Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, March 26, 1896, Image 4

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    NEBRASKA STAATS - ANZEIOER. Lincoln. Neb.
Krbraöfo Staats Anzeiger.
12 Siten jede Woche.
tffltr Ädlststl, Herausgeber.
129 südliche 1, Straß.
4. nc. cbaliriir.
BnU-eeii M tlio Post Office t Lincoln,
Neb., 8 tccund ein matter.
0er ,,'Jfebraäta Staatev.rttzeia.cr erscheint
jchenllich (Donnerstag) und lostet fiS 0 für
den Jabrgang, ach Tentscblmid kostet die
se filmt 3.00 unb wird dafür portofrei
wöchentlich ejpeditt.
Uo5 Abonnement muß im Vorausbezahlt
erden
kalaott, I Centt per eile
Donnerstag, den 2. März 180
fJT Der .Nebraska Staat Anzei
,n ist die größte deutsche Zeitung im
Staate und liefert jede Woche
BT 12 Seiten
zediegenen Lesestcss. Unser, Sonntags
last dars den besten deutschen Sonntags
Sern des Lande ebenbürtig an de
Seite gestellt werden.
Ttx politische Horizont in
Suropa.
Sämmtliche europäische Mächte bksol.
gen ein wahres Raudsystem; dies ist der
Eharnkter der europäischen Politik.
England und Frankreich haben das große
Reich Siam unter sich getheilt und nur
einen kleinen Nest davon dem Herrscher
von Siam gelassen. England versuchte
dann die Transvaal Republik durch In
trignen an sich zu reißen; es stieß aber
aus den kräsligen Wiöelstand des Pläst
deuten Shiio.se von der Transvaal SHe
publik und auf die Opposition Deutsch
land's, das seine asrikanischen Besitzun,
gen durch England gesährdet fand.
England suchte serner sein Raubshstem
auch aus Südamerika, namentlich in Be
nezuela, aus,udchen, fand aber einen
enlschildenenWlderstand in den Vereinig
len Slaaten. Die englische Politik be
ruht auf Raub und es steht, in naher
Aussicht, daß England und Rußland,
welche beide auf Raub von neuen Län
dein in Afrika und Asien ausgehen, sich
in ihrer Raubpolitik vereinigen. Noch
kürzlich erklärte Balfour, das Mundstück
des englischen Premiers Salisbuiy, daß
man Rußland dasRecht zugestehenjmüsse,
in China und Corea zur sicheren Aus
mündung seiner transsibirischen Eisen
badn nach dem Pacisic Ocean Ländereien
zu si Hern. Man ersieht auch aus der
an, en schcn Politik, daß Salisbury zum
Schutz der armenischen Christen und ge
gen ihre mörderische Verfolgung durch die
Türken nicht das Geringste gethan hat,
daß Salisbury sich unter Rußlands ge
bietende Macht gestellt hat. Und hier
kommt die nahestehende Theilung der
Türkei, die ihrem Versage sicher entge
gengeht, in Betracht. Darüber enthal
len die preußischen Jahrbücher vom Jan
var einen interessanten aussührlichen
Artikel, nach welchem das Rauösystem,
die Theilung der Türkei und anderer
Länder, wie folgt ausgeführt werden soll:
Rußland erhält Konstaniinopel und
Kleinasien; Oesterreich. Ungarn erhält die
Balkan Staattn, Bulgarien, Roumänien
usw,, sowie Polen, das mit Galizien ver
einigt nerden soll; Deutschland erhält
die Ostseeprooinzcn Eunand, Liesland
usw., während Rußland seineHaupthcrr
schafl über Konstaniinopel und Asien
ausdehnt und seinen Re,t'rungisitz nach
Moskau verlegt; England erhält Aegvp
ten, Gibraltar, Malta, Eypern und so
mit die Herrschast über das Mittelländi
sche Meer; Frankreich erhält Marocco
und den Congo Staat in Afrika; Jta
lien erhält Tripolis; Luxemburg fällt an
Deutschland.
Tos ist der Plan der Theilung und
des RaubsqstemS der euroxaiichen Mach'
e, welche sicher auch ihr Raubjvstem aus
den amerikanischen Continent, na.nent
lich Brasilien, Argentinien, Nikaragua,
Venezuela und andere amerikanische Ge
biete ausgedehnt hätten, wenn nicht die
Vcr. Staaten auf der Monroe Toctrin
fest beharrten, welche das europäische
Raubsystem vom amerikanischen Conti
nenle fern hält.
Die Vntveerung rettete sei
eben.
