Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, June 16, 1898, Image 11

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schrecklichen Leo st f.e mit knapper N:t';
er.tpcr.;tn tret. Sie denkten ci:Z v.tU
stet Eitle dem blutigen Herzog e
trer deS wohl du? tinjigt Mal, Deß er
sich je seit tan! tineS Niederländer?
Dirour.t haite.
jclni Ritsch ist fcr$cnrcl!.
Jhst Neu VJ::l Sero.
Knjyj.vi ni?ommcii.
Zur 3.;t cl? Cftjrj XlJa cI3 Stell
Vertreter PhuipZ di? Zweiten ten
Spanten die N-.edetlar.bf regierte, tjütu
derselbe nuit Äitler, sondern Hen!
nannt, die rchne treitf:c3 zu tur
theilen hatten. EZ fanden ft un!cr
denselben thatjächlich Männer, die noch
arausamer wann cl3 er, die jeden Zag !
für verloren hielten cm betn sie nicht 353 Staat? Nuh-Päper. t!tc
lenichenoiI Herbitten layrn, " c Erlisch.
sürchtetste unter diesen Bluthunden war j Götter!
ein gewisser Jean Epelleken. der überall , 3. Si9ir göitft: 33
seine Spione hatte, um unjnf rifbene ! ag. ß2r ni? mejjt. Ich fein in mnm
Bürger an'S Weiser zu liefern. j g2njt ffie Rei fz f,s und teird 5t.
Im Jahre l'.OO reiften drei Kupfer ttefe toie aßettetl. ebftlutli un intetetli
schmiede von Tteein naq vucoior,
um bort ihre Waaren abzusetzen. llr.
terwegS gesellte sich ein Maim von sin.
sterem Aussehen zu ihnen, der mit
einem langen Jagdmesser bemannet
war. Seine schmutzige, zerrissene Rki
düng, sein trotziger und verstohlener
Blick, liesien in ihm einen Landstreicher
vermuthen. sl!r den ihn die Kupfer
schmiede denn auch hielten und ihm
ohne vieles Fedrrlejen einen Pack ihrer
Waare zam Tragen ausluden. Ter
vermeintliche Landftuicher nuchle eine
gute Miene zum bösen Spiele und
schleppte den Pack. Nach einiger Zeit
begann er eine Unterhaltung mit den
Kupferschmieden und meinte:
Ihr seid gewiß Leute, die im Lande
umHerreisen und geheime Instruktionen
zum Sturze deZ Tvrannen verbreitend '
Da Stniu'ritjnncr."
Xtt Areii'kit Kärkster Hort und
Lvenr.
I-Hutu r?u tv.: r:c::s.K
sick un teierd sein ich. Mischten? emol
vun roege dem War. Tlan hört un
ficht ja nix mehr.
TeZ iZ aber noch net clleenig. roaZ
mich sick und teierd un msid macht, wie
Einiges. Ta sein je? oach noch mei
ZenentZ. Net nor. daß jetz die Zeit i?,
wo se Alle? Mögliche gefirt hawwe trolle,
se kimme noch mit der Sient in der Stier
un cl; EzkjuZ nemme se de War un
daß lies so theicr wern thät.
Ich hen mei sämmtliche ZenentZ flöt
erauZ flirt, daß des grad der Riesen
wär, daß se noch mehr punitschejell sei
müßte, mitm entbezahle wie sunscht.
weil BlleS so theier werd, dann da muß
ich doch auch mehr bezahle formet Sache
un wür eigentlich inteitelt. daß ich de
ent rüfe thät.
sinn rtnnifr nn rtoA annere
Wir reisen allerdings im Lande! rrm,mpf mmliA mei neier Sinnet
umher." erwiderte einer btt Kupfer ! ,cbnin.law. der Maud ihr neier c3
t i, I V i .it inati. AtiSA.n 1
liymituc, jiyi'iy 3" i unuiii;t
Zwecke, als um unsere Waaren abzu
setzen, Blasebälge auZzubefsern und
Kessel zu verlaufen."
Nach und nach wurde der Pncklräger
redselig, er beklagte sich bitter über
Zllda'Z Grausamkeiten. Wenn feine,
drei Begleiter in ihren Aeußerungen
auch sehr vorsichtig waren, so ent
schlüpfte ihnen doch zuweilen ein krüf
tiger Ausdruck, und hätten sie ihren
Packtröger schärfer beobachtet, so wür
den sie gesehen haben, wie dabei öfters
feine schwarzen stechenden Augen auf
blitzten. Noch mit diesem Thema be
schüstigt, kamen sie nach Bilvorde.
