Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, January 26, 1899, Image 2

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Tcr Grippe spccisischcs Heilmittel.
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-JV? cdrZu der Jodn Gund'IchkN Brauerei von Ha tjrcfie, Wike.. erfreut sich in den
AJ ÄDtPftciQtrtt, besonder SJfinncfota wr.b SBicrnnn, einer ugerord'ntiichen cliebt
tjK da diele S'ier ::r an hopse und erste der vorzüglichsten CuiU'.iät bereitet Wird.
)brfisCui.Qfn skr ladt und Umegend nimmt entgegen
WM, FR OHN,
Generalagent. 1CS V Str Lincoln. Neb.
.gründet 181)0.
lierks lurnber & Coal Co.,
122 O StrKe.
iSnal:
Wholesale
and Ilctail
Holz
und
Kohlen,
Ü. C. WÖHMPENER.
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RÄZ??n.Armei6n. Gelen- Farben
Likoln,M.
139 sädl. 10. Ttrakt,
Acktung für die, welche Mdegeschim
brauchen.
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M.
fraget euren Geschirrr.HSndler für Pferdegkschirre
NeitsLltel usw. anzefnigt von
arpbiarn Bras,
Lincoln- Neb.
W
bete mmi
LeistungssZhigkeit 500 Barrels pro Tag.
das berühmte Frühjahrs-
Weizenmehl.
KM" fCuttcv wird zu S Cents per Bushel, in Quantitäten von 20 Vushels. ge,
mm ciiete, jvl:o.
mahlen
s'll'l
llif ICC
gebraut von der ffred. Krng Brewing Co., Omaha, Neb., ist
auf der Trans Mississippi und Internationalen Ausstüllling
die goldene Medaille
verliehe worden. Dieser Preis wurde dem Krug'schen tjabrnet Bier über alle
anderen wegen der
Reinheit, Kraft und feinen Qualität
verliehen.
L. A. Ksensk. ÄS
Für Kranke u. ÄeneZende
Kein anderes Bier enthält tivt solche
Kraft und solchen Nährstoff; es steht fast
einzig da als Kraft und Appetiteneugen
des Getränk; ti ist eines der bestenHeil
mitlel für schmächliche Leute. Ei ganz
reines Bier, desf,n Ruf in immer weitere
Kreise dringt und mit frischen Lorbeeren
von erfahrenen Preisrichtern auf der
Trans'Mifstssippi'Auöstellung geschmückt
ward.
Krrug CabinetBier zu haben bei:
ffred Tingelhoff. 11. nd N; v Selig,
söhn. 224 nördliche 10.; Leonh Bauer.
S. und O; S. Jnman 7. und O; Bre
denbeck & Finley, 134 nördliche 10 ;
Wm Brandt, 211 nördliche 9; Lindell
Hotel, IS. und M
Speziell an junge Mütter
Dr. Martin Conney, der Leiter oer
Jnfant Jncubators" auf derAussteilunq.
der grogeErsahrunzbcfigt, sagt' .Nach,
dem wir mehrere andere Biere benutzt
haben, macht es uns Vergnügen, zu er
klären, daß wir auch das Krug'sche Ca
binet Bier in Flaschen stets gebraucht ha
ben und können wir dasselbe wegen seiner
Milch erzeugenden Eigenfchasten den stil
lcnden Müttern empfehlen ; eö bejttzt me
niger Säure und ist gesunder und wird
dahrr von jeder Amme in dem .Infant
Inkubator' Gebäude benutzt. Die ist
ein überzeugender Beweis und sollte jede
junge Muter eö wenigstens versukben."
Probirct eine
Kiste zu Hause.
Fred Krug Brewing Go.
Osfice: 1007 Jackkon St.,
Telephs,: Rs. 420,
Omaha, Ncv.
Der Cc?i!e fic .llfflirncnls
IJensöarnics.
fflnr Crpljlang ai irrn Jahre 1 S0C.
Via Ctsr Miznu.
irecijaio nieti vsiers un urs jucrgie
Äugen und Cljrcn an, um ctiras von
dem 2'crg:'.!cn tet 'rnzoZcn walii
juneliiiicn. vange fjti uns tjonc cr
iiich'.S. Ifntlich tauchten große ,scu:r
auf. NiiigZ um HennigSdcrf lcdcrtcn
dieBiwakseucr. o'eb!.ird horchte. Ä'er
die Entfernung lrar vckl zu grop. an
tausend Zchrilt, und so irar nichts zu
Iiören. Alles war still, ur die Hunde
im Tcrfe bcllicu. Äach der alil der
oener lrniflen stärkere ittiisle loxt ti
wakircn ; 0'cMiaio schzte sie auf fiinf
zehn diS zwanzig Zchwudrone. Hr
machte sich eine Benicrkung aus den
Naud seiner SUxle und ritt weiter cnf
Crnnientiira. ".'och einmal fall er
iveuet dtiilun auf dem anderen Ufer,
weniger wie das erste Aal. 2ie ürn:v.i
tcu etwa ein; halbe Stunde tenrürtj
von Heiinigüdv'.f. Tann sah er nicht?
mehr.
