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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (July 21, 1898)
JEWÄ Sbf in cjcfabrli andir.'rk. .(fiiiiail'ilta nsl) d.,ü ViK:i. X .Wo? ? Ich soll unthätig sein, wo Amt und Beine regt, um bis Kriegsnoth und Gejakjr vom lieben Vaterland abzuwenden ? ok)o, Schneider! Tu ha? nie ein Mewehr getragen, wirft aus Leine allen Tage auch keine? trafen lernen! ife nommist. Hab Tich nicht. ScckSfarl!" höhnte ein Zuhörer, dessen Armde tteflunjen einen Bartscheerer verriethen. Glaubt Ihr denn, ich habe keinen Muths" A is Mefc3 Wort reimt sich Blut; wer es nicht ohne Luisen fließen sehen kann, der vergrabe sich." 3a, Xu bist aber der tapfere Blut egeldündiger in der warmen Stube. Schäme Lich waS!" SchneiSerZseele ! Aus Taille! Ha ha!" .Zum Trnnerrectit! Aergert mich nicht!' Er flücht schon trie ein Sergeant, der Botf'tatl!" ..Jeder wie er kann!" eifert der kleine Mann erregt, welcher die paar Haare auf seinem schmalen Haupte fortmüh rend breit zu streichen suchte. Der Eine mit dem Arm, der andere mit den Beinen, wie unsere braue Infanterie, der Tritte mit dem großen Mund, wie na . der Kluge aber mit dem 5?opf! Pro! hi Herren! ich geh jetzt." Tarnst verließ der Meister von der Nadel die Winkelkneipe deZ Kleinstadt chenZ. Recht hat er schon!" sagte nach einer Weile der Echmiedemeister zum Bar, die?. Wir liegen hier aus der faulen Haut, indessen sich unsere Bruder die Knochen kaput schießen lassen. Man muß sich ordentlich schämen, daß man deS Abends ins warme Bett kriecht, die draußen aber in nassen Eraden Über nachten müssen." Lafür find sie eben Soldaten." Was? Wir aber sind Bürger eineS Landes mit gleichen echten und gleichen Pflichten; wer mehr thut als ich, vor dem schäme ich mich." Wn? mag der BockZkarl vorhaben ? lenkte der Heilgehilfe ad. Am Ende will er gar Marketendern und. wenn die Geschichte aus ist. die EchnZpSmedaille erhalten. Ter Ehrgeiz kitzelt ihn. das ist seine ganze Begeisterung." Nicht doch! pfui! Der Schneider ist ein Mensch von guter Gesinnung, ein tüchtiger Handwerker, ein treuer Ehe mann und Bater, dem über Frau uns Kinder nichts geht. alZ die Ehre. So kenn ich ihn, und wer das Gegentheil behauptet, dem schlag ich seine Zähne ein." Noch einer Pause sagte der Barbier kleinlaut: Möchte wissen, waS der kluge Schneider vor hat!" E: wird eS ja wissen, (guten Abend." Auch der Andere ging. Am nächsten Tag verbreitete sich im Städtchen das Gerücht, der Schneiden meister Karl Bock sei fortgereift und komme vor Wochen nicht zurück. Tie Frau sei mit den Kindern zu ihrer Mutter auf? orf. Ter Krieg war aus, die Tinge scho den sich allmählich in? alte, ausgetretene Gleis. General R. saß gerade im Kreise sei ner Familie und erzählte von dem jüngst Erlebten, alZ ihm ein Hr. Bock gemeldet wurde, welcher dringend bittet, borge lassen zu werden. Wie sieht der Mann auZ ?" Aeltlich, stark gebückt, klein, bescher den. Er behauptet. Euer Excellenz vom Kriege her zu kennen." In meine Stube führen, sobald ich klingle!" lautete die Weisung des HavZ Herrn. Verzeih' ich komme gleich wie- der!" fügte er im Berlasien deZ Zim mcr? hinzu. Ter Angemeldete trat beim General ein: er blieb an der Thüre stehen. .Anliegen?" Ja." Taucrt eS lange ?" Ach. ich wäre fo glücklich, wenn der Herr General mich anhören wellten. Gerne. Setzen Sie sich. So. nun schießen