Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, June 17, 1897, Image 9

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    lot Strahbnrg.
BMrw VchmanH düitete m dem
sanft so heiteren LachftUdch,,'. in der
StkinthorslraKk dkS alten Stradurg,
Die peinliche Ordnung und Sauberkeit,
die wodlgepflegteii Blumen und d'c
blendend welken Vorhänge an dem
ri.hrinn .,nkreden druckten dem arm
l.chen emach semen eigenthümlichen
Stempel aus den Stempel anspruch?
loser usrlkdenheit. Und dennoch du
bleierne chwermuth.
Ein schwerer Kummer bcoruckte seit
vierundzwanzig i-tuiiden das ycrz der
alten braven Wittib, die schon so man
cheZ Jahr hier oben in friedlicher Stille
häufte. Ihre altersschwachen Augen
waren voin deinen gerbthet. und noch
immer rannen die Thränen über die
runzeligen Wangen. Du große Horn
drille hatte sich hoch aus die Stirne ge
schoben, um ihrem dunkeldlaue Baum
wollentuchk den Weg zu den vermeinten
llgeii orten zu halten. Immer und
immer wieder wanderte da? große Ia
schentuch an die nassen Augen.
Dn
äomlagsM
r
ZchrGg -
Bcilac iim cbiaskn Zlaats Anlciger
S. 4.
WaZ sollte
Stuttgart niederzulassen.
nun daraus werdend '
Und rückwärts schweiften ihre Kedan
ken in längst vergangene Zeiten. Auch
sie war ein Mal jung gewesen, jung
und hübsch. Und der stramme Mecha
nikkr.Kehülsk, der im Geschaht ihres
nter tbütia war. halte 8 ihr unge
Nad) wenigen ZageSmärschen schon
stießen sie zum BelagerungZ.Korp.
Schittigbeim, der große Vorort im Nor
den der Festung, war ihr Ziel. Hier
sollten fte in Thätigkeit treten. Die
Batterien, auS denen fte die feindliche
xrfit mit liiefckoffen beweisen sollten,
waren schon gebaut und harrten ihrer
Gebu'che nicht weit von der nneviung
entserrt.' verfteckt. Enn Herz wollte
,hm vor Aufregung zerspringen. Jftzt
-gen Nch die MWHCi in mm cui
niiuck um ihr Wahl zu bereiten, feie
3 ... . : . v : j , ., h
thülei: dies, oam nie nni'
Rauch nicht iahen- 31 V
blick kamen zwei 1'iavcven c9 Mg',,
weiche Kühe von der Weide heimkrieden.
Aaron schlich hinaus ti war schon
Dämmerung, den Mädchen in den eg.
Liefe when ihn, stießen einen Schrei
au und flohen, aron eilte in 4
du'ch zu den Indianern zurück, Er war
glücklich. Jetzt würden ftch die nted.
ier vorbereiten. Sie müßten, daß In
dianer da seien, bereit fte zu überfallen.
VnTjin er-
. . , l är i . m . v , , . . r, . . ?
- ... . . . i . . ' " Ki.' um uu9 u uui wu
niltmifi oem Kanonier Muym, zu: um. ... g Ansiedlung. und alS Alles
Na wart. Kerl. , n werd' ich kriegen!- fern ,u. Ermann im tiefen Schlafe zu liegen fchun.
ib Ei ;!! In" m ' auaJ i glichen die Zbhaut! gegen das nach.
V&k W '"'Schon waren fte nahe. .....prangen
daKommando. N?n WUdelm. me,n Junge!" ruf. fte auf und stürzten ftch auf dS Haus.
- ' nh inh liMt das diese immer und immer wieder aus. Sin Blitz, ein nall und ein Indianer
summend und zischend ftug. Ui eude ,hr laa hingestrecki. Im nächsten Augen-
. . , r , : artinnr rann innern .im ? r. . . ,i4
bau Sie hatte ihn geheirathet uno oeniijung.. 0 Ä nr,mi( f! über de runzelten rangen laun. dint iraq c vv
.Alt as !Sffifftaw " 0m R mf,n wn "1
KtTVSfl W! in achte Wilhelm diese Entdeckung, die a , sterbend zurücklaffend.
