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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Feb. 27, 1896)
I -I. l s r ' ( "V? 7 Die Exmission. Der A!Icr Hans Misn war ein Genie. Wenigstens hielt er sich dasilr und der Umstand, daß andere diese Ansicht durchaus nicht theilten, bestärkte ihn nur noch mehr, in derselbe. Als echtes Genie trug er ein Barett. Sammet jacket, das bis ans den abgeschabten Sammet vollständig ne war, einen grosimüchtigen Kalabreser und Witsche, von der selbst der größte Optimist nicht behaupten konnte, daß sie rein war. Als erbitterter Feind der Schablone malte er nur Stimmungen und Ein drucke ; und da dieselben auf die übrige Menschheit wenig Eindruck machte, so nannte er sich Jittpressionist. Wie alle Genies litt auch Hans an akutem DalleS ; ein Schicksal, das er Übrigens mit vielen nicht genialen Leu ten theilen soll. Da es aber vielen sei ner Freunde an Geld nicht fehlte, so be mühte sich Hans, ihnen die Sorge um , den leidigen Mammon nach Möglichkeit dadurch abzunehmen, daß er sie kräftig lichst anpumpte. An's Bezahlen dachte er natürlich nicht ; dagegen schuldete er den Freunden ewige Dankbarleit. Als konsequenter Charakter schuldete er liber Haupt alles ewig. So auch die Miethe ! Schon wohnte er 1 Monate im Hause nun noch hatte der Wirth nicht den leisesten Pfennig gesehen. Kein Wunder daher, daß der Hauswirth, ein gemüthlicher, obwohl reicher Schlächtermeister, Hans seinen Besuch machte. Ich komme um die Miethe !" sagte er. in das Heiligthum des Genies tretend. Davon bin ich sogar fest überzeugt !" versetzte der Ma ler mit zweideutigem Lächeln und setzte dann hinzu : Sie wollen also wirklich Geld habend" Gewiß !" entgegncte der Schlüchteil meifter. Anderthalb Jahre wohnen Sie bei mir und noch habe ich nichts gesehen ! Anderthalb Jahre!" lächelte der Künstler. Wie die Zeit doch vergeht Ja, natürlich vergeht sie ! Aber jetzt Hin ich's alt!" Ich könnte Ihnen auch beim besten Willen nichts vorsetzen !" erklärte Häns chen. Machen Sie keine faulen Witze, son dein bezahlen Sie mir die Miethe." schnauzte der Hauswirth. Ich kriege 950 Mark von Ihnen !" Wissen Sie das genau, daß Sie sie kriegen?" sragte das Genie. Ich brauche mein Geld," fuhr der andere fort ; !)50 Mark findet man nicht alle Tage aus der fetraße I" Sagen Sie das nicht !" unterbrach der Künstler, neulich hat ein kleines Mädchen erst drei Tauscndniarkscheine gesunden !" Glauben Sie etwa," sprach der Wirth unbeirrt weiter, eS macht mir Evak. nie Geld von Ihnen zu be- sehen?" Werther Freund, wem sagen Sie das? Ich lauere ja selbst täglich auf einen neuen Pump, den ich anlegen könnte " Lassen Sie mich in Ruhe," rief der Haustyrann, mein Entschluß ist gefaßt; ich verzichte auf meine 950 Mark, denn kriegen werde ich sie doch nie I" Gott segne Ihr prophetisches e mütb !" Also wie gesagt, ich verzichte auf das Geld, aber" Aber?" fragte erwartungsvoll der Maler. .Aber Sie müssen raus !" Wa 8?" rief das Genie entrüstet. .Ick oll raus? Warum denn? Ich be, finde mich ganz mollig. Außerdem habe ich mich auch nie über etwas be- klagt !" .Na. das fehlt gerade noch I" Und doch ist die Treppe sehr schlecht beleuchtet: die Wa erleitung ist rnei, ftens verstopft. Aber das nehme ich alles in den Kauf, weil Sie es sind, Also nicht wahr, Sie lassen mir jährlich IM) Mark ab, und ,ch bleibe, wie ge, kaat. weil Sie eZ sind