Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, March 10, 1898, Image 6

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au? Taufende und -lve,l,i!i!ente liineii:?
sulnen in ta? junge o'i-iin; aber aueti
diese i-tttta.if'inü ist n'ntt ebne :)iei;.
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seist zu dunkeln Klettern kill vcter--mann
em sein esch,fl. i;rn den irrst
lichen 'i'crorten bei strömen immer
neue S&aarcn tn die Steitt nur
selten cinmr.l einer mit nnnebem e
siebt; denn die ges!rie,e onr.tslcicrulic
und toi stiiiblcnte ietier beute, baö
gibt Vust unölUiutb ;u neuer ;'lvbeit.
ii den ACiniiiien, die neu liier ab
geben, kommen Hantel? und i'ergiui
glingüreisente ; die einen mil ibren
nngebeneren, scliwarilaekitten, niessing
beschlagenen .'ivfseiiüigelbmnen, die
Änderen mit lciiblerem (i'epaek. lind
Alles jagt und stürmt aneinander vor
über, Niemand nimmt sich die Zeit,
auch nur um sich zu blicken. (5 ist eben
ein 5k?crtisii. die Ä'iunlen sind kostbar.
?er schlanke, elegante, junge Aann
freilich, der zwischen dem Portal und
dem ttassenselialter unrnbig bitt- und
berschreilet, schein! weniger liile zu
baben, als er nervös erregl ist. Offen
bar erwartet er Jemanden. Hallung.
(esiclitsauodrtick und Frisur lassen fast
mit Sicherheit auf den Offizier in
(5,vil schließen. Lr will wohl auch nicht
gerne erkannt sein er blickl nicht nur
gespannt nach der Cingangslhiir, son
dern auch manches Ä,'al soischcud um
sich, nach der bin- und heiflulhenden
Menge. Äber cs beachtet ihn Niemand,
öas sich da an ihm rvriiberschiebt und
drängt, mit Handtaschen, bündeln,
wohl auch mit Werkzeug beladen, es
sind zumeist Heine vcuic, die ihrem
(innerbc nachgehen.
Immer finsterer wirb das Besicht
des jungen Äi'auncS, da der Zeiger
vorrückt, lr stamrsl ans, scheint seinen
Posten verlassen ,z wollen und innr
melt endlich zwischen den Zähnen:
ie hält mich doch nur zum festen ! "
x)cl-t ist eS vier .Viimitcn vvl Sicht ;
um acht Uhr geht der Zug. Echen
macht der '.Wann eine unwillige, ener
gische Bewegung nach dem .'lusgange
zu. da hellt sich pU)l-lich sein Besicht
auf, ein wahrer onnenglanz huscht
darüber hin. (5ö ist ein hübsches, sonn
verbranntes Besicht mit ehrliche,
grauen Augen und sympathischem Aus
druck jeyl in diesen, strahlenden Auf
leuchten besonders angenehm.
wirklich sie kam und flog auf ihn
,zn. fast zu sorglos für den Ott. Eine
schlanke, vielleicht ,zn schlanke Zig!ir
mit blassem, herrlich geschnittenem
Besicht und schwärmerischen, tiefblauen
Augen, i'faii sieht, daß sie eine Dame
ist, trotz ihres etwas ungezwungenen
Benehmens. Sie ist sehr einfach g -kleidet
; ein glattes, graues öileid um
schließt ihre zierliche Gestalt ; sie ttägt
ein einfaches Tlrohhiilchen, keinen
Schmuck, den Zvrnmerxlaid im Riemen
und einen schwarzen i5n-tout-eaö ganz
wie eine Heine Näherin. Aber wenn
man näher hinblickt, kann man den
e'hic des Kleides, die elegante Jvaeon
der theueren Handschuhe und Stiefel
chen, den feinen lackirten Plaidriemen,
dS Handläfchchen aus Ärokodilleder
und so weiter nicht übersehen, wie denn
schließlich das uberanö zarte Parsüni,
das sie umgibt, den legten Zweifel
schwinden laßt.
Einen Augenblick versinken sie inein
ander selig und selbstvergessen, wie
nur zwei Menschen es können, die in
jugendlicher Leidenschaft für einander
entbrannt sind. Es sieht so närrisch auö
und ist doch so schön!
"Ji'ur noch drei Minuten vor Achl,
aber sie merken es nicht. An ihnen
vorüber stürmt eben ein Mann, der
immer mit einem Schritt drei Stufen
der Treppt ersteigt cö muß wohl die
höchste Zeit sein.
