Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, May 14, 1896, Image 3

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    NEBRASKA STAATS - ANZEIGER, Lincoln, Neb.
Dir Mich! des Starten.
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Wume buntle Wipsel (ein vicht als
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tied fnfltc bas in einer Anwandlung
vPjJifd) Svimtciilicit und erhob da
Wicht zum 3(iKl)lliinmel, alt) wolle
'er fit!) von bicjciit Inspiration holen.
Tim lag auf seinem Wejicht ein
Schimmer be Wliicfe, der e per
schönte. Zilexattbta betrachtete ihn mit
steigender iveiwundenmg und unter
dem geheimen Zauber, de die swenb
nacht aus sie iibie, suhlte sie, daß der
Ctuii in ihrem Innern sich fiinstigte.
Mit einer gewisse Genugthuung gab
sie sich dem ;)ei? der Zitnatio hin,
Sie wollte befreit sein von den schmerz
liche Wciihleit ber Enttäuschung und
Eisersucht und da stand ihr Retter.
Im tiefsten Dunkel ihres Herzens
spukte der Glaube an ei iyfllum und
sie sagte sich : I den, Augenblick, wo
Dein Herz an ber blinde, die ihm ein
Treuloser geschlagen, zu verbluten
drohte, hat Dir das Schicksal einen
Tröster in den SxScg geworfen. Da ist
bie rettende Hand ergreife sie," Alö
daher Pollried sich ihr wieder zu
wanbte, sagte sie mit freundlichem
kacheln : Fast muß ich annehmen, bin
Sie lieber hier mit mir allein sinb,
als drunten in ber lustigen Gesell
schaft?" Ach, Alexandra, wenn ich Ihnen
sagen dürfte, wie froh, wie selig ich
mich in bieset '-Minute suhle!" Er hatte
Mbre Hand ergriffen und sie, einer
dmtkbarett Wallung achgebend, an bie
ihr
Mt
Vic
Vipocn gepreßt.
2ic entzog sie ihm nicht, sondern be
merkte mit leise bebender Stimme:
Warum sollten Sie das nicht auf
sprechen dürfen? Es ist mir tröstlich,
zu erfahren, baß ich im Staude bin,
meine Schuld ein wenig herabzurnin
betn."
Schuld Aber Sie konnten doch
nichts dafür, daß ich ein schlechter Rei
ter bin, Indessen" hier blitzte ein
Schelnienlächeln über sein Gesicht
wenn wirklich ein Tchuldgesnhl auf
Ihnen lastet, mein Fräulein, so können
Sie jetzt bie letzte Spur davon tilgen."
Wodurch?"
Ja, wodurch?" Er wurde verlegen
und schwankte einen Augenblick, dann
holte er tief Athem und fuhr mit einem
kühnen Entschluß fort! Eö muß mir
vom Herzen herunter jetzt oder nie.
Alexandra " hier erhielt seineStimme
einen feierlichen jilang Sie könnte
die Erinnerung an die körperlichen
Schmerzen, die ich duldet, auslöschen
unb diesen Tag zum seligsten meines
Lebens machen, wenn Sie wenn Sie
meine Liebe erwiderten."
Wie, Sie lieben mich?" Es fle
lang ihr, eine Miene höchster Ueber
raickuna anzusehen.
Ja, ich liebe Sie tief und innig .
. Seit lange schon. Seit dem Tage, da
K Sie zum Besuch in Ostwede eintrafen
,itiid Biltor Sie mir alö seine Schwester
vorstellte. Nie hat daö Bild.' einer
Frau sich gleich beim erste Erscheinen
so tief in meine Seele eingenistet, wie
das Ihrige. Sie waren so lieb unb
freunblich zu mir bei bieser ersten
Begegnung. Tann aber kam Hecken
bors. Nun wurde meine stille Ber
. ehrung zur Eifersucht ausgestachelt.
Mt einem Male fühlte ich e klar,
daß ich Sie lieble hoffnungslos lieble.
Innerhalb ber letzten vierzehn Tage
habe ich alle Stadien der Eifersucht
durchgemacht vom leisen Argwohn bis
zur Verzweiflung. Heute, als Sie
Heckenborf vor uns allen auszeichneten
unb mit ihm am großen Fenster zurück
blieben, war eS mir, als sei fressendes
Gift in mein Blut gefallen, unb als
Sie baS Äommando zu jenem wilden
Rennen gaben, bei bem mein Gaul
stürzte, sagte ich zu mir: Hoffentlich
brichst Du Dir das Genick."
Ali, Sie Aennster!"
Ja, ich war der ärmste Kerl auf
GolleS Erde, als ich blutend unb zcr
schlagen am Boden lag, in Ihre Hand
ist eö gegeben, mich zum Reichsten,
zum Glücklichsten in Gottes weiter
Welt zu machen. Alexandra liebe,
geliebte Aleranbra, was hab' ich zu er
hoffen?" Das Alles war hastig aus
beklommener Brust hervorgesprudelt
und jetzt stand er vor ihr wie ein
I Desperado, ber sein Urtheil über Sein
V oder Nichtsein erwartet.
Und Alexandra, die bei seinem unge
stümen Werben bie Augen gesenkt hatte,
ethob bieselben jetzt, und ihn voll an
sehend, antwortete sie lächelnd: Nun.
da diese Hand eine so wunderbare iirast
besitzen soll, so gebe ich sie Ihnen."
