Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, May 30, 1895, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    NEBRASKA STAATS - ANZEIGER. Lincoln. Ntb.
Zur Zeit der liederblütke.,.
Willigst 1,'svkllt von JSa Cr"
vr Z'tn. Jift J. vcrsckll.
Fli.der b'.Wx ! v '
UrU' "ictzung.)
k1lj fiomincricnrQts) 2, gelte dieses
jVn. Äliciding?, sie werden offen
betrieben. fllier ich bin eben fel,r
blöde in solchen Dingen, uin so ruck
sicht?loscr, wenn ich dahinter komme,
on 'nen hätte ich eS am wenigsten
erwartet.'
Heimlichkeiten? Ich? ?lh so, be
trcfss Bodo.'
,'icht betreffs Bodo, er ist ja am
Ende Il,r S'rudcr. Betreffs des 0na
fcn ildciibcrg.''
Al, das ist es! Tagmar hat ge
plaudert." 8ie standen vor der Thiire
des Zimmers, welches ;V"a bewohnte.
In der besten Absicht," sagte der
Krmmerzienrath. 2ie konnte ja nicht
ahnen"
as?" fragte erstaunt Isa.
bestatten 2ie, das; ich einen Augen'
blick bei Ihnen eintrete. Hier durste
nicht der Platz sein für daö, was ich
Ihnen zu sagen habe."
3ie machen mich wirklich neugierig
"-bin."
Baron Jvinf trat in das Zimmer.
Die Sicherheit IsaS, die doch
wußte, um wuS eS sich handelte, vcr
wirrte ihn völlig. Den größten
Schwierigkeiten des Gebens hatte er sich
stets gewachsen gezeigt, nie hatte Zag
dasligtcit ihn deschlichcn, unter der
irösic der (Gefahr wuchs ihm stets der
fÜuiiil), und ji'H wäre er orn liebsten
flslohen vor diesen, Mädchen, das er
' - sich überlegen fühlte in diesem Augen
blicke.
Wen ich nicht irre," hob Jsa das
peinliche chweigen auf, hat Ihnen
Xchiniar gewisse Geständnisse gemacht,
die Ihuen unangenehm sind?"
Ich kaun es nicht leugnen so sehr
ich Ihre Bruder schätze. Ich habe dies
ja eben wieder bewiesen, indem"
.fassen wir Bodo!" fiel Jsa dem
Baron in das Wort. Sie sprachen ja
eben von Geheimnissen, die nicht ihn,
sondern den trafen betreffen, oder
vielmehr mich, den Otost Ihres Hau
ses." Der Lommerzienrath schwieg.
Ich mißbrauche Ihre aslfreund
schaft, indem ich dieselbe zu Rendez
vouS mit dem Grafen Wildenberg be
nutze, der mich liebt. Das meinten
Sie doch mit den Heimlichkeiten, muß
ten Sie meinen, der Aussage Dagmars
nach. "
Aber ich sagte Ihnen, sie hatte
fcic beste Absicht dabei," erklärte Baron
kink.
Davon bin ich überzeugt, aber der
Erfolg war ein anderer, mußte ein
anderer sein, wie ich sehr wohl be
greife, (i iväre auch ein schändlicher
21,'ißbraiich Ihrer (Gastfreundschaft,
wenn Dagmar richtig gesehen hätte."
Der iommerzienrath konnte seine
elendige Ueberraschung nicht verbergen.
"Tn hni:r t.ii lin'it; ttirfir tnKnlti'ti
v rv ' v jj""jf
Snji 'litli K(r fifivnnrs iirsi n'np
" V 1'"v" v . . ...,., u.t,i
7 erscheint, wenn ich Ihnen die volle
Otinliflislit l.1 rrt iJ. iiti.J.ta
V"!))'" "tt' V' ' " ( VV V(.
Was Dagmar bemerkt zu haben glaubt,
kann Sie am linde nur als Hausherr
verletzen di', volle Wahrheit aber als
ater. So thue ich vielleicht sehr
unklug, Ihren Unmuth gegen mich
noch mehr zn reizen durch das Bekennt
iiisz dieser Wahrheit aber sie muß ja
doch einmal heraus und ich ziehe, offen
gesagt, Ihren Zorn dem verdachte
per, welchen Sie jetzt gegen mich hegen
müssen. Bitte, hören Sie mich ruhig
an und dann erst verurtheilen Sie
mich."
Die überlegene öknhe einer Welt
dame vcrband sich in Jsa mit der rci
zcnden Scheu des Mädchens, welches
gewandt gewisse ölippcn meidet. Ihr
reges Micncuspicl, der lebensvolle
Wechsel der ,ffarbe in ihrem schönen
?!ntlitz, das Spiel ihrer fcingcformtcn
Hände, das Alles vereinigte fich für
Baron ,Fin! p einem so entzückenden
Anblick, daß ihn der 9!ichkrenist, mit
dem er eingetreten, völlig im Stiche
ließ.
Ich spreche Sie ja jetzt schon frei,
sagte er, seine dcnschaft schlecht
hehlend.