Der Morgen graute, als trc&'ia'.d
Wageufeld sich Oraniendurg näherte.
Schwankend Halle der seine, durchsich
tige Giebel sich heraufgezogen bis zu
dem Mvnd, der och immer mit feinem
milden 'icht am Himmel strahlte.
Talin war cr wie ein Schleier wieder
hetliiedergesuiileii. Der Himmel im
Osten erblich in einem lallen Weis;.
Malter, blasser wurden die Steine,
ttclbe Strahlen schössen auf über den
Horizont, ein rosige icht säumte dcn
ili'and der leichten Zederwolken, rnö
jeyt schien e?, als solle die Königin dej
Tages hervortreten in siegreicher Schön
hcit, da stieg plötzlich der Nebel wieder
auf, aber nicht mehr leicht :ind glänzend
wie in der Mondnacht, sondern schwer,
grau, erkältend und undurchdringlich.
Wie eine dicke Wolke verhüllte cr
Alles und in der tiiiben Tiimmerung
verschwammen undeutlich die Hinrisse
der Dinge.
Vorsichtig, oft anhaltend und tjer
chend, ritt Eckhard weiter. Da taucht
aus dem Nebel eine dunkle Masse auf :
Oranienluirg. (Mcl'l;ati fchwankic, ob
er hcranrcitcn sollte. Dann enlschle,v
er sich, im Bogen die Sladt zu umrci
ten und vor Allein festzustellen, ob die
Biiicken über die Havel und den iKup
einer Kanal bereit vom Feinde beseht
seien.
Im Schritt ritt Eckhard vorwärts,
Noepke eben sich, Beide die gespannte
Pistole in der Hand.
Sf,!"-
Angenblicllich stehen beide Pferde.
Sie kauen an den gebissen, und das
klirren der Kinnkctten klingt leise
durch die dunstige, feuchte Luft.
Dort gerade aus nein, etwa
mehr rechts."
Gebhard flüstert leise, jZnie an ünie
neben Rocpke.
Noepke duckt sich etwa?, schiebt den
Kopf vor und macht seine gutmüthigen,
blauen Augen weil auf. So späht er
scharf voraus.'
Vorwärts, im Nebel, erscheinen ganz
undeutlich die Umrisse von zwei Wei
lern. Jn's Niesenhafte verzerrt durch
den täuschenden Nebel, sehen sie aus
wie haushohe Schattenbilder. Sie
scheinen still zu stehen.
Gebhard und Noepke halten mibc'
weglich. Da kommt der Ton einer
Menschenslimme durch die dicke Luft.
Haste noch 'n Troppen drimie in de
Pulle? (5t sängt an un wird verflucht
kühl an de Polen."
Brandenburger!" sagt Gebhind
Wagenfeld laut und reitet vorwärts.
Man hört drüben ds Knacken eines
Hahns und den Nuf: Halt!
Wer da?"
Preußischer Offizier."
Näher rann!"
Zwei Husaren vom Regiment
Schimmelpfennig hallen zu Pferde an
einer Brücke.
Tet is doch keen Offizier nich,"
sagt der Eine von ihnen.
Wer lommandilt hier?" fragt Geb
hard kurz und bestimmt.
Die Husaren sehen einander mi
schlüssig an.
Lieutenant, von Jagow," sagt einer
zögernd.
Führe Er mich sofort zu ihm."
Bvl dem Tone dieses Befehls und
vor Gebhards ganzer Haltung schwindet
der letzte Zweifel der Husaren.
Zu Befehl, Euer Gnaden."
Pferdegetrappel, Klirren von Was
seit aus der Nichlang von HennigSdorf.
Nun ganz nahe ein Äommandowort
in französischer Sprache. Wie graue
Gespenster tauchen ein paar Reiter aus.
Feuer!" kommandirt Gebhard.
Bier Schüsse blitzen auf. Trüben
hört man einen Schrei und ein droh
nendes Stürzen.
Nun rasch zurück und melden!"
Im selben Augenblick kommt drüben
das Kommando:
Marsch! Marsch!"
,,Vivc l'Empercur!" schallt es durch
den Nebel.
Die Preußen haben die Pferde
herumgeworfen pnd jagen zurück, was
die Gäule laufen können.
Line dunkle Masse taucht aus. Die
Feldwache des Lieutenant von Jagow
kommt im Trabe heran.
Zur Attaque!" ruft ihm Gebhard
entgegen. Feindliche Kavallerie ge
radeau vor uns!"
Der junge Osfiz'cr reißt den Säbel
aus der Scheide: Gewehr aus! Zur
Attaaue Galopp Marsch ! Marsch !