wohnen !" Herr ! ich glaube Ihnen fehlt ein Sinn?" Durchaus nicht ! Meine Freund be Häupten sogar immer, ich hätte einen zu viel ! Also wollen Sie meinen Bor schlag annehmen oder nicht?" Fällt mir gar nicht ein!" .Aber bedenken Sie doch," fuhr das Genie fort, wenn Sie mir etwas von der Miethe ablassen, bleibe ich Ihnen doch jährlich 100 Mark weniger schul big! Na, was sagen Sie dazu?" Ich sage, daß Sie in 2 Stunden 'raus müssen!" rief der Wirth in ent schlossenem Tone. Aber bedenken Sie doch!" Ich bedenke nichts! In 2 Stunden 'raus oder ich hole die Polizei!" Nun meinetwegen!" erklärte Hans. Da Sie mich s inständig bitten, muß ich Ihnen schon gehorchen; aber unter einer Bedingung!" Was? Bedingungen stellen Sie auch och?" Nur eine! Sie kriegen 950 Mark von mir, er? pumpen Sie mir 50 Mark, dann kriegen Sie die runde Summe von 1000 Mark!" Herr, ich glaube Sie find verrückt!" versetzte dn Schlächtermeister halb kr gerlich, halb lachend. .Durchaus nicht!" gab dn geniale Künstler zurück; .zum Umzieben brauche ich Geld; ich habe aber kein's; folglich werden Sie mir welches pumpen, wenn es Ihnen wirlich gleich ist. einen Kunst ln meines Range zu verlieren?" .Ja, daran liegt mir sehr viel," ant wartete der Wirth; .hier haben Sie die 50 Mark; um Sie los zu werden, ist nur nichts zu theuer!" Dank, edler Mann, hauchte der Künstler mit Thränen im Auge, dafür sollen Sie auch in mein nächstes Bild: Die menschliche Laster" als Haupt, fiaur kommen!" Unterstehen Sie sich!" schrie der Wirth und erließ eiligst das Heilig, Ihum des Genies, Zwei Stunden darauf war Häuschen ausgezogen. Als der Wirth, dessen Wohnung in einem anderen Stadtbezirk lag, am nächste Tage an seinem Hause vorbei kam, beinerne er, da der ermie, thungszettel für Möscrs Wohnung fehlte. Er begab sich daher zu seinem Verwalter und fragte denselben : Ist die Wohnung im vierte Stock schon wieder vernnethet?" Jawohl!" Hat der Miether keine Reparaturen verlaugt?" Nein, wunderbarerweise nicht!" Das ist merkwürdig! Was ist denn das sur ein Mensch?" Ein Maler!" Ein Maler?" Ja. hier ist seine Karte!" Damit reichte der Verwalter den, Wirthe eine Karte und dieser las, fast starr vor Entsetzen : Hans Möser, Maler und Jniprcssionist. Entsetzlich! schon wieder dieser Mensch!" stöhnte er und eilte in den vierten Stock. Das Genie lag auf dem Sopha und rauchte eine Cigarre. Mit freudestrah- lendem Antlitz sprang er auf und rie! dem Eintretenden entgegen : Wie freue ich mich, Sie wieder zu sehen; mit blutendem Herzen bin ich ausgezogen, aber jetzt werde ich mich nie wieder von Ihnen trennen! Erst nach längerer Debatte wurde der Wirth den Frechling wieder los, aber vorher mußte er noch ein Pi, nale von 100 Mark zahlen, die das Genie, wie es erklärte, zum Umzug drin gend benöthigte. Diesmal überwachte der Schlächtermeister den Auszug des Künstlers und ließ denselben durch einen schnell herbeigeholten Photographen heimlich Photographiren. Das Bild aber gab er dem Verwalter mit sireng ster Weisung, dem Besitzer d j?hi siognomie" unter keiner Bedingung eine Wohnung zu vermiethen. Das half, der Wirth war den faulen Pumper los, doch für die übrigen Miether hatte die Sache noch recht unangenehme Folgen ; denn sie wurden am nächsten Quartals ersten sämmtlich gesteigert. Die 150 Mark mußten doch irgendwo herausge schlagen werden. Und die Moral von der Geschichte? So muß der