Diese Erklärung übertraf so sehr
seine kühnsten Erwartungen, daß er
einen Augenblick ganz verblüfft vor ihr
stanb unb leiser sagte : Hab' ich recht
verslanden? Sie wollten mir mit die
fer weißen, lieben Hand
Mich selber geben? Ja. Unb ich
Hesse zu Cto, baß Sie diesen Besitz
nicht iidcrsckmtzt haben?"
Alexandra!" ES klang wie ein
Jubelschrei, als er ben freien Arm m
sie schlang und ihr Gesicht mit heißen
Küssen bedeckte. ?u mein Du zu
der ich aufblickte wie zu einer Gotibeit!
O, das Glück das namenlose Glück!
Ich möcht 's ba hinaussckreien, daß selbst
die fernen Marsbewohner es hörten.
Ach, welch' ein Tag ist das, welch' ein
toller Tag! So leidvoll und sreudvoll
in mir och keiner geirsrden, in meinem
Y jungen Men. Tu liebst mich, Zandra,
. gewiß und wahrhaftig?" Er preßte
sie triebet an sich und sah ihr tief in
die Augen.
Sie aber sah in diese Augenblick
Heckendirf vor sich, wie er Claa zu
lächelte, und die Rachlust wallte in
ihr ak und sie atuircitctc mit leise
bebenden rixpeu : Za. ich liebe
Died!"
Ich stehe vor tncinem Gluck, wie
Wr etwa? Unfaßbarem. Du liebst
wich? P-, !fjsi!?rä ??n Zießburg,
die Tochter des Wenerals, liebt den
Referendar Hfin; 4:rtlne!? Weißt
Du, mir ist ;u Muthe, wie einem
Mensebcn, der aus der Tunkelstude
tritt und plövüch in die Tonne sieht.
Ich bin geblendet,"
Sie lächelte. .Du närrischer Heini,
wenn Deine Liebe schon mm Himmel
schreit, muß sie doch da drinne ein
licho wecke. Ich bin nicht fnhllos,
ieitt, dem Himmel fei Dank!"
Er zog sie wieder an sich und wollte
sie küssen, sie aber wehrte ihn ab.
Müssen wir niclil zur Gesellschaft
zurückkehren, ,iei;?"
Nein, Liebste! L,iß uns noch einen
kurzen tang in die schattige Parkallee
hineinmachen. Die stacht ist so won
nig, und ich möchte eine Minute wenig
stens das Gefühl habe, duß ich mit
Dir ganz allein auf der Welt sei.
Selbst der Mann im Mond stört mich.
Er sieht mit seinem seiften Philister
gesicht so argwöhnisch auf uns nieder!
jiomm, Liebste, "
Sie folgte ihm lächelnd aber zögernd
und bang bis in die Nachtschatten des
hochstämmigen Parkes hinein, trttic
Weile schritten sie Hand in Hand
dahin, dann hielt Alerandra im Dutt
fei an und frug in scherzendem Ton :
Tag' mir ehrlich, Heinz, hast Du
nie zuvor geliebt? Bin ich Deine
erste Liebe?"
Er streichelte ihre zarte Wange und
antwortete: Ich wollt,' ich könnte
mit Ja antworten, mein Lieb, Aber
in dieser heilige Stunde soll nicht
ber Schatten eine Geheimnisses, ge
schweige benn einer Falschheit zwischen
uns sein," Sie schritten beide weiter
und er eriiiblte, daß er als leichtlebiger
Bruder Studio ei Liebesverhältniß
mit der Tochter des Bürgermeisters
seine Heimalhsortes angeknüpft habe.
Was brachte Euch denn nuseinan
der?" Zeit und Enlfeinung, Während
meiner Studienjahre sah ich sie in den
Ferien einige Wochen, dann aber ver
lor sie ben Bater und da sie kein Ber
möge besaß, mußte sie als Erzieherin
in bie Welt gehen. Die lange Tren
nung war für uns von erkältender Wir
kung, meine Briefe wurden seltener
und vor jiurzem schrieb mir Anna so
hieß sie nämlich sie sehe ein, daß das
Strohfeuer meiner Licbe längst er
loschen sei und gebe mich frei."
Ah, Du Treuloser! Ich sollte
eigentlich Deinen Wankelmuth tadeln
und mich vor der Zukunft fürchten "
Geh', Aleranbra, Du haft nichts
zu fürchten. Du Herrliche, Jene Stu
dentcnlicbe ging aus der Freundschaft
unserer Familien hervor, 'Mein Papa
würde es gern gesehen haben, wenn ich
die Tochter seines besten Fieunbeö der
einst zu seiner Schwiegertochter ge
macht hätte ; er war völlig vernarrt in
den. liebenswürdigen Backfisch, To
redete ich mir denn ein, daß das Liebe
sei, was im Grunde nur Freundschaft
war. Heute erst weiß ich, was Liebe
ist." Er drückte die Geliebte heiß an
sich und suhr dann fort : Aber bie
Lösung bieseö Verhältnisses hat mir
boch viel Aufregung und GewifsenSqual
verursacht. AunaS Abschiedsbrief schnitt
mir völlig in'S Herz. Ihre Feinfiih
ligkeit unb Hochherzigkeit beschämten
mich. Doch das ist jetzt vorüber. Das
Schicksal des Mondes .ist's, daß er der
aufgehenden Sonne weichen muß."