Marsch! Hurrah!"
,,Vive l'EinpcFeur!"
In wüthendem Anprall stoßen die
Reiter zusammen.
Im nächsten Augenblick haben sie
gegenseitig ihre Reihen durchbrochen
und nun dreht sich Alles in wildem
Kräucl, Säbel klirren und bliyen.
schmetternd fallen die Hiebe, verkürze,
scharfe Knall der Pistolen tönt dazwi'
schen.
Gebhard bat seine Pistolen adge
feuert und einem feindlichen Husaren,
der neben ihin, schwer aus dem Sattel
' I
lin?!. cc'-, ie:l tv.;iix ..'!
tjrri.ti!:! fju.j.'H er im ri.!;!r!!ta (
dl.i. Xf otün;cjen find pfs.ar.d!:
;!:v.ci,:cr. ;.ifii:a fiiuk ihre leiste
R'.l.'.j; t:: i.zy.i;::i Neitern m eie
:,,vee::. '..r auch o.bhaid ist ein.
Men't:r i.a tsr.)uz In Äaf'k. i-'iit
ta!::::: C'-f. H:.:ci:i AJe und eisen
fester H-'.'d schlägt er den Zabel d.-Z
ts,-.-ui:ti zur Ziiir, lr.n ein futze
ft::e!;c!-;n, i:i t'-v.fj ufer, neiicieer
sied ur.d mit z.-,,ch:ncttcrunl Scheel
jitift ker F;ir.5 sehnend vom Pfade.
Tie F: anzes.n pnd i:i der Ueb.-ihl.
Sa we.cher ur.j d:r Widetftüia f er
preavijchen Hrurr. 5.1;oa irren viele
rciterlu!; Pferd? auf dem ?rld.' t;cti:::i,
schau''e:!d :d keuchend, schon jzi-.en
auch rctitn ;cl:c Neuer ?;niut, die tich
aus dem H.::;r.v.''.::enf,e gerettet Ijalen.
GetiiarJ ji.l;t iiJi um. I'iv
Franzosen lictea sich fest zusammen
peii'iingl um zwei k.cine (''ruvti;;. die
allein tisch f.'chtk.?. Hier in c c.r
Vh"i!awr. tu;i zzLw lNit zwei llr.ü:--effi-icun,
u:;o liier steht er allein .,::
seinem tre.ien Reitknecht Roexke.
Nechtö I;cran hiint sich ein feindlicher
Offizur und fällt a-i3 in gewalligem
Siosz. Nur im lenken Moment ii!:d
um Haaieidiei!,' vermag Gebüard uö
zuweichen. der Rippe lang gleitet
die feindliche klinge, daü Fleisch dmch
bohrend. Heiße-?, rothes Blut strömt
aus der Wunde über die Kleider. Durch
die Wucht de Stoßes ist der Franzose
im Sattel vornüber gefallen. Gedhaid
schlägt ihm das Degengefäß in's Ge
sieht. Mit zerschmetterter Kinnlade,
dlntübersiremi, stürzt der Gegner vom
Pferde.
Ach Gelt. Euer Gnaden!" schreit
Noepke. Er wirft sich dieltt an lebharS
heran und deckt ihn mit seinem Vcibe.
(iin Schuß Mi et uns znr linken Hand.
Sck'wcr sinkt der treue Mann gegen
seinen Herrn, er fällt quer vor ihm
auf de Sattel, die Zügel spannen sich
unter dem Druck des K'örvcrS kurz und
scharf, hoch auf bäumt fich Gebhards
Gaul und unter dein doppelte Gewicht
bricht er ach rückwärts zusammen, im
Ucberschlagen auch Rvepkes Pferd mit
sich reifend.
So liegen sie am Boden, Brusl au
Brust, der todte Reitknecht über seinem
Herrn, als n-eliic er auch im Tode noch
ihn vor den Hieben der Feinde schüfe::.
öinen Augenblick blieb Gebhard wie
betäubt liege. Dann ,zog cr mühsam
den Fuß unter der Vast des Pferdes
hervor, das- ängstlich um sich schlug,
schob die Reiche von seiner Brust zur
Erde und richtete sich ans. Der Säbel
war ihm im Sturz entfallen. Schon
hatten ihn ar:chei! paar feindliche
Regler gepackt,
Schlagt den Hnnd todt!" rief
Einer, dem anö einer Stirnwunde das
Blut über die Augen lief.
Aufhängen muß man den Schuft!"
rief ein Anderer, ein Brigadier mit
starkem, schwarzem Bart. Das ist jc
gar kein Soldat. Au diesen andlcnlen
muß ein Exempel siatuirt werden, wenn
sie gegen des Kaisers Soldaten fechten."