Unschuldige ost für den Schuldigen leiden!" lvettturnen in Feindesland. Reminiscenz von G, R. Es war wenige Tage vor Abschluß des Waffenstillstandes, als das sächsische 8. ?lnfanterieRcaiment ?!o. 107. wie dies in der Belagerung von Paris sehr oft geschah, wieder einmal Morgens ganz trat) aiarmin wurde, um von Neuem gegen den Feind geführt zu wer den. Gcaen 7 Uhr war es, als wir uns, noch bei völliger Dunkelheit dem Schlacht selbe wieder näherten. Von den be nachbarten Forts donnerten die schweren Geschütze, die Brüllaffen", wie sie die Soldaten nannten, stärker und stärker, was für unsere bereits erregten Nerven keineswegs ein Beruhigungsmittel war. Batterien des preußischen 2. Corps lag ten an uns vorüber, dem Feind ent gegen, Sanitätscolonnen folgten, deren Vorgehen uns vermuthen ließ, ba ver Kampf wohl bald wieder losgehen werde. Doch diesmal kam es anders, ein in weiten Mantel gehüllter Meldereiter brachte unserem an der Spitze reitenden Führer den Befehl zum Halten. Nach halbstündigem Warten trafen weitere Reiter ein, die neue Befehle brachten. denn wir mußten nun rechts von der Straße abbrechen, auf dem dancbenlie genden Felde bataiuonswelie ausmar Ichiren und die Gewehre zusammenlesen. Das Gepäck durste jedoch nicht abgelegt werden. Wir Banden also in Reserve und harr ten ver Dinge, die da kommen sollten. Unsere Stellung war eine günstige zu nennen, denn ein ziemlich dichtes Ge düsch verbarg uns nr dem Feinde. Nur selten kam ein zu weit gegangenes Geschoß aus den großen Feftuugs geschützen heulend und brummend über unsere Abtbeilungen hinweggefauft, um sich in der Ferne ein Bett in den ziemlich hartgesrorenen Erdboden zu wühlen. ES war ein bitterkalter Tag. was wir um so mehr empfanden, als in den letzt verfloffenen Tagen unsere ganze Rah rung auS etwas Brod oder Zwieback bestanden hatte. Um unter so erstarrtcz Blut in e weauna zu seien, liefen wir zwischen den Gewehrgassen und auf der nahen Landitra aus und ad. Auch statteten wir den in der Nähe lagernden Regi mentern Besuche ad. welche höflicherweise auch erwidert wurden. Schreiber dieses, damals schon Mit glied dS .Allgemeinen Turnvereins zu Leipzig", hatte bald Geno'ien unseres Vereins und auch solche benachbarter Vereine gefunden, die gleich ihm dem Rufe zu den Waffen freudig, wie es deutschcn Turners Art, Folge geleistet hatten. Ich lann an dieser Stelle offen be kennen und weiß es nicht blos aus eige ner Ersahrung, sondern aus dem Munde aller meiner Genoffen, daß der Turner auch im Felde dem besten Sol baten ebenbürtig ist, denn abgesehen davon, daß ei großer Theil auch durch äußere Anerkennung ausgezeichnet wor den ist, wird dies durch die Kameraden selbst bestätigt, was oft einen größeren Werth hat, als eine glänzende Auszeich nung. Bei unserem fortgesetzten Wandern trafen wir am Rande des uns schützen den Gehölzes auf ein von französischen Granaten arg verwüstetes Häuschen. Ein ziemlich handlicher Stein, aus den Grundmauern des zusammengestürzten Gebäudes stanimend, veranlaßte mich, ihn zu heben und damit einen Stoß in die Weite zu versuchen. Wie dies bei einer Gelegenheit, wo Turngenosfen zu sammen sind, immer der Fall ist, woll te die anderen ihre Fertigkeit ebensalls zeigen, und es entstand bald ein regele rechter Wettkampf. Jetzt kam aber das, was wir bei un seren harmlosen Versuchen nicht voraus gesehen hatten. Unsere Leistungen lock