Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, July 08, 1897, Image 11

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    L
Qumotcttt an Wilhelm Hcidru,
AgneS saß in ihrem stubdjtti mit
Friederike. ihrer älteren Freundin,
welche, seitdem AgneS Braut war, hin i
und wieder tint Aeutzerung bitttret
Gekränktheit nicht unterdrücken konnte,
dlk wie Neid und Zurücksetzung klang
so versicherte Friederike ihre Freun
din ein über das andere Mal lediglich
Eifersucht war.
Denn Du lebst und webst ja jetzt
nur mehr für Deinen Professor, Kind!"
leuszte sie und schlug die Augen zu der
Decke aus. Wenn er es nur verdient!"
C," ries AgneS begeistert, mein;
Robert verdient es! Er ist ein Engel ! ,
Wai mit mir zusammen hangt, maS
von mir herrubrt. ist ihm heilig!"
Sieh!" suhr sie sort. Diese Brief ,
tasche. die ich ihm zu Weihnachten
stickte, tragt er seitdem Tag für lag1
mit sich! Mein Bild, das er in ihr bei ;
sich hat. erleichtert ihm die Trennung!
und so find wir beisammen, auch wenn
wir einander sern find!"
Sie hatte dabei die Briestasche, welche
der junge Prosessor Lubau bei Agnes
IKcluiratur Der
Aber Kind" sagte der Prosessor in
sichtlicher, lebhafter Verlegenheit denn
eine hohe öthe zuckte über sein onenei
eficht. Was soll denn dieser tragt
sche Ton wegen einer einfachen Zlstn!'
Einfache Ziffer!" höhnte griederile.
C! Kommen Sie nS damit nicht!
Wir haben den tiesen -mit dieses Zei
chen? herausgefunden! Sie find ein Ton
Juan!"
Erlauben Sie. Fräulein," rief l'u
bau. nun wirklich erbost, ich bin außer
ordentlicher Prosessor!"
Der Vielweiberei wohl?" srug Fne
deiike.
DaS ist ein "
Beleidige meine Freundin nicht!"
unterbrach ihn AgneS. Erklare unS
maS diese Ziffer bedeutet!"
Ader Kind, sei doch vernünftig!
DaS kann ich ja hier vor fremden kehren
nicht erklären!"
Dabei huschte eS leise und glückselig
über sein Gesicht und er z'iinker.k seiner
Braut mit den Äu en zu.
Laß Dich nicht dch solche Künste
bestechen!" rief Frieden!?, die das be
merkt hatte. Meine Freundin wünscht,
daß ich bei den Enthüllungen zugegen
bin."
Mein Gott! Welch entsetzliche Aus-
bebuiS einer kleinen
Stickerei zurückgelassen hotte, ergriffen I bauschung!" lachte der Prosessor bitter
und zog ihre Photographie daraus her ; Komm, Agnes, nur zwei Worte unter
vor. vier Augen die Diskretion, die Liebe
Du bist eben auch ein redendes We j zu Dir verbietet mir, bas Geheimnis
Un, dem man nicht böse sein kann!" j dieser Zahl hier preis zu geben
sagte Friederike. Dabei hatte sie We Nenne mir daS Geheimniß!' ruf
WWnnrnrthi nrniieroenbet. um die , )Intir heftin und fliranü auf.
MW" n r " " n -r i n it o 1
Rothbart, stolz aus seinen Ersolg. redete
die Frau barsch an. frug nach ihrem
Manne, theilte ihr mit. waS er gefun
den und berüchtigte kurzweg ihren Mann
der Wilddieberei.
Nunmehr entstand selbstredend ein
heftiges Wortgefecht, die grau weinte
und betheuerte die Unschuld ihre? Man
neS, derselbe wäre aus Arbeit und be
fitze überhaupt kein Gewehr. Nun,
wir wollen doch mal sehen." meinte
Rothbart und ging mit der grau inS
Haus, fand cbtx trotz eifrigen Suchens
nichts, auch nicht den Mann vor.
Jägersmann und grau verließen beide
da? Haus, die Frau ging nach dem
Backofen. Rothbart zu seinem Reh.
Ein jäher Schreck Durchfuhr aber seine
schon etwa fteisen Glieder, als er sah,
daß Wild und glinte verschwunden
waren, auch von Diana" keine Spur.
