Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, November 17, 1898, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    .iinAs- yr.M.. ATiZjr.: i.' ncs
iÜMttl
Bc
rfr-rr-j :rjc-r:
A , G 1 - ,4 - -1 "
.r i' 'VrLv V 1 '-it ; r
if. , s V "'C. . ji . . ti. A
V M, fci ir iiiJHs-fcjijv f
'!k 1 3Wi 's: eu
CXi lantili i'iaife tu XM
O'iu un ö?Z"gtt Xyj
tat tfwllrm llr lit so
litrftf vonittut
tian in Im Cin
feron dr in bajian
,en L !! skvs.n, I
Cei.n vkis 5itnu.r lflvd
Ik.!!,kn d,e tö-Xsic :üoJ. OH
ksirik h k. t,aucihak,j t&'
f.it l-r.b ?:5.lh.'ll
fTtn ; tyM
. 'tl '.' t'",u im im 13)
tV t iau.1Z.Pk!
für mehr beim
JTrrvjTTQrfK
lVtw v &v vi' 1 A
ftf
. .i
rx,'-
s-"vsnt5J
! K
tWt 5 h
l -AT.Vfi V :l
WiVJ2M&V&'
i", ; , zjrxr sr'i,',r jv ,
raM!P::'
w fößs&Jjrk-.
Srt l . flTra X? 3
ÄiW
Cijri--
iÄ 'URKST STDff PUM Ths ViChtt.
Ä
!
WWAW
-..
; $
:,.-
i
Wyi.r: v.rjnrrr
Htt-'
rty.-'v''
Ml im I3k ir-i-,
ilunSl,ic.l fcj
Vf" i j '"T"?C;-'rrt.T7r' ?
$rtfitf lM,cr 3'000'üü0
cftjüljii Gebrauch
Ikkiikl C(i:t weid N Oflfj-lff bei
HEHRY"
91 deutsch Zeitungöinduflrt.
' 68 bestehen im Deutschen Reiche
insgesammt 3405 Zeitungen, daS
inacht für 15,354 Einwohner eine Zei
tung. Wenn man bedenkt, dah hierin
Krauen und Kinder mitgezählt sind.
4o ist dies eine sehr niedrige Zahl.
)iese 3405 Zeitungen haben zusam
wen eine Tagesauflage für die !H u in
in er, die die Zahl zwölf Millionen
noch übersteigt. Es kommen also hier
nach uf ein Zcitungscxemplar wenig
mehr als vier nicht etwa Leser, fern
der vier Abonnenten, und zwar
gleichfalls Frauen und Kinder mitge
rechnet, somit eine ganz erstaunliche
Kahl. Wie weit verzweigt und Der
ostclt diese Zcitungsindustrie über das
ganze Gebiet des Deutschen Reichs ist.
zeigt der Umstand, daß diese 3405 Zei
jungen sich auf 188 t Berlagsorte ver
theilen. Freilich sind die Zeitungen
nicht alle gleichbedeutend. Immerhin
erscheinen aber doch mehr als ZI Pro
cent aller Zeitungen sechs Mal wö
Ivöchentlich und mehr. Nur 11 Pro
nt erscheinen einmal die Woche und
im Ganzen nur 30 Procent weniger
als drei Mal wöchentlich. Aehn
liche Ergebnisse zeigt die Berechnung
der Auflagehöhen. Während der
Auslagedurchschnitt einer Zeitung im
Deutschen Reich 3660 ist, haben nicht
weniger als beinahe ein Viertel aller
Zeitungen eine Auflage, die diesen
Durchschnitt betrachtlich übersteigt.
, Das ist in großen Zügen das all
gemeine Bild von der deutschen Zei
tungsindustrie. Es ist der Mühe werth,
s noch ein wenig weiter auszumalen,
indem wir auf die einzelnen Gebiets
theil des Deutschen Reiches besonders
eingehen.
Die Vertheilung der Berlagsortt
Lber die einzelnen Gebiete entspricht
ungefähr ihren sonstigen Gröszcnver
Hältnissen. Dicht bevölkerte Gegenden
haben einen relativ größeren Procent
als Gegenden mit weitläufig
wohnender Landbevölkerung. So fal
len von den 1884 Zeitung? Verlags
erten auf Rheinland 168, auf Schle
sien 123. auf Provinz Sachsen 115.
uf Königreich Sachsen 155, dagegen
uf Ostpreußen 44, auf Posen 43, auf
Westpreußen 37, allf beide Mecklen
iurg zusammen 49. Bei besonderer
Bevölkerungsdichtigkeit treten natür
lich oft an einem Orte mehrere Zei
jungen zugleich auf, und es entstehen
namentlich in größeren Städten ge
v:sse Zeitungscentren. So haben z.