Sie los." Ach. wie dankbar " Keine Umschweife! Zur Sache!" Ich bin der Schneidermeister Karl Bock aus S. Als der Krieg auZbrach, litt eS mich nicht mehr zu Hause in un serem kleinen stillen Städtchen. Ich wollte fur'S Vaterland thun was ich konnte. So verließ ich Weib und Kin der und meldete mich auf dem Stabs bureau. Ter Hauptmann v. M., Ihr braver Adjutant, hat sich dann meiner angenommen, und ich habe mich nützlich gemacht, mein? Schuldigkeit gethan, wie eS mir nur irgend möglich war." Ter General war sehr ernst geworden und sagte leise wie zu sich selbst: Bon einer zuverlässigen Nachricht hängt oft doS Leben vieler Taufende ab." Als ich nämlich", so fuhr der Er Zähler fort, noch alZ Gesell auf der Wanderschaft war, bin ich weit herum gekommen, darum find mir Viele da heim nicht grün, aber spinnefeind, denn fte bilden sich ein, ich sei stolz und hoch, nasig. TieS ist aber ganz gewiß nicht wahr, denn ich weiß, daß die Selbst überhebung unsittlich, unchriftlich ist. Aber mit dem, was ich gewußt, glaubte ich dem Vaterlande ja Tienste leisten zu können." Als was?" AIS Kundschafter." Ter General biß die Lippen zusam men. sah dem kleinen Schneider fer schrNd.lnZ Besicht und sagte bedächtig: Jetzt entsinne ich mich, von Ihnen ge hört zu haben." EZ seilte mich freuen, wenn eS Gu teZ war.' .(Zkfkhea habt ich Sie mit Z2:sien nie; man sagte mir aber, daß Sie sich nütz lich zu machen bestrebt gewesen seien." Hm, ja! e? war ja nicht immer leicht, etmaZ zu ersahren! Einmal wurde ich sogar erwischt, und sie schlugen mich derart, daß man mich als todt liegen ließ. Hier, im Kreuz, habe ich Scha den genommen: darum stehe ich auch so krumm da." TaZ thut mir herzlich leid. Herr Bock ! Sie sind doch hoftentlich genügend entschädigt werden?" C ja, ich habe meine Schulden dc zahlen und sür den Unterhalt meiner Familie, die ich doch ohne Verdienst und Mittel zurücklassen mußte, etwa? sorgen können." Nun, und jetzt geht eZ ihnen wieder gut?" Ach. Herr (jienern! !" Ter kleine Mann schluchzte still vor sich hin, rcä rend ihm dicke Thränen die gefurchten Backen hinuntersielen. Nun. was ist Ihnen?" Mit schwimmenden Augen sah der arme Kerl dem alten Soldaten in'? Gesicht, holte sich in den theilnehmenden Zügen Muth, saltcte die mageren Hände und sagte mit herzbrechender Stimme: Ich bin so namenlos un glücklich!" Ter General war betroffen. Ter Kleine einte bitterlich. ..Ist Ihre Frau gcftorben?" Ach nein." Kinder?" Tie find brav und gesund." Nun, was dann?" Ich kann mich zu Hause in meiner Heimath nirgend? mehr sehen laßen! Alle sagen, ich sei ein elender Spion, und ein Spion sei da? Gemeinste, was eZ auf der Welt giebt, meint sogar mein früherer Freund, der Schmied, der mir sonst immer die Stange hielt." Weiter." Meine gute Frau härmt sich ab, ist der Verzweiflung nahe: meine armen Kinder weinen den ganzen Tag, weil sich Niemand mehr mit ihnen abgeben will. In der Schule sitzen sie abseits, die Mitschüler sprechen nicht mit ihnen. Alle? weicht den Meinigcn aus. Keiner will mit unS zu thun haben: verachtet sind wir. geächtet. Ter Zuchthäusler gilt als ehrlich gegen den Spion. O. hätte ich das ahnen können!" Er schlug beide Hände vor? Gesicht. Um deZ elenden Vortheils willen riZkirte ich, so wahr ein Gott lebt, meine Haut nicht, da? Leben schlug ich ohne Besinnen mehrmals in die Schanze in glühender