Ehe wir scheiden, müßt Ihr für den
Tienft, den Ihr unS durch das Tragen
deS schweren PackeS geleistet habt, mit
unS ein Frühstück einnehmen." sagten
die Handwerker zu ihrem unbekannten
Begleiter, und sie nahmen ihn mit in
eine Schenke welche dem mit Verdäch
tigen" gefüllten Gefängnisse gegenüber
lag. Während der Tisch gedeckt wurde,
und die Schmiede sich mit Auspacken
ihrer Waare zum Zwecke des Verkauf
beschäftigten, bemerkten sie, daß ihr
Packträger sich aus einige Minuten entfernte-
Tann kam et wieder zmück
und fe?te sich mit ihnen an den Tisch.
Sie hatten etwa eine Viertelstunde
fröhlich miteinander gegessen und ge
trunken, al? sich plötzlich der Platz vor
dem HauS mit Menschen anfüllte. Tie
Handwerker traten an'S Fenster und
bemerkten, daß man drei Ealzm auf
richtete.
C," rief einer ber Schmiede, kann
denn kein Tag vergehen, ohne baß man
uns solche Schauftücke zu genießen
giebt?"
ES wird boch nicht der niederträch
tige Spelleken nach BUvorde gekommen
sein!" bemerkte der zweite Schmied.
Wahrhaftig." meinte der dritte, da
wären wir ja gerade im rechten Augen
blicke gekommen!"
.Richtig, gerade im rechten Augen
blicke! E- hätte sich nicht geschickter
fügen können!" sagte der Packträger.
In Frankreich gab eS während der
Schrecken- Regierung wenigstens noch
k'.ne Jurs mit einem Borsitzenden,
welcher da! Urtheil sprach; Alda fand
dergleichen Umständlichkeiten unnölhig,
wer sich verdächtig machte, konnte ohne
vkireres Angerichtet werden.
Nun war eS gerade dieser Spelleken
glkrstskn. w,it welchem die Kupferschmiede
uritrrweg! ihren Spaß getrieben und
ihm e!7en fchTeren Packen ausgeladen
hc".en. Er w'ie sie jetzt dafür hängen
Icsirn i:r.ö schrieb eben in lein Notizbuch
f.n: im ausianonqe ramer. jtr
bänd! Tie Maub ,S nämlich mit bem
HoSdänb, wo fe sich in der Eouth uf
gepickt hat. hier ürreivt. (Se fegt, se
werd Jhne nextenS en Ardiggcl üwwer
märried Leif und so Sache schicke).
Also, ber Kerl, der Ho-bänd vun der
Maud. der Hot nix. Was will mer
mache? TeZ Tivorse kost auch e Masse
Geld an LawncrS FieS un der Kerl
suht mich am (5nd noch sei Alimoni.
Ich muß also derzu tende, daß ich en
Tschad for en krieg. Ich hen deSwege
Stack in erer Braterei genomme un
da werd ich en, wenn ich erst e Zeit
lang drin sein, zum Superintendent
oder so was mache, wo er e große?
Selleri kriegt un net viel ze thun
braucht.
Mit dem Stack in der Brauerei da
sein ich !awwer ereigefalle. Ter Stack
iS all reit. Ich meen. net. als wann
ich (eld verliere thät. Awwer ich muß
schasse. YeS, Mister Editer. ich muß
aktschjucll un werklich waS thun.
Nämlich die SerluhnkieperS die sein
rebellisch un kriege deS Wechselneber un
da Heißt'S, die Kerl ze pliese, damit se
net beS Bier tschäntsche. Un da Heißt'S
in der Brauerei: John, da mußt Tu
higehn, Tu kennst ja bie Leit alle."
Well, ich kimm also zu eme Mann
bin. wo mir gehört hen. er hätt bie In
teutschen, deS Bier ze tschäntsche. Also.
deS Erste, wo ich hör, deS iS, daß em
der Aedschent vun erer anderer Brauerei
verspreche hat. er thät em bie Front
von seim Hau- pänte lasse, thät seiner
Frau e neieS Silkbreß un e Gold Watsch
un diseitS e Bax in'S Tiäter schicke.
Well, ob course. ich pramiS. deS aach
ze thun, un versprech bireitS der Misses
Serluhnlieper noch en Kürrädschreit
dreimal die Woch.
Da thät ich ja nix drum gewwe.
bann mer braucht ja net alle? ze halte,
waZ mer versprecht (braucht mer?),
awwer was ich am meiste haß, beS iZ:
Ich muß dameftik Bier saufe un ich fein
doch bloS JmportirteS ober Moselwei
oder Schampähn gewöhnt.