Der Zug!" ruft er, aufmerksam ge
macht. Und sie fassen sich an den Hän
den und stürzen auf den Perron, glück
lich wie Minder sie sind ja zusam
men ! Der chaisner sto;t sie in ein
jionpe dritter Ulasje und schon rollt
der Zug davon.
Tief aufathmcnd schauen sit hinaus,
während draußen das Schöncbcrgcr e
ländt an ihnen vorüber gleitet. Da
bleib! sie zurück, die heimathliche Zelt.
Das Mädchen scheint etwas ängstlich ;
er dagegen strahlt sie an lächelnd,
freudig, siegesgcwiß.
O Otolt, 'aldemar wenn uns
Jemand sähe," flüsterte sie.
In Berlin wird man garnicht so
leicht gesehen!" versichert er, und
wenn"
Sie zittert vor unbekannten Möglich
keilen, aber sie schmiegt sich doch ver
krauend an ihn.
Gehen sie wirklich in die weite Welt,
mit diesem leichten (Gepäck?
Du hast Recht," raunt sie ihm jetjt
zu, ich ginge doch mil Dir bisan'o
end? der Welt!"
D liebes Mädchen wie soll ich
Dir danken Dir mein Glück ans
drücken! Ich bin so Ungeschick! nein,
lächele nicht ich war cö sonst nicht
Du aber, Du machst mich luimin und
unbeholfen !"
In ihren Angcn schimmert cs feucht.
Ach Du solltest mich nur auf die
Probe stellen!"
Habe ich ja getban !" scherzt er und
ernster fügt er hinzu. Du bist mein
tapferes Mädchen! Ich dachte, D
würdest nicht kommen."
Es war mich schwer!" Sie seufzt
ein wenig. Dem Papa hinterließ ich
ein kleines -jiistelicn iraetiö eine
Ai'.netr. t ::te ihn i:t.t 1 unter d:
Akü treu kennen, er b.nte mir s
ro;:i t-iul!t ob,;eleen, b.itts Alles er
raibkn. Ach, es n't wabr. ich habe ae
zitiert. Ader ich bin dech gekemmen.
mein geliebter Waldemar'."
,e siien d. hst aneinander ge
druckt und flüstern Niemand beobachtet
sie. Äni ter vclainrcifc gibt fa inn
diese Zeit nur eilfertige, mit ibren
Angele'zenbeiten bei,tefligte Passan
t.n. keine gelangweilten, neugierigen
ew;,,r.n-,v'.e!!er.
Das ::i!.ze Par ist kaum einige
Meilen reu Berlin entfernt und dech
sind die seiden eigentlich allein mit
einander- lederest reu Allem, waö
sie zurückließen, wie ron dem, wag zie
umgibt.
lind ich be.be irklich kein Geld
gar nichte um ein paar Wickel"
Sie zeigt lachend ihr reizendes, lest
bares Portemonnaie.
Und ich babe einen Tbaler nicht
mebr, ans ehre ! Außer den ,ahr!ar
teu, natürlich."
er zicbt ken Thaler aus der Westen
lasche; dabei blibl ein funkelnde:',
prachiroller Zolilniran feinem Finger.
Auch in dem gestickten Oberhemd filmen
zwei scheue Diamanten.
Dus ist eigentlich nicht ehrlich,"
meint sie. aus die kleine zeigend.
C tie lenneu UNS nichts tuchen!
C,n Güenicke kann man sie nicht ver
pfänden!" ,ch habe nichts als meine Uhr,"
sagt sie, die muß man doch haben!"
IlebrigenS ein Juwel von Ilehrchen
gewiß seine fünfhundert Mail werlb.
i'e'i al ledern schaltet doch immer wieber
tiefer e'rnft über ihre Gesichla.
e'ine dicke Dame, die wohl nach
Potsdam zu Besuch fährt, beginnt sie
zu beobachten: sie schließt offenbar:
ein Viebespärchen aus Abwegen!
DaS junge Mädchen nimmt die
Sache furchtbar einst; die Thränen
find ihr immer nahe, er ist nicht
weniger sich der Vage bewußt aber
auch seiner Verantwortung er wird
im rechten Augenblick einlenke! Und
so febril sie auch ans er mit seiner
zärtlichen Urnpcht, ebenso sehr Kavalier
als Viebhaber fit eine von Jenen,
denen nr der erste Schritt schwer stillt
und die dann grenzenlos sind in ihrer
Hingebung.