ten nämlich gar bald Zuschauer aus dem KreiS unserer Kameraden herbei dann gesellten sich auch die Unterofft ziere u. f. w. dazu, schließlich bemerkten wir auch einzelne Osiiziere, die mit regem Jnteresie unseren Uebungen folgten. Auch mancher Nichtturner wollte seine Kunst zeigen und griff zum Stein. Aber deren Leistungen blieben hinter den unsrigcn weit zurück. Ko misch genug sah es manchmal aus, wen so ein stämmiger Kerl den Stein selbstbewußt packte, als sei es sür ihn ganz selbstverständlich, uns bei Weitem zu überwerfen; dann aber beim Ueber heben über die Schulter den Stein schon hinter seinem Rücken verlor, anstatt ihn vorwärts zu stoßen, was natürlich zur allgemeinen Heiterkeit nicht wenig bei, trug und dem Ungeschickten den u, bündigen Spott seiner Kameraden ein, trug. Da wir bemerkten, daß auch die Zu, schauer Gefallen an unseren Uebungen fanden, schlugen wir, um Allen eine Betheiligung zu ermöglichen, ein allge- meines Tauerlaufen vor. Aber dieser Vorschlag fand durchaus keinen Beifall, denn von ihm will der Soldat über Haupt nichts missen. Weit mehr Anklang fand ein Wettlauf, doch war sein Er- qebniß ein wenig erfreuliches. Die Strecke, ungefähr 50 Schritte lang, wurde nur von Einigen durchlaufen. Die meisten Nichtturner purzelten dabei hin. Allerdings muß ich hervorheben, daß wir im Mantel mit vollständigem Gepäck, den schweren Tornister auf dem Rücken, mit umgeschnalltem Leibrie nie, an dem vorn zwei schwere Patro entaschen hingen, laufen mußten. Viele bekamen beim Laufen das Ueber- gewicht und fuhren mit der Nase dicht vor dem Ziele in den Schnee. Der Versuch, einen Sprung in die Weite auszuführen, fiel noch kläglicher aus, denn infolge der ungewöhnlichen Belastung und des ungünstigen Nieder sprunges auf dem hartgefrorenen Bo- den kam es, daß die meisten entweder von der Wucht deS, Sprunges m den Knieen zusammenbrachen oder ausglit ten. Zwischen den einzelnen Uebungen wurden gemeinsame Lieder angestimmt, wobei wir den schwachen, aber vergeb- lichen Versuch machten, dem Turner licd: Turner, auf zum Streite" die gebührende Anerkennung zu verschaffen; die alten Soldatenlieder behielten die Oberhand. Noch verschiedene turnerische Ucbun gen, wie Zieykamps u. f. M., wurden vorgenommen, bis der vorgeschrittene Nachmittag uns nöthigte, unsere Trup pentheile wieder auszusuchen. Bei ein brechender Dunkelheit bezogen wir rück wärts gelegenc Quartiere, um am näch sie Morgen unsere gestrige Stellung wieder einzunehmen. Mit stiller Freude gewahrten wir am folgenden Tage hier nnd da einzelne Gruppen, welche die von uns gesehenen Turnübungen wie derholten. Am Nachmittage trafen unsere Ver pflcgsmagen wieder ein und spendeten un reichliche Nahrung? dann hielten wir. nachdem der Feind auf allen Punk ten zurückgewichen war, nach wie vor treue Vorpoftenwacht. bis das unein nehmbare" Paris sich uns schließlich doch noch ergab. , Wer wa di Hügelbauer? Seit etwa hundert Jahren schon wird die Frage nach dem Charakter und der Herkunft dn geheimnißvollen Erbaun unsern künstlichen Erdhügel oder Mounds" erörtert. , Das Ethnolog! sche Bureau in dn Bundeshauptstadt, insbesondere Professor Thomas, glaubt jetzt, nach nahezu 25jährigen vielseitigen Untersuchungen, diese Frage endgültig gelöst zu haben. Das Endurlheil übn diese angebliche Lösung muß noch dahingestellt bleiben; doch sei von dn Theorie des Dr. Tho maS