Un dann, Mister Editer, wann mer
for BiSneß in en Eerluhn muß. da iZ
eS kee Fon. Wann eS wolenteri iS, da
kann ich'S de ganze Tag aushalte. aw
wer wann eS e Muß iS un BiSneß. da
haß ich. in ergend en Serluhn ze gehn.
Awwer was thut mer net Alles for bie
Fämilie? So e guter Babder un Fämi
limann fein ich. Mister Editer, baß ich
sogar Hiesiges sauf wollt ich sage trink
for bie Fämili. Ter Tromwcl iS
nor. baß ich deS Hiesige so schlecht stände
kann un als nach jedem dritte GlaS en
Schnaps trinke muß. funfcht werd ich fick.
TeZ Eenzige iZ zetz die Wartäx, wo
Tcm Sternenbanner, doch und z
hchr" hat der tzhicoz?er Tichkermü!
I'.etz'ch vor mehr cl? einem Viertel
jahrhunderi ein Loblied gesungen. daZ
gerade in dikken Zagen, da die Vater
IzndZliede wieder in bellen klammen
cmporschlä't in Aller Herzen einen de
geinerten Widerhall rinden durste.
TeZ TichtcrZ Lied, entstanden in
jener begeiftcrung?froh?n Zeit zu Be
ginn deS letzten Bürgerkrieges, paßt so
recht hinein in die patriotisch erregte
Stimmung, in der die Bürger deZ Lan
deZ sich jetzt befinde! eS lautet:
Ä!S wir von ir. o anrland.
t-'e!rl dereinü ras eng re 'and,
?a bind dei uns ein qnus
i'rn treuer Vttb' ü;r ?,ch uxni:
ifr.ii ir cr v.c.m' n-i i voin 'aic:ha:Z
iu i Hi1 'ci! hinaus,
:. : IV 8 i::S iir ItcS, c Hemiakh. 'chlägt.
Zo lang d 'ich 11 'i-ivtn regt .' :.:
Tod) n'.S ein hv.a AaiiiilSünn
U11S Icut'Ae r.; um Wsinteru Sin.
Tn ititiniiloniur. ivinric! Tu
I einem 'Ian imä treiinMict) v.i :
'.;!V ijr.bcn dnim mit iiä) gcueir.
In i'rsiiit ;üt vcib-rreti: blauen filt'.b,
:.: Iit Vant tn bokcr ZScrdeglukh.
denen Schoe die ,:etheii rukr. :,:
ie etnsl vsm Me?r der Nebel nob,
I 'ta:i5 c;e fltlanttS ed erhob
ni 2onticn':va!)l, nach langer Nack k,
Heller attbcr'chop'ttngZ teichl :
iO voller )i:d'i und teierlich
Hob iiber'8 tveic Volk In lies),
:'. : Tu tetnc;il'nn..r, hoch und htlir,
ler jrnheit Müilütr Hoil nnd iOciir. :,:
Alich uns r,stij'H ja ein Heini und Zifiif
In totfi't den larnniien Iruij.
i'cn Cuctti 511 C;enn
i'tadiü 1 11 der IVenicsifieit freie l:a!)ti.
Ite eiiel talit cott X'c.b nnd O'eiü.
i:-o Koch ?n n'ekü den Tu tetrtr":
:,: 'i!cn allen 'i'attben, noch so id'.rret.
Xu Sternenbanner, hoch iinb dehrl :.:
ICuer gefChrlichft Flugschriften", cl? j i) .ch brun freu. Wann nämlich bie
einer oer mikve uieirc:,, uu!r,. z- m XolIct 0t b8 Bärrel theirer
deß zwei don drn Valgen wieder müfKni ca räse mir '.be Preis zum Bier
nemmen wurden, und um den dritten jjatf rco2x5. TeS iZ BiSneß! Ta
sich endermer sammle. Ter Pack z Umjrt Öie !prefenter, wo mer mache
träger wL-le eben aufstehen und da? : mu bafe cie zgirth net tschäntsche.
Zimmer verlesen, cl zwei chun wieder erei.
schien auf der Schwellt tischienen und Un tt,nn bfinn die Zeit kimmt. wo
den Ze?n Ept"eken im Namen deö Her
Zlba verhaneten.
Xtt war eine merkwürdige Scheck
falkwendung. Aldo, der seine Siel
lunz gesichert sah. halte u Politik den
Erü'chluß gescißt. seinen schnöden Azen
Un, gkgm den sich ouS ollen Theilen
iavXti nur ein Schrei des Ent
UT.t uns AdfcheuS erhob, zu opfern,
r lefcind sich damals selbst in Vil
tont, um sich von dem Stand der Wt
ssinjntHr zu unterrichten und erfuhr,
til ,r un den drei lgen vorbeikam,
durch den purni Zusllll. daß Spelleken
im 'rt-v flano, drei ehrliche Hand
xanUi tan i'iechfln, die man in der
Korjert &lcU funnle und lichtete, hin
richten ju lveü.