Z . .art nicht mebr Ihr Mann ver- Welch' furchtbares Ber angn.ß i , n m Ijura "gen nch M, d.n Aaron jedoch blieb chig W. Er
D.r Etrickftrumpf war .hr.r welken : 7' X ,-ch.ech. mit ihrem Bruder, der Em wunderbar t arer nmg . . . Svrenaarana. H wollte ftch gefangen nehmen a .
Hand entsunken und ruhte ant ihrem ba3 tzM, Übernahm. Und er veronmorgen , , 7""käben bre Wirkung an dem ik I Jahr. 1734 M Joil. Hi. N war seine eriung. w
Schooß. Bor ihr aus dem rothbraun ! hinaus und über den Rhein, um in ; ffiiirtteiriberfler zum ersten Male m JrSu Farmer mit seiner aus Gattin und auf ihn zu um em Jahrz dn durch
aestrichenen Tische aber lag em Br.ef, ! selbftänbr ein kleines Ge- Thätigkeit tre en sollten. M?bl .Wm vechSr. nach dem i zwei Ahnen bestehenden gamilie von Schmerz gealtert : Mitfte chn on
der vom vielen Lesen bereits stark zer- zu beginnen. I DaZ Steinthor sollte von hmn ZM. .ehnt der hennsulvanie nach B.rglnien. wo er aber - erkamUe chn n ch.. Dann lud
kn.tter, war. Die Schr.st war an man- m tx fd)0n (eM Jahren todt, dergeleg. werden. Der wnth n ncht- gM, an der mithals, eine Ansiedlung am Shenan- der alte H,t eme P , ole. Xu haben
cheu Stellen erwischt, und die Spuren i m fte at slüein zurückgeblieben m der , bare Thurm d ese Th res bot ihnen , 7 ' 6lf Meilen südlich vom heut,. ; meme Söhn. dt rt :f rr unb so
herabfallender Thränen waren , feen fremden Stadt. . S Z'k, K,.! tz kbrt d.r Hauptmann, der seine ! Woodftock gelegen, zu gründen. " "'rSE
bemerkbar. ! hatte sie aufgehört. ,ich fremd zu myien . r u '.n. bis mm Ausaana des Erd-! Eines Tages, während ,em. Sdyne an i.n..
S&SSäS - -!4Sä!ä
v., m . a, . . t-.i. w -,s. iwvnnriitftm niFiiuiii ujuuciiv.i w.. , .
i'?Kr? am : er ouie ein rui' , uc.n ?7, i. ' fft,rnh,
Noch einmal wischte ftch die alte Srau
Mühling die Augen, dann schob sie die
Brille aus die Naie und erhob mit zit
ternder Hand den Bries. um ihn noch
malS gewiß zum zehnten Male zu
lesen. Zwar kannte sie den Inhalt be
rei.S Wort für Wort auswendig, aber
dennoch mußte sie ihn abermals vor
Augen halten. War es doch, als ob ihr
Wilhelm zu ihr spräche, wenn sie seine
etwas ungelenken Buchstaben entzifferte.
Seufzend, mit zitternden Händen las fa:
..Stuttgart, den 1. gmi ioivi
. Mein liebes Mutterherz!
,Du wirft mit Unruhe einer Nachricht
von mir entgegensehen. Denn das große
und welterschütternde Ereigniß wird
auch dich mit Angst und Besorgniß er
f'illt haben. Alle Welt spricht ja vom
Gri,r,e ninrnnnd hfilkt NikHr UN etwas
anderes. Und dein treues Mutterherz
sorgt sich UM den -ohn. Nun. mit
machen muß ich ja freilich auch, soeben
ist die Gestellungs - Ordre eingetroffen.
' Mich bekümmert nur, daß du mein
Herzensmütterchen. drüben bei den über
rnüthigen Franzosen ausharren mußt.