Sie wurde jett elwaS unruhig, denn
das Moupe fiillie sich mit Rauchwolken
von schlechtem Tabak, e'i'.i iaffer"
rauchte so unverschämt, ercline verzog
die Rase, Schon wollte Waldcinar aus
sabren, daö Qualmen verbieten. Da
besann er sich man halle hier in der
Drillen keine Rechte. Er wollte das
Neuster öffnen sein Räch bar raifon
iite, die Plätze an dem offenen jen
ster waren besetzt ; da hieß es aushallen.
Ich will mir selbst eine gtt
Ifigarre anstecken," sagte er, das Etui
ziehend, er hätte ihr sonst nicht in's
Gesicht geraucht ; jevt that er es. Sie
sog fast mit Behagen der: seinen Tufl
ein,
Eint theuere Eignere, nicht wahr,
Waldemar? lind da wir doch arme
teilte sind"
Das ist ja wahr, Eveline, aber"
Er wußte keine Antwort.
Ich will 'mal sehen, ob wir keinen
anderen Plrch finden," begann er, nlö
Vichterfelde in Sicht kam. Er sprang
hinaus, obgleich nur drei Minuten
Aufenthalt war. Indessen sagte die
dicke rau zu Eveline :
ES wird Sie noch leid thun, Fräu
leinten, passen Sie man nf "
Eveline wurde diinlelrciH, denn sie
verstand. Man sah es ihr also auf den
ersten Blickan, daß sie dnrchbrannte."
Schweißtriefend lehrte Waldemar
zurück eö war AlleS besetzt. Der
Qualmer war übrigens hier ausgeslie
gcn; so blieben sie, da sie nur bis
Reubabelsberg wollten. Beide waren
ein wenig niedergeschlagen, als sie den
Zug verließen. Evelinen war wirklich
ctwe.S iibcl geworden und er war ent
täuscht über ihre geringe Widerstands
kraft. Mir ist schon wieder ganz wohl,"
versicherte sie, wir wellen nns doch
die gute Vaune nicht verderben lassen.
Ach, der niedliche Dampfer ! Wollen
ftie nicht über den See fahren?"
O mit beenden!"
Sie zögerte wieder.
Aber eS kostet zu viel Geld wir
wollen lieber zu iuße gehen!"
Ja, mein H:rz, so sind wir wenig
stenö ganz allein."
Sie wandten sich jetzt der Chaussee
zu, die am See hinführt ; doch hier
brannte schon die Sonne keine Spur
von Schallen. Dichle Staubwolken
wirbelten hinter dem Wagen her, der
sie eben überholte.
Wir wollen doch lieber fahren,"
meinte er, es kostet nur zwanzig
Pfennig pro Person."
Wie gut das war! Nud wie viel
reizvoller das 'andschaftsbild nun er
schien: Dic dunkel bewaldete Hügel
kette, die den See liebkosend nm
schlingl, die koketten Villen mit ihren
kleinen, aber wohlgepflegten Borgärten
der Wasserspiegel leicht gekräuselt
von einem frischen Morgenwinde tiefe
Stille ringsumher, nur das Stampfen
der kleinen Maschine und das läl
schern deS Wassers, das von den Schau
feirädern niederrieselte. Eint Lerche
tirilirtt noch obtn in den lüften.
In Glienicke stiegen sie aus, die
Zivanzigpfenuigtour reichte nicht wei
lst. , ,.
Wollen wir nicht ttvtüS früh
stücken?" fragte er.
Sie schämte sich ein wenig, zu ge
stehen, daß sie hungrig war, aber sie
sagte nicht nein."
Gleich einige hundert Schritt von
der nndungebiücke betraten sie einen
bescheidenen WirthShaingarten, Ein
hübsches, junges Mädchen, das sich sein
gewählt ausdrückte, versah die Bedie
niing; sie wurde ganz verlegen, als
sie etwas Warmes" verlangten. Sie
wollte die Mama" rufen. Run er
schien eiue einfach gekleidete rau, mit
schmutziger Schürze zwar, aber anch sie
sprach gewählt. Rein, es gab nichts
Warmes," man halte keine Mittags
gaste. Ja, wenn ihr Mann zu Hause
war. dn.r uuirdc, cekcrbt : er war uo.1i
.:!! n, i'ir.iei:;;. ? u t!:.:t er imsr.er
Mm! !,'s .'en:::::''li.t. zre,! man ar.i
Sonnt,,.; cn uai "J.'i i:! nniub'ii. i.:r
sich, die 2i ux u :d d,:s Machen
lrurde n:.r auee i;c::w. :
Wir wehen ;;.:r eine ;!eir.:e,!eil,
ine i nie Wolter.er.