An den Baum mit ihm!" schrie
grinsend ein gelber, blatternarbiger,
kleiner Kerl, nn die Haare unter der
Pelzmütze wirr in's Gesicht hingen und
stieß Gebhard mit der Jaust in' Ec
nick.
Gebhard drehte sich kurz um.
Sprühenden Auges hob er die geballte
Rechte und schlug den Kerl in'ö Gc
sieht, daß er heulend stürzte.
Jetzt hing sein l'cbeii ein einem
Faden. Im nächsten Augenblicke hätten
die erbitterten Husaren ihn nieder
gemacht, da trat gerade zur rechten Zeit
ein Offizier dazwischen und stellte sich
vor Gebhard hin.
Wie kommen Sie in dieses Ge
sechs:" fragte er.
Ich bin preußischer Offizier," ant
wortete Gebhard in französischer
Sprache.
Tragen in Preußen die Offiziere
keine Uniform?"
Ich war wegen Krankheit dcmlanbl
uns befand mich auf dem Weg ,zu mei
uem Regiment, als ich durch Zufall in
den Beginn diese Gefechtes hinein,
kam. Ich müßte lein Soldat fein,
wenn ich hatte unthätiger Zuschauer
bleiben sollen."
Glauben Sie ihm doch nicht, mein
Kapitän," rief der Brigadier öazwi
schen. Da sind ja Märchen. Der
Mann ist sicherlich ein Spion."
Durchsucht seine Taschen!" befahl
der Offizier. Aha!" machte er, als
ihm die Karte gereicht wurde, die Geb
hard auf seinen Weg niitgenommen
liattc. und auf der die Aufstellung
Hohenloheö und die der Franzosen ein
gezeichnet war.
Der Kapitän war ein hübscher Mann
mit langem, strohblondem Schnnrrkart
und großen, dunkelblauen Augen. Eö
lag etwa wie Mitleid in dem Blick,
den er auf Gebhard richtete.
Sie sehen nicht aus wie ein Spion
von Prosession," sagte er. Dann sau
er einen Augenblick nach.
Die französischen Reiter hatten fich
wieder gesammelt. Sie standen, eine
Schwadron stark, in inie aunnarschirt.
Der Ncbcl war lichter geworden. Ein
Heller, blendender Glanz bezeichnete die
Stelle, wo die Sonne sich bemühte,
seine Schleier ganz zu durchbrechen.
Seitwärts der Biücke war eine Wassir
mühle sichtbar geworden, von rothem
Weinlaub umrankt. In dem kleinen
Garten daneben blühten die letzten
Astern nd Georginen.
Duval!" rief der Kapitän.
Mein Kapitän!" Ein großer, ern
ster Mann litt vr. das Gesicht vo
einer tiefen Narbe durchfurcht, das
Kreuz der Ehrenlegion auf der Brust.
reue mu cei Sivuvrvil lici
1er. Tu wirst mit zwei Husaren zurück
bleiben und diesen Mann mit der
Karte, die wir bei ihm gefunden haben,
Seiner kaiserlichen Hoheit dem Groß
herzog von Berg abliefern."
Da kommt Seine Hoheit selbst."
Im langen Galopp kam Mural mit
seinem Stäbe heran. Etwas weiter
zurück folgte eine Schwadron Tragen:r.
Der Kapitän trat an den Weg vor n:?d
falülirtc.
,Nn, was gibt'S?" fragte Murat.
.Warum hält die Schwadron? or
... ."r. ; cc:;'.a;c, . n: .,..-:
IS h.:de .n Keine Gcit
F.'!z..!l in:! rscuMi.t.:n Hnicrenurd
.All! Ait; l.ulvü wir sie leinte!"
Cm ;':ii vc:i Air.it M.tjte i.ter
.Vi::rc; .t'iuv rlon;?iarbi,ze? Gc
ji.vi. Et nrcsdti sich ti'jt,.t im Zci
.General l''r.'uchh!"
.'Zaisecüc Vtlit.it !"
vajalle Heil! mit seinen Hniar.l:
t : werjehen cui Ze'.'de
cnict.
:ie ic!
:i ü.il o;;i:r Dimiion. Ich r.uiN
mit Ilincn l-iten. Die Ehaiseurs r?n
MiiliauS gek".:i in die ree!.!? Flanke a::f
VieKtr.ratCe. Genaal T keil hard wird
die linke Flanke in der Richf.!i:i o::f
Gienihe decken. An 'eaumi'nt. Hau!
fault uud vennes schicke ich Befehl, auf
Zehdenick n fel.zen."
Diese An.'tdnungen kamen kurz,
knapp und b.'!!:m!Nk heran?, doch la.i
etwas Genni:; uo, eine gewollte Frisch:
in dem Ie:i der Stimme.
Gebbards niichtcrncn, Blick wollte
eS scheinen, als Iie;,e über der ganzen
zierlichen Erscheiminz etuas Kskettec,
Theatralisches.