, ( Das nehme ich nicht an. Ich bin
fj durchaus nicht so frei von Schuld, ati
s x3ie vielleicht glaubn. Hören Sie
erst." erwiderte Jsa mit einem Blick,
wel,chcr den ommcrzienrath völliz cut
waffuete. Maf Äurt ist mein Jugendfreund,
dos wissen Sie, ich machte nie ein e
hrininiü fcoraiii. llo. irfi will flar nirfil
leugnen, daß unter anderen Verhältnis
scn ich vielleicht längst Gräfin Wild:u
bcrg wäre. Das wäre so von selbst ge
kommen. Wie die Bcrhältnisse aber
einmal liegen, konnte ein solcher
danke in uns gar nicht Wurzel fassen,
darum blieben wir freunde. Maf Äurt
lernt Ihre Tochter kennen er liest
sie. Sie werden sagen, er liebt ihre
Mitgift, welche für ihn eine Rettung
wäre aus drückenden Bcrhältnisscn.
Es wäre thöricht von mir, behaupten
zu wollen, daß dieser glückliche lim
stand ihm gleichgiltig fei. Keinem
Manne ist rr gleichgiltig. Aber warum
scll er Dagmar trotzdem nicht lieben?
Ist sie ja doch licbcnswerth im hoch
ften l'radc. Er weiß aber genau, wie
Sie denken, vielleicht auch Dagmar
die ganze Welt. Er befindet sich in
ri.ncr schlimmen Vage, er wagt sich
nicht heraus. Dagmar kommt ihm aus
einem (.rund, der Ihnen ja bekannt
ist, nicht entgegen. Er will sich einer
scilö keinen Korb holen, andererseits
r.iclit weichen, was ist natürlicher, als
daß er mich, seine Freundin, aussucht,
um Hilfe angeht, von deren Einfluß
auf Dagmar, auf Sie selbst er sich
natürlich einen übertriebenen Begriff
'.achte. "
Ja, das ist sehr natürlich, aber
mir eines " unterbrach sie der iiorn
mcrzicnrath.
.Bitte, die Hauptsache kommt ja
erst die Schuld! Ich ging auf die
mir zugedachte Rolle ein, mit zu viel
lZikcr vielleicht, mit Außerachtlassung
mMii, nel.1 i.i Ihnen qcfc
gehabt tunie. W' schmiedeten
Plane au i'lav.c. Ich t!,at mein Mög.
kichsie?, iü,i;r,iit jur sein Vorhaben
güniiig zu tuiinun, mit wie wenig
Ersvlg, wissen Sie ja. Ebcnio. daß
Dagmar tü.iit in der Vage ist, riditiii zu
sehen. 1t sah eben das, was sie zu
scheu wünschte, daß sie eine l'cnoisln
habe in der Vicbe, eine ebenfalls mit
Hindernissen in anderer Art kampfende
Genossin. Mein freundschaftliches
Verhältniß mit dem trafen kam ihr
natürlich dabei sehr zu stalten, es bt
darf gar niclst einmal viel Phantasie,
daraus ein vicbcovcrhällniß zu machen
Voib toat! Jetzt urtheilen Sie
über mich."
Ich urtheile nicht, ich bewundere
blos und zwar vor Allem Ihre lln
eigennützigkeit, Ihre ircilndschast zu
dem (rasen, welche Sie den Vortheil
Ihrer eigenen Familie vergessen läßt.
Ja, wenn es in diesem Falle nicht
widersinnig wäre, müßte ich sagen, zn
solch' einem Opfer ist Freundschaft
nicht fähig nur die Liebe."
Jsa crröthcte tief. Die Gewandt
hcit ihrer Vertheidigung schien sie
einen Augenblick im Stiche zu lassen.
Allerdings, da ist schwer darauf z
erwidern. ES ist Unrecht, den Bruder
dem Freunde zu opfern. Ich sagte mir
das selbst!"
Die schöne Sprecherin sah verlegen
ans den Boden, auf ihre unruhigen
Fußspitzen.
Mehr unnatürlich, als Unrecht,"
entgcgncte der Baron, welcher an Zu
vcrsicht gewann, was sie verlor, und
darum glaube ich, liegt ein (ürimd vor
zu Ihrem Vorgehen, dessen Sie sich
selbst nicht recht bewußt sind for
schen Sie einmal."
Sie meinen wohl, zu großer Edel
muth ist immer verdächtig, es lauert
irgend ein Egoismus dahinter."
Fast meine ich hoffe ich es!" setzte
er plötzlich in einem Tone hinzu,
welcher Jsa rasch die Augen aufschla
gen ließ.
Das will heißen, Sie hoffen, daß
ich Gründe habe, zu verhindern, daß
Bodo "
Ihr Bruder mein Schwiegersohn
wird," vollendete der Baron die Rede.
O, wie klingt das häßlich!" Jsa
fuhr mit einer abwehrenden Bewegung
ans. Auch der Kommcrzicnrath erhob
sich jäh, in seinen Augen flammte es
auf.
-Jsa, seien Sie ehrlich, ich bin es
auch. Ich liebe Sie, ich begehre Sie
zum Weibe dachten Sie nicht daran?
fassen Sie alle konventionellen Lügen,
alle Heuchelei! Waö kümmert Men
schen wie wir, die blöde Moral der
Massen! Die Leidenschaft ist unser
Recht ! Dachten Sie nicht daran? Er
liebt mich, er muß mich lieben und ich
Rein, das wäre ja zu viel, das ver
lange ich ja noch gar nicht und doch
Jsa, wäre es nicht mozlich? Sprechen
Sie, fühlen Sie, daß cö unmöglich
wäre nur das!"
