Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, January 07, 1897, Image 6

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Acpscl und Birne, die dcrncin solle,
müssen völlig baumreif geworden sein,
d. h. ihre Ztcrne müssen eine dunkle
ftmbc haben und die Stiele sich ohne
Miihe ablöse vom Zweig. Nicht völ
lig baunirciscZ Obst schrumvst ein, wird
richt wohlschmeckend, dagegen unanschn
lich, hält sich überhaupt nicht lange.
Skirn uonchrnen, Transportirc und
AuSlchüitcn muh jede Verlcizung der
?rrail ocrinicdcn werden. Ehe man das
ObstindcnAusbcwahrungsraumbringi,
latzt nrnn es an einem mäszig kühlen
Ort nachreisen, und kann es hier aus
dem Boden, auf einer Unicrlagc von
Stroh aufgestapelt, 14 Tage lang liegen
bleiben, bis es genügend gcschmibi"
hat, wonach es in den Aufbcwahrungs
räum gebracht wird.
Als Aufbewahrungsraum eignet sich
am besten eine kühle, nicht feuchte, nach
Norden oder Nordosten gelegene Siube
ovcr Kammer, beten Tempcralur eine
niedrige (ctiva 3 bis 5 Grad) ist. Grö
ßere Warme, hohe Fcuchliglcit und
Tempcraiurschwanlungcn bewirken frü
her die vollständige Reife und folglich
das Verderben der Frllchic. Bevor
ma die Fruchte in die Lagerräume
bringt, musz man sie gcnau durchsehen,
v.m die etwa beschädigte auszumerzen.
Man legt sie dann auf Breiter oder
Stellagen, welche, an den Wänden n--richtct
sind, und zwar jede Sorte für
sich. Das Obst ist so zu legen, dass der
Kelch nach unten, der Stiel nach oben
zeigte Die Früchte dürfen nicht durch
ihr eigenes Gewicht leide, also nicht
über, sondern immer neben einander
liegen, am besten auf Pavier und auf
nicht zu breiten Gestellen. Der Raum
innfe nicht nur kühl, sondern auch dunkcj
gehalten werden. Die Luft in demselben
soll rein und trocken sei! ist sie
dumpfig, so nehmen die Früchte leicht
Geschmack davon an.
Droht die Tempcralur unter 0 Grad
zu sinken, so musz man in geeigneter
Weise für Erwärmung sorgen. Die
Fenster könne von innen und au
ßenvcrhängtwerden. BcistarkcmFrost,,
zumal bei herrschendem Nord- und
Ostmind, ist der Ucberwinterungsraum
täglich zu rcvidiren. Ein Thcrmome'
ist nicht zu entbehren. Gegen Rattei.
und Mäuse suche man die Früchte sorg
fältig zu schüdcn.
Um Früchte, welche zu verderben b
ginnen, von den gesunden zu enifer
ncn. mus; man das Obst alle drei bis
vier Wochen durchsehen.
Früchie mit dünner, zarter Schale und
mit feinem, lockerem Fleisch, kann man
auch bei abgeschlossener Luft aufbewah
ren. Dies geschieht, indem man sie ein
zel in Papier wickelt und in Kisten
mit trouencm Sand, Gips, Holzkohle,
Kleie. Häcksel usw. packt, so daß sie
sich nicht berühren. Diese sind kühl
nd frostfrci aufzustellen.
; Grofze Massen von Obst bringt man
in Mieten oder in trockene Erdgruben,
mit Stroh oder trockenem Land um
hüllt und durch eine starke Bodcndecke
gegen den Temperaturwechsel geschützt.
So aufbewahrtes Obst mufz aber nach
dem Herausnehmen bald verbraucht wer
den, da es sich nicht lange hält. Einge
mictetes Obst nimmt leicht einen erdi
gen Beigeschmack an. Diesem Fehler
beugt man Ar. wenn man die Früchte
in Scidenpapicr wickelt, mit Holzwolle
in Kisten packt, diese sorgfältig zuna
gelt und mit starker Strohhülle umgeben
einmielet.
