Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, January 30, 1896, Image 4

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    Ficbrasw toat 'ünjcißct.
12 Seite jede Woche.
ffiec & Sch, Hau?gel.
iv'ü südliche 10. Strufj-;.
i. tfitft, SJicöatlfitr.
Batoreil nt tke W Ollice at Lincoln,
Neb., n Bccond chss matter.
i XrtnM StMt-Mlwfieifjfr ertefcemt
Scheutlich (Xanwrtwaj und to(tt fSAO ur
n 'J(oO Utiititlilonc t.,tft lit-
ti ijii iOOmiö toiio dafür poru-iiifi
wödji'iiiliD rtvebul.
Xu Abonnement mit 8 im orauiiiejoV
oexbew
KoCaiitutüm 10 Scnt-3 per eile
Donnerstag, den !l, Januar 1Si;
jggT Der NebraSka Staats Anzei
gn ,st die grösste deutsche Zeitung im
Staate und liefert jede Woche
t r 12 Teilen
diegenen Lesestoff. Unter Sonntag
ast darf den besten deutschen onntagö
Vdtent des Üantieü ebenbürtig an M
Leite gestellt werde,,.
TeutZü,lad grofics Ju
bei Jahr.
XXI!
Orleans,
Mit der blutigen Schlacht bei Soigmj
Poubry war d,e' Stadt der Jug,rau
noch keineswegs den Deutschen wieder
in die .Hände gegeben Worten, sondern
es ahm cck, zwei heiße, blutige Tage,
solches zn vollbriiige.
eibe Heere, das französische wie das
deutsche, halte, als litt) am a .'ezeui
der die Schatten der Nacht auf die Erde
senkte,,, von den furchtbaren A"s!.k,
gunaen des TageS erschöpft, von der
herrschenden und eisigen Kalte getrieben,
Zuflucht gesucht in ihnen zunächst liege,,,
den Dörfer und Weilern; deutscher
seitS hallen wohl einige Abtheilungen
reitender Batterien den gcind ein', Weile
verfolgt, im Grosjen, Ganzen verblieb
man aber in den Stellungen, welche der
Schlachltag geschaffen halle,
1 Als der Morgen des 8; Dezembers
praiitc, bedeckte ein weißes Schuee Lei
chcnkleid die Eide und es war kalk, un
anaenekn, ','ll, Aber vorwäits ging's
doch wieder,
Prinz Friedrich Karl, der Obcrbe
schlehaver der Deutschen, hatte bereits
in der Nacht einen telegraphischen Be
fehl aus Peisalles erhalten, ungesäumt
den Angriff auf Orleans zu unlerneh
inen. Sofort gab der Prinz die r.Sthi
gen Weisungen a, ieine Generäle, Wci
suugen, welche ein koncenlrifch angriffs
weises Vorgehen der deutschen rmee
auf die 'adl der Jungfrau vorschrieben
und regelte.
Pumei verfügte er über die unter
seinem unmittelbaren Befehle stehende
Heerschaar also, daß er das Corps
aus Laurr und Baiioches lenkte, von wo
es aus Artenaii vorzugehen hatte, das
3. Corps auf PilhivierS, don wv es den
Angriff aus Chilleurs unternehmen sol
te, und daS 10. Corps nach Boyuis,
von wo es mii seinem rechten Flügel
aus Billereau, mit feinem linken auf
ChillkNis sich richtete. Die erste und
sechste Neiterdioision hatten die Flügel
bedungen zu stellen und die Verbindvn
qen , milchen den Jnsanteriehaufen zu
unterhalten.
Dem Großherzog von Mecklenburg,
dessen Heerhausen den rechten Ftllgel
der Angreifer bildete, wurde die Aufga
be zugetheilt, in Uebereinstimmung
mit der BarwSrtsfchiebung des Cen-trum-J
und des linken FlügclS seiner
friti westlvärls der Straße Artenaii
Organs vorzugehe.
Der Großherzog traf demzufolge sür
den Morgen vom 3. Dezember salzende
Anordnungen:
Zum Vormarsch aus Orleans stellen
sich bereit, die Bayern bei Lumeau, die
17. Jnfanterie-Divifion bei Anneur, die
LZ. Jnfanterie.Division bei Poubiy,
die 2, Retter-Division links davon und
die 4. Reiler-Divifion an der van Char
lies nach Orleans führende Straße.
Auf französischer Seite war man von
aUedem, was aus deutscher am 2. Te
zmber voebereitet worden, schlecht oder
ga, nichl unterrichtet. In Tours
träumte man sogar noch am Morgen
vom 3. Dezember von der Weiterfüh-
ti
z
.
rung der Aagriffsbewegung aus Paris
zu.
General d Äurelle freilich erkannte
!
bald genug, daß ihm nichts ander
übrig blieb, als ein Rückzug, zunächst
hinter die ?erchanzungen im Walde
vn Orleans und dann in der Stadt
Selber.
Die Sachlage war in der That eine
verlorene. Der am Tage zuvor ge
schlagene linke Flügel der Loirearmee,
lai I. und 17. Armee-Corpl, war
links von Orleans aus Perm y und Ge
noignq zurückgegangen, de: rechte Flü
gel, dvs 1, und So. Corps, stand noch
bei Bellegarde und Nidelle, aber in ei,
ner Perfasfuiig, welche an das Slandhal
ten gegen einen feindlichen Angriff nicht
denken ließ, sondern nur an einen mög
Iichst rasche Rückzug nach der Stadt.
Das im Centrum stehende 1. Eorri
vermochte am Vormittage des 3. De
zember bei Chilleauz aux Boiz, vom
3. deutschen Corps angegriffen, dem
Stoße nicht zu widerstehen, wurde in
de Wald hineingeworfen, wandte sich
aus Chevally, stieß dort wiederum aus
den Feind, ich vor demselben aus
ffecotles zurück und schleppte sich an
dort während der Nacht in voller Aus,
löiung nach Orleans hinein.