Wenn ich doch schon verheiratet wäre,
da wäre das ganz etwa? anderes. Da
müßtest du ,chneN herüberkommen und
' " n r r jt - r 1 ( . I Ti ,
meinem Frauchen Ge,eu,M,i ci,icn,
würdest du schon noch uoer oie
m VK - ' " i ., I ' -
ic cv- 0tfk,i lrtHo ihr ;i! itfiin
liTlPT DlCIDcII .VII C ihvuuj f 0 ' ,
S iger ihn unmehr zehn Jahren Die achte Stunde zum Beginn
be einem Mechaniker untergebracht, da. 1 des Feuers ausersehen. Der Kmman
m" sie Ihn och wenigstens in der Nähe deur deS Artiller e wollte persönlich er
hätten. Und zwei Mal jährlich hatte Eröffnung der beiden neuen Batterien
Wilhelm d,e Eltern in Straßdurg de- beiwohnen. Die Kanoniere standen
sucht Nun war er seit einem Monat ! hinter ihren Ge,chutzen bereit. Sobald
Uicai. Z l nnain, ; inerI erlcke nen würde, tollte daS
Kel Äu geboten hatte, sich ftlbftän-! Richten der Roh beginnen. Wilhelm
big zu machen. Aber wofür nun das hatte d,e zweite Nummer am ersten G -all?
Wofür? ! schütz- Er also mußte dem ersten Ge-
Seufzend faltete sie den Brief zusam-! schoß die Richtung bestimmen.
tujcu uii" 1 f 10 i..x.iurr r(MAiiBA hnrrtp et
lNeN unv HElTlC iyil lll ucii iuy"" H""a ..'""Xi a. ' tu", cyt
A ,.w.mm ',, m SStJS.
Ui v, ,
auf das Erscheinen des Scharfrichters
warte.
iis,!i?staden!"
gens früh bis Abends nahm lyn oer gtm Excellenz ist mit dem Ätaoe
Dienst in Anspruch. Nur eines de eingetroffen.
drückte ihn schwer : daß er seinein Müt-, ' Muten Morgen. Kinder", begrüßt
terchen keinerlei cachricy: von m 3" er leutselig die Artilleristen. 'Lann
kommen lassen konnte. Der Grenzver- tx öen gefetjl zur Eröffnung des
kehr war nämlich vollkommen aufgeho- geuna.
den. Briefe wurden weder hin noch her Schari und deutlich ertönen die Kom-
besördert. Und er wußte, daß die arme andos des HauptmanneS in den hellen
alte Frau sich in Ungewißheit verzehrt ! borgen hinaus :
Die ersten Nachrichten vom Kriegs- Kommando,. .. Sprenggra-
! schauplake riefen die widersprechendsten : naten , Gerade aus ! Thurm am Stein-
1. " 1 nr .i I w . - . . .-w . m w I
Empnndungen vei iuuiicirn iuui . th0r( gdere Scharte', Acykzeyn Giao
u,.! ;t (!nHrnhir! ffnieen, iitirrnft 1INÖ VON die en m oie viiv
Otc, 1 1 v 1 Mf... ... . . 1 "r - 7 1 '
wankte der Gerufene ihm entgegen. j niß entführt, ehe den Knaben ihre EI
..Mensch, wo hatten Sie denn Ihre j tern und Freunde zn Hilfe kommen
Augen Sie waren doch sonst ein ganz ; konnten.
tiicbtiaer Kerl! . , Ader wie sehen! Aaron. der ältere Knabe, war kräftig
.sdtä-jäaCJät U. ei r.tca -l t-miAwmmmk Im
ie denn aus: untervracy er sicy ikiv,i. ! geoaui, roou,i unv ,v,,vv.
T)fm 9dwekrmann Wilhelm Müh
ling verging die Zeit schnell ; von Mor-,
und seine Stimme nahm einen etwas Antlitz. ÄUch oeia er grooes.
fro.mhliAen Klana an. ..Sind Sie 3 Kopfhaar, und das Alles machte ihn
,9" 1 ken Indianern aenehm.
Herr Hauptmann." stammelte der! Sein Bruder Peter jedoch war ein
Unglückliche. ..meine .... alte Mut- schmächtiger, zarter Junge mit blauen
tn , ! Augen und gelblichem, goldenem Locken
Weitn kam n nicht. Ein Schluchzm haar er war gnade von jenem Ty-
erstickte seine Stimme. ! pus und jener Erscheinung, die der n-
iw Mutter?" dianer am bittersten haßte. Während
pr Mekrmann deutete mit der Rech- fte ihn. den Starken, verschonten.
durch des Paters eigene Hand tollte er
sterben.
Furchtbar weh wurde ihm um's
Herz. Das Blut raste durch seine
Adern, als sein Vater langsam die
Pistole hob und auf sein Herz richtete.