Kaum wieder einigermaßen zu fich ge
kommen, hörte er einen Schrei und
Hilserus zugleich von der Feuerung?
seite des Backofens her die grau
hatte nämlich entdeckt, daß die brave
Diana" die vier Napfluchen ungebacken
verzehrt hatte. Man stelle sich das
Wettern des alten Jügers und das
Jammergeschrei der grau vor nur
Diana" verhielt sich ruhig. Die Tun
kelheit verhinderte ein weiteres Forschen
nachdem gestohlenen Wildpret, zumal
Tiana" günzlich den Tienft versagte
sehr spukhast sehen die alten unteren
Gewölbe selbst im Sonnenlichte au.
Allem Anscheine nach führte von einer
der Zreppen ein unterirdischer Gang
nach dem potoma.Fluß. welcher in
jenen Zagen um mehrere hundert Fuß
näher war, als heute.
ES gibt noch viele andere Gebäude in
Alerandria. welche zwar beträchtlich
jünger find. alS Diese verwitterte Reli
quie, aber gleichwohl von (eheimniffen
und von historischen Erinnerungen
wimmeln. Unmittelbar um daS obige
(Gebäude ziehen fich die Flügel deS
Braddock'schen HaiiseS, dessen Border
keite ursprünglich sür eine Bank gebaut
war, während das Uebrige erst dedeu
tend später hinzukam. Manchmal
scheint dieser Bau, der so viele Genera
tionen gesehen hat, ordentlich vor
Schrecken zu zittern über das Summen
der modernen Telegraphendrähte, welche
fich in feinen alten Mauern eingenistet
haben. Nicht weit davon in derselben
Straße liegt die alte iZlaggetl'sche
Schenke und Herberge, in deren oberen
Räumen oft George Washington der
kehrt haben soll; der Ort besaß eine
merkmürdigeMuftkaiiteu-Gallerie, welche
nur durch eine Leiter von der unteren
Halle auS zugänglich war. und
wenn die Musikanten da oben versam
melt waren, wurde die Leiter wegge
zogen, c Dstp ;i,ene au? leine Miie ein
girrn des Photographen zu lesen.
Was ist denn baä?" fragte sie aus
ein Datum weisend, daS dort mit Blti
stist notirt war.
Siehst Du. so aufmerksam und be
dacht ist er!" entgegnete AgneZ. deren
Augen in warmem Schimmer leuchte
Aber, Liebste, nicht hier unter vier
9ue,tf
Nenne es!"
Nennen Sie eS!"
Nun denn," sagte der Professor halb
schmerzlich, halb lächelnd, wenn eS sein!
muß: ..Diese große römische Einöde-
ten. als sie die Zahl las. 21. 12. SS. j deutet den ersten Kuß, den mir meine
Rothbart konnte weiter nicht? thun, als rinnen konnten. Leider ist der untere
geknickt von bannen zu ziehen
Diana" trottete gesenkten Haupte?
hinterher.
Nach stundenlangem Wandern kamen
Jäger und Hund zu Hause an und leg
ten fich erschöpst zur Ruhe. Der alte
Nimrod konnte aber infolge Grübeins,
wo wohl da? Reh ein Ende genommen,
lange den ersehnten Schlaf nicht finden ;
allerhand spukgestalten tauchten vor
seinem Geiste auf. auch störte ihn das
tock Diele oerltvmren Baues zu einer
Art Trödlerbude ausgeartet, während
eine besondere Gesellschaft für die wür
dige Erhaltung der oberen Räume sorgt.
Zahllose Sagen knüpfen sich an die
seS Gebäude; aber in keiner der Räum
lichkeiten wohnt ein seltsameres In
tereffe inne, als in dem Zimmer, welche?
einst der Weibliche Fremdling" be
wohnte, und das noch heute alle Frem
den auf das Lebhafteste interesftrt. Die
der Tag an dem er da? Bild em
pfing!"
Und hier diese große römische Eins r
Das weiß ich nicht, was die dedeu
bet."
Hm!"
Was meinst Tu?" frug Agnes fast
ängstlich.
Es ist mir nur gerade so ein närri
scher Gedanke durch den Kopf gefahren!"
lächelte Friederike bitter. Ich möchte
Dich gar nicht damit beleidigen!
Agnes gegeben hat, al ich da? Bild von
ihr empfing!"
Friederike bedürfte nur eine? Blickes,
um zu erkennen, daß der Professor die
Wahrheit sprach.
Ach," sagte fie pikirt, und griff nach
ihrem Hute, wenn ich das gewußt hätte,
da? tbut mir natürlich sehr leid! Wer
sagte: Höre Se emal. Fräulein, erstens
bin ich Jhne net nachgelaufe. zweitens
din ich kenn buckelig Kerlche und dnttenS
find mein, Kleider noch net so alt wie
ihr BlouS. die Se vor 3 Jahren bei
3chwarzschlldOchS im Ausverkauf ge
kauft hawwe!"
