Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, June 23, 1898, Image 11

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    Kurbtinnhiij zur Sa -yn
Spanten.
i'on f o r 5 Z i 3 t i it.
Xet Seekrieg, wrlchen jetzt die Vcr.
Staaten von Nordamerika gegen Eva
nikn sühren. ruft dir Erinnerung an
dir krikgknschen UntkrnkHmungkn wach,
welche der große Kurfürst vor mchr
denn zweihundert fahren. 1630 und
1631, gegen dicke Macht ausführte, um
sie zur Erfüllung gegen ihn eingcgan.
gener Verpflichtungen zu zwingen. Die
sei ttaperkrieg !kurdrandenburgZ gegen
Spanien, der allerdings niemals osn
ziell erklärt worden war. ist dcr weniger
bekannte Theil auZ der beschichte der
ersten drandcndurglschen Marine, und
doch hat sie hier dem im Kriege gegen
Schweden. 16751679. gepfluZten er
fien Lorbeerreis ein zweites hinzugefügt
durch die kZUHnheit und Schneidigkcit,
mit der sie daS zur See so gewaltig
überlegene Spanien angriff. Wahrend
die drandendurgischen Schiffe gegen
Schweden unter dem Oberbefehl deS
Dünen NielS Juel und des hollündi
fchen Seehelden Tromp stand?, besten
dreihundertflen Geburtstag feine Vater
ftadt Brielle kürzlich gefeiert hat. fegel
ten sie jetzt als selbständiges (Geschwader
und haben dem rothen Adler ihrer
Flagge keine Schande gemacht.
AlZ Kurfürst Friedrich Wilhelm im
Juni 1674 dem Bündnisse deS deutschen
Kaisers, der Niederlande und Spanien?
gegen Ludwig XIV. belgetreten war.
hatte sich Spanien verpflichtet, monat
lich 32. Thaler Subftdien an Bran
denburg zu zahlen. Der Kurfürst führte
seiner Verpflichtung gemäß 20.060
Mann nach dem Elsaß, allein die spa
Nischen Gelder blieben schon nach weni
gen Monaten auS und auch nach dem
Frieden von St. Germain en Laye
1679 lieb sich trotz aller Bemühungen
des Kur ürften und seines Gesandten m
Madrid die spanische Regierung nicht
zur Zahlung bewegen. Spanien hatte
schon damals ebenso wenig Geld wie
heute. Mochte die Silderflotte aus
Amerika auch achtundzwanzig Millno
nen bringen, nach den Zahlungen an
die Großen deS HofeS, die Wucherer,
blieben der Krone kaum 100,000 Tha
Ier," schreibt Droysen. und auf alleS
Drüngen Brandenburgs antwortete der
Madrider Hof, umgürtet mit dem gan
zen Stolze Ält.KaftilienS: Wir werden
sehen." So kam eZ, daß die Schuld
Spaniens an den Kurfürsten 1679 au'
1.800.000 Thaler angelaufen war,
Friedrich Wilhelm war nicht der Mann.
auf das, worauf er einen rechtlich be
gründeten Anspruch hatte, zu verzichten
Er ließ in Madrid erklären, er werde
andere Maßregeln ergreifen, um zu sei
nem Gelde zu kommen," und dieser
Drohung folgte die That auf dem Fuße,
Am 14. August stach ein brandenburgil
scheS Geschwader zu Pillau in See. be.
stehend auS den Schiffen Friedrich
Wilhelm. ..Kurprmz. ..Dorothea.
Rother Löwe. Fuchs." Berlin
und dem Biander Salamander mit
160 Kanonen, 515 Matrosen und 180
Soldaten unter dem Kommando deS
Holländers Cornelius ClaeS van Beve
ren und mit dem Befehl, auf der
Höhe von Tünkirchcn dem Convoy
von spanischen Handelsschiffen aufzu
lauern, daS von Oftende nach Eadiz
fuhr. Schon am 18. September brach
ten brandenburgische Schiffe vor Oftende
ein spanische? Schiff von 23 Kanonen,
den CaroluS SecunduS nach kurzem
Kampfe auf, dessen Ladung aus werth
vollen Spitzen bestand. Der Gefchwa
derchef van Beveren geleitete, um bei
dem Verkauf der Beute nicht zu kurz zu
kommen, feine Prise mit dem Fried-
rich Wilhelm" und der Dorothea"
selbst nach Pillau. während die übrigen
schisse unter dem Kommando des a
ditünZ Cornelius eerS den neuen
Gouverneur der Niederlande, den Prin
,en von Parma, zu fangen versuchten.