Seine aan Gestalt begann unter der
H l j . ,1 . 4 '4s I " U " " iJ ' 1 ' IS f -
i.3 Kopfhaar, und das Alles machte ibn , ungeheuren Erregung zu erheben.
2 rl7 ' . . n, .. . , -rö 0r nur
eine ganze iun mmjm
seine Zunge. O Gott, könnte ich doch
sprechen !
Eine gewaltige Anstrengung und
Vater!" kam der Schrei von seinen
Lippen. Er hatte die Sprache wieder
gewonnen und lag wenige Sekunden
später in den Armen seiner glücklichen
Eltern.
?&t würdest du
Grenze kommen können
ick mich an dem allgemei-1 liel und Stolz über die
,'en Kampfe detheilige. so ist es doch hrlichen Waffenthaten seiner Kamera-
hart, gerade jetzt ins Feld zu müffeu : öcn andererseits Mißmuth darüber,
sechs Wochen vor der Hochzeit! Und it)m ich! vergönnt sein sollte,
meine arme Marie, die fttzt jetzt in Of- an bem Kampfe theilzunehmen. Dazu
fendurg auch mit verweinten Augen , im Öic wachsende Beunruhigung um
uno malt sich lauter schreckliche Bilder
aus! So muß ich denn euch zwei arme
Frauen in Kummer und Sorge zurück
laffen! Ich selbst bin zur wurttembergi
schen Festung - Artillerie - Abtheilung
nach Ulm einberufen und wnde dem
nach kaum mit dem Feinde in Berüh
runa kommen. Denn daß die Sranzo-
da? Geschick seiner armen Mutter.
sKMrtftiii treten die Kanoniere vor.
und in wenig Sekunden sind die vor
schciftsmäßigen Handgriffe mit Pein
llcher Genauigkeit gethan.
Ladung !"
Die Nummern eins, drei und fünf
theilen sich in das Laden des Geschützes
Straßburg war einge,choffen worden $em Lanvtvehrmann Mühling wankten
und sollte sinnlich betageri uno oe- gniee. Es wird ihm schwarz vor
schoffen werden '. ! den Augen. Kaum ist er im Stande.
Eines Taaes las er in der Zeitung. hi(, ifm; blieaenden Handgriffe auszu-
daß die Stadt Straßdurg aus sammt-! xm. Mit zitternder Hand schraubt
lichen Feldgeschützen des Belagerung?-: er Öie Fiiktionszündschrauden ein. biegt
,, iliriiun rt.'ftimiiiMcitterien 1 so.umM mi statt imh fAlitn
ftipfcpti und sckluaen fte den anderen
schwachen Knaben unbarmherzig.
Aaron liebte seinen Bruder und ver
nrheni rik er an seinen Feffeln. um sei-
nein sanften Bruder zu helfen. Er rief
ihm stets zu. Muth zu yaven uno zu
hoffen. Es werde, es müffe Alle? an
derS werden.
Eines Tages jedoch konnte der zart
,kn,,tp Netkr die Strapazen des Mar-
sches nicht länger ertragen und er brach
Kilflns mlammen. Kein Stoßen, kein
Schlagen seitens der brutalen Indianer
half mehr.
Da beriethen die Rothhäute einige
Minuten lang. Dann standen sie zur
nacv lauiii um i 15 eyen yeiugciujußcti um ; er oie ruuuusjuuuiiviuui'"1
rung kommen. Denn daß die Sranzo-; aox und' einigen Feftungs-Batterien , m Reiderdrabt nach link? und schließt
ken ,0 weit vordringen sollten, ist od befADen worden sei. was zahlreiches gMndetem Laden den Verschluß.
nicht zu befiirchten. Wenn sie aber kom- zgründe in der Stadt veranlaßt habe. SCt ,ru gas gefürchtet? Kommando
men. nun, so werden wir sie mit bluti- Besorgniß um die arme Mutter er
gen Köpfen zurückschicken. vrauu,,
dich also gar nicht zu ängstigen denn
oie Festungs-Artillerie ist die reinste Le
bensversicherung, wie unser alter Feld
webel immer sagten besonders wenn ne
hinter den Wällen von Ulm steckt. Gern
hätte ich meine Braut noch ein Mal be
sucht, aber davon kann keine Rede sein.
