Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, June 20, 1895, Image 6

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    NEBRASKA STA AI . ANZEIGER. Lincoln, Neb.
Zluliinbisdjco.
Eine tu i r U i ii) e See
schlang? ist es wenigstens wie
die Mischer behaupten die auf bet
Werft ju Boston ausgestellt ist.
f;bc wurde vor eimcit Tagen von
dem tlivoiier Man) ilubral" einge
briicln. Tai lljier ist turn 5 Fug
lang tnb hat einen runde, schlangen
füntiiiK" Mikper. lieber den ganzen
Rucken zieht sich eine Zoll bobe
Flo'ie. Ter Schwanz ist sehr gro.
Die Hinnliiden, tuelche etwa 7 Zul
lina. sind, tragen drei iHeilieii Zclnte.
Die der ersten Reibe sind etwa einen
Zoll lang, wie eine zugespitzte M'es
serklinge geformt, malt durchscheinend
und ein wenig bleg'am. Ja Thier
wurde an der Lehave Bank ach lnn
tein Uanipse gefangen.
Tie V c d e c i n d n st r i e scheint
mich fachmannischen Berichten bessc
reu .'Jenen entgegen in gehen, liniere
Leiber Irnbeii 'eilen Fuji im engli
scheu Warft ne'ii;;t und haben ans
den große Mtirtte innt Eliina und
Java ach Wieder. -eistelliiiia. rci
'Frieden feine enie lie-n nneiitcii
zu turrfiteu. AUerbiiniv ging die
Hauptmasse unsere vlilleders ach
liinilniib, aber es n'l zu honen, das,
es stchiiuch andere eunu'eiifelie Markte
erobert. Gegenioartig werden aZ
der euuiieu Welt Haute nach den Ber.
Stauten eingeführt.
l ,i f d e r v ierzeh M e ileil
nordwestlich von üameron, Texas, !
befindliche Farm von George Gioiul
hat sich dieser Tage eine schreckliche
Eifersuchtstragödie abgespielt, Jerf
Lewiö erschoß Ifusu 3 mitti und deren
t4,, tie Will Smith, mit dem sie erst
am läge vorher ge rant worden war,
und verw iiidete Ünen Smith und
deren Zochter Unimn lödllich. Gleich !
mich der Thut jagte er sich eine Kugel 1
in die linse Brust und gab ach lucni -gen
Minuten seinen Weist auf.
Sämmtliche beteiligte Personen sind
Neger. ,
Der B u n d e s m a r s ch a l l
Baldivin in Sa ffraiieiöeo hat vom
Geneealanwalt eine Depesche erhal
ten, in Ivclcher ihm augezeigt wird,
das, der Präsident die Bvllstreckung
des Tvdesurtheilo an Thomas 2t.
Clair ans den 1. Oktober verschoben
hat. St. Clair sollte im Laufe dieser
Woche wegen Erniordnng des Boots
mauiies Filigerald von der Barke
.HeSper" gehenkt werden und befand
sich bereits auf einem Zuge von San
Jose nach San Queutin, wo die Hin
richtiliig stattfinden sollte, als die
obenerwähnte Nachricht eintraf. TicZ
ist das fünfte Mal, das; Präsident
Cleucland die Urteilsvollstreckung
aiuschi'bt.
Der b erii chii g te Eleve
land er Gattenn'.vrder Laiayette
Prince ist kürzlich in dem Zuchthaus
Anbau i Evlnmbus, 0., gehenkt
worden. Er benahm sich bis znm
lebten Augenblicke außerordentlich
kaltblütig und keine seiner Gesichts
inuskeln zeigte irgend welche innere
Bewegung an. Um 12 Uhr 11 Mi
nuten fiel die verhänguißvolle Klappe
und ach l'2 Minuten erklärten ihn
die Aerzte ür todt. Er batte in:
Fallen das Genick gebrochen. ,
Dnrch das Jener zerstört
wurden ,yi Henderso, Ky., die
Hodgc Tvbaeeo ffartory" und die
.Ellivtt Steinniery". Im ersten Fall
beträgt der Berlust S(io,ooi, im zwei
teil $50, 00. Tie Versicherung für
beide Rubriken belän't sich auf S-so
bis 1)0,000.
Seit dein zweiten März
d. I. wurde in ßiitcinnati, der
Reisende der Firma Helferich & Co.,
E. F. S. Herman vermißt und alle
Nachforschungen ach seinem Berblcib
erwiesen sich als erfolglos. Tiefer
Tage wurde nun seine Leiche aus
dem hio gezogen. Ju Tentschland
war Herman noch vor wenigen Iah
ren ein beliebter Schauspieler. Seine
einzigen Berwandte, zwei Schive
stcrn, leben in Chieagv.
T i e Getreide- nndffut
termühle von Rarer und Allen,
in der Nähe des großen Elevators der
Big Fonr"-Bahn in Eineinnati, O.,
ist dieser Tage gänzlich niebcrgc
bräunt. Ter angerichtete Schaden
beträgt j?so,oon mit nur theilweiser
Versicherung.
Zn Gre e nv i 1 1 e, Miss., ge
rielheu die beide Eigenthümer des
tonangebenden Restaurants dcrStadt,
Peter Serio und A.Earecro in Streit,
im Berlanfe dessen sie sich schwere
Wunden beibrachten. Die beide
Italiener hatten in Folge von Zi
stigkeiken ihre G !schäftsverlnndung
gelöst. Als sie sich ans der Straße
zufällig begeguelen, ging der Skandal
von Neuem los. Serio verschaffte
sich ein Austernmcsser, Earrero hatte
einen Revolver. Nach einem ver
zweifelten Kampfe von wenigen Mi
nute stürzten sie neben einander nie
der. Earrero wurde durch den Blut
Verlust bewußtlos, sein Körper zeigte
sieben klaffende Wunden. Serio war
von zwei Kugeln durchbohrt, von
denen eine durch die linke Lunge ging.