Alexandra erschauerte leicht : Deine
Sonne friert. Pom Selbe herüber weht
die Nachtlnft kühl, und da wir bis an'S
Ende der Allee gelangt sind, so laß
uns umkehren,"
Schon? Aber, Tchatz, ich möchte
hoch bies trauliche Beisammensein ver
längern "
Und was soll die Gesellschaft von
uns denken? Nein, es ist die höchste
Zeit, baß wir umkehren. Noch sinb
wir nicht verlobt."
Wir sind's vor unserem Gewissen."
Aber nicht vor der Welt, jiomm,
Heinz, sei gut und vernünftig. Lie
bende wandeln auch unter jiastanien
nicht ungestraft."
Sie schritt voraus und er mußte ihr
folgen. Auf ber Terrasse angelangt,
hielt er an der Stelle an, wo er ihr
seine Liebe gestanden. Ach," seufzte
er, welch' ein Jammer, baß wir in
ben Saal unter all' bie gleichgiltigen
Menschen zurückkehren müssen ! Dieser
Park war wie ein Eden, und an ber
Stelle möcht' ich bem unbekannten
Gott, ter denHimmelssunken beriebe
in Dein Herz senkte, ein Denkmal
errichten."
Närrischer Heinz! Der Park zu
Ostwede ist kein verlorene Paradies
und wir können zu jeder Stunde des
TageS dahin zurückkehren, wo sich"
hier stockte sie unsere Herzen gefun
den haben."
Dem Himmel sei Dank dafür!"
4. Kapitel.
AIS sie in'S Schloß zurückkehrten,
war die Tafel längst ausgehoben und
die Klänge einer Polonaise tönten
durch ben Saal. Aus Sarminden waren
noch mehr Gäste angekommen, zumeist
tanzlustige junge Damen und Offiziere,
liin Zug von etwa vierzig Paaren
schlängelte sich durch den Saal und die
daranstoßenden Zimmer, von denen
eines als Trink- und Rauchstube einge
kicktet im. Hier waltete Rittmeister
von Papiitz bei der dickbäuchigen Bowle
seines Amte als Mundschenk. Das
andere Zimmer sollte als Plauder
ttinfel für ältere Damen gelten, die
nicht am Tanze theilnahmen. An die
sem Abend blieb eö leer, denn bie ein
zige ältere Tame der Gesellschaft, die
Generalin, halte sich vorgenommen,
seinen Tanz zu iibertchlagen, und
Zehrte eber. cü ber Teil? bes i'eitcrä
der Polonaise, bes Premierlieutenant
Welonski. erbiet und in ber koketten
Haltung eines jungen Mädchens vom
Rundganz zurück. Tie Musik der auf
der Tchloßte?raise befindlichen Kapelle
tönte durch die offenen Fenster in den
Saal und flina. bald, nachdem Lollned
und Alexandra eingetreten waren, vor,
den feierlichen Rbmbmen der Polonai'e
zu den toll dahillfazendev eine l?'a
lopvs über.
Alerandra meiste mit einem Blick
Heckenberis schlanke (estalt, der mit
Cia.a durch den Taal wirbelte, und
sagte sich: Jet?! ist s entschieden !
Tie wendete sich mit Heinz rasch dem
onveriationsiimmer an der rechten
Innenseite des Saale zu nb beinerne
leise : Wir wolle da drinnen M'imin
erwarten. Die lärmende Musik thut
mir weh."
ld Beide sich durch die tanzenden
Paare einen Weg bahnte, kauten sie
am Ende des Tae,les dicht an der Gene
ralin votbei, bie sich eben athemloö
von ihrem Tänzer frei machte, I Ji
muß Dich spreche, Mama," flüsterte
Alexandra der Mutter zu und da sie
auch Viltor in der Nahe sah, der die
älteste Tochter deö Laudraths zunt
Tanz geführt hatte, so gab sie dem
Bruber gleichfalls ein Zeichen, damit
er ihr in's leere Zimmer solge.
Du willst Dich den Deinen et-
decken?" fragte Heinz,
Ja, da wir' Beide im lieb:n, sz
wollen wir gleich die nöthigen Schritte
thun, die zur Sicherung unsere Glückes
führen. Cber liafl Du irgend welche
Bedenken, mein chntz?"
Ich? C nein ! Ich selbst kenne
kein sehnsüchtigeres verlange, als
Dich zu besitzen, meine herrliche Sandra,
Indessen"
Indessen?"
Du wirst auf Widerstand stoßen.
Mit Recht kann man Dir einwenden,
daß ich nichts bin in den Äugen der
Gesellschaft. Für diese bin ich vor
allen Dingen zu voreilig in die Welt
gekommen als der Sohn eine Bür
gerlichen. Dann trennt mich vo den
Zielen, die ich mir al Jurist gesteckt
habe, noch ein gefährliches Hinderniß
ba Affessorexamen. Strauchle oder
falle ich bei diesem Sprung, so verletze
ich mich weit schwerer al bei bem
Sturz auf ber Waldblöße"
Aber, Heinz, wer wild so klein
müthig sein! Ich habe Vertrauen
zu Dir und an meiner Seite sollst Tu
aussteigen zu Rang Und Ansehen."
Alexandra, hab' Tank für das
Wort, es beschwingt nieine Hoffnun
gen, , Gut beim, laß uns vorwärts
schreiten. Ich will all' meine Kraft
ausbieten, um Dein Vertrauen zu recht
fertigen," Er küßte ihr die Hand.
Sie aber flüsterte ihm zu: Die
Mama! Bitte, laß mich mit ihr
allein."