JB. Verlm. München und Posen mehr
ls 20 Zeitungen. Hamburg. Leipzig.
Wreslau, Dresden. Frankfurt a. M..
Köln. Hannover, Nürnberg, Stettin.
Stuttgart. Straßburg mehr als zehn
Zeitungen. Außer diesen genannten
besitzen Verlagsorte mit vier und mehr
Zeitungen Rheinland 22. Schlesien
17. Provinz Sachsen 6, Königreich
Sachsen 5, dagegen Posen 2, Pom
Biern 3, Westpreußen 2. Stärker wird
dieser Gegensatz noch, wenn wir noch
Ue Verlagsorte mit mindestens zwei
aber unter vier Zeitungen hinzuneh
un. Von diesen entfallen nämlich auf
Rheinland 57, auf Schlesien 43. auf
Provinz Sachsen 34, auf Königreich
Sachsen 45, dagegen auf Ostpreußen
15. auf Posen 15. auf Pommern 18,
uf Westpreußen 13. Auf der anderen
Leite ist interessant, zu beobachten, wie
im Gegensatz zu diesen mehr oder we
Niger bedeutendenVerlagscentren selbst
ganz kleine Orte eine eigen Zitung ha
bn. So besitzen von fixn 1884Zeitungs
derlcigsorten nicht weniger als 177
Orte eine Einwohnerzahl, die die Höhe
von 2000 nicht erreicht. Von ihnen ent
fallen nicht weniger als 53 allein auf
Bayern, 15 auf Schleswig Holstein
und 12 auf die thüringischen Fürsten
thümer.
Auch die Zahl der Einwohner im
Lerhältniß zu der Anzahl der Zcitun
gen ist in den einzelnen Staaten eine
verschiedene. Durchschnittlich kommt,
wie wir oben sahen, im Deutschen
Reich eine Zeitung auf 15,354 Ein
toohner. Die Gebiete, welche am weite
ften sich von diesem Durchschnitt ent
fernen, sind die folgenden: In Schles
wig Holstein kommt eine Zeitung be
nits auf 10,126 Einwohner, in den
thüringischen Staaten auf 10.341, in
Mecklenburg sogar schon auf 9333,
dagegen in Ostpreußen erst auf 23.
069. in Westpreußen auf 22.985 und
in Elsaß Lothringen gar erst auf
29.83. Wahrscheinlich ist diese für
Elsaß Ltohringen so ungünstige Zahl
uf die Einfuhr franzlscher Zeitun
gen aus Frankreich zurückzuführen.
Betrachten wir nunmehr die Häu
figkeit ihres Erscheinens für die
Woche. Die Zeitungen, die nur einmal
wöchentlich erscheinen, sind Verhältniß
mäßig stark vertreten in Schlesien mit
31 Proccnt, inOstpreußm mit 21 Pro
,' cenr, in PoM mit 18 Procenk, ,n
I Westpreußen mit 21 Procent, und
wiederum in den Reichslanden mit 20
Procent. Auch die zweimal wöchentlich
erscheinenden Zeitungen sind in diesen
Gebieten noch zahlreich vorhanden,
nämlich in Schlesien 30 Procent, in,
Ostpreußen 27 Procent, in Posen 33
Proccnt. in Westpreußen 29 Procent,
in Elsaß Lothringen 23 Proceß?