DieS gelang ihnen indessen nicht, da
ihre Anwesenheit und ihre Avftchten or
kannt geworden waren, englische Kriegs
schiffe, an die sich die kleinen branden
burgischen Fahrzeuge nicht heranwagen
konnten, geleiteten den Prinzen. Die
Brandenburger segelten nach West
indien. um dort die gewinnbringende
Kavern fortzu'etzcn; ein Gegenbefehl,
vor (5adiz und an den spanischen Küsten
zu kreuzen, erreichte sie nicht mehr. Die
Ladung deSCaroluS SecunduS" wurde
in Pillau verkauft, brachte aber statt
dcr erwarteten 200.000 nur 100.000
Thaler, da die brandenburgischen Tla
trosen gleich ihrem Kommandeur van
Beveren sehr industriell veranlagtkwaren
und sich ihren Antheil an der Prise schon
im Voraus gesichert hatten. DaS Schiff
selbst wurde der drandendurgischen Flotte
einverleibt.
Der spanische Hof war über diese
Angriffe der neuen Seemacht an der
Oftsee auf daS Höchste entrüstet und
proteftirte energisch; da e? aber beim
Proteftiren blieb, ließ sich dcr Kurfürst
nicht einschüchtern, ebenso wenig von
dem Geschrei welches Holland. England
und Schweden erhoben, hatte er doch an
Frankreich einen werthvollen Rückhalt,
seit er, von dem Kaiser und seinen üb
rigen Verbündeten schmählich im Stich
gelassen, im Oktober 1679 einen engen
Allianzvertrag mit Ludwig XIV. ab
geschloffen hatte. Sämmtliche franzö
fische Häfen standen den brandenburgi.
sehen Schissen offen; sie konnten sich
dorthin in Sicherheit bringen, ihre
Schäden ausbessern und ihre Vorrüthe
erneuern.
Während des WinIerS auf 1681 ließ
Friedrich Wilhelm durch feindn Marine
direktsr Rzule e'n neues Geschwader
Q'.i5iiiti;-n, die Fregatten ..Pnnceste
Marie." .Wasierhund" und ..Eichhorn'
unter dem Kapitän Johann Lacher mit
dem Befehl, zuerst im Kanal und an
den spanischen Kuftcn zu kreuzen und
dlliin nach Wk,t!ttdikn zu fegktN.
Daß der Kurfürst bei diesem Unter
nehmen auch Handel? und Wissenschaft
liche Interessen im Age hatte, beweist
der Satz in dem Befehl für Lacher,
daß er ftch im spanischen Wcftindien
ohne Gefahr erkundigen falle, wo der
beste Handel sei. und so auf dieser
Reise einige Raritäten von Beesten,
Vögel und andere Thiere gesunden
würden, hnt er solche wohl in Acht zu
nehmen und Sr. Kurfürstlichen Durch
laucht mitzubringen. Da Friedrich
Wilhelm indessen von allen Seiten mit
VermittelungZantrügen in seinem
Streit mit Spanien bestürmt wurde,
verging der Winter mit fruchtlosen Ver
Handlungen und erst im April 1681 ge
lang eS Raule, ihn zur Fortsetzung der
Kaperunternehmungen zu bewegen.
Raule versprach dem Kursürsten, ehe
noch zwei Monate zu Ende, die Spa
nierS also zu besetzen, daß sie an unZ
gedenken sollen", und am 20. April lies
Lacher mit seinen drei Fregatten auS
Pillau auZ. Ihm folgten im Juni
und Juli der FuchS", der m Mark
graf von Brandenburg' umgetaufte
CaroluS SecunduS" und der Fried
rich Wilhelm unter dem Komman
deur Thomas AlderS. Beveren war
aus drandendurgischen Diensten entlas
sen worden. AlderS sollte seine Mann
schaft aus den Beständen Lachers, der
seine Schiffe ausbessern lassen mußte,
verstärken und ebenfalls erst im Kanal,
dann vor Cadiz kreuzen, auch fein
Augenmerk auf die Türken und Bar
bareSken richten, selbe vigoureux be
suchten, und diejenige, welche er erobern
möchte, nach Lissabon bringen, um die
Türken als Sklaven da selbst auf'ö
theuerste als möglich zu verkaufen und
das Geld durch gute Wechselbriefe nach
Rotterdam an Jean Pedy zu remittt
ren.
