Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, July 11, 1895, Image 3

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    NEBRASKA STAATS ANZEIGER, Lincoln. Vte
JlcrdjariTcnjlciu.
Vicnuii lunt .V j'rh. v. cts.tll.
(cil'ctung.)
Cut laui iin.it itie J.flii.tf, n.!'
r..:r ans lUttriniui) f,eiil;rt, fielen
gcr.c.i das Hier. Und teili ttniteu in
iniefan '-Ivutuna, nl 2.ii'f uls
!lner Vflniiniiv.rnnt e fiirseine J.S f l i d t
hielt, vcicxn mit vnt iieiU'n die ul'cr
leene l'üin,,c iHn;"p,cl!cn.
er ist ut'ir imtt liier," ferne er
hinunter. Tu txlwb sich irntliendio
(Vel-nill. .Slio e.ii.li tuir! t dem
lunt, rein viuib 4 er ist in liin !
S'ott sei runt!' n-mfen 2tiinnien
Nr,vi'iiflH'H. o'iloiii'ii tjt'e! fnrrl) ist
er und der x'litt-iif mit !. l'.'i'it sammt
innerem hVlb! Vvmus mit ihm!
riefen wieder antat jinnUnv Sonst
hclen n ir ilm!"
xUl;t verlief; iiliiirif die iVdnld.
lüv nichts l)clt .Ihr, iiliufte j;i.'f;
jneiiiliste! Und meint ir nicht ile,ch
macht, das; xr fraifoinmt, nebe ich
euch die erste sn!iu"
ein ivi!tl)icljcut aiitiicrtete iinn.
ein -iheii cc sich in tui rnnfel
te X--nh'i md, ein Anderer eilte
.r. ii.f, dem i'Jerlc ju, ti'oljl um i;erfttir
l.inn, ;n In'le.
itlmiff luniiiite fest vor xampfeo
Inst! Mvilne gesi1,ele sein ivas
immer! iic Ventc ii'slien Crmpiver,
denen ein Zeldat des Aonif8 energisch
cntslCiientiitreten die Pflicht hatte,
flau; stünejelien turn der geleitn finnn,,
die er eben erfuhr, den Ot, tun den e?
sich handelte, er kimt-te den lassen
stiNsiiind, seine ,'iorsuiiis'oriil oiijii--lege.
Ü'Jcun eö ;ni xHcuf;crftcii kommt,
wird sie ihre iiknng nicht verfehlen.
V.Viit ac;ncftein Siil'cl trat er auf sei
neu Rosten.
Tn kam es fdiim hervvr, ein nancö
eer ! einige trugen .veuerdrande,
ändere schiriinaeii gliihendc iiisciitan
gen in der Vnft.
bereits Initte die Ventc diese qegen
feitifl ansleekende Vnft an Aufstand und
crstm'tittg ergriffen, welche jedes
besonnene Abwägen der Grunde der
angenblieklichen Möglichkeiten aus
schliestt. Auch Weiber fehlten nicht, die
Mut!, -,u schüren.
Scharff erkannte unter den ntfiincn,
von dein Schein der gackeln und brande
getroffenen Gesichtern mehrere be
kannte, die ktnit wohl begüterten Dauern
angehorten, und dao gewissen regte
sich in ihm aber das soldatische jyc
wususein seiner Pflicht überwog.,
Noch einmal rief er eine Tarnung
hinunter, welche mit einem Hohnge
leichter erwidert ivnrde. Den 'nge
nieur heraus! iTbcr wir schmeißen da?
ganze Nest zusammen! er trank sich
nur nicht, er ist drinn! Audbrennen
wie einen vnd !"
Dabei polierten schwere Schlage
gegen das Thor. Schaff gab im her
ein mit Peter zwei' Schreckschüsse ab.
Sie vermehrten nur die ii.!ntl) der
Veuic. xcit, wo der Ernst tinveineii
lich schien und Peter kallblülig scharfe
Patronen lud, erfaßte den Major daö
OVfiihl der Perantworlung. War er
nicht der Mitschuldige ,uiit$ andern
Unglück dieser Veute, an den verwüste'
ten Heimstätten, die zu rächen sie cc
kommen, indem er, vom Gvldglanzc
verblendet, seine 'ruudsäk!e verleugn
nele, seinen Namen hergab zur Plün
derung dieser Ventc? Und er wollte
der makellose ei-theidiaer sein dieser
ehrwürdigen Mauern. Blut vergießen!
Er riß Peter die Wüchse weg, welche
dieser auf die Meuterer anlegte.
;n diesem Augenblick bot sich ihm
ein unbegreifliches Schauspiel ! eine
Reiterin sprengte vom Parke n in
mitten in den, in seiner Ueberraschung
zurückprallenden Hansen, unter dessen
Axtlneben das Thor splitterte.
euer Herr ist todt ! Hier bin ich,
eure Herrin ! An mir kühlt euren sau
deren Muth!"
Jsa! Schliffs hielt die Wüchse be
reit, jetzt galt e? das Veden seines
Kindes, dessen Vühnheit er anstaunte.
Zuerst stillsten die Veitte, drängten
weg, doch ;Jii spornte ihren O'aul mit
ten hinein. Das erregte von Neuem
ihren ont.