Herr G. Eoillouelte. Apotheker in ö.n
ersville, Jll. sagte: Doktor Sinn s
Ne Discover? verdanke ich mein Leben.
Ich erkrantte an in ripve und ersuchte
alle Aerzte im Umkreise von Meilen, aber
es half nicht und man sagte mir, da ich
riebt leben tonne. Da ich Sfinii's New
Discooer in meiner Aroibeke hatte,
lan'te ich nach einer Flasche und begann
da Mittel iu gebrauchen. Nach der er
sie Dosis sial sich mein Zustand tu bes
sern an und, nacddern ich drei Flaschen
aulaedrauchl, mir ich wieder auf meinen
güfien. 5s in sein Sewicdt in old
mrlb. Wir well n weder im eschüite
nach im Haufe odne dasselbe sein Machen
Sie einen kostenlosen Versuch in I H
Harliv'e Avoihele 2
Der Budeskenat im Wider
spruch mit einer wahre
Bolksregiernng.
Die Zusammensetzung des Senates ist
unstreitig unrrxubltkanisch ; es liegt ihr
das undemokratische Prinzip der Souoe
räniiät der Staaten zu Grunde, zusolge
welcher die Staaten je zwei beoolliäch
tizlc Gesandte in Vertretung derStaats
Souveränität in den Bundessenat wäh.
len und senden. Recht augenfällig wird
das Mißvklhiliuiß des Senats zur
Volksvertretung, wenn wir die sechs weil
lichknStaaten Zdaho, Montana, Nea
d, Nord Dakota, Wooming und Ulah
in Betracht ziehen. Tiefe sechs Saa
ten sende 1!! Senatoren in den Senat
nd nur sechs BolkSrexräsenlanle in
das Rkpralentoniknh ,us, welches die
wirkliche kolksoeitrelung bildet,
Ei anderer wichtiger Einwurf gegen
die Sevaiszufammenfitzung liegt i er
Drcße kllrruptio, welche mit den
Wähle ker Senatoren durch die Staats
gefetzzcbunge erdundin ist.
I, Mais' des elke. welche die
Bolksrexräsentanl.n wählt, knn nicht
durch Esrrnptio erzist merken, ohl
aber n an ohl ,1 geringerer öirr
wh die Slaaisgkiekgkbung. welche bei
der Lenaliienmahl durch Eisenbahn ,
Compagnien, Trusts und reiche Eorxe.
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I Garn ohne dicks Mg
W Ticket ist
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7HE0NLYf,HlSHrSTAWAIHlrt)IU0S COUIHBUI
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FAST COURS.,
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REICHT WIITIR.
O TRAGT 8ISSIR,
WASCHACHT.
Unubertrcffuchc Qualität.
Diese Nachbildung zeigt
welches in jedem Packet
Jentsclii- SSti'i!lswolie befindet.
Erlaube keinem Händler, Dir irgend eine andere Sj
der nachgemachten Tick-Is auszubringen, welche jetzt im
Markt sind und denen F LK1SC1I ER'S ähnlich A
sehen.
Erlaube keinem Händler, Dir Garn ohne KLEI- O"
SCllER'S Ticket auszuhängen, mit der Ausrede, das sh
Ticket sei abgefallen. V
Verlange unbedingt gliishers Ticket und nehme Nt
dasselbe mit zu Hause. Dieses verhindert Fälschung bei
Wiedergebrauch. Drei unvei sälschte Fleisher-Tickets mit
sieben Cents (Briesmarken für Postgebühren) sichern Jh
neu ein vollständiges Handbuch über Strickkunst,
FLEISIIERS W0K3TK1 WORKS,
PHILADELPHIA (
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3C03Ct3C?illi5Ci3C15?3C13CIC
rationen corrumpirt merl e
Die Mehrzahl der Senatoren sind ent
weder Millionäre oder heimliche Ber
treter reicher Korporationen.
Blicken wir ferner auf das widerwä
tige Schauspiel der Senatorenwahlen in
Delamare und in Kentuky In Dela
wäre hat die Slaatslegislatur eine volle
Jahressihung mit der Senatorenmahl
vertrödelt und jetzt liegt der Streit noch
vor dem Senat in der Schwebe. In
enlucky war die Wahl eines Bundes
senalors seit mehrere Monaten im
Gange. Die werthvolle Zeit für weise
Gesetzgebung wird durch diesen Zeit und
Geld raubenden Wahlprozeß vergeudet.