Zu diesem neuen thatkräftigen Vor
gehen hatten den Kurfürsten und Raule
die guten Nachrichten ermuntert, welche
von ReerS' Geschwader eingelaufen
waren ; eS sollte eine Gallione und ein
anderes Schiff genommen haben und
bereits auf der Fahrt nach Pillau fein;
ein englisches Schiff meldete sogar von
drei Prisen, mit denen eS die Branden
durger in Jamaica getroffen hätte.
Lacher erhielt nun Befehl, ReerS im
Kanal zu erwarten. Die Schiffe aus
Wefllndien kehrten auch im Mal zu
rück, aber ohne Prisen; nur ein Schiff
mit CanaN'Sekt und Branntwein be
laden hatten fte am 6. Februar aufge-
bracht und nach Pillau geschickt, wo eS
aber erst im September ankam, ver
muthnch mit sehr erleichterter Ladung,
wenn wir dcr wenig schmeichelhaften.
aber desto kürzeren Schilderung Glau
den schenken, welche Raule von den
Matrosen macht: Die Matrosen sind
eine Kanaille von der Hölle." ReerS
paßte noch auf der Höhe von Texel auf
eine spanische Flotte von sechzehn Schif
fen, die sechzig Kanonen für Schiffe,
die aus spanische Rechnung m Amfter
dam gebaut wurden, an Bord hatte,
Auch diese kam nicht und so brachte die
mu so großen Hoffnungen unternom
mene Expedition, die zehn Monate un
terwegS gewesen war, so gut wie gar
nichts em. Der Kurfürst beschloß da
her, von weiteren Unternehmungen
nach Wcftindien abzustehen.
Inzwischen kreuzte AlderS in der
Gegend deS Kap Vincent, um der spa
Nischen Silberflotte zu begegnen. DieS
verwegene Beginnen war der spanischen
Regierung denn doch zu stark. Sie
ermannte sich endlich und rüstete in
aller Eile in den galizischen Häfen
zwölf Gallionen und zwei Brander
auZ. welche im September unter dem
Befehl des Marquis de Villasiel in
See gingen, um die Brandenburger zu
vertreiben und die Silderflotte zu de
schützen. Am 30. September bekam
AlderS die spanischen Schiffe in Sicht;
im Glauben, fte seien die lange sehnlichst
erwarteten Silbergallionen griff er
mit seinen vier Schiffen die mehr als
dreifache spanische Uebermacht ungestüm
an. Erst als er ftch im Gesicht befand,
merkte er feinen Irrthum. Nachdem
er sich zwei Stunden mit den Spaniern
tapfer herumgeschlagen hatte, zog er
sich mit einem Verlust von zehn Todten
und dreißig Verwundeten in den por
tugiesischen Hafen Lagos zurück. Er
beabsichtigte, nach Ausbesserung seiner
Schäden wieder auszukaufen, aber in
zwischen hatte sich leider die Silberflotte
in Sicherheit gebracht.
Diese ruhmvolle Waffenthat war dcr
letzte Akt in dem Kaperkriege gegen
Spanien ; der Kurfürst richtete im
Sommer 1681 feine ganze Aufmerk
samkeit wieder auf den Rhein, wo Lud
wig XIV. ein Stück Elsaß nach dem
andern mit Frankreich vereinigte, wo
am 23. September 1631 Straßburg
den Franzosen feine Thore geöffnet
hatte. Friedrich Wilhelm trat mann
haft für die Kurpfalz und andere
Geschädigte ein. Diese politische Lage
und die materielle Erfolglosigkeit seines
Unternehmens, da der größte Theil
des spanischen Handels durch andere
Nationen vermittelt wurde, veranlaß
ten den Kurfürsten, weitere Angriffe
gegen Spanien aufzugeben. Die Kosten
der ganzen Flottenrüftung, 135,000
Thaler wurden ungefähr durch den
Verkauf der gemachten Prisen gedeckt.
Nicht zu unterschätzen war aber der
kriegerische Erfolg, die Kühnheit, mit
der daZ kleine Brandenburg e'.ne euro
püische Großmacht in einem ihm ganz
neuen Element mit geringen Mitteln
anegrincn hatte, erregt heute n?ch
dasselbe Staunen wie damals. Mit
Ehren hatte sich die drandendurgische
!"t f j aV ar KHltl ?rtf?t f
(jilil (ItUWt Vtlll. V. jn I
ahrenocn Nationen ans dem i.zcan
behauptet.
Die bc ein CcrfoKj.
East Nett ?)ork.
Mister Editor, Staats. Eoening
Edition. !
Oh dear Jriend!