Die italienische Kolonie von Grecn
bitte ist in großer Aufregung über die
Tragödie.
Ans Denver, Col., wird
gemeldet, daß die .russische Distel"
im östliche Theil des Staates festen
Fuß gefaßt hat. Tausende von Acckeril
sind durch dieses Unkraut vollständig
verwüstet worden.
Kürbis sauer e i n z in i
che n. Man schält reife ttürbisse,
schneidet sie i zweifingerbreite Strei
feil, bestreut sie mit ein wenig Salz
und läßt sie damit eine Stunde stehen,
trocknet darauf die Streifen ab, macht
kleinere, passendere Stücke daraus
und kocht sie etwa 10 Minuten in
Essig iit i t etwas Wasser vermisch?
Nun läßt man die herausgenommen
nen Stücke auf einem Durchschlag ab
trövseln.. undi wennbaeknblt. vackt
man se mit lol,iendk i:i;ef k
ß.'itw.'iie in einen 3:emtop' vd?r in
tut ijirniastV.lös Äcrreilig. Zwie
dein, schwarzen P'e'erkornern. sowie
einige Lorbeerblättern. Dann kocht
man ichar'en Eiüg und gießt ihn
kochend über die fesigepackten gürbi.
stucke. Wenn vollständig erkaltet,
bindet man die Topfe zu. Lürbi
stücke in einem mäßig geheizten Ofen
zu trocknen und sie dann mit getrock
netem Obst zusammen zu kochen, sin
det manche sparsame Hausfrau vor
theil haft.
D i e fortwährende Neig
ung zn Erkältung ju beseitigen,
sollte man jede Morgen lim Winter
im erwärmten Zimmer) HalS, Brust
und Lücken mit kaltem Wasser einige
Minuten lang srottiren, nd außer
dem nur Ivollenc Stoffe auf dem
bloßen ,,'rver tragen. Unmittelbar
ach einer Erkältung wirst bei sonst
geiunde Personen ein Glas Pusch,
oder ein Ansgng anf vermischten grü
en und schmo.rs.en chinesischen Thee
mit Mucker und Milch, auch wohl ein
kleiner Znsalj von Rinn sehr wohl
thätig, indem mit einem Ge'ühl von
Eriv.irniniig und durch Widerhersiel
lang der unterdrückten Ha thätig
seit Ilcbelbesinde und Mattigkeit
bald verschwinden. Wenn man sich
bei feuchter, kalterWitterung katarrha
tische Bcchverde, als Halsweh,
Schnupfe, Hnsien :c. zugezogen hat,
so nehme man seine ;!ii;'iicht zn Hrlnn
dcrblnlheulhee Fliederthee, von wcl
chem mau einige Tassen recht warm
trinkt. Man kann auch einige rov
seit .irschgcist auf die Blüthe fallen
lassen, ehe man sie mit heißem Waiier
übergießt, ud dcu Thee mit Zucker
versüße. Bei stärkerer Erkältung
sind Fliederthee und das Bett die
sichersten Mittel.
Wie muß gemolken wer
den? Beim Melkgeschäft ist die Be
obachlung größter Reinlichkeit Haupt
sache, nicht nur wegen der zn gewin
enden Milch, sondern auch wegen
Gesuiiderhaitnng dcS Ä!elkthicres.
Der Melker soll schnell melken und
seine ganze Aufmerksamkeit ans das
Melke wenden, nicht gedankenlos es
vornehmen. Niemals darf in roher
Weise gemolken werden, sondern so
schonend als möglich. Jeder Strich
ist dicht oben ant Euter mit der vollen
Hand anznuissen und mit glcichntäßi
gern Druck ist die Milch nach dem un
teren Strichende zu pressen. TaZ
kreuzweise Melken hat sich als zweck
mäßig erwiesen ; es werde dabei
zwei und zivei Striche krenzioeise in
die Hände genommen. DaS Strivpen
mit Daumen und Zeigefinger oder
mit Daumen nd zwei Zeigefingern
soll nr ausgeführt werden bei Be
endigung des Melkens und geschehen,
um ein möglichst rollständiges Aus
melken zu erzielen, sonst höchstens
noch, wenn sehr kurze Striche am
Euter der Kuh vorhanden sind, wie
solche! bei Erstlingskühen der Fall.
Ter Melker' sott das Euter und die
Striche seiner Melkthiere genau bc
buchten nd krankhafte Abänderun
gen berücksichtigen. Tann wird manche
Enterkraniheit rechtzeitig ernannt und
Verschlimmerung derselben vorge
beugt.
In Wahne Eounty in
West'Birginien herrscht große Aufre
gung über die angebliche Entdeckung
von Silber in Whites Ereek im west
lichen Theil des Eounty. Während
der letzten Wochen wurden groß
Streifen des glänzenden Metalls auf
einem Hügel entdeckt. Tie Eigen
thünter des Landes hielten ihren
Fund sorgfältig geheim nd haben es
jetzt bekannt gemacht, nachdem sie eine
genügende Wache zum Schutze ihre?
Eigcnthnms angestellt haben.
Grevel s. Dieser Tage entstand
in den Gebänlichkeitcn des Schenk
Wirthes Nikolas Senker eine Feuers
brunst. welche Wohnhaus. Schuppen
ud Stal'.nugen grvßtentheils ein
äscherte.
DaS fünfstöckige Malz
Hans der Wainright Brauerei in
der Straße in Pittsburg, Pa.,
stürzte neulich Morgens um 7 Ulir
ein. Tas furchtbare Uebergewicht
des in den oberen Stockwerken la
gernden Getreides war die Ursache
des Unfalls. Ter angerichtete Scha
den wird auf $13,000 geschätzt. Ob
gleich sofort eine sorgfältige Rzchior
schung angestellt wurde, ob vielleicht
zufällig Vorübergehende unter den
Trümmern begraben wurden, ist bis
jetzt weder Jemand gefunden, noch als
vermißt angemeldet worden. Ta der
Schutt fast gänzlich abgcrä,umt ist,
kann man wohl mit ziemlicher Ge
wißheit annehme, daß Niemand bei
dem Unfall zu Schaden gekommen ist.