ferner verzeichnen noch zweimal ö
chentlich erscheinende. Zeitungen Hes
sen 48 Procent und Mecklenburg 36
Plvcent. Die sechsmal und häufiger
erscheinenden Zeitungen stetsten dagc
gen in folgenden Gebieten beträchtliche
Contingente. Thüringische Staaten
40 Procent. Baden 44 Procent. Würt
temberg 33 Procent. Bayern 48 Pro
cent, Pommern 47 Procent. In dyi
Lbrigen Gebieten vertheilt es sich mehr
gleichmäßig. Natürlich sind in den gro
ßen Städten die häufig erscheinenden
Zeitungen bei Weitem in der Mehr
zahl. So nehmen die sechs Mal und
häufiger erscheinenden Blätter in Ber
lin allein 65 Procent ein. Beinahe ein
Viertel der Berliner Zeitungen erschei
nen sogar 12 oder 13 Mal in der
Woche. In den freien Städten beträgt
das Contingent der sechs Mal und
häufiger erscheinenden Zeitungen sogar
74 Procent.
für die Nkznwzr: t:e lch:nüchsoUe. sur
die Zukunft der T.cüon und des Lan
des h.'illoZe Fruckt der nur platonisch
betupften Aüc-Ziolrcst. Jedem Frcm
den muß d'S verkommene, galzcn
mäßige Aeußere der in den Brüsseler
Straßen uherstolpernden. vom Ge
ni'vre ebgestumpflen Zrunkenbolde
aufsallcn. Besonders an den soge
nannten .blauen Montagen' bieten
gewisse Stadtviertel ein erschreckendes
Bild. Da kann man sehen, wie die
Arbeiterfrauen allein oder gruppen
weise mit ihren oder fremden Män
nern. oft sogar im Beisein ihrer min
derjährigen oder unmündigen Kinder,
sich bis spät in die Rächt hinein der
Trunksucht ergeben. Von ärztlicher
Seite wird sogar berichtet, daß nicht
selten in solchen Arbeiterschänken
milchlofe Mütter ihren mit den ab
schreckenden Abzeichen der alkoholischen
Frucht behafteten Säuglingen Bier zu
trinken geben oder ihnen den mit
Schnaps angefeuchteten Finger in den
Mund stecken. Von 100 Trunkcnbol
denkindern sind nur 15 normal ge
fund und lebensfähig, während von
100 Kindern enthaltsamer Eltern 85
gut constituirt sind. Fassen wir die
Hauptstadt Brüssel etwas näher in's
Auge. Ohne die Bororte zählt die
Stadt 187.924 Einwohner, wovon
99.684 weib!ichc88.240 männliche, mit
4400 Schänkcn, also 1 Ausschank auf
20 männliche Einwohner. Keine
Stadt in ganz Europa kann sich aber
auch einer so hohen Anzahl unehelicher
Geburten rühmen wie die Schänkcstadt
Brüssel in Brabant: 1318 auf 4578
oder 29 Prozent, gegen beispielsweise
3 Prozent in London. Wie es in der
Schänkestadt mit der öffentlichen Ruhe
und Gesittung gestellt ist, kann man
schon ungefähr errathen. In dieser
Stadt von 187.924 Einwohnern hat
die Polizei jährlich 20.000 Verbrecher
zu verhaften, worunter 4000 Diebe.
Die Wohnungsverhältnisse der Arbei
tcrbevölkerung sind überaus traurig.
Von 19.284 Arbeiterfamilien bewoh
nen 8058 nur zwei Zimmer. 6978 ein
einziges Zimmer. 2186 wohnen in ei
nem Dachstübchen und 200 in einem
Keller. Daher durfte Dr. Von Coil
lie schreiben: Zwischen den Mauern
Brüssels wohnen zahlreiche Wilde,
denen der Incest als etwas Natürliches
und sogar als ein Spaß gilt.
Darstellung der Mondoberfläch.
ttzztn, NMMvire und Krater, ent
stammt den photographischen Aufnah
men und diese wurden bezüglich deS
feinen Details vom Bcobactzier am
Fernrohr ergänzt und vervollkommnet.
Bereits haben die Beobachtungen Krie
oerS auch dadurch einen wichtigen
Fortschritt unserer Kenntniß der
Mondoderfläche gezeitigt, daß es dem
selben gelang, die Entstehung eines
neuen Kraters, nahe der Mitte der
Mondscheibe, nachzuweisen. Diesel
Objekt liegt östlicd neben einem ande
ren Krater, dessen Neubildung seit dein
Jahre 1877 festgestellt wurde. Ob ti
sich hierbei um rein vulkanische Tbätig
keit oder um Bodensenkungen handelt,
muß dahingestellt bleiben. Jedenfalls
ist die Ansicht, die Mondobcrfläch? sei
eine jeder Bewegung beraubte, völlig
starre und todte Region, durchaus
irrig, wenngleich dort allerdings hck
res organisches Leben gegenwärtig
nicht mehr gedeihen kann.
Wenn wir szen: Der hzt
sein Glück gemacht, dann soll cs meist
heißen: Aus dem hat das Glück etwas
lzemacht.
Tolstoi an der Arbeit.
Wie das häufigste Erscheinen, so
werden wir natürlich auch die höchsten
Auflagen in den großen Städten fin
den. So haben in Berlin 80 Procent
der dortigen Zeitungen eine Auflage
von mehr als 7000. 65 Procent mehr
als 15.000 und 40 Procent mehr
als 30.000. In den freien Städ
ten haben 60 Procent über 7000
Abonnenten und 40 Proccnt über
15.000.
Gegenüber diesen hohen Auflagezif
fern fällt die breite Masse der Zei
tungsauflagen etwas niedriger aus,
als der theoretische Durchschnitt. Bei
nahe die Hälfte aller Zeitungen bewc
gen sich in der Auflagehöhe zwischen
900 und 3000 Exemplaren. Beinahe
ein Viertel aller' Zeitungen zeigen eine
Auflagehöhe, die 900 noch nicht er
reicht, so daß drei Viertel aller Zei
tungen des Deutschen Reiches in ihrer
Auflagehöhe unter dem berechneten
Durchschnitt bleiben. Dies giebt einen
Ausblick darauf, welch eine Macht die
großen Zeitungen gegenüber den klei
neren besitzen. Es belehrt gleichfalls
darüber, wie schwer es ist. eine große
Zeitung zu schaffen und zu erhalten.