Ah, der Herr Referendar!" rief die
Generalin auf ber Schwelle deö Plau
derstiibchens. Wie, und Sie küssen
die Hand der Dame, die sich so schwer
an Ihnen versündigt hat? Ali, lc
grainl coeur!''
Noch mehr, gnädige Frau. Ich
möchte diese Hand halten für' günze
Leben," Hastig hatte Heinz diese
Worte hervorgestoßen, dann erschrak er
über seine eigene Kühnheit, drückte
dem eben eintretenden Piktor rasch und
hastig die Hand unb eilte durch den
Saal in den Porgarten hinaus.
Die Generalin wischte sich mit dem
Tpitzentuch die Schweißperlen von der
Stirne und sagte, von Alexandra auf
Piktor blickend: Was hat benn ber
Wunderliche Heilige?"
Piktor erwiderte mit einer Tchel
menmiene: Frage lieber, was er
nicht hat, unb was er gern haben
möchte."
Das wäre?"
Die Hanb Deiner Tochter Alexanbra
er hat's ja selber gesagt, wenn auch
nach Art aller Hasenfüße veiblüntt."
Die Generalin hob stolz ben Kopf
unb bemerkte mit einem Blick auf
Alexandra: Dann ist's Ehristen
Pflicht, rasch den Arzt herbei zu rufen,
denn der arme junge Mann hat sich
bei bem Sturz auf den Kopf verletzt
und leidet an Größenwahn."
Alexandra zerpslückte die Purpur
farbene Georgine, die ihren Brustlatz
schmückte und antwortete: Dein
Spott, Mama, hat mich zu oft in
guten Entschlüssen wankend gemacht,
als daß ich noch einmal aus falscher
Scham mein Glück verscherze möchte."
Aber, Xandra, Du kannst doch iin
Ernst nicht daran denken, die Frau
eines bürgerlichen Referendars zu wer
ben?" Doch, Mama, ich beule daran,"
Mais, rnnii Hiou! Dein Name,
ber hohe Rang Deines Pater"
Beides haben wir offenbar zu hoch
angeschlagen," wars Alexandra kühl
lächelnd ein, Machen wir un doch
endlich einmal rückhaltslos unsere Lage
klar. Als Dich Papa heitathete, war
ich ein Backfisch und Du erklärlest, daß
nur ein Erbprinz würdig sei, meine
Hand zu besitzen, lind heute? Run
heute bin ich es müde, mich auf allen
Heirathsinarkten herumschleppen zu
lassen. "
Gott sei's geklagt! Berlin ist ein
steriler Boden für Heirathsprojekte."
Und in den Bädern und Zommer
frischen ist er vietleichl fruchtbarer?"
Ja, um des Himmels willen, was
wird bann aus ber Welt?" seuszte die
Generalin. Tterben die heiraths
lusligen Männer aus?"
Nein, Mama, aber sie sind gerade
in unserer Tpliäre immer seltener sür
Mädchen ohne Mitgift zu gewinnen."
Nun, es gibt doch reiche Offiziere
und Beamten noch i Menge
In Menge? Sagen wir lieber es
jlibt Einige, die persönlich Penncgen
besitze. Diese find die großen Tresser
in Hymens Elücksurne, Mir war ein
solcher leider tich! beitöie&ctt. Aöer es
gibt eine größere Zanl, beren Pater
Permegen oder reiche Einkünfte be
sitzen, die aber sind entweder gewohnt,
auf großem Fuß zu leben, oder sie
müssen das väterliche Erbe mit Z.'N
Geschwistern theilen, daiui'i sind sie
recht versichtig in der t&H ihrer
Lebensgefährtin und ing:". "
Herr Schmidt, kh kiu.-,: de.?
Mädchen mit" Pilter irar uut dieier
plumpen Ergänzung seiner Streiter
zu Hilfe gekommen und sagte jet::
hinzu : Leider sir.b Zzndrz Bcmer
kungen rolli.'mmen zutref,'e:?d, Me,ma,
die gro:e Mehrzahl unterer Beamten
und Cf'i.ieie stammt vo:; fatein cb,
die in gleichem Berufe reu i.t Har.j
in den Mund leben."
,,:i. : ti"j r:-:! Wer da
ist zu start. I Ihr t!ml ja gerade j.
als wäre jeder Cützier ein Ritter ran
der leeren Tasche! Und gerade j:U
macht Dir Baren Heckendorf den Hei,
dessen Pater Besitzer einer großer.
Hem'cha'l 1
Ein Au'lachez ber Geschwister ex.X
brach bie ''eiveisfichriing der Generalin
und Alerandra versevie: Nun, Ma
in, so laß Dir sagen, baß Heckendors
mir heute Nachmittag etllärt hat, diese
große Herrschaft sei mit Tchulden übet
lastet und er müsse, um sie frei zu
machen, Olga von Bohnstelt hei
rathen," Viktor belustigte sich an der Perblüs
für :i seiner Ttiesmania und benrerlte
bann: Ja, ja. die Tache ist richtig.
Um bie Familie über Wasser zu Hai
ten, stürzt uch der arme !erl in den
Spiritus, Spiritus konservirt "
Spotte nicht, Piltvr, die Sache ist
ernst," Nach diesem Perweis ging oie
Generalin, den Fiichcr auseinander
seüageird, erregt im Zimmer aus und
nieder und setzte nach einer Weile
hinzu: Wie fatal! Ich hoffte, wenn
Dein Batet zum Manjjver hier ein
träfe, ihn durch eine '.Mittheilung über
raschen zu kenuca "
Nun, das ließe sich ja machen,"
warf hier P'Mer ein. An Stelle be
Votieren Baron rückt eben der schwere
reiche Heinz Pollried."