Oh mei l Nur daran zu denken! Kein
mehr Miß Maud for mich! Dieses ift
alle? über. EZ iZ jctz Mistreß FrancoiS
du Long. Ich gehe Ihnen alle? darüber
sagen, und wann Sie eZ gleichen, werde
ich Ihnen Kontribution schicken über
alle so Sachen für Unter uns grauen,
dann eZ iS jetz bei mir alle, auS per
fonal EzPirienz. daS HauShalting, daS
Kochen und AlleS.
Der alte Mann, ich meme meinen
Pa, hat eZ ein for meinen HuZband.
Und er ist doch der lieblichste Mann
aus. Er iZ out of sight. Alle meine
Freundinnen sind todt gegangen an
ihn. Warum der alte Mann eZ ein
hat for Frank, daZ iS. weil er keim
Fortune hat. Ich denke aber, man
kann Ion haben mitauS Fortune ge
rade so gut. Der alte Mann hat plenti
Fortune und er hat mächtig keinen Fon,
anyhow nicht zu Hause, wann die Ma
dabei iS, denn da ift meistens eine heiße
Zeit for ihn.
Mein Husband iS der smarteste
Mann auS. Ich würde gleichen, den
Biet von ihm zu sehen. Er kann Ei
nigeS. Sie sollten ihn sehen Billiard
spielen. Und wenn er Banio spult.
diese? ift das lieblichste Ding aus. Und
eS wird ein hartes Ding sein, einen
Mann zu finden, wo ihn auf den Rad
bietet, ich sage Ihnen. Mister Edltor,
dear Friend. Und den Weg wie er
dreßt un wie er den Mostäsch körlt, daS
lst zu süß for ElNlgeS.
Wir haben das lieblichste Flat in
einem von Pa'S HaufeS, wo Sie denken
können. Und Sie sollten die Für
niture sehen. Und die EarpetZ bieten
einige CarpetS, wo Sie denken können,
zu Stücke.
Frank iS ein Darling. DaS iS. was
er iS. Da iS nix von einem Dutchman
um ihn. Sie sollten ihn sehen, wie er
das Breakfast Nxt. AlleS was ich zu
thun habe, iS aufzustehen und an den
Tisch zu setzen.
ES iS so eine dutch Notion, ein Mädl
chen muß gehen und kochen lernen. Ich
gleiche zu wissen, was für. Ich habe
eS nie gelernt, aber Sie wetten Ihren
untersten Dollar, ich kann eS. WaZ
ich koche iS Steak und Chops. Was
mehr will ein Mann? Man thut eS in
die Pfanne und laßt eS fertig werden
Und wann eS nicht exäctli den rechten
Geschmack hat, dann thut man Wov
ceftcr Sauce oder Catsup daran, un da
find Sie. Und dann macht man eine
Can TomatoeS oder eine Can PeaS oder
BeanS auf und macht eS warm, und da
find Sie wieder. Keine Suppe for
mich! Das iS zu dutch! Da haben Sie
den ganzen Sikret von den Cooking in
einer Nußschale. Ich kann eS, mitauS
eS gelernt zu haben. Diese? iS der
Weg. wie ich die Dinge thue, und wer
eS nicht gleicht, der kann eS lumpm.
Zwischen Ihnen und mir und dem
Lamppsoften gesagt, Mister Editor. iS
eS anyhow mehr Spaß, in einen feinen
Restaurant ze essen, wo die Leute einen
sehen und man sieht auch etwas.
Dieses iS antihow sicher, daß married
Leif das schönste Ding auZ iS. Wir
haben die feinste Zeit, wo man sich
denken kann und ich gebe nichts darum.
waS der alte Mann sagt. Der alte
Mann grumdelt. daß Frank einen Job
haben sollte. Ich denke aber nicht.
WaS i? der Gebrauch von einen HuS
band, wenn er den ganzen Tag fort iZ
un schafft und auf den Abend iS er so
müde wie ein Hund? Pa soll un? so
diel von seinen Fortune geben, daß mir
plenti zu leben haben mitauS einen Job
und Sie machen einige Wette, Mister
Editor, wann Sie dann mich fragen:
Ist Hochzeit ein Fehler?" daß ich sage:
Nit!"
Hochzeit und Marriage iS ein Succeß
und vergessen Sie es nit, Mifter Edi
tor. Ich schreibe Ihnen noch mehr
darüber. Jetzt genug für heute, in den
Honigmonat gebt man nicht viel da
rum, Briefe zu schreiben. Thut man?
Mit vieler Liebe Ihre getreuliche
MrS. FrancoiS du Long,
nie Mau Ritsch.