Der a nieri ka nis ch e Eo n
sul Morris in Gent hat dem
Staatsdepartement in Washington
einen interessanten Bericht über den
Elfenbeinhandel in Antwerpen einge
sandt. Ans demselben geht hervor,
daß während des angegebenen Zeit
raums 1,755,972 Pfnnd Elfenbein im
Werthe von 53,524,000 dort verkauft
worden sind, wovon 583,117 Pfund
auf das Jahr 1894 nd 493,830 Pfund
auf 1893 entfallen. Ter Eons'ul fügt
hinzu, daß die Furcht der Abnahme
dieses Artikels eine vollständig unbe
! gründete sei, da die Elfenbein. Ernte'
von Jahrhunderten sich noch in den
Handen der Eingeborenen Ainias ve
' findet, welche die Fangzähnc cntwe
der in der Erde vergraben oder in den
' Flüssen versenkt haben. Außerdem
wird der Bestand der noch in Freiheit
lebenden Elephanten auf 0,000
Exemplare geschätzt.
Die Beamten des Bu
deSschahamleS haben ein gänzlich
neues Falsificat einer neuen S20
Banknote entdeckt. Dasselbe trägt
daS Datum vom 14. Juli 1890,
Ehecknummcr A", Plattcnnumme
.0" und die Unterschritten des Schatz
amtsregistrators, Marshall W. 3.
Rmecrans, des Bundesschatzmelsters
E. . Ncbccker und das schmal ge
zackie unlie Sie.iel. Das gan;e ü7xt !
werk ist eine höchst geschickte Feder
zei.liniiiig nd liöclnl ge'ahrlieli. In
New ?)oik wurde danelbe zuerst eut '
deckt. Ein nntrüglickies steinr,eid;e!t
der Fälschung benehk jedocki dann, '
daß die ani den echten Noten sechsmal
vorkommenden Worte : ..l"nit-l
Stute ot' Aiiieri'-a, Twent y Doüari"
gänzlich ausgelassen sind, !
Die seit vielen Jahren
die New Yorker Gerichte beschä'ti
gende vier Millionen Erbschaft von
Ansei Wliite wird voraussichtlich end
lich znr Ruhe kommen, da der vor
zwanzig Jahren in der Nähe von
Port Angeles, Wash., erfolgte Zvd
des seit fünfzig Jahren gefnchte '
Erben endgültig gerichtlich festgestellt
ist. Die Erbschaft fällt jetzt an
zwei Cousins des Universalerben.
Der von Frau Kostcrlitz in New ?)orl
erhobene Einspruch, daß ihre kleine
Stiestochter Dvrothy Edgaritia ein'
direkter Nachkomme (Enkel) von
White'ö sei, wurde gerichtlich aner
kannt, doch von den Erben aus gütli
chem Wege geordnet. Wie es heißt,
soll das ind die Hälfie der Erbschaft
bekommen haben.
I n Ottn in w a, Iowa, wurde
kürzlich ein Bersicheruugsagent, Na
inens Gm, Archer, wegen Üntcr!chla
gung verhaftet. Als die Beamten
kurze Zeit darauf seine Zelle betraten,
fanden sie ihn todt am Boden liegen.
Er hatte sich mit Morphium ver
giftet.
Der im Mittelpunkt von '
Grand Ravids, Mich., gelegene Leih
stall von H. A. Grec'uleY und dc
angrenzende Futterspeicher von Ed. 1
Gills sind dieser Tage bis anf den
Grund niedergebrannt. Die in der
Nähe liegende St. Mark's Epiocopal
Kirche fing gleichfalls Feuer, wurde 1
jedoch nach kurzer Zeit gerettet. Spä
ter sprangen die Flammen auf die in '
der Bostwick Straße gelegene zweite
Reformirte Kirche über und legten das
schone Gebäude gänzlich in Azche.
Der E o n c r e ß - D e l c g a t
Oaks Murph auc Phoenix, Ariz.,
hat an den Nricgssekretär ein Schrei i
ben gerichtet, tu welchem er dem
selben mittheilt, daß die dortigen
Indianer nnrnhig seien nnd allerhand
Gewaltthätigkeiten begehen, so das;
im ganzen Territorium das Gefühl
der Unsicherheit vorherrscht und es
sich, seiner Meinung nach, empfehlen
würde, nach San Earlos und Hinge-
gend Bnndesirnppen zn senden. Am
Schluß des Schreibens heißt cs : Es
erscheint mir recht und billig, daß,
solange seitens der rebellischcnJndia
er die Möglichkeit einer Gefahr
besteht, seitens der Bundesregierung
wirkiamc Mittel ergrn,en werden,
damit das Leben nnd Eigenthum
der friedlichen Bewohner des Ter
ritoriums energisch beschützt wer
den. Wenn jedoch die exponir
ten Punkte durch Militär besetzt
werden, so ist cs. ganz sicher,
daß sich bie Apache-Indianer in Zu
kunfc ruhig verhalten werden. Die
Klagen derselben wegen nngenügen
der Rationen und die flge daraus,
sich selbst zu helfen, sind durch Nichts
gerechtfertigt."
In Parucca, P a., stießen
Cteinmaurerbeiin Legen eines Grund
steines auf eine große. Höhle, in der
ein ziemlich tiercr i-trom stießt. Dos
Wasier hat eine grünliche Farbe nnd
enthält viele gliche, die ungefähr die
gleiche Farbe haben. Tie Fische ha
ben keine Augen. Mehrere dieser
dieser Thiere ivurden mit einem Neö
gefangen nnd an den Fischeommiffär
des Staates Penmnlvnnien gesandt.
Die e entdeckte Höhle befindet sich
in einem Kalksleiubett in einer gänz
lich unbewohnten Gegend.