Fink glühte von jugendlichem Feuer,
er hielt krampshaft ihre Hand umfaßt,
es war ihm furchtbar ernst.
Jsa war auf solch' stürmische Wer
bung nicht gefaßt, ncch weniger auf die
verheerende Wirkung, welche dieselbe
auf sie äußerte. Empfand sie auch
nicht dieses einzige (liicksgesühl wie
damals, als Kurt sich ihr verrieth,
nicht einmal die heimliche Wollust,
welche in ihr Siztus' LicbcsstammAn
erregte, so fühlte sie doch ein Ueber
springen der Flamme, welche in diesem
Manne jetzt loderte, eine Verwirrung
ihrer Sinne, ein Aufglühen ihrer
Weiblichkeit. Die Ränke, die sie im
Vchcimcn gesponnen, über welche sie
sich in neuester Zeit mit Kurt förmlich
geeinigt, einen gleichsam gegenseitigen
Pakt abschließend, erschienen ihr jetzt
in ihrer ganzen Niedrigkeit. Anderer
seits aber winkte ihr die verlockende
Zukunft, der Reichthum, an dessen Gc
miß sie sich so rasch gewöhnt. Sie griff
als getreue Schükrin Kurts zu einem
recht'jcsuitischcn Mittel.
Sprechen Sie, Jsa!" drängte der
Kommerzienrath.
Jsa wandte sich mit einer raschen
Bewegung gegen ihn.
Und wenn ich spreche, so werden
Sie denselben Verdacht auf mich haben,
wie eben auf den grasen."
Jsa, wie können Sie so sprechen!"
Jetzt vielleicht nicht, aber in einer
Stunde und wer sagt Ihnen, daß
Sie nichl recht thun, ihn zu hegen?
Ich bin iZrm, Sie legen mirMillioncu
zn Füßen, könnte mich das nicht bleu
den? Ja, , ich sage Ihnen offen, es
blendet mich auch, ich will nicht arni
sein. Ich durste nach Ecnuß, nach
Leben. Der bedanke, in die Enge
meines väterlichen Hauses zmiickzukch
ren, ist mir entsetzlich. Sagen Sie
selbst, kann ich unter solchen Umständen
klar urtheilen über meine Gefühle,
Ihnen eine ehrliche Antwort geben?"
Die offene Sprache Isas reizte die
scn Mann eher, als daß sie ihn ver
letzte. Es lag eine Anbetung seines
Reichthums darin, die wie Weihrauch
auf ihn wirkte. Er freute sich darüber',
daß dieses Mädchen voll begriff, was
er Alles zu vergeben hatte, zugleich
aber wollte er sich an Cröße der Ge
sinnung, welche für ihn in den Worten
JsaS lag, von ihr nicht überbieten
lassen.
,7h, wie Sie mich zu beschämen
wissen," begann er. Was biete ich
Ihnen denn? Ich bin gealtert, ich
führe keinen ehrwürdigen Namen wie
Sie. Ich bin ein Kaufmann, kein
flotlcr Kavalier, wie er an Ihre Seite
gehört. Meine Millionen! We.S
find sie gegen das, was Sie mir cv.t
gegcn bringen? Ihre Irgend, Irin:
Schönheit, Ihren 0'cist, Ihr großes
Herz? Ich bin ein Bettler gegen Sie!
Jetzt antworten Sie. können Sie die
sen Bettler lieben? Können Sie sein
Weib werden?"
Und Dagmar?"
Den Kommerzienrath schmerzte diese
Frage, er sah eine Beleidigung darin
und machte eine unwillige Bewegung.
Wie können Sie jetzt, in diesem
Augenblick?"
'li?verlcycn sie mich ni
Sie wird mich hassen."
?tk. so meinen Sie es."
Fir
athmete ei leisten auf.
Sie wird Zie als zweite Mutter
verehren, wie bis jetzt als Freundin
und Ihren Freund heiraten. Ueber
lassen Zic dasmir. Jetzt antworten
Sie, I'a!"
Cline Bedenkzeit?"
Sie haben sawn bedacht.'
Ja denn ich will Ihre Frau wer
den." Er küßte stürmisch ihre Hand. Es
lag etwas in ihrer Art, was ihn mehr
nicht wagen ließ.
Es wird besser sein, wir schweigen
noch darüber, bis Dagmar sick be
ruhigt," bemerkte Jsa. Mein (wit.
und Bodo? Sie sehen wenigstens, daß
auch ich Opfer bringe."
Ich werde ihn reichlich entschädigen,
wie meinen Sohn behandeln," entgeg
nete Fink, welchen das neue Bedenken
schreckte. Dagmar ist ja noch ein
Kind, sie war ja stets so eingenommen
von dem (rasen. Wenn sie erfährt,
daß sie sich getäuscht in seiner Neigung
zu Ihnen, Jsa, wird sich Alles geben
und gleich jetzt s 'l sie e erfahren."
Wie stürmisch Sie sind!" Jsa
sprach die Worte mit sichtlicher Freude.
Sie machen mich dazu, das (luck,
das mich erwartet." Jetzt umfaßte er
zum ersten Male ihre schlanke Hüfte.
Ein Blick ließ den sonst ungestümen
Mann sogar einen Kuß auf die Stirne
wagen.
Wenn Dagmar zweifelt, werden
Sie da auch zweifeln?"