Ep'l-VkkN. Itx sich für dak Packliagen
so Mulla rächen ictule, Irof nun selbst
it Schiilül, Ui n so vielen unschul
Ujrn YtifWtiaüfirin teuittt hultk. 4i
ttiuio fünf iViinutfn, Uüchdtm mun
ihn cut 0'k Schenke üüU, cm 11.
jtiiiuüf IW.) unter dem lauten Jubel
bei vtt, f'knkpst.
Und st )it erfuhren die drei
Kupsekschmitde aul Mechtln. welchem
die Leisen? ze bezahle iS, da wern wer
acch noch t annereS Lied pfeife. Ta
wern die SilkdresieZ un die Golb Wat
scheZ un beö Kärrädschreite uf die Bill
gesetzt un da muß eS Alle? wieder ad
bezahlt wern. Oder denke Sie der
leicht, ich sein for mei Health in'S Bis
mß? Nit!
Mit diesem Wunsche sein ich so lang
Mit RigardS YourS
JohnNitfch. EZg.
Zit zwölf Ursachin zum Heirathen.
Ter Erste thut'S um die Tukaten :
Ter Zweite um ein hübsch Geficht ;
Ter Tritte will nicht länger warten;
Ter Vierte, weil Mama so spricht ;
Ter ttünslt, um sich zu ergötzen;
Ter Sechste ist nicht gern allein ;
Ter Siebente will sich ruhig setzen;
Ter chle denkt: 'S muß einmal sein ;
Ter Neunte thut'S auS MitleidStriebe;
Ter Zehnte bloß aus wahrer Liebe;
Ter Elfi' und Zwölfte sind so dumm,
Tie wissen selber nicht, warum.
am in,
Zir Töhne d'rutn. vom demichen 2t
(Mieden uns Arme nramm,
v'cudt in tfntt't und ftarf im Streit
Und ichtrVren i tr ;n aller Zeit :
Mit ? einen Lohnen im verein
?ir nett bis 11t dcn Xcd ;it iein,
:. : iit Tternendaniter. hoch und hehr,
ler greideit netrk'ter Hort und Ve!,r!
Einiges über 5dison.
TaZ Aprilhest deZ LadieZ Home
Journal", eine der verbreitelften ame
rikaaischen Zeitschriften, veröffentlicht
über Leben und Eharakter deS großen
Erfinders intereflarte Mittheilungen,
die sicherlich auf Wahrheit beruhen, da
sie von seinen nahestehenden und intim
ften Freunden herrühren. WaS bis
jetzt über die Taubheit deS Zauberers
vom MenloPark gesagt worden ist, ist
nicht zutreffend. SllS Edison noch ein
ganz kleiner Junge war, stand er auf
dem Perron einer Eisenbahnstation, wo
ein Güterzug ausgeladen wurde. Einer
der Arbeiter hob den Knaben fcherzhaf
ter Weife an den Ohren in die Höhe,
badurch wurde das Trommelfell beider
Ohren zerrissen und die Taubheit der
ursacht, die den größten Kummer in
dem Leben deZ Erfinders dilbet. All
gemein bekannt ist, welchen hohen Werth
Edison aus die Arbeit legt. Obgleich
er ungemein viel arbeitet, schläft und
ißt er sehr wenig. Seine Freunde be
Häupten, er nehme seine Mahlzeiten
überhaupt nur. um nachher rauchen zu
können. Träume kennt Edison nicht,
... ;n s c.t-M w n .n
er in niemals ruhelos uns 0011 ans
zwei Stunden Schlaf mehr Erholung
als die meisten Menschen aus der drei
fachen Ruhezeit. Vor einiger Zeit, als
er Tag und Nacht mit einem Experi
ment beschäftigt war, ging er um 5
Uhr zu Bett und ftanb um 7 Uhr wie
ber aus. Als er beim Frühstück nach
seinem Befinden gefragt wurde, ant
wertete er: O, eS geht mir sehr gut,
aber ich würde mich noch besser befinden.
wenn ich nicht eine Halde Stunde zu
lange geschlafen hätte." Edison ist ein
ALeS verschlingender Leser. Schon in
seiner Jugend hat er sich in einer äußerst
einfachen und methodischen Weise durch
eine ganze Bibliothek von mehreren hun
dert Bänden durchgehen. Mit der
obersten Reihe beginnend, nahm er die
Bücher, wie sie eben standen, der Reihe
nach, bis er sie sämmtlich kannte. Jetzt
lieft er nur feiten etwa- Andere? als
technische Bücher, eS sei denn ein Werk,
das ihm von seiner Frau oder seinen
Freunden besonders empfohlen wird.