Tableau. Daß ich da? Stammeln
von ganz uniiothigen iZntschuldigungeii
zurückwies und schnell versöhnt war, ist
selbstverständlich. Bei einer Flasche
Wem im Vkluv-Rkftauftrant löste fich
Alles in Wohlgesallen auf; WUHM
Namen hat mir daS Fräulein nicht ge
nannt, wahrscheinlich hirchtete fie wegen
der AiiSverkaufSbloufe eine Jndiskre
tion.
t&it sie sprachen giebt fft
Nach einer im vergangenen Jahr an
gestellten Statistik kann mun im ganzen
335 auf unserer Erde gesprochene Spra
chen 'äl'lkn. wobei die Dialekte nicht
mitgerechnet find. Diese Sprachen
lassen ftch in 12 Gruppen theilen, nach
den Bölkerfamilien, bei denen fie hei
misch find! Die Papua befitzen 2 Spra '
chen, die Hottentotten 4. die Kaffern
25, Nkgersprachen zählt man bisher
158, die' australische Raffe spricht 1!'
j Sprachen, die malaiische und polnische
'30, die mongolische Bölkersamilie hat
deren 59, in den arktischen Polargedie
ten kennt man 8 verschiedene Sprachen.
, bei den UrVölkern von Nord- und Süd
Amerika U (diese Zahl erscheint aus
fallend niedrig), bei den Bewohnern
von Nordafrila 10. bei den UrVölkern
Indiens ebenfalls 10. Der größte
Reichthum von sprachen findet fich in
der arischen Völkersamilie. diese werden
als Mittelsprachen" zusammengefaßt
und auf 88 angegeben. Wenn man
die übrigen ebenso genau kennen würde
wie die letzte Gruppe, so würde man
allerdings wahrscheinlich auch in anderen
Sprachgebieten noch eine größere Zahl
?'ichir rVraln.
Lehrerin: Inwiefern ist die Biene,
welche unermüdlich thätig ist. Schätze
von Honig sammelt, der ihatigen HauS
srau zu vergleichen?"
Schüler: Beide brummen!"
Aekn,,ch.
Photograph: .Hier bringe ich Ihnen
ein Bild Ihres Sohne."
Bater: C, da? sieht ihm iebr ahn,
lich; hat er es bezahlt?"
Photograph ..Nein, och nicht."
Bater: DaS stellt ihm noch ahn
licher!"
Ge
ba?
Kur rechten Seit.
Präsident: Aus rund der
ichästSordnung muß ich Ihnen
Wort entziehen
Redner (sür ,ch,: Famos! Denn
noch 'ne Minute weiter geredet und ich
wär' stecken geblieben!"
Cm l5chlukcxl.
Wittwe: Ich höre. Sie Haben meiner
Tochter eine Liebeserklärung gemacht,
aber Sie Hätten erst zu mir kommen
unb mich davon in Kenntniß setzen
sollen."
Bewerber: Gnübige Frau, Hätte ich
Sie zuerst gesehen, so hätte ich Ihre
Tochter vollständig vergessen und mich
in Sie verliebt "
Wittwe: Nun, ich febe schon. Sie
find ein ganz vernünftiger Mensch, ich
hoffe, meine Tochter wird mit Ihnen
glücklich werden."
Na.
Im Xtftauniiit.
Wirth (höhnisch zum '.'lnglerj:
wohl nichts gefangen heute?"
Angler: C doch: bereits drei Fliegen
in der Suppe!"
I !:. ezixt. t:....," I'UI kllinc -uci u . iimiut uuui teuern
,vrvulirevr iuiiiuii ..m.m x a .: . . ,,' ,. Shrnrfwrn nt,ch,in,n.
JUltl 1UI UUC OCU UtUUllU UsUlUC, lUIII vwu wf"-" ..",.-....
Hätte auch ahnen können, daß Du Dich ; zog nochmal an Rothbarts Geist
damals schon so in m diesen Proseyor
verschaut hattest!'
Sie huschte rasch aus dem Zimmer.
Aber Tu kannst mich doch mit nichts I Luban aber hielt seine lachende, wei
beleidigen!" sagte Agne? hastig und er
regt. Du sollst mir nichts, gar nichts
vorenthalten, Friederike!"