Zu Hause Freitag.
de Kapp dariwwer zerbreche, wo als ich
dodermit hin soll. Slwmer jetz' bin ich
im reine. Die Angelecheheet g'heert vor?
LandwehrdezirkSkommando !"
.Sprechen Sie nur weiter, lieber
Mann.".
.Sehe Sie. Herr Maior. ich seiet
tt(rtr4i mA' filSem ftn. iet t4 Irrt
i V - ! ' v) 'V "
früher beim Militär und gehör' noch
jetzt zum Landschturm mei' Zuge
Hörigkeit zum BczirkZkommando schieht
also außer Frag'. Mcrche hat aber
aach mei Tochter Hochzeit. Die awwer
wor beim vorige Herrn Landwehr
bezirlSkummandeur siwwe Johr Köchin,
fte hat kwwefallZ ihre unleugbare Be
zichunge zum Militär. Sehe Sie, Herr
Major, die Brautjungfer? hätte mer,
nu' hawwe aber, ewwe weil er ftch mit
die Jungfere iwwerworfe hawwe, die
zwei Brautführer adg'facht
Mein lieber Mann, was fall denn
aber ich bei der Gefchicht ?"
Warte Sie nor e Welche, Herr
Major, dann werde merfch gleich
hawwe also die zwei Kumpüne
hawwe unS sitze lasse un mir schtehe jetz'
do un hawwe le' Brautführer rnt ! Do
Hot mir mei' Sohn, der auch Widder
zum LandwehrbezirkZkummando gehört,
weil er Reservlscht ist. daruff geholfe,
daß mer do am beschte dahin sich wenne
duh', wohin mer alle gehöre: ewwe
anS LandwehrbezirkZkummando und
zum Herrn Major! Der, facht mei'
Sohn, kummandirt ganz eefach k poor
flotti Soldate, und mir sinn hernoch
aus m Tcsakrement sehe Sie, Herr
Major, un dadrum that ich ewwe ge
horsamscht bitte !"
Belustigt sah der Major seinen Ad
jutanten an; daS war ihm in seiner
DienftpraxiS denn doch noch nicht vor
gekommen und dem Adjutanten auch
nicht, das sah man an seiner Miene.
Der Herr Major war ein jovialer Herr,
daher beauftragte er seinen Adjutanten
daS Nöthige zu veranlassen und binnen
kurzem standen ein paar sonst zu
Schreibdienften verwendete Soldaten
schmunzelnden Antlitze? im Rapport
zimmer.
Nun. find diese recht?"
Ei ja. 'Hew Major, awwer die Ge
schicht' hat immer noch en' Hake '
So, und welchen?"
Ich meen, wenn sie alle zwee in
Uniform Zeuge mache, hernoch merke
me Leut am End die ganze SchooS.
Herr Major für de Größere könnt' ich
en schwarze Anzug un en sehr scheene
Zylinder desorche . . . erlaabe Sie, daß
er n tragt?
In GotteSnamen, auch da? noch
aber....
Ja, Herr Major !' Un ich bedank'
mich aach vielmals un morche Vorimt
tag um elfe kumme also in cme Wage
die Brautjungfere um die Brautführer
adzuhole "
Mein Lieber, daraus kann nichts
werden, die Soldaten kommen zu Fuße
in Ihre Wohnung oder gar nicht!"
IS mir aach recht, awwer schön
wär S gewefe, wenn aach die Braut
jungfere zum Bezirkökummando gehärt
Hütte!" (Mcggcndorf Luft. BI.")
Durch das Landwkhrbtzirks'Kom
mands. Der Herr Major z. D. und Land
wehrbezirkZkommandeur war eben da
bei, den letzten Besuchftellcr, der sich
zum Rapport eingefunden hatte, abzu
fertigen.
Leutselig winkte er dem Manne im
ArbeiiZgewande, daß er näher heran
trete und seine Sache vorbringe. Doch
eS schien nichts Alltägliches zu sein, um
daS dieser bitten wollte, denn er drehte
seinen Hut verlegen zwischen den Hän
den hin und her und erst als ihn
der Offizier darauf aufmerksam machte,
daß seine Zeit gemessen sei, begann er
stockend zu sprechen.
Da hawwe mer e ganz eegeticm
liche Geschicht', Herr Major, un ich
haww mer vierezwanzig Schtunne lang
?)akamik, dcr Hecrdenwächttr.
Im nördlichen Südamerika wird ein
Vogel als Schäferhund und als B?
fchutzer von Hühnerhöfen verwendet.
Die Bewohner von Venezuela, Britisch
Guyana und den Gegenden am Nord
ufer deS Amazonen-Flusses nehmen zu
diesen Zwecken seine Dienste in Anspruch.