Während sich der Assessor
Andrew Page in Alexander, N. fj.t
in Unterhandlung mit einem dort
fremden Mann, Namens Lampson,
wegen Verkaufs eines Grundstückes
be'aud, gesellte sich ein Dritter zu
ihnen, der die Beiden zu einem Ha
zardspiel mit Karten aufforderte. Die
beiden Männer willigten ei und
bald halte Page 85000 gewonnen.
Plötzlich änderte sich jedoch die Scene
nd die beiden Fremden sprangen,
wie ans Verabredung, auf Page mit
vorgehaltenem Revolver zu uud zwan
gen ihn, außer dem gewonnenen
Gelde auch och seinen ganzen Pri
vatbesitz an sie auszuliefern.
Im chemische n Departement
der Jmperial Barnish Works" in
Akrvn, O., brach dieser Tage Feuer
aus, welches so schnell um sich griff,
daß der ganze nördliche Theil des
Gebciudes in Flamme stand, bevor
es der Feuerwehr möglich war, in
Thätigkeit zu trete. Obgleich daS
chemi'chc Departement vo dem
Hanptgebäude durch eine riesige
Brandmaner getrennt war, wurde
letzteres doch in Mitlcidcnschast gezo
gen nnd die ganzen Werke lagen nach
Bcrlanf einer Stunde in Asche. Der
Berlust ant Gebäude, Material nd
Waarenlager beträgt S0,000; die
Versicherung dagegen nur $35,000.
Die P o st - I ii s p e e r o r e n
Wahland und Wynn Ivbcn dieser
Tage W. E. Clark von Washington
County nach Bviie. Jdabo, gebracht.
Derselbe ist angcktagt, die Post be
raubt und s 1500 erbeutet zuhaben.
Clark war ein Postageut und wurde
durch Absenkung cineS Bvgns'Pal
quctS abgefaßt.
P e ch.
Gefänaniß'Bcsuchcr: Ar
wer Mann, wie sind Sie den da her-
einnckommcn?"
Sträfling: Pech! Ich habe
nicht genug gestohlen, um einen tüch
tigcn Advokaten bezahlen zn tonnen
Z u m u t h u n g.
Mutter .zur Tochter): .Schon
wieder Bücher! Stecke Deine Nase,
anstatt in Romane, lieber in die
?uppe!"
ttclllcillttttlnrs.
Hit itiadtql btn Wkinsioik.
Haltet sachlich ern Piloten, der''ogk
ninnte schwarz Brand (black iot),
richtet viel Schaden an. Im Beginn
der ttrankheit, welche sich eist an den
Blattern bemerkbar macht, sehen die
selben an der Oberfläche noch grün
und glatt ans. wahrend sie unten
vunne nutie zeigen, vir immer gro
ßer werden, bis sie das ganze Blatt
überziehen. Die Beeren ichrump'en
zusammen und vertrocknen an der
Traube.
Doch hat man ein Mittel gefunden,
um den Verheerungen de schwarzen
BrandeS Einhalt zu thun. Dieses be
steht in einer Lösung von ttupier
Vitriol und Kalk in Aaner. Diese Mi
schung ist auch gut in Weingarten,
wo Brand und Mehlthau an'treien.
Dieses Mittel ist allgemein unter dem
Namen Bvrdeanx-Mischnng bekannt.
Man unterscheidet zwischen einer stär
kereu und einerschwächeren Mischung.
Die erstere, stärkere Mischung erhält
man. wenn man 8 Pfund ttnpier
Vitriol (blue Vitriol oder sulphate vf
copper) in I I Gallonen Wasser ani
löst. In einem andern Gefäße wer
den 15 Pfund frisch gebrannter jlalk
in 3 Gallonen Wasser gelöscht. Ist
die Kalkmilch abgekühlt, so vermischt
man sie langsam unrer beständigem,
lebhaftem Umrühren mit der Bitrivl
lösniig. Es ist ralhiam, diese Losung
einige Tage vor der Zeit, in der sie
gebraucht werden soll, anzusetzen.
Bor jedem Gebrauche umzurühren.
Die schwächere Mischung stellt man
ber, wen man in der angegebenen
Wei'c ." Pfnnd Kupfervitriol in Gal
Ionen Wasser löscht, Tic Bennischilng
wird in derselben Weise bewerkstelligt.
Zu empfehlen ist folgendes Benahren:
Im Frühjahr, nachdem die Reben
angebunden sind, und ehe die ,nvs'
sten sich entwickelt haben, bespritze
man die Stöcke gehörig mit der slär
kereit Mischung. Der Zweck ist die
Tödinng der Sporen, die etwa an
Stöcken u. s. w, hasten mögen. Etwa
10 Tage vor der Bliithc. bespritzt man ,
recht gründlich die stocke mit der
schwächeren Mischung. Beim Ervff
en der Blüthezeit wiederholt man
dasselbe Berfahre, nnd später in drei
wöchentlichen Zwifchenränmen, bi
die Beeren anfangen, sich zn färben.
Und zwar jedesmal mit der schwäche
ren Mischung.
Erkennung von F n n l n i ß.
Besonders im Fleische ist oft schon
Zersetzung, bevor dieselbe durch unse
ren Geruch seslgesetzt werden kann.
Eber Jena empfiehlt ein Gemisch von
1 Theil Salzsäure, 3 Theilen Alkohol
und 1 Theil Aelher ein Eentiiiieter
hoch in ein Probirgläschen zu gießen
und zu schütteln, nachdem das Gläs
chen verkorkt ist. Mittelst Glasstal,
wird dann ein Stückchen Fleisch schnell
eingeführt; es bildet sich, wenn Am
moniak durch Fäulniß sich gcbildel
hat. Salmiakiiebel.
U n s a u b c r g c w o r d e n e H a a x
bürsten reinigt man mit besten,
wen man recht heiß gemachte Wei
zeukleie zwischen die Borsten streut
und sie eine Weile damit liegen läßt,
Später klopft man die Klcie heraus
nnd kämmt die Bürste mit einem al
tenKamin ans. Auf diese Weise bleib!
auch nicht das geringste Fett darin.
