Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, November 28, 1895, Image 10

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    Asra.
Novkllcllk cm Wijcitmli Fürstin o,igo.
Ueber eine Stunde halte er hier bei
mir geskjskii. Wir hatte über die Ver
Wlnisse in London gesprochen, nd sie
mit unsere chenihitlilicheii Sitten und
Viemohnheiten verglichen. Er hatte mir
auch von seiner bevorstehenden Reise
nach Washington erzählt, wohin er als
Gesandter gehen sollte. Ilnd ich hatte
ihn z dieser ungewöhnlich frühen Be
fördern beglückwünscht: schien er doch
kaum erst sein vierzigstes Jahr ztiriicfcze
legt zu habe.
Ud dann stockte die Unterhaltung.
Er fiifi auf einem niedrige Lehn
stuhl neben dem Kamin und lehnte sei
nen Kopf gegen den Marmorpfeiler.
Ein schwerer, gelblicher Nebel, wie
nian ihn nur in London kennt, hatte
während des ganzen Zages gleich einem
dichten Schleier über der Stadt gela-
gert. ES war erst drei Uhr, und doch
war das Zimmer, in dem wir saszen, so
dunkel, daß man kaum die Umrisse der
schweren, altmodischen Möbel erkennen
konnte.
Als er sich vornüber beugte, sicl der
Schein des Kaminfeuers gerade anf sei
nen hohen, gewölbten Kopf, der nurzur
Hälfte von dem blonden Haar bedeckt
war. Seine blauqrauen Auqcn, die in
die Gluthen starrten, erschienen mir so
melancholisch, wie ich sie nie zuvor gesc
Heu hatte. Tas Untcrgesicht war von
einem kurzgeschnittenen, blonden Bart
verdeckt, der bis über die Lippen siel.
Aber ich ahnte, daß auch den Mnnd ein
wehmüthiger Zug umspielte, der seine
ganze Person veränderte.
Ich hatte ihn ostmals in Gesellschaf
ten getroffen, dort aber ist das Austre
tcn des einzelnen nur eine Rolle, die
ihm von der Macht der Verhältnisse ans
gezwungen ist. Und der junge Tiplo
mat war mir stets lächelnd, liebenswür
dig und umgänglich erschienen so, wie
der gute Ton es erheischt.
Am vorhergehenden Tage hatten wir
zusammen bei gemeinsamen englischen
Freunden dinirt, und bei dieser Gele
genheit hatte mein Tischhcrr einige Be
merkungen gemacht, die mir seht plöh
lich wieder einfielen. Ihr Landsmann,
der da drüben eben unserer Wirthin
sitzt," hatte er gesagt, ist ein ganz ei--genthiimlicher
Mensch ein wenig
Schwärmer! Wohlwollende ältere Ta
men sollen den Versuch gemacht habe,
ihn unter die Haube zu bringen. Aber
er soll ganz unzugänglich sür alle derar
tigen Angriffe sein, Er soll nämlich a
einer fixen Idee leiden. Es ist die alte
Geschichte von Pygmalion und Gala
thea : er ist in ein Stück Marmor ver
liebt, in eine Statue. Mau erzählt
und es soll wirklich wahr sein daß er
oft die ganzen Nächte aussiht und die
sonderbarsten Melodien singt oder auch
auf den Knieen neben seinem kalten, un-
erdittlichen Abgott liegt."
Diese Worte fielen mir ein, während
er mir so schweigend gegenüber saß. Es
lag eine gewisse Müdigkeit auf seinem
Gesicht und in seiner Stimme. Er trug
offenbar ein Geheimniß mit sich herum,
und das erregte meine Ncugier.
Eine beschwerliche Reise, die Sie
bor sich haben, von London nach Wash
ington," begann ich, aber ein Jung
geselle beschwert sich wohl nicht mit viel
Gepäck."
Min, ich sühre nur äußerst wenig
mit mir," erwiderte er, nur einige
Kunftgegenstande, ein paar Gemälde
und eine Statue."
Eine Statue?" fragte ich. Was
stellt denn die vor? Wer hat sie ange
fertigt?" Ein armenischer Bildhauer Namens
Zerbo. ES ist das Portrait eines jun
gen Mädchens, das ich einstmals ge
konnt habe, Tie ist schöner als die be
rühmten Schatze des Vatikans. Ja,
tausendmal herrlicher als sie alle." Es
war, als erfaßte ihn plötzlich ein unwi
dcrLehlicher Tranz, sein Herz auszu
'schütten. Ich unterbrach ihn nicht. Und so
erzählte er denn :
Ich war noch sehr jung, als ich
mich als Attache unserer Gesandtschaft
in Konstantinopel aufhielt. Ich sah
nur sehr wenig von dem türkischen
Leben. Ich wohnte nämlich in dem
europäischen Viertel Pcra. Und hier
ist der ganze äußere Ebaraktcr der
Stadt wie auch die Lebensart genau so
wie in jeder anderen europäischen
Hauptstadt.