Ziachhaliig widerstanden die Jranio
sei, ihren Angreifern nirgend, Wie
wäre da übkihuxl auch möglich gerne
sen; war doch der General ,'3urcUc
nchl Herr über seine Truppen. Denn
ie zur Seit der österreichische Sriezj
ralh zu Wie, schickte Ticlalor Aam,
belta von Tour ous seine Angrisis
nnd Ziückiugibestble telegiaxhi'ch an
die einielnen Unlerieldberren der Loire
Aimee. dadurch eine schreckliche Wirr- I
arr schonend.
schreibt von der oll in seine ;
Memoiren: j
De gar Tag über schivirrte aus (
dem Trahl, welcher Ior4 mit ter Ar
inee verbernd. ein Wiriwarr von Vrr.
niiirf'ii, Ziall fchlizk,, und -Befehls" hin
und her.
I, zwisch-n lallen die Teutschen ihre
Geaner an, der anen i'rnie v.x Hch
l)criu't,i:l'(,i ,, flnMöfi, am Äbeud vuiii
J. f enmlier dfinni'l'i mit itne, au
ersten linken Zlügel vor Nancrai, und
Boieevuimun, mii ihrem uuenien reeu
te Flügel, de Bayern, Über niigh
hrnai,', gen P.'Ien, juw iei"i
Mgelenden var boö :!, (forpo biei
Lih gelangt, das tv bis tihelkurü
und Neiuiille mu' tyvA, daZ ,. bis
('rolles ! Ascheres, die 17. ud die
L. nsaulerie Division bis Ehe!,,.
Diese S,ellugen zeigen, das; der kn
eenleische Vormarsch auf Orleans die
Linie seines Halbbogens schon bedeutend
verkürzt und diesen schon nahe gegen die
Stadt heroge,!e'en holte.
Der sranzöstiche Obenan mandeur,
General D'Anrcllc, Halle an. Abend ds
deillcn DezeniberS die feste Ueberze
gnng geivouiie, daß er anßer Slande
wäre, Orleans zu hallen, ließ sich aber
dnich die roewuiiovollc, zum mulhiqcn
Ansharre ausjmdeinden Tceschei,
Gambeltas bewegen, nock, einmal am
vieile,, Dezember de Deutschen die
?,tir zu bleibn. Es war ein nnhloses
Opfer.
Bon einem Zniückdrängen oder einem
Äushalien der Denlschen durch die gran
losen kannte am vierten December gar
nicht mehr die Rede sein.
Die Fliigelcnde seines halbbogensör
mizenVorschriltmaifches mehr und mehr
loircwäels einbirgklld schob sich daS
deutsche Heer wie ein unwideistchlicher
Keil gcge,i die Stadt heran. Die Sp!t)e
des Keiles trieb ds Centru, des übe
all weichendem Feindes, das IS, Corps,
vor sich her, nach Orleans hinein, die
beiden Seiten des Keiles spaltet? df-n
rechten Flügel (das 18. und das -;o.
Cdp?) ud den linken (das 10. und
das 17. Corps) vom Centrum ad, Da
her die giinzlichc Zusannnenhangslosig,
keit der sianzösischen Gegenwehr und
Daher ane!) der Rückzug in drei getreuu,
teil Massen,
Die Franzosen verloren in der zwei
tägigen Schiach! bei Orleeins an 2000
Todte und Verwundete. Außerdem sie
teu 18,000 Mann uni,r vuudele Gesa,,,
neue, 14 Kanonen uno vier die Loire
beheischcnde Kauouenbote in die Hände
der Sieger.
Die Denlschen gewannen ihren Siez
mit eineni Verlust von 171)0 Todten
und Verwundeten.
Kurz vor Mi!teri,acht, am 4, Dezem
ber, zog der Grsßherzoa von Mecklen
bnrg a der Cp!le der 17. Division
in die eroberte Steidt Orleans ein.
Eine bayerische Brigade folgte.
Am fünften Dezember folgten weitere
Truppenmosfcn, Die ganze deutsche
Armee bezog Lager in der llmgebung
der Stadt, wo der Prinz Friedlich Karl
sein Hanptiiuartier aufschlug und von
wo auf der gcn Tours, Bierzon und
Gien führenden Straße sofort Reiter
schaare vorgcichickt wurden, welche noch
eine Menge von Gefangenen einbrachten,
sowie die bestimmte Meldung, daß die
französische Armee aus ihrem Rückzüge
in zwei Bruchlh:ilen auseinander ge
fallen wäre.
tb'in Buch sür junge Männcr.
Eine unermeßliche Summe von Leiden
und Schädigung deS Menschengeschlechts
ist der unwissentlichen Verletzung xhiifio
logischer Gesetze seitens der Jugend un
feres Landes zuzuschieiben. Aus' Un
kcnntniß des unvermeidlichen Ruins der
Konstitution und Gesundheit, welche
deren Folge sind, giebt sie sich der ver
verblichen Gewohnbeit hin. Aeder jun
ge Mann follie das göttliche lebol:
Kenne Dich feist!" gemistinhast bc
solgen. Um ihm beizustehen, die richtige
Nenntniß feiner selbst zu erlangen, seine
Gesundheit zu erhalten und jene ver
derblichen und höchst schädlichen Gewohn
heiten zu meide, deren Opfer so man
cher vielversprechender Jüngling wird,
wie auch um Denen, welche unwisfe-!-lich
sich die verweistiche Gewohnheit der
Selbstbefleckung angeeignet haben, die
Miete! an die Hand zu geben, deren
schädliche Wirkung zu paralyflren, hat
eine Vereinigung tüchtiger Aerzte ein
kleines Weilchen ausgearbeitet, dos sür
jiden junge Mann nützliche Winke und
Rathschläge enthält. Gegen Einsen,
dung von 10 Cents in Briefmarken (für
Porto) und dieser Notiz wird dasselbe
in unauffälligem Umschlag, der es vor
dem Blick jenes unberu,ee schützt, von
der World's DiZpensacy Medical Asio
ciation G3 Mai Slr Baffalo N, I.
an irgend eine aufgegebene Adresse ver
sandt.
fltrire Bittcls.
Eiecirice Bitter ist ein Arineimill'l.
welches tur eine Jadresi'it eeianet ist,
aani besonder aber im Fiübling. wen,,
die Leder trage ist un! diefeib; sied na
ülbraectsluna sehnt. Ein rechireiligkr
kdrzuch diese Heilmittel bat oft laauea
Fiebern vorgebeugt, eine Mediiin be
freit da Eyitem stierer un Ichneller von
unreinen Säsien. ,jiovf'chmer,,n, Ber
baunnasdeschwerde, Echvinoel utm,
merv-n buich be Mebraued von Electric?