Wo bessere Obstsorten aufbewahrt
werden sollen, dürfen weder Gemüse noch
übelriechende und die Luft verderbende
Gegenstände sich befinde! je reiner
die Luft ist. desto besser erhält sich das
Obst und desto schmackhafter bleibt es.
Das Oclen der Radfelgen. Ein ebenso
einfaches als wirksames Mittel zum
Schutze der Wagenräder bietet das
Tränken derselben mit Oel oder Petro
leum. Man erfährt hierbei folgen
dcrmaszen : ein Blechkästchen von schma
ler, länglicher Form und ovalem Boden
wird so unter das sich frei bewegende
Rad gestellt, dasz der äuszere Umfang des
Rades beinahe den Boden des Käst,
chens streift. Hierauf wird warm ge
machtes Oel eingcgossen und dann das
Rad langsam gedreht. Die Aussau
yung des Oeles geht bei gebrauchten
Rädern so flott von statten, das; sehr
schnell Oel nachgefüllt werden musz, und
soll so lange gedreht werden, bis das
Oel im Behälter nicht mehr abnimmt,
dann ist das Rad vollständig gesättigt.
Leberklöse. Zwiebel und Petersilie
(scingchacktc) werden in Butter gedämpft
und die fcingewiegte Kalbsleber, drei
ingeweichte'und fest ausgedrückte Sem
mein, sowie zwei bis drei Eier darunter
gemengt und schließlich mit Salz und
Pfeffer, Majoran und Muskatnuß ge
würzt, sowie etwas Mehl darunter ge
rührt. Alsdann lasse man die Masse
eine Zeit lang an einem kühlen Orte sie
den. Mit einem Lösscl lege man die
Klöse in kochendes Wasser und lasse sie
eine Viertelstunde darin kochen. Hier
auf werden sie angerichtet und mit in
Butt gerostetem Semmelmevl bcqos,
sen. Zuerst probirt man einen lös. I
vcrsahrt derselbe, so menge man eiwaZ
Mcbl darunter, und wenn er m tf.
sst. so gebe man zerlassene Butter z
.
jeaterkatt.
ii b 1 1 1 5
Fremde: ,' Billet,,nd'
gut. Sperrsitz.'
Kassier: .Zwei uden. (?
Fremde gibt ihm einenÄalden.) Ei
zahlen zu wenig wenn ich bitten
iars, zwei Bulden.' ,
Fremder: .Fa wissen', 'a
einem i7hr bin ich tanb, und da hör'
ich nur immer die kalbscheid."
AN2TRIOKR I.w
: -
Gemcinttittz.ges.
Vssig Hilft Cd.
Essig und Oel sind zwei Haupt
faktoren der Klich:, der Essig dient zur
Bereitung des Salats, zur Beimisch
ung an pikante Saucen, zum Kon
seroiren der Früchte n. s. w.. Oel zur
Milderung der Saure im Essig. Es
dürfte den geehrten Hausfrauen wohl
angenehm fein, etwas weiter mit die
sen beiden Falioren bekannt zu werdin.
Der Essig wird künstlich aus Wein,
Bier. Obst usm. hergestellt, reiner Essig
verdi.bt nie, derselbe kann aber nur che
misch hergestellt werden. Auch der beste
Essig, welchen man kauft, ist dem Ber
'derben ausgesetzt. So wie er nieder
schlägt, die sogenannte Essigmutter ab
setzt, muß man ihn abfüllen und auf ein
anderes Gefafj bringen. Echter Wein
essig muß hell und klar, weingelb oder
röthlich von Farbe sein, leicht flüssig,
reinen, lieblichen, starken, sauren Ge
ruch haben; reibt man etwas Essig
zwischen den Händen, so darf er weder
nach Bier oder Honig, noch nach Spin
tus riechen, siedet man ihn zur Hälfte
in, so muß er nach Erkalten saurer
als zuvor sein. Alle Essige aus Malz,
Honig, Branntwein, Fruchtsäften usw,
haben gewöhnlich leinen Weinsäuren
Geruch und Geschmack und verderben
leichter als Weinessig wegen der
Schleimtheile, die sie enthalten, derselbe
ist daher billiger als guter Weinessig,
Trübe gewordener Essig kann wie der
Wein geschönt werden, man nimm!