Morgen muß ich nämlich schon abreisen,
irh ifitt mein herzensmütterchen.
muß ich schließen denn ich habe noch al- Berstärkung des Belagcrungs - Korps
lerlei zu erledigen. Man weiß ja gar j gtralbtitg abzugehen hätten,
nicht, ob man je wieder zurückkehrt. Auch diese Nachricht erweckte die wider
v i nrnfernftuliacn Franzosen IN ; th.A.nhftoti Kmnnndunaen in Wil-
vi VM" " t 1 1 )iiuniwi"" ""v .
Straßdurg dich nur nicht zu sehr ärgern. ; h uft. Jubel, da auch er dazu
reichte dadurch den höchsten Grad. Was
mochte die Aermfte auszustehen haben?
Sie. eine alte hülflose Frau ohne
Freunde und Verwandte, und noch
dazu als Deutsche ! Er wagte es gar
nicht, sich das Schreckliche ihrer Lage
auszumalen !
erfolgen, dem er Mit so undeschreiv
lichem Bangen entgegensieht.
Richt!"
Bleich, am ganzen Leibe zitternd, tritt
der Betlazenswerthe hinter den Lafetten
schwanz. ' Mit unsicherer Hand stellt er
den Aussatz nach Höhe und sme ein
. lini? .ftnnh nur das BodenMck
uuni uu , .
n . .f Xn.iti her Gesell! kill, ' -;iu- n hiftftt rti-n raTCI-
VI U"! 1--, " UUU llLUltl, uvi " 1 ilil Ulr . I
..!. a. ;t Onrntinnuii' ffls . ...n.... :i !k. ÄoTih.'tiimstt k?- selbe ?bor einaeoaen!
oai oie erue uiw uaut (jymwa',.. leNiUFivan um lyvcn yui.Mwtuvii ,
ner Abtheilung, worunter auch er. zur Minden Kameraden die nöthigen Winke ! Begeistert war die mmung der
M..X.,,.,. n,f,inaL-Korvs . sijummcr eins das einnebenden Truppen. Ler rew lyrer
viiVuiiuHv, ' ucuciiu, .JLm1.u cKi. mm furrnA.
QurMrnh der Ricbtmatcvme aieiqiau'-, ,up,ec
nach seinen Winken dceht. .
Es dauerte lange, bis der Wehrmann
mit seiner Arbeit fertig ist. viel länger
nuck dem Steintbor. Dort
am Steinthor , , , im Dachgeschoß."
Der Hauptmann hatte begriffen.
Kanomer MUhlmg sou mazi meu
zum Geschützdienst herangezogen wer
den." befahl er. ..Er soll von heute
an nur noch beim Munitionstransport
Verwendung nnden.
chreckliche Wochen folgten für Wil-
Helm. Wochen der surchtdarsten See
lenangst und fortgesetzter Aufregung.
Die gräßlichste Ungemiszoen um vu
Geschick der geliebten Mutter raubte
ihm alle Spannkraft. Er schien um
. ?tAUA rtArtldvt
zeuii ui)ic nlu"1" , rniiiuuii tun.
Ein trostloser Anblick bot ftch ihm Seitg und nur einer blieb dem Knaben
jeden Morgen von neuem. Das Stein- mit. Dieser aber spannte einer der
thor nicht nur. auch der ganze benach- i vergifteten Pfeile auf lernen Bogen,
bartc Stadttheil war allmälig in einen , Des Knaben Augen starrten, groß
Trümmerhaufen verwandelt worden. ! unÖ weit, in Todesfurcht, auf die Roth
Tr mttcktiae Tburm war verschwunden Seine Livven bebten. Aaron
und mit ihm der alte Hausgiebel jettte an seinen Feffeln. Er schrie und
dahinter. bat, man möge doch ihn an Stelle des
Am 27. September verstummte end- Bruders tödten vergebens. Man
i kz fherne Kebrüll der Geschütze. ibn nickt. Ein Vfeil schwirrte
Die weiße Fahne wehte von der Plat- Öur Öje gu t und wenige Augenblicke
Z. .. . rirtii..n..o L . . . nrw.
fhrtr I.in Jieter tOOI sl UT 0r rve.