., AOit mit der Rothen ! i'cm ;l)V
wollen wir nichts! hren sauberen
Mann wollen wir! Der uns zn Vum
pen gemacht! Den Ingenieur! Den
Scharf f ! "
,Was soll Euch der Ingenieur, Ihr
Narren? Macht, daß Ihr heim kommt,
ehe ich euch znsamuietischießen lasse
wie toll gewordene Hunde!" Sie
drängte von Neuein ihr Pferd in den
Haufen. Einige stürzten, wurden ge
treten, Schmeißt sie herunter! Schlagt
sie todt!" riefen Stimmen. Unzahlige
Hande griffen nach ihrem Pferd, das
Pferd baumle sich, der Sattel war im
Nu leer, Isa verschwunden.
Zwei Schüfse krachten vom Schlosse
he noch zwei. Ein Wuthgeheul erwi
derte. Scharf f sah im Feuerscheine sein
ftind fortgeivirbclt in der tobenden
Menge. Er eilte herab, Peter ihm zur
Seite, die übrige Dienerschaft halte
sich längst zerstreut.
-Mit Donnerstimme nach Isa rufend,
eilte er mit geschwungener Waffe dem
Haufen nach, drang, von Peter unter
stützt, ein.
Ein Mann, von dessen Körper iit
Kleider in setzen hingen, hielt Isa im
Arm und vertheidigte sie gegen die
tolle Menge Sipus! Eine Axt in
seiner Hand zog blitzende Kreise im
Feuerschein. Säiarff rief ihm Muth zu.
Die Uniform wirkte, die eute
wichen vor ihm aus, hoben keinen
Arm gegen ihn, da stürzte Sirius, und
auch Isa verschwand wie in einem
tosenden Meere.
Alles schien vorleren! cuerbrande
sausten durch die Vnft, wie ein dämo
nisches Geheul erheb sich. Da,
mitten aus der Nacht heraus stürmte
ein Reiter in die dicht gedrängte
Menge, hageldicht fielen seine Streiche
auf die opfe. Das Pferd trat sich
körmlick eine Wdfe. Die fiiuttrtc
t:i-
, j l ü.:?
.r Uu.i;; t.
.u.:
, k.:c
teile Huar : s:i .! :i 5 t;-.:!-::e::
fcersll1, ti.ien Vl.i.if.tl.u; J.a.ttet tue
tcdtc::l'!ei1 au, f.;:;:t J.n I
einem :::,.! tiite Svrun., iuvr die
ie;u- liiüin;:, U'i',1;!ianf der Netter I
nie ei:t Plu.nteiii!
5ie cntividelun.i rie-Auftutn-en-ar
eine io u.ie, das: ieU't Sd e.r'f nie
üngewUi,e!t stand, i iis rar ir.t Nei
teriuck ton Iia ,,e:ei!et !
Tech die Wi::l) d.r Minne kehlte
sich jetzt (iti'jett i!.n. nachdem tkir Clier
wie c::n!) ein '4;;:i:der cnin'fei: nur.
We- i't Tein Sobn. ?er Inge
nieur? Der t an Alle schuld? lind
er auch? Er Iv.t angefangen mit dein
rettluchten Erz ! er bat ilm herge
brnckt den Juden, damit er 'eine
Tochter nimmt! Watt', wir wellen
Tir das Schießen rerlernen, alter
-i'eme,'ch,i-,der!"
Peter war langst von ihm getrennt,
erschlagen weht, ein Wald ton Armen
bediohie ihn. Metier, Jinittel. Ein
S1Iag von inckiiaits oai das unbe
deckte Haupt machte ihn taumeln.
Seine letzte Stunde schien gekommen
im Angesicht des Scharnenftein. Er
wandte sich nach ihm. um ihn noch ein
mal zu seben und erschauet ie. Auch
um ihn her trat plötzlich Stille ein.
Die rauhen Wanste, die nach ihm gris
seit, zogen sich zurück. Aus dem ersten
Slvelwerke schoß eine .veuersaule in
die Nacht hinaus und griff mit Windes
eile um sich, die Nacht erhellend
Schloß Schiirffenstein stand in ,vlam
nie! Irgend ein Elender hatte den
allgemeinen Tumult benutzt zur
Brandlegung, welche reiche feilte m
sprach. So, jetzt macht vollends ein Ende
mit dem letzten von da Oben, Ihr
Itiihiinde!" rief Stoff, feine ruft
dem Pobel bietend.
,,ist Du ja gar nicht, der Vetzte !
Der ist ja dnrchgebrannl mit dein
Juden und hat Dich in der Suite sitzen
lassen, Alter!" schrie ihm einer in das
Besicht.
In diesem Augenblick ertönte von
rückwärts ein wilder keuchender Ruf.
He, Halloh! Veitte! Nehmt Per
nnnst ait! hier bin ich, Scharff! Hort
auf mich ! Ihr seid dorn Arbeiter und
keine Mörder und Mordbrenner!"
Der Scharff! der Scharff!"
pflanzte sich der Ruf fort. Hort ihn!
Vaßl den Alten! Er weiß 'was! E:
bringt was!"
Bvdo stürzte alhoinlos in den Kreis
und zog den ermatteten, wankenden
'l-sltcr an ich.
Schämt Ihr Euch nicht, einen
alten Mann zu Hunderten anzufallen
wie die Wolfe, der Euch nie etwas zu
Veid gethan? Welche Schaudbuben
haben Euch denn verleitet? Zu Mord
brennent gemacht?"