Die Alkoholpest in Belgien.
Ueber die Verheerungen, welche die
Alkoholpest inVelgien anrichtet, bringt
die Statistik geradezu haarsträubende
Enthüllungen zu Tage. Der Jahres
verbrauch an 50prozentigcm Alkohil
belauft sich auf 75 Millionen Liter
oder 12 Liter pro Kopf und für Spi
rituosen werden in dem kleinen Vel
gicn jährlich rund 500 Millionen
Francs, täglich also 1.370.000 Francs
ausgcgeben, davon 400.000 Francs
für Wachholder Branntwein von sol
cher Beschaffenheit, daß der Apollo
Priester Laokon und seine beiden
Söhne von den Riesenschlangen sicher
lich nicht angegriffen worden wären,
wenn sie Belgier gewesen wären
und auch nur einer von ihnen sich am
Morgen des Unglückstages mit einem
Glase dieses Giftes gegurgelt hätte.
Von 1870 bis 1894 ist die Bevölke
rung Belgiens um 24 Procent, der
Alkoholverbrauch aber um 54 Procent
gestiegen. In demselben Zeitabschnitt
ist die Zahl der Wahnsinnsfälle um
90 Procent, die der Verbrecher um 52
Procent, die der Selbstmörder um
129 Procent und die der Bettler und
Landstreicher um 123 Procent in die
Höhe gegangen. Auf Belgien l.äßt
sich Gladstone's Ausspruch, der Alko
hol fordert mehr Opfer als Pest, Hun
ger und Krieg, anwenden, denn jedes
Jahr bläst der Alkohol 15.000 bis
20.000 Belgiern das Lebenslicht aus.
Von 100 in Belgien verurtheilten Ler
brechern sind 74 Trunkenbolde, und
von 100 in die Strafcolonieen Hoog
straeten und Merrplas abgeführten
Jndividueen sind, einer Bescheinigung
des Professors der Psychiatrie an der
Brüsseler Universität. Dr. De Boek,
zufolge. 85 offcnsichtli.? Alkoholiker.
Ferner lehrt eine ärztliche Statistik,
daß 80 Procent sämmtlicher Selbst
morde und 45 Procent sämmtlicher
Wahnsinnsfälle die Trunksucht zur be
stimmenden Ursache haben. Ueberdies
wirkt der Anblick der hiesigen Kinder
Welt durchweg abstoßend. Armselige
nerven und muskellose Geschöpfe, ber
kümmerte und verkrüppelte sogenannte
Montagskinder, rhachitische und tu
berculose Wesen, eine kraft- und saft
losc ep.ileptisch.e Generation, das -ist
Eine neue, möglichst genaue Darstel
lung der Mondoberfläche ist von I. N.
Krieger auf der von ihm erbauten
! Privatsternwarte zu Triest begann!
worden. Als Grundlage dienen die
vergrößerten photographischcn Aufnah
men der einzelnen Mondlandschaften,
welche auf den Observatorien von
Mount Hamilton (Lick - Sternwarte)
und Paris hergestellt wurden. Dank
diesen prachtvollen Photographien ist
das Aussehen der großen Ringgcbirge,
Wallebenen. Hiigelzüge und Krater,
welche die Mondoberfläche in übcrrei-
cher Fülle darbietet, so genau bekannt,
daß die früher ausschließlich ange
wandte Methode der Wiedergabe dieser
Gebirgsformen durch Schraffirung
ähnlich wie auf unseren geographischen
Karten nicht mehr dagegen aufkommen
kann. Besonders wenn die photogra
phischen Aufnahmen der Mondgebirge
bei verschiedenen Beleuchtungen sowohl
bei steigend als sinkender Sonne aus
geführt werden, erscheint der wahre
Zusammenhang dieser Gebirge und die
Modellirung der einzelnen Formen
völlig klar und unabhängig von der
subjectiven Auffassung des Zeichners.