Tann fetzt er sich aber auch sofort hin,
um das Buch bis zu Ende zu lesen.
Seine eigene Stimme aus die Platte
eine? Phonographen zu bringen, hat
Edison rundweg abgeschlagen. TaZ
würde mich anekeln," meinte er einmal,
wenn ich irgendwo lesen möchte: Werst
einen Nickel hinein und hört Edison
reden!" Auch ein Anerbieten von 810,
000 für ein Gespräch von 5 Minuten
hat ihn von dieser Meinung nicht ab
bringen können. Tie Platten, auf die
er bei Herstellung und immer fortschei
tenber Verbesserung beZ Phonographen
hat sprechen müssen, sind abgeschabt und
dadurch für die Wiebergabe feiner
Stimme untauglich geworden.
Kostspielige Munition.
Im Jahre 1793 belagerten die Eng
länder Pondichery von Gondeloor und
von der See her. Tie unglückliche
Stadt, die wegen ihrer uncrschütter
lichen Anhänglichkeit an Frankreich be
rühmt geworden ist, vertheidigte sich mit
dem Heldenmuth ber Verzweiflung.
Vom Vaterlanbe konnte sie gar keine
Hilfe erwarten, denn bieseZ Ziar selbst
in einen Kampf auf Leben unb Tob
verwickelt.
Eine? ZageZ waren die Bewohner
der St-ili nicht mehr im Stande, da?
Heller der Engländer zu erwidern. Sie
hatten allerdings noch Pulver genug j
übrig, doch eZ feilte cn Kugeln. Alle-.
E'.fen. welche? sich am Orte bkfnb, j
war bereit? verwendet worden, f.lft d:e j
Gitter an den Monumenten, die Wel
tersühnkN und Kreuze auf den Kirchen
hatte man in artä'.'schen verwandelt.
EZ wurde ein KriegZrath gehalten,
und der Gouverneur, sowie die alten
Soldaten, welche denselben beiwohnten,
weinten vor Wuth, daß sie sich ergeben
müßten. In diesem kritischen Mo
ment bat ein Jndier um die Erlaub
niß. an die Mitglieder deZ KriegZrathcZ
daZ Wort richten zu dürfen. Er wurde
hereingeführt und stellte sich als San
dira Poule, daZ Oberhaupt der Sekte
der VellajaZ, vor, der elZ der reichste
Mann der ganzen Stadt galt. Er
verbeugte sich tief vor der Versammlung
und sprach: Meine Herren, als ich ge
hört habe, daß Ihre Munition erschöpft
ist. und Sie beschlossen baden, sich zu
ergeben, habe ich fünfzig Kisten Rubien
nach den Wällen schicken lassen. Glau
den Sie nicht, daß daZ ausgezeichnete
Kugeln geben wird?"
Tie Worte wurden mit lautem Bei
fall aufgenommen, und der Gouverneur
sprach dem Oberhaupt der VellajaZ in
herzlichen Worten seinen Tank dafür
auS, baß er sich um daZ Vaterland so
hochverdient gemacht habe. Ein Jeder
kehrte auf feinen Posten nach den Wällen
zurück, und die Vertheidigung wurde
mit ungefchwächten Kräften wieder auf
genommen. Zwanzig ?,age lang wur
den Gold und Silberkugeln auf die
Engländer abgeschossen, und auf biefe
Weise über zehn Millionen Franken auS
ben Schlunden der Kanonen herauZge
feuert.
Zu ftauU, ohne ci zu wissen!
Ter französische General Guillaume
Marie Ann Brune. welcher früher Buch
brucker gewesen war, erhielt kurz nach
seiner Ernennung zum Marschall durch
Napoleon den Ersten eines Morgen
den Besuch deS kaiserlichen General
Adjutanten Grafen Casarelli, der ihn
zur Jagd einlub. Brune, ein schlechter
Jäger, machte Einwendungen, setzte sich
aber schließlich doch zu dem Grafen in
den Wagen, und sie fuhren ab. Nach
dem sie einige Stunden in einem meh
rere Meilen von Pari- gelegenen Walde
gejagt hatten, sahen sie ein schöne
Schloß vor sich liegen, auf welches der
Adjutant zuschritt. Brune folgte, und
Beide ließen sich ein bald aufgetragenes
Frühstück vortrefflich munden und be
sichtigten dann einzelne Zimmer, die
alle ebenso geschmackvoll als prächtig
eingerichtet waren. Ter Marschall, der
Casarelli für ben Schloßeigenthümer
hielt, schien ganz entzückt von dessen
Besitze zu sein. Als sie im Begriffe
waren, wieder in den Wagen zu steigen,
meinte Casarelli: Wenn eS Ihnen so
gut hier gefüllt, Herr Marschall, warum
bleiben Sie benn nicht lieber ba?"