Die Madchen sahen das mit anderen
kluge. Wenn Murat anritt in die
Städte, auf seinem blendend weißen
Berberhengst, den ein Panlhcriell
deckte, die Uniform leuchtend von Schar
lach und Gold, an der Bärenmne den
Reiherbnsch mit der funkelnden Dia-inanlen-Agraffc,
da klopfte manches
Her; schneller und stürmischer unter
dem knappe Mieder.
Und Murat trieb dann seinen Hengst
an, daß cr knirschend in die goldene
Stangen deö Gebisses schäumte, und
während cr so mit dem Pserde kämpfte,
flogen seine leuchtenden, siegeSgewis
sen Blicke nach den Fenstern recht? und
links und suchten nach der Schönsten.
Der Dienst der Frauen hatte ihm
die Gewohnheit gegeben, gesalle zu
wollen, und dieser Wunsch verließ ihn
auch Männern gegenüber nicht, auch im
Dienst nicht. So wie er jcyt im feuch
ten Oktobermorgen auf der Bandstraße
hielt, Pferd und Reiter tadellos, hätie
er sofort zur Parade reiten können.
Da hält ja dieser Kapitän immer
noch!" rief er jeijt mit spöttischem 2c.
Sie könnten langst unterwegs sein!
Wo sind die feindlichen Husaren hilf
geritten?"
Die wenigen, die entkommen sind,
flohen in der Richtung auf Zehdenick."
Und sie hnneu von?"
Darüber hzbo ich bisher keine Nach
richt, mein Prinz. Vielleicht kann sie
dieser Mann geben."
Mnrat sah gleichgiltig auf Gebhard
herunter. Wer ist dieser Mensch?"
Er war mitten unter den preußischen
Husaren. Im Handgemenge wurde er
gefangen genommen. Diese Karte hat
man bei ihm gefunden."
Mnrat nahm die Karte. Ueberrascht
erhob er di: Augen und sah Gebhard
prüfend an.
Ist diese Einzeichnung der Truppen
Hohenloheö richtig?" fragte er lebhaft.
Sie ist falsch." erwiderte Gebhard
bestimmt. Ein unzuverlässiger Agent
hat uns getäuscht. Der Fürst ficht be
deutend weiter westlich."
M ,r.it lächelte höhnisch.
Wir wollen doch einstweilen on
nehmen, daß die Zeichnung richtig ist.
Also vorwärts, meine Herren, auf
Zehdenick! Sie, General Grvnchy,
schicken diese Karte durch einen Ordon
nanzvffizier Seiner Majestät dem Kai
scr." Sehr wohl, mein Prinz. Und waö
soll aus diesem Man werden?"
Stellt ihn an die Mauer und schießt
ihm eine Kugel vor de Kopf."
Damit galoppirte der Reitcrköniz
davon und folgte der Husarenschwadrcn,
die soeben angetrabt war.
Gebhard stand nahe an der Mauer
der Mühle. In dünnem Gerinsel
sickerte das Blut ans der Wunde in
der rechten Seite und durchnäßte seine
Klcidnng. Der Blutverlust machte ihn
schwindlig, cr begann zu frieren. Die
letzten Worte Mmats durchschauerte
ihn. Berhin im Getümmel des Kamp
fc halte er dem Tode fest in's Auge
gesehen, jetzt wollte ihm vor diesem
Ede grauen. Mit wehem Schmer;
dachte cr an Weid und Kind. Ein
Schleier kegle sich ihm vor die Augen.
Na, also vorwärts!" sagte einer
der Husaren, die ihn noch immer hiel
ten. Gebhards Schwäche war vorüber.
Der Rittmeister von Wagenfeld sollte
seines Namens würdig sterben. Stolz
hob er den Kopf. Mit Gewalt ver
bannte er alle anderen Gedmcke, um
nur einem einzigen Raum zu lassen,
dem eisernen Willen, zu fallen wie
ein Mann.
Ich weiß nicht, ob wir da richtig
handeln," sagte der General Gronchy
zu seinem Adjutanten. Hals 'mal,
Ihr da mit dem Gefangenen! Die
Sache ist doch noch sehr unklar. Unser
großer Murat ist natürlich gleich wieder
fertig damit. Ihm ahnt wieder 'mal
so was von einem Triumphziig, Eitler
Narr! Ich meine, es könnte doch von
großem Werth sein, wenn man den
Gefangenen eingehend ausfragte. Denn
wenn dies: Einzeichnung der Truppen
Hohenloheö stimmt, dann weiß er auch
noch mehr. Ich habe nur jjtzt keine
Zeit zu einem verhör; wir müsse
weiter."
Wenn man den Mann nach Beilin
zurückschickte?" schlug der Adjutant vor.