Vaterlandsliebe und Begeisterung für unsere gerechte Sache. Meine Familie verließ ich, um thcilzunchmen am Kriege gegen unsern Erdfeind. Mit der Waffe in der Hand konnte ich eZ nicht, darum setzte ich aber doch Kopf und Leben ein. Und die elenden Kerl, die zu bequem und feige waren, mitzuthun, die hinter dem Ofen hocken blieben, diese be schimpfen jetzt mich, meine arme Frau, meine lieben Kinder!" Unverstand! Niedertracht !" mur. melte der General. .Ja, ja!" seufzte der Schneider: aber unter diesen Unverständigen. Nie dertrüchtigen können wir nicht weiter leben." Ich will überlegen, was zu machen ist!" versicherte mit Theilnahme der alte Soldat. Ich verspreche Ihnen meine Hilfe. Tie Beweggründe sind sür mich entscheidend, ob eine Handlung verwerflich sei oder zu entschuldigen. Gegen die Volksftimme aber, und sei sie noch so falsch, läßt sich nur schwer an kämpfen." Tiefbewegt entließ der General den Unglücklichen. Einige Wochen später bestieg der Meister Bock mit Frau und Kindern ein Auswandererschiff, um, verseben mit neuen Mitteln, jenseits des großen WafferS eine neue Heimath zu suchen. Tie AuSgeftoßenen erreichten ihr Ziel nicht. Vierundzwanzig Stunden nach Lichten der Anker hatte die See Alle verschlungen. e ,'iankce, lein Grandpa iZ schon hirr dcren. WaZ iZ daZ Gute davon l Mein -l'a h2t den deutschen Weg. Er kommt einmal in einer Weile nach Hause mit einem Jag an. Ten nex ten Morgen iZ er !r:fj bei dem Break fast, cder geben 2it ihm die Haare von den Hund, wo ihn gebissen hat und er iZ der seinste Mann auZ un alleZ iZ vorbei. Ter M'.stcr Tu Long der sagt eZ wär der Klobd geweken und wenn er heimkommt, zieht er die Schuh auZ. bevor daß er die EtipZ hinauskommt, aber eZ nemmt ihn drei Zage darüber ze kommen und dann geht er erst hinein sür gut und für drei Wochen iZ er an dem Gange und er is nicht gut für eini gcZ Tinz. TiefeZ iZ, warum ich zcrickgeganzen bin an die ?)ankecs und ich gebe nichlS darum, wer eZ weiß, daß ich den deut fchen Weg bester gleiche cl? den amen kanischcn Weg. wo die Spree periodi cal is. wäbrend bei den Tutch endet eZ mit jedem Tag und fängt von Fri schem an. Ich gleiche ze wissen, was der Mister Tu Long denkt, wie lange ich das stehen werde. Nein, Mister Editor, ich muß eine j klare Brust davon machen und ich sage es Jznen: Ut voze'.i is ein eoier und kein Irrthum. EZ is ein gute? Ting. daß eS in diesem Lande noch Tivors-EourtZ gebt und Sie machen eine Wette von hindert TollarS gegen einen alten Hut. daß ich gerade genau weiß, was ich darum bin und daß der Mann, wo mich foolcn kann, noch nicht geboren iZ. Ich gleiche meinseldft zu sehen alZ der Fool von irgend einen Mann, ich gebe nichts darum, wie er heißt! . Für ein feine? Leben, wo man Ion bat un nicht der Slave iZ von einigen Mann, geben Sie mir den einzelnen Stand. So jetz habe ich Ihnen ein Stück von meiner Meinung gegeben über den ge heiratheten Stand und Sie wetten, ich stecke zu meinen Wort einige Zeit und ich gebe nichts darum, was die Leute sagen. Wenn sie eZ nicht gleichen, Zön neu sie eS berufen. Tiefe iS, waS, und vergessen Sie eZ nicht, Herr Editor! Getreulich Ihre liebende Misses Maud Tu Long. nee Maud Ritsch. Zu Hause jeden Tag auf den Abend, exskpt vielleicht ich bin zu meine Ma hinüber. !Naud ist unzufrieden. Greater New York. StaatZ-NuhS pöper, City. Mister Editor, dear friend! ES ist ziemlich