Aaron stieß einen einzigen furchtbaren
Schrei deS Haffes und der Verzweiflung
aus. dann umfing seine Sinne eine
wohlthätige Ohnmacht.
I er wieder um Bewußtsein kam,
: lag er in einer aus Zweigen gebauten
! Hütte und neben ihm kauerte ein alter
! Indianer und cedizinmann. ,e-
nein gebrochenen Englisch erzählte der
Alte dem Knaben, daß der Letztere sich
' von einer wochenlangen schweren Krank
heit erhole, und daß der Indianer
stamm, der ihn entführt, ihn auch als
Mitglied aooptirt hätte.
Als Aaron dies hörte, wollte er hef
tig proteftiren. Zu seinem Schrecken
aber konnte er keinen einzigen Laut her
form des altehrwürdigen vcünster-
herab.
Unbeschreiblicher Jubel herrschte im
Lager der tapseren Belagerer. Die
alte deutsche freie Reichsstadt war nach
beinahe zweihundertjähriger Fremdherr
schaft dem Reiche zurückgewonnen!
Am 30. September erfolqte der ieier
liche Einmarsch der Sieger in die er
oberte Stadt. Am gleichen Tage waren
vor 139 Jahren die französischen Gene
rale Louvois und MontclaS durch daS-
eil" ' t w ' - . . mim s vvm v ' -
nn hoffentlich nehmen wir den ver-, laufen fein sollte, an der Befreiung 1 klick
chen ijtsaises von sranzv-; er Geschütz-Kommandeur in ganz
mitjtimirfert. und Angst ..c nnr Msb und Aeraer. und
i U Ol,uV .O" ' UU)U ilif ui . rn.,,
sgave ! .sd?n ht dem ttedanken. daß , piitm.inn stebt wie auf Kohlen.
,U1IUU WllU " -7 7
;ie alle waren Mehrer des Reiches ge-
mnrt?n
Auch Wilbelm Mühlings Herz empfand
. c l.u. rwoiiim-
das Erhebende diele? Einzüge-, , - - . Sprache verloren. Was
der dumpfe nagende Schmerz w,ch mcht " g
vor , semer emartertm Seele ann in indianische Kleidung
Würde er em Mütterchen wub.r- t , . - .
sehen? Oder lag sie begraben unter, . . - -5
''(st, ijonwiu utiuv" " v" ! oerusen ieiu iuuit,
flirten Rotbdosen das schöne Straßdurg . m deutschen Elsaffe
. .L CCVrt tMAiltf im irPHlnl nr jl X .
enonci) roieo uv. u "z Y i piazem
xi,; koin wäre ia eine Aufgabe ! a
für uns FestungS-Artilleristen. dazu verurtheilt sein sollte. das.Tod welche Blamage vor Seiner Ercellenz! ! sehen? Oder lag sie WP ! seinem Körper eine kupferne Fär-
wohl, theure Mutter! Es grüßt und süßt unb Berderdm speiende Rohr aus den , Endlich, endlich ist die Richtung ge- den Trummern des alten Hu,es m ver , ließ er ftch von den
!ick im Geiste ! Wohnort seines Mütterchens zu richten ! vmmen. Das lang erwartete ..Gut" Steinthorftraße? Hat e ein Granat . . . m imt
immäom ' .. n.lk.i, " . Ä ..:: w. ! - . - cn-i.it an..x. hM a1 ntnr IN?N?N aiierik lic ücnn
oein ntuci jzgm oer .piimisuius uci o""-""!uus des Ricyiianoniers muuw V..... ,
..as.Artillerie in Ulm! - das 1Itlh i. vaterländische Beaeisterung des s,,kr. Nummer eins läßt das ! Morgenkaffee m ihrem tubchen aber
(frnftee und Heiteres aus Mcck
lenburg"
erzählt C. D. Staudinger in einem
kürzlich erschieneneu Buch. Da finden
sich u. A. folgende Scherze erzählt:
Wegen allerlei Üngehörigkeiten war ein
Tagelöhner von seinem Herrn auf
einige Tage ins ronoaroeiiÄuuus gr-
schickt morden. Das ervinene lyn leqr.
miAo -lahr? svater. kurz vor seinem
Tode, ließ er seinen Herrn noch einmal
zu sich bitten. Dieser, ganz geruqrr.
kam sofort, wollte gefühlvoll Abschied
nehmen und fragte, was er ihm denn
fönst noch mitzutheilen iiade. Ich wull
Se man seggm." sprach der Sterbende
mit matter Stimme, wenn Se ok mal
in't Landarbeitshus up de Tretmühl
kamen füllen. Hollen S sick immer gaud
linkfch. denn ward Se dat lichter."