Es ist richt weit zurück; cr kann dort
ordentlich verhört weiden, und ob cr
hier oder dort erschossen wird, ist
schließlich gleichglltia, Oder vielmehr,
eö ist noch besser in .'cilin, da macht'S
wehr Eindruck."
Grouchl, nickte.
Oberst Biardot?" rief ei. lassen
Sie diesen befangenen durch ein Be
nleil'ommando Ihre Regiments an
die Kommandantur Berlin abliefern.
Es ist ein Spion, bei dem diese Karte
hier gefunden wurde. Da die Nachrich
ten von Wichtigkeit find, ist Eile
nöthig. Vaiten Sie also in Oranien
burg einen Wagen rcquiriren. Und nun
taten Sie an in drei Teufels Namen !
ÜÜie Husaren sind schon weit voraus."
Rasselnd, klirrend setzten sich die
Schwadronen in Bewegung.
Wie ein: ungeheure Schlange
ehernen Schippen jckob sich de
lerne bar gepanzerten R'iler cn da:
Windungen der Ho l entlang ; t.:v :
war ilr Kops im Ncuhellander Fa;
terjilnrur.dcir, als ttt Tchwan; :;e..;
weil über di? Eben? ia fal.! lenlitn:
dem Schimmer (ich binzoi.
I.'. KJi'itc!.
Am suche Mciz.n !;a!t; der Adi'
tont des Kaisers sein Pferd l'cjietu
und war hinan? geritten durch den
Thieizaltcn in der Richtung ans Spar,'
dan.
Die frische. Heide Vuft des Oktob r
morgens tea; ih n wo II. und wie der
Nobel langsam sank und sich theilte,
so wurde es auch in segeln Innern
immer Heller und klarer. In einer
ruhigen Stimmung, wie cr sie schon
lange nickn gelaunt hatte, lehrte cr nach
Hause zurück.
Er hatte kanm sein Pferd abgegeben,
als der Lieutenant Dcrodeö. der am
Fuß der Treppe ih erwartet hatte, auf
ihn zutrat.
Mein Kapitän." sagte der junge
Oiiizier etwas besangen und unsicher
über die Ausnahme, die er finden
würde, ich komme im Auftrage des
Herrn Kommandanten vo Berlin." '
Zu seinem Ei staunen blieb der Adju'
taut, der sonst nicht gern belästigt
wurde und immer gleich mit einer
heftig abweisenden Antwort bei der
Hand war, vollkommen freundlich.
So, so; vom Kommandanten. Ich
will suchen, seine Bedenil, ckikeitcn zu
beschwichtigen. Bitte, treten Sie ein
bei mir und setzen Sie sich. Ach so!"
siigtc Herefeld lächelnd hinzu, nlö cr
bemerkte, daß auf dem Sessel, den er
dem Lieutenant anbot, Hut, Hand
schuhe und ein Paar Epaulettes lagen.
Entschuldigen Sie nur, daß eö etwas
liederlich hier aussieht, das ist bei mir
leider immer der Fall. So. hier haben
Sie einen anderen Sessel, der, glaube
im. auch ganz bequem ist. Und mm:
Was will der Herr Kommandant von
mir?"
Der Herr General hat meinen Bc
richt über die Vorgänge von gestern
Abend sehr ungnädig aufgenommen.
Er meinte, ich halte das Haus unter
allen Umständen durchsuchen müssen."
Hereseld lächelte, und der Lieutenant
Tcrodes erröthele leicht.
Der Herr General," fuhr der junge
Offizier fett, ist aber nunmehr der
Meinung, daß eine Haussuchung am
heutigen .Tage keinen Zweck mehr
haben würde. Er wünscht indessen sür
alle Fälle einen dienstlichen Bericht
über den Brrgang bei den Akten zu
haben und hat von mir einen solchen
Bericht bereits eingefordert. Bon
Ihnen, mein apitan, erbittet cr
ebenfalls einen kurzen Bericht über
die Art und die Gründe Ihres Eingrei
fenS am gestrige Abend. ES wäre ihm
auch sehr erwünscht, wenn Sie eine
möglichst genaue Personalbeschreibung
deö Rittmeisters vo Wagenfeld hinzu
rügen konnten."
Schön, mein Freund; das Alle
soll der Herr Kommandant bis heute
Abend haben. Ader dann können Sie
hoffentlich auch Ihre langweiligen
Posten hier vor diesem Hause entfer
nen. "
Der Herr General hat mich er
müchtigr, die Posten sofort einzu
ziehen." So, das ist mir sehr angenehm;
dann nehmen Sie die Kerle nur gleich
mit. Und nun Gott besohlen ! Bedanke
mich für Ihren Besuch."
Höchst erstaunt über die ungewohnte
Liebenswürdigkeit des Adjutanten zog
der Lieutenant Terodes seine Posten
ein und führte sie nach der Wache zurück.