eine Welle, daß ich nicht die Feder aufgehoben habe, für Ihnen einige Zeilen zu tropfen. Ich habe versprochen, alles Ihnen wissen zu lassen über den verheiratheten Stand. Um zu beginnen damit, glaube ich jetz, daß Hochzeit kein Erfolg ist. Ich wüßte nämlich nicht, wo der Erfolg hereinkommen sollte. ES iS alles schön genug ze schreiben von die BlessingS von den verheiratheten Zustand, aber um Ihnen die Wahrheit darüber zu schreiben, werden Sie sehr bald müde davon. Ich frage Sie, waS iS der Gebrauch von einen Mann, wenn er die Abende nicht zu Hause spendet, und dann, wenn er kommt, dann iS er ein Epektückel zu behalten k Ich bin immer gegen die Tutch gewesen (obwohl bei Tezent komme ich selbst daher). Aber der Mi ster Tu Long (Sie wissen, ich bin ictz MisseZ Tu Long) cla,mt ein hier Ge borener z; fein alZ FrentfchCanadian bei Tezent und ziemlich viel von einen yin Freund der Armen. In Denver, der bedeutendsten Stadt des Staates Colorado, lebte vor meh rercn Jahren ein alter Herr Namen? Sheffield, der, in England geboren, schon jung nach Amerika gekommen war, wo er, völlig verwaist, anfangs durch harte Arbeit kümmerlich fein Leben fristen mußte. AlZ dann im wilden Acften die Gcldsucherei begann, trieb eZ auch ihn in jene bisher unbe kannten Gefilde. TaS Glück begünstigte ihn derart, daß er schon nach wenigen Jahren daZ Minenleben aufgab und, im Besitze von ungefähr einer Million Dollars. alZ Tonnst die weite Welt durchstreifte. Auf seinen Reisen, die er jah'elang fortsetzte berührte er auch seine alte Hcimath. wo er die genauesten Nachforschungen nach etwaigen Ber wandten anstellte. Hierbei ergab eZ sich, daß seine Familie völlig ausge ftorben war, er also ganz vereinsamt auf der Welt dastand. AIS die borge rückten Jahre seiner Wanderlust ein Ziel setzten, zog er sich nach Tenver zu rück, in deren Umgebung er einstmals den Grund zu seinem Reichthum gelegt hatte. Kein Freund großen Umgangs, lebte er nunmehr still für sich, in aus gedehnter Blumenzucht seine Erholung und Zerstreuung findend. Die einzige Sorge, welche ihm jedoch von Tag zu Tag mehr zu schaffen machte, bestand für ihn darin: wem sollst du dereinst dein Vermögen hinterlassen, damit es nicht dem Staate verfällt oder wohl gar in unwürdige Hände gerüth? Nach langem Nachdenken kam er auf den sonderbaren Einfall, fein ganzes Geld m Posten von 10,000 Dollars zu vermachen, so daß er etwa 100 Personen respektive Familien durch einen solchen Erbschaftsantheil beglücken konnte. Um sich die gewünschten hundert Erben zu verschaffen, verfuhr Sheffield auf ganz eigene Art. Von vornherein war eS seine feste Absicht, nur arme Leute an der Hinterlassenschaft Participiren zu lassen, und zwar solche, die Voraussicht lich einen guten Gebrauch von dem Gelde machen würden. Um nun aber geeignete Leute, denen noch ein gute? Herz inne wohnt, herauszufinden, wühlte er eine Methode, die ihn in nähere Be rührung mit der armen Bevölkerung bringen mußte. Er machte sich nämlich durch falschen Bart, abgetragenen An zug und dergleichen mehr völlig un kenntlich und begab sich sodann als Bettler verkleidet in die Stadttheile, in denen vornehmlich Unbemittelte wohn ten. Um eine milde Gabe bei diesem und jenem ansprechend, suchte er einen möglichst genauen Einblick in die Fa milienverhültnisse zu erlangen, indem er meist bat, wegen Ermüdung etwas ausruhen