Dieser merkwürdige Vogel, Wissenschaft
lich Psophia crepitans, " von den
Indianern Jakamik genannt, bewährt
ftch in feinem nicht immer leichten Amte
ganz ausgezeichnet. Sein Ausfehen ift
ein dem Kranich ähnliches, nur ist er
viel größer und auch hübscher wie jener.
Im wilden Zustande lebt er ausschließ
lich in großen Waldungen, wo er in
Trupps bis zu 200 vorkommt und frei
willig feinen Aufenthaltsort selten ver
läßt. Sein Gang ift für gewöhnlich
langsam, ja, faft schwerfällig, biswei
len aber führt der Vogel wunderliche
Scenen auf, in denen er durch große
Lebhaftigkeit überrascht. Er springt,
wenn ihn seine tolle Laune anwandelt,
hoch in die Luft, tanzt phantastische
Walzer oder macht die ausgelassensten
Sprünge die Kreuz und Quer. Immer
hält er dabei den Kopf tief zur Erde.
Wenn er erschrickt, stößt er einen eigen
thümlich tönenden Ruf aus, der an den
Klang einer Trompete erinnert. Er
heißt deswegen auch bei den Eingebore
nen kurzweg der Trompeter. In
der Gefangenschaft wird der Hakamik
bald zahm und gewöhnt sich rasch an
seinen Herrn. Auch die Brüt des Z)a
kamik läßt sich sehr leicht aufziehen.
Mit wahrer Todesverachtung schützt
der werthvolle Vogel die ihm ander
trauten Thiere. Er zeigt einen sel
tenen Muth und macht sich selbst die
Hunde, die sonstigen Herren über die
Viehheerden, gehorsam. Er führt
Schafheerden und Heerden von jungen
Hühnern und Entcn früh Morgens auf
die Weide und bringt sie immer, stolz
an der Spitze voranschreitend, des
Abends wieder wohlbehalten nach Hause.
Kein Thier darf ftch entfernen; er drängt
und stößt eS so lange, biS eS wieder zum
großen Haufen zurückkehrt. Die Stimme
feines Herrn lernt der Vakamik schnell
unterscheiden. Er gehorcht seinem Ge
bieter rückhaltlos, folgt ihm überall hin
und scheint entzückt, wenn er von ihm
Liebkosungen empfängt. Er verräth
Traurigkeit, wenn sein Herr abwesend
ift, und bewillkommnet ihn, wenn er
zurückkehrt, mit sichtlicher Freude.
Gegen Hunde und Katzen, die er als
Rivalen betrachtet, verhält er sich feind
lich. Seine Eifersucht gegen sie kennt
keine Grenzen. Sobald sich ein Hund
oder eine Katze nähert, fliegt er herbei
und fchlägt wie rasend mit seinen FIü
geln. WaS den ZZakamik noch ganz
besonder? für die Bewachung von Heer
kn pi,in?t mnW ist kin miS nr in.
v..i r.-.n
ter OrientirungZsinn. Er findet die
Richtung so leicht und sicher wie eine
Brieftaube. Selbst bei der weitesten
Entfernnng täuscht er sich niemals über
den Weg, immer kehrt er zu bestimmter
stunde mit seiner Heerde zurück.
Einer wie der Ändert.
Im Vorzimmer deS StandeZamt
ftnd zwei Brautpaare mit dem üblichen
Gefolge anwesend. Die Bräutigame
find beiderseits stattliche Leute, von den
Bräuten jedoch ift die eine jung und
hübsch, während die andere alt und
häßlich ift.
Eben will die zunge. hübsche Braut
den Bräutigam an ihre Seite rufen,
um das Amtszimmer des StandeZbeam
ten zu betreten, da kommt die andere
Braut auf sie zu und lispelt ihr in'S
Ohr. indem fte mit den Augen einen
bezeichnenden Wink gegen ihren Bräu
tigam macht: Er macht zwar eine sehr
gute Partie an mit oder da sehen
Sie nur, wie er die eine von meinen
Brautjungfern die hübsche an
flarrt bitte lassen Sie mir den Vor
tritt e r überlegt schon!"
Die hübsche Braut will schon lächelnd
einwilligen, als sie, mit den Bugen
ihren Bräutigam suchend, diesen im
eifrigsten Gespräch mit der einen ihrer
Brautjungfern, der häßlichen, schielen
den, aber sehr reichen MetzgerZtochter,
sieht, die immer ein Buge auf ihn ge
habt hat.