hin in Kürze Vermerk genommen, da sie sich wesentlich von den anderen in den letzten Jahren hinüber verbreiteten Anschauungen untnscheidet. Bekannt lich errang sich die Anlcdauuna. dak die Hügeldaun eine eigene Rasse von nicht I bestimmt festzustellender Herkunft gcwe, , ,kikn, ivengin iwiuna. Tr. Thomas jedoch ist zu der Mei nung gelangt, daß die mysteriös Hü-! gr,i.uci wnm niqiz gewesen seien, als die Vorsahren unserer Indianer, und daß sie die einzige Rasse gewesen seien, welche in diesen Gegenden vor Anluiist des Columbus auf dem ame, titanischen Kontinent eristirt habe. An eine Verwandtscliast zwischen ihcn und den alten cwilisirten Rassen von Mcriko und Centralamcrik glaubt er ganz und gar nicht, wohl aber an einen Verkehr zwischen beiden. Er erklärt es für wahrscheinlich, daß die Hügelbauer ursprünglich aus Asien gekommen seien; doch legt er den mancherlei Alterthü mern, welche man in Erdhiigeln gesun den hat, soweit solche einen direkten Zu sammenhaug mit der Gelahrtheit des Orientes beweisen sollen, keinerlei Ge wicht bei. Ohne Zweifel, fügt er hinzu, seien manch? dieser Hügel keines Wegs so alten Ursprungs, wie man lange geglaubt habe; Hütten sich doch in ihnen auch Waffen und Medaillen gefunden, welche nur von europäischen Zuzüglern herrühre könnte, obgleich diese natürlich die Hügel nicht gebaut hätten. Jedenfalls sind die Auslassungen dieses Gelehrten, der Hunderte solcher Hügel in allen Theilen Amerikas unter sucht hat, achtungsvoller Erwägung werth. Uebrigens hat man einigen der merkwürdigsten dieser Hügel, denen hoch droben in Alaska, bisher sehr wenig Beachtung geschenkt. Point Barrom, die äußerste nördliche Landspitze des nordamerikanischen Kon tinents, hat recht interessante derartige Gräber einer weit entfernten Vorzeit aufzliweisen. Dieselben reichen offen bar in eine Zeit zurück, da die Einge borenen kein Eisen kannten, und die Menschen wie Hunde sprachen", wie es in alten mündlichen Ueberlieferungen der Gegend heißt. Leider bieten diese Ueberlieferungen und Legenden, so zahl reich sie auch find, gar keine Daten, nach denen wir ermessen könnten, wie lange diese öden Gestade schon bewohnt sind. Die Hügel stehen inmitten eines Sumpflandes. Ohne Zweifel verur sachte ein Sinken des Landes eine Überschwemmung der Stätte, welche von ihren Bewohnern hastig aufgegeben wurde. Man findet außer den Hügeln noch viele Trümmer uralter Dörfer und Winterhütten in der Strandgegend. Aber Alles, was man bis jetzt entdeckt hat, läßt blos erkennen, daß wir es hier mit einer überaus alten Menschenrasse zu thkn haben. Die Eingeborenen sprechen eine ganz andere Sprache als ihre Nachbarn am gegenüberliegenden Strande der Wasserstraße, auf der sibi rischen Seite. Es wäre möglich, daß sie aus südlicheren Theilen Amerikas kamen oder vertrieben wurden und der zurückweichenden Eis-Linic" folgten, welche einst ganz Nordamerika in Be schlag hatte. Doch wäre es sehr zu wünschen, daß durch genauere Erfor schung der Hügel u. s. w. verläßlichere Auskunft gefunden werden könnte. (?in deutscher Spion im Dienste tfromweU's. Im Worcester College in Oxford ist eine alte Handschrift entdeckt und zum ersten Mal abgedruckt worden, welche die äußerst spannende Erzählung der Abenteuer des nachmaligen Maior Joa, chim Hane enthält, der im Auftrage der Regierung des Lord-Protektor O. Crom well als Spion Frankreich bereiste, uin