, .
Gegen das verrosten von,
Stahllnstrnmeuteii bietet das Eald i
umchlvrid durch eine Anziehngs ,
kraft für Fenchtigleit einen sicheren
Schutz. Mau bringt einige Stücke
desselben in einen Glastrichter, wcl
cher in einer Flasche steckt. Tas
Ganze setzt mau in den Kasten ode
Raum, in dem sich die betreffende
Gegenstände aus Stahl befinden. Su
lange Ealeiumchlvrid sich im Trichtei '
befindet, wird es die Feuchtigkeit aus !
der umgebenden Last an sich ziehe
und dadurch das Rosten des Stahls
verhindern. Mit einer Füllung de!
Trichters reicht man monatelang aus
Kirschsaft-Bereitung. Gut
ousgereifte, abgestielte Sauer- ode,
Weichselkirsche werden in einem grv
ßen Sleinnapf mit einer hölzernen
Reibekenle mitsainnit ihren Kerne
zersiampst und dann während vier
uudzwauzig Stunden stehen gelassen.
Hieraus wird die Masse durch ein
wcißlciuenes Tuch gepreßt und anf je
Ottn. Ss.$ rtlil,-jiif'tihpTi &nitt3. ?
L ii iin ifv.' ni uii itivvn wii ivv - n
Gramm oder 1 Gramm leicht losli-,
. . ... , , , - , - t
chesraffinirtes acctiarin ucigeinengr,
welches letztere mit einem silbernen
oder Polrckllanlöffel vollständig zu
verrühren ist. Ist das Saccharin in
dem Safte gänzlich aufgelöst, wird
die Flüssigkeit in zaubere .uaichen
?SJr E " " ' '
lUl, VII V HHiaH iiuui vvv ivf
sondern nur mit Ppi berbnndcn
' . t- r
und während einer Woche an einem
kühlen Orte aufgestellt, wobei sie ein
mal täglich stark geschüttelt werden
müssen. Nach Ablauf der acht Tag,
wird der Saft nochmals durch ein fei'
ncs Tuch filtrirt, wieder in die inzwi
scheu gründlich gereinigten und aus
sx'irfnns'if Irrn Jvhticlien aefüllt. die
nun gehörig verkorkt, verpicht iinv
liegend im eller aufbewahrt werde.
Eine etwas abweichende Bereitnngs -
Mi? biM'trlif barin. das, der Sait nach
""j ' v' " ' . .
dem zweiten Filtriren in Flasche ge-
füllt wird, die man fest mit Kork und
Blase verschließt nnd dann durch eine
Viertelstunde ans bekannte Wei w
Wajjerbadc kocht.
Gefüllte K artoffeln. Große
geschälte Kartoffeln bohrt man mit
einem Apfelbohrer, nachdem man
oben einen Deckel abgeschnitten hat,
ans. Tann wiegt man Schwcinebra
tenreste möglichst teilt, vermischt )ie
mit einem Ei, einem Löffel voll san
rer Sahne, etwas Salz, geriebene
Muskatnuß und Zwiebel d stillt die
I Masse in die Kartoffeln, über die man
! den Teckel wieder bindet und. in
3.ire! (btir.i r ix Täckt. Die .n,"-":en
i'.art,"etii gel'en eine !re"lick:e Bei
!az? u 'Hi'ht.'. , Die ir!0''e!'tuck
chen --eben et::e gu:e.irlo-e:iuppe.
P k e f f e r m u n z o ! als v c 1 1
mittei. Geleit erbrennnnj oder
Verdrukmng ist P-enermunzöl eines
der besten, aber ivenig't bekannten
'!,,? hi ,I s.'df, .'5tprr np.
legt oder gestrichen, bringt e rasch
,'IV v-wtv "" 1
Erleichterung nnd baldige Heilung,
ohne Narben zu hinterlassen. Man
sollte deshalb dieses Oel. daS billig
ist, immer vorräthig halten. Bis zu
denen Anwendung kaun man den rer
brannten Theil unter Waner halben.
Man kann dciS P'e'fermünzöl auch zur
Hälfte litt t Glycerin vermischen, und
so läßt es sich auch mit Boribcil bei
erfrorenen Gliedern benulen.
Durch sich ti g en K itt für GlaS
i W.iaren nnd seines Porzellangeschirr
erliait man aus einer Mischung von
i Canadabalsain mit ein wenig Ter
penti. Benzol oder Aelher. welche
i man ans die Brnchiache auftragt,
! Einen Kitt zu dem gleichen Zwecke
erhalt man durch Auslosung von 75
Theilen in Stücke gcschnittenemKaut
schuck in i!0 Theilen Chloroform (in
einer Flasche) unter Hinznfügnng von
15 Theilen Mastir. Man läßt die
Flasche so lange in der Kälte stehen,
bis sich die einzelnen Stoffe vollslän
dig gelöst haben. Gekittetes Es;- und
Trinkgeschirr sollte nicht mehr i Be
iiiitziing genommen, jedenfalls nicht
zum Neinigen in heißes Wasser ge
bracht werden.
Die Ruhr der Biriikn.
Die Ruhr ist eine der gefährlichsten
Bienenkrankheiien. Diese bestellt da
rin, da"! die Biene, so lange sie sich
och in der i'iefangenschast befanden,
ilneiiMott) nicht im ?irm?ana!e zu
rückhalte können, und nnn sich selbst
und ihre Wohnung damit beschmni.-en.
Hierdurch wird in der Wvhimitg ein
übler Geruch und eine ge'iindheits-
schädliche Lu:t erzeugt, .äiiüger ist
verdvrbrnc Nahrmigdie Ursache dicker
Krankheit. Tervonig itt in Gährnng
übergegangen oder sauer geworden.
Auch der 'Mangel an Trinkwasser kann
die Ursache der Ruhr werden. Auch
öftere Beunruhigungen während der
Winterruhe können Beranlassnng zur
Ruhr werden.