Ein dumpfes Geinurinel entstand,
nicht drohend, wie früher, eher schuld
bewußt. Doch davon später! Ich verspreche
Euch, daß das Werk in wenigen Tagen
wieder geöffnet werden soll unter inei--ner
Führung! Kein Mensch soll Scha
den leiden, so wahr ich ein Scharss !
Aber jetzt an die Pumpen und das
Tcufelswerk gelöscht, das ein säuberet
Bruder von Euch zugerichtet zu aller
Schmach ! Auf, Veute, und wenn einet
anders will, schlagt ihn nieder als
Schurken und Perräther!"
Hurrah, der Scharss soll leben!
Unser neuer Herr! Unser Retter!
Hurrah ! An die Pumpen jetzt ! "
' Mit derselben Sinnlosigkeit, welche
sie eben geleitet, stürzten sich die er
hitzlen Vente in das brennende Schloß,
nur einige gesonnene eilten nach dem
Spritzenhaus.
Der alte Scharff lag noch immer in
öwdos Arm und blickte starr in die
lodernden flammen. Die Aufregung
der letzten Augenblicke hatte seinen
Geist verwirrt, auf seinein Hinter
Haupte klaffte eine schlimme Wunde.
Hinunter mit ihm! Er hat es
nicht anders verdient! Der falsche
Scharffensiein ! Sieh', wie'S ihn packt
von allen Seiten und das Dach sich
bläht Aber der Alte hält aus der
Thurm wo ich ihn kommen sah, den
Unglücklichen, ich und Isa "
Heiliger Gott, Isa!" rief 'vdo,
welcher tut Dränge des Augenblickes
die Schwester vergessen.
Kümmere Dich nicht, die ist wohl
geborgen."
Todt?" rief Bodo.
A bah! die lebt jetzt erst recht!
Kurt hat sie fort! Auf's Pferd, mitten
heraus aus der ande! das war ein
Reiterstück!"
Er lachte wahnsinnig auf.
Arme Dagmar! -Nach Wildcn
berg?" fragte odo.
A bah! Nach Wildenberg! dort
fassen sie ihn ja fort! Ueber 's
Meer!"
Bodo war rathlos! Den hilfsbedürf
tigen Bater im Arme, vor ihm das
brennende Schloß. Dagmar allein,
verlassen, in Todesangst !
Da, mitten im Getümmel, das jetzt
auf und ab wogte vor dcm Schloß,
erblickte er Peter, auf dem Rücken
einen Pack alter Uniformen, unter dem
Arm ein Äündel, Säbel, Degen, Was
fcn, hernmirrcnd, offenbar seinen
Herrn fncliend.
Er rief ihn herbei und übergab ihm
den Bater. Was sollten die Veutc den
ken, wenn er athemlos dem rasenden
Elemente zusah.
VniV es doch ausbrennen, das ver
fluchte 'Ne,t!" tief ihm der Pater nach.
Es verdient nicht mehr! Hmrah!
Hurray ! "
Die Flamme schlug zum Dach her
aus. Nur wacker geheizt, Iuitgeiis, den
Alten bringt Ihr doch nicht um!"
AIS der Morgen graute, überragte
nur noch dcr alte 'urgfried die in
Rauch gehüllte Brandstätte des neuen
Schlosses.
Im Dorf, auf dem stillen Werke,
regte sich kein Vebett. Die Ventc hatten
sich verkrochen, schuldbewußt, ,cham
erfüllt. Im Mooshanimeranwesen lag die
fesche, des SU'tus, an demselben Platz,
c: . .
:; i t.:
.,'
i!:.i !:
,n .r iV ;: te:t
c::e Se! an i.n
:: ,:.:.I5 Peter, ivr
:, .'-eee i a;
, s t ii'i'ie eiui
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iu-tc Cual::i ;.n;.
'. ! er der i',:c
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ede, nie er sieg
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i..i.i. ;
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eetit a'.;-. :: Jimrm,
Mrraeii: : h:uC
.teilte. N-.ui ein::
matten vii:a und n
Sieh't D u i'..n
reich stellt ::l-ir dem mal' meiner
Ibi'i i,1 ten Wiiniiix und beniter btntt
aus iitb, den lepten S1 aiifeinieiuei ?'
.Nicht diit letzten, den ersten einer
neuen .eit!" erwiderte ''-edo.
Da blickte der alle Scharff mit
seiia.in Ve.chiln l eiab aus das lugend
li,1e Paar ver il,in, fnue zitternden
Hände ta'ieiei! nat, denen v'edes und
Tagmais feine Augen schlössen sich
darüber auf immer.
l'-lerreicki ging die Sonne ant iiber
der Brandstätte, den alten Burgfried
mit ilnen Stealileit veillatend.
Bido ! ielt feilt Wort, welches er
den von üblen Elementen mißleiteten
Veuien in jener Schieckensmicht ge
geben. Er selbst kaufte mit den Eriun
iieiiiuHiiten seiner Ersiiidimg. deren
Bedeutung snr die eisentiidiisirie seine
lnhnsieii Erwartungen übertraf, das
Scharfsensieiner Weit den Gläubigern
Finls ab und bracliie es in kurzer eil
durch rationellen Betrieb und Aus
Nutzung gewisser, gerade durch seine
neue Erfindung erst werihvoll geiror
dencr Mineralien, wie des Bauxit, des
Magnesium, zur neuen Blüthe.