Man ist daher in neuerer Zeit zu der
Einsicht gelangt, daß die Wahl der St
natoren unmittelbar durch das Volk ein
geführt werden sollte. Eine solche Maß
rcgel ist weit populärer, als die Aushe,
bung des Sni!s in Vertretung ber
Sli,aIs'SouverenitSt. Eine unmitteh
bare Volksmahl ruht aus gesundem de
mokralisch-npublikanisckem Grunde und
beseitigt olle die oben angeführten Man
gel. Allein hierzu ist ein Amendcmcnt
zur Bundeso?rfassung nothwendig und
ein solches erfordert vielfache Förmlich!
keilen und mehrere Jahre. Wir bezroet
sein nicht, daß ein solches Amence neni
durchgeführt werden kann. Die bete
und zweckmäßigste Vorbereitung für ein
solches Ainendement würde es sein, wenn
die politischen Parteien schon jetzt die
heilsame Maßregel ergiissen, in den
Staats, Conventionen dem 25otf; Can
didalen für das Senatorsamt oorzuschla
gen, sodaß das Volk nur solche Gesetzge
der in die Slaalslegislaturen wäglt,
welche für fc;eje Eandidalen zu stimmen
sich verpflichte.
Eine Resorm des Senates ist unter
allen Umständen geboten. Der Senat
in seiner jetzigen Zusammensetzung ist
eine Anomalie, ein krasser Widerstreit
mit einer wahren Republik.
Habe Sie jemals
Electric Bitter al ein Heilmittel für Jdr
Leid! versucht? Wenn nicht, dann nrt
wen sie jetzt eme Flasche und sinden Er
leichlirung. Diele Medizin wurde nlj
anj besonders lt 'eignet gesunden jr Er
leichierung und uc aller Frauend, schwer
den, indem sie einen wunderbaren cirekien
Ei ftui ausübt dadurch, das, sie die Or
ganeliästiat. Wenn sie an Appetitn-an
gel, Veistovfuna. ovsschmer, , Ohn
machliinlallen leiden oder wenn sie ner
o, schlaflos, erreg orc melancholisch
tote Echaiindklanfalle unterroortfn sind
dann ,st iSlectnc Bitte, ibie Zliediiin
Gesundbeit und Kraft werd, durch den
Gebrauch dieser Medizin gesichert, roße
e g!a,chn Cent bei ij,H Har
,.
irchgang ia Mexico.
Die. Teutsche Zeitung' von Meriko
bringt folgende Schilderung ans der
Hauptstadt de Lande,: 'llc ist der
Mode unterworfen, selbst die Kirchen
bleiben nicht von ihr verschont. So ist
z. B. jetzt hier in Merico die San
granciscokirche skr die VI Uhr Messe
in Mode gekommen. An Sonn und
Feiertagen, bevor noch die Glocken zum
t ircherrbesuch einladen, rollen schon
ungezählte Equipage vor die Kirchen
po'tale vor, entleere ihren Inhalt und
faste längst des Bürgersteiges Poslo.
Die ganze San FranciScostraße ist dann
it einer langen Reihe von ttarroffen,
die sich bis in die Gantestraße hineinzieht,
besetzt. Der hocheleganten Wagen und
feurigen Pserken sieht man es an, daß
sich hier die .hohe' jk. die Seselljchast
ramme il saut Rendezvous gibt und Die
eleganten Kostüme im Verein mit so
iile Käfiche Gesichter verleihen den
hohe irchenhille ei ungemein fkf
selntes, anmulhigks Gepräge. Die
fromme Schönen glänze durch entzück
ende Toilette, fast könnte man Khaup
len, daß der Tempel eitel E eginz und
Edic ihmet. nd der Duft elilichen
Vodlgeruchs mit dem giheiligien Duft!
des Weihrauchs wetteifert, iluf dem
Irolloir der irche gezenüber haben sich 1
Mitglieder des Jockei, Clubs ausgeneZ,
und unterziehe die anksmmende Da j
nickt ächt ! W
ösMK,-
WmiTflffl
inre mim .
KWBBVKA
beide Seiten des Tickeis,
o.rn Fleiciclim 's !
ÄL'2Z$f(
j&S-f&s.