Ist die Krankheit eingetreten, die
sich dadurch zu erkennen gibt, daß man
Koth auf dem Bodcttbrette, am Flug
loche u. s. w. findet, so ist ein zur rech
ten Zeit gehaltener Reinignngsaus
fing das einzige zuverlässige Heil
Mittel. Wird den kranken Thieren
keine zeitige Hülfe, so gehen sie ent
weder bald an der Krankheit zu
Grunde, oder sie kränkeln während
des ganzen Sommers, nd gehe
dann gewöhnlich doch ein. In einigen
Fällen, wenndie Krankheit och nicht
bösartig geworden ist, hilft sich auch
wohl die Natur von selbst. Einige
Ausflüge an schönen, sonnigen, wind
stillen Tagen beseitigen das Uebel.
Ist aber die Krankheit bereits bös
artig geworden, da sind Hopfen und
Malz verloren. Tas Bolk ist verlo
ren. Man empfiehlt allerdings aller
lei Mittelchen, als die Berabreichnng
von Muskatnuß, Rothweiu n. s. w.
Es soll dadurch der Magen der Pa
tienien erwärmt werden, Tie ersah
reusieii Imker habe lein Bertranen
zu diesen Mittel. Ta heißt es: hin
i, liiii liovi ilvcn it livsmv 11
.1 VIH, Wfc-.tV.VIk Vnik'im.
Gegen Wurmer ber ops
pflanze n. Tie Früchte der gewöhn
lichen Kastanie solle gekocht und mit
dem erkalteten Absud die Töpfe be
gossen werden. Tic Würmer sollen
dann an die Oberfläche kommen und
verenden. Ein Absud von Walnuß
blättern soll die gleiche Wirkung
haben.
Ursache der Schimmelbil
dnngen am Hartkäse. Zu warme
1 senchte Ternperlnr, dumpfe Kcller
I räume, schwaches Salzen sind die
j Ursachen ; das Auftreten dieser Er
i scheinnng ist genau zu beobachten und
der entstehende Schimmel sorgkim
abzureiben oder wegzmchaben. Hier
; auf reibt man den Käse mit einer
Mischung von Salz und Br- oder
Salicylsäure tüchtig ein.
! Preußischer Z i in m t k u ch e n.
Man belegt ein Blech m,t seinem
Bntterteig, den man aus i Pfikid
. . , r rrt
Mehl, sd. -Zucker, 2 ganzen, E ern
i fl lliupn Butter, einer Priie Sa z, l
ö Unzen Butter, einer Prise Salz, i
Kasfltclöstel voll Ziinrnt imd dem Gel
ben einer Citrone macht, füllt ihn mit
einer Mischung von Pfnnd feingc
stoßener Mandeln. I Pfund feiuge
stoßenem Zucker, 10 Eßlöffel dicke,
! anrem Rahm. 1 Löffel voll gestoße.
- . ,c. 7
cm 3"Jt, ctnem Et In d.e e
(Crttrt Ailif uirtti .ick SHcIttMiPtt tVt
VltlllV "'vf 'v.vvii
tronat oder Rosinen oder irgend eine
seine Marmelade. Im mäßig heißen
Ofen gebacken.
Stockfisch mitHäring. Reste
von Stockfisch werden mit einer hell
braunen Härinassauee. die man aus
i , ,7 i. iii .ii... .i itiis:r.( ..rr oü.r.r
i '4nino uuei, . urnunti uuu .'Mm,
h Zwiebel und I Tasse saurem Rahm
, oder Fleischbrühe rührt, vermischt.
Den .Hanna hackt man mit etwas
j Petersilie klein und läßt da Gehackte
mit der Brühe aufkochen. odLiin legt
man in eine Easservle eine Lage ge
rvsteles Brvd, darauf eine Lage Stock
fisch, der von Haut und Gräten be
freit in kleine Stückchen gepflückt, mit
etwas Muskatnuß und Ingwer und
der Häringsauce vermengt wurde,
wieder eine iige geröstetes Brod und
sährl so fort, bis Brod und Stockfisch
eingeschichtet sind. Schließlich bcgießt
man das Ganze och mit einer Tasse
Fleischbrühe oder Rahm, deckt die
Easservle zn und setzt sie bis zum An
richten in den Bratofen oder auf
heiße Asche.
Sc.nkGnr?en. . Am. geeignet
sten 'ur Zenv, st tino oie reruaii
gengurken, iveine oder graue Art.
wenn sie ziemlich reu 'ind , ' e haben
das markigste Fleiich ,,) iveiig
Kerne. Man kann aber ebenso wshl
halb ausgewachsene Gurken dazu
verwenden, wenn man sie rierund
zwanzig Stunden, nachdem sie geschält
und von den losen nd ivanengen
Theilen be reit sind, tüchtig mit Salz
eingerieben an einen kublen Ort ge
stellt bat. Am anderen lag? trocknet
man sie mit einem Zuciie ab. legt ßr
schickiieuweise in ein Geiast und streut
aus jede Schicht eine Mischung von
gestoßenem svanischeiiPsefser, schwar
zen nnd weißen Pfeffer, Senfkörnern,
den Zehen von noblauch. wnrfcic! t
geschnittenem Meerrettig, Lorbeer
blättern, Tillkraut und Estragon, die
man fein zerhackt, macht guten Wein
ejiig heiß und gieße diesen erkaltet
darüber. Tieseo Erhitzen des E'sigs
wird noch zweimal in Zwischenränmen
Von zwei Tagen wiederholt. Der Essig
muß die Gurken bedecken. Z 35
Gurken gelingen 2 Unzen vermischtes
Bewurz.
Bcsililiiii. wiSersiisiistigkr Pserdk.
Um widerspenstige Pserde beschla
gen z können, bedarf es keines kost'
spieligen Nothstalles, sondern ein sehr
einfaches Mittel genügt, das eigensin
igne bösartigste Pierd fromm zu
machen.