Als ein Herr erfuhr, daß seine Knechte
wieder Hafer für die Pferde gestohlen
hatten, nahm er sie in 2 Mark Strafe.
Den einzigen, der nicht gestohlen hatte,
entluß er mit den Worten: So'n fulen
Minschen. de mch mal Xuft Yen. ror nn
Pird tau stehlen, den kann ick gornich
bruken (aebrauchen)." Auf der Fahr
zum Flottenmanöver bei Warnemünde
1875 entzweite ftch ein junger Herr mit
einem kräftigen Seemann. Dieser
machte dem Streit schnell ein Ende, in
dem er den Herrn mit starker Hand er-
griff, ihn überford hleu uno lanajiuaj
fragte: Könne Se smemmen?" Natür
lich lenkte der Ge maßregelte sofort ein,
und der Friede war hergestellt. Ein
Dorfschullehrer aus der älteren Zeit
theilte seinem Pfarrer feine Verlobung
mit. Oh," meinte dieser nach freund
lichem Glückwunsch. ..das ist ja eine
aute Partie, ich hörte, das Mädchen
habe sechzig Thaler auf der Sparkaffe."
Ein seliges Lächeln verklärte die Züge
des Brüutiaams. ..Man munkelt so-
gar von vierundsechzig." sagte er be-
friedigt.
, -w UHU wiv " -1-7 - I UUllVHiv" - ' 4 '7jSi"i
klang jst freilich ganz beruhigend. Aber Soldaten behielten die Oberhand. Wer , Kurbelrad los. Nummer drei und
wer konnte wiffen. ob diese Franzosen onnte miffen. ob die Fest'.iUg sich nicht lc3m öie Hebebaume nieder. '
nicht doch am Ende nach Ulm marschir-1 bQtb ergeben würde, oder ob man j ttctcn zurück. ,
ten und die Festung belagerten? Alleb glM überhaupt ernstlich bombar muß der Zuruf Schuß" er
Welt war ja so fiegesgewiß m Straß- bz eiB handelte es nch nur um m Ader Seine Ercellenz winkt
bürg! Und wenn man in Paris nicht ! w Qftem(m'che Beschießung der .alle - gr sich zuvor selbst von der
. . -.J.. ...i vnUrs fs M'Irde man 1t..v -t.: U...wiifovi Hliirhi fitlf ?Ilsl i k S .-fiH t, i(iarlilli1n fhf
Mördern seine? Bruders
ihren begrüßen.
Sn kt Nurrm in einen Waffertumve!
blickte, sah er nur da? Spiegelbild eines
bürg! Und wenn man in v'" v : me systematische Micyieizuiig uci
seiner Sache gewiß wäre, so würde man Unb babei mitzuwirken würde eine Lust
noch n cht den rieg ernari ein. Er würde iqon gui ziezen.
7. . V iMVniltt . f n ...V. c) "X ntlU
Krieg bleibt lieg, uno c9e; Ader die sreifleaenoe ur -Sohn
und Ernährer unter den Waffen ! glichen Wohnung ging ihm doch ge
ZU missen, war für eine alte und em- mx- im Kopfe herum : Stemthor
same Wittwe keine Kleinigkeit. Und - &art am Wall, hoch oben m dem
Lu, keck? Wochen vor der beadsich. (S,he alten Sause?. Wie leicht
UU,V k 7 l"-T- ' vo--- "
tigten Hochzeit!
Wieatte sie sich gefreut für ihren Wil
helm, daß er seinen eigenen Herd grün
den wollte! Und auch für sich, denn d,e
auten Kinder wollten es za nicht ander-.
alS daß fte nach der Hochzeit zu ihnen
. . k!. mtirtit in nerotfe auch Nicht
C;. ur bösen Schwiezermutter die
hätte sie eine Anlage, , , .Was wurv
nun a S seinem Geschähe werden? Seit
ewm Monat erst war er seldstständig
und Mühe und Arbeit genug hatte e.
gekostet, bis er so weit gekommen war
ftch als ')'!echstnikus in seiner Vaterstadt
u(imimvwb. " - . ctia
Kiirbelrad los. Nummer drei und vier ! raiair s M ... , m. .