An den alten Bmgfiied angelehnt,
dein unverwüstlichen Wahrzeichen des
Scharn ensi?in, erhebt sich jetzt ein
stattliches Heiienhatis und blickt in
wohnlicher Schlichtheil herab auf das
von feinen häßlichen Wunden längst
geheilte Dorf- eine Burg ehrlicher
Arbeit. Der Buigheir ist Bodo von
Cchai'f, an der S.'ite seiner treuen
Gattin Dagmar, umgeben von blühen
den, hoffnungsvollen Kindern. Der
alte Burgfried aber, innig verwachsen
mit dem büi,erlich erscheinenden Her
renhans, ist nur ein Shinbol deS
Wesens, das hier waltet, zum Fr'.'iw
ni en der ganzen Vandfchait ritterlicher
Gesinnung, jedem Unrecht abhold,
verbunden mit rastlosem Arbeitsgeist.
Wildenberg isi zerlrüniiuert, das Schloß
unbewohnt, verfallen Kurt und Isa
verschollen.
Heute Wildenberg und nie mehr!"
E it d e.
Musikalische Neklaine bor hundert
Jahren. Man spricht so oft und viel
?vn dein zuweilen fast bis zur Mark
schreierei sich versteigenden Reklame
wesen unserer Zeit, wie aber lauteten
häufig die Annoneen früherer Zeiten,
sofern es bereits solche gab, und sie
uns erhalten blieben? So fand sich
eine Konzertanzeige vor, die ein unter
nehmender Bater zu Gunsten seiner
Kinder, eines Knaben und dessen
allerer Schwester, erließ, als dieselben
nm in Frankfurt a. M. sich öffentlich
hören ließen. Der Inhalt dieses
interessanten Schriftstückes lautet
wörtlich: Meine Tochter, zwölf
Jahre alt, mein Sohn, der sieben
zählt, werden die Konzerte der größten
Meister ans einem Klawizin iiusfiih
reu, mein Iniige auch ein Konzert auf
der Bioline. Mein Sohn wird die
Taften des Klawizins mit einem Tuch
zudecken, und auf demselben spielen,
als wäre es nicht zugedeckt. Bon Wei
tem wie aus der Nahe wird er jeden
Ton, jeden Akkord errathen, den man
ihm ans dem Klawizin oder an einer
Glocke oder auf irgend einem Insten
inente angeben wird. Zum Schlüsse
wird er so lange frei phantasircn, als
man nur will, und zwar mich Wahl
auf der Orgel oder am Klaivizin, in
allen Tonarten, auch in den aller
schwierigsten, ganz nach Wahl. Sein
Orgelspiel ist aber ein ganz anderes,
als sein Klawizinspiel." Und dieser
Wunderknabe," dessen ungewöhnliche
Veistnngeit der Bater durch eine der
artige Reklame öffentlich anpries, war
der unsterbliche Mozart!
(sine htiiiiic Anekdote aus früherer
Zeit erzählt' die Magdeb. Ztg." In
der damals mich freien Reichsstadt
Frankfurt a. M. stand ein Schnellzug
nach Kassel zur Abfahrt bereit, die
Reisenden waren eingestiegen und die
Koupes theilweise schon geschlossen:
nur ,zivei Herren wanderten noch gc
iniithlich vor einem Koupe erster Klasse
im eifrigen Gespräch auf und ab. Hof
lich grüßend tritt der Zugführer an die
Herren heran und sagt : Bitte cinzu
steigen." Unbekümmert um die -Mahnung
sprechen die Herren weiter; noch
einmal wiederholt der Zugführer seine
Mahnung, aber wieder ohne Erfolg.
Die Reisenden im Zuge werden ringe
duldig, und zum dritten Male tritt der
Zugführer zu den Herren und sagt :
Ich muß Sie dringend bitten, einzu
steigen, da die Zeit zur Abfahrt schon
überschritten ist." Wollen Sie mich
wohl in Ruhe lassen, Sie Sie!"
schreit da einer der beiden Herren den
Beamten an, wissen Sie nicht, wer
ich bin? Ich bin der Kurfürst von Hes
fen!" So, " sagte der Zugführer,
mm will ich Ihnen zeigen, wer ich
bin" sprach's und pfiff, sprang in sei
neu Wagen und zwei verdutzte Ge
sichter sahen dein sortbrausenden Zuge
nach.
(5nnlisch. Der Herzog William von
Deroiishire gestorben jsr.s), von dein
man erzählt, daß er das echte 'Muster
eines phlegmatischen Engländers gewe
seit sei und daß ihn nichts ans seiner
Ruhe habe bringen tonnen, befand sich
eines Abends noch sehr spät im Klub,
um Zeitungen zu sludiren. Außer ihm
war nur noch ein alter Herr gegen
würtig, der sich's, ebenfalls mit Zei
tungslektüre beschäftigt, ein wärmen
den Kantine begnein gemacht hatte. Als
nach Mitternacht ein Diener erschien,
um neue vichter anzustecken, berneille
er, daß dem alten .Vierm sein Journal
entfallen war, er selbst aber nber die
Stuhllehne hing. In der Meinung,
daß er eingeschlafen sei, näherte er sich
ihni tun das am Boden liegende Blatt
c.::' c., i:a c:r., c? a ::c e.:i
te:::eu :t d.s e.::e:t Mar.::r e;
w,I r tiir.fe. cr.fi'tt eis: .Mein
oe;t. d.r 4.:r i't ia ledt ,X-ci
ich, e'.i-.'-d.ite t:r -Vrt;ea, iv:isei;:er
Ieii.üta cu;'eb :.d. et i't i'ch.a jett
cu:er l aloen Si.:i de t.dt."