Bitter dtikiliat. Nur 50 c Die Flaile J
echt nnv Gesetz
Von ?erd. Schweizer.
(Schluß.) ,
Wer die beiden Systeme unpartei
isch vergleicht, muß dem Schweizerischen
System unbedingt den Vorzug geben.
Schon bei den Wahlen werden hier
allerlei schmutzige Witiel angewendet,
um einen Candidaten zu erwählen, über
welchen das Volk alle Controlle erlo
ren hat, sobald derselbe erwähl, ist. So
gar wenn dieselbe ganz gegen de Wl
len der Wähl handeln, ja hat da Voll
kein Recht, dieselben abiuberuscn, oder
von denselben erlassene Gesetze ungültig
zu erklären. So haben erst letzter Tage
b Rebraskaer Mitglieder des Kongresse
für Ausgabe von Bond gestimmt, ob
ichs bei einer Volksabstimmung i Ne-bea-jkr
kaum ei Fünftel oller tiinmen
für Bonds abgegeben wurden und kaum
ist der Cisenbahn Abaokat in den Jena!
gewählt, so bringt er eine Bill em, der
von ibm verlieienen Eorvaratian die
Halste des der Ziegiegung schuldigen C
xilai zu schenken, di to kaum zrdn
Stimme i 1!kbraka sür d:k Bill ab
cezebk wurde.
DoS einzige Recht, w.-lches dem hie
?gcn Volke zusteht, ist d Pelil,e'
recht. Selbst den, niedrigste Sklaven
stehl d,iö P-liliznöiechi zn, dagegen h,i
ii i't-v an;., der Congresz das Recht d,
klaoenh'.,lle', man versetzt vänelich
be S.'lavcn Volk einen knisitgen ,nß
IkNt und beiinizt seine Ätiiw , aus den,
llto'.t ijie kiei (foii) ud j-.i:ie:i .'li'.han
aeui thaliaz-llch pairte ,'lbit wenn
der Cangriß und Zenkl eine !eirtige
Peii io beiilckichtigeu nid zum Gesetz
erheben sollte, so ist Dieselbe damit no.1,
mit wirkliche Gesetz. In, Fall- in
derart, ges Gesetz die Jniciessen der h:i-
sehend, lasie aesährdet, rd dasselbe
vom Peisiden, nni den, Bete beleg!,
dann nimmt es r, cller Stimme', von
Cong-eß und Senat m dieses Botoie
beizustimmen. Ein einziger Manu, der
'4 eiiieieni hat also mehr Einsleist auf d,e
Gesetzgebnug als das gan:e Volk zusan
,e. iy.ilsächliell Hai daS Bolk gainichls
in sagen. Selbst aber wenn ein Gesetz
iiber da Voio deg Präsidenten ange
noinmen weide sollte, so giebt ,s ini
wer noch emen Hemmschuh, um dasselbe
Nivirlsam zu inachen, d,,Z Obergeiicht
elklärt dasselbe sür konstitnliouell wie
dies erst jüngst mit den, Ges tz über die
iiikommensteuer passirte. Bei dieser
Entscheidung ist auisallend, daß ein glei
cheS Gesetz schon vor 30 Jahre unter
der gleiche Constiiulion in Riast gewe
sen nd also damals conslitutionell wir,
ferner ist auffallend, daß ein Oberrich
ler an einem Tag stimmte daß daS Ge
setz constilnliinell fei und dann ei vrar
Tage später, a!S es von seiner Slinnne
adhinz, um daS Gesetz zu bestätige,
ganz cntgegenges tzt stimmte, Aehnlich
wurde das Frachlratengrfctz in NebraZka
ven StaatS-berqeriehl für iinconstilu
tisnell erklärt. Ob diese Gesetze gerecht
ooer ungerecht sind, darnach fragt hier
kein Mensch der Buchstabe der Bcsas
sung und Gesetze gilt hier als Recht und
das hiesige Volk beugt sich in chrsurchtS
voller Demuth vor dem trockne Buch
staben. Hieii liegt der große Unter
schied zwischen dem hiesigen Volk und
dem Echweiz-rvolk, dos Schweizeivoll
M2chl seine Gesetze selbst und giiindet
dieselben aus natürliches uzmlisch:-
Recht und controllirl alle seine Beamten
Hier erläßt e,ne plivilegirte Classe die
Gesetze, ohne dost das Volk irgend etwas
daN in scmen Kai, oiiinbet dieselben ,,!
den todte Buehltaben der Bibel und
Verfassung und legt dieselben ganz unll
lüilich zum eigenen Vortheil aus.
Der Schweizer ist ei freier Mann,
der Amerikaner ist der Sklave fein et Gc
i.tze. Zum Schleiß will ich noch einige euch
jilr hiesige Verhältnisse iutcressirte Fälle
ansühren, um zu zeigen, was sür großen
wohlthätigen Einfluß das Reseren'u n
auf die Gesetzgebung ausübt.
Die meisten schweizerischen Eisciib.ih
neu wurden auf Allien erbaut doch hatte
die Regierung immer die Controlle über
dieselben. Schon lange wünschte das
Ho l die Bahne zu verstaatlichen, we
halb dann auch der Bunbcsrath vor meh
reren Jahren einen Kauskonlra'1 ir.it den
Haupllinien abgeschlossen hatte, welcher
ab.r auf Betreiben Ist Radikalen bei
der Volksabstimmung verworfen wurde
und zwar behanpieleu dieselben, daß d,e
Kausfumme zu hoch sei, sie wollleu nicht
lehr als den wiiklichen Preis dafür be
zcih'eii. Letzle Somnier war nun eine
neue Vorlage vor dem Congreß, welche
in erster Lesung angenommen wnide,
R'ach diesem Entwurf soll der Durch
schnitls Netto Ertrag vZN '5 Jahren
als Grundlage für Ermittlung der An
kanfssnmme angenommen werden, indem
dieser Durchschnitt zu 5 Prozent kapita
lifirt wird. Beträgt das dieSfällig?