Aber eS ist ja komisch!" meinte die
Aeltere. Weißt Du. gerade wie ich
diese? Datum und daneben die EinS de
trachtete, fuhr mir der 'bedanke durch
den Kopf: Ei, ei. Herr Professor. Sie
haben wohl eine Schönheit?gallerie. in
der Sie Ihre Gemälde nnmeriren, und
meine Agnes ist jetzt zusällig dabei Num
mer EinS!"
..Nummer Eins!"
Die dunkelblauen Augen de? verlieb
ten Mädchens füllten fich mit Waffer.
Du meinft'also!" sagte fie mit zittern
der Stimme. es gäbe auch eine Zwei
und Drei und sechs u. s. .?"
Besser , Weiseln als zu viel ver
trauen!" sagte Friederike im Grabes
tone. Tu hast eben noch keine Ersah
rung! Zu denken," fuhr die Freundin
nende Braut in den Armen und seierte
ein Bersöhnungsfeft, welches die bittere
Stunde hundertmal aufwog.
Dianas" Etlde.
Eine ausiialimÄiveiie mahle agdgeichichie
endlich, endlich wurden beide von Mor
pheu? Armen umfangen.
Tie Glocken der Dorfkirche, die das
heilige Weihnacht?fest einläuteten, weck
ten erst unseren Jägersmann ver fii
nem Bett lag noch immer regungslos
Diana." Das gestern Abend Erlebte
vor-
über, grimmig stieß er Diana" mit
dein Fuß, den Befehl, aufzustehen
gebend. So lange, wie er fein treues ,
Thier kannte, hatte es ihm nie den Ge- j
horsam versagt, heut' aber regte es sich
nicht. Ein zweiter Fußtritt machte ihm
klar, daß feine Diana" nicht mehr
unter den Lebenden weilte fie war,
wie ihr Herr annahm, vor Gram über
ihr gemeinsames gestriges Mißgeschick
eingegangen. Thränenden Auges ver
scharrte Rothbart am ersten Weih-
HavellandeS ; nachtstage seine ihm stets treu ergeben
geweiene Jagogefayrnn.
Böse Zungen behaupten nun. daß
der des Wilderns verdächtige Mann
während der Haussuchung seitens de?
Försters doch in dem Hause war, das
selbe indeß durch ein Hinterpförtchen
verlassen und Reh und Flinte, gedeckt
03iit aufgelegt.
Du hast mir versprochen, einen Hut
zu kaufen."
Ich dachte gar nicht daran."
fmirft taöf ihorhf it. .MI meiner Bnanqn ein wahrer
Ein Diamant auf dem Fingernagel Segen daß Direine Frau mit gutem
Anfangs dieses Jahrhunderts nach dem
Platz, hielt fich vier Tage hier auf,
Itomfh tiAfirimh Kifor "tjoil mit ?emr
liuuy wuifivitv vitvt vjv ..... ... tin cywHlUHl wi vv. (jnv n" ... Cjai 'C '1 4 Ll I
Seele ein Wort außer den französischen I ist der neueste Schmuck. Jeder, der ei-, Gedächtniß zur -eile liebt
Bemerkungen, welche fie mit einer ihrer
mitgebrachten Dienerinnen tauschte, und
starb in sehr mysteriöser Weise. Un
mittelbar vor ihrem Verscheiden tauchte
aber ihr Gatie auf wenigstens galt
er als solcher und nannte fich selber so
nen solchen tragen will, muß seine Fin
gerspißen in die besondere Behandlung
eines Juweliers geben. Nachdem der
Nagel erst genügend gehärtet ist, wird
eine feine Goldklammer fest um seinen
äußeren Rand gelegt. Die Klammer
und in seinen Armen hauchte sie läuft in zwei schmälere Goldstreifen aus.
fort, daß er vielleicht nicht blos eine
3ei uno Drei, sondern eine Zehn und
Zwanzig und Hundert in seinem Mu-
seum deiäße! der Last vorwärts, der Pfiff ihres Herrn
mui,i:i: ! c ;
In einem Dorfe des
wohnt ein gewaltiger Jäger vor dem
Herrn mit Namen Rothbart; er ist zwar
klein und schwächlich, aber deffen unge
achtet von früh big spät thätig, um sein
ihm unterstelltes Wild nicht etwa zu
schießen, nein, zu pflegen, damit es ftch
mehre und gedeihe.