über die Bekcftiqunqen Bericht zu erstat ten. Es war ein gefährliches Unter- fangen, denn obwohl der Aufstand in Guienne unterdrückt war, hofften Conde und die Hugenotten noch immer auf engli sche Unterstützung. Joachim Hane hatte der republikanischen Regierung als mi- mansch Ingenieur bei Befestigung arbeiten in England und Schottland große Tienste geleistet und begab sich im Ottober 1653 nach Frankreich als Kaufmann erkleidet. Schon beim Ein laufen in die Seine hatte das Schiff, auf dem Hane fuhr, einen Strauß mit einer Kaperschiff auszufechten, das von dem schottischen König ausgerüstet war. Doch gelang es Hane, in Ouilleboeuf zu landen, von wo er zu Pferd Rouen erreichte und von da über Paris nach Orleans reifte. Von hier aus ging er die Loire abwärts nach Nantes, und be suchte unterwegs Blois, Amboise, Tours, Saumur und Angers. In La Rochelle jedoch fing sein Leiden an." Er war genöthigt, in der Stadt bei ei nem Kaufmann eine gewisse Summe Geldes zu erheben, wurde von einem Schotten, der ihn in Edinburg gesehen hatte, wiedererkannt, und. als Hane auf einem Schiffe nach Bordeaux zu entkommen suchte, von dem Schotten erfolgt und an den Gouverneur der Provinz ausgeliefert. In Bordeaux entkam n seinen Wächtern während der Nacht, flüchtete sich in den Festungs-! graben, von da in einen Sumpf, wurde wieder verhaftet, um nach La Rochelle zurückgeführt zu werden, entkam jedoch abermals den ihn bewachenden vier! Soldaten nnd zwei Henkersknechten, in dem er sich an zusammengebundenen Leintüctern vom Fenster seines Gewahr sams hinunterließ. Seine Verfolger waren ihm bald aus den Fersen; meh rere Wochen hindurch versteckte sich Hane in den Wäldern und Sümpfen der Umgegend von Bordeaux, schlief bald in einn zerfallenen Kapelle, bald in ei nem Haufchober oder in einem Schweine Echließlich siel n Räubern in die Hände, die ihn seines Geldes (ex trug etwa 50 Pfund Sterling bei sich) beraubten. Dadurch wurde er benöthigt, fijl leinen 9Vrfnlnmi ailAiillirsern. Ader diese waren weit mehr mit dem! l'jedanlen beschärligt. den Räubern das: gestohlene Geld abzujagen, als ihren Gefangene z bewache. Er entkam zum Mitten Mal und nach vielen Abcn teuer gelang es dem gehetzte Spion, Roc z erreichen und einen Schiffs capitän durch das Versprechen von 50 Pfd. Sterling zu bewege, ihn ach London mitzunehmen. Hier belohnte Oliver Cromwcll den Deutschcn für seine der englischen Regierung gelcistc ten Dienste, indem er ihn nawralisiren und ihm ein Jahresgeld von 120 Pfund anweisen ließ. Major Joachim Hane starb 108 während einer Inspektion der Festung Tünkirche. Das höchst interessante Buch ist im Verlag von ssi scher Unwin erschienen. Aberglaube. Der General Hans Christoph Kö- nigsmarck, einer der tapfersten Anfüh rer im Dreißigjährige Kriege, war in feiner Jugend ei großer Feigling und wollte schon, als ihm die erste Schlacht bevorstand, die Flucht ergreifen, als ihn, sein Reitknecht erzählte, daß in der Nähe ein alter Mann wohne, der die Leute kuqelsest zu machen verstehe. So gleich begab sich Königsmarck zu den. Betreffenden, und dieser überreichte ihm gegen gute Bezahlung einen Zettel mit dem Bemerken, er solle denselben als Amulett in seinen Degenknopf legen, ihn aber nie lesen, denn sobald er dies thue, werde auch der Zauber von ihm weichen. Königsmarck befolgte diesen Rath, verachtete von nun an, im Ver trauen auf sein