hierzu Hausenblase (auf einen Eimer
1j Loth Hausenblase), man löst solche
in etwas Essig auf, gibt diese Auflö
sung dann in den Essig und schüttelt
ihn tüchtig um, die klebrige Substanz
umhüllt sich mit den schlechten Stoffen
und setzt sich zu Boden,, der Essig wird
hell und brauchbar. Der Essig muß
in ganz angefüllten Gefäßen aufbe
wahrt werden, der Ort muß kühl und
seucht sein, wer daher, namentlich aus
dem Lande, Essig im Faß bezieht, thut
wohl, denselben auf Flaschen zu ziehen,
er wird da nie verderben. Das erste
Anzeichen des verdorbenen Essigs ist
der Kahn, der sich auf der Oberfläche
ansetzt, es ist dies eine Art von Schim
mel, will man solch' verdorbenen Essig
noch erhalten, so kocht man ihn eine
Stunde lang, wodurch dieser Verderbe!
getödtet wird. Solcher Essig wird sehr
schnell faulig, riecht derselbe schon, so
kann er nur noch durch ausgeglühte
Holzkohlen gereinigt werden. Die
Stärke des Essigs hangt Don deMen
? 'd Essigsäure ab, durch den Ge
chmack erkennt man nicht leicht die
Menge der Säure, man wird zu oft
durch Beimischung anderer Stoffe, wo
mit er triizüch gefälscht, getäuscht; um
dies zu finden, schütte man in eine
halbe Tasse Essig so viel gepulverte
Kreide, als in Aufbrausen zu bemer
m ist.
Sportsuppe. Eine treffliche
Kraftbrühe aus Rind-, Kalbfleisch, ei
nem Suppenhuhn und etwas Schinken
kocht man mit dem nöthigm Wurzel
werk schon Tags vorher, stellt sie an ei
nen kühlen Ort, seiht sie, nachdem sie
sorgfältig entfettet wurde, durch und
setzt etwa vier Quart dieser Brühe,
aufs Feuer, um in ihr langsam zwei
junge, vorgerichtete Rebhühner weich
zu kochen. Zur selben Zeit schneidet
man die zarten Blätter eines kleinen
Kopfes Wirsingkohl in feine, nudelar-,
tige Streifen und dünstet sie, nachdem
sie kurz mit kochendem Wasser abge
brüht wurden, in Butter mit etwas von
der Kraftbrühe weich. Die Rebhühner
werden zerlegt, das Fleisch abgelöst und
in Würfel geschnitten, ebenso läßt man
den fertigen Kohl abtropfen und thut
ihn nebst dem Robhuhnfleisch und einein
Glas Sherry an die Suppe, welche man
noch mit einer Prise Cayenne und einer
Prise Zuck würzt. Kleine, gelbgerö
stete Semmelschnitten werden scheiter
haufenartig angerichtet und nebenh
gereicht.
Pudding a la Girot. Aus
10 Eidottern, sechs Zehntel Quart sll
ßer Sahne, zwei Fünftel Pfund Zu
cker und einer halben Stange Vanille
rührt man auf schwachem Feuer eine
Creme, die man mit einer Unze geklär
ter weißer Gelatine vermischt und nun
durch ein Haartuch passirt. Drei Un
zm Makronen nd eben so viel Bis
kuitscheibchen weicht man einige Minu
ten in Maraschino, stellt nun eine glatte
Cylinderform in Eis, gibt einige Lös-
sei Creme hinein, legt von dem einge
weichten Backwerk, sowie 'von gut ab
getropften, eingemachten, verschiedenen
grucylen oaraus, ranr miBiioaei., iuui
Creme nach, dann wieder Backwerk und
Fruchte und wiederholt dies, vis Die
Form geftllt ist. Man läßt denPud
ding zwei Stunden in Eis, stürzt ihn
dann, sllllt die Mitte mit steifem Rahm
schnee, der mit Vanillezucker gewürzt
Ivurde, und garnirt nin den Pudding ei
nen Kranz ingemachter Früchte.