Am Weihnachtsheiligabend. spätNach- durch die Finsterniß.
mittags, erging fich Rothbart in Be
gleitung seiner treuen Diana" im
Walde, war fröhlich und guter Dinge
und sah so manchen festen Rehdock vor
vorbeihuschen; die unwillkürlich erhobene
Flinte sank aber immer wieder auS
Liebe zu seinem Wilde zurück in den
Arm. Diana" stürzte ostmalS in wil
ihren letzten Athemzug aus. Dieser
Mann ließ ihr dann ein Grab-Tenkmal
mit einer sehr geheimnißvoll klingenden
Inschrift setzen, an der man bi? zum
heutigen Tag vergeblich grübelt.
Tiefe Inschrift spricht in Prosa und
Poesie von ehemaligen hohen Ehren.
die. vollkommen der Biegung des Na
gel? angepaßt, auf der Mitte zusam
inenstoßen, und an dieser Stelle ist der
Diamant eingesetzt. Es werden nur
ganz flach geschliffene Steine angewen
det. damit das Juwel bei'm An- und
Ausziehen der Handschuhe nicht beschä
Bcsbzft.
Frl. Gernjung (zu ihrer Besucherin):
Ob ich oft mein Bild habe nehmen
lassen? Gewiß! Ich habe eS mir zu
einer Art Gesetz gemacht, jedes Jahr
mindestens ein Bild von mir zu haben."
Besucherin: Da? muß doch aber zu
der Zeit, als cs noch keine Photogra
phien gab. sehr lüstig gewesen sein."
hnn itnnliirf ntih nrnt remehemn KÜN diät wird. Die Träger dieser diaman
-n- " , " . .... w.c w:.r.
tenen Fingernagel oegauvien, v,e,ei
Schmuck wirkungsvoller sei als ein Ring
und nicht so leicht verloren gehen könne
an.
stets
Er
3 seinem Mu eum
Agnes nach. ES ist fürchterlich!
wäre ja der reinste Blaubart!"
Agnes hatte ihr Köpfchen in die
Hände gestützt und weinte im ersten
bitteren Weh, daS über ihre Liebe ge
kommen war. v:
Er muß Dir Rede stehen! Er muß
alles erklären!" hetzte Friederike.
Ja. daS soll er!"
Und wenn er schuldig ist"
Und wenn er schuldig ist" mur
melte Agnes, o, bann stürze ich mich
in's Waffer oder ich effe Belladonna"
Närrin! Dann jagst Du ihn mit
Schimpf und Schande aus dem Hause!"
Niemals!" sagte fie dann leise.
Niemals! Ich habe ihn zu lieb!"
Hierauf wischte fie fich die Thränen
aus den Augen, trat vor den Spiegel,
hauchte in ihr Taschentuch und suchte
die Spuren des Weinens zu tilgen.
Ich bin gefaßt." sagte sie dann.
Ich werde ihn zur Rede stellen! Zeige
mir. daß Tu meine wahre Freundin
bist, bleib in dieser schweren Stunde bei
mir!" 'Jiim
Ein energischer, fast männlicher Hand
druck überzeugte sie von der Treue ihrer
Freundin, welche fich dabei höher auf-
reckte und wie eine Rächerin der ge
senkten Unschuld da stand, als
Robert ahnungslos eintrat.
..Nun. liedeS Kind." haft Tu mit
Deinen Meisterhündchen meine Sünden,
wieder aufaebeüert?" begann
lächelnd; da sah er seiner Braut in das
Geftcht. gewahrte die Spuren des
Schmerzes, und bemerkte bei einem
jähen, mißtrauischen Blick nach ihrer
Freundin deren fingere Rächnmiene.
Was ist denn vorgesallen?" srug er
betreten.
Friederike hatte die Photographie
hinter ihrem Rücken verborgen und hielt
sie ihm nun plötzlich vor die Augen.
führte sie jedoch immer wieder zurück :
plötzlich aber. Diana" war wieder ein
gut Stück vorausgeeilt, gab das treue
Thier anhaltend laut, achtete auch nicht
mehr auf den Ruf ihres Herrn. Man
denke sich den Schreck, den unser braver
Grünrock bekam, als er beim Herantre
ten mit Kennerauge erkannte, daß hier
vor höchstens einer Stunde ein Reh
ausgewaidet worden war. Nach kurzem
Ueberlegen kam unserm Nimrod der
Gedanke, dem Wilderer den Braten, der
morgen gewiß den Familientisch zieren
sollte, wieder abzujagen. Diana," die
schon so oft ihre gute Nase bewiesen,
sollte abermals zeigen, waS sie konnte,
fie wurde von Rothbart auf die Fährte
gesetzt und nahm dieselbe auch sofort
aus.