Um Gottes willen keilte Ueber
cilnng!" ritte die Generalin.
Woher weißt Du denn, baß der jrunc
liomino (jur.eje Mensch) reich ist, Pik
tor?" Das ha! Bohnstett hetausgeschniif
felt. Dieser muß wohl zuerst den
Referendar für seine Olga als zukünf
tigen Gatten in Aussicht genommen
haben, bettn er stellte a ei Auskunft
burenir bie Frage, bis zu welchem Be
trag man bem allen PoUried Kredit
geben könne, und die Antwort lautete:
Nicht Viel über eine Million."
Hm, eine Million?" Die Genera
Iin wurde nachdenklich und fügte hinzu:
Das Wort hat einen wunderbaren
Klang."
Nicht wahr, Mama? Es rückt ben
bürgerlichen Freier in eine goldige Be
leuchtunct," meinte Piktor, Und was
sind schließlich Name, Titel und Orden
ohne Geld? Mumpitz. Was nützen
tut Rang und Stanb, wenn wir nicht
standesgemäß zu lebe vermöge? Glück
muß der Mensch haben! Und mein
Schwesterchen hat Glück, Parbleu!
Just itt dem Augenblick, da der blaue
Pogel von Diagouerlieutenant ihren
Händen entflatlerl, geht ihr mein guter
Heinz in's Garn"
Biktor, ich verbitte mir Deine
Sottisen!" lies Alexandra empört, als
aber in diesem Augenblick die Thüre
aufging und Heinz Pollried hastig ein
trat, beherrschte sie sich und streckte dem
Eintretenden lächelnd die Hand cnt
gegen. Heinz wendete sich an die Gene
ralin und sagte, ganz bleich vor Er
regung : Pcrzeihen Sie meine Unge
duld, gnädige Frau, aber ich hielt's da
draußen nicht mehr aus. Die Frage :
Wie wird sich mein Schicksal entschei
den? peinigte mich. Ach, verehrteste
Frau, wenn Sie unsere Liebe billigen,
unsere Fllrsprrcherin bei dem Herrn
General sein wollten ich wäre Ihnen
dankbar alle Zeit meines Lebens."
Die Generalin ließ zum ersten WaU
ihre Blicke aufmerksam prüfcnb aus
ber Erscheinung des Referendar weilen
unb sagte dann mit großer Würde:
Da Alexandra Tie liebt, so muß bie
Mutter sich wohl sügen und anderen
Plänen entsagen. Erweisen Sie sich
bes Opfers, ba wir Ihnen bringen,
würbig, Herr Referendar,"
Da will da gelobe ich! Ach,
wie glücklich machen Sie mich!" Er
küßte die Hanb der Generalin unb fuhr
fort : Der Gedanie, daß ich Alexandra
besitzen soll, ist e nicht allein, der
mich berauscht, beseligt, es erhebt auch
meinen Stolz, bald ber Familie bes
Generals von Reßbiirg angehören zu
diiifen."
Daö will ich meinen. Der Schwa
gcr Biktor von Reßburgö aus Ostwedc
zu werden daö ist 'ne Sache ! Glück
muß der Mensch haben! Na, hier
meine Hand, ich heiße Sie als küni
tiges Mitglied unseres Hauses will
kommen.'' Tausend Dank!" Heinz schlug
freudig in Piltor Rechte ein, Ach,
Alexandra, welch' ein herrlicher Tag
ist da!"
Er schlang seinen unverletzten Arm
um die schlanke Gestalt der Geliebten
unb küßte ihre Stirne mit ähnlichen
Einpsinbungen, wie ein Beter bas Ge
wand der wuuderwirkeiiden Madonna.
Im F:sts,ral halle mittlerweile der
Ball seinen Fortgang genommen. Der
Polonaise war ein Schottischer, diesem
ein Walzer gcsolgt. In ber Tanzpause
tiafcn neue Gäste ein, bie mit Jubel
begrüßt würben. Der Gutsherr von
Schmalheide rückte mit vier Töchtern
und sechs bei ihm einquartirten Hu
sarenosfi zieren ein. Kasbeck ließ ben
Neuangekommenen zu Ehren einen
Tusch blasen und die Dragonerossi ziere
brachten ein Hoch aus die Damen von
Tchmalheide aus.
Durch ben tosenden Lärm wurden die
Retzburgs in den Taal gelockt und
Alexandra trat, auf den Arm Pollrieds
gelehnt, unter die Gäste, währettb Pik
tor bie Generalin führte. Die flüchtige
aber geräuschvolle Pegrüßung ber neuen
Gäste wurde burch die lange einer
Mazurla abgeschnitten. Das junge
Pols stürzte sich wieder in den Tlrudel
deS Tanzes und auch die Generalin
ließ sich von Kaebeck zu einer Rur.de"
entsübren. Alerandra aber lehnte jede
Ausforderung ab und Iiat mit Heinz
auf die inondbeglänüe Terrasse. Pilior
erfüllte tut Peranugeti seine Hst
herrnpslicht rud tanztemit ben lu'tigen
Töchtern feines AachbarS r?n Tchmal
Heide. Dieser selbst hatte sofort die
rechte Witterung sür die Bewle und
siedelte sich bei Pzprilz. Polinnen und
dem Landrail, an, denn er gehörte zu
den trinksesten Leuten. Zu ihnen ae
seilte sich auch cinAaior deS Hufaren
regimenis. der ben Trank mit Per
staudniß schfursle und d,rnn. 1 er
hone, daß Pprie ihn aebra.:t I,v;ue,
dem Kameraden seine volle Anerken
nung aussvrach,
.Der Ttcss sollte uech köstlicher
munden." bemerkte der Rittmeister,
wenn wir Eis hatten."