Äföav
KEISHERSO
I jmM
SAimsr
iiiliii
n en einer krilischen Unliksuchung, Noch
B.encigung der Messe verlassen sie ih
ren Platz und nehmen an der Kirckien
t ür Aassie luno, um die Bejucherini e t
an sich oorveipairen zu lassen. In ih
em gottlosen Sinn haben sie vor einer
Kirche keine arößere Achtung, als vor
einem Theater. Und wie haben sie sich
herausiasfirt, vom Kopse bis zum Fuße
sonntäglich herausgeputzt! Ihr Haar
schwimm! förmlich in Pomade, der
Schnuirbarl ist ausgewichst, die Kraoat
te groß und rund wie ein Palmblalt, der
mit einer hochrolhen Nelke geschmückte
Gehrock so lang wie ein Schlafrock und
die Ängströhre einem Lokomolivschorn
st'ine sprechend ähnlich; so erscheinen die
,Pepillos auf der Bildflache, mohlbe,
merkt um 12 Uhr vor der San Iran
eiseo'irchc. Die Dame sind natürlich
im höchsten Grade über kiese Unversra
reiche des starken Gcschlechls ausge
bracht! Alle? Wohl kaum? Auch un
ter ihnen giebt es gottlose Seelen, die
sich nicht geniren, ihren Nooio" hierher
z bestelle, um schließlich deren schmach
iende Blocke mit einem malitiösen Lä
chel zu beantworien, In der That, die
VI Uhr Messe in der San Franciscoki
che ist en vt,guo. Hier darf man nur
hochsein gebügelt uno geschniegelt erschei
nen, denn mit den kolossalen, nach vorue
hörnersörmig aus einander lausende
Schleisl, die weit in Glockensorm aus
laufenden Röcke und die Inflballonarli
gen Aerniel. Es knistert die Seide, es
jiliu! sich der Siii und vor Ungeduld
länzelnd erwarten die muthigen Pferde
das Zeiche zur 'Abfahrt, "
Bismarck'lKurke
Als mir vorletzten Sommer inDeulsch
land weillen,hatien wir das große Glück,
die berühmte Bismarck'Gurke, die aus
schließlich aus dem Landgute desEisernen
Kanzler gezogen wird, zu bekommen.
ES dereitel uns Freude, dieselbe in f lei
nen Packeten an unsere deutschen Lands
leute auszulheilen.
tW Herr Salzer sendet portofrei ZS
Packele früher GemüeSamen, genug
für eine Famil'e, nach Empfang von $1.
JoSiedifeNoliz ausschnei
den und mit L Cents in Briefmarken an
John A, Salzer Seed Co., La Crosie,
Wis,, senden, schicken wir Ihnen frei
ein Packet der berühmten Bismai ck Gur
!r und Salzers deutschen Katalog,
Deutschlands großes Iu
bei Jahr.
XXVIII.
Mit der Flucht der französischen Ost
armee in die Schwer, war der tirie,
thatsächlich zu Ende, vbzwzr die Bela
qerung von Seifort noch zwei Wochen
la-g fortdauerte.
Die von Gambetti und seinen Mitar
beilern gebaute und in Gang gesetzte
Heermaschine arbeitete nicht mehr. Alle
Franzosen, etliche Habenichtse und Tau
genichtse, sowie die Herren Grribalzia
nr, welche sich ja gleich den Franktireurs
ausgespielt und dem Lande mehr Scha
den als Ratzen gebracht halten durch ihre
heldenmüthige Hülse, waren des ftrif
ges müde, und daß diese ungeheure
Mrhihcit den Frieden um jenen Preis
brennend wünschte, bewiesen unwider
Iprechlich die Wahlen zur Ralionalver.
jammlung. Trotz der ungeheuren Rüh
igkeit, welche die Republikaner entwi
(fetten, wählte Frankreich in diese Ver
sammlung eine erdrückende Mehrheit von
monarchisch und klerikal Gesinnten, und
zwar darum, weil die Monarchisten und
die Klerikale zugleich Friedensfreunde
waren.
Z Versailles nahmen inzwischen die
Verhandlungen ihren eitere Verlauf.
Zuoorterft wurde das im Wasseniiill
ftanlsvertrag vorgetragene Uebereinkom
men abgeschlossen, welches genaue Ab
giänzunzsl'nie mcrlrrte, inneihilb
elcher die beiderseitige Slreitkräfte
während der Lasieniuhe sich zu hallen
Fenster-Vorhänge.
Soeben erhalten.
10, Dutzend Columet gelt Vorhänge,
werth ÄSc; diese Woche zu
20 Cents
IS Dutzeid Opague Vorhänge, merlh 40 ;
diese Woche
35 Cents
Bessere Sorten zu 4Uc und 50c.
Handtücher.
Baumwollenes Handluchzeiig zu
3 1-2 per )d
Ganz leinene, 1 1 Zoll breit, weilh 7c,
diese Woche zu
5e ?)ard.
Bessere Sorten 8c, 1 0c, I2jc und 15c;
alle aute Sorten.