Eine Flasche leichten Aepfelmeines
gießt man m eine Schussel, druckt den
Saft von einer oder zwei Zitronen
hinein, süßt nach Geschmack mit dünn
geläutertem, abgekühltem Zucker, füg!
eine Flaffy Selterwasser dazu und
stellt die, Mischung bis zum Gebrauch
in Ei oder kaltes Wasser. Das Ge
trän? empfiehlt sich durch Wohlfeilheit
'.i angenehmen Geschmack. Statt der
P.tmn. f.mn man derselben Milchun
,nA .j Wzkrncister zusetzen, auch
sr,, Erdbeeren oder Himbeeren, toe!
che man vorder etwas zuckert, darin
ausziehen lassen.
fürstliche Sandivrrkrr.
Gekrönte Häupter Eurora'I und
andere Personen von königliche,
Geblüih haben bewiesen, das, bat
Erlerne eine Handwerk sie
in ihrer sozialen Stellung nicht Ein
büße erleiden laßt. Es ist eine bemer
kenswerthe Thatsache, daß fast alle der
zeit rezierenZ.'n Staatsoderdäuoter
entweder irgendein Handwerk praktisch
erlernt, der aber sich selbst iraend ei.
SIM-
- ntt ...
nem Wissenszweige praktisch gewidmet
haben, in den, sie etwas Ztespektablcs zu
leisten vermögen. Folgende Beispiel!
mögen dies erhärten.
Königin Amalie von Portugal ist
eine gelernte Putzmacherin. Sie hat in
ihrem Palais inen besonderen Salon,
in dem sie beständig für ihre eigenen
Bedarf an Hüten, Barrets und sonst!
ger Putzmachcrarbeit thätig ist. EZ
giebt keine Staatsangelegenheit Portu
gals, welche die Königin mehr zu inte
ressiren vermöchte als die Arbeiten,
welche den geschickten Händen der P.i
riser Modistinnen ihren Ursprung ver
danken. Manchmal ist sie den ganzen
Morgen in ihrem Atelier thätig und
beschäftigt sich damit. ncueMuster selbst
herzustellen, und zwar mit einem solchen
Eifer, als ob sie die Direktrice eines
Pariser Modebazars wä und sich da
durch ihr Leben sristen müßte. In der
That besitzt sie einen so gutenGeschmack,
daß sie selbst in Paris in diesem Ge
schäfte Furore machen würde, wenn
das Schicksal sie einmal vom Königs
throne vertreiben und sie nöthigen soll
te, mit eigener Kraft dem Kampf uni's
Dasein aufzunehmen.
Der Czar aller Reußm hält Acker
bau für die nobelste Passion eines Man
nes. Bevor er Kaiser wurde, nahm er
einen praktischen Kursus in der Land
wirthschaft. Er kann mähen, säen,
pflügen, eine Kuh melken und versteh!
auch die Viehzucht aus dem FF. Ihm
scheint die Erinnerung an den großen
Weißen Czaren vorzuschweben, der auch
zuweilen selbst Heu machte. Der Ge
danke, lich den gewaltigen Selbstherr
scher auf einem dreibeinigen Holzsche
mel vorzustellen, wie er gerade eine Kuh
melkt, dabei so krumm sitzt wie ein
Galeerensklave und schließlich mit sei
nem Schemel auf die Nase purzelt, er
fordert selbst von einem Menschen mit
sehr lebhafter Einbildungskraft eine
starke Leistung. Der Czar selbst aber
freut sich nicht wenig, daß er mit der
Hauptbeschäftigung seiner Unterthanen
so gut vertraut ist und mit jedem Bau,
er sich über die Einzelheiten seines Be
rufs jeder Zeit unterhalten kann.
Kaiser Wilhelm ist wahrscheinlich
von allen Monarchen der vielseitigste,
indem es kaum etwas giebt, mit dem er
sich nicht schon einmal abgegeben hätte.