Capital mehr als die ursprünglichen Au
lagekosten, so muß der Kaufpreis auf
diese Summ: reduziert werde, dabei
muß Bahn und Betriebsmaterial in gu
ler belriebssähiger Ordnung fein, std
sie dieses nichi,so werden ic in guten Zu
stand gestellt uud die diessägigen Kosten
vom Kaufpreis abgezogen. Diese Vor
läge wird wahrscheinlich nächstens zur
zweiten Lesung kommen und unterließt
nachher dem Referendum,
Wie hoch würde der Kaufpreis der
hiesigen Bahnen zu stehen kommen, wenn
den Compagnien das wirllicheinbezahlle
Anlagekapital vergütet würde?
Ein zweiter Fall betrifft die Errich
tung einer National Bank. Die Schweiz
hat bis jetzt Staats- und Privat Ban
ten. Schon lange wurde der Wunsch
sür eine Rational Bank laut und letzten
Sommer wutde der erste Entwurf im
Congreß eingebracht, dabei maeyten sich
zwar verschiedene Ansichten geltend, die
Caxitalisten wünschten dem Bund das
Geld orzuscdießcn, sodafz der Bund mit
beteiligt wäre.
Dieser Vo, schlag begegnete gioßer
Opposilion m Bolk und es wurde vor.
geschlagen, der Bund soll 4 und die Can
leine des nöthigen CapilaoS liefern u.
dann auch in diesem Verhältniß am Pro
st! vZrtij'piren.
Dieser letztere Vorschlag wurde dann
auch in erster Lesung mit großer Meh--heil
angenommen, weil man zum Vor
aus wußte, daß der Entwurf sür Parti
ipieiung des PrivalkapilalS vom Vol
ke verrro fen würde.
Hätte der hiesige Congreß die Frage
zu entscheiden gehabt, so wurde dieselbe
ganz bestimmt zu Gunsten des Privat.
Eapitals eulfchieden worden sein, den
d . Volk hat h,cr nichts zu sagen, wir
sind ja Alle strevggläubige, gesetzt eben,
de Bürger, was übrigens nach meine
Ansicht nicht immer ein Complimet? i:',
denn unter Umständen ist suilliful lan
lii.liiii C'iiyen nichts anders als ein
großer Cfel.
Das amerikanische Volk ist ginndehilich
und in der Politik ist dasselbe unehrlich,
Männer, welche eher verhungern wür
den als Jemanden zum eigenen Br,h:il
zu bezögen, oder zu bestehlen, scheuen
weder vor Betrug. Fälschung amtlicher
Dokumente und Meineid zurück, wenn
es gilt, ihrer Partei zum Sieg zu ver
helfen. Dies wird hier alt Stactsklugbeit
belra tte, und jeder Betrüger oder Fäl
scher rechnet daraus, daß er sür diese
Dienste der Partei aus Losten des
Staates kiitichädizt werde, veßhalb maa
sich über die grenzenlose Conuxtio
richt zu wundern braucht.
Tiefes Bolk mag noch lernen, daß
iZhrlichkett die givßte Staatskliiz
heil i n freie Staate ist.
NEBRASKA STAATS - ANZEIGER.
Wunvrvrc Resultate.
illi-n kie,n n,-! :)iri, ,). (i) Mbniii" v e-n
D e Säle eich!ie!-"- H'Wt ist m-
'it .nlii Kutdci.M'fiiilii !n(l ,;i n-ji () :
vzer, i'iiii, fr. Äniq " T.e,'"
r vim eii-j'fl)! n, rn n:,' M uii'.ir- l"
d r jlrakde-, n!e--r Frau m.i r,r ; i-ii m,
oeebiire innren. i!?,rt i,9 ull P'-'-.k'-d
c vii u'.iii 'fl-neuiiiiH' in ;)i:e'ei ; , c
,ia m i r, iu:ir"c n,u ,"lu,i nun
i! ,n :? ,e,i z , l - till-it . Äkr,kkl"de
iiiiit'ii:i"iull' iiellic-i n.tl e,',ra':c!r !)
ic:1 tu u .'! Killrlei, u D Int, f es d ,
L,,s,h ,, ale!, n di,s- ll b,l st
bc roa e, i i-t Fefui't1 niuü.ilil fr.
,,!' R m Ti'c'ver,,, m-Ilpe öe'l,-
Ie, L iie sh- f rhnpit 1) i'i'i Üir
,'ucbf;,ii'ii jeci. Rkguläeer Pk 5CC
nid'?;.' u 1
2(t Schll, Zielpunkt votl
20 sl Klivien
Wär es ich! eines Erdbeben kalk
der gewesen, so wären die dänischen
Inseln von West - Indien vielleicht
iehon seit den, Jahi lf7 in, Besitz der
Ver, Slante, Der Vertrag war
zwischen dein Staat zmimster Seward
und D-önkia,k schon so gut wie adz
s.yloffcn und die Bevölkerung der
Inseln St, Thvuias h,ttc sieh mit
gioßec Melzrheii sür die Zngehörigteit
zu den Ber. Staaten entschieden, Sc
ward haltt den Ankons von ÄlaSkr dnrey
gesetzt und wurde darob vieiserch verhöhnt
und uerspotiet, Was solle,, wir mit
demEisfchrank da oben? fagte seine
Gegner, die damals den Weilh von
Älask, wob! ich! e stehen konnte-.
Gegen den Ankauf von St. Tbomas
waren sie in gleicher Weise und gerade,
als die Sache , in Senat spruchreis wer
den sollte, brach über St, Thomas ei
cn fuchlb,-.,k,i Orkan, begleilcl von ei
M, Errbebe, herein, wodurch Stadt
und Hasen schwer beschädig! nnd viele
Schisse rniniil m irden. Will seward
nun anch noch Erdbeben Uiid (ivclo :i c
k,-,ufcn? hicst es und daaiil wir das
Schiekial der UntcrhanZln'igen besiegelt,
Voii welcher Wichtir'eit der Besitz
jenes Hafens für die Ler, Slaei'cii st,
wird jee)! besser erkannt weiden. Es
ist ein Punkt co;i strategischer Wichtig
feil ähnlich wie in ihren betreffenden
Gebieten: Gidraltar. die Dciea clle,-,
Aden, O. cbcc, Hzve,na, H.ng Kon ,
Key Weit und einige andere. Kr
nie Admiral Porter ,n seinem Berichte
sagte, der Schliisselxniikt in der Loge,,,
l:nie der Westindischen In'ei, bc
herrsch! 'alle die Inseln n? ist von
giößerer Wichtigkeit für die Ver, Sta.'
len als für irgend eine ' and;:c M-.ch'.