Schuhe
Wir haben soeben eine große Ausmahl
von Domen, Mädchen-, Rider,
Herren und R'nnben Schuhe. Wir
hilte i ur D.e beste Cunliläl und
veikauf. dillig.
hätten. I I
Sodann schritt man dazu, die Grund
zöge eines ffiiedersoerlrages aiif,ustellen
und zu erörtern, felbstoerständlich immer
in der Meinung, daß Über die Einzeln
heilen weiter verhondelt, sowie, daß die
Genehmigung oder Vermersung nur der
nach .Boidearix berufenen Nationaler
jamnilung zustchen sollte.
Den Deutschen lag wahrlich daran,
solche Versammlnng möglichst bald zu
sammentreten zu sehen, zusammengesetzt
aus wirklich frei durch den Volkömillen
gewählten Abgeordneten.
Soweit das Land von den Deutschen
befetzt war also beinahe zur Hälsle
wurden die deutschen Civil und Militär
behörden von Versailles aus angewiesen,
der Wahlbewequng alle und jede gieiheit
zu lassen. Sogar Zden Bewohnern von
Elsaß und von Deutsch, Lolhringen, d. h.
von Provinzen, deren Zurücknahme an
das deulsche Reich eine beschlossene Sache
war, wurde gestaltet, sich an den Wahlen
zu beteiligen.
Die Reg erring der rttallonaloerlheidi
gung in Paris schrieb die Wahlen aus
und war aus Grurrd des unter der zmei
len Republik im Jahre 184 erlassenen
Wahlg.jetzcs. Das Wahlausschreibe
der Regierung datirle vom 29. Januar
und bestimmte den 12, Februar als den
Tag des Zusammentreiens der Zi ttional
Versammlung in Bcrdcaur, Gambelia
aber wollle im billeren Vorgesühle, daß
es mit seiner drkiatorischen Herrlichseil zu
Ende ginge, das ganze Wahlgeschäst zu
einer Posse a In terreure machen im (
schmucke von l9:j. Gewälzt jfl scho
werden meinte er aber so gewählt,
wie wir eS'haben wollen. F eibeit muß
sein, aber die gieiheit, welche wir mei
nen.
Ohne sich mit seinen pariser Amlsge
nossen da, über zu verständigen, erließ
der Dictator am 1. Februar ein Wahl
dekret, dessen Sinn, kurz gesagt, dieser
war, daß alle Franzosen, welche zu dem
zweilen Kaiserreich in Beziehung gestan
den, ihrer Wahlfähigkeit und Wählbar
kett für verlustig erklärt wurden.
Dadurch wären 7 Millionen sranzöst
scher Staatsbürger, welche noch im Mai
1870 ihre Stimme zu Gunsten Rapole
ons des Dritten und des Kaiserreichs ab
gegeben halten, mundtodt gemacht wor
den.
Slber der gute Gambetta ilitzle kläg
lich ab. Der deutsche Kanzler sandte
nämlich sofort nach Bekanntwerdung des
Gambelia'jchen Manifestes eien Protest
dagegen ein, worin er auf Gruud eires
Artikels deS Waffenstillstand Ueberei.
kommens auf allgemeine und sreie Wah
len bestand, und die provisorische Regie
rung wußte ie Gambetta'schen Jntri
guen zu vereiteln. Grollend legte der
Einäugige sein Minister Porieseuille
nieder uno erzog sich eine Weile nach
San Sebastian n Spanien, um dort
seine Zeit abzuwarten.
Am . Februar gingen die Wahlen
zur National Beisammlung in ganz
Frankreich in allerOrdnung vor sich, und
Thiers, der große Deulschenseind, mußte
selber eingestehen, daß seit zwanzig und
mehr Jahren die Wahlen in grantriich
niemals fo frei, so unbeherrscht und un
beeinflußt gewesen wären w,c diesmal,
wo nahezu die Hälfte des franzosi'chkn
Landes von einem siegreichen Feinde be
setzt war.
Die griedenspaitei siegte, wie schon
bemerkt.
Am 13. Februar trat die Rational
Versammlung zu Bordeaur zusammen.
Sie erwählte, k nicht anders zu erwar
ten war, den greisen alten Ränkeschmied
Adolphe Thiers zum Präsidenten der
niugebackene Republik. Dieser setzte
dann fein adinet aus folgenden Män
nein zusammen: Minister M Auswärti
gen: gavre; des Innern: Picard; Un
lerncbl: Simon: riea: fie FI; Ma
iine: Pothnan; Justiz: Dnfaure; Han
del: Lamdrechl; Bauten: e Üarcn;'
Finanzen: Pouver .iierlier. j
Auf Beschluß der ational-Be.samm ;
lunz reiften dann Ihier und gao am :
1',. Februar ach Paris ab, und machte
dann dem deuische anzler Bma,ck :
ihre Aufwartung zu iver'aille am 21. j
Februar, un öder die jntrenf bedingu- j
ge zu unterhandeln.