Da wußt' ich einen Erkatz," meinte
Bobn'iett mit boshaftem 2n:ua::tr..
.Bitten Sie doch Fräulein 'c-7"-7
sich neben die 5'vwle zu setze, die ist
ja kühl bis an'S Herz hinai:,"
Na, mir scheint doch, die Eisiung
srau hat endlich Feuer gefangen,"
meinte der Landrath.
Sie angelte nach Heckendors," warf
Papritz ein.
Ja, aber ber Fisch hat nicht arge
bissen," Bohnstett sagte baömit tri!
phitendem Lachen,
Nein, nein, da meinte ich nicht,"
fuhr der Lanerath fort und ließ sich
sein Glaö von Neuem füllen. Die
stolze Generalstochtet hat sich heule des
gestürzten Reserendars und Reserve
lieuteiiant Pollried mit einer Liebe
angenommen, bie weit über bie Grert
zeit der Sauiariterpflicht hinausging."
Ach, im Sie sagen, da ist inir ia
gar nicht anfgefallen!"
Bohnstett, der eben fein Glas geleert
hatte, fuhr fort : Wenn ihr ber Fang
gelingt, bann gratulire ich. Der Erbe
des Millionars könnte meinem Nachbar
Reßburg den Dünger liefern, den Ost
wede braucht,"
Kasbeck rief mit krähender Stimme
burch ben Saal : Große Pause! Herr
schasten werben gebeten, ans bic'Ter
lasse zu treten, benn eö gibt 'ne lieber
raschung!" Die Treppen, Bäume unb Ranken
der Parkierrassen zeigten sich im
Schmuck von sanftleuchtenden chine
fischen Papierlaternen und bunten Laut
pion, ein elellrischer Scheinwerser
aber sandte nicht nur seine Strahlen
biindel durch die Wasser ber Fontäne,
sondern fiel auch auf die Favabe de
Jagdhäuschen, dessen kokette Formen
jetzt nialerisch aus dem nächtigen Dun
sei hervortanchten. Kasbeck hatte die
Generalin und Frau Helene aus dem
Saal geführt und sagte nun mit Stolz:
Diese kleine Geburtstagsüberraschung
Iat bie Einguartirung von Ostwede
ber liebenswürdigen Haussrau ge
leistet." Ah! Bravo! Brillant! Nci
zcnd!" tönte es aus deut Munde ber
Zuschauer, und Helene reichte Kasbeck
die Haub mit ber Bemerkung: Sie
habku Ostwede in einen Zaubergarte
verwandelt!"
Piktor aber rief : Bist ein Tausend
sassa, Lassio! Nacht muß eö sein,
wenn Kasbeck Sterne leuchten ! Wein
her ! Wir müssen den Lichtspender leben
lassen."
Halt, meine Herrschaften," warf
Kasbeck mit Würde ein, bevor Sie
ans diese sonst löbliche Absicht meines
Frcunbcs Piktor eingehen, erinnere ich
Sie batan, baß es heiligere Pflichten
gibt."
Hört! Hört!" '
Bis jetzt hat unb ich erkläre e
mit tiefer Beschämung noch Niemand
einen eigentlichen Toast ans die Herrin
von Ostwede ausgebracht. Darum
schlage ich ben Herrschasten vor, wir
setzen bie Gartentische unb bie vom
Herrn Nittmcistcr von Papritz gebraute
Bowle auf bie Schloßterrasse und lee
ren unser Glas aus das Wohl der mit
Recht gefeierten Frau hier, wo nicht
nur bie elektrische Sonne, sondern alle
Gestirne bes Firmaments aus uns
herableuchten ! Einverstanben?"
Einverstanben! Bravo!" tönte cS
im Ehor zurück. Im Nu schleppten bie
Herren Tische unb Stühle auf bie Tcr
rasse, eine Invasion lachcnbcr junger
Damen entsühtte die Bowle mitsammt
den Zechern der Trinkstube unb brachte
sie gewaltsam aus bie Terrasse. Kas
deck hatte unterdessen den Diener Fritz
an bie Saalthüre gestellt unb ihm
Anweisungen gegeben. Perchttc Fest
genossen," ries cr bann unb ergriff ein
Glas, an bie Gewehre ! Eine volle
Labung sei der güligen, gastfreien
Hausfrau geweiht, beren Wiegenfest
wir heute zu feiern die Ehre und das
Pergnügen iiaben. Dieser Tag ist ein
Glückstag sür unseren lieben Kameraden
und Hausherrn, ein Glückstag für unö
die Freunde dieses Hauses. A'. Abend
eines solchen Tage kann eö gar nicht
schaben, wenn wir nicht nur den Gar
ten, sondern auch bie !öpse illumini
ren. Darum leeren Sie, meine gra-
ziösen Darnen, unb Tie, nieine wacke
ren Herren, Ihre Glaser bis zum
Grisr.b aus bas Wohl unserer lieben
Hauesrau. Helene von Reßburg seil
leben hoch! Hoch !"