" . i n v rz AL. . . r ' l 1 11 1 t i v t u i v 1 1 it ----- .
Aste , Ar, luuuuu ,iuiiu.u -.-s- ; c.,xa Win WM hislr er I un
,.s hm Bnraersteiaen der engen fcttsl : I ... :!1Z "
fol- ßm, um den Einzug der Deutschen mit' 'eriqeioen mr
Ader Seine Excellenz winkt ad. ! anzusehen. Man sah e, thnenstN. wie n b Wü
Er will ftch zuvor teldlt von der mich-! me nramm un
tuna der Ge chütze überzeugen, ehe Die : oie muiieraasie v 0 ft her die Indianer eine Nieder-
ersten Schüsse abgegeben werden X!Ztmmten lassung der Weißen überfielen, ließen sie
Svorentlirrend tritt er an daS erste ! den nch die,e Muftersoldaten von den , ,
Geschütz heran. Dem Kanonier Müh- brüllenden Horden die vor .ZwnTagen Z veriloffen. Aaron
lin. stockt der Herzschlag. Leutselig im Rausche der TrunZenhe, sich zum er kübscher Krieaer und
. n .t . . cn.i.: r u, ".lawin r nmjpn .v. 1 -7- 1- . 101
mckt der General den im 'm guter Jäger geworden. Dst kamen sie
u.vaav 11t' nnni iic iinir jejii uiuniiu iumh -
IJJUUCl um? V 1"" " . UlüUUWUi g. " I"?"", 1 ' - . ' 1),' Shrir alll UK UUUtLAtiyU in wit
konnte eine verlorene Granate sich m ihr qelewtnt m t der Gaftcr em alte? Mutterchen rvor T
einsames Stübchen vernren ! Um volle fünf Meter zu tief gerich-, .Wilhelm, m.m Junge r u t ff verhörte Aaron den Plan. d,e
Em graiziicher weoanie : ttly ruft er in nqnicyer mpvru uuu i 1 ön.
; aus. indem er ftch Mit mißvmigenoeroyne IN
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Zerstreut.
Der berühmte Profeffor Ampere
pflegte jeden Morgen, wenn er 'ich von
seiner Behausung nach dem Institut
begab, an der Seine vorüberzugehen
und dort zwei Schwäne mit Brod zu
füttern, das er zu dem Zwecke in seiner
Tasche mitbrachte. Emcs Morgens, ais
! er etwas eilig von Hause sortgegangen
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roar, oeiueriir ci, uub ci nun n"
liche Gabe zu Hause vergessen hatte.
Arme Schwäne," rief er in liebevollem
Tone, cs thut mir herzlich leid, daß ich
euch heute kein Brod eden kann, doch
Hier bade ich zwei ous: kauft euch
selber welche?." Sprach-, wars den
Schwänen ein ?!weisousstück hin und
ging seines Wege? weiter.
In sreudiger Stimmung, unter iZ
Klängen der Wacht am Rhein, verließe
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bden Kompagnien die Festung schütz heran. '
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n fte ibrer Te entgegen Mit wel mann mit einem vernichtenden Blick aus ' den Seuerwehrmann in die Arm .
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ttich'einwilrd!. jwie ihm befohlen. Dann raunt er , ,ammenhng.
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ist I oqnim, zu untnumn.
Al? er das hörte, dat er durch
Zeichen, daß man ihn mitziehen lassen
solle und. da fte ichon vertrauen in iqn
aesaßt hatten, bewilligte man
Wunsch.
Glücklich war Aaron! Ader w:e soll er
die Ansiedler alarmiren?
Aaron lag an jenem Abend in einem
Ein weiches lerz.
Du. Pepi. warum ftebt denn Deine
Meisterin immer so vermeint aus?"
Ja, die hat so ein eicheS
Serz! Wenn sie m i r eine Ohr-
seinen feig' 'geben hat. thut eZ ihr nach-
her so leid, daß ihr , e d e s m a i oie
Thränen in die Augen treten, und 1 0
kommt sie den ganzen Tag
nicht au? dem Weinen 'raus!'
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