Nur gehen diese Aufnahmen nicht allzu
sehr in's Einzelne, weil bei der noth
wendigen Vergrößerung der Original
Negative die Verschwommenheit der
Umrisse und die Größe des 5!orns auf
den Platten bald die Grenze steckt. Die
' anfänglichen Etwartungen, die Mond
Photographie wette Einzelheiten der ,
Oberfläche unseres Trabanten erken
nen lassen, die direkt an großen Fern
röhren nicht wahrzunehmen seien, ha
ben sich nicht erfüllt. Nach den sehr
genauen und umfassenden Untersu
chungen von Prinz sind die Durchmes
ser der kleinsten noch sichtbaren Mond
objekte auf den besten Platten der Lick
Sternwarte nicht geringer als 2300
Meter, auf den besten Platten der Pa
rifer Sternwarte nicht kleiner als
2000 Meter. Aus direkten Vcrglei
chungen der Mondphotographien mit
den Leistungen verschiedener Fcrnglä
ser ist übrigens nachgewiesen, daß ein
vierzölligcr Refractor ebenso viel Dc
tail zeigt als die besten vergrößerten
Mondphotographien. Sonach muß sich
die heutige Mondphotographie darauf
beschränken. Objekte der Mondober
fläche von 2000 Meter Durchmesser
als kleinste Pünktchen darzustellen, und
in welcher Größe sich unter diesen Um
ständen unsere irdischen Städte dar ,
stellen würden, kann man sich hiernach
leicht vorstellen. Ist sonach die Mond
Photographie in ihrem heutigen Zu
stände unschätzbar zur Darstellung des
gröbern GcbirgZdctails auf dem
Monde, so bleibt für das feinere De
tail die direkte Beobachtung am Fern
rohr unerläßlich, und der Fortschritt
unserer Kenntniß der Mondoberfläche
wird sich an die kritische Benutzung bei,
der Hilfsmittel knüpfen. Das ist der
Standpunkt, von dem Krieger seine
Mondforschungcn begonnen hat, eine
Arbeit, die. zu den werthvollsten dieser
Art gehört, welche bis jetzt unternom
men wurden. Die Durchführung der '
selben wird einen Zeitraum von vielen
Jahren erfordern. Schon jetzt sind be
trächtliche Ergebnisse erzielt worden
und sie liegen der wissenschaftlichen
Welt im ersten Bande eines großen
Werkes vor, das den Titel führt
.Mond Atlas", entworfen nach den
Beobachtungen an der Pia-Stern-warte
in Triest. von I. N. Krieger.'
Dieser Band enthält 28 Tafeln, die
eine Anzahl von Mondlandschaften so
darstellen, wie sie an einem zchnzölli
gen Refractor unter giliifligcn Umstän
den erschcincn. Das Gerippe der Dar
gellung,.die großen Formen der Wall-
Die Technik der Arbeit des Grafen
Leo Tolstoi erinnert an die der Maler.
Sobald er den Plan seiner Arbeit ser
tig hat und genügendes Material ge
sammelt, entwirft er zuerst gleichsam
eine Kreidezeichnung in großen Um
rissen, die Details dabei ganz be! Seite
lassend. Diesen Grundriß gibt er
größtenthcils seiner Gattin oder einer
seiner Töchtcr, biswcilen auch einem
guten Freunde zur Abschrift. Gewöhn
lich schreibt Tolstoi auf Quartbogen
schlechtester Sorte, Seine Schrift ist
außergewöhnlich groß und füllt am
Taze bis 20 Seiten, mehr als einen
halben Druckbogen. Seine Arbeitszeit
beginnt um 9 Uhr Morgens und
schließt 3 Uhr Nachmittags. Sobald
die Abschrift seiner Entwürfe vollendet
ist, beginnt er mit der Um- oder Aus
arbeitung, wobei sämmtliche Zwischen
räume und freie Ränder mit Bemer
kungcn und Veränderungen angefüllt
werden. Die zweite Reinschrift erlebt
dasselbe Schicksal, ebenso die dritte.
Einige Abschnitte seiner Werke schreibt
Leo Tolstoi selbst oft zehn Mal ab.
Dabei ist er durchaus nicht bemüht,
schöne Redewendungen zu suchen, im
Gegentheil. Bei besonders schwierigen
Stellen unterbricht er plötzlich seine
Arbeit und greift zu den Karten, um
in einer .Patience" Erholung zu fin
den. Nur selten gelingt ihm eine
Scene beim ersten Mal unter besonders
lebhaften Eindrücken so beispiels
weise das Nennen in Anna Karenin
unter der anziehenden Schilderung des
Fürsten Obolenski. Um den Eindruck
seiner Arbeit zu prüfen, liest der Graf
dieselbe stets seiner nächsten Umgebung
vor, dabei häufig deren Urtheil und
Bemerkungen benutzend, diese der jene
Veränderung vollziehend, ehe dasWerk
in den Druck wandert. Sein strengster
Kritiker ist gewöhnlich seine Gattin
Sophie Andrejewna, die ihm stets ihr
ungeschminktes Urtheil sagt. Leo Tol
stoi fügt sich bisweilen ihrer Ansicht,
bisweilen beharrt er bei seiner Auffas
sung. Die Correctur beansprucht seine
ganze Aufmerksamkeit. Während man
fein Werk druckt, haben sich bei ihm
wiederum eine solche Menge neuer Ein
drücke, neuer Auffassungen angesam-
melt, daß ct nicht umhin kann, aber
mal an dem fertigen Werke zu feilen
und zu verbessern. Jedes freie Platz
chen wird wiederum mit Randglossen
versehen. Man kann ohne Uebertrei
bung behaupten, gäbe es 99 Eorrectu
ren, so würde er 99 Mal daran herum
feilen. Die, Selbstkritik ist bei Leo
Tolstoi ungemcin stark entwickelt.