M,:n tu.lt c Rnbrri : die ,"1,111 nug
selbst ans. denn das Matchen jrksre
und sei i::ij.n:ber.
es niit dci: Herrschaften rrM nicht
schmecken," r.tf.t.nltigtc li.li die iau,
nicht einmal frn.be Butter " H.uie
es ist ittit fz ibi'iur, und wenn s
einem iibiig bleibt "
Wiillich das R.ibrei war :::it
schlechtem ixell ;nleieuet.
Ich bin ein Seit.it," f.;g:e Wülde
mar, idi bin Alles genebüt."
Aber Jbre ,uan i'.i'ial.l,',i - die
siebt febr ze.it ans." er.line cneibete
zivar. aber sie hone es gerne: sie le
gann, ji.1i für die ,ua:i z: int.r.jiueii.
Sie find well nicht liier aus tei
Gegend, Madame?" ftagie sie.
Rein, ans Straß'mrg; taun habe
wir in tee Schweiz gelebt, t.i hntte
mein Mann ein großes Hotel."
Wie find Sie denn hieiber verschla
gen weiden?"
Wir hatten llng'iick zwei schlechte
Sommer ,', so einem (v.ichafl bangt
man safr ganz vom Wetter ab; dazu
kam die Monluirenz eines gießen
Aktienuniernehmens fz sind wir denn
zu G.unde gegangen. Zirar, mein
Mav n wurde bierber eng.ignt, als
Cl.:.'-r.er, aber die Aohäugigteit war
doch bitter. er hatte einen Sneit
mit iüch.'iichcf der war dem
H. e .'iilh nnlüilich wichligcr, als
in.,,, Mann-da kamen wir den hier
her." Ermnntert durch die Theilnahme
Evelinens, hatte die ran das Alles
erzälili, halle sich ihren Jammer ven
der Seele gesprochen. Eveline lauschte
antheilvoll.
Ist Ihnen das nichl recht sauer ge
worden'?'" sing sie gespannt.
il?, gewiß, gnädige iran ich bin
ans gutem Hanse, mein Baier war
Architekt ich verliebte mich aus der
Re,t in meinen Mann, der damals
Qberkellnel war. Sie lächeln, gnä
dige Frau? Es gibt auch in diesem
Stande anständige Männer! Er hat
mich ohne 'Mitgift geheiicithel, gegen
den Willen meiner Familie. Anfangs
schien es t.otz Alleden! gut gehen zu
wollen dann lani das Unglück. Wir
wollten uv? umbringen wir feinden
nicht den Mtuh dazu, wegen des iiin
des, unserer einzige Tochter"
lind nun?" fragte Eveline ergriffen.
Iefct leben wir zufrieden in unserer
Annulh, wenn auch erst nach langem
Mampfe. Schließlich haben wir uns ge
siigt. Wir suche nun, es uns gegen
feitig leicht zn machen, gnädige ,xiau
Meine Familie hat mir die Rückkehr
angeboten wiederholt, aber ich bin
nun doch einmal fein Weib, will Alles
mit ihm tragen bis nn's Ende."
Evelinen necken die Thränen in die
Augen. Schweigend setzten sie ihren
Weg fort, durch Park und Wald von
Glienicke. Es war mittäglich warm
geworden, nur die Infekten summten
in der jc.'t stillen tlarcn Viift ; sonst
schwieg All:3 inn sie her. Rur selten
begegneten sie einein Menschen,
Run waren sie wieder ernst gestimmt
in ihrem Gluck. Sie sprachen wenig,
genossen das Gefühl, einander zu ge
hören. Aber nach einfliindigem Marsch:
meldete sich dei Durft. Rochmals lehr
ten sie ein ; Waldemar trank eine Heine
Wei;e," Eveline ein Glas Milch,
Das kostete ja Alles febr wenig, aber
das Geld wurde doch scheu niedlich
knapp. Zudem sand Eveline die Milch
abscheulich und ließ die Hälsle sieben.