Wiroffe riren folgende
,,Bargains"frcin.Wockc
Trotz der schlechten Zeilen habe mir einen Ausschwung in unserem Geschäft zu
verzeichnen. Wir werden sartiabren zu solch niederen Preisen zu oerkausen, welches
unseren Waarenuinsntz bis zum Herbst verdoppeln wild. Sprechet bei uns vor.
Ginghams
40 Slück Chrck Ginghriins zu
4 34c
30 Slück Kleider-Ginghams, merlh ?c;
diese Woche '
; ia )a,d
Overalls, Jeans,
und Cottonave Hosen,
Arbeits-Hemden.
Overalls, Jeans und Cotlonade Hosen,
Arbeits Hemden ; Sie köi,nen keine
bessere Auewahl in der Stadt finden.
Sollten Sie derartiges bedürfen, wär
de ei sich lohnen bei uns vorzusprc
chen.
! Geg-nüber
Zuerst kam mari überein, den Massen
stillliand bis zum 20. Februar zu er
länger, dann ging er an das Hauplge
schäst.
Herr Thiers heuchelte furchlbareUeber
raschung, daß Bismarck als Fiiedensbe
dingung: ,,Das Elsaß, Deulsch Lolhrin
gen mit Metz und K Milliarden FrancS"
forderte, er hilte sich wie historisch seft
gestellt worden auf ein größeres Opfer
gefaßt gemacht. Nichtsdestorveniger zo
gen sich die Verhandlungen bis zum Ab
laufe der Wafsenstillstandsfrist hin, wo
denn endlich die Friedens-Prüliminarien
unlerzeicknet wurden.
Die G'ldfoiderung Deutschlands war
um eine Milliarde erniedrigt worden und
Frankreich behielt die Festung Belfort,
wosür den Teutschen der Einzug in Pa
ris gestaltet wurde.
Es war am Sonntag, den SS, Febru
ar, Abends zwischen S und Uhr, im
Salon des Hauses der Frau Jesse, in
welchem Bismarck sein Quartier balte,
o das ToppelEreniplar der weltge
schichlliche Urkunde im Namen Deuiich
lands von Bismarck, dem bayerische
Minister Brat), den würtlembergischen
Ministern Wächter und Mittnacht und
dem badische,, Minister Jolly, im Namen
Frankreichs von Thiers und gavre unier
zeichnet murde.
li ine hübsche Ariecdote erzählt Buich
i seinem Buche über Bisn,aick von ei
nem Berh.indlungslagk:
Bismarck kam im Gespräche miiThiers
ous die Geldfordernng der Teulschen zu
reden. Der Franzose fand die Förde
rung von (i Milliarden ungeheuerlich.
Der deutsche meinte ruhig (in sranzösi
scher Sprache):
Keineswegs. Wir haben dieReichthü
nier Frankreichs überschlagen und gesun
den,daß es IS Milliarden zahlen könnte,"
Der Kanzler erinnerte dann daran,
daß er bereits mit Favre dahin überein
gekommen wäre, der Friedensveitrig
müßte nur wenige und ganz klare Be
stimmungen einhalten und die Aussüh
re'ngsmodalitälen sollten einer in Brüf.
fel zusammentretenden Konferenz von
Bevollmächtigten der beiden Staaten
überlasten werden. Im Uebrigen müßle
er daraus dringen, bald eine bestimmte
Bnlwort zu erhalten; denn die de itsche
Forderungen wä,en ein Ullimalum.
Da suhr Thiers von seinem Stuhle
aus und rief zornig: ,.Aber das ist eine
Gemeinheit! Bismarck behielt seinelkolt
blüligkeit und wiederholte, was er vorher
sranzöstsch gesprochen, in deutscher Spra
che.
Der Franzose merkte, daß er eine
Dummheit begangen und sagte in klag,
lichem Zone: Aber mein Herr Gras,
S'e wissen gut genug, daß ich keinDeutsch
verstehe. Worauf der Kanzler franzä
sisch: Als Sie vorhin von Gemrinhn!
redeten, fund ich, daß ich nicht genug
französisch verstände, und o zog ich vor
deulsch zu sprechen, wo ich weiß, was ich
sag: und höre."