Iöland in unserer Mitte.
Die intelligenten und unternehmen
den Bewohner und Bewohnerinnen der
hochnordischen, den Dänen gehörigen
Insel Island haben in den letzten Iah
ren, namentlich seit der Colombischen
Weltausstellung, in verschiedener Hin
sicht bei uns von sich reden geniacht.
Auch sie sehen die Welt gerne; es gibt
aber bis jetzt in den Vcr. Staaten nur
eine einzige Colonie von Isländern,
und sie ist in einem recht entlegenen
Theil von Wisconsin zu finden, näm
lich auf Washington Island, am äu
ßersten Ende der Door County-Halb-insel,
vom ganzen übrigen Theil des
Viberstaates so gut wie abgeschnitten.
Solcherart wenig bekannt geworden,
gehört diese Colonie zu den interessan
testen in irgend einem Staate der
Union und man müßte wahrscheinlich
schon bis nach Alaska hinauf gehen,
um etwas in äußerlicher Beziehung mit
ihr Vergleichbares zu treffen.
115 Personen gehören zu dieser Co
lonie, und nirgendwo sonst auf der
Erde, als hier und im alten Island
selbst, wird noch die normannische
Sprache unverfälscht gesprochen. Sie
haben noch vieles Hochnordische, diese
Menschenkinder, und scheinen es für
alle Zeiten zu bewahren wie ein theu
res Erbgut; dabei sind sie aber keines
Wegs Hüttenmenschcn gleich den Eski
mos. sondern sie gehören zu den be
triebsamsten und als Ganzes in den
gedeihlichsten Verhältnissen befindlichen
Bewohnern des Staates. Sie haben
sich materiell bedeutend verbessert, seit
die ersten von ihnen, vor einem Viertel
Brust- Leiden
Seine citöere SScbijin turirt Brust- Leiden
so ralch und sicher wie der berühmte Dr.
Bnll'S Husten Syrup, er ist das des!,
Mittel legen Hals Bräune, Bronchiti
Ersii,', lSrivpe, iLiiflbrüiliIeit, Brustschmer,
zen, ungenlucht ui:d üungciu Entzündung.
IIsIBmII s
Küsten Eyttlp
jakziyunkr!. Vt galZnmen enaoe
des MichiaanseeS erreichen. Eine
Zeitlang widmeten sie sich bloS der
Jagd und dem Fischfang; aber letzterer
brachte bald nicht viel mehr ein. und
nun machten sie sich mit wundervollem
Fleiß an die Klärung nd Bebauung
des Landes. ES sind Temperenzleu'.e
im ehrlichsten Sinne des Wortes.
JnKühnitschbei Würzen
im Königreich Sachsen ruhte auf der
Pfarre ein uraltes Recht, das in seiner
Eigenthümlichkeit wohl einzig dastand.
Der Geistliche war nämlich befugt,
alltäglich aus der Erbschänke vier
Echleifkannen Bier für vier Pfennige
und im Falle des Mehrbedarfs für
fünf Pfennige jede Kanne hole zu
lassen oder an Ort und Stelle zu trin
ken. mochte das Bier hier oder an an
deren Orten auck noch fo theuer sein.
Darüber entstanden aber in neuerer
Zeit zwischen den Pfarrherren und den
Erbschänken so vielfache Streitigkeiten,
daß im gegenwärtigen Jahrhundert
der Amtshauptmann v. Lorentz zwi
schen demErbschänken und dem Pastor
einen Vergleich abschloß und vom
Eonsistorium zu Würzen bestätigen
ließ, wonach der Pfarrherr seit dieser
Zeit ein auS jährlich vierundzwanzig
Thalern begehendes, in Halbjahrs
raten auszuzahlendes Bierlegat em
psängt.
Streng militärisch.
Herr: Sie behaupten also. Sie ge
kören der Armee der Arbeitslosen an?
Na. ich will Ihnen 'was sagen, ich loer
de Ihnen heute Beschäftigung geben."
Bettler: Nee. ick danke. Sie kön
nen doch nich' verlangen, daß ick Jhret
wegen zum Deserteur werde."
Nicht todt zu machen.
Fritzchen: Du. Papa "
Papa: Sei ruhig!"
Fritzchen: Du, Papa "
Hi.i1ii rmtifrtnpMpr I,iCf tni.-fi m
-r". ..... . iwv..v., ...
Ruh' mit Deiner ewigen albernen ira
gerei!" Fritzchen: Du, Papa, woran ist ei
gentlich das Todte Meer gestorben?"