Aber, lieber Gras, wie dürfte ich
mir gestatten, Ihnen noch länger lästig
zu fallen?"
Mir? Mir würden Sie nicht lästig
fallen!"
Aber ich kann doch nicht immer bei
Ihnen in bie Kost gehen!"
Bei mir? Sie sinb sehr im Irr
thum !"
Wie so? Habe ich denn nicht die
Ehre, auf Ihrem Grund und Boden
zu stehen?"
Keineswegs !"
Bei wem bin ich denn?"
Zu Hause, lieber Marschall, in
Ihrem Eigenthum."
Sehr liebenswürdig, aber in
Wahrheit. Ihre Gastfreundschaft geht
etwa? zu weit; eZ wäre unhöflich, sie
zu mißbrauchen."
Und ich erkläre Ihnen hiermit im
Namen deS Kaisers: baS Schloß gehört
Ihnen. Seine Majestät hat mich heute
beauftragt, Sie in Ihrem Eigenthum
einzuführen. Haben Sie bie Güte, bie
Schenkungsurkunde zu unterzeichnen.
Sie find schon längst zu Haufe gewesen,
ohne eZ zu wissen !"
derfuß den Schädel zermalmte. Nach
der fürstlichen Hesh.!tungZ. A.:
5cndkil'are las.
Ttnt (itottin lieai fi.-n wie
...plit-i. m (44..tu v fc ' " " 1 1--"
iM.slItlt,n ffnhrtfrftbfi'!nete Eletbar.t b? Ist ihr Lk'.bcn denn gefährlicher
?ö Jahre, der letztere 80 Jahre alt sein, j Art?"
Beide haben bei einem Kampslpiele in B.: .Ach bewahre die Frauen find
der sürstlichen Arena leider ihre gewc! ja nicht wohl, wenn sie nicht fo'n bis
1 . . - I i , nw 1
tiaen fetotiünnt eingerußt. ' a,eri uain p:;u ;
Xie igarrk als Prautwerver.
In Holland ist eZ Sitte, daß jungt
Männer die Cigarre zur Vermittelung
von Heirath'anträgcn benutzen. Wenn
ein junger Mann in ein Mädchen ver
liebt ift. so klingelt er an der Thür deZ
Haufe?, in bem bie Angebetete wohnt,
und bittet um Feuer, seine Cigarre an
zuzündcn. Tiefer erste Schritt macht
die Eltern nur aufmerksam. Aber
wenn er sich zum zweiten Malt unter
dem Verwände deS FeuerfordernZ mel
bet. bann wiffen sie, woran sie sind und
treffen ihre Maßregeln, um bei dem
dritten entscheidenden Versuche dcn ent
sprechenden Bescheid je nach den Er
kundigungen lautend geben zu kön
nen. Ticser dritte Versuch erfolgt ge
wöhnlich sehr bald nach dem zweiten.
Ist der Freier nicht genehm, so wird
ihm daZ Feuer ab unb die Thüre vor
bcr Nase zugeschlagen. ES ift bieS ein
Kord in bester Form. Ift aber die
Werbung willkommen, so wird ihm
artia euer aereicht. er zündet seine Ci
garre an und tritt diese? Mal in'S
HauS. wo ihn die Familie empfängt.
Jetzt kommt eS zur Erklärung. Ter
junge Mann macht der Form wegen
den Eltern diejenige ihrer Töchter nam
haft, aus welche seine Wünsche sich rich
ten. Sobald dieser Punkt aufgeklärt
ist, tritt ihm das Mädchen entgegen,
und sie reichen sich die Hände. Hat er
dann seine Cigarre ausgeraucht, so wird
ihm die nächste von seiner Braut ge
reicht und sie giebt ihm auch daS Feuer
dazu.
Häuslichkeit.
Wenn ich ein junges Mädchen wär'.
Mein Erstes wäre daS:
Ich nähme Strickbaumwolle her
Und strickt' ohn Unterlaß.
Ich ließe das Pianospiel,
TaZ nur ift Ohrentrug.
Geklimpert wird ja viel zu viel.
Gestrickt doch nie genug.
Wenn ich ein junges Mädchen wär',
Mein Zweite? wäre das :
Ich kontrollirte etwas mehr
Tie Wäscherin am Faß.