,,M,i einer iolcheu Feiiinz unter m
Besitz i Wcst-Jiidii'ii, schrieb Biäsideirt
Johnson s.iner Zeit, brauchen weder wir
och irgend eine andere Nation auf d,e
sein Coutinent einen Feind vo jensciiS
bcö atlaiili'chen MeereS zu fürchlen."
Gnt währens des ga;?
Ialirrs
Die Beschäftigungen der Menschen ge
hen ihren regelmäßigen Gang, im Win
ler sowohl wie im Somnier uud diejeni
gen, welche körperlich sehr viel arbeite,,,
wisse dieses sehrw:hl. Auch in Sp.'rt
kreise begegne! man häufig vielen U,i
fällen. Ein Jeder kann einem ll 1 f alle
begegnen, aber fiir d e arbeitende Klasse
meint dieses häufiz sehr viel. Zum Bei
spiel, durch cire einzige V,rrenkine!
kann man ein Kiüppel werden und dieses
meint Berzust au 'seit, Stellung und
Geld, wenn eS nicht für St Jakobs Ocl
wä,e, welches bekanntlich jede Verrcn
kung in kurzer Zit heil,, so loßt uns
unser Leben ohne Furch! genießen.
Bettangt !
Fünfundzwanzig aibeitsamc Teutsche
und Böhmen, um sich im mestlichcuTheile
von Rebiaöka aus bewässerten, Land nie
derzulassen. Auf unsere Farmen befin
den sich gute Gebäude, urier Cultur und
sind dieselben nnr zwei Meilen von einer
Stadt belegen. Die Preise sind für die
nächsten an Tage, 8 bis tVi per Acker,
günstige Bedingungen, freie Eisenbahn
fahr,. Mr.ScoZouv fc).
Zimmer ll, Arlinglo Hotel Block.
Klee-Gras-Sämereien.
Mein Freund, lieben Sie nicht kräfli
gen upvigk Graswuchs aus Wiese und
Weide 1 Mit Salzer'SKlee-Gra-' M,sch
unqen erz'clen Sie die herrlichsten Vrr
folge, so auch mit u e en Kartoffel ,
Hafer-, Gerste- und Wetzen - Sollen.
Dieselben sind ausführlich i unserem
Samen-Katalog beschriebe,,.
So Siediefesansfchneiden
und mit 111 Cents Briefmarke an John
A. Salzer Seed Co,. La Crosse, Wis,,
send', bekommen sie srei 11 Proben
Gras-, Klee, und Getie,de-Samen und
deuischen Pracht Kaialog.
yonx -pitetiHfiMtctt "ancy".
Es ist bekannt, das; der berühmte Tia
rnant ..Sancy" der Familie Demidom
gehört. Die alle Fürstin Tcmidom
halle ihn als Shawlnadel rarbeilcn
lassen und trug ihn fast täglich. Don
ferne glich er eine grofzen fliese! und
die feinsten Kenner halten den Brillan
ten nicht gekannt, den man auf nahezu
anderthalb Millionen Francs schätzte.
Eine Tages besuchte die Fürstin in Bc
glcitnng ihres Mannes und Jules Ja
nin's das Loume. Es war sehr heisz.
die Fürstin legte ihren THawl ab und bat
Janin. ihr den Diamanten auszuheberi.
Janin steckie dcn Stein in d!cWestenta
sehe, und man setzte seinen Gang durch
das Museum fort. Die Bciichtizung
zog si chin die Langet endlich stieg die
Fürstin wieder in dcn Wagen, ohne den
Sbawl wieder umgenommen z haben,
nndoergafz. ihren Diamanten von Janin
zurück zusvrdern, der seinerseits nickt
an daS Zurückgeben dachte. Aber am
folgenden Morgen ninncrit sich die
Fürstin an dcn Umstand und srage !'
ren Mann, ob iinn Janin den..Sancq"
zukückgeq-bkn habe. Dieser rneinie.
iroranf an dn Tcki:ifik,llcr eine ?ol
ickefl geschickt wurde. Als Jonin rcr
nabni. urri was es lick bandle, wurde ci
c.fcr htrh .,ni ri.f: Der Saran! Du
Lincoln, er
lieber iinmcl, ick weift nichi im (Hi'
fcrnieften, Wa$ i mit ilnn nniirfli'llt
habt." Et gab Vefebl, feine ji leidet
zu durchsuchen. eS fand sich al-er ich!.
Run etinnetle Ieiiiin's Hn,shiillciin
ihn daran, da et Ui'i zuvor eine weifte
Wefic gcitage habe, dieser aber t!cnir
ivtize der Wäscherin übergebe weider
sei, Atiftcr sich ftürzie Inln zum
Jiirsien und mit ihm 31a Wafcheii.
Un!er,veeS sagte der beriihmie Ktililer
zum 7riistkn: ..Vor allem niiifsen wir
gleichgiillig aussehen, ?la,r darf leine
!l hm, ng haben von de in Werihe des Stei
neS, den wir suchen. Ein Diamant
von a den halb Millionen Kranes!"
Bei der Wüsclierin angla,,!, fragte
Janin nach vielem II in schweifen, ob sie
in seiner Weste niechiS gesunden habe.
Ihre Weste ist bereits eingeweicht,"
iintwvttcie die Weifelietiu. .,Gesn
den habe ich nichts . . . de'ch ja, ein Sliick
geschliffenen Glases, so etwas wir ein
gläserner Flaschenpfropf," Wo isi
cs?" Unten im Hose spieli lein Wub'
daniil," Wie nein ver Tarantel gestochen
siiirzie Janin, vom Fürsten gefolgt,
in de Hof und entuj; dem Si.il nclien der
Wäscherin, das sich damit beschäftigte,
die TonnensiraKKn int Sieine eufju
fangen, denselben, Dcr Seinen"
war gereilei, und Je, 11 in troelnete sich
den Schircifz von der Stirne indem et
,nrmelte: Ich muss wc'cke Haare ha
! bcn!"
Boii den 7it!!n!-.e!l.