Xtatit;ii;er.
uusacdelir.teii j
Bei :!:;;eic:il:ei::iae:i
te,-,iuri:.'n- '.!'! Die
' phoimel en i't der iial t üuentbebiiich.
ieiu'll'e wurde niinnnal'.ch nie! t e,c
: zoaeu. ie"dei:t a;;s schmalen BUel inei
: ten ae!ui::iii:ei t und zmech.tgeteilt. Die
j ersten DiabNieber finden sich im
i Ja! te !.!,' in '.luasb.ua. Gerebnlie!i
j halt man den Nntiitvraer R;:eeliii tnr
j den Eriinder des Diabticbens. obgleich
! er vielleicht nur Berbeiferer di'ieiben
gewesen i't. D ie Fianze-sen lernten
; dnie -ii.nit von den i er.tirben und '.'er
: seitiaten namentlich "'eid und Silber
i diabt. und zwar so sein, das: man ilm
! mit Seide znüimnienir.ir.ien fev.ne.
Vetzteie ?.i:;:u brachte der Frai.zeik
Feuinier in I ','" na.li Nmnbeig. Der
Enalauder Wollaiien zog zuerst -eld
i und Platmadraht zu einer so wunder
i baten Feinheit, daß mau ihn nicht
mehr zwiieben d.'ii Fingern suhlen und
I mich tast gar nicht mehr sehen konnte.
Drahlwile sind eine Erfindung, die
de- Oberbergrath Albert im Jahre
!;!-! machte.
Dir i.iiic von drr t'iiiucnltraut.
ES ist so gut wie unbekannt so
schreibt man dem Wiener Fremden
Hatt" das? sich die Sage von der
Veirenbreint" ans einen Borfall be
zieht, der sich in einer Menagerie des
kaiserlich österreichischen Hofes znge
tragen hat. Als Ort der Handlung
wird die Menagerie im Vnftschlossc
Neugebän Simmkringi angeführt,
das jetzt als Artilleriedepot verwendet
wird. Die Thierbaltung im Neugebän
wurde vom Kaiser Maximilian dem
Zweiten begründet und von Rudolf
dem Zweiten, der den Ban des Schlos
ses in, Iahte 1 ;n7 vollendete, bedeu
tend erweitert. Kaiser Veopold der
Erste wandte dein Neugebän besondere
Sorge zu und soll auch einen Vowen
zu todten besohlen haben, der die Wär
terin zerrissen hatte.
Dieses Ereignis: wurde später roiuau
tisch ausgespouuen und in die Zeit
Rudolss des Zweiten znriickverlegt.
E. I. Metzger berichtet in Baneries
Theaterzeitnng" vom Jahre l-'A
von den Tugenden und dein lührsamen
Ende der Vöivenbrant": Sie hieß
Bertha und war des Wärters Tochter
lein. An einem Maientage gab Kaiser
Rudolf im Nciigebän ein Fest. Die
vierjährige Bertha Irak als Schutzgeist
Oesterreichs mit einem Blnmensiill
Horn zur Prinzessin, deren Geburtstag
gefeiert werden sollte, und sprach
einige Glückwnnschveise. Das Kind
hatte kannt geendet, als der Ort der
Vust sich mit einem Schlage in eine
Stätte des Schreckens verwandelte.
Durch den Kanonendonner gereizt,
brach ein majestätischer uiigezährntcr
Vöwe auS Asien die Gittei'stabe und
sprang geradenweges auf die Prinzessin
los. Die Kavaliere warfen sich, da die
ersten Pistolenschüsse versagt hatten,
mit blinkendem Sobel dem wüthenden
Thiere entgegen. In diesem Augen
blicke umschlang die kleine Bertha mit
ihren Aerinchen furchtlos den Vowen
und bat für den Unbändigen: .Nichts
zu Veide thun meinem guten Vowen!
-Nichts zu Veide thun!' Der König der
Wüste aber wurde mild und ließ sich
von dem Kinde wie ein Hündchen in
den Käfig führen. Der Kaiser schenkte
Bertha diesen Vowen und sprach dazu:
,Milde vereinigt sich mit der Kraft,
der Kräftigste aber huldigt dem Zar
ten ; führe Dn von diesem Tage an den
Namen Vöwenbrmn, bis das zarte Ran
kengewächs Deines Herzens sich tun
einen edleren Staunn windet ! ' So
Rudolf. Bertha aher liebte den Voiren
und wurde ein schönes -Mädchen. Da
sie zur blühenden Jungfrau erwachsen,
war ,der Hanplinann der kaiserlichen
Reiterei' nicht mehr fern, dein sie
Herz und Hand schenkte. Bor der
Trauung ging Bertha, schon in Braut
kleid und Myrlhenkranz, zu ihrem
langjährigen Freunde aus den Tropen,
um ihm Ade zu sagen, Ade für
immer. Sie drückte ihm den letzten
Kuß auf die krause Stirn; da aber be
gannen die Augen des verabschiedeten
Vowen unheimlich zu leuchten und er
todtete die arme Braut vor den Blicken
des herbeigeeilten Bräutigams. 'Dieser
stieß dem Unaeihüni sein Schwert in
die Kehle, so daß es röchelnd neben
Bcrthas Veiche zusammenstürzte."