Nie mehr, Jsa. Wenn ich einmal
glaube, könnte ein Zweifel fürchterlich
werden." Sie schrie leise auf, so
preßte er ihre Hand, und sie fühlte
bas Beben feines ganzen Körpers.
Ich gehe zu ihr, kommen Sie nach
in einer Viertelstunde, wie zuftillig
und ich danke Ihnen, Jsa!"
Er sprach die letzten Worte so innig,
sein Blick war so voll Liebe, daß Jsa,
glücklich über das weiche Gefühl, wel
ches sie übermannte, dem Verlobten
weinend in die Arme sank.
Der Kommerzienrath fühlte neue
Jugend in den Adern, als er über den
breiten Korridor Dagmars Zimmer
zuschritt. Was konnte ihn jetzt noch
hindern, nachdem er mit Jsa im Rei
nen war.
Der Ton eines Klaviers drang hcr
aus.
Er lächelte. Schon wieder getröstet. "
Am besln schien eö ihm, die Ange
legenheit möglichst allen Ernstes zu
entkleiden. So trat er mit heiterster
Miene ein.
Dagmar hörte sofort zu spielen auf.
Sie schien blaß und angegriffen.
Der Kommerzienrath streckte beide
Hände nach ihr aus. Kindskopf? Wer
wird denn gleich In Ohnmacht fallen,
wegen einem versäumten Abschied?
Vielleicht ist er noch gar richt fort,
der Bösewicht, und kommt noch! Aber
so bist Du immer, gleich oben hinaus.
Mit Deiner Freundin, zum Beispiel
mit Jsa, dieselbe beschichte! Sie
liebt den (trafen, der Graf kommt nur
ihr zuliebe in unfer Haus nicht wahr?
Das steht einmal fest in Deinem
eigensinnigen Köpfchen! Ich habender
mit Jsa ganz offen darüber gesprochen.
Kein Wort wahr, sie denlt nicht daran,
und er denkt nicht daran. "
Das ist nicht wahr," fuhr Dagmar
aus.
So! Wenn ich Dir aber den Be
weis brächte?"
Den verlange ich gar nicht. Ich
finde eö ganz in Ordnung, daß der
Graf Jsa liebt."
Das war ein Peitschenhieb für Fink.
Er biß sich auf die Lippen, wie in
Folge eines physischen Schmerzes.
Du hast aber nicht die Berech
tigung," fuhr er in ganz anderem Tone
fort, Deine Freundin bei mir zu ver
leumden." Verleumden?" Dagmar war sich
keiner Schuld bewußt.
Nenne es, wie Tu willst! Man
sagt einer Dame so etwas nicht ohne
Grund nach. "
Und der Beweis?" fragte jetzt mit
plötzlich erwachender Neugierde Dag
mar. Sehr klar! Jsa warb bei mir in
aller Form um Deine Hand für Ihren
Jugendfreund, Grafen Wildenberg!
Oder glaubst Tu vielleicht, sie opfert
Dir großmüthig ihre Liebe?"
Dagmar sah den Vater starr an.
Nun, was sagst Du jetzt? Es paßt
Dir wohl schlecht."
Wenn siedas gethan hat," es lag
eine tiefe Qntriistung in dem Ton
ihrer Stimme dann opfert sie auch
ihre Liebe, wie Tu sagst, aber nicht
mir, sondern ihm, dem mittellosen
Grafen, der einer reichen Frau bedarf,
und mich opfert sie einfach mit. Dein
klarer Beweis ist mir nur der Beweis
für die Größe ihrer Liebe."
Wenn Baron Fink auch sofort begriff,
daß diese Erklärung nur für Dagmar
möglich war, welche nicht wußte, was
sich eben in Isas Zimmer ereignet
hatte, so reizte sie doch uf das Höchste
seinen Zorn.
Tu bist sehr erfinderisch, Dagmar,
wenn es gilt, einen Vorwaud zu finden
für gewisse Marotten."
Ta trat Jsa ein wie aus Wunsch!
Ich störe wohl?"
Im Gegentheil, Sie kommen ge
rade recht, Baroneß, um sich bei mei
ner Tychter siir die unerhörte Größe
Ihrer Gesinnung zu bedanken, welche
sie Ihnen zumulhet. Wie war das
nur? Sie opfern Ihre Vicbe dem Gra
fen nein Sie opfern den Grafen
Ich bringe wirklich den Unsinn nicht
melzr zusammen. Erkläre dieses 'mal
selbst," wandte er sich an Dagmar.
Sie werden staunen über die groß
artige PH.-.-.itzsie meines lindes, Fräu
lein Jsa."
Er entfernte sich rasch.
Jsa ahnte, an welches Wunder der
Liebe Dagmar glaubte, und der Ge
danke flieg in ihr auf, ob es nicht für
die Zukunft besser sei. sie bis zu einem
gewissen Grade bei diesem Glauben
zu lassen.
Du wirst mich hart verurtheilen,"
begann sie. Eine schlechte Freundin
nennen."
(Viemu'ini iiuiicciic in lauiuiti
?!esignation Dagmar. Wie kann ich
unbedeutendes .Geschöpf,, welches dr
Gre,-e Cctnci .uüücn? gM'Niem U'irn
kann. Deine Freur.din sein? Ziclm
Du. ich r-eg:we schr wohl, daß Du
mich und selbst den Bruder kai'.blülig
opfern kannst der Rettung Deines Ge
liebten, arcr nie werde ich begreifen,
daß ein Mann "on Ehre ein solches
Opfer anncbmen kann und nie werde
ich diesen Mann achten können, ge
slZiwcigc dn, lieben."