Mein Verkehr beschränkte sich auch
auf die sehr zahlreiche remdenlolonie.
?iur von Zeit zu Zeit wurden die
Diplomaten vom Sultan oder von
einem der höheren Beamte eingeladen.
Ader diese Gesellschaften bestanden aus
schließlich ans unserem eigenen !c
schlecht. Ich hatte keine Gelegenheit. Iür!i?che
Frauen zu sehen. Sie zeigen sich nur
verschleiert, und den vornehmen Tamen
begegnet man nicht einmal auf der
Straße, sie lassen sich stets in vergolde
ten Sanften tragen.
Meine einzige weibliche Bekannte war
meine Wirthin, eine icchzigjahrige
Frau, deren verstorbener Mann einmal
bei Europäern in Dienst gewesen war.
Aus diesem Grunde de'aß sie eine ge
wiffe Vorliebe sür uns .Heiden," denen
im allgemeinen die niederen Klaffen mit
Mißtrauen, und die höderen mit Ver
achtung begegnen.
Eines ZageS fiel es mir aas, daß die
alte Zora verweint aussah. Ji) 'ragte
sie. was ibr zugcnoßcn ei, und sie er
MIe mir. ibre Lchwetei 'ei I un
glücklich. ki mit im!N geizigen. ;
rohen Mann verhcirathct, der vier
Frauen habe, die er alle schlecht dc-
handle. Neulich sei ihre kleine Nichte
so unglücklich gewesen, ein kostbares
Glas 'zu zerbreche der Schwager
handelte nämlich mit Glas irnd teni
ant nd in seiner Wuth habe er sie
beeilst geschlagen, daß ihr ganzer Kör-
ver Cvnreu davon trug.
! Zoras Schilderung war so drastisch,
jbiisi das Elend des kleine Mädchens
! lebendig vor mir stand. Mich erfaßte
!das tiefste Mitleid mit dem arme tki
' neu Geschöpf.
Tie Polizei lischt sich niemals in
das ein, was in dem Harem eines
Mannes vor sich geht," erläuterte die
Alte, Tie einzige Art und Weile,
wie man den Frauen und Kindern hel-
fe kann, ist, daß man sie ihrem Herrn
abkauft. Aber Zora hat kein Geld,
Zora kann nichts thun."
Ihr Jammern rührte mich, und ich
gab ihr die Sumine, deren sie bedürfte,
um ihre Nichte loszukaufen.
Am folgende Tage, als ich auf
meinem Divan lag und eine Eigarette
rauchte, trat die Wirthin mit dem klei-
neu mißhandelten Wesen in das Zim
mer, Sie hieß Asra und zählte dreizehn
Jahre, Sie warf sich an die Erde und
küßte meine Füße. Dann überschüttete
sie mich mit Dankesworte. Sie bat
um die Erlaubniß, ihr ganzes Leben
lang dem weißen Engel aus dem Pa
radiese" dienen z dürfen.
Bon nun an blieb Asra bei der
Tante, der sie bei den häuslichen Per
richtunge half.
I der erste Zeit beachtete ich die
kleine Fremde nicht weiter. Aber eines
Abends, als ich a dem geöffnete
Neuster saß und schrieb, hörte ich eine
schöne, frische Stimme eine morgen-
ländische Romanze singen. Ich zog die
Jalousien aus und schaut? in den Gar
ten hinab.
Tort saß Asra unter der Svkomore
und ordnete eine Strauß aus rothen
Nelken und weißen Narzissen. Sie
sang, ohne zu ahnen, daß Jemand sie
beobachtete. Ihre Stimme war unge
wohnlich entwickelt für ihr Alter. Tief,
farbenreich, schmelzend, zärtlich,
Tie Mnsik war mir stets die liebste
Zerstreuung gewesen, deswegen bekam
ich Lust, Asra's musikalische Erziehung
zu übernehmen. ciie kannte weder
Noten noch Buchstaben, und mein Vor
schlag wurde mit Staunen und Jubel
aufgenommen.
Zwei Jahre lang war Asra meine
gelehrige Schülerin. Wir lasen, spiel
ten und sangen miteinander. Aber es
kam mir auch nicht eine Augenblick in
den Sinn, daß dies tcnzliche Zusamme
arbeiten für ihren oder meinen Seelen
frieden gefährlich werden könne. Sie
war ja nur ein Kind.