Amulett jede Gefahr und entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem der tapfersten Anführer im Dreißigiähngen Kriege. Im hohen AI ter, als er seiner kriegerischen Laufbahn Valet gesagt, wandelte ihn eines Tages die Lust an, den Talisman näher zu untersuchen; er öffnete daher den De- genknopf und las den Zettel, auf dem aber nur die Worte standen; Wehr' Dich. Du Lump." Während der Revolution. Im Jahre 179 unternahm der Dich- ter Laya zu Paris das Muthigste, was wohl je ein Theaterdichter unternom- men; er griff namuch in seinem stucke: Der Freund der Gesetze", den Na tionalconvent selbst an, und zwar in seiner äußersten Richtung. Selbst Maral und Robcsvierre erkannte man in zwei Personen des Stückes wieder. Das Stück wurde von der Commune verboten, allein das Publikum erlangte die Auffllh rung. Santerre erschien in Uniform auf der Bühne, um die Ruhe herzustel le, mußte sich aber unter Pfeifen zu rückziehen. Laya machte nun gleich selbst dem Convent seine Vorstellung, der zu jener Stunde um nichts Geringe res, als um den Prozeß Ludwig's XVI. versammelt war. Und der Convent handelte groß, er erließ den Befehl, daß man das Stück spielen solle, da die Commune nicht das Recht habe, die Freiheit der Theater zu beschränken. Das Publikum, welches den Urtheils sprach abwartete, verließ erst nach Mit ternacht das Theater, als der Urtheils sprach verkündigt worden war. Traurig. Der preußische General von Favrat (der Ende des vorigen Jahrhunderts starb) besaß riesige Körperkräfte, sogar noch in seinem hohen Alter. Eines Tages fühlte er sich krank und ließ den Doktor rufen. Als derselbe an feinem Bette saß, begann der alte Krieger zu klagen und zu jammern und sagte: Lieber Doktor, mit mir geht es ab wärts, Sie glauben gar nicht, wie schwach ich geworden bin; sehen Sie nur her." Mit diesen Worten erfaßte er mit seiner rechten Hand eines der Beine des Stuhles, auf dem der Arzt faß, und hob denselben mit sammt dem Daraufsitzenden einige Fuß vom Erd boden in die Höhe. Sehen Sie, lieber Doktor," sagte er dann, das wird mir jetzt beinahe schon sauer." tu Haus auf Reise. Ein Pariser Notar hat auf einen auf Rädern ruhenden und durch Dampf in Bewegung zu setzenden Apparat, der 27,000 Franks kostet, ein Häuschen stellen lassen, das aus einem Speise saale, zwei Schlafgemächern, einem Toilettenzimmer und einer Küche besteht. Mit diesem durch Dampf getriebenen Hause will der steinreiche Notar eine lange Reise durch ganz Frankreich un ternehmen; wo eS ihm gesöllt, will er längere Zeit verweilen, und wenn es ihm nicht mehr gefällt, fährt n mit sei nem Hause weiter. Unerwartete lDirkung. Erster-Reisender: Gestatten Sie, daß ich mich vorstelle: Meyer, Lebensversiche rungsagcnt!" Zweiter Reisender: Schanner ist nebenan noch ein Platz frei?" Durchschaut. Mann (zärtlich): Heute werde ich Dir zu Liede auf meinen Kcgelabend verzichten und zu Hause bleiben, Frau chen!" Frau: .Ist dn Jahresbeitrag schon wieder fällig?" Unwidnlcglich Zeugniß, Vater: .So. Junge, jetzt hol Dir 'mal Deine Prügel ad. Tu haft, wüh rend Tu eingesperrt warft, von den Ro- sinen genaicht." .Nein, Papa." .Junge, alles leugnen hilft Tir nichts ich hab' es in Deinem Alter auch gethan, &art mschrikbe. Weshalb haben Sie eine so ent legeiik Villa bezogen, Herr Streit huber?" Nun, was brauch's Jeder zu hören, wenn ich mich mit meiner Frau