Du haltst mich für bedeutender als
ich bin. Das ist Dein ganzer Irrthum.
Ich machte Dir damals in Zcharffen
stein ein unvorsichtiges Gcsländniß, zu
dem ich gar nicht die Berechtigung
hatte, mehr aus'kindischcrRcnonimagc,
da machst Du gleich eine ernste Viebcs
gcschichte daraus. Die Sache liegt aber
ganz anders. Das Gefühl, welches ich
gegcn den Grafen hege, ist aufrichtige
Freundschaft, nicht Liebe, wenn ich das
Wort überhaupt gebrauchen darf, und
da Freundschaft keinen Egoismus kennt,
leugne ich nicht, daß es mein eifrigstes
Bestreben war, ihm zu einer reichen,
schönen, für ihn völlig geeigneten Frau
zu verhelfen, wie Du bist. Ich konnte
mit dem besten Willen auch für Dich
darin kein großes Unglück sehen.
Ich habe also kein besonderes Opfer
gebracht, uns er hat kein besonderes
Opfer von mir angenommen, und Du
hast nicht den geringsten Grund, ihn zu
verachten. Er liebt Dich, er verehrt
Dich. Er wird Dir ewig dankbar fein
für seine Rettung aus tausend Wirren
ud Unannehmlichkeiten was auch
kein Verbrechen ist.
Du hast Dich von Ansang für ihn
intcrejsirt, noch wie er auf der Vcil
chenblüthe saß. ihn wiederholt einen
reizenden liebenswürdigen Kavalier ge
nannt. Du siehst, die Sache ist ja nicht
so schlimm, wie Du sie Dir zurecht
gemacht.-Run zu meinem Bruder, zu
Bodo! Du begreifst sehr wohl, daß
ich ihn opfern kann für was hältst
Du mich denn? Für eine Amazone
,-.:it einem Stahlherz? Glaubst Du,
k.h hätte nicht auch um Alles gern
Dich als meine Schngerin begrüßt,
als meine Schwester! Meine Familie
von dem Fluch der Armuth gerettet ge
sehen, den Scharffcnstein wieder bei
den Scharffs, die Freunde des Vaters,
und das Alles auf die ehrliche Liebe
eines Paares gegründet. Glaubst Du,
ich hatte das Alles dem Grafen ge
opfert? Mich ja, wenn es hätte sein
müssen, aber meine Familie nicht.
Aber ich wußte, daß Dein Vater nie
un!' nimmer diese Verbindung zulassen
wird, daß sie völlig hoffnungslos war
und zwar aus einem Grunde."
Da stockte sie. Sie hatte nicht die
Absicht, sich so weit vorzuwagen. Das
Bestreben, sich vor sich selbst zu recht
fertigen, riß sie fort, und jetzt war es
ihr, als müßte sie auch das Letzte
sagen, daö Entscheidende doch sie
brachte eö nicht über die Lippen.
An dem wir Alle schuldlos sind,"
fuhr sie fort. Da ich Dich für den
Bruder verloren sah, wollte ich Dich
wenigstens dem Freunde zuführen, das
ist mein ganzes Vergehen," setzte sie
erschöpft hinzu.
Tagmar starrte regungslos zu Bodcn.
ES gab eine Zeit, wo dieser Grund
nicht bestand. Ter Vater schätzte Bodo
über Alles, er hatte nichts gegen unse
ren Verkehr. Der Scharffenstciu
etwa? Seit dieser Zeit obwohl ich
es nicht verstehe."
Jsa bebte in ihrem Innern. Tag
mar kam der Wahrheit immer näher,
jeden Augcublick mußte die volle Klar
hcit in ihr aufleuchten. Sie wartete
förmlich darauf, sich innerlich nistend.
Er schätzt doch Teiuen Vater schr,
Tich selbst über Alles."
Dagmar blickte empor auf Jsa.
Wie eine Ahnung der Wahrheit
huschte es über ihr Gesicht nur einen
Augenblick, dann strahlte es wieder in
argloser Unschuld.
Habe Nachsicht mit mir," bat sie
innig. Ich bin ganz verwirrt, und
Gedanken kommen mir, die nkich selbst
erschrecken. Was gäbe ich jetzt um eine
Mutter."
Vielleicht bekommst Du noch eine,
Dein Vater ist noch in den besten Iah
ren." Wie hart Tu sein kannst," erwi
derte Dagmar.
Hart? Warum? Wenn Ihr Euch
gut verständet es gibt auch edle Stief
mütter. Doch das ist ja nur Scherz,
nach dem vielen Ernst. Also Du gibst
mir nicht die geringste Hoffnung für
meinen Schützling?"
Jsa, ich kann nicht jetzt nicht!
Entziehe mir Deine Freundschaft nicht
deshalb. Sonst bin ich ja ganz verlas
sen. "
Wenn Tu die Gedanken nicht ver
scheuchst, die Dich so erschrecken,"- sagte
Jsa bedeutungsvoll.
Jsa!" schrie Tagmar entsetzt auf,
Tu hast sie doch nicht errathen?"
Ich habe sie erratheu und nicht ge
int, wie ich sele."