Auch zeigte sie Müdigkeit und als man
jerjt am Babelsberger Paik die Pferde
be.hu stehen still, stieg man ohne Zau
dein ein. Dich! an der Haltesteüe stand
line Hökerin, die Apfelsinen seillstelt
verlockend schone rächte," wie
(iveitne meinte : Waldemar stürzte lor,
1:111 zwei Stück zn kaufen; die brave
olsdamerin nahm nur vierzig Pfcn
nige dafür.
Sie nahmen nun den Weg nach Saus-
souei, wo Eveline seit ihrer Mindbeik
nicht gewesen. Cben aus dem Schloß
platean angelangt, äußerte Eveline den
Wunsch, wieder einmal die Zimmer
des großen Monigs zu sehen, das kostete
doch nichts. Diesmal konnte Wa!de:::ar
einen Schreck nichl verbergen.
Aber das kostet ja wirklich nichts,
.ils ein kleines Tiinkgeld. l!e!'iigenS,
ich muß Dir gestehen, ich habt doch ein
paar Groschen bei mir ganz uegcn
meine Absicht in 'der Mleidertajche. "
Trotz dieses Zuschusses ging die ge
meinsame R?ise lasse rapid zu Ende;
die Eintrittskarten und ein veiselient
lich zu hoch gegiiff.eS Trinkgeld fiir
den Mafkellan hakte sie verschlungen.
Sehr zerstrcul halte Waldemar die
reichen geschichtlichen Merkwürdigkeiten
und unstschii'-e betrachtet. Es war doch
mehr als unbehaglich, mil eiuee Dame
so ganz ohne Geld zn sein. Eveline
merkte d,rs und verstummte. Warum
war er nicht so selig in ihrer Rähe, wie
sie es war?
ElwaS irniichler! kehrten sie in den
Pari zurück und ruhten nun aus einem
schalligen Plätzchen. Mit erzwungenem
Humor sagte cr :
Wir haben kein Geld mehr"
Das schadet nichts," versicherte sie
ihm einig, wozu brauchen wir Geld,
wenn wir zusammen sind? Hungei
haben wir nicht (sie logl, wir gehen
noch ein wenig spazieren, dann nach
Hause. Ach eS war dob, ein wunder
schöner Tag wie wir noch leine er
lebleu!" Und er ließ sich wieder beschirich
ligcn. ?'irn in Arm wanderten sie walil
noch eine Siunoe uiiibei'. dann aber
N'ürden sie beide matt und still, denn
;ü;i meldeten sich ernstlich Hunger und
rnil'i.
;V,int Teufel !" rief Waldemar,
ich bin ein Rarr gewisen, ich haue
c:'.) wenigstens ,zeb,n Mark mitnehmen
iel!en, ich ?ummlepf !"
Aber. Waldemai mit zehn Mark
i'ear c,' dech lein Mnnflstück. leine Prü
jung !"
Branchen wir das? Wir sind doch
c '."'! T Mc"ieil! Aufei-!:i in
Hr. M'.wrro rirs 2ü. atalldnigirlBta.
d,is Uni.: tie!:ti.i- curti mit u:ie::t
".:r.r.:jtf.,ii in rrr :',!e e.:i rs
noch eine ichwere Piaüng - i nt entern
Tbaler ch; i.ui es laier Ilinnin!"
Wir w.Ille!, t.'.l, ,'.!.',:. Warmes
cffeil. w.i,i Tu'J S, ! ieu.ii. nar
Biet und Walter. Und wir neilieu
iror.de 1:1 i'er.inn.u sein,"
Du sie!,l eben, daß da? richt gehl,
mein int! Das n; tummeo Zeug
das mit dem .glücklichen 'l:jar 1:1 t-'r
lleiiüen Hi.lle' denn. Tu wirft Ti.li
ci innern, deren gii',',.: i.'il ans."
Sie ichwieg. weil ie ni.ll gleich
eine Aulwoil wnßie. Ja, daeon wai
uic.ii usgei'.e.ugeu.
Sie haüen einander in witlüch
rcinaiiiifcher Weile kennen gelerrl
im Tbieig.iilen. am Renen See. iro
Eveline in sruber Morg iisinnd.' ach
der Rai.ir zeichn.ie. Selbuftandig er
zogen, wie sie wen, illee.ie sie selche
eiturfienen allein zu üiernebmei,,
Waldemar machte einen Spaziergang :
ei uiidiesi'iier Hund, den er bes.,!:,
haue sie angebellt ud ihre Mappe im,
geworfen. Aus einer beiiich'i: Euifchnl
tiguiig enkirickelle sich i,ns,l!wei ein
Gespräch. I!ud sie balten sich ineinair
der vciliebl zuna,bsl. ohne noch etwa
von einander zu iviiien. Es war auch
bei dieser K'elegeuheit niiliis Bejende
res gespiocl en i':nden. Jbr aber gefiel
der bitterliche Manu, der sie so ver
holen bewnndeile und dabei so gar keine
Redeiisarie machte, dessen Weile so
kernig. o inanuban ehrlich Hangen
ihn bezaube.ie das liuge, i,aiü,liu, si.b
gebende Midchen m:l ihren schonen
Augen, ihrer rernebmen Sulaiilbeii
und Anmulh. Auch als sie ihre Rainen
gelausch!, '.viißieii sie wenig mebr.