Ihr Dazwischentreten hutkeii'n'ir wakr
scheinliel, gestern Abend eine schlimme
Stunde erlebt. Und Gt'it weiß, daß
die arme Eharlctte rhuedics genug zu
tragen bat."
.Fiau vvnWag?rsldist Ihr? Freni
bin?" r'
Ja. Wir sind als Nachbaiskinder
zusammen aufgewachsen."
Und nun sind Si hier zum Ac
such?"
Ich lele in diesem Hanse. Geb
hard ni.d Edarlottc Wagenfeld sind mir
Baier und Mulier gewviden."
2o jung scheu haben ie Eltern
veiliereii müssen!"
Der Leiter siel bei Palern, al ich
noch ein Kind war. die Mutter starb
bald daiani, und wie ich im Herzen
immer Ehailottenö Schwester gewesen
war. so winde ich es nun auch in der
äußeren Führung des Veben?."
Fast auf den ersten Blick Halle gestern
Veo Herfiel einen tiefe Eindruck aus
Hemiette gemacht. Immer wieder
hatte fei Bild vor ihr gestanden, so
schön und so voll männlicher Kraft.
Mit leiser Befangenheit war sie ihm
heute früh entgegengetreten, und fast
ängstlich saß sie ihm im ersten Augen
blick gegenüber.
Bor seiner inhig vornehmen Haltung
gewann sie lasch die alte Sicherheit
wieder. Das Ungewöhnliche ihrer
Situation, so allein mit dem Offizier
der fremden Armee, verlor durch sein
taktvolles Auftreten alles Peinliche.
Er fragte auch nicht nach Henrietlen
?cbcnsvertältiiissen in dem leichten
Ton einer müßigen Neiigier. Ihre
schlichte, einfache und doch edle Haltuna
berühr 1t: ihn sympathisch. Zunächst
hatte er nur eine hvsliche Frage ge
stellt, um daö Gejpiäch nicht kurz abzu
brechen. Der warme Ton in Henriet
tens Antwort hatte auch in ihm eine
wärmere Theilnahme erweckt.
Und Hemiette sprach immer gern,
wen sie da (Gespräch auf Eharlotlc
Wagenfeld bringen sonnte. Das Gefühl
inniger Dankbarkeit, da sie tief im
Herzen trug, drängte sie um sa mehr
zu einem äußeren Ausdruck, als Ehar
ivlte falbst von solchen Aeußerungen
niemals etwas wissen wollte.
Unwillkürlich kam auch Hersfeld ans
eigene Lcbenöschicksale, auf Jttgcndein'
drucke zu sprechen, und er wurde nicht
miide, die Schönheit seines Baterlan
deö in immer neuen Farbe zu malen.
Ich bin anö der Mark noch nicht
keran?gekomnicn," sagte Hemiette
lächelnd, und kenne die Schönheit des
deutschen Süden und Westen nicht.
Ich habe nach niemals einen Berg ge
sehen. Da ist es schwer, mit Ihnen zu
sprechen von der Schönheit meiner Hei
math. die Ihnen vielleicht arm und
reizlos erscheint."
Ich muß gestehen." sagte HerSfeld
lebhast, daß ich unterwegs, auf dem
Marsche, diesen Eindruck ost gehabt
habe. Heute früh bin ich nach Spandarr"
zu geritten, und da war ich doch ganz
überrascht von dem allerdings etwas
melancholischen Reiz der Landschaft,
besonder an den bewaldeten Ufern der
Havel." L
Wa? Sie melancholisch nennen, m&
möchte ich lieber utit dem Worte fried
lich bezeichnen. Und Sie thun unserer
Landschaft doch Unrecht, wen Ihnen
nur die Havelscen gefallen, die aller
dings herrlich sind. Wir Märker lieben
den Boden, der uns nährt und trägt,
nicht nur deswegen, weil cr die Wiege
unserer Eltern ist: wir finden die Hei
math auch schön ; und wir haben ein
Recht dazu. Vielleicht, da will ich
Ihnen zugeben, gehört ei märkisches
Auge dazu, um den ganzen Reiz der
Landschaft zu empfinden.
TnA Wish tirli M.
iw, uuu l"l wni :iutlll Ul-
Leo Hersfeld war sehr erfreut, daß Met, tritt ja nicht gleich mit bezwingen-
sur Ehailolte nunmehr alle äußeren l der Gewalt vor die Seele. TaS Auge
Unbequemlichkeiten beseitigt schienen.
Wie sehr mußte die Unruhe, die Soige
si: bcmcgcii über das Schicksal ihres
. Na... k ! .4 t ... r. .
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(slpniii!-
sten Falle sobald keine Nachricht crhal
tc konnte. Und nun kam gewiß noch
dazu eine peinliche Erwartung der
Maßregeln, die sie von der franzö'
Zischen Kommandantur befürchten
mochte.