Tagmar bedeckte ihr Antlitz mit den
Händen vvr Scham. Der Reiz, sie z
erproben, war zu mächtig für Jsa.
Und wenn sie sich verwirkNchcn
würden was würdest Du thun? Mich
hassen, nicht wahr? Verachte? Und
ttcöhalb?"
Dagmar fand sich nicht mehr zurecht,
es fauste und brauste in ihrem armen
Kopfe.
Ja weshalb?" stammelte sie.
Weshalb? Wenn Du ihn liebtest
und er Dich! Und eö ist so?"
Es ist so ! " Jsa spkach es fest und
klar. Die Prüfung Dagmars war in
ihren Augen so günstig ausgefallen,
daß der Zeitpunkt der Mittheilung
nicht besser gewählt werden konnte.
Tagmar taumelte förmlich zurück.
Etwaö Unbeugsames, Rücksichtsloses
lag jetzt in der ganzen Erscheinung
Isas. das sie abstieß.
Bist Tu jetzt überzeugt, daß Tu
dein Grafen und mir Unrecht gethan?"
Jetzt muß ich eö sein," erwiderte
Dagmar gepreßt.
Wollen wir Freundinnen bleiben,
Dagmar?" Jsa reichte ihr die Hand.
Tagmar zögerte einen Augenblick.
Sie schien gebrochen, in ihrem inner
sicn Leben verletzt, dann stürzte sie
plötzlich schluchzend in die Arme JsaS.
Tas kam zu unerwartet. Jsa. welche
kühse Berechnung, leitete, sah sich um-
,.:nei ren ,g :-ere
lieni weiDiM en cv!'
darin rerlsnk.
In du'ic:n A::ge
Brust ae'ilmelik rr.',
s atzen. ;x!dd; ber
ncn icg, den sie si:
ungetrübt niä l gedae!
C. K a
Dein Einfluß
gelungen, oic
tibcr die Hcr
wirken. Er
einem stiie.
und
er
Um sei
er bei der m
tungcn bclrcss
des Grafen, wel
werden konnten.
Es konnte nicht au
Kurt davon berichtet
Die Nachricht von .
so wenig sie ihn über
verletzte ihn doch in ei
limii'ung. 'jiie war er
als in diesem Augenblick,
liebte, nur Jsa und, w
mit seiner Bewerbung um
sich selbst ovn ihr lossagte, i
freie Hand gab, war doch sein
gcsiihl arg verletzt. Er glaubt
daran, daß sie sich wirklich an di
Mann verkaufen könne. Eine Ne,
war für ihn von vornherein ansgeschl
scn.
Da war er ja noch viel besser, er
zögerte doch noch immer mit dem ent
scheidenden Schritt, ja, er konnte ihn
mit dem besten Willen nicht machen
unter den Augen Isas. Sie war es
allein, die ihn die ganze Zeit zurück
hielt. Woher nur dieses Mädchen, auf
gewachsen in der Einsamkeit des Scharf
'enstein, an der Seite eines schlichten,
biederen Vrtcrs, dieses rücksichtslose
Darauslosg"' :n, diesen unweiblichcn,
kalt bercchi., ,dcn Sinn nahm? Sei
ncn verderblichen Einfluß rechnete er
nicht.
Jetzt blieb ihm allerdings nichts
Anderes mehr übrig, als ebenso rück
sichtelos vorzugehen, wenn er nicht ihr
gegenüber den verschmähten Liebhaber
spielen wollte. Was war denn nur an
diesem herzlosen Wesen, was ihn so
fesselte? Dagmar war ja nicht minder
schon, um ihre Liebe durfte ihm auch
nicht bange sein, nachdem dieser Bodo
als Bruder Isas unmöglich war. Das
ginge auch noch ab, so einen Studenten
nicht ausstcchcn zu können, dann war
überhaupt seine Zeit zu Ende.
Also die Welt aufgefaßt wie sie ist
und konsequent geblieben!
Er fuhr sofort in die Stadt zum
Kommerzienrath, um die Hand Dag
mars anzuhalten. Er will ja die Hei
rath, ist jetzt in der besten aune, selbst
bis über die Ohren verliebt, uud Dag
mar wird sich jetzt auch nicht mehr län
ger sträuben, der Zeiten der Veilchen
blüthe gedenkend, wie sie ihn mit Bln
mcn bombardirt, den feschen, schönen
Kavalier. Ja, diese Zeit, diese schöne
Zeit, jetzt soll sie ja wieder kommen
in voller Herrlichkeit!
Der Kommerzienrath empfing tief
gerührt seine Gratulation und bat ihn,
Jsa feine treue Freundschaft auch fcr
ner zu bewahren. Als aber Kurt mit
seinem Anliegen herausrückte, da wurde
er schr verlegen. Er wäre ja völlig
mit der Heirath einverstanden, seiner
Zusage sei der Gras schon längst sicher
aber aber Dagmar leide an einer
fixen Idee, die mit Schonung behan
dclt werden müsse. Sie liebe noch
immer, so unbegreiflich es ihm sei,
Bodo er sei unter obwaltenden Um
ständen am allerwenigsten im Stande,
einer Tochter, welche er gewissermaßen
seiner Liebe zn Jsa aufgeopfert, einen
anderen Mann aufzudrängen. Abwar
ten sei das einzige Richtige. Im Uebri
gen beschwor er Kurt, ihm deshalb nicht
fcind zu fein und die guten Bezichun
gen zwischen Wildenberg und dem
Scharsfenslein auch ferner aufrecht zu
erhalten. Ebenso wie in der Kuratel
frage könne er in jeder Angelegenheit
auf ihn rechnen.