Der Hund immer vorn weg. ging es
stundenlang über Berg und Thal einem
entlegenen Torfe zu; inzwischen war e?
ganz finster geworden. In die Nähe
des Dorfes gekommen, sah Freund
Rothbart einen hellen Feuerschein, aus
welchen Diana" zusteuerte. Kurz vor
dem Dorfe rief er den Hund zurück, der
selbe mußte nun folgen, mährend er
selbst fich vorsichtig an das Feuer heran
pürschte. Ungefähr 20 Schritt vor dem
eben Ziel gewahrte er. daß das Feuer von
1.111 "v ' . r e-cii.
einem Vaaoien yerruyrie. oenen .yur
auf stand. Eine Frau, die die Feuerung
in Sicherheit ge
bracht habe, während Diana" in See
lenruhe den Kuchen verzehrte, der ihr
infolge eingetretener Gährung später
den Tod bringen sollte.
Und so ist der Wilddieb um seinen
Kuchen, der Jägersmann aber um Hund
und Wildpret gekommen.
S& der Geheimnisse.
den, und Manche vermuthen, daß die
Fremde keine Andere gewesen sei. als
die ?ockter des ebernaliaen Bice-Vräfi-
dentm Aaron Burr (welcher Alexan-! als dieser
der Hamilton im Duell erschoß), d,e un
glückliche Thcodofia. Doch ist es bis
jetzt unmöglich gewesen, sichere Anhalts
punkte für diese Vermuthung zu gewin
nen. Solche Musterien gibt es, wie
gesagt, in Hülle und Fülle.
Wenn man die alten, düftcren, zer
fallemn Werften Alexandria's anschaut,
so hält eS schwer zu glauben, daß diese
Stadt ehedem ein berühmter, großer
Versandtplatz nicht nur für den ameri
konischen, sondern für den Weltverkehr
auf-
Aw welcher Stunde Herrscher
stehen.
Die Fürsten Europas find Frühauf.
steher, sie verlassen daS Lager zeitiger
als viele gewöhnliche Sterbliche. Kaiser
Wilhelm II. fitzt schon um 5 Uhr Mor
gens in seinem Arbeitszimmer, Kaiser
Franz Joseph von Oesterreich macht um
dieselbe Stunde seinen Morgenspazier
gang. Die Könige von Italien, Schwe-
den, Rumänien stehen um 6 Uhr auf.
war.
beute stkt die Stadt da. wie die I und die Königin-Regentin von Spanien
V i . ' n itc i :i c.:r4iA
So könnte man füglich die alte,
malerische Stadt Alerandria in Virgi
!nien nennen, welche in gewiffer Be
ziehung einen so großen Antheil an der
Geschichte unserer Nation hat. Wohl
ist es wahr, da zede Stadt ihre mehr
oder weniger sensationellen Geheimniffe
birgt, und von unseren Hunderttausend
und Millionen-Großftädten gilt dies
j erft recht; aber anderwärts knüpfen
fich diese Geheimniffe gewöhnlich an
! einige wenige, dafür berühmte Gebäude
! und find oft mehr von crimineller, als
! von historisch-romantischer Bedeutung ;
in Alexandria aber, defien Straßen und
Svkinr in der Wüste, verloren in der
Betrachtung der Trümmer, welche die
Zeit um fie her aufgehäuft hat. Wird
sie niemals zu neuer Glorie erwachen?
Unbestreiibar.
Verficherungsarzt: Sie geben
bis auf einige Kinderkrankheiten
gesund gewesen zu sein?"
Bewerber: Ja!"
Arzt: Und wie war der Verlaus die
ser Krankheiten?"
Bewerber: So weit ich mich erin
nern kann kein tödtlicher!"
Auch ein Motir.
Ländlicher Liebbader (zu seiner Dul
eine): So Deine Mutter mag mich
nicht? Aber Dein Bater hält mir doch
die Stange wie?"
Frl. Hallseed: Ach, das thut er ja
blos, um die Mutter zu ärgern."
Tie Ausverkaufsblouse."
Aus Mesfina erhält die Frankfurter
Zeitung" folgende amüsante Zuschrift
eines Frankfurter Landsmannes: Am
Kraterrand deS Vefuv habe ich gestern
ein köstliches kleines Abenteuer gehabt,
welches ich Ihnen gern mittheile. Ich
hatte die mühsame Besteigung des Vesuv
von Resina aus durch die
Christi-Weinberge und über die schroffen
Lavafelder, wo an vielen stellen der
Boden glühte, zu Fuß gemacht. Ich
ist um 7 Uhr bereits in voller Toilette.