Bedaure meine Liebe, eS geht wirk
lich nicht," haucht fte deshalb retour,
und indem fte nun ihrerseits der anderen
Aufmerksamkeit durch Augenwinken auf
den eigenen Bräutigam lenkt, setzt sie
hinzu: Er auch !"
Sine furchtbare Strafe.
In früherer Zeit wurde die Strafe
deS Bagno (BadeS), einer der grau am
ften Erfindungen, die ein Scheusal aus
der Folterkammer jemals erdacht hat,
in Italien, vorzüglich in Venedig, an
gewendet, wo das Wasser der Lagunen
überhaupt bei den BeftrafungSarten
eine gewisse Rolle spielte. Hierbei de
stand die Strafe in Folgendem: Der
Gefangene wurde in eine Kufe gesteckt,
deren Seiten die Durchschnittshöhe eines
ManneS um ein ö?tück überstiegen. Um
nun bei steigender Fluth daS in die
Kufe überströmende Waffer nicht zu
hoch steigen zu lassen, erhielt er eine
Schöpfkelle, um jene? auszuwerfen, wie
eS bereinfloß. Die so gewonnene
Frist biS zum Tode deS Ertrinkens der
längerte ftch mehr oder weniger, je nach
den Kräften und der Ausdauer deS
Opfer?. Man vergegenwärtige sich
aber die Seelenqual, die erschöpfenden
und gräßlich aussehenden Anftrengun
gen, die unablässige, mitleidlose Arbeit
bei Tage und bei Nacht, den drohenden
schrecklichen Augenblick möglichst hm
auSzuschieben, biS der Verurtheilte, von
Schlaf und Ermattung überwältigt.
nicht mehr länger gegen fein Schicksal
anzukämpfen vermochte.
verdächtig.
Dame: möchte aerne einen De
tektive engagiren. dcr meinen Mann
verfolgen soll."
Chef eines Auskunftsbureaus: Sehr
wohl. Madame, welche VerdachiSgründe
haben Sie gegen Ihren Gatten?"
Dame: Das kann ich nicht so sagen,
aber ich bin überzeugt, er thut etwa
Unrechtes."
Chef des Bureaus: Weshalb glau
den Sie daS?"
Dame: Na, er hat mir neulich ein
neues Kleid gekauft und mir gestern ein
Rad geschenkt, ohne daß ich ihn darum
gebeten habe, und daS thut er nur,
wenn er ein böseS Gewissen hat."
ras Handwexk.
Unter diesem Titel hat da? .Lauen
durger KrciS und Lokal.latt" nach
ftedendeS Gedicht auS seinem Lcsrrlrcise
mit dcr Bitte um Beröffentlichung er
halten:
Ein Handwerk soll der Bub' nicht trei
den.
Denn dazu ist er viel zu gut;
Er kann so wunderniedlich schreiben.
Ist ein so junge?, seines Blut.
Nur st kein Handwerk! Gott be
wahre!
DaS gilt ja heute nicht für fein!
Und wenn ich'S mir vom Munde spare.
ES muß schon ..etwas Bess'reS" sein!
DaS ist der wunde Punkt der Zeiten.
Ein Jeder will auf'S hohe Pferd.
Ein Jeder will sich nobel kleiden.
Doch Niemand feinen Schneider ehrt.
Der Hände Arbeit geht zu Schanden.
Der ArdeitSdlouse schämt man sich.
DaS rächt sich noch in deutschen Landen,
DaS rächt sich einmal bitterlich.
DaS Handwerk hat noch gold'nen Bo
den.
Hält eS nur mit dem Zeitgeist Schritt,
Folgt eS den Künsten und den Moden
Und bringt man Liede zu ihm mit.
Wenn Bildung fich mit Fleiß vermählen
Und thut der Meister seine Pflicht.
Mögt Ihr e? zum Beruf erwählen.
E? ist das Schlechteste noch nicht.
Grob.
Herr (zu einer Dame): Ich sage
Ihnen, mein Fräulein, ein Narr und
sein Geld find bald auseinander."
Dame: Wie haben Sie denn das
Ihrige verloren?"
Anders gemeint.
Fräulein : Sehen Sie 'mal. meine
Sommersprossen sind ja doch nach
Ihrem Elixier wiedergekommen ; dabei
versicherten Sie mir ausdrücklich, sie
kommen nicht wieder."
Apotheker: Erlauben Sie gütigst.
S i e kommen nicht wieder," hab' ich
gesagt!"
Zm ?scl.