Kurt kehrte empört, verzweifelt nach
Wildenberg zurück, Jsa sorgfältig ver
meidend. Das war für ihn eine unerhörte
Schmach. Jetzt fühlte er doppelt den
Verlust Isas, und noch dazu an diesen
Mann, der ihn, wi er jetzt klar sah,
nur beniitzte, um Bodo bei Tagmar zu
verdrängen. Jetzt war er, Kurt, ein
fach für Fink überflüssig, und auch Jsa
hatte wohl kein Interesse mehr an dem
Zustandekommen seiner Hciralh mit
Dagmar.
Tas war also das Endresultat, zum
Narren gehabt und äls unbrauchbar
weggeworfen von diesem Geldprotzen,
verlacht, betrogen von Jsa!
Rache ! rief es in seinem Innern.
An Jsa und an ihm! Sie soll ersah
ren, daß ein Mann, wie er, sich nicht
so leicht abschütteln ließ. Er hatte ja
ihr Geständnis?, das blieb trotz aller
Millionen. Sie liebt ihn und wird
ihn immerfort lieben, und eine Natur
wie die ihre wird sich nur zu rasch auf
bäumen gegen einen konventionellen
Zwang.
Er aber, der es wagt, die Hand aus
zustrecken nach so edlem Blut, soll seine
Frechheit, den Ucbermuth seiner Mil
lionen an seiner Ehre büßen. Er sprach
sich eine förmliche Mission der Rache
zu.
Den scharsfenslein nebenan von Tag
zu Tag aus deut Erdboden hcrauswach
scn schcn. ihm zum Hohn, daö strah
leude Gesicht dcö alten Scharff, wel
chcr, von dem Millioncnteufel gepackt,
auf alle seine Grundsätze völlig vergaß
und ihm ahnungslos tausend Nadelstiche
versetzte, zn gntcrletzt noch die Hoch
zeitsfeicrlichkeit, daö hicße sich zu viel
zumuthcn. Außerdem mußte er sich
von dem Schlag erholen, sich wieder
Selbstachtung holen draußen in der
Welt. Er war wenigstens jetzt fein
freier Herr, und die alten bewährten
Geldquellen öffneten sich wieder. Er
pezckke seinen Koffer und verreiste, daö
gane Gut sich selbst überlassend. Nie
uiand wnßte wohin.
J
f
s
f
7
w
Vhr
V
V
dv
1
l
V
l
&
:
l
l!
w
ali
sie
Jsa
Graf
,agc gc
War
ivnnie iie
denken bcw
Herzen
Die lange ;
rui,,gie xw, iic
Tchmerz über ihre
das Scheitern feiner
Sie war völlig gerüstet,
zu treten als Verlobte Fir
hätte eine Genugthuung dab?
den, eine süße Rache für sc
fliehen damals, wo sie ihm ihr In
slcs preisgab. Aber den Abwesende
fürchtete sie wie eine verborgene Ge-
fahr, die plötzlich irgendwo auftauchen
könnte. Sie liebte jclt wirklich ihren
Verlobten, der sie jetzt schon iiberschiit'
tete mit Aufmerksamkeiten aller Art.
Sie freute sich immer schon auf den
Tag, an welchem er, seinen Gästen ent
fliehend, sie besuchte und hielt förmlich
Buch über diese Fude.
SirtuS war jetzt ihr Hausherr.
Seine bedingungslose Treue und An
hänglichkcit, der feine ?akt,mit welchem
er seine hoffnungslose Liebe zu verbcr
gen wußte, ohne trotzdem auf kleine,
unschuldige Wonnen zu verzichten, die
innige Dankbarkeit für die kleinste
Gabe, für jeden Blick, für jedes herz
liche Wort, jeden Händcdruck, das
Alles übte eine geradezu heilsame Wir
kung auf ihr Gemüth, welches den
Bliithcnslaub der Jugend in dem
rauhm unweiblichcn Ringcn nach dein
vorgesteckten Ziel so rasch abgestreift.
Nur das Geheimniß, welches er mit
ihrem Vater hatte, seine geheimen
Gänge, verrieth er nie, und doch mußte
es etwas sehr Freudiges sein, dem
Wesen dcö Vatcrs und seinen leisen
Andeutungen nach, deren er sich nicht
enthalten konnte.
Ich will Dir eine Mitgift geben,
daß Du Tich nicht zu schämen brauchst,"
sagte ihr der Vater einmal.
Sie hatte keine Zeit, sich mit dem
Räthsel lange aufzuhalten. Tie innere
Einrichtung des Schlosses beschäftigte
sie vollauf. Ganze Wagenladungen
bewegten sich den Bcrg herauf, und das
Geklopfe und Gehämmer schallte weit
hin durch das Thal.
Das Landvolk ringsum sah mit ge
theilten Empfindungen hinauf zu den
im Sonnenglanz blinkenden Thüriw
chcn, zu den trotzigen Zinnen und dem
massiven Gcmnuer. Die einen miß
trauisch, verdrossen, was wohl die neue
Zwingburg da oben bringen werde, die
Anderen voll überschwenglicher Hoff
nnng auf neue, bessere Zeiten, aus den
Goldstrom, der sich von da oben ergic
ßcn werde, von dem es nur galt, mög
lichst vicl in sein Haus zu leiten.