Der Kaiser Tom Pedro II. von Bra
silien stand, wenn er fich in Europa be-
fand, um 3 Uhr Morgens auf und.
machte seinen Freunden zwischen 1 und
5 Uhr Besuche. Nur die Königin von
England gönnt fich längere Morgen-ruhe.
zierliche alte Häuser in so träumerischer ! Ziehe, wie mancher Frankfurter Tan-
0 . . - ' - . . - . . ' . t ' 1 1. i ii inlrtitfr Strtiir mit Mlnr-
Rube fich sonnen, hat beinahe jede?
Hau? feine romantischen Geheimniffe,
seine dunklen Tragödien neben den
lachenden Comödien,' ganz abgesehen
von feinem direkten oder indirekten An
theil an der Weltgeschichte.
Unter den Gebäuden Alexandria'?,
welche von geschichtlichen Mythen und
schattenhaften Charakteren alter und
neuer Zeit förmlich umschwärmt find,
nimmt vielleicht da? alte tiarlyle-Haus
vie hervorragendste Stelle ein ; vor
Allem hat es in allen großen Kriegen
des Landes seine Rolle gespielt und
nicht minder bedeutenden Antheil an
den Glanztagen der Stadt seblft gehabt.
besorgte, ging gerade vom Backofen fort Mehr al? zwei und ein halbes Jahr
und verschwand in einem unweit bele
' . em r L. l I. ......
genen vauie. Alls oer enigegenge,eßien
Seite des Backofens lag ein großer
Haufen Reiser, wie solche bekanntlich
auf dem Lande für die freiliegenden
Backösen zum Anheizen verwendet wer
den. Ehe eS fich Förster Rothbart versah,
sprang Diana" dem Haufen Reiser zu,
gab freudig laut und blickte fich schweif- daS
mede :id na cd ihrem verrn um, als
41111 UUli i". D ' i f. tM
WaS bedeutet daS?" rief fie mit ! wollte sie sagen : Hier komm her! '
.itir nanifitorttimme und wies mit
ihrem langen Zeigefinger aus die Eins.
Mein Fräulein, ich begreife nicht
" sagte der Professor, bei aller
Liebenswürdigkeit doch einigermaßen
Über die Einmischung erzürnt.
Ja. was bedeutet da??" widerholte
nun auch AgneS. Erkläre unS!"
Und richtig Rothbart sand nach eini
gem Suchen, unter dem Reifig versteckt,
ein frisch geschaffenes Reh und eine
Flinte.
In diesem Augenblicke kehrte die Frau
aus dem Hause zurück, beschwert mit
vier gefüllten Napfluchenformen, und
stellte dieselben vor das Emschiebeloch.
! hundert alt es wurde wahrscheinlich
von den ersten Ansiedlern im Jahre
1640 erbaut wurde es während deS
französischen und des JndianerkriegeS
als Fort benutzt, und in der alten, jetzt
zerfallenen Küche befindet fich ein Brun
nen, der wahrscheinlich in allen Phasen
seines langen Dasein? den Platz mit
Waffer versorgt hat. In dem Hause,
fich über das gort erhob, plante
Braddock, im Verein mit den Gouver
neuren der süns Kolonien, seinen ver
hängnisvollen Feldzug. Hier war es
auch, wo der junge George Washington
seine erste militärische Bestallung er
hielt. Im Krieg von 1812 mußte das
Gebäude als Pulvermagazin und Ge
fängniß und im Bürgerkriege als Hospi
tal dienen. Unzählige Geheimnisse um
geben den Ort wie einen Nimbus, und
nus-Habitue. zu solcher Tour mit Vor
liebe die schlechtesten Kleider an. Den
Hut hatte ich gegen die Sonne herunter
gekrempt. Einen im Wald geschnitte
nen Stock in der Hand. Gesicht und
Kleider verstaubt, sah ich nichts weniger
als gesellschaftsfähig aus, so daß man
Alles, nur nicht z. B. einen ehemaligen
Verkäufer eines großen Seidenhauses
hinter mir vermuthen konnte. So
keuchte ich mit vorgebeugtem Kopf den
steilen Aschenhügel hinauf bi? zum Kra-;
ter. wo eben eine Gesellschaft mit der
Cook'schen Drahtseilbahn angekommen
war. Unter den Damen und Herren
erregten besonders zwei Damen meine i
Aufmerksamkeit. Mutter und Tochter,
die meinen lieben HeimalhSdialekt, echtes
Frankfurter Deutsch, babbelten".