Ihm aber war der Raine der inna
Burghaus, ihr der der Familie Stean
dvw unbelaunt. Erst als er sie, viel
leicht ich! ganz so zufällig, wie man
sich den Anschein gab. wiedergesehen
und ans seine Bitte eine Einladung er
hielt, sah er, daß er in ein Hans der
Wohlhabenheit, vielleicht des Reich
lljiinio Ihm.
Man halte sich in Eveline Burghans'
Salon über Schiller-? Gedichte lnegnii:.
Und sie sae'e nachträglich zu Walde
mar: sie glaube daran, nämlich an
dic Hülle. Er halle da? reizend gesun
den, und an diesem Abend halten sie
sich heimlich verlob!. Sie mußten es
vorläufig für sich behalten, weil es noch
einigt Hindernisse gab. Als sie wieder
zusammenkamen, hallt sie ihm den
Borschlag gemacht, die Sache einmal zn
versuchen die Sache mil der Hülle."
Und da wurde der Ausflug verabredet
mit einem Thaler in der Tasche so
viel habe arme veute auch bei sich,
wenn sie überhaupt eine Vandpartie"
machen. Und nun nahm die Saeiie eine
so betrübende Wendung sie tonnte gar
nicht darüber hinaus. Sie faßte feine
Haiu, um die verleitn gegangene
Stimmung wieder zn erwecken.
Siehst Du, mein Schal.-," sagte
sie, dee Fehler lag ans meiner Seile.
Im Scherz kann man das nichk machen.
Du ärgerst Dich jei-k, daß Du nicht
zehn Mark mitgenommen hast ; wirklich
arme Veute kennen diesen Aerger nichl."
Er mußte lächeln.
Wenn wir doch um Gottes willen
nur schon ganz arm wären, um in der
, kleinsten Hiiltt' glücklich sein zu kou
neu !"
Sie blieb ernst, anch bei diesem Bei'
suche seinerseits, zu scherzen.
Glaube mir, ich sichle die tonnt in
mir! Ich winde überall mit Dir
glücklich sein, auch in der Armuth, Ich
tau Dir's ja nicht beweisen, aber ich
suhle es."
Wie damals rührte ihn ihre heilige
Begeisterung. Cr glaubte nicht an das.
was fit sagte, eiber es war doch reizend,
bin; sie es glaubte. UebngenS, viel-1
leichl halte sie Redn. Bielleichl kouult
man mit einem schönen, geliebten und
liebenden Weibe auch ohne den illc
fanz der großen Welt glücklich sein.
Sanft zog er sie an sich und küßte sie.
Ihr Zweck war erreicht, sie hatte
ihn umgestimmt.
Aber eö ist doch gut, daß es nicht
l.'rnst ist," meinte er jetzt heilerer,
und mein Schatz sei nicht buse ioir
.wollen jetzt ordentlich essen."
Wie willst Tn das ansangen?"
Das ist gar nichl schwei sei ganz
ohne Sorge !"
Sie glaubte ihm ohne Weittrts. Er
lief; sich'S auch nicht anmerken, daß
ihm die Sacht eigentlich tech unange
nehm war.
Run, so wollen wir essen," gestand
sie zu. Denn irotz ihrer Schwärmerei
siir die kleinste Hütte" wurde ihr
Hunger doch recht empfindlich. Sie
kehrten in einem großen Restaurant
zwischen Sanssenei und Potsdam ein,
Eveline nahm im Garten Platz, wäh
rcnd cr sich an daö Büffel begab: dort
erzählle cr von seinem verlorenen
Porlemonnnie, und verpfändete seine
Uhr. Jedermann sah auf den ersten
Blick, daß sie ein paar hundert Mark
werth war so konnte, man darauf los
tafeln.