Eines Tages hörte ich zufällig, wie
die Tante ihr Vorwürfe machte, daß sie
die Lust zu gröberen Arbeiten verloren
habe. Tie wolle nichts mehr thun, als
lesen, musiziren und Blumen pflegen.
Tu träumst wohl davon, Odaliske im
Harem des Sultans zu werden ?" fragte
die Alte höhnend.
Asra sing an zu weinen und flehte
die Tante an, sie nicht aus dem Hause
zu lagen, sie wurde an dem Tage
sterben, an dem man sie von ihrem
Herrn trennte, versicherte sie unter lci
dcnschaftlichem Schluchzen.
An lencm Abend flel es mir zum
ersten Male auf, daß Asra schön war.
iic zahlte jetzt fünfzehn, war aber kor
perlich so entwickelt, wie eine Nord-
laiiderin von zwanzig Jahren. Ihre
Phantasie bewegte sich nabläßlich in
einer Welt, die durch tausendstimmige,
i Rosen verliebte Nachtigallen bevöl
kcrt war, in Märchen, die von heißer
Liebe handelten, welche, wenn sie er-
widert ward, die höchste Seligkeit
brachte, unbefriedigt aber den Tod zur
iiolge hatte.
Ihre Dankbarkeit gegen mich, der sie
aus ihrem frcundlofen Heim befreit
hatte, kannte keine Grenzen. Sie gab
ihren romantischen Gefühlen in so
glühenden Worten und Bildern Aus
druck, daß sie unwillkürlich Eindruck auf
mich machen mußten. Ihr ganzes
Wesen war gleichsam ein starker Wohl
gcruch, der mich allmählich betäubte, be
rauschte, eine Opium, daß das Gehirn ,
umnebelte und meine Seele in die
schönsten Träume wiegte. j
Eines Tages kam ei heimisches!
Kriegsschiff nach Konftantinopel. Einer j
der Prinzen unseres Herrscherhauses,
war a Bord, und aus dieser Veran-j
lnifling veranstaltete der Tultan, die
fremde Gesandten und mehrere Paschas ,
eine Reihe glänzender Festlichkeiten.
Eines Nachts lehrte ich spät heim,
Es hatte ein großer Ball bei dem Prin-1
zcn stattgesunden, und man hatte aus ,
Teck getanzt.
Als ich die Gartenthür öffnete, sah ,
ich, wie sich eine Gestalt vor der Mar- j
inorvani am -pringvrunnen crvov un
mir entgegeneilte.
Es war Asra. Tie Hand, die sie mir
entgegenstreckte, zitterte.
Was ist geschehen?" fragte ich ver
wundert, weshalb sitzest du zu fo spater
-tundc hier im Garten ?" ,
Ich habe das Schiff da draußen ge
sehen", erwiderte sie, ich habe die Musik
gebort. Und mir ward so beklrniinen j
zu Äiilke. w traurig.
Aber wcsbald denn?"
Zora. bat mir erzählt, daß eure!
Frauen nAt allem tanzen, so w e wir, j
lonvern " i
Nun?" !
2:ela"en :ch von den Armen der!
Männer umschlinge, und da schwir
ren sie umher wie die Insekten."
Freilich thun sie das, aber was hat
das zu sagen?"
Tie zeige sich fremde Männer
verschleiert, und dann tragen sie so
wunderliche Kleider, die in der Taille
fest anliegen. Als ich daran dachte, daß
mein Herr jetzt mit diesen Frauen tanze,
da brannte es mir hier wie Jeuer in
der Brust, und ich zitterte am ganze
Leibe."
Asras dunkle Augen funkelte gleich
den Sterne am nächtliche Himmel.
Ihr heißer Mund, der roth glühte wie
ein reifer Granatapfel, war halb ge
öffnet. Und in ihrem losen morgen
ländischen Gewaude war sie weit schöner
als alle Frauen, denen ich aus dem
Schiff vorgestellt war.
Asra war eifersüchtig auf die Gesell
schaft, die mich ihr fern gehalten hatte.
Und diese Eifersucht Mundete sie aus
die rührendste , Weise. Sie äußerte
keine Voriviirfc, gab nur ihrer Angst
Ausdruck, daß sie zurückstehen würde im
Vergleich mit diesen wunderlichen Wesen,
die sich verschleiert zeigten, sich beim
Tanze von fremden Männer umschlin
gen ließen und deren Kleider in der
Taille fest anlagen. Aber der Ver-
gleich fiel nur zum Vortheil für sie
aus.