unter, halte." Bffenherzig, Kommerzienräthi (vor ihrem Por trait): Bei diesem Bilde haben Sir aber etwas geschmeichelt." Maler: Perzeihen Sie, das war ich Ihre, Herrn Gemahl schuldig." Ein liebes Iiingclckcn, Entschuldigen Sie, welchen Berns habe Sie?" SLie meine Sie das?" Nun, ich meine, was Sie sind?" Ich? ich bin die Freude meiner Eltern!" Vic bemalte Gattin. Ihre Frau ist die reinste Blume, , . Ja, aber 'ne künstliche! Lchla. Herr (beim Weggehen z seinem Die-, ner): Wenn Herr Meyer kommt, dann sagst Tu ihm, daß er mich im Cafe aus-, suchen soll." Diener: Und wenn er nicht kommt, was soll ich ihm dann sagen?" Auch ei Lchwerenöther, Warum aebt nur ein so großer und starker Mann, wie Sie, betteln?" Weil es die einzige Gelegenheit ist,, bei welcher man sich mit hübschen jungen Damen unterhalten kann, ohne ihnen vorgestellt zu sein." Ein freigebiger. Richter: Aber wie konnten Sie dem Kläger gleich sünf Ohrfeigen geben?" Angeklagter: Ja. ich bin nun einmal nicht knauserig, wenn ich gebe."' Einer, der Bescheid weiß. A. : Unser Freund Gustav kommt gar nicht mehr in unseren Verein." B. : Das hat seinen Grund, er ist verlobt, aber er wird wohl bald wieder kommen, er erheirathet sich in dieser. Woche!" Sparsamkeit. Er: Klara, die Schneiderrechnuncs ist wieder ungewöhnlich groß, ich dachte, wir wollten uns einschränken." Sie: Na ja, Du hast ja auch das Rauchen und Weintrinken aufgegeben."' Zerstreut. Postbeamter (zum Professor, welcher einen Brief -aiifqicbt): Auf diesem Briefe schlt die Adresse!" Professor: Hm, hm, sollte ich sie auf, dem Wege hierher verloren haben?" Kindermund. Karlchen: Mama, gieb mir doch ein Stück Zucker; das Stück, das Du mir gegeben haft, habe ich fallen lassen," Mutter: Wohin haft Du es denn fallen laffen?" Karlchen: In die Tasse." Zlngenehme Erinnerung. Herr (der Bratensalice über das Kleid einer Dame schüttete): Gnädige? Fräulein, wenn mich eins über das Malheur trösten kann, so ist es das, daß Sie mich nicht so leicht vergessen wer den !" Rücksichtsvoll. Nachbar: Frühmorgens, wenn .Sir anfangen Klavier zu spielen, singen Sie immer zuerst ein Wiegenlied; wir kommt das?" Klavierlehrerin: Das thu' ich mit Rücksicht auf den Studenten, der neben mir wohnt; um diese Zeit kommt er gewöhnlich nach Haus und legt sich in's Bett!" vom Kasernenhof. Unteroffizier (wüthend): Das nennr nun der Mensch eine Radfahrerabthei lung.... Das ist ja die reine Alters--, und Jnvalidenverforgungsanstalt?" Gut bescheidet. Gläubiger: .Immer ist Ihr Herr spazieren, wenn ich komme; wenn Je mmid dagegen Geld brächte, würde da? wohl nicht vorkommen." Diener: .Nein, das kommt aucd nicht vor." Leim Notar. Also, was waren die letzten Worte bws Herrn Gemahls, meine Gnä-- dige?" Herr Doktor, mein Mann bat nie- mals die letzten Worte gehabt." Aus dem Jahrmarkt. aneiön (zum Auruferl: .Also. Ihr Riesenmikroskop vergrößert wirklich tausend Mal?" Ausrufer : Cnne Zweifel : wen Sie sich 'drunter leaen. ishm ?,i, nlci aus wie 'n Garde-Kürassin !" ver Schlankoxf. Der ebraeivae Marsbbau,r Pwfml ist Mim Auslebn der ?iifo rrtinnnt worden; als solchen führt er den Titel ..eichgra,-. Ais ,ym nun eines Ta geS in der Stadt ein ihm belannter Wirth mit seinem Titel anredet, sagt er: ü.'ozu denn soviele Umstände, lieber Müller?" .Nein. Herr Teickarak: Edre, dem Ehre gebühret!" .Nun gut: dann lassen Sie wenigstens da, .Teich" weg'. X ) LV V HHM)4Up:-'IT