Unter den Handwerkern ist er besonders
im Buchdruck gut beschlagen. So
brachte er es fertig, ein Musterstück,
das er componirt hatte, eigenhändig in
einer Druckerei abzusetzen und so genau
selbst zu corrigiren, daß es druckfähig
war! Kaiser Wilhelm gleicht gemisser
maßen dem Artisten, der einst in einen
Circus kam, um sich anstellen zu las
sen, und auf die Frage des Direktors,
was er denn eigentlich könne, gelassen
antwortete: Ich kann tanzen, singen,
voltigiren und alles andere, was sonst
noch im Circus vorkommt. Das könn
te auch ungefähr dieser junge Kaiser
antworten, wenn er nach seiner Lei
stungsfähigkeit gefragt würde. Neuer
dings hat er sich ja auch als Maler
produzirt, und, wenn er auch noch nicht
als Baumeister aufgetreten ist, so ist er
wenigstens ein strengerKritiker auf die
sem Gebiete, wie Herr Wallot, der Er
bauer des gewaltigen neuenReichstags
Gebäudes in Berlin zu seinem Kummer
hat erfahren müssen
Eine eigene Passion hat König Hum
bert 'von Italien, indem er sich als
Schuhmacher hat ausbilden lassen.
Seine Leistungen in der Kunst des hei
ligen Crispen sollen ganz hervorragen
de sein. Gleichzeitig ist er aber auch
ein Künstler mit der Palette, dessen
Gemälde von Sachverständigen günstig
beurtheilt werden.
Die Prinzessin von Wales hat sich
auf die Milchwirthschaft gelegt und
fann es darin mit jeder Holländerin
aufnehmen. Sie versteht das Buttern
und weiß auch sehr klar die Vorzüge
der verschiedenen Vorrichtungen für die
Sahneabsonderung auseinanderzuse
tzen. Auch der Käse der zukünftigen
Kaiserin von Indien soll sehr wohl
schmeckend sein.
Die mitgetheilten Beispiele mögen
genügen, um zu beweisen, daß die Mo
narchm Europas nicht gerade als MUs
siggänger gelten dürfen. Es ist in der
That sehr klug von den Angehörigen
der königlichen Häuser, daß sie sich für
alle Fälle darauf einrichten, auch a!s
gewöhnliche Bürger ihr Leben zu ma
machen, um nicht auf die Mildherzigkeit
angewiesen zu sein, wenn einmal die
Zeit kommen sollte, da dieWeltgeschichte
über das monarchische Prinzip zur
Tagesordnung übergeht... Nur ein
?krnn?,f ist d,i ttprn nrtsti WJ.mrtnd
fltragt at, daß er ein einziges Geschäft
versteht: Englands famoser Thronfol-
aer. der wohlbeleibte Prinz von Wales,
Aber auch er könnte sich vielleicht all
Champagner-Agent oder Pferdeserstei,
gerer mit Erfolg versuchen!
Ter Name Hühnerauge,
stammt nicht, wie man nahezu all
gemein annimmt, von Augen eine
Huhnes", sondern von dem alidcut
schert Ausdruck : bumms: entie",
hörnernes Auge", als Bezeichnung
für diejenige fatale, durch einen aus
dauernden Truck ans eine Hautuell
dS Fußes entstehende Berdickmig der
hornühnlichcn Ma, e der Lberhaut.
um die es sich handelt. Im Lauie der
Zeiten verschwand das Hörnern
Auge" selbst freilich nicht, icdoch der
allmählich nicht mehr verstanden
Name, indem das korr,pirtc, will !
kurliche und bekannte Hühnerauge'
fälschlich an dessen Steile trat.
TieLaudwirihjchaft hat de nuächil
Anlaß, ein Jubuaum zu stiern. E.j
sind bald hundert Jahre verflossen .seit
Alexander von Humboldt, von sein
Weltreise zurückkehrend, den ersten Pe
ruguo.no nach Europa brachte, ihn cot
Chemikern untersuchen ließ und aus
die große Wichtigkeit dieses Tungeis
für die Landwirtdscdait binwies. Pc
ruguarw ist bekanntlich Logclmist, wel '
ck.-r auf den ?nlcln und an der Küste '
ron Pcrn in einer fast rrgenlosea S!"
fjcrb von zablief: Bögcln erzeigt
wud.