Man legt dein Thiere, welches zum
Beschlagen geführt wird, eine einfache
Trense ans, die an beiden Seiten deS
Gebisses mit Ringen versehen ist.
Durch letztere zieht man unter dem
Unterkiefer eine gewöhnliche, möglichst
lange !nhketle mit einer Uiuukette
ud it der Mnebcl auf der Seite deS
.opies in dem Ringe zu befestigen,
auf welcher mau nicht steht.
Die Hauptsache dabei ist, daß die
jlette ganz lose unter dein Unterkiefer
des P erdes hängt und demselben kei
nerlei Unbegnemlichkeit verursacht ;
sowie min das Pferd beim Aufnehmen
des Hufes widerspenstig wird, schlagt
oder zuckt man recht kräftig mit dem
Theile der ttette, welche man in der
Hand halt. ES verursacht diese?
plötzliche Zucken oder Anschlagen mit
derKelte dem Pserde einen svempsind'
lichen Schmerz, ohne indessen irgend
welchen Schaden zn thun, daß es iei
stens schon nach zweimaligem Zucken
mit der Kette steht und sich ruhig be
schlage läßt.
Selbstverständlich muß das Pferd
von einem zweiten Mann an dem
Trenseiizügel gehalten werde.
Ebenso werden Pferde, die nicht
aufsitzen lassen wollen, auf diese
S1iöitV mit eAk sniiin ?nnt :tf isIisiTisiii
vnuiiiii
Atfflv,-rfif Tnä '-Utiii-h 1ni-S nirtii i '
VV.l.l.J.. ,-UV llli.t llllt
so große Furcht vor dein durch die
Keile verursachten Schmerz bekoin
inen. daß cS späterhin schon still steht,
wenn es die Üette nur sieht oder mit
derselben Geräusch rcrursacht wird.
Fleischbrühe mehrere Taae
aufzubewahren während derSoininer
zeit, ohne daß dieselbe sauer und
brauchbar wird, ist dadurch zu errei-
chen, daß die Brühe in gründlich ge
reinigte Weinflaschen gegeben und zu
erst mit einer fingerdicken Schicht von
,ve!t oder Butter luftdicht abge
schloffen wird. Ist die Fettschicht er
starrt, verkorkt man die Flaschen nnd
bindet ein Stückchen Watte darüber.
WeißeSchlcier zu waschen.
Es ist kostspielig, weiße Schleier zu
tragen, wenn man die unsauber ge-,
wordenen 'vsort durch neue ersetzt. ,
Ist ei Schleier von gutem Tüll nicht
mehr sauber, so seife man ihn leicht
ein, drücke ihn vorsichtig in kaltem
Wasser durch und erneuere das Wasser
so oft, bis es klar bleibt. Tann
schlage man die Schleier auseinander,
zupfe sie glatt nd lege sie zwischen
Wäschejtncke der Länge ach ausein
ander. In wenigen Minuten sind sie
trocken lind wie nen. iiin Ueberflnß
kann man noch init einem Innen Bü
geleisen leicht über den Tüll fahren.
Z u m A n b a n d e r E r d b e e r e.
Tie Erdbeere verlangt zum guten rte--dcihen
eine möglichst srcic, durch hohe
Baumpslaiizunge oder umgebende
Gebäude nicht beschattete Lage. Ein
nach Süden geneigtes Terrain ist zur
Anpflanzung von frnhreisenden Sor
ten besonders zu eiiipfehlen. Zum
guten Gedeihen erfordert sie ein mäßig
lockeres, humusreiches und die Fruch
tigkeit zurückhaltendes Erdreich. Die
meisten Erdbeersvrten wachsen auf
einem Boden, der gute Ernte an
Wintergctreide liefert, vorzüglich.
Zu na, er Boden ist durch Drains oder
Abzugsgräben zn entwässern ; cs ge
niigt auch schon mitniitet, die Beete
durch Ausschaufeln der Wege zu erhö-
hen und legt man dann dieselben in
der Richtung des Bodengcfalles an,
so daß die Wege bei etwa anhaltendem
Regenwctter ein Anstauen dcsWasscrs
verhindern können. Ans sehr trocke
nem Boden wird bei trockenem Wetter
ein wiederholtes Gießen unerläßlich
sein. Hauptbedinguug ist. daß sich
das Feld in einem imkrautfreien Zn
stände befindet. Oueckcufrei muß es
ans alle Fälle sein, denn dieses Unkraut
ist der ärgste Feind der Erdbeer
Cultur. G c g e n W ii rm e r. Um Spul
würmer bei Pferden zu vertreiben,
schlage niciii die Anwendung einer
Wuniikur vor. Diese besteht darin,
daß man 1 Unze Hirschhornöl (C;,rl
oii;ite ol ' Amisioriia) mit Honig oder
Svrup zur Latwerge macht und in
einem Tage für ein Pferd verbraucht.
Dieses wunnwidrige Mittel wird eilt
weder für sich mehrere Tage hindurch
fvrtgebrancht und dann hinterher ein
Abführmittel, Oel. Salze oder Aloe
znr Abtreibung der gctödteten oder
geschwächten Würmer gegeben, oder
es werden Wurm und Abführmittel
zugleich mit einander verabreicht.
Erforderlichen Falls wird die Wurm
kur wiederholt. Bisweilen ist noch
eine Nachkur zweckmäßig, ztm die hin
lerbll ebene .itaiiiingMchU'a.r,,' zu
bejfitig. ii. wo; viü.re, intizen' ir
ei'it Mittel mit kleinen Salziil,,,
,,d entsprechende Futtermittel, nie
Mohrrüben, iniig Distel, gutes i.'i,t
und bei großer Brdaiigich!l'.i.ki,
gemahlene Eickieln geeignet nnd. Die
dnrch die Würmer veranlaßten beiv.
deren Erscheinungen, wie geringe
Bauchschmerzen und Nert'enznfallk.
verdiene in der Regel keine Brach.
Hing, weil dieselben unge'akr.ich sind
inih nadt vollbrachter Wurrnkur ver
schwinden.