Während i- ' '.: n 5!,lti,ivöt!cr
Europas und Boiderasiens nrsvning--lich
nur Ehienlite! fiir reis Alter br
saften, wie: Getonten" in Aihe,
Seiiniuteii" bei den Röniein,
Aelteftc" bei dcn Jaden, legten die
despotisch regierten Böller ke s Orients
ihren beltfchetn Namen bei, welche
sie ftiiliei nur ihren Gottheiten zer
lannl hailen.
Erst dnich Alerandet de Gteifien Isi
me die Titulaturen mehr nach Kein
Weste: in den Ländern deutsche! Zunge
jedeich smden wir sie erst am Enbc deS
Miiteialiets von den 11, ii dein Ci teilt
häufig in Berührung kommenden Spa
nietn übet Wien ihren Weg nehmend.
Die durch und dnich Etlauchielen",
später Duichioncht" genannten Für
fren verliehen dann auch ihien Unter
thauen, je nachdem sie Leibeigene odet
Fteie icaikn. das Recht, sich Gebo
ten', ..Wohlgkblnm" oder HochtWhl
geboren" tiwliien gn lassen. Ferner
nannic man die hväadlige Ercel
lenz und Eminenz", hetvvitaaendc Ge
lehrte Magnificenz und belebe ilat".
Heutzutage, nach AnsKötung der Leib
eigenschaf! sind die Titel Wohlgeboren
Hochwohlgcboten" unter das alte Eisen
zu werfen. Die Bezeichnung Ercel
lenz" steht jeizt nicht meht dem hohen
Adel, sondern den hohen Militöivct
fciien und S!aatSwiikdeiitleigern,Emi
ricnz" nur noch den jiaidinälen zu.
Im votvoiigen und vorigen Jahthun
detl ließen sich die Fiiiftcn mit ,,,ho
heil und Gnaden" anreden. Auch die
Universitäten bemächtigten sich bald der
Titulomanie". Bald war es der
Doktor-, bald der Magislettiiel, det
vetliehen wuide, dann miedet di" Ret
tot und Peofefsotenwürde. Selbst
die Bedienstete det Gelcheten ethi'?lien
je nach ihtet Befchästiegung einen latei
nifchen Titel, was untet der Bevo'lle
tung gioßcn Neid ettegle. Der Die
nct avanciite zum Famulus, det Hei
zct zum Ealcfaeloi, det Aatbiet zum
PcstileneiatiuS, und die Staatt und
Gemeindebeamten ahmte diesem Bei
spiel nach. Ptoliiiaioten, Assistenten.
Aceeffisten etfchicnen auf dc! Bilds läche;
ferner: Reichstammetgctichtsvifitalions
supetnumeiataffiftenten. Hvsrätbe, Ge
lieime Hofräihe,,boflieseiaiite,w!e,!un,
Beispiel: jröniglicher Veind'.ehet",
Pivilegiilet Wangentvdtct". Daß
die Titulomanie indest bis heute eher
zu als akzenoinmen hat, beweist unter
anbeten komischen Tiiulatuien jene
Ochsenmaulfabtitanicntochtei", jene
vetwiltwete Kleileeengtosgatiin" und
Jungfrauen veieinsvorslandsdame"
und dergleichen Titel, wie man sie nicht
vereinzelt in dcn ftnilisten zu finden
pflegt.
Ans dem Ball. Dame: ..Sie tanzen
ja hcul' wunderbar leicht. Hett Vetter."
Student:., Na, dedenkenSiedtch.Eou
sinchen, am Fünfundzwan.zigsteii!"
Eine sehr wichiigc Entscheidung
bat Richter Battett von der ütcw Votier
Supremc Court in dem Prozesse dcs
RechisanwaltcS Simon Sterne gegen
die Metropolitan Telegraph nnd Telc
pbonc Co." abgegeben, welche ihm das
Telenhon hatte abschneiden wollen, weil
er die ihm ungereck'scrtiqt düntende
PreiscrhöKitngvon $ 150 aus $'80nicf)l
habe bezahlen wollen. Der Richtet hat
entschieden, dost die Gesellschaft als
pnblic eartiet" lvsscntliche Vetlekts
anstatt) fungite'tind lein Recht habe.
Jemanden das 5 elerl vn z nehmen,
ehe nicht das Gericht über die Zulässig
keil der Preiserhöhung entschieden habe.
Die Pawnee's am Black Beat
Crecl in Cflaboma vgcn neulich aus,
um ihre Gcistctiänze zu veranstalten und
Medizin zu kochen. Crazy Hotse be
Iiaupietk, eine Mcdii'n hetgestellt zu
haben, die dcn, der sie einnehme, un
vcrwundbat, kngelsest mache. Er liek
die Häuptlinge zusammenkommen, gab
1 Icinem eigenen tuoer eine ,7ioia,c von
dcm Stoss zu trinlen und seucrtc dann
! einen Seims; aus ikn ab. Ctaza hotse
soll ein seht dummes Gesicht gemacht ha
bcn, als scin Binder todt niederstürzte,
j Die Kugel war itim. Itotz der Medizi t.
i du ichs dcrz gegangen.
j I n der Bunde-Haupistadtcriegtein
Prvicsz Auffchen. Die Anklage lau.
j f,t aus Mord, und die Aner-llagte ist ein
jungcs Ftaulcin. die Tocitcr dcs Bti
gade Gcnerals Flagler. Letzte Tom.
! wer erwisctlk sie im Garten einige Ne,
i gcrknaben in den Psirsick bäumen. Sie
I zcg eincn Revolver mid feuerte. Die
! Kugel tcdtele einen jungen Mulatten
Nfmens Green. Frl Flaalers Veridei.
digurig ist. sie bade nidi die Äbsickl z.
i H, de Jungen ., ers5iie.