Was ich ihr gesagt habe, weiß ich
nicht, aber seit jener Nacht begann ein
neues Leben sür Asra und für mich.
Und als die Sonne über den Bosporus
aufging, saßen wir noch unter der
Sykamore, umflulhet von Rosen- und
Ambraduft.
Wenige Tage spater erhielt ich die
Nachricht, daß meine Dienstzeit in Kon-
stantinopel abgelaufen sei, man wies
niir eine Platz im Ministerium des
Aeußern an.
Was sollte ich thun? An eine Hei-
rath war vor der Hand nicht zu denken.
Als Atache bezog ich noch kein Gehalt,
deswegen mußte mein Vater die stimmt-
liehen Ausgaben bestreikn. Die Ge-
liebte bei Zora zurückzulassen, war
ebenfalls eine Unmöglichkeit, denn wer
bürgte mir dafür, daß die Alte sie im
Hause behielt, wenn ich fort war. Aller
Wahrscheinlichkeit nach würde sie sie
schleunigst verheiralheu.
In meiner Noth suchte ich Rath und
Trost bei meinem Vorgesetzten, dem Ge
sandten. Aber mein Gott! Sind Sie denn
ganz von Sinnen?" rief die Ezcellenz
aus. Mit einer Orientalin wollen
Sie sich verheirathen! Denken Sie
doch an den Unterschied in Bezug auf
Rasse, Erziehung und Sitten. Sie
kann ja niemals eine Europäerin wer
den. Das ist erst nach mehreren Gene
rationell denkbar! Und Sie beabsich
tigen doch wohl kaum, Türke zu wer
den." Nein, das liegt mir allerdings
fern," erwiderte ich. Aber über Äs
ra's ganzem Wesen liegt eine Würde
und eine Schönheit, die sie in Stand
setzt, es mit jeder europäischen Dame
aufzunehmen. Und was ihre Kennt
nisse anbetrifft, so hat das keine Noth,
Sie ist sehr gelehrig. Ich könnte sie ja
der Obhut einer europäischen Familie
anvertrauen, damit sie sich in den Kul
tnrsprachcn vervollkommnet und sich
überhaupt an unsere Lebensart gewöhnt.
Oder auch, ich könnte sie nach Wien,
Berlin, Paris oder London senden.
Die alte Excellenz lachte, was etwas
sehr Ungewöhnliches war. Der Plan
sei fo absurd, meiule der Gesandte, daß
er Besorgniß hege, das warme Klima
habe eine schädlichen Einfluß ans mein
Gehirn ausgeübt. Er empfahl mir,
schleunigst in die Heimath zurückzu
kehren. Haben Sie denn gar nicht an
die Ihren gedacht?" fragte er. So
viel ich weiß, ist Ihr Vater kein Krösus.
Alles, was er erübrigen kann, opfert
er Ihnen. Sie selber haben mir das
ja erzählt. Es ist schon an und sür sich
ein Leichtsinn, die diplomatische Kar
riere einzuschlagen, wenn man kein
weiteres Vermögen besitzt. Das Ge
halt, das wir Diplomaten beziehen,
geht in der Regel mit den Repräsen
lationskosten aus. TaS leider Gottes
einzige Mittel, wodurch wir im Stande
sind, uns ein sorgensrcies Dasein zu
schaffen, ist die Ehe mit einer reichen
Erbin. Sie aber wollen sich einen
dein an den Fuß binden, um ihre Zu
Ilinft unfehlbar zu ruinireu? Und
das trotz der Aufopferung Ihrer El
iern. Nein, reifen Sie nur nach
Haute, mein lieber junger Freund!"
schloß er. Ich wette, es werden keine
zwei Monate vergehen, da werden Tie
selber dies Verhältniß schon mit ganz
anderen Augen betrachten."
Damit war unsere Unterredung über
dies Thema beendet.
Als die Excellenz meiner Eltern er
wähnte und von dem Kummer sprach,
den ich ihnen wahrscheinlich bereiten
würbe, suhlte ich eine Saite in meinem
Innern ertönen. Denn vor meinem
Vater hatte ich stets einen unbegrenzten
Respekt gehabt, und meine Mutter be
tcte ich an.
Da noch am selbigen Abend ein Pas
iagierdampfer Koni'Iantinopel verließ, !
beschloß ich. den Rath des Elesandten zn
befolgen und unverzüglich in die Hei-
math zurückzukehren.
Ich fürcktete mich vor einer leiden-!
schafllichen Tcene mit ASra. Ich war!