Tcr Seiten des Telephaits ist zwei
Berliner Rechtsanwälten und deren
Klienten in belustigender Weise zum
Bewußtsein gebracht worden. Zwei
Prozeßgcgncr hatten durch ihre Bertre
ter eine Einigung erzielt, und die An
nniltc liquidii'tcn ihren Klienten ver
schiedene Gebühren, und zwar A. ;0
Mark und B. 2 Mark. Als bei den
Parteien die Viguidationen eingetrof
fen waren, verständigten sich die ver
söhnten Gegner per Telephon über die
Summe, die ihnen in Rechnung, ge
stellt worden war. Bald darauf erhiel
ten die Anwälte von ihren Klienten je
einen Brief; in dem an B. war zu
lesen: Sie haben zwar nur 20 -Mark
liquidirt ; da aber der Gegner f.o -Mark
an einen Anwalt zu zahlen hat, ge
statte ich mir, Ihnen ebenfalls üO
Mark zn senden." In dem Briefe an
A. hieß es: Sie haben zwar SO Mark
liquidirt : da aber der Gegner nur 20
Mark an seinen Anwalt zu zahlen hat,
gestatte ich mir, Ihnen ebenfalls nur
20 -Mark zu senden. "
Boshafter Bescheid. Der Baron v
Marlin in Paris, ein Dichterling, der
über sein neuestes Drama ein Urtheil
haben wollte, begab sich einst zu Hein
rich Heine. Er wurde empfangen,
raubte aber bei dieser Gelegenheit
dem Dichter seine kostbare, Zeit durch
die Anpreisung der Borzüge deö Dra
was. Dabei schloß er mit den Worten:
Kennen Sie schon meine Niedcrsabrt
zur Hölle?" Jetzt war Heine der rich
tige Moment zum Ausspruche einer
boshaften und schon heißersekinten
t..t:v.Yit -!;-::::rer.. kenn er v.v.c
d,::a..f rel.'''c:i : ::r:., He:r B-r.'5.
eilet i n.'i tier.ne tvr Beneide, t,;
te.it b ld lennen ;j lerr.i::." Der
Baren e:::v'all jjch ,!. ich daiaiif, tat
aber :r:ich Heine r.ie wieder tun
sein li.l-'eil.
2diiiiririrlci. Als Beltaiie im 77.
Jahre iet.ies
in letzten Male
n.'.ili P.:;is ni';e. tulnen ilm die Peü
n. e i ''ter i 1 bit. .:. ein e; ;i aei , wei ej er
fi.in!:. itel e.;eer an das -immer aeei
seit 'r, mut-ie den Dichter seine ai
Sehne ,.tvertra;;en und gab dem Vetz
teten bei der Ab'abik die Ma!n:::ng
it-.il: Nimm Dich in Vt.1t, mein
Sehn, imd bedenke. d.,ß es in eurepa
viele Kenige und Kaiser, aber in der
eanzen Welt mir einen Boltaire gibt."
("in Ie; b;::.it ,il? tafy. Als hi
ber.!l:..te franst tse!-c Dit lornat hilhv
ranö - Peti.-,nd ,:., Ialive 17, ge
netbigt niiide, England, wob in er iui
nach der Fluckt aus Frankreich zumul'U
gewandt hatte, zu reilaiieii, ging er an
Betd eines dänischen Schistes, das ihn
nach den Ber. Staaten von Neid
ameiita bringen seilte. Auf rner.er
See begeaneie dies Schiff einer eng
lischen Fregatte, die ibm beizulegen ve
fahl, und dann ein Boot aussetzte.
Nach damaligen Kriegs,,efetzen beschützte
eine neutrale Flagge die Personen und
Waaren einer dem Feinde Englands
ungehörigen Nation nicht. Dillenrand
wollte um Alles in der Welt nicht wie
der tta.ki England zurückgeführt neiden
und bat den Kapitän inständigst, ihn
nicht anzugeben. Dieser sann nach,
was zu thun fein mochte, und fand kei
nen anderen Ausweg, als seinen Passa
gier für den Koch des Schiffes aiiszti'
geben. Talleyrand fand Anfangs diesen
Borschlag sehr entwindigend, er wies
ihn wie eine Beleidigung zurück, aber
da die Gefahr stets zunahm und das
Boot des Engländers bereits ans Flin
tenfchußioeitc herangekommen war,
wurde der hohe Diplomat genöthigt,
sich dem Schicksal zu sügen. Mit sehr
nnliebeiisiviirdiger Miene empfing er
die weiße baumwollene Mütze, die
Schürze und das große Küchenmesser.
Als nun der englische Offizier das
Beideck betrat und fragte, ob keine
Franzosen an Bord wären, antwortete
der Kapitän: Niemand außer einem
buckligen armen Teufel, der den ioch
bei uns spielt und den Sie da die
Sauce in der Kasserole können um
rühren sehen. " Diese Figur schien dein
Engländer zu unbedeutend, und er ließ
ihn unangefochten am Bord des däni
fchen Schiffes, v. Wallcrsdorf, däni
scher Gesandter am kaiserlich franzv
fischen Hofe, war von dieser Sache
genau unterrichtet und erzählte sie in
seinen Etrkeln jedesmal, wenn er sich
über Talleyrand lustig machen wollte.