Das thaten fit denn auch. Obgleich
cö lange nicht so gut war, als sie cS
gewöhnt. Sehen die Snppt und der
Sherni taugten nicht viel und ging
kaum bctührt zurück. Dann der Fisch
uno der Rheinwein waren recht gut,
Reh brat cn und Bordeaux nur millel-
mäßig, Eveline aß und trank wenig,
aber sie wa,Ite? sehr sie war ein ver
wöhnles toind. Die Rehkeule schickic
sie zurück, bestellte File!, aß anch davon
nur ein paar Bilsen. Schließlich war
sit sehr ärgerlich, daß eS kein Eis gab,
sta.t dessen nur ganz gewöhnliches Des
sert. Anch ein Glas Sekt lehnte sit
nicht ab. Rur einen Schluck mcinlt
sit, aber den mnßlt sie haben, nach der
Snapazc. An die kleinste Huilt"
wurde nicht weiter gedacht mir die
Wein- und Speisekarte durchforsch!,
was es allenfalls noch Gutes gabt.
Der Preis spielte weiter leint Rolle
mehr.
Wahrend tcö cinstundigen Diners,
dem Waldemar lavier zuiprach, wurde
sehr einsthaft reu ihrer HeiraihSauge
legenheil verhandelt, die uunmebi in's
Reine kommen ielüe. Die Hindernisse
waren, i der Rähe besehen keine.
Waldemar, R'eichsfieiherr vonSlran
dow. wer Genieof'izier mit cläiiu'ntcr
f
1 .iereuue 1:1.0 auigt ue: naen viejnru
'..sn.l ien. er weit aas d,r g:iiei.
aller Familie, ter Baier lodi. die
Maller und nne i:n:ze,e S.tireitfr leb
Ien ,.i Beil, ii. r '.r. mit Vub 1:1:5
Seele Soldat. Da die Familie Ai-n
feit längerer Zeit rei,:r,iik war cs
selbstverständlich, da'.: ei 11:11 u:i reiche
Mädchen betrat,, konnte, ein U'lch.
war min Ereline B::,g!'.:n?, die Teil
tei eines bedeutende Jntufiriellen
zweifellos. Zwar, Bnrabans nai nur
bnigtilich, aber da n sich eines ter
treulichen Renommees eitrenie. 11:1: de
dei Heiialhslentens nnichwer z:i cilan
gen teni. evelinens Baier winde wohl
die Wahl feiner Toiliier nicht so unbe
dingt gutheiße, ei lalle dringend ge
wünsch!, in feinem Schuieaelseh:i
einen Rachfeiger zu finde. Da aber
eine bestimmte Peifenlnbleit noch
nicht in 's Auge gefaßt, war Ernste?
auch von dieser Seite her ni.lit z:i be
f nichte.
lind wahrend Waldemar mit uunach
ahmlicher Eleganz seinen Fisch jet
legte, sagte er leichibi :
Abei. mein Her;, ich habe Schul
den! Du kennst wohl die :!edensa:t
.Schulden wie ein Mavalleiieoffizier'
das trifft auch auf die e'eiiietruppe
zu bei keiner Waffengattung ist es
leicht zu vermeiden, wenn auch mit
Unterschieden."
Nud da sie belroffen aufblickte, ver
fichcite cr ihr mit wannen, ein lichen
Weilen, er habe wirklich keine schürn-
m cn Veidenichatleu. Rui siauocs
gemäß gelebt habe er, weiter nichts. .
Solche Schulden wie er, habe, wie ge
sagt, ein Jeder. Außerdem hoffe er
sich 0,11,1 cigeuen Mitteln zu rargircn.
EveliNe' meinte, icr Papa sei rn1
uitheilsles 1111b unkte n den Schulder?
keinen Amioß nehmen. Ratiiilich Halle
sie selbst keine richtige Boistellnng von
dei Bedeutung d?o Wort:?; jedenfalls
dachte sie au ieine Zi er. Doch schleifte
sie der 'edanke an eine Beigaugenheit,
die mit diesen Schulden verknüpft sein
füiinle.
Aber er wusste sie zu beruhigen.