Bekanntmachung !
MtiinA.aiMl !! und
l'riint Uo.
Den werthe Kunden der Stadt und
Umgegend die ergebene Anzeige, das wir
unter großartiges Lager in Spiegelglas
sPlate Glass) Fcncy Glass, gloient,
Glass. Glaes sür Schausenster, sowie
allen Sorten Spiegel, nd gensterglasS,
Farben, Oelen, Pinseln usw,, nach der
IZ. und O Straße verlegt haben. Ui
feie Freunde und Gönner bitte wir,
uns mit dem uns bis dato entgegenge
brachte Vertraue auch , Zukunft de
ehre zu ollen. Gleichzeitig bemerken
wir, daß wir die oben angefütrte Ar
likel jj niedrigere Preiien abgebe kon,
en, als irgend ein ankeres Geschäft in
Lincoln. Herr Zehrung wird es sich
anqeligea sein lassen, da er der deutschen
Sprache vollkommen mächtig ist, die
Deutschen in conlanter Weise zu dedie
nen.
Ergebend
Standard GiasstPaint Eompan?
HJfcUlö C Straße.
. v ,i
,0 Duüend sauiiilose schwarze Stiümpse
für Mädchen. bis omerlh lik,
diese Woche zu
10c das Paar
30 Dutzend Eoidurori Slrümvfe für
Knaben, extra schwer, U bis llHc. Sie
huben schon 25c für dieselben bezahl! ;
diese Woche zu 18c das Paar.
z für 50c
35 Dutzend schwarz Strümpfe für Da.
men, werth mc, unser Preis diese
Woche
5e das Paar
3i! 't'utz, schwarze saumlose Strümpe für
Danien; billig zu 10c, diese Woche
WA das Paar
40 Dich, schwarze saumlose Slrümpfe
sür Damen, Wir können dieselbe nicht
billiger als 15c oerkausen; diese Wo '
oje zu
FRED. SCHMIDT & BRO
921 O Strasse
der Postoffice, Lineow, Nebraöka
LeJMMeÄ
H. MARCKWORTH,
Deutscher Rechtsanlvalt und
Notar,
532 und 534 Bine, sübl. der . Slraße,
Cturinnatt, Ohio.
Zuverlässiger und erfahrener Rathgeber
in deutschen und amerikanischen
Erbschaftssachen
Verfertigt und beglaubigt
Vollmachten
Forderungen u. Schuldscheine
in Deutschland und Amerika
werden prompt eingezogen, Klagen in
Deurschland gesührt und Dokumente sür
deulsche Gerichte werde mit Kenntniß
der einschlagenden Gesetze angeferiigt
Vermißte Erve.
Die nachfolgenden aufgeforderten
Personen oder deren Erben wollen sich
direkl an Hermann Marckworlh, Rechts,
anwall und Notar, 22i und 228 Vrne
Straße, teincinsli, Ohio, wenden, da
Niemand außer ihm Ausschluß geben
kann. Hermann Marckworlh besorg!
die Einziehu.ig von nachbenaniiten und
allen Erdschasien prompt und billig,
stellt die nöihigen Vollmachten aus, und
erlangt alle erforderlichen gerichllichen
und kirchlichen Documenle. Herr
Marckwoilh ist durch seinen 4jähri,ien
persönliche und schrisilichen Verkehr mit
den deutschen Erbschaslsgerichleu und
Vanken, sowie durch seine solide Siel
lung, kls der ersahrenste und ziloectäs
sigste Vertreter in deutschen Ervichafts
jachen anerkannt und nur sie befähigt
ih diese gerichtlichen Aufforderungen
vermißter Erben zu erlangen und in
allen bedeutenden Blättern Amerika's
zu veröffentlichen.
Best, Anna Maria aus Böbingen
Brümmer Joh jeonhard aus Dauber
scheckenbach.
Baus Joh Jacob aus Thulba
Bühler, Christian aus Mußbach
Beck, Anton aus Buchau
Biltlingniiier, Mlhäus aus Wald
Hausen.
Cordes, Johann aus Seisingen.
Cohn, Gerson, au Schwerin a M.
Czolba, Ich aug Schaffarnig
Dietz Georg Friedrich, aus Gebers
darf.
Dornmell auch Dornewell,, Erben von
Maria Louise Wilhelmine Dorothea
Cinsiedel, Hermann Heinrich Z arl u.
Johanne aroline Christiane aus Loben
stein,
Eigenma, Friedrich und Regine
vereh Beber aus Oberniebelsbach.