zu dürfen. Wurde ihm dieZ verweigert und auch ein Zehrpfcnnig in unfreundlicher Weise abgeschlagen, so ging er ohne Weiteres von bannen die Betreffenden fielen selbstverständlich bei der Erbschaft auS. Anders aber gestaltete eS sich in den Familien, wo man ihm freundlich ent gegenkam. und ihm eine, wenn a::ch noch so ger',"ge abe mit irohlmeinen den Werten vcradreichte. Selche ihm zu'agendt Familien d,''uch'.e er cH ncch einiger Zeit ein jTeiies, auch wohl ein drittes Mal und netirte sich dann zu Hauke Namen und Wohnung derselben. ?a er lehr gerrifieuhakt zu Werke ging, so dauerte eZ saft zwei Jahre, bis er die ersoiderliche Zahl von Erden zusammen hatte und er ein diesbezügliches Testa ment errichten konnte. Als alles nach Wunsch geregelt war. fühlte sich der alte Herr glücklich in dem Gedanken, mit seiner Eidschaststheilung ein gute? Werk gethan zu haben, durch welche so manche Familie von Noth und Sorge befreit würde. Allgemeines Staunen rief e? hervor, als nach dem Ableben deS alten Shef field gegen hundert arme Leute eine ge richtliche Porladung erhielten. Wie aber überraschte diese erst Sie Nachricht, daß sie mit je f lO.OuO von dem Erd lasscr bedacht worden seien. Jedem der Erschienenen wurde noch ein kleines Päckchen aus'händic,t. in welchem sich die einstmaligen Zllmosen befanden, die man dem vermeintlichen Bettler geze den; überdies lag noch ein kurzes Schrei den bei, in welchem der Testator die Honi'.ung auss'rach. daß der zur An wenoung gelangte Zinsfuß den Gebern wohl genügen werde. Selten hat sicherlich eine so große Anzahl Glücklicher zu gleicher Zeit ein Gcrichtsgedüude verlassrn, alZ an dem erwähnten Zage in Tenver. Tie Kröte als Lohlthäter. Ter Mensch muß der Kröte Abbitte leisten, wenn er etmaZ auf Gerechtigkeit hält, denn dieses so allseitig gehaßte und mit Abscheu und Fußtritten dehan delte Thier ist ein Wohlthäter der Menschheit, wie eS nur wenige giebt. Tie landwirthschastliche Untersuchung? Behörde der Ber. Staaten hat jüngst von dem Naturforscher Kirkland als Verfasser einen umfangreichen Bericht herausgegeben, der beinahe vom ersten Buchstaben bis zum letzten ein Loblied auf die Kröte ist. Beweis: 149 Krö tenmagen und ihr Inhalt. Tie Wie derhcrstellung des guten RufeS dieses Thiere? hat also leider damit beginnen müssen, daß 149 Individuen ihr Leben lassen mußten, um durch ihren Magen inhalt daS ganze Geschlecht glänzend zu rechtfertigen. Kirkland stellte genau 'fest. ' waS für Speisereste sich in den Krötcnmagen befanden, und fand, in Prozenten ausgedrückt, folgende Ergeb nisse: Stoffe, deren Natur nicht zu er mitte! war, 5 Prozent: KicZ und Erd? 1 Prozent; Planzenrefte nur 1 Pro zent (!); Regenwürmer 1, Schnecken 1, Tausendfüßler 10, Spinnen 2, Heim chen und Heuschrecken 3, Ameisen 19, Laufkäfer 8. Blatthornkäfer (Scara been) 6, verschiedene Larven 19, au pen 9 Prozent u. s. w. Diese Festste! lung allein genügte natürlich nicht, son dem man mußte wissen, wie viele der verzehrten Arten nützlich und wie viele schädlich sind. Luch dicZ hat Kirkland festgestellt und gefunden, daß die Kröte auf vier nützliche Thiere sieben schädliche verzehrt, so daß ihr Nutzen, den übrigens gebildete Lündwirthe wohl vielfach schon gewürdigt haben, außer Frage steht. -))hn sollte also die Kröten schützen und in ihrer Vermehrung begünstigen, an ftatt sie zu verfolgen und todt zu