Das beste Land.
Ein ungarischer Husar sah eine
Landkarte liegen, aus welcher die v:r
schiedenen Länder, wie bekannt, mit
verschiedenen Farben illuminiert w?
ren. Man fragte ihn, welches Land
er vorzugsweise zu besitzen wünschen
würde, wenn man ihm eines anböte?
Teremtete!" rief er jubelnd, indem
er auf das grün illuminierte zeigte, j
das ist Land für Husar, viel 5eu, j
viel Heu!"
Richtigstellung.
Frau (im Restaurant zu ihrem 3aU
ten, der sich noch ein Glas Bier be
stellt): Mußt Du denn noch ein Glas
trinken?
Mann: Nein. Alte, sch thu's frei
willig. j
i
Kasernenhofblüthe. j
Sergeant (zu den Einjährigen beim
Klettern): Vorwärts. Maier. MüNer.
Schmidt, Huber... die Träger der
Namen solch' alter, weitverbreiteter
Geschlechter, müssen überall die vorder
sten sein!
0
Nobel.
Ach, wollten gnädige Frau nicht et
was für den Wohlthätigkeitsverein
zeichnen?"
Ich zeichne nichts!"
Nun, dann bitte ich Sie, doch we
nigstens dreißig Mark pro form zu
zeichnen!"
,Pro form? Na, ich will richt
unnobel sein da zeichne ich fünfzig
Mark!"
C?a
Ci
I I
T s s r
!t!!!l
Marylmtd
y
&r
?i?.nrt u cn sich i.t. i nibrrS 'Vim jufvlfi )fn, w imn rin ficrili
1s Klirrn, q!, , d s taut ii,',. dann z',he ,zn ,.ch l'.'ckiy.'ünd ,.i,k
; ar in b't j.'ilyt der gictj.t KiiV.i i.mauH. diuijni Leute keit sind
'ir ,u,iitk, n.
Ein ,ki,ßa Litt-ihl.: v,i, i-cntsaiie int! rchfier ..Cfin't wild auf
laugen g:.'! ju.jnAiJi. iUn f i-.nbt XfiiHd) rhr Eng.ilch
llic !a!e Bareau ol Immigration,
ISnltiiuot o. lMivliiml.
32. vTuit bd.'jfjiifif Ütml oti.j.r l'amphlt'f r:iin auch in d.r Off.ff
"Lt'es filargt wt.de.
Dick 8
Ul Vi 57
ros. Brewing Company
Cultut, Zll.
v v; ? '?,,?,.r,,,,
-'.'JV- .,.''.. ' ' V".
V'V 'S 5 f-t: ;-;...'.-'. VArV-vV
$ovm rsrLu .iiA. m
c '.-.V ' -.,'.-5?)
- 5.- 7 . vrv" - -JT. tij - '- -??:; V . .
vi:ffeifVi.: va
rjv rJfwV'if s-5!jiriwjii!!Lr'if;. ä
xWL'Ä; T'4r6l? ilk's,? ir
o z'H H M-'-? ,5-
sEfijpÄ'iAtfSs cn
iiCAM FMW ivi! '''K&fc
S MM KMMUVTM
35 MMMMHM5 g
I-iirVCOLiIV, 3VKII
aj Pjsport, ,a P iste t U 0O
VhYvl'l f(l Wl. ?l Ull
i fem-r, pa tifle . . , 3 5
$ilfncr, p;r Btt. , 10 50
JiubßU il bei Rücksendung der ist
R 'ba't 3 bei R5ck'ertinz des Bbl
XJTT
Km?)
Dick
Bros, lmübmtcs Flaschenbier,
das öege KekZslie mälZmid drr Ykin ZagnsM,
irS avfBesieMlNg ach allen ZYkiik d,s
Satsnd er Ztadl land!.
A. Wtttrnnnn & Co.,
j?ljt1r lr mtt lninV ,
-Geschirren, Sätteln,
gtnmmttnt, Pritschen usw.
K8( Qtfctuitn stlikn xkm,I, rlkttziing; ies ndi?kxaratr xükKch Mttfl
O
Sr fiornat an überzeugt (Ktch selbst.
143.145 wl. o.St.
Sinrsfot, jtrbrh.
W! annk'arkcit'.hcrL? sie U t
Hxi lürkllchk. j. U. fiapsasfs
TirMfien furirtn jrde ftafl, sie fntiuirfcin
83)fl)int und die erven, setzen glaset) an
u 0 sind d'M Magen nicht fchädiich. Wir
bereuen ticsclfn filr leorn Fall. Wendel
fiiu an ni's. Tiufifd) Ca'.'su'.es" füriitn
jcrcii Stall, wacher Unrat rioilbffle-fuirfi
K'l'-eigciühkt wird, üöir cütiv!ct:ln irnki
ästigen den schlimmste ffaU vn Ä?