Schriftsteller und Leser. Gregoriv
Vcti unterbricht sich mitten in seiner
bekannten Vebeiisbeschreibuug Philipps
des Zweiten von Spanien, um seinen
Vcsern mitzutheilen, daß er ehr krank
gewesen und erst heute am ;!(. März
107 sich so weit gekräftigt fühle,
daß er seine Arbeit wieder aufnehmen
tonne. Es war," schreibt er, eine
der gefährlichsten Krankheiten, die man
je gesehen hat, da ich dreißig Tage
lang im heftigsten Fieber lag, 'zwölf
Tage lang von allen Aerzten anfge
geben wurde, fünf Tage lang fvrtwah
rcnd an Zuckungen litt, zwei Tage lang
mit dein Tode kämpfte, so daß das
Gerücht ging, ich sei bereits gestorben,
und meine Freunde sich erkundigten,
wann ich begraben würde. Gegen jede
Regel der Natur und gegen die Ber
uiuthung der Aerzte gefiel es Gott,
dein ich dafür danke, mir das Veben
zurückzugeben. Diejenigen, die mir zur
Genesung Glück wünschen, sagen nichts
Anderes zn mir als : ,Wir freuen uns
über Ihre Auferstehung!' " Jetzigen
Vcsciit dürfte eine solche Privatunt
Iheilnng auch des beliebtesten Schrift
ftellers mitten in einem feiner Werke
höchst sonderbar vorkommen.
Der Koinpotiist ahne Slriimpfe.
Der geniale Maler Schwind war be
kanntlich eilt Freund des Viedetkoni
ponisten Franz Schubert und etzählt
nach der Neuen Mtisikzeitung" über
diesen folgende muntere Anekdote.
Eines Morgens fand sich Schwind bei
Schubert ein, um ihn zn einem -Ausflüge
mitzunehmen. Schubert wühlte
in einem Schitbladkaftett nach einem
Paar Socken ; doch jedes Paar erwies
sich als unbarmherzig zerrissen.
Schwind," sagte Schubert am Ende
dieser trostlosen Revue mit abergläu
bischer Feierlichkeit, Schwind, jetzt
glaube ich wirklich, es weiden leine
ganzen mehr gestrickt."
Gottlcinnittzigcs.
Rkiiiignng der Fkdcrbclicii.
In den meisten Haushaltungen wird
für die Sauberkeit und das Reinhal
ten dcr Zimmer, der Küche und Sinnt
rnern, sowie für eine tadellose
wöchentliche DZäsche der Kleidiings.
stücke unermüdlich gesorgt. Die Bet
ten werden regelmäßig oder doch mög.
lichst oft mit reinen Uebcrziigeit, Bett
laken n. s. w. vcr'ehcn, vorher auch
dann und wann gesonnt und geklopft.
Tics ist dann meistens alles, was
anerkannt tüchtige Hausfrauen gc
wohnlich für ihre Betten thun, und es
reicht auch hin, wo man es einfach
mit Matratzen, Woll- und Steppdecken
zu thun hat.
Zwar lernen wir ans dcr Gesund,
heitölehrc, daß aus einem unserm
Wohlbefinden zuträglichen Bett die
Zedern vollständig verbannt sein soll,
teil, daß es ungesund fei, auf Feder,
listen zu liegen und mit einem Feder
deckbette sich zu bedecken. Nun wohl.
Alles richtet sich nach den Umständen;
ein leichtes, sauberes Tannenbctt war
bei dcr strengen Kälte dieses lebten
aaitoxä aatb des , Taocs Last uud
:'.'.ubei wo! l der rickitigc und uh7
lh:ici:d:c Nud.rlük?, can; be'endeis
a ich für alte Veir.c. ttn'cr i.'.::,d bat
eine w enornic Ausdel'inuii, nach
'"vrd. Sud. fit und Weil, i,i,d damit
iiiie w!ck,e !eiicknedeiibeii der Iah
,es,;ei:eii und des Klimas, daß es
luiiiirti'.lul) der Wahl eines Nnb.eia
gers auch steis beißen wird: Eines
paßt sich mck't 'nrAllc". Fn den
meinen vaiislniünngeii ist a letzt deiJ
Federbett auch schon ein Stie'ktud,
dem man wnrklich allerlei bv'e E igen
schauen zii'chieivt, gewiß aber nur
dann mit Recht, wenn die v'ters no
itiifl weidende Reinigung der ,udeui
und der sogenannten Futeüe veisannit
ivirö. Hier steckt das Uebel. 'Was
niiet ein reiner Uebei zng. iven Fc
dern und Inlet iiiixiiiber sind? Hier
alio muß gründlich aingeraiimt und
gereimg! werden: ein bloßes !lvpe,
und Sonnen ist unzureichend. Spie
dien ivie nliu ein ie,iig über das
Waschen der Federn und der Inlette
nu' eiii'actie vernändliclie Weile.