überzeugt, daß sie mich bereden würde, j
sie mitzunehmen. Und das war ja eine 1
Unmöglichkeit. i
To lerne ich mich denn hin und theilte!
ihr christlich mit. daß ich mir erst eine
unabhängige Stellung, erringen mime, !
ehe wir a:i eine Bereinigung denken
könnten. Ich versprach ihr. sie niemals
z vergeben, 1111D van ging ich an
Bord, ohne Abschied von ihr zu eh
men. Tas war allerdings ejie feige, herz
lose Flucht. Und als sich das Schiff in
Bewegung fetzte, bereute ich schon, was
ich gethan hatte. Ich entsinne mich des
Ganzen noch so deutlich, als sei es erst
gestern geschehen.
Tie Tonne versank hinter der golde
neu Kuppel der Marmormoschee. Tie
lächelte mehmühtig wie ein bekanntes
Gesicht, das mich znrttckwiulte. Eine
aus seinem Goldstaub gebildete Wolke
senkte sich ans die Stadt herab. Die
Thürme und Minarets flammten ans
wie mächtige Fackeldrände. Das, Meer
leuchtete wie flüssiges Gold, von dem
sich schneeweiße und blutrothe Flecke ab
hoben. Das waren die weißen Tur-
baue und rothen Fes, die sich im Was
ser abspiegelten.
Ich stand an den Rand des Tchisfes
gelehnt und starrte zurück. Tas Gold
und der Glanz und der Purpur ver
schwanden. ES verschmolz Alles zu
einer blaugraiicn, unbestimmten Nebel
masse. Schließlich sah ich nichts mehr als
ein bleiches Antlitz mit zwei brennenden,
thräncnersällten Augen.
Ich hatte sie schreiben gelehrt, und ich
erhielt häusig Bliese. Niemals aber
enthielt, ii diese Briefe eine Klage darü
der, daß ich ohne Abschied von ihr gegan
gen war. Sie erzählte wir, daß sie den
halben Tag anf der Bank unter der
Shkomorc sitze und auf das Meer hin
ausstarre. Und dort würde sie sitzen.
ms ich taine, um sie zu holen.
Einige englische Damen hatten eine
Schule errichtet. Sie wollten türkische
Frauen zu irgend einem praktischen Er-
werd ausbilden.
Ich dachte, diese Schule müsse für
Aöra passe. So schrieb ich den an
den englischen Konsul, dessen Frau im
Porstand war, und empfahl Asra feiner
veiondcrcn Fürsorge. Sie selber schien
sehr erfreut darüber zu sein. Sie be-
leitete sich vor, ihres Herrn würdig zu
werden, schrieb sie mir.
Drei Jahre verstrichen, ohne daß ich
so recht wußte, was sch eigentlich wollte.
Ich mar zwei Jahre in der Heimath und
lam vaim nach Wien. Hier gewann
. ... v. m ' , . ? t , ,
endlich d,e Vernunft die Oberhand. Ich
t.-hr ili nn 01 Um !..,.'if ... J.
schrieb an Asra, die Verhältnisse mach-
teil eine Ehe zwischen uns zn einer völli
gen Unmöglichkeit, und ich schloß mei
nen Brief mit kühlen, ruhigen Ermah
nnngen, die einem Schulmeister, der an
seine Schülerin schreibt, alle Ehre ge
macht haben würden.
Jetzt meinte ich, hülle ich mich als
charakterfesten Mann gezeigt. Ich war
ganz stolz über mich. In dem jugcnd
lichen Alter, in dem ich damals stand,
verwechselt man ja leicht Herzenshartc
und Gewissenlosigkeit mit Festigkeit und
Männlichkeit.
Eine Antwort auf diesen Brief habe
ich niemals erhalten. Zwei Monate
später aber schrieb mir der englische
Konsul, das junge Mädchen, das ich sei
ner Fürsorge so warm cmpsohlen habe,
sei erkrankt. Der Arzt könne nicht mit
Bestimmtheit sagen, was es sei. Er
meinte, die Seele verzehre den Körper.
Tas Ende stehe nahe bevor.
Am nächsten Uage befand ich mich auf
dem Wege nach Konstantinopel. Asra
mußte gerettet werden! Tausend Pläne
kreuzten sich in meinem Gehirn. Ich
wollte meine diplomatische Karriere auf
geben, wollte mich um irgend eine An
stcllung in der Hcimath bemühen.
Nein, ich wollte mich im Orient nie
dcrlassen und einen praltischen Berns
ergreifen. Ich wollte mich mit Asra
vcrheiralhcn und auf die ganze übrige
Welt verzichten.