fchla gen. Kirkland geht sogar so weit, auS zurechnen, daß jede Kröte jährlich fo viele schädliche Insekten tödtet. daß da- durch ein Schaden von etwa 25 Dollars vermieden wird, den diese Insekten sonst angerichtet hätten, wenn sie am Leben geblieben wären. Ursprung des "Gak.c H'tilk". Der "Cake Walk" datirt um tmhr als ein Jahrhundert zurück und der dankt wahrscheinlich sein Entstehen den französischen Negern Louifiana'Z. Es exiftirt nur wenig Zweifel, daß er einem der alten französischen ländlichen Tänze entstammt, da er mit mehreren derselben Aehn'.ichkeit hat. Von New Orleans verbreitete sich dann der "Cake Walk" über den ganzen Süden und von da nach dem Norden. Man fand dense! den von Vortheil für die Neger auf den Plantagen. Bei einem "Cake Walk" konnte ein Mann in gesetzlicher Weise seine Vorliebe für eine Frau bekunden und sie öffentlich als fein Weib bean spruchen. Ter "CakeWalk" war so mit in der Wirkung von der alten schottischen Verheirathung nicht verschie den, welche nur die öffentliche Aner kenntniß und Einräumung ihres Ver hülinisseS Seitens der Contrahenten er forderte. So wurde der "Cake Walk" in gewissem Sinne ein Freien, eine Annahme oder eine Ablehnung der Werbung und eine Ceremonie. Tiefer Umstand schon erklärt die Beliebtheit, deren sich der "Cake Walk" unter den Schwarzen erfreut, abgesehen von der Schönheit der Ceremonie und der hierzu erschallenden Musik, die so wie so stets des Negers lebhafteste Unterstützung und feinen Beifall findet. Der "Cake Walk" hat sich, wie die meisten stets praktizirten Gebräuche, im Laufe der Zeit verbessert. Er hat die Bedeutung, die er ehemals im Süden befaß, der loren. Der Neger heirathet jetzt nach Art der Weißen, und der "Cake Wlk" ist ein Pantomimen-Tanz ge worden. Richtig ausgeführt, ift der Tanz ein schöner. Der Kuchen hat als Preis gerade nicht viel zu bedeuten, ent spricht aber der Liebhaberei der Schwor zen für Näschereien. ?er Arechspatz ist zu einer auch in übertragenem Sinne ost anemandttn Bezeichnung gewo" den. Wie sehr dieselbe auf ihren eigent lichen Träger, den HauSI:l'.ng, zu trifft, kann man ost genug beobachten, zuweilen aber artet diese Frechheit zu einem wahren RowdJthum aus. das in der Thierwelt nur selten seines Gleichen findet. Tavon erzählt A. Hertz im Zoologischen Garten" einige dezeich ende Geschichten. In einem Hause, da? noch im Rohbau stand, hatte sich in I eines der unteren Mauerlöcher. die zur Befestigung der Pierüslflangen gedient hatten, ein RothschwänzcheN'Ehepaar eingenistet, dessen Familienleben fich dort dkiiuem berbeichten ließ. Tie Zhierchen waren so wenig scheu, daß sie 'trotz der Nähe neugieriger Menschen sich ! in ihrem Brutgeschäft nicht stören ließen, und bald war das kleine Heim um fünf ! neue Jnkassen bereichert. AlZ die Jun gen eine Woche alt waren, fah der Be odachter einen Spaß auZ dem Mauer loch hervorkommen, ui.d eine genauere Besichtigung stellte fest, daß nunmehr nur noch vier Junge im Nest? waren, das fünfte lag todt aus der Erde. Am übernächsten Tage hatte wiederum ein -perlmg dem fremden Haufe einen Besuch abgestattet, und wieder lag ein junges Rothlchwänzchen unten todt, ein anderes war scheinbar auch auZ dem Neste gezerrt, hatte sich aber noch o!'