An einer GIktiurlle
Wenige Gegenden zeichnen sichfo
sehr durch vielerlei iiicrtiviirdige O,ucl
len aus. wie das calisornischc
Eounch Mcndocino, Ja manche dieser
Quellen können als einzig in ihrerr
Art bezeichnet werden, wenigstens ach
Allem, wa? uns bisher bekannt ist,
Mcist fließt in diesen Quellen Was.
scr, welches wohlthätige mcdicinische
Eigenschaften hat; die gekcimnißvollsle
oller Quelle ist aber die Giftquelle
auf der McNabschen Viehweide un
weit Hopland, welche so ziemlich jedem
Wesen, das aus ihr trinkt, beinahe
augenblicklichen Tod zu bringen scheint.
Die Quelle kommt in einem flachen
Weidcgrund, etwa eine Meile westlich
von einer Hügelkette, an die Ober
fläche. Sie war früher dem vorüber
ziehenden Hornvieh sehr gefährlich, bis
man sie mit einer Einfriedigung um
gab, welche vom Vieh nicht durchbrochen
oder überstiegen werden kann. Aber
viele andere Geschöpfe wurden durch
diese Einfriedigung nicht fcingchal
ten. Wenn man von irgend einer Seite
herankommt, dringt Einem alsbald
ein unangenehmer, unheimlicher Ge
ruch entgegen, nd bald nimmt auch
das Auge die Ursache wahr; vcrwc
sende Äecr vieler ,crt,cec. Bögcl
und Infekten, die ringsherum liegc.
Unter ersteren ist namentlich iederzit
eine große Anzahl Feldkaninchcn und
Eichhascn, wclqc nur noch einige Fuß
weit kommen, nachdem sie von dem
Wasser gctrunlcn haben. Gelegentlich
findet man auch einen Wolfshund zum
Opfer. Noch nie hat n,nn eines d
todten Thiere weiter als 50 Fuß von
der Quelle entfernt gefunden. Vögel,
welche hier getrunken haben, scheinen
gewöhnlich keine zehn Seknndcn mehr
zu leben.
Die Quelle unterscheidet sich auch
an sich wesentlich von dem Dutzend
anderer in der Nachbarschaft. Sie
läuft von unten in ein Loch ein. das
ungefähr 3 Fuß im Durchmesser hat.
Der Boden ringsum i st meist lchmfarbig,
und nicht nur in dem Wasser selbst,
sondern mindestens 25 Fuß im Umkreis
will lein pflanzliches Leben gedeihen.
Man hat schon versuchsweise Moose
und andere Pslanzcn, die sonst in der
Nähe von Wattcr vorkommen, hier
angcpslanzt, aber sie alle starben nach
kurzer Zeit, Wenn das Wasser aus
dem Boden kommt, ist es crstmoussuend,
doch verliert es diese Eigenschaft schnell.
Ueber den giftigen Charactcr des Was
fers läßt sich wcitcr nichts sagen, als
dok dasselbe wahrscheinlich mineralische
Gifte aufgelöst enthalt.
Welt-KtatistiK.
Der Internationale Statistiker-Verband"
hat auf feiner in Bern abgeholte
nen General-Bersammlung von Neuem
den Gedanken angeregt, an der Wende
des Jahrtausends eine Volkszählung
vorzunehme, die sich über die ganze ei
vilifirte Erde erstreckt. Einen sehr
wichtigen Ersolg in der Beziehung hat
der Verband bereits erreicht, 'indem
den chinesischen Vieekönig Li Hung
Chang für seine Pläne zu gewinnen
und die Zusage zu erwirken verstand,
daß im Reiche der Miite, dessen Ein
wohncrzahl man bisher auch nicht ein
mal annähcrnd kennt, im Jahre 2000
der erste allgemeine Census aufgenom
men werden sollte.