AI bie Periainnilnng brei schallende
Hochs ausbrachte, sprang Kasbeck zur
Thüie hin und rief zornig in den Saal
hinein: Musikanten verfluchte
Banbe, Tusch blasen!"
Es folgten einige quiekende Tone,
benn bie Spiclleute waren burch das
Auflegen eines Bierfasses von der
Feierlichkeit des Augenblicke abge
lenkt worben und hatten nur bie srijch
sprudelube Bierquelle im Äuge.
Kasbeck wandte sich wüthend gegen
Fritz: Schockschwerebrett hatte
Ihnen boch Instruktion ertheilt! Aber
das Pulver bat er auch nicht funden!"
Die Schloßhetrin lief Fritz z, er
solle rasch einige Kötbe Wein aus bem
Keller herauf bolen uiid sie bem Ritt
meister von Papritz übergeben, HeleSe
war so sehr von dem Gebauten be
herrscht : Werben unsere Borrathe auch
zur Bewirthung ber vielen Gäste aus
reichen, daß sie an aebeck vorüber
huschte, obnc ihm ein Wort bes Dankes
sür den Toast zu sagen. Dosür aber
rief iZn Piktor, bet fein G!a wieder
gefüllt hatte, in fröhlicher Weinlaune
:u: Iünaner, Dein Toast war schnei
big! Tsllst leben!"
Die Haümt burchschritt hastig bett
Saal, ritt Antdnungrn zu tressen, baß
der Kaffee. Visiere und Eigaiieu auf
bie Terraiie erbracht wurden. Edei
erwog sie, teer rra den itennle'.:i;n !
.lii,fvi.r(.t l::vl i.lir.. tsi I A i !,r '
ÜIJI .l.M.l-tllll JVi, Iljl
die neue Erzieherin, Anna Feister,
aus dem !:nde::in!iiier entgegen trat.
Diese meldete, baß die tuder schliesen
und da? Zimmer aufgeräumt sei.
Helene erklärte ihr bie Bedraugniß, in
die sie als Hausfrau durch den uner
warteten Besuch gekommen iei ur.d bat,
Anna mee.e ibr bei ber Bedienung der
Gaste helen. Obgleich diei'e sich ren
ber Reise sehr emi,,det futitte. ant'
wrrtete sie doch: .Ich stehe oanz zu
,,,nen Diensten." folgte Helene in die
!,-! MrS i'I..rnsthni t.i jvn Ki.iii.'f
und Suien berum ZU reichen. j
vaf der Terrasse deute sich mittler-
weile bie heitere gemüthliche Stim
mung unter bem Einfluß ber kräftig
gebrauten Bowle zu einer ausgelafse
en erhoben. Ganze Flascheubalterien
entleerten glticksend ihren Inhalt in
das weilbanchige Gesäß, das von
Papriv safl so rasch wieder ausgeschöpft
wie gefüllt wurde, Pittor und Kasbeck
überboten sich i lustigen Einfällen
und sangen zuletzt im Saal Kouplets,
iiibem sie ihre Kopse burch eine Attrappe
steckten, bie ihnen bas Aussehen von
geflügelten Engeln gab. Der pnbel
närrische Portrag erregte eine schallende
Lachsalve ach ber andere und Heinz
Pollried, ber mit Alerandra i da
Gelage hinein gezogen wurde, schüttelle
sich völlig ans vor Lachen. Als Piktor
und aobeek wieder aus der Engels
maske schlüpfte, umringte um sie
jubelnd und die Generalin rief kirsch
roth vor Bergungen: Katfbetf, Tie
waren al Engel himmlisch! Bleiben
Tie an meiner Teile, bei Ihnen findet
man seine Jugend wieder,"
Dann, meine Gnädigste, darf ich
auch wohl auf Finderloh rechne?"
O, Tie Taugenich! I Sie sollen
Praline habe!"
In biesen, Augenblick wurde der auf
die Terrasse zurück tretende Gesell
schafk eine seltsame Ueberraschinig be
reitet. Der Techniker, welcher den
Scheinwerser aufgestellt hatte, mochte
annehmen, daß die Fahnde des Jagd
schtößchenö lange genug in der hellen
Beleuchtung gestanden und ließ ganz
plötzlich durch eine kurze Drehung das
Strahlenbttndel auf die dunkelste Ecke
der Terrasse fallen. Die heitere Ge
sellschaft folgte unwillkürlich der neuen
Dichtung des Lichtes und es bot sich
ihren Blicken eine Gruppe dar, bei
deren Anblick bie jungen Leute auflach-
ten und aufschrien. Olga von Bahn
stett hatte sich mit Kurt von Heckendorf
nach dem Tanze km' Ende der Terrasse
begeben, angeblich um die Illumina
tion genau betrachten zu können. Da
Der Winkel bunkel war, unb bie meisten
Gäsle sich im Saal befanden, so glaubte
Olga, der Ausblick sei günstig, um
mit Kurt Küsse ausznlaufchen. Nach
kurzem zärtlichen Geflüster bückte sich
dieser zu seiner Begleiterin nieder und
hauchte einen Kuß auf ihre Stirne.
Olga aber schlang ihren Arm um sei
nen Hals und sah zärtlich zu ihm aus.