Frau (zu ihrem, spät in der Nacht
heimkehrenden schwankenden Manne):
Aber. Franz. wie kommst Du denn
nach Hause. Wie viel mußt Du heut'
wieder getrunken haben!
Mann: Na kann eS Dir nicht
genau sa gen, liebeS Weib, zuerst
hatte ich immer ein GlaS vor mir
stehen, später setzte man mir jedesmal
zwei vor, wie ich g'seh'n hab'."
Boshaft.
Dame: Denken Sie. al? ich neulich
bei meinem Schwiegersohn zum Besuch
war. breche ich den Fuß und muß sechs
Wochen lang das Bett hüten!
Herr: Ja, Ihr Schwiegersohn ift
ein rechter Pechvogel!
INcderue Lrautaiissteucr.
Freundin: ..DaS ist aber schnell ae
gangen mit Deiner Aussteuer!
Braut lRadlerin): ..Nun. ein Tan
dem ist doch bald gekauft."
Mißgliickter Gegenbeweis.
Herr A. behauptet in einer Gesell
schuft, keine Dame könne einen Brief
ohne Nachschrift schreiben.
Mein nächster Brief soll Ihnen daS
Gegentheil beweisen," entgegnete Frau
B. gekränkt.
Acht Tage später erhielt A. einen
Brief von ihr. Am Schluß, nach ihrem
Namen steht: P. S. Nun, wer hat
recht Sie oder ich?!"
Immer Geschäftsmann.
Erster Passagier: Welch' ein Herr
licher, majestätischer Anblick solch' ein
Eisberg!"
Zweiter Passagier: Ja, und beson
derS wenn man bedenkt, daß am Lande
10 Pfund 50 Cents kosten."
Dcr kluge kzund.
Herr: Ihr Hund hat mir gestern
das ganze Beinkleid zerrissen."
Kuufmann: Der hat jedenfalls ge
wittert, daß Sie es bei meinem Kon
kurrenten gekauft haben!"
Falsch verstanden.
Arzt: Wie geht'S Ihrer Frau?"
Bauer: Schlechter, Herr Doktor!"
Arzt: Haben Sie ihr die Medizin
gegeben?"
Bauer: Freili!"
Arzt:' Und fte nach Vor
schrift geschüttelt?"
Bauer: Und wie hab' ich s' geschüt
telt! Daß ihr Hören und Sehen ver
gangen iS!
Frau: Ach Gott, mir ift fo übel '
Mann: Beruhige Dich, mein Kind,
einer der tüchtigsten Frauenärzte der
Stadt wird sofort da sein."
Frau: Wer wer ?
Mann: Dein Schneider."
Mütterlicher Ratl,.
Mama (zu ihrer Tochter): Immer
nur lesen und wieder lesen, wohin soll
das noch führen? Du thätest besser,
den Kochlöffel zu rühren, als Dich von
dcn Dichtern rühren zu lassen."
Gemüthlich.
Herr: Ja Sie müssen fich nach
einer Beschäftigung umsehen arbei
ten ftch regen!"
Bettler: Schöneken wenn Se
man fo'n kleenen Vertrauensposten for
mir haben?!
Edclmiithig.
Tourist (flehend): Lassen Sie mir
wenigstens dcn Ring; er ift ein theures
Andenken!"
Straßenräuber: Beruhigen Sie sich,
ich werde ihn in Ehren halten!
indliche Unschuld,
Ella: Onkel, Mama sagte heute zu
mir. Du wärest recht dumm."
Onkel: Pfui, Ella, schämst Du Dich
nicht, daZ nachzusprechen. Gleich sagst
Du, daß eS Dir leid thut.
Ella (schüchtern): Onkel. eS thut
mir leid, daß Du recht dumm bist."
OerlzZngnißvoUcr Ausdruck.
Gast: Herr Wirth, dieses Beefsteak
sieht mir sehr verdächtig aus. Ich will
nicht hoffen, daß Sie mir minder
werthigeZ Fleisch vorsetzen!"
Wirth: Minderwerthig? Nach die
sem Beefsteak werden Sie Pferdekräftc
spüren."
ksgisch.
Ach laß mich. Heinrich, Du scheinst
gar nicht zu wissen, daß Du mich bis
jetzt allein ließest, wo es schon 2 Uhr
nach Mitternacht ist."
Ader, Schätzchen, wenn ich hier ge
Wesen, wäre eS ja auch bereit? 2 Uhr."
Schwiegcrrätcrliches Entgegenkommen.
Gastwirth: Ja, baar Geld gebe ich
meiner Tochter nicht mit, aber wissen
S', Sie können die Mitgift ja bei mir
absaufen."