Bisher hatte ich nur an meinen cigc
nen Vortheil und an meine Familie ge
dacht. Welches Recht halte ich aber,
das Glück eines anderen Wesens aus
eitlen Rücksichten auf mich und die Mei
nen zu opfern? Diese Vernunft war
nichts als eine feige Entschuldigung sür
einen niederträchtigen Verrath! Und
weshalb sollte ich es überhaupt thu?
Hatte ich in diesen öden drei Jahren
nicht crsahren, daß ohne sie das Leben
freudlos und einsam war
schändlich hintergangen
sür mich lebte.
Wie endlos lang dies,
Eisenbahnverbindung zwiß
tinopel und Budapest war noch nichts
fertig, ich murne von Trieft aus m,t ! Lesv.ewes geiiugiam leimen uno icya,;en
dem Dampfer fahren. Mir war zu i gelernt. Als ihn der Gr?,:e ttnriiirft
Muthe, als Halle ich jahrelang in einem ! für feine Dienste gewinnen wollte, ge
duullen Kerker geschmachtet und ginge j laug es diesem erst nach manchen Unter
nun meiner Befreiung entgegen. Der Handlungen und nachdem er ilim ei
lichte Tag, die Sonne, die frische Lust, , Einkommen zuge'ichert, welches nr die
die Freiheit, das Glück das alles damaligen Verhallnisie überaus anielm-
alles lag für mich in dem einen Nameu: ,
Asra!
Als ich dann endlich das Ziel meiner
Reife erreichte, weilte sie nicht mehr un
tcr den Lebenden."
Lange saß er schweigend da. üderwal-
tigt von schmerzlichen Erinnerungen.
?, um hur Tifnrr ivrriii um Vit I
anzuzünden. Ich sah. daß das Antlitz ihn von Kaiser Leopold die Wuroe eines
meines LandsmannS bleich war. in seinen , Reiebssreiberrn zu erbitten: In Er-
Augen schimmerten Thränen. swagung, daß derselbe von Jugend ans
Er stand auf und reichte mir die! Profession von einem Soldaten gemacht
finn. sinn 91 bf Aie d Beneiben Tie.
daß ich Ihre Nachsicht so mitzdrallcht nen isliiei oer riire ouim eigenc
habe!" sagte er. Ader es thut einem i Meriten und rubmlicheS Verbal en gc
wohl, wenn man einmal einem Men-! stiegen." TaS kaiserliche Diplom wurde
sehen trifft, dem man sich so zeigen kann. : in Wien auch unverzüglich ausgefertigt:
wie man ist ohne Maske." Damit . das darin aufgenomineiie Wafve stellte
verbeugte er sich und sckiloß die Thür , mit einigem Zusätze ganz da"e!be dar.
Hintersich. ,welebes Ternlinzer fed.-'n feil! er i:i fei-
Jch habe idn nie wiedergesehen. Das cm Siegel gc'uhr. nssilich das der
Schiff, das ihn nach Washington führen
sollte, ist verschollen.
Man fand später aus den Azoren ein
Wrack, da? man sür die eberreste des
englischen Dampfers hielt. Von den
Passagieren aber hörte man nichts.
Später hat oft ei eigenartiges Bild
vor meiner Seele gestanden ; aus tiefein
Meeresgrunde die Marmorstalne eines
jungen Mädchens, fest umllammert von
dem starre Leichnam eines Mannes.
.c- . ..
Oxonj Aeutftrcihcn- ron ve'lss.
liiujcr.
Zi stillem iotiraisiflf.
Derfflinger der alte Terfflinger",
wie ihn Friedrich der Große genannt
hat ist eine echt brandcnbiirgische
Gestalt, die Verkörperung des märkischen
Heldenthiims in jener Boltsthiimlichleit,
wie sie nur wenig bevorzugten Naturen
zu Theil geworden ist, lind dieser
Man, welche man in Versailles eben
so fürchtete wie in Ttockholni, welcher
die Franzosen iiichi minder zu Paare
trieb, wie die damals fast och mehr ge
fürchteten Schweden: er war ei armer
Tchncidergesell, welcher, Zwirn, Nadel
und Scheere im Ranzen, durch die
Lande zog, um sich liiinmerlich das täg-
tiche Brod zu verdiene.