Und ust in biesein Augenblick siel bas
grelle, indiskrete Licht ans die Gruppe
der Liebenden. Diese blieben einen
Augenblick schreckgebannt in ber ver
sänglichen Stellung, bann fuhren sie
zuöeinandcr, als hätten sie einen elek
irische Schlag empfangen,
Herr von Bohiistett war bcr Erste,
der in betn nun solgenben Tumult feine
Fassung wiedergewann. Mitten itt bas
Lachen unb bie spöttischen Bemerkungen
hinein rief er mitschallenderStimme:
Meine Herrschaften, Sie haben
szebe erfahren, baß nicht nur bie
Tonne, sonbcrn Dank ber elektrotech
nischen Fortschritte unserer Zeit auch
ber Tcheinwerfer Dinge an ben Tag
bring!, die ber Welk noch einige Tage
verborgen bleiben sollten. Inbessen,
oa ein boshafter Zufall bas Geheimniß
der Liebcnben allen Amvesenben so vor
eilig verrathen hat, so bleibt mir als
Pater Olgas nichts übrig, als Ihnen
die Aufschrift zu dem Gruppenbild zu
geben, bas uns Alle überrasch! unb er
heitert hat ; sie lautet : AI Perlobte
empfehlen sich Kurt, Freiherr von
Heckenborf und Olga von Bohnstett."
Unterdessen war ba ertappte Piir
chen zu ben Tischen herangetreten unb
lachte mit bcu Frcunben, bie sie neck
ten unb verspotteten, wenngleich
Heckenborf Lachen etiva gezwungen
klang und c wie eine Wolke auf feiner
Ttirn lagerte. Sofort ergriff jiasbeck
da Wort unb ein volles Gins. Meine
Perclrtesten!" schrie er und dabei schlug
ihm die Stimme über. In der Pot
ausfetznng, baß Sie stets bereit sinb,
ans bas Wohi guter und glücklicher
Menschen Ihr Glas zu leerett, rufe ich :
Hoch lebe bas Brautpaar!"
Ein breifaches Hoch erschütterte bie
Lust und im Saal wurde Tusch gebla
scn. Alle Gäste umringten bie Perlob
len, stießen mit ihnen an unb riefen
ihnen Glückwünsche zu. Nur Alexanbra
staub bleich unb zitternd abseits und
sandte einen Blick voll Haß und Per
achtuug zu Heckendors hinüber. Heinz
aber gratttlirte diesem mit ausrichtiger
Frenbe.
Uns geht ber Stoss ans!" rief in
bem Stimmengewirr Rittmeister von
Papritz dem Hausherrn zu und dieser
antwortete mit dem Ruf: He, Fritz!
Ah, da bist Du ja, Helene! Sei
doch so gut und gib Fritz nochmals ben
Schlüssel zum Weinkeller "
Unser Porrath ist verbraucht," ant
wortele die Haussrau.
Na, Schatz, bann muß bie Reserve
vorrücken."
Aber ber Marlobrutmer sollte boch
für eine befonbere Gelegenheit aufve
wahrt werben!"
Diese Gelegenheit ist ba. Gib mir
ben Schlüssel, bitte !" Helene zog
ben so oft gebrauchten Kellerschlniiel
nochmals v,us ber Tasche und reichte
ihn Ftitz. Piktcr sagte hastig zum
Dienet:. Bring' bie alte Garde aus
bem eller. Du weißt doch, was ich
meine?"
Die zwanzig Flaschen Markobrun
ner kenne ich!" Fiitz murmelte im
Abgeben : Zwee von bie ollen Iar
bi'ten bring' ich um bie Ecke."
Helene sah ihren hatten voll Be
sot.vaiß an unb als bieier sich zur O'c
sellschaft wandte, hielt sie ihn am
ileni .i seit urd iaeite leite, in sieben
dem Tene: ..Pikter, litte, keine Uu
rer'itl tiizteit ! Dtt lv.it zu riet getrun
ken!' C?ort,etz:,!ej solzt.)
HerMcn jfljeisl
durch Tr. Mileö' Heart urc.
Olinmlicdiei,. WitM;lr von Schwer Ptr iinijrT,
unrkgelmtchl,',rr odir ink.-rnMirrn5kr VuU. Hrp
fiesen. Srflic!iiN'iItins!.Iik. Kurzatdmigkril. gkschivo.
lf ne stutze und fttuiArL sink Eymplome etttc tt
fransten ober Ichwachcil QfTjtnS.
ftrau R. 0. ViiÜtt
ton Fort XQagne, Jnd,. schreibt unterm 20. 31
11)4:
,?ch war vierzifl Jakre Itinq mit einem Herzleiden
betitlet und litt uitiiieftreit)it(t). Ich d'Ute Anfällt
vu Schwache und Hunger und mein Herz schlug j(.
start, bet Schmerz war so stechend und quälend,
tmfi ich vor Schwache und Nervvs,,,tt nicht schlafen
konnte. Ich wurde mm mehreren erzlen behandelt
onne lrflendwrlche Besierung mahrMneyinen und
hiille alle Hciffnunn, aus tfienesuna. uiiftirasben. Bvr
ungefähr zwei fahren begann ich Tr, Miie' He,l
nnilel zu nehmen. ünt Flasche Hearl Sure bekeillale
olle Herzdeichiverdcn und bai Neslorallv Nervine
that da Nebrige zu meiner Herskeiiung, Ich erfreue
mich eyt einetf guten Echlate und fern nie allen
meinen dousiichen und gcsellschastltchon Pflichten oh
Beschwerden nach.
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