Der Verband schätzt die Zahl aller
gegenwärtig auf der Erde lebenden
Menschen auf 1,700,000,000.
Die Anhänger der hauptsächlichsten
Religionen werden wie fvlgi angcgevcn :
Buddhisten . . . 650,000,000
Muhamedancr . . . 180,000,000
Römische Katholiken . 175.000,000
Heiden . . .
Protestanten . .
Ericch. Katholiken
Christi. Serien .
Juden ...
150,000,000
110,000,000
90,000,000
25,000,000
8,000,000
Diese Zahlen machen selbstverständlich
keinen Anspruch auf absolute Zuvcr
lässigkeii, sie sind indeß andererseits
aber auch keineswegs aus der Luft ge
griffen, vielmehr so genau festgestellt,
als sick dies aus Grund A'rhandcner
Statistiken und Rcisc.Bcrichte thun
ließ.
Verhungert!
Im Jahre 1835 hat in London die
Leichenbeschauer Jury 71 Male den
Wabrspruch abgegeben : Tod in Folge
Werhungerns. 1894 kamen nur 3g
Hungertodessälle vor. Ost London
bat natürlich das größte Kontingent ge
liefert. Bedeutend mehr Frauen als
Männer starben Hungers. Die Witt
we eines Dockarbeiters war so entnervt
von langer Entbehrung, daß ein ihr ge
reichtes Mal sie tiidtetc. In Hoiton
starb eine alte Wittwe verlassen und
einsam in ihrem Zimmer, weil sie
nicht genug verdiente." In fast keinem
der Fälle hatten die Verhungerten sich
um ArmemintcrstützllNg beworben und
in drei Fällen war die erbetene Unter
stlltzungabgcschlagcn worden. Diemei
sten Bcrbungerten befanden sich im mitt
leren Lebensalter, einige waren sehr
alt und schienen nicht im Arbeitsbause
ihre Tage endigen zu wollen. Der
vensionirie Soldat Parier war 72 Jahre
ill. als er verhungerte.
Die sturcht de Krieger.
Ein aller Handege, der seines per
sönlictien ülüthcs wrgen berühmt ist,
unterhält sich ilt einem Herrn.
Ter Herr: Haben Sie sich in
Ihrem Leben niemals gesürchiet,
Obers,?'
Ter Oberst: .Niemals! Eigent
lich. ...ja....'
TerHerrsersiannt): To? Und
vor Wai de'.,?'
Ter Ob
fei''
,rit:
:x neuen uc
Teutsche
W'in- u. Biw
WirrkMaft
nun
AUGUST 2I0SEK,
, U'7 südliche lu. etrasi,
(fißtjtt Ernst Hoppö Wrlhsch,,sl )
Alle Freunde eine pulen OStafrS
Fchlitz'scheS iüer, sowie sine, Siq;iurt
und vorlnssti be einheimische,, Uig irren
eide di.se stets ivi mir vorfinden.
lennMiite Bedie,,c Ziigisichert,
i!v,sa' coti d T'fim'r. .Vc, 3ii
üulf. 'iiife, wir , !,, iw. Ps,!lä,,
7-emüi, ra , gfre rp im ',,,'
i llm.iii lio'oec ,,k 5, urftiii ''.lastn urit
'ift:umn (jiioir (cnr? -Dv.lvt nrc
r.flflt litte CffiiT. icttC ir, tw. wo
"i;n jiitus urö t,äl):tc illuülwjt ribaltcn
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Z, B. Stoss,,. I. T. M,,ftl,
Genoa! gröl. Sinkt
TU ADE MARK8,
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Heilung onftlirocrcm Leiden einet in einem Tot
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uns dnltflde fitficnfk-ri an feine leidende,, 'OHtmen.
Ichen verschicken. Siele arofe uch, deuilch ode,
'ngmch, entliolt Weiepfe, die In jeder toMe ge
macht werden Ibnnen. Schickt Sure Itdr,,i mit
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Sirt'nschuft !
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stets vorräthig.
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wird hier verob.eich!,
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