Wie Ivarm und treu es in seine
graue Angenrr.ifleiichteie sie glaubte
ihm, sie vertraute ihm. Diese stolze
Ehrlichkeit, die ihm eigen, Halle ihr so
unendlich gefalle. Bielleiehl war sie
ihm überlege an freier Welibildniig,
an vielseitiger VebenSanscüanung, die
sie von ihrem Bater erhalten. Aber er
war so ganz der Mann, dem sie gläu
big ihr Schicksal anvertraute, ganz und
gar Offizier und Aristokrat, aber im
besten Sinne. Alle Herzeneroinantik,
die unbefriedigt in ihr geschlummert
halle, war erwacht. Heilig und fest
glaublc sie an ein überschwengliches
iiebeegliiek an seiner Seile. Ohne
sich zu besinnen, wärt sit ihm in dic
itci nflc Hütte gefolgt.
Allerdings," fuhr er fort, wenn
Dein Papa Anstoß nähmt an meiner
ugeoidiieten Finanzlage, so wärt das
fiir mich kaum erträglich."
Sie lächelte über diese Besotgniß.
Papa wird freilich enttäuscht sein,
daß ich einen Offizier gewählt habe;
er ist mit Veidcnschast bei feinem Be
rufe, ich habe mit ihm geaibeitet, ge
dacht und geplant und nun gehe ich ihm ,
für sein Fach ganz verloren," ""'
Sit erzählte nun weiter, daß ihr
Papa eine nene Erfindung gtmacht,
habe, einen Pelrolennrias-Molor, auf
den er große Hoffnungen setzt. Er habt
scherzend gesagt, er hoffe sie dadurch
zu einer kleine Biillionärin zu.
machen. Allerdings sei Papa etwas
überschwenglich; hoffentlich irrt er sich
jedoch diesmal nicht. Denn," schloß
sie, ein anneS Mädchen könntest Da
doch nicht heiralhen."
Schwer," versetzte er leichthin,
daö hießt den Dienst gnilliren, meine
toairiert aufgeben! Aber Deinelwcgen
würde ich das leichten Herzens thun."
Ich bin aber doch froh, daß ich kein
armes 'Mädchen bin." rief sie. tief ans
athmend, ich freilich ivurde überall
mit Dir glücklich fein, auch in AriiiiiU
und Beschränkung."
Jetzt, da sie Beide gu! und reichlich
dinit! hallen, glaubten sie das alle
Beide. Run verabredelen 'ie, noch
he nie mit ihren Angehörigen zu spre
chen. Eveline mußte von ihrem Baler
Berzeihung siir die heutige Erlraoaganz
nachsuchen; sie hielt das nicht fiir
schwer. Waldemar mußte sieh seiner
noch völlig ahnungslosen Minier anver
trauen. Sie sei ein wenig hechmiithig,
das gebe er zu, abcr das Ideal einer
zärllichen Mittler, die niclns wellte,
als sein Glück. Und gleich morgen
würde er seinen Regiiitentsches zu
Rathe ziehen wegen dcö Heireilhskon
senseS. In Snnnne: von einem ern
sten Hindernin konittt nicht die Rede'
sein.
Rachdcm sie in einer Droschke erster
Klasse mich dem Bahnhof in Potsdam
gefahren, langten sie in glücklichster
Slimmnng in Berlin an. Ans Rück
sichten der Klugheit halten sie ver
abredet, sich aus dem Bahnhofe zu
trennen und gesondert heimzukehren,
da Potsdamer und leipziger Plav um
diese Abendstunde sehr belebt waren.
Doch hing sich Eveline im letzten
Augenblick zärtlich an Waidemars Arm.
Sie zuckte erschrocken zusammen, als
gerade jetzt ein Herr sie mit übertrie
den erscheinender Höflichkeit grüßte.
Sie wurde dunlelroih, dankte kaum.
Was ist Dir? Wer ist der Mensch?"
rief Waldemar unangenehm berühr!.
Du kennst ihn nicht?" frug Eveline.
Du hast ihn doch bei uns gesehen. Es
ist der Sozius meines Baierö ei
segenaimler stiller Theilhaber, Heu
Wentzel "
Ich kann mich nicht erinnern," ver
setzle Waldemar.
Möglich anch, daß Du ihn nicht
sahst; er kommt nngerir und seilen zu
unseren esclscbafien."
Ja, ich begreife nur nichl, weshal!
Du so eischrickfl! Was geh! Dichtet
Mensch an? Und außerdem in laug
stenö ach! Tagen ist unsere Berlobuno
proklamir!."
Warum ich erschrak? Das war wohl
dumm! Aber Du niußl ja zugeben
was soll er sich denken, wenn cr mich
i;i an icinnn Anne sieh!?"
Run, das wird ja gut gemacht dur
uiicrr erlrl-'e: ::-' v.r.z'r tt.
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