?ir iiolltv-.tli tti;itit1)cti iu'tu
dvv -üiiitfilii-li.
l.'.ir r,rda,ilen een, iss f msturk
i,c,i 'A'Insiidireeit'r VuM'; vrf indem
Tertfttvn Viedal cei" w IS1)!! ine
ilte;j;-.'ie' SelililillliNZ d.uljel'et S;Uil6
lieder aller Zeilen ini! tiliifchen An
Mkiiniigen,
DutÄ Eadinetsvtdte vom jti. März
3 SS; wiirde Eriä Biblie'it-el sammt
der,! l'siiitfetiriiiliii'en Nachlasse fiir die
Bibiieilliet det königlichen hvel fechulc fut
Mnfit i Berlin anaclansi- mit der
Fenifetzung und HcrauZgabe deS Erlfehen
Wertes wurde vom preußischen E ullns
miiiiiierium im EiiivcrflaiidnistiniiErlS
Erben Musildircctvr Fianz Magnus
Böhme in Dresden betraut, der indem
grofzen dreibändigen 7e,nfcl!en We
derliorl", worin eigen il icke, iviik
liche VollSliedet, Teil und Noten, mit
gründlichen A nie, in geil fiir ta
de Ische Voll zum bleibenden Gute zn
sair.inengei'agen sind, eine Sammlung
geschaffen bat, wie sie tcin anderes
Euliutvoti besitzt.
Nun erschein! ini! dem Werte: Bvlls
ilwml'ache Miedet der Denifeheu im IS.
und 1!. Jahihunderi" (Bieiitopf .
härlel) eine weilere Sanimlung von
nahezu Slil Nummern, welche diejenige
des ,A'iektli!itt3" etgänzl und ab
schlieszt.
Das Reiletlied ans Wallenstcins
Läget" ha! seine frische Weife, wie
Böhme nachweist, nichl von Destonches,
sondern von Ehrist, Jacob Zahn. Bon
geschichtlicher Bedeutung ist das Eaplicd
vo 1787 No, 44. daS von wiitltem
bergifchcn Soldaten gcsungcn wurde,
die an die Holländct veilanf! und ach
dem Enp geschickt winden; im Lieder
Hort befinden sich bereits Liebet der
Hessen, d nach A merila geschielt wur
dcn, Gtofze Naincn wie Kätner und
Weber bezeichnen die Zeit der Areihellö
lärnpse, dagegcn ist die Ausbeute des
Jadres 1S70 in rniificalischet Hmsichl
zienilich gering: gesnnge ward viel und
ktäfiig, abct geseizafscn nur weitig. Ruf
die Kriegs und Siegecliedee folgen die
Helden und Ehrengedächinisliedet, da
runter das ziemlich belanule Fricde
ricuS Ret", das jedoch nichl ans der Zeit
des gtvsten .ttönigs ftanimi, sondern in
Willibald Alezis' Roman Eabanis"
votlvmmt und ach einet ältern BollS
wcife gesungen wurde.
Teiran schliesze sieh die Lieder Übet
Nalutfeeude, Waldliisi, Landleben .
Berg und Wafferfahti, die -Jabreszei
lenlicdet, die Tageszeiieulieder,
Trauet und SüniinnngSIieder, Lieder
d, Freude und Geselligteil, die zahlrei
echeu Lieder von LiebeslnstundLiebeSleid
und gleich darauf die Wein und Ttinl
liebet. Da erfahren wir u, A., dafz
die schöne Weise zum Liede: Im Krug
zum gtiincn 5icanze" seht all ist; dafz
die zu Gtad aS dem WirlhsbanS
liinini' ich hetanS" von einem spanischen
Tanz, der Eachnea, die Lola Moniez in
Denlsästand tanzte, hetlommi; das Ge
dicht isi vo dem nachmaligen Cultus
Mllistek Mähler,
Das Lied von Aennchen von Thatau
ist der Gege",!stand einer eimzehenden
Besptcchung, von det wir nur so viel
rwai'nen wollen, dafz Simon Dach es
wictliech zur etsten Hochzeit det vielvct
licicalheicn Psattctsiochtct gedichtet
hat. ,,Ti, bist wie eine Blume so
schön ist übet :jOO mal in WinJet ge
feljt worden; Böhme hält die Weise von
Scinr. Duregc fest. Die Abschieds,
Wandet, Studenten, Jaget, Soldaten
liebet, die Seemanns, Betgmrnnis,
Bauet,', und Handwcrlcrliedct folgen
,i! maiiehct aniniithige, bekannten
Weife. Eiiliutgefchi-.hllich interessant
ist daS Lied vom Ktambambuli, vo dem
mit n,,t wenige Tlroplien kennen, mäh
rendcs deren in.; gib!; 4 j davon halder
Herausgehet abgedruckt, und man lau
ihm Daiit dafür wissen, denn cS liegt
Wijz datin.
Ziindcttieder, didaktische, Tcherzlic
der bilden mcitcrc Gruppen. Darauf
folgt diejenige det ausländischen Wci
fcn, die in Deutschland gesungen wutden
oder och wciocn; namenilich England
hat uns manche Melodie geliefert, ,zn
beginnen bei der jtönigshnmne, die
,!,ietft 174 in einer Sammlung ausqe
geben wurde. Die Urheberschaft der
uctlc i,i eziiine eu ret e.e immer.
Lage dcn, Tondichter Hcnry Carey nach
zuweisen.
Geistliche Lieder, ein Verzeichnis;
von Liedctbiichetn. biographische Noii
zcn über Dichter und Eomponislen
bilden den Schlusz des Wetlcs. in
dcm jcdct, dem die Pflege des Gesangs
obliegt. Belehtung findet. Abet auch
sr weitere streife ist das Wett von
hohem Weiche; hiet ist det Jungbtunnen
süt den Volksgcsang, die Quelle der
Etiiinetnng sät den reifen Alaun, det
getne einmal vus seine sangeslustige
Jugend zurückblicken möchte. Er mag
dabei der Worte gedcnkcn, die Emanuel
Gcibel dcm Licdc: Der Mai ist gelom
wen" gewidmet Hai: Ich sangS vor
manchem Jahr, bctauscht vom Maien
scheine, da ich alcich jcnen wat Student
,u Bonn am Nkcine."
Ihr Händler mag Ihnen
ein inindcr gutes Garn
anbieten als
pj;isj
mit der Bemerkung : Go
rade so gnt wie erher s."
Er weiß es besser.
Lin wenhoollc-t illuiirirle-Z Handbuch über Stricklnni: wi.d an
Jedermann gegen Einsendung von vier Jnnsc,t-?lckcts vern
.letther 9 strick Wolle, und 7 cta. für Be;ah,i,!g des Pe-rtv, I
frei beschickt. Adreisiree. Flcishi-r's Worsii-J Wurks, i'hila. (
Tciö3 msm Cm gcmezmj3
?lc tt - ! i t . t h i l u 1. d 1 c 1 1 Livde-r"
der tiviitldi.'ii.