Rückgang der kleine Ztädtc.
In der Aprilnummer derbekannten
Zeitsckiri'l .Forum" verosseutlicht
Herr Henri, Flctcher eine sehr i leres
sanlen Aussatz über den Niederg,,,,
der kleine Städte und Ortichaneii in
den Ber. Staaten. In einem Lande,
welches sich noch nicht völlig entwickelt
hat, ist, so führt der Bersasser in der
Einleitung aus. Wachsthum ungefähr
gleichbedeutend mit Woliliand.
Frankreich ist das einzige Land in der
ganzen Welt, welches geachtet der
Thatsache, daß seine Bevölkerung
nicht zunimmt, Fortschritte in der
Kunst, im Handel und in der Industrie
macht. Besonders aber in den Ber.
Staaten, deren Einwohnerschaft so
ruhelos thätig und Veränderung
liebend ist, gilt der Grundsatz, das,
ein Berlust der Bevölkerung auch un
vermeidlich einen Berlust an Energie
nd Schaffenskraft zur Folge hat.
Daraus erklärt sich der Niedergang
unserer kleineren Gemeinden , as
junge, kräftige, ehrgeizige und schaf
fenosrcudigc Element zieht fort und,
waö zurückbleibt, das besitzt nicht
mehr die Kraft nd den Muth zu er
111 ,1! VI-
rsinkt der
leit. Tai 1
elche sich I
spneiilicher Arbeit, o versinkt oec
Ort in Lethargie und Träghei
ist die stille Tragödie, welche
heutzutage vor unseren Augen in einer
Unmenge von kleinen wmeinoen m
dc nördliche lientralstiiateii ab
spielt. Alle haben sie einst eine Pe
riode fröhlicher Entwickelung erlebt.
Jetzt aber versanre nnd vertrocknen
sie. Tie Tecade zwischen l SO und
1890 bezeichnete den Aniang dc
Niederganges. Die Jetztzeit vollen
d?t das Werk der Zerstörung,
Die Staaten Ohio, Jndiana,
Illinois nd Joioa möge herausge
griffen werden als die Bertreter der
reichsten und bcstbewässerten Region
in der Union. An Fruchtbarkeit des
Bodens und an allgemeiner Prodnc
tiuilät stehen diese Staaten obenan.
In der Pferdezucht behauptet Jlli
nois den ersten Platz in dem ganzen
Lande und Iowa den zweiten. I
Bezug auf Viehzucht kommt erst
Texas, in zweiter nnd dritter Reihe
aber Iowa und Illinois. Iowa bringt
mehr Schweine ans den Markt 1s
irgend ein anderer Staat.
In der Korn und Weizenprodnk
tiou stehen diese vier Staaten ebeii
falls obenan. Illinois rühmt sich
ferner, das ansgebreiictste Eisen
dahnnetz in den Ber. Staaten zn bo
sitzen, mit kaum zwei Millionen Ein
wohnern übertrifft es mit Bezug aus
die Meilenzahl seiner Schienenwegs
den größten Staat der Union wU
seinen sechs Millionen Eiiiwohnscü7
Endlich liegen die vier genannten
Staaten mitten im Herzen des Lan
des und direkt an dc großen H'an
dels und Berkehrostraßen, welche
von Ocean zu Ocean führen. Rechnen
Wir och dazu, daß fic fich aller Bor
theile eines gemäßigte Klimas er
freue, so ist es klar, daß sie in ge
radezu überreichlicher Weise mit allen
Gaben der Natur bedacht sind. Und
doch sind in diesen vier reichen,
schönen Staaten, von denen jeder ein
Reich für sich bildet, Einflüsse an der
Arbeit, welche das Wachsthum ihrer
Townships ersticken.
Eine Karle dieser Staaten, auf
der die Theile, welche am Meisten
an der Entvölkerung leiden, schwarz
schatlirt wären, würde am Dunkel
ste n aussehen in der östlichen Hälfte
von Iowa, i den nördlichen und
westliche Theilen von Illinois, im
nördlichen, südöstlichen und mittleren
Judiaua und im südlichen Ohio.
Manche Evimties zeigen in der Ge
sammtbevölkcrung eine Zunahme,
allein auch in ihnen sind saü alle ein
zelnen Townships zurückgegangen,
mit alleiniger Ausnahme derjenigen,
in welchen die größten Gemeinden
liegen. In anderen Fällen ergibt
sich für die Mehrzahl der Townships.
eine Zunahme, die indessen dnrch di
Abnahme in den übrigen mehr ais
aufgehoben wird. Und dennoch sind
diese vier Staaten ganz gewaltig an
gewachsen. Die Einwohnerzahl von
Ohio hat lim 15 Proeent, die von
Iowa ijin IT.; Procent, die von In
di-ana um 10.3 Procent iif die von
Illinois endlich um nicht weniger als
I7.Proccut zugenommen. Es sind ,
also die großen Städte, welche den
kleineren und den Ortschaften die
Lebenskraft aussaugen.
Die Unters n ch n g der
Münze zu Earsou, Neu.. Haler
geben, daß während der letzten fünf
Jahre Geld im Werthe von $so,000
unterschlagen wurde. Die Betrüge
teien erstrecken sich über die Termine
zweier Müiizsupcriutendente. In
spcetor Masfty von der Bundesregie
rung erklärt, daß dieselbe zahlreiche
Beamte zur Herbeischaffnng der Be
weise an der Arbeit habe und daß
die Ueberführung der Thäter sicher
sei. Es sollen Eriminal- und Civil
Prozesse angestrengt werden. Zwei
Angestellte der Münze, Ernest Hai'Z
und John ?. Jones befinden sich ,n
Gewahrsam. Man sieht weiteren
sensationellen Berhaftungc ent
gegen. -
Abgeblitzt.
Herr: Mein Fräulein, darf ich
Ihnen meinen Schirm anbieten?"
Junge Dame: O ja. wcnnSig
Rcgcnschirmsabrikant sind."