Tie Geschichte istbeiannt, wie er dmu
kam, den, Beruf zu entsagen und sich !Hcr ist er Mann, von den, daö ge
einen andern z wähle, 'welcher ihm ! W wird ; hier aber" uud dabei
Ruhm ud Ehre i fast noch nie ge- i WH f feinen Degen ist
fehener Art verschaffe sollte. Er ic-!nich die Elle, mit der ich jeden Hunds
fand sich auf dem Wege nach Berlin so nach der Länge und Breite messe !" .
j und wollte sich eben bei Zaiiaermiiiide
Über die Elbe setzen lassen. Weil er
aber kein Geld besaß, um den Fährlohn
zu oezaaien, vcrmeigerie man lnni oicien
Dienst. Ta sah er, daz ungc Leute,
welche soeben für den Kriegsdienst ge
ivorben waren, die Bergünstignng freier
Ueberfahrt genoste, Tas nahm ihn so
sür den Kriegcrstand ein, daß er sich von
der Stelle sort gleichfalls anwerben ließ.
Tie Folge hat dann gelehrt, eine wie
glückliche Wahl er mit diesem seinem
neuen Berns getroffen. Uebrigens ver
weist die Geschichtsforschung diesen Bor
fall in das' Gebiet der Sage. Zum
Mindesten soll er sich nicht auf inärli-
""1" VtlUH..
allenfalls in Böhmen, wo sich die Spu-
. ' , ' ' '.. . rr
sehen Boden abgclpicll haben, sondern
reu von Derfflinqer's ersten Wnffentha
ten denn auch historisch nachweisen
laffen.
Zuerst stand er in schwedischen Tie
sten. Als aber Gustav Adolph bei
Lützcn den Heldentod gefunden, sagte
sich Terfflinger von den Fahnen Tchwe
dens los und trat in den brandenbiirgi
scheu Dienst.
Welche Heldenthaten er hier voll
bracht, wie er, nicht minder geschätzt im
Rathschlag und Plan, seinem neue
Vaterlande nie zu vergessende Dienste
geleistet das ist Sache der Geschichte
und steht in jedem Lehrbuche derselben
verzeichnet. Aber gleichwohl war Terff
linger eine Natur, welche sich auch des
Friedens und seiner Segnungen innigst
zu sreucn im Stande war. Ans seinem
Torfe Gusow in der Mark schaltete und
waltete er recht und schlecht wie ein
Gutsherr. Ter Mann, welcher hei
mathlos umherirrt durch die Lande,
welcher niemals hoffen gedurft, daß er
je einen Ar oder einen Halm" sein Ei
gen nennen würde, er zeigte niit einem
Male eine Begabung sür die Land
wirthschast und eine Tiichtigteit in der
selben, welche Jeden billig in Erstaunen
letzen mußten. Ebenso der Umstand,!!,, cißbock als Friedensstifter.
daß er sich mit dem alten stolzen, begii-, T , sucher der Kirchweih in
T Ä ttiT n '! Tiesebach in Bayern wird nachstehend
guten jxußzu st llen wlwtk. rminkt,. ,si! (,. ,
Schon durch seine erste Gattin, eine j
m'M
, ... v ,
im umM.uiu, t'"""''". I
Dazu iam.
da er ch andauernd IN
bester Vermögenslage besand.
-lUllll ,
als er in die brandenburgischen '
der Noth und der Drangial den Werth
lich genannt werden mu.
Vislicr war ,erNliger. oomoiii er
als Felbmarschall eine so hohe Stellung
einnahm, immer noch bürgerlichen Na-
mens gewesen. Tas Aufblühen seines
Heeres und sie Erftarlung seiner polili-
scben Macht, welche er nickt zum Mittue-
sten diesem tüchtigen Rciter'ukrer zu
danken halle, veranlaßten den '!rosen
urlutlte endli, IM .,adrc 14, Nir
und von der aenngilen vis zu ver UOiv-
ucuurnir uuii 'cujuiuuw, mal ic i vcu . ,., ; :,,; , ; .( u
ältesten Familien in verwaudlschaslliche ' ' " 1 , tu'
m i ii i,u i :l L der II e ne Nauierei auszuarten drohte.
Beziehungen getreten Als d.eft starb. , mü k f
ttethe.ratl,ttc er stchm, einem nraulem als Friedensstifter den, er
Ä, L ,St t m die Treppe hiuauffü rte uud in
b''?u"d w antkekmn ,if6 der Bock sofort in
Und beide Male genon er in der "lendster Haltung mit gesenkten Hör-
IIN un,ntnrlz irniinfÄ ,k.iini: iiMinln.T ! '. " . 11 . .v
t 'mit,, fi .i..i. iit..;;.-. , ;.- l,!,,,,,6 """" U''1
"'"" " l"V h Irll,l. ;,ln,i( n.i rn ,1, r,
tn.ihrnid ii,- nur t ihm 5,h, -li,.,,,(iAf,-it W Vthm 1 "". M-. . "
. i , ... i ,,v -i, ,, n.! x.