Ich stellte, wenn die Maschzeit ift.
Romonlektüre ein:
Mit spannenden Romanen liest
Man nicht die Wäsche rein.
Wenn ich ein jungeS Mädchen wär',
Mein Liebstes wäre baS :
Ich ging zur Köchin in bie Lehr'
Unb kochte selber 'waS!
Ter Hausfrau ziemt eS sicherlich.
Wenn sie gut kochen kann.
Unb könnt' ich bieS. bekäme ich
Auch sicher einen Mann.
L. N.
frischen:
kannst
Historisch merkwürdige Elephanten
besitzt die Ausstellung Indien" am
Kurfürfiendamm in Berlin. ES sind
bie beiden Exemplare der Hcerbe, bie
als ArbeitS und Reitthiere Berwen
bung finbm. Beibe blicken auf eine
bewegte Vergangenheit zurück. Bis
vor Kurzem waren sie Eigenthum beS
Maratha.Fürsten Syadfchi Ras aus
dem Geschlechte der Gaikwar. Ter
größere von den Beiden, ein selten
schönes Riesenezemplar feiner Art, diente
besagtem Fürsten in seiner Residenz als
Prunk und Jagdelephant. Ihn ritt
ber Fürst bei seiner am 7. Januar 1880
veranstalteten HochzeitSfeier währenb
beS PrunkzugeZ nach bem Palais Nazar
Bagh in Baroda, in welchem die Braut,
eine Tochter beS Fürsten von Tand
schor, mit ihren Hofstaaten den Ver
lobten erwartete. Ter zweite, ein wenig
kleinerer Elephant, ebenfalls ein Pracht
ezemplar mit sehr phlegmatischem Tem
perament, läßt die Berliner Passagiere,
die er auf feinem breiten Rücken burch
bie Straßen der Ausstellung führt,
wohl nicht im Entferntesten ahnen, baß
er einst in seiner Heimath das Amt beZ
NachrichterS, beS HenkerS", versehen
hat. Er ift der berüchtigte Elephant,
welcher im Jahre 1863 an einem meu
chclmörderifchen Hindu in der Stadt
Puna im Staate Baroda das Todes
urtheil in der Weife vollstreckte, baZ er
bem Telinquenten mit bem rechten Vor
Kiudei mund.
, Onkel, sag' 'mal.
Tu Teiiien Kopf aufmachen?'
Onkel: Ader. Fritzchen. daZ ift doch
nicht möglich, und wozu denn auch?"
Fritzchen: Ja, Papa hat gesagt. Tu
hättest nur Stroh im Kopf, unb daS
will ich mir 'mal anfch'n."
Sem mann.
B.: ES ist schrecklich, ich habe mein
Gedächtniß beinahe ganz verloren. BlleS
vergeff' ich von einem Tage diS zum
andern."
B.: Hm. hören Sie mal waZ ich
sagen wollte können Sie mir viel
leicht bis morgen fünfzig Mark pum
pen?"
N.
Ter General v. Sahr und seine
Schützen.
Während der Schlacht bei Bautzen
(1813) ritt General v. Sahr vor. um
den in ein Plänklcrgefecht verwickelten
Schützen zu verwesten, daß sie nicht ge
nuz auf ihre Deckung bedacht feien.
Als darauf ein alter Schütze entgeg.
nete: Herr General, wenn wir uns
decken sollen, müssen Sie auch nicht hier
zu Pferde bleiben," rief der General :
O, einen General, wie mich, be
kommt der König alle Tage wieder,
ich aber nicht solche Schützen, wie ihr
seid."
Ein einstimmiges Hurrah der
Schützen belohnte den allgemein be
liebten General.
Gedanke über den Handwerker
stand.
Maler find keine empfehlenswerten
Leute, weil sie gern anschmieren unb
ihnen Alles in ber Welt zum Vorwurf
bicnen kann.
Bäckerei ist zwar ein Hanbwerk, das
feinen Mann ernährt, jedoch find bie
Bäcker zu bedauern, wenn sie auSver
kauft haben, weil sie bann brotlos sind.
Kutscher lieben die Hiebe und führen
gern die Zügel.
Töpfer sind gewöhnlich Leute von
gutem Ton.
Maurermeister pflegen steinreiche
Leute zu fein.
Ein Seifensieder kann wohl kerzen
gerade gehen, braucht aber deshalb doch
noch kein großes Licht zu fein.
Rindcrlogik.
Gouvernante: Nun werde ich Tir
erklären, was ein Substantiv ift, Anni.