Wenigstens von diesen ängstlichen
Gedanken wollte Hersfeld sie sofort be
freien. Je größer das Gefühl der
Schuld war, das cr heimlich gegen die
schöne Frau empfand, um so'lebhafter
war sein Wunsch, nun aber auch Alles
z thun, um ihre schwierige Lage zu
erleichtern.
Er ließ sich durch seinen Kammer-
dieuer melden und wurde in dasselbe !
Zimmer geführt, in dem ihn Ehar
loltc gestern empfangen hatte.
Ans 's Neue bewunderte er den vol
Icndeten Geschmack, mit dem dieser
Raum ausgestattet war.
Sein fein gebildetes Ange Halle bald
einen Elande Lorrain entdeckt, .in des
sen Schönheile er sich so vertiefte,
daß erst das Oeffnen und Schließen
der Thür ihn ans feine Betrachtn
ge herausriß.
Er wandte sich um und begrüßte
Fräulein Henrieite cern Naiten, die
ihm in leichter Berlegenheit entgegen
trat. Frau von Wagenfeld läßt sich enl
schuldigen. Herr Graf," sagte sie mit
linem hübseiicn Erröthen, sie leidet,
roh! unter den Eindrücken des gestrigen
Inge, an so heftigen Kopfschmerzen,
'aß sie Niemand empfange kann.
Wenn Sie aber die Güte haben wollen,
n,r Ihre Mittheilung zu machen, so
vill ich sie gern an Eharlotte über
nitteln."
Sie beutete dabei artig aus einen
Zluhl und setzte sich selb,, in e,m
Sophaecke dem Grasen gegenüber.
' Ich komme nur. mein Fräulein."
sagte Hcröscld, um die Damen ü,
beruhigen, falls sie sich ängstliche Ge
danken gemacht haben sollten über die
Maßregeln, die die Kommandantur
etwa noch gegen dieses Haus ergreifen
könnte. Ich denke, die Sache ist er
lcdigt. Tie Posten sind bereit ent
fcrnt, und ich werde Alles thun, um
ten Damen auch weiterhin jede U7.au
nchmlichkeü zu ersparen."
Wir können Ihnen nicht dankbar
genug sein. Herr Graf, für den Schuy.
den Sie uns anaedeiden lallen. Olme
muß sich erst hineinsehe. Aber wie
schön ist es, wen die alten hohen
Föhrenstämmc im letzten Sonnenstrahl
roth aufglühen und aus den moosigen
Strohdächern am Waldrand der dünne
Ranch in den blaßblauen Abendhimmcl
emporsteigt. TaS ifl nicht groß, das ist
nicht überwältigend, aber es ist ein
friedliches Bild, es athmet Stille 4md
Ruhe."
Der Eintritt des kleinen HannS
Jochen unterbrach das Gespräch. "
DaS Kind kam aus seiner Stube
keriibergelaufen und wollte mit Tante
Henrieite spielen. Dem fremden Ossi
zier gab es artig die Hand und ricß sich
fragen nach seinem Namen und nach
seinem Alter.
Hcnrictte sprang unendlich liebevoll
):t dem Kinde, brachle das kleine Spiel
zeug in Ordnung, das sich verivirrt
hatte und erzählte unterdessen lachend
und mit einem Anfing vcn Schelmerei,
der ihr entzückend stand, allerlei drol
ligc Geschichtchen aus dem Leben des
Knaben.
Ganz von selbst kamen Hcrsseld und
Henrieite aus einige Kindergcfchichlen
aus dem eigenen Leben, der kleine
Hanns Jochen lief spielend zwischen
! ihnen hin und her, bald etwas erbit
I tcnd für fein Spielzeug, bald fraaenb
in , einer iinonet, aniiugen Art. und
dabei verging die Zeit sa schnell, da;?
Heisseld einigermaßen verlegen war,
als endlich Henrielle unter Hinweis
auf ihre Sorge für das Hanewefcii um
die Erlaubniß bat. sich zuriickziehcn zu
dürfen.
Wenn Leo Hcrsfcld an sei'iie Stim
mnng am gestrigcn Nachmittag zurück
dachte und sie verglich mit dem leichten,
freien Gefühl, das ihn heute bewegte,
dann war es ihm. als ob ein gnädiges
Schicksal einen ehernen Reifen abge
nommen habe, der ihm die Stirn
schmerzhaft umspannte und ihm den
Blick trübte für die einfachen und rei
nen Freuden des Lebens. Befriedigung
!,alte ihm noch keine Stunde seine?
rastlos fortstürmenden Daseins gc
währt, denn er hatte diese Bestie
digung immer durch äußere Eindrücke
gewinnen wollen; in sich selbst halte
er sie nicht gesucht.
WaS halte ihm der heutige Mcigen
geboten? Eigentlich nichts. Und doch,
wie r.ie.1 1
(Fortsetzung folgt.) ,
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