!chlechis!ctmche oder Berlust, machen einn
neuen Men'chea bm Ihnen odcr rrk'sttcn
das Gel uiiick ßl sn Sedmwel tn lieft.
IIAUN'S PIIARMACY,
13. und Jzruai, St., Oinaha, 5(ib.
Leidende xamn.
Türkisch. Tons und !L!nngroya! iJltr.
ri!,gcn die iaicnftruation sicher auf 6c
Xaj. $1 p?r schotziel; ein, vollfiindiak
V hznölung von iechz Echzckteln für tzZ
erursachen reoi'lmögiqe c,tri,Iion uui
sicher au, l en Saq. b?,kiligl die Schmerle
ik dsueii lo ,el! Aranen b'haftet sind
"erden nach Empfariz örs eVni ur tut
siegelt ersandt.'
HAIIN'S PIIARMACY,
18. u:,d Farnam t., Omaha. &Yiv
Tlie Clarksoii Laiindiy Co;
lefert
rorzüglick
yT U ; I U" cin 'nua bl, ihr wird
W'U
Lronyardt'S
Tr.
kurirt
PiUensuchl,
Mager?', Nerve-, , d Lercr'ki
d' Vtrstopfv''g fw. T t
'Wirkung der Slr.ti.Pill rzcng,
kein Ber opfnug. 2tZt Zweifel,,
verfuge ,s.
P,m 6 lbcu in alle 9Iiip!tVTe Preis
25 Eis, Probe-Packet zu H.büi bei
JjLC-c
sicher zur Sufrifhtny.i! auöfalleu .
Saubere Arbeit oh,:r die Wäsche zu
fchädigcn wird garautirt.
Lincoln. Aed.
No.
Hapt'ksic:
v30 3;5ö sübl. 1 1
Achtung für dir, roclchc Pfcidcgcschirrc
brauchen.
Irazel euren Gcsch!'.n-HLndler für Pferdeges
Rtiisäitil usw. ongesertizt von
Ant
itsf&l
O Stroße, fiiticcln, Dlcfctaisa.
7 "TWt
EW r2,M, 'Zbß&m. Wh. J&i jvm
y l i , M ä R H M SS tiA VL W H tTS aH 23;
.V eJt&nsmtsi-iM föv Ck&um mtt&'ta W zgk& &s
T
Fried! s Hotel
2713 Sir.
Sont h Oirnthn, IV 1
Lincoln Neb.
m m m n
IrlEHl
Hasser
Ausgezeichnete divlseb? Küche.
Lusiigk, bvch'eine Zimmer.
Dieses iosch 'Us wird den Teutschen
deg ßankn Land'S, besndkis deren e
braska's, bkstens empfotjlcn.
,,'S!
I'yf's'''T:
UUWS
A..g. t-Vl
jMSMM
MtzMM
U ilMsil
LMMez wy
teij W
dAÄÄMß U
WZM'M
7W..lv V ir,
' 1(1 H' M.I-t.JV
J
?Zchfolqer der STaXDAHI) (iLAS?i & KUST CO.
1312 1314 und 1310 O trafze.
Händler in
Oclc, Bürsten, Spiegeln usw.
11. Meyer, GeschSftsflherer.
chlas.
Jaröen, Jirnijfe.
Blut r Gehirn
Vir betiachtcn
,in Zimmer,
lon
welche
rtraIL u,:d IIckck He s?n!i Eun,im-ittib Stuft
kisen. Pr ' i n tü HiMi int giajchk.
j. W. Mitcliell,
I 1S.",8 O Sttof-r, kirecln. Neb., deesi,
I ti! norde. Eö ist ein Prachweik.
bad? mit einandr zn thun.
Eure geistigen KröZt hZnaen von
dein lebenssaft ab. verfehlt der
selbe die Grgane d Nurpcre zn r.5fr.!n, so rvxro das Deiikunzsi'cniiSgen
vermindert das Sedächtnig fchivach und Ihr rerfallt in einen elknden Jiiftand.
FORNI'S
Alpenirrnntev Slntbeleber!
in der Medizin als der bcdeukndste Lmrreinizer bekannt, Ist
ein schweizcrde,ltsche lzcilmittel, welches über hundert Iah
znriick von einen deutschen Zlrzte Z'.ism!ne,igestellt n:d
in sein tözlichei fraris anzettadt wurde. .',.,..
Zum verkanf durch iofal -Renten
und nicht in ilpothofen. lltaii ithe
darauf, dasz die reginricrto !,i!mer
ode aus oem .artou uc'r
ausradiert noch verändert ist
53;
U
Dr. FETER FftRRNE.
2 4 So. ftounc r.ve.
cni&stoo, hl.
'f