?:i halten können. Nun wurden die Spatzen immer zudringlicher und be trachteten sich scheinbar schon ganz als Miteigenthümer des NefteS. sie flogen mit dem Nahrung zutragenden Eltern paare abwechselnd ein und aus. Am folgenden Nachmittag war ein drittes der kleinen Rothschwünzchen todt, am dritten Morgen auch die beiden letzten, und auf der gegenüberliegenden Gar tenmauer saß ein Volk von 20 Spatzen, die mit sicherer Befriedigung auf ihr Mordwerk schauten. Natürlich zogen nun auch die vereinsamten Eltern fort und räumten den rohen Patronen das Feld. Solche Unthaten von Spatzen gegen harmlose und nützliche Singvögel sind gar nichts Seltenes. Mit welchen Strafen würde man wohl unter unZ Menschen solches Einbrecherthum und solch schamlosen Luft und Raubmord verfolgen? ?in ..h" zu viel. Wir lesen im Wiener Fremdenblatt: Im Jahre 1845 war die jugendliche Königin Victoria von England nebst dem Prinzen Albert, ihrem Gemahl, Gaft des preußischen KönigspaareS auf der herrlichen Rheindurg Stolzenfels. Auf dem Wege dahin nahm die Mo narchin kurzen Aufenthalt in Köln, wo ihr zu Ehren eine allgemeine Jllum' Nation veranstaltet wurde. Tic große Anzahl der herrlichsten Transparente waren noch lange der Gegenstand des Stadtgesprächs und der Berichte zahl loser Blätter, aber keines erregte mehr Aufsehen, als der kurze Spruch auf ölgetränktem, von einigen hinter der Rückseits angebrachten Kerzen beleuchte tem Papier, das Über dem Ladenein gang eines ViktualienhändlerZ prangte. Der gute Mann hatte dem Gaft seiner Vaterstadt mit dem Zuruse des in Eng land allgemein üblichen "God savo the Queen!" eine besondere Ehre er weisen wollen, unglücklicherweise aber hatte er sich zur Ausführung seines löblichen Gedankens an einen Stuben maler gewendet, der besser in feinem Fache als in der englischen Sprache be wandert sein mochte, denn das Segens wort trug einen Buchstaben zu viel, ein überflüssiges wodurch der Spruch lautete: "!ccl shave the Queen!" Ta sich mit allerbestem Willen diese vier Worte nicht anders übersetzen lassen, als Gott rasire die Königin!" s ift das Heitere Auffehen leicht erklärlich, dessen sich die seltsame Ovation für die englische Königin erfreute. 5d'Id. Herr (r der Br-nntw inschenkc): Edrn habe ich Ihnen 25 tfent? erge ben; jext wollen cie sie wohl gleich hier ?er:::n!eni" Streich: Durchaus nicht, mein Herr. Ich wollte nur meine Schulden von gestern AsenZ bezahlen !' tl'enii schon n schon. A, : Ich ziehe morgen ous. möchtest Tu mir nicht behilflich sein, den Koffer aus dem Hause zu schaffen?" B. : Recht gerne!" A.: Na, dann pumpe mir zehn lollarS für die rückständig Miethe, sonst giebt ihn nämlich die Wirthin nicht heraus." 1IcI'ericiik. Richter: ..Sie sollen Ihrer Frau öfters gedroht hz'ien: Ich schlage Tich todt !" Angeklagter: Herr Richter, ich habe in der Errkaüiig auch manchmal gesagt: Ich schlage den ganzen Erdball zusam men! Aber Sie können mir glauben, daß ich die nstl.chc Absicht nie gehabt habe." Liü (Nngnial. Herr (nachdem er sich die Haare hat schneiden lassen): Ein Barbier wie Sie. ift mir schon seit Jahren nicht vor gekommen." Barbier: Gott, man thut. waZ mau kann, mein Herr." Herr: Ach, das meine ich nicht; aber Sie sind seit zehn Jahren der erste Ihres Stande, der mir nicht erklärt hat. mein Haar würde oben schon be deutend dünner. Ans der ?chle. Lehrerin: ,.We?hald hielten die Athener den TiogeneS für einen Son deriing?" Schüler: Er ging immer mit der Laterne ohne das Fahrrad durch die Straßen !" Lzprcß. Von Moskau nach Toms! kommt man auf der neuen sibirischen Bahn mit dem Schnellzug bereits schon in sieden Tagen. Ein noch größerer Kulturfortschritt wäre es. wenn man von Moskau nicht so schnell oder gar nicht nach Sibirien käme. Adresse. Richter: Wo wohnen Sie?" Vagabund: Im Stadtwaldl unier die B,im'." Richter (zum Zweiten): Und Sie?" Vagabund: I wohn' dem Herrn grad vis-a-vis." Kindermund. Ter kleine Paul: Ach. Mama, ich möchte so o.tzm ein kleine? Efelchcn sein." Mama: Aber Kind, wie kannst Tu nur so etwas wünschen?" Ter kleine Paul: Ja. Mama, dann brauchte ich nur die zwei Buchstaben i und a zu lernen." Selbsibewußt. Reisender: Wie, Sie haben noch zUzei Schwestern?" Wirthstochter: Freilich, weshalb hieße denn sonst unser Gafthof zu den drei Engeln !" Der kleine Schlaukopf. Mäzchen: ,,Mama, wenn Carl Zahn schmerzen hat, gehst Du doch zum Zahnarzt mit ihm ur.d läßt den Zahn füllen?" Mama: Jawobl, Mäxchen." Mäxchen: Ich habe jetzt Magenweh, Mama, wollen wir nicht zum Konditor gehen?" Ter perside Gaul. Aus Tostcdt wird dem Hann. Cour. " folgende ergötzliche Episode erzählt: Neulich war hier ein Gaul nicht im besten Wohlbefinden, und der Tbicrarzt ward geholt. Er verschrieb ein Pulver, das eine na, sagen wir, eine stark drängende Wirkung hat. Mehrbesagtt? Pulver ward in eine gebogene Röhre geschüttet und diese dem Pferde in den Schlund gelegt. Ter Knecht aber ward angewiesen, da? Pulver dem Pferde schnell einzublafen, wenn e? einmal just tief aufathmete. Dann ging der Thier arzt mit cen Bauern in die Stube. Nach einer kurzen Weile war draußen beim Stall ein lautes Hilfegeschrei. Der herauSstürzende Thierarzt sieht auf der Tiele seinen jammernden Knecht und ruft: Na, was fehlt Ihnen denn?" O, o." ruft der. o, o, der Gaul hat zuerst geblasen'" Stes Mittel. Tame: Herr Toktor. ich möchte Sie gern fragen, ob eS kein Mittel gegen Nachtwandeln giebt. Ich leide schon seit Jahren daran, doch eS wird immer schlimmer !" Arzt: Tavon kann ich Sie heilen. Hier, lassen Sie dieses Rezept bei Bergmann A: Co. machen." Tame: Aber das ist doch leine Apotheke das ift ja einen Eisenwaaren Handlung." Arzt: Ganz recht. Ich verschreibe Ihnen zwei Pfund kleine Nägel. Ta von streuen Sie gefälligst zwei biZ drei Hände voll vor dem Schlafengehen in Ihr Schlafzimmer !" wol?lhätigkeitszweck. Fremder: Heus Abend ift hier ein Wohlthätigkeitskonzert und Theatervor ftellung. Herr Wirth? Zu welchem Zw?ck denn?" Wirih: Ach. wissen S' daS ift halt alle Jzhr' so bei unS. Es kommen immer ein paar Verlobungen dabei 'raus !" Au ! A ! Frau Schulze: Joseph, wie kann wan nur diese schwere Cigarrcnkifte auf meinen Hut setzen? !" Joseph: Entschuldigen gnädige Frau, e-find ganz leichte Cigarren!" Treffend charaktcrifirt, Freund: Haft Tu gestern die Ver lobung der beiden Mediziner, deS Fräu lein Toktor Brand mit Herrn Doktor Ritter gelesen? Wer denkst Du. wer von beiden einmal seine Praxis auf geben wird?" Gatte: Nun. jedenfalls der Mann: denn eine Frau giebt wohl so leicht nichts auf." Anknüxwng. Michel: Annamierl. sag, ißt Tu gern Gsölcht'S mit Knödl?" Annamierl: Ja!" Michel: Na, fixt, da könnt'S mein Weib werden." Bc5h.nt. Frau: MamaS neue Telephon-Num mer ift 777. also dreimal sieben !" Mann: Na, die scheinen sie ja auf dem Telephon Amt auch schon zu kön nen !" Tie Schwäche ift die Selbstsucht der Güte. V Z,IMV .