, 1 & i . i .s T ZZ V. aus die erhitzten Gemüther jedesmal
I " -",""" ,,,w , faM, mn Iwi
" .J1C1IC IUÜT. ÜC i luillll Iliu lliici .'..'iiui , vu 1 " V"1 ,,,.,,. , U,-',,..I
ürtnit:,n. I rtt hienn?' Üricirr hiTtif 111 tVn jlilpll -V ... . '. '
allen schlesischeu, jetzt gestorbenen
Familie von Dorffinger, von deren
Teile Irin Einspruch darüber Innti ge
worden.
Mit der Zeit machte sich aber dennoch
das Alter bei bei alte Haudegen be '
merlbar und es verlangte ihn darnach,
,1 von ven irapaze eines langem
Kill
J
; Iliegerijchen redens auszuruhen.
diesem cinne bat er wiederholt, der
i (iroi;e Kiniüist möge ihn au seinen
i dienstlichen Verhältnissen entlassen. Es
ii u;iiy i ni'uity iuiui Ulllin UHU 11)11111'--
lllltl,cl,; abn ,,ch j.,,,, W(Un iim ,
....m;,-i, ,..,,-. :.,i.. it..i.- v
die wichtigste Aemter und Würde, die
Ttatthalterschaft von Hinterpommerii
und Kamin, die allgemeine Aufsiä,!
Über die wichtigsten Festungen, der
Oberbefehl Über alle kurfürstlichen
Truppen, die Wirksamkeit als Gehei
mer KriegSrath.
Bei Hose ebenso beliebt wie im Volle,
halte er seiner geringen Herlauft wegen
doch mancherlei Anseiiidiiugen zu 'be
stehe. Aber er schämte sich derselbe
niemals, sondern bekannte sich offen
und sogar mit Stolz zu ihr.
Als ein sranzösischer Gesandter einst
die Unverschämtheit hatte, den Kursiir
sten bei der Tafel zu fragen, ob eö
wahr sei, daß er einen General habe,
der ein Schneider gewesen, trat Tersslin
ger, die Anlwoit gar nicht abwarten,
gleich ant, und flammende Blicke ans
len Gesandten schießend, rief er ans:
I allgemeines staunen lind langes
! -tllüchweigen der Anwesenden vollendete
j die Vernichtung des ungeschickten Tiplo-
male, der sich eitdem hütete, den
tapseren Haudegen auf solche Weise
herauszufordern.
Terfflinger verschied an, 4. Februar
101C) zu Gusow inmitten einer reichen
Nachkommenschaft. Sein Name starb
zwar schon mit seinen Söhnen ans,
aber durch seine Tochter wurde er der
Ahnherrn der vornehmsten Familien des
deutschen Nordens. Zumal in den
Adern der Fürsten vonSchönburg uud
Reust, der Grasen von tolberg-Werni-gerode,
o Haugwitz und Podewils,
derer von der Marwitz, Zielen, Bonin
und Bismarck fließt das Blut dieses
ehemaligen österreichischen Schneiderqe
seilen, wie Barnbagen von Ense mit
nwicderlegbarer Tarlegnng der That
sachen nachgewiesen hat.'
Hierher gehört ein Vorfall, welchen
Graf Haugwitz selber einst Vnruhagc
von Euse mitgetheilt hat. Jener, 'be
kaunllich Ttaulsiniiiister unter König
Friedrich II,, empfing einen Auftrag
in Betreff des Jobanniler- Ordens';
allein er lehnte denselben ab, weil er
selbst kein Mitglied dieses Ordens sei
und darum wohl nicht gut für das Ge
schüft passe". Ter König meinte, es
bedürfe ja nur eines Wortes, fo würde
Haugwitz aufgenommen sein. Nein,"
erwiderte dieser, ein unüberwiudlichkZ.
Hinderniß steht entgegen, das Ew. X
Majestät mit aller Ihrer Macht nicht
hebe können !" Welches denn?"
fragte der Monarch. Ich stamme
von Terfflinger ab, ich habe einen biir
gcrliche Ahne, und diesen unauslösch
lichen Fleck muß ich schon behalten."
Wenn das ein Flecken ist," sagte der
König, so ist es der ruhmvollste, den
bestimmt viele Leute gern mit Ihnen
theilen möchten !"
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mit: Sie bebauvte ," sagte der finster
blickende Raubir zu seiner I'iefaiigeuen,
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Sie sind frei ! Nimmer soll die Welt
von mir behaupten, daß ich ungalant
gegen eine Lriinadonna sein konnte.
Das wäre gegen allciiRaubergebrauch."
Wie soll ich Linien beweisen daß ich
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t'icsang!" Was? Ich soll singen?
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