des Pudels Ken$
kommen.
0. Gewiß meint cr damit (mit dem
Anschaffen von Lebensrnittel nämlich)
scinen.vrioaten Wein, den er für sich
kommen ließ, aber die Expreßkosten da
sür zu dcn Ausgaben der Anstalt rechnete
heißt es Weiler. Womit beweise die
Herren oder Flauen dies, wa sie hier
mir .gcivig- oeiyeuren, zn welchem
Buche stehen die Erpreßkoste für den
ein eingelragen ES 'st mir vollttln
big neu, daß m Tabeastift Wein für
mich angekommen fei soll vielleicht alS
Geschenk, denn bestellt habe ich niemal
so etwas. Wenn Wein dort wirklich für
mich angekommen i t. was ich nicht weiß
(die Verwaltung wird eS ja aber vie'leicht
wissen), dann iit eS ihm, wie eS scheint,
so ergangen, wie etlichen Briefen an
mich, die niemals an ihre Adresse gekom
me find. Wer vom Verwaltnngsralh
mir den irklichen Beweis beibringt, daß
ich in ver Anstalt für michghsbc Wei
komme lasse und die Erpreßkosten da
für habe zi den Ausgaben der Anstalt
gerechnet, dem zahle ich für jede Flasche
5 zum Besten der Anstalt. Bis
dahin aber erkläre ich hiermit solche Be
hauptung für eine niederträchtige, stin
sende Lüge und mache die fünf Unter
chreiver rene? berüchtigten Artikels in
No. 87 dafür verantwortlich als folchö.
die- um ihre eigeneWorte zu gebrauchen
o,e uri.acyen elv,l yerausdeschworen
haben." Die Bosheit bänat sich
selbst." Doch halt l! Ich erinnere mich
eben, vak mir etliche Mal Wein .im
Tabeastift kredenzt wurde; einmal'' am
11. klover 1897 zu meinem Geburl.
tage von meiner aufmerksamen Schüle-
rin, der Frau Pastor Speidel durch ih
reu Gatten Pastor F. Speidcl, und ein
anderes Mal bei Geleaenheit des lebte
JahresfesteS durch eine andere Schüle
rin. le Extra, (nicht Expreß-) Kosten
dafüe habe ich allerdings nicht bezazlk,
es sei denn durch eine verbindliche
Dank. Dies kann aber nicht gemeint
fein. Solche Verwechselung kann jedoch
vet lolcheu Herren nicht vorkommen.
7. Endlich noch ein Punkt, den ich
hier beleuchten muß. Es wird in dem
Artikel behauptet, daß ch seiner Zeit
große Aufhetzereien in der Anstalt unter
ommen habe und daß ich durch lange
Papierstrcifen u. dgl. die älteren Kinder
habe belegen wollen die Anstalt zu er
ae usw. ES muß da wieder eine
Verwechselung vorliegen. Nicht ich habe
Papierstceifen gezeigt noch jemand von
meiner Familie; wohl aber sind on
größeren Anstaltskindern meinen Kin
dern Papierstreifen eingehändigt worden,
wilZBemerkungen, worin sie tief bebau
erten, daß si: mit uns nicht verkehren
dürften, trotzdem sie es gerne möchten.
Etliche Zettel mit Namen haben wir
noch in Händen und könnten damit die
ne,'. AVer man ..behauptet Beweise zu
yaven. iicun, bann bringe man sie her
be', aber nur solche, die durch glaubwür
dige Zeugen erwiesen sind, andere, u
wenn sie .ganz grassirender" sind, nö7
tzen nichts. ..iSrailiren" hupt einber-
gehen, wütheu, herrschen; solche Beweise
mag's ja geben, und die Heiren möz'n
olche haben, oder ich fürchte, eS sind
weischneidige Schweiter, mit weihen
sich die verletzen, die damit umgehe.
Uebe'zeugende Beweise für andere sind
das nichl. Auf diesej warte wir noch.
Sobald die Beweise, wirlliche. that
sächliche Beweise, nicht blos Phrasen
davon also so bald solche Beweise bei
gebracht worden sind, daß die Anstalt
wirklich das ist.waö sie sein soll und will
ein wirtliches Waisen und Alten-
Heim, dann läßt sich weiter Handel.
Und wenn die Ziel duch diese sonst so
unliebsame Konirao-rse näher gerückt
würde, dann sollte ti mich von Herze
reuen. Aber eine Reorganisation, oder ,
besser, eine Resormation an Haupt und
Gliedern thut noth, sehr noth. Ohne
das gehtS wahrlich nicht. r
Mit freundlichem Gruß an den edel
denkenden Leser zeichnet ergebenst
Aug. Jennnch, Pastor.
Erkiiltnniicn '
Das beste Mittel gegen alle Hals, Brust- und
nqcn- Leiden ist der berühmte Dr.
Vull'S Husten Syrup. Er kurt
husten, Heiserkeit, Erkaltung. Kcuchhusk'n,
unqcnsucht, Lungen? Entninduna, und
Schwindsucht setbsr'n'enn weit vorgeschritten.
Br.BMis
Husten Syrup
friirirt rasch und f alle Hifälfimatn, Hai, mib
Kungln Kcttxn. hti nui ' 6i Jlajchk.