Paß mal auf: alles, WaS Tu anfassen
kannst, ift ein Substantiv, und alle,
was Tu nicht anfassen kannst, ift kein
Substantiv. Haft Tu verstanden?"
Anni: Ja, Fräulein."
Gouvernante: Schön. Also nenne
mir mal ein paar Worte, die Substan
live sind."
Anni: Tisch, Stuhl. Wand. Feder
Halter."
Gouvernante: Richtig. Und jetzt
nenne mir ein paar Worte, bie kein
Substantiv sinb."
Anni: Lampe, Schcere, Ihr Photo
grapie-Aldum..."
Gouvernante: Falsch. alleZ falsch I"
Anni: Ader Fräulein. Sie Hoden
mir ja selbst verboten, alles daZ anzu
fassen !"
5 sin Kammer.
Kabett: ,,'ne Jemeinheit Z Eojar
Schlüssel hat 'n Bart. dloZZich nich !"
ifi Gedanke.
Mein Mann ift Koch."
Ach. Sie Glückliche, ba brauchen
Sie wohl gar nicht zu kochen?"
ScschZttskniff.
Erster Tienftmann: Sage 'mal,
Willem, warum koosft Du Dir immer
so seine BouquetS, haft Dir wohl ne
Braut anjefchafft?"
Zweiter: Tie bringe Ick allemal zu
Fräulein Eulolia ba drüben an die
Ecke; der sage ick, cen hübscher junger
Mann schickt mich, benn kriege ich so ville
Trinkjeld. det so een Bouquct dreimal
bezahlt iS."
versprochen.
Ticner: Herr Gras, Sie verlieren
Ihre Basennudel. Ah, wollt' sagen
Nasenbudel; üh-Busennadel !"
Scherzfrage.
Wie nennt man die Geldkassette eineS
reichen Protzen?
u?rjB$a:ft :pam,uik
Unter Studenten.
Sieh' 'mal, was der Mond heute
Nacht für ein seliges Gesicht macht !"
Kein Wunder, der ift ja auch heute
voll."
haben.
(in guier Kunde.
Krämer: Was willst Du
Kleiner?"
Junge: Einen Hering für zehn
Pfennig unb neunzig Pfennig zurück."
Krämer: Ja. wo haft Du benn bie
Mark, mein Junge?"
Junge: Die will Mutter am Sonn
abend selbst bringen."
wichtiger pnnkt.
Arzt (zum Hausbesitzer, dessen Frau
erkrankt ift): Noch eine Frage, ehe ich
bie Diagnose feststellen kann, wann
haben Sie Ihrer Frau daS letzte Kleid
gekauft?"
In der Juknnftsfamilie.
Gattin: Schau' nur Männchen, wie
unser Jüngstes bereits radelt !"
Gatte: Ja, eS wird Zeit, baß kS
auch gehen lernt."
Frappantes Beispiel.
Sergeant: Leute, couragirt müßt
Ihr fein, wie ein Witzdlatt-Redakteur,
ber nach feiner Verheirathunz in fei
nem Blatte noch Schwiegermutterwitze
bringt."
Das bessere Theil.
Emma (stolz): ...Ich war längere
Zeit Hörerin einer Hochschule !"
Martha (stolzer): Und ich war
gestern Hörerin eine? HeirathSantra
geSl"
Cin Merks.
Mann (zu feiner Frau, bie eben ein
Gericht gekocht, welches er absolut nicht
essen kann): Ader Minna, muß benn
die ganze Nachbarschaft riechen, baß wir
unS gezankt haben?"
begreiflicher Aerger.
Warum sinb Sie eigentlich so ärger
lich, daß Ihr Gatte zum Geschworenen
gewühlt ist?"
Ach ! jetzt bekommt man schon gar
keinen neuen Hut von ihm, da ihn im
GerichtSfaal daS Anbören ber Ver
theidigungen gegen daS Weinen so ab
stumpft."
Stolz.
Sie sind, so scheint eZ mir, sehr
ftolz auf Ihren Mann?"
Sollt' i'S mt fein? Er war bie
Zierd' beS Zuchthauses, in dem er acht
Jahr' g'seffen."
benutzte Gelegenheit.
(Ein Schreiben deZ angehenden Pri
manerS Sösfl.) Lieber Vater ! Nach
dem ich glücklich nach Prima versetzt
worden bin, sende ich Dir hiermit zu
gefälliger Einlösung diesen Primawech
fel. Dein treuer Sohn Adolf."
Beruhigung.
Baron (zum neuen Bedienten):
Ihren Vorgänger mußte ich entlassen,
weil er richt gehorcht hat !"
Bedienter: Herr Baron, da sei'n S'
nur ruhig ich horch'!'
-v-i
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