Erwartung lag in der Luft, in allen
Herzen eine nervöse, sonst .tiefen Leu
ten völlig fremde Unruhe.
Die Nachricht von der Verlobung des
reichen Barons mrkte entschieden
günstig. Jsa galt allgemein als eine
Daige," durch sie war plötzlich eine
innige Verbindung des Baron Fink
mit dem Scharffcnstein und seinen
Umwohnern hergestellt.
Ein Ereigniß erregte schon vor der
Hochzeit alle Gemüther und ließ von
der Zukunft eine völlige Veränderung
der Verhältnisse erwarten.
Der Mooshammcr verkaufte seine
zweihundert Tagwerk Wald um den
Scharffcnstein fiir einen bis jetzt in
dieser Gegend unerhörten Preis an den
Baron. Jsa hatte den Handel ge
macht, das wußte Jedermann. Die
Ansichten gingen auch hierin sehr aus
einander. Die guten alten Bauern
waren entrüstet, der Kaus kam ihnen
trotz des vielen Geldes wie ein 'Raub
an ihrer Gemeinde vor, sie fühlten
instinktiv das Eindrinacn einer groß-n
Macht, dcn Grund unter ihren Füße::
schwanken, den wiithschnflllch Schwa
llicn oder Verdorbenen fuhr es wie ein
Fieber in dcn Vcib. Sie sahen mit
Neid aus Sirlus, mit gieriger And.iilit
aus Jsa, welche das Glück zu vergeben
hatte.
Die Alten sahen, zitternd für ihren
Grund und Boden, ans die Jungen,
welche die Köpfe zusaniuicnileckkcn. von
dem glanzcuden Geselmste des Zixtus
sprachen und vergl ei Sende el,atz'.i:ige;i
ihres Bestes vornahmen. Die Winhs
Häuser waren nie so gefüllt, das Geld
nie fo billig.
(Fortsetzung folgt.)
A
v
V
Vv
V
X
lv
IK.
Mn.
icT
können wie jede andere Krinkheit geheilt
,
werden, wenn die Behandlung eine rich
tige ist. Eine prächtige Abhandlung
wird gratis überreicht.
Lfionliaril
Lincoln, Neb.
Office: 1427 O Straße, Sprechstunde,
von 2 bis 6 Uhr täglich.
Dr. F L Biser,
kmirt Ohren-, Nasen- und
Halskrankheiten.
Office: 1231 O Straße, Lincoln. Ned
First National Bank,
Ecke O und 10. Straße.
Kapital, $200,000- Utberschuh,
$100,000
Beamte: N S Harwood, Präs., Chas.Ä.
Hanna, ice-Piäs.. ffrank M. Cook. Kafftier
Verwottungsraih R S Harwoo, ID
MacFarland. R E Moore, Wm ätt Cinrk.
T W Cook. C F Bogas. Cbar Ha.ina.
I m Coök. I H nies. Jvhn S Carjan
Z B Wright Präs F E Jbhns'N, icepras.
E l! Bromn, Kafsi er
volumdia Natio'i Bank
1132 O Straße.
Kapttal, 8200,000.
Direktoren:
I B Wriglit. F E Johnson, T
I Cunnmgham. W L Dayton. "H
W W Hackneg W C Miller John avlor
E E Brown H P Lau
I.J!".,ito lUinriiiJ!
'CAVtAlO.inAUtMAKKSi
r Anni i nrn
ouriruun i o.
CAS I OUTATN A PATENT f Tor
Rrompt answer and an honest opininn, vrlt to
1 1 N & CO., who have bad nearlv tlfly yearu
experience in tbe patent busim. Cnumiuntca
tione etrictly confldential. A Ilanribook of In
farmation concerning I'ntentn and bow to ob
tain themsent free. Also a eatajogueof mechau
kstl and seien title bookn mnt free.
Patents taten tbronr?h Mimn k Co. Tecetre
special noüceinthe Hcientifio Amerirnn. amlZ
tlnir are brou?ht wftiely betöre the publicwitn
out cost to tbe fnventor. This splendid pap
ispufHl weekly, elesantly illnstrated, bat by rar t
larpest circnlatioa of any scientifle work in tbo
world. 83 a year. Sample ennies sent free.
ftulldlng Edition, monthly, a year. 81nr1e
Csvpiea, "Zi ent. Kvexy numbor contains beau
tiful plates, in oolors, and photopraphs of nrw
bouses, witb plana, enablinr builders t' show tu
.atpfit deslxns and seoure oontraota, Addrew
6 CO iNtW YOKK, BHOAltWAT?
-HULD TOUR HORSES"
MIT THE
f lllMMäSMIIlBiJ
2rntntd Jitty 4th S9S
s
m i
c
v
m
u
o v
Zr v
s
e:
m
o
THE ONLY HUMANE SÄFETY BIT
In the world t I M control n; hör.
Tor Sle liy .11 Harnest Sealer,
Wrlt for pnrticulnr to
H. WITTMANN &, COM
LINCOLN. NEB.
5 r
f' t?5w. v-i a
u 5 tva.-
n
l
O
r-
.
.
'"VSVVs