Eiiiens in ielbsiveiilandlicli, daß
das Wis che von Federn des iuu1",k n
bigen schnellen Trockens ivegei: n,ir
an einem beiße Sommkitage vvige.
iiomineii werden sollte. Man iaugl
die'ses solgenderinaßeii an: Die In
leite werden vorsichtig an einer
Schmalseite ausgetrennt und in einen
großen mit kaltem Wasser zur Halste
geiiillten Wasch,zber geleert, mit der,
Händen gut nnteigedrückt und dann
ber Nacht so stehen gelassen. Am
anderen Morgen füllt man den großen
Waschkessel voll Wasser, thut die
eingeweichten, mit der Wringmaschine
ausgcrniigciicii Federn in den .tiejsel,
fügt eine Handvoll Bvear und l Psd.
gute Sei'k hinzu und läßt den Inhalt
des .esset recht langsam ins Kochen
kommen. Wenn die Federn so I
Minuten ganz leise gekocht, mehr gc
brüht haben, liebt man sie mit einem
Sieb oder großen Schanmlössel aus
dein Kessel in einen, mit kallcin Was
scr bereit stehenden Zuber, laßt sie
darin verkühle, spült sie nochmals
in srischcm Wasser und läßt sie ichlieü
lich durch die Wringmaschine gehen.
liess nassen, reinen Federn levckmt
man ans große, gut ausgebreiteten
reinen Betttücher ans dem Boden.
Am zweiten Tage darnach, spätestens,
hat man die Freude, prachtvoll weiße,
elastische, von allen schlechten Tiiiisten
und Keimen besreite Federn in die
ebenfalls gewaschenen Inlette füllen
zn können und ist dann reichlich für
die kleine Mühe belohnt. Man
nehme, der leichteren Ausführung
halber, für einen Tag nicht mehr al
ei Bett, d. h. ei Federdeckbett und
zwei Kopfkissen, vor.
Wen man, wie schon oben bemerkt,
die Federn in der heißen Svininerzeit
wäscht, kann man in einer Woche
den Inhalt von sechsBetten reinigen.
Während die Federn des erstgewasche
neu Bettes ans dem Speicher trocknen,
wäscht man den Inhalt des zweiten
Bettes it. . w.
Tie Tücher, woraus die Federn
trocknen, müssen natürlich vor jeder
neuen 'ageFedern getrocknet werden.
-Sollten die Federn leicht zusammen'
geballt bleiben, so empfiehl sich ein
Turcharbeitcn mit den Händen oder
ein Klopsen mit dein Ausklopfer.
Man hüte sich aber, die Federn im
Freien zu trocknen; ein leichter Lust
:ng genügt, in die luftigen Ausreißer
In alle vier Winde zu zerstreuen. Die
Jnnrnseite der Inlette mit Wachs zn
bestreichen, ist darin zu verwerfen,
weil dadurch dcr Zutritt dcr !i!iif! ab
gehalien wird. Es ist aber einpseh.
lenswerth, die innere Ecken des In
lets mit kleinen Stückchen Waschleder
5,1! benähen, das Durchstoßen dcr Fe
üern zu verhindern.
Und niiii wünschen wir ein frohe
Gelingen unserer Leserinnen, die
wisch ans Werk gehen und diesen So,
ncr ihren Federbetten eine gründlich
Reinigung angedeihen lafien. Tie
Ichviien Eiderdannen! Wie gut ruht
iich's darunter bei eisiger KäliFl
eLenn in einem Hauiiha,lte das Wa
ichett der Bettsederu ebenso wie die
selbstverständliche JrühsbrZreiiiigunz
)es ganzen Hauses, zur Negel gewor
en ist, wird man keine Ursache lÄben,
as Schlafen in eil ,it Hröerbelt wäli
nd der kalten Ja reszeit als gesund
jeitswidrig anzusehen.
Vorbestraft.
Eine Schülerin der I -Classe ist
als Iengi geladen. Nachdem der
Vorsitzende des Geriehtshvfes ihre
Pesonalieii festgestellt hat, fragt er:
Sind Sie vorbestraft?
Beschämt schlägt das Tämcheii die
Augen nieder und haucht errathend :
In der sechsten Classe mitjts ich
einmal in der Ecke stehen."
Große Praxis.
Ein junger Arzt läßt ich in de
Residenz nieder. Ta seine Geldinit
tel etwas knapp sind, hat er im Wär
tezimmer nur einen Stuhl.
Eines Tages stnden sich zwei Pjz
tieitten ein. Ach", sagt der Diener
zum zweiten Patienten, warten Sie
nur einen Moment ich bring'
Ihnen gleich einen Stuhl! Wir sindi
halt jetzt ans so eine Masse Patienten
noch nicht eingerichtet!"
Unangeneh m e Huld.
Pferdehändler: Nun, Sil
berstein, hat Sie der Baron nicht so
fort hinauswerfen lassen, als Sie ihn
wegen Iahlniig für den Schimmel ge
mahnt haben?"
B u ch h a t t e r : Wie heißt hin1
auswerfen lassen? Im Gcgeiihei'l,. zr
hat mir sogar gesagt, ich soll nochnial
kommen!"
Lnrnpen Mono log.
Jetzt häb' ich aber schon Schulden
wie Heu! Beim Wirth, bcm Sclnister,
be.im Schneider, beim Schn.appcn
er sogar hei alle Kellneriniie!
Nun ist's aber die höchste Zeit, baß
ick wen aiivllinv' ! "
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l'iiiili humiiOc oaiiütficn I '. I iilic 'iuuiu 1.1t m,, ,r
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