Wir verdanken dem tss z Ursa'ibc
neu Mnfi!di,ewr V ubioi (-". t in hin
Denifckien iederliorl" v.' l'iieiu
Otöj;eie Samrnliing deii!sel,er Vu.iS
lieber aller Zeile mii liitische ei,
lerliingen,
Diiiel liabinelsvrdrc vean i, März
ISSii ivnrde Erls Biviie'ibet sa',,,,,,
dem l'adfe1rif!lichen Naclilasfe fiir die,
BiblioiHct der töniglieche Hoa fckiule füt V
Mufil in Berlin angclaufi; mii der V
ForlfctzuugundHcrausgabedcsErisg,,
Werkes wurde vom prenftisecheu EIiS
mi,,ii:eriui im Einverständnis!, mit Er 15
Erben Mufiiditeelot Ftanz Magnus
Böhme in Dresden beirnilt, der in dem
gtofze dreibändigen Deulfei'en Lie
derhorl". wotin 2,111 c-iaentliche, wir!
liche Vollsliedet, Text ud Noten, mit
gründlichen Anntetluugen siit da k
deutsche Voll zum bleibende Gute zu
sammengeieagen find, eine Sammlung
geschaffen (icit, wie sie (ein anderes
CuliuevZlk befiki.
Nun erscheint niit den, Werte: ünM
tliiimliche Lieder det ?'fclii- i,, ls.
und l!, JaKtl'undcrl" tBreil!o,-f ,
Häiiel) eine weitere Su,i,ln,z von
nahezu S( i( 1 Nummer, welche difjcnige
des Licdcrhorls" ergänst und ab
schlickt.
Das Reiterlied aus Walleniieins
Lager" ha! seine frische Weise, wie
Mime nachweist, niehi von Deswi.ches,
sondern von Ehrisi, Jacob Zalin. Von
gechichllichet Bedeutung ist daS laied
von 1 7S7 Nv, 4 t, das von wiirüem
bergischen Soldaicn ezcsungen wurde,
die au die Holländer veilauf! und nach
dcm Env gefehick! wurden; im Lieder
hott befinden sicki bereits Lieder det
Hessen, di? nach Arnerila geschickt tvr
de. Grosie Namen wie Körner und
Webet bezeiehneu die Zeit det Freiheit?- )
kämpfe, dagegen ist die Ausbeute des '
JahteS 1S7H in n,ficaliscllet Hinsicht
ziemlicl) geling: gesungen ward viel im!)
iteiftig, aber geschossen nur wenig, Ans
die Kriegs und Siegeslieder folge die
Helden und Edrengedächtnislieder. da
runter das ziemlich beianute Friede'
rienS Rex", das jedoch nicki! ans der Zeit
des groften StornaS stamm!, sonder in
Willibald Alcris' Nouia Eabanis"
vorkommt nd nach einet ältern Volts
weife, gesungen wutde.
Tatan schließen sich die Lieder übet
Nalurftcudc, Waldlust. Landleben .
Berg und Wafsersahtt, die Jatnezei
ienliedet, die Tageszeitenlieder,
Ttauet und Siimi'iiingSliedct, Lieder
de Freude und Gefelligleii, die ,zakliei
chen Lieder von Liebesln st ud Liebesleid
und gleich datauf die Wein und TeinI
licdet. Da erfahren wir u. A,, das;
die schöne Weise zum Liede: Im Krug
zum grünen Kranze" sehr alt ist; das;
die zu Grad aus d'ern Wirthshaus
summ' ich heraus" w einen, spanischen
Tanz, der Eachuca, dic Lola Alontcz in
Deutschland tanzte, herlomnit; das Ge
dich! ist von dcm nachmaligen Cultus
finster Wühler,
Das Lied von Aennchen von Thatau
ist der Gegenstand einet eingehende
Bcfptechnng, von dct Mit ut so viel
ctwahnen wollen, daft Simon Dach es
wirklich zur ersten Hvchzeit det vieloer
heitatheten Pfattetsioechler gedichtetes
bat. , ,Du bist wie eine Blume so
schön" ist iib'er ;?00 mal in Mufil ge
setzt wotde; Böhme hält die Weife von
Heinr. Dutegc fest, Dic Abschieds,
Wandet, Studenten, Jäget, Soldalen
liedet. die Seemanns, Betgmanns,
Bauet und Handwettetliedet folgen
mit mancher unmuthigen, bekannten
Weise, kulturgeschichtlich interessant
ist das Lied vom Zlrambainduli.von dem
wir nur wenige Strophen kennen, wäh
reiid es beten 102 gibt; 4 ! davon hcä der
Herausgebet abgedtuckt, und man lann
ihm Tani dasüt wissen, denn es lieg!
Witz darin.
Kindctliedet, didakiische, Schctzlie
det bilden weitete Gtuppen. ZZataus
folgt diejenige dct ausländischen Wci
fcn, die in Deutschland gesungen wurden
oder noch werden; namentlich England
hat uns manche Melodie geliefert, zu
bcginncn bei der jiönigshnrnnc, die
zuerst 1742 in einer Sammlung ausgc
geben wurde. Die Urheberschaft det
Weise ist Böhme in dct bestimmten
Lage dem Tondichter Hcnty Carey nach
zuweisen.
Geistliche Licdet, ein Vetzeichnifz
von Licdctbllchctn, biogtaxhifche Noii
zcn über Dichter und Eomponiften
bilden dcn Schlnsz des Werkes, in
dem jeder, dem die Pflege des Gcsanas
obliegt, Belehrung findet. Abet auch
sür weitete Kteise ist das Wett von
lchohem Weiche; hier ist der Jungbtunnen
tut den VolkSgcsang, die diielle dct
Erinnerung sät dcn reifen Mann, det
getne einmal Ans seine sangeSlusuge
Jugend zutückblicken möchte. Er mag
dabei der Worte gcdcnlcn, die Emonucl
Geibcl dem Liede: Der Mai ist g-.kom
inen" gewidmet bat: Ich sangS vor
manchem Jahr, berauscht vom Maien
scheine, da ich gleich jenen war Student
zu Bonn am Rheine."
i&m, Rii
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