Mehr alS die Damen selbst war mir
das Muster auf der Blouse des Frau-
leins bekannt. In eifriges Nachdenken
über letztere Bekanntschaft versunken,
hörte ich auf einmal die Worte:
Guck emal Mama daS kleine bücke
lige Kerlche. der läuft unS schon die
ganz' Zeit nach."
Auf ein Wo?" von Seiten der
Mama, antwortete fie mit der ganzen
Nonchalance, mit der man dem da
nebenstehenden Abruzzenräuber keine
Kenntniß des Deutschen zutraut: Da.
der mit dem Räuwerhut, der stellt so
! unheimlich auS!"
Nun ritz aber meine Geduld, in einer
Sekunde stand ich, den aufgekrempten
Hut in der Hand, vor den Damen und
Die schlauen Handwerksvurschen.
Noch zu Anfang dieses Jahrhunderts
durften die Handwerksburschen, ohne
eine gewiffe kleine Geldsumme vorwei
sen tu können, nickn aus einem deutschen
Lacrimae ; Staate in den anderen wandern.
Sie umgingen diese Verordnung,
indem sie in der Grenzstadt eines Lan
des Quartier nahmen; Tags darauf
gaben fie dem Wirth ihren Tornister
mit Hab und Gut gegen eine gewiffe
Summe zum Pfand und ließen sofort
ihr Wanderbuch vifiren. wobei sie ihre
Baarschast vorzeigten. War das ge
schehen. so stellten fie dem Wirth das
von ihm empfangene Geld wieder zu,
nahmen ihren Tornister auf den Rücken
und wanderten wohlgemuth in's Land
hinein.
Lrstcr Gedanke,
Fräulein (alte Jungfer): Wo find
Sie denn eigentlich zu Hause, Herr
Schmidt?"
Herr: Ich bin ein Anhalter."
Fräulein (ausspringend): Ach, da?
ist ja herrlich. Herr Schmidt !"
Der Professor in der Sommerfrische.
Ab?r, lieber Herr Profeffor. Sie
baden ja die vor einer Stunde gebrachte
Milch noch immer nicht getrunken?"
Profeffor: Ach was, lassen Sie mich,
mir gehen ganz andere Tlnge im Kopf
herum als Milch!"
Gutes Renommee.
New Yorker Zahnarzt (zu dem lünd
lieben Patienten in seinem Stuhle):
Wünschen Sie Gas?"
Patient: No. Sir dceS i mir zu
arg dheier bei Eich. Geben'S mer Petro-leum."
Gc0iiiikcnspäne.
Am leichtesten kommt durch diese Welt.
Wer gelassen ist und heiter;
Je öfter man auf den Kopf sich stellt,
Je beschwerlicher kommt man weiter.
Mancher verbittert sich nur darum
jedes Lob, um wegen seiner Bescheiden
heit gelobt zu werden.
Andere glücklich zu machen ist leichter,
als sich selbst.
Ans der schule.
Lehrer: Also das Rosenblatt hat
einen gezähnten Rand. Kannst Du mir
noch ein Blatt mit einem gezähnten
Rande nennen?"
Schüler: Das Sägeblatt!"
jeh' 'mal
wann der
Ein SctIciukopi.
Schneidermeister: ,Emil,
zum Bahnhof und sieh' nach,
nächste Zug abjeht!"
(Nach zwei Stunden kehrt der Lehr
! junge, in Schweiß gebadet, zurück.)
Schneidermeister : Himmeldonner
weiter! Wo warft Du denn so lange?"
Lehrjunge: Meester, ick habe mäch
tig lange warten müffen, aber jetzt eben
i .st er adjes ahren!"
Und sei sie noch so wohlgeformt,
Und sei sie noch so sammetweich:
Die Hand, die fich nicht öffnen
Ist mißzeftaltet. krallengleich.
will.
wichtige Logcrung.
Profeffor (erklärend): Sehr viele
Gelehrte hoben dargelegt, daß Groß
dritannien in prähistorischer Zeit mit
dem gestlande zusammen hing. Was
gebt daraus hervor?"
Primaner: Taß dies jetzt nicht mehr
der Fall ist."
sechste Devotion.
Ter LandeSfürft (in der GeflügelauS
stellung): WaS ift denn das dort, Herr
Profeffor?"
Profeffor (VereinSvorfitzender) : Seine
Majestät der Wachtelkönig."
xitiNiioi.
Commiffar: ,.Weshalb vermuthen
Sie, daß es auf einen Raub abgesehen
war. als Ihnen der Verhaftete einen
Schlag auf den Mund gab?"
Zeuge: Weil ich verschiedene Zähne
mit Gold plomdirt habe!"