Ernst Johann aus Roigheim
güglein, Georg Franz ausLeinach
Friedrich Ehristos au Obereschenbach
Grenz, Joses aus ollisch angebt in
San Francisco Cal.
Grzebyla Alcrnder Romin aus
Dralzig
Glaser geb Wolf Christine aus Hei
delsheim angeb in Philadelphia
HreinerJoh Ludwig aus Ordern
ha.di.
Hai oske Eiben von Marie Krrolin
Thekle ged Ltumpe
Henke Herrmann Michael aus Filehne
Harms, Sophie Doraiha Friederike
au? Siendeck.
Herbst Zl Ehlistian Gotllvb ans
Einleben.
Aupka Erben von Traugott.
HiUer Gblttob auS Nickarhaufen.
Hiller Iah Friedrich au Großbett
lii.gen
HiUer Joh Wilbelm aus Neckarhausen,
angedl in Riqetolds, Jndiana.
Hutmacher, Eliiabeth aus DiedelS
heim. Härle, Joses Anton aus Aßrvanns
haidl.
Hau, ErneSstine Heinrike aus Mot
zingen.
Hürthle. Gottlob Wilhelm au Ho
henick, Zknodgen, Jakod genannt Carl aus
Hödr.
lau-pi Eboitiane ginistiiee S-gr,s
aus Kkickemansdorf.
unih, Franz aus Zwincmünte
Strnmpslvaarcn . (5
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chen, K bis s, giile Waare, zu (4c,
diese Woche
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Köhler Ernst Heinrich und Iah Bett
aus Bad Lredensiein.
llhinel, geb Schröter Johanne
Chrihine aus Psassendors,
old, Georg Davia aus Weiler
leühis, Berend aus Spaden
Lemitanski Erben von Ziere.
Ludwig Valen!in aus Heustreu
i!ak Anton Franz und Aloiö aus
Keuchen
Renz geb Raff Wilhelminc Dorathea
aus Winlerbach angedl in Indianapolis
Ind. '
Müller Karl aus Herolz
Meinke Einst Heinrich Friedrich Wil-
heim ous Neubauh a d Elbe
Wildner, Carl aus PeiSkret Sa m
Mater, Georg aus Mußbach,
Maier. Carl Wilhelm, Joh Golllieb
und Chrisline Friedens? oerch Rapp aus
Siglinge.
RiemiemErben von Julianna gebor
Siedlaczek
Niklas, Christ aus Jngelsingen.
Pnll Carl Ernst Jot, dilhelmine
Dornhea Maria Sophia Johannes He-
lee un Maria Benha oralhea aus
Rolhenhöser, Johinnes Joses Fers,,
nand Oskar grieorich und Karolne
griedcrike Marie vereh Speidel
Slullgarl,
Ludvigslust.
Paszet Paul aus Bromberg
Pfiang, Kaspar ous Obenfchrnbach
PIvi,i,er Geoig Friedrich aus Wei-
fenoach,
Reis Georg aus Pfaffenhausen. '
Rint, l!hiilct a,rs Gogizach.
Senf, Joh Goiifned aas Ober Tep
perbuben.
lSiöckinger, Georg aus Geiselmiiid
Schinii,sing Anna Chistine aus Sand
Schweizer Anna Margarethe Petra
nella aus Bremfels
Schleifer, Otlo Eduard aus Günstedt
Schwarzhaupt, Anna Maigarelha u.
Maria aus Baushain.
Schieincck, Erden von Wilhelmine geb
rasch
Schmilt Gregor un', Theresia aus
Fernach,
Schmid Josef Anton aus Ratzenned.
Schneider geb HiUer Maria Elisa
bea aus Neckarhaujen, angeb in New
York,
Schleehauf, Jakob Friedrich aus
Stuttgart.
Todsing Hermann aus Heringsdorf
Teufel, Joh uid Jacob Friedrich aus
Hilorijhaufen
Uebel, Georg aus Hundsfeld
Wehr Peter aus ginkenwerde,
Würzberger Joh Heiniich Gustaf aus
kroelp.
Wenzel geb Wenzel Margarethe Eli
sabelhe aus Langenseld.
Zirller, Wilhelm und Karl aus Aalen.
Wie ist ies k
Wir bieten einhundert Lollais Belob ,ung
sür teden Fall von atarih, der nichl oora,
itmnelimen von Hall's aiarih Lar geneill
Werder kann.
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Fünfundzwanzig arbeitsame Deutsche
und Böhmen, um sich im westlichen! holt
von Nkbraska aus dewäisertem Land nie,
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sind dieselben nur zwei Meilen von einer
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