Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, May 23, 1895, Image 3

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    NEBRASKA STAATS - ANZEIGER. Lincoln.
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Viottun von A. Irl). v. Verfall.
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Ttr !'au wui?e tio.ti im .Oeibi'ie ir
. Slnflnff genommen. 2rf)tirff war tiner-
nuiDiicti al? Aio:iiimiiiPiint vvm schart.
feti"tcin, wie ,!, 'fuit immer nannte,
teilte Mtfitniislnfoiiiiiiine schallte neu
ftüt) bi? spät. Jefc ,n,hre Ziegel uns
'ianc- nniifcf v? i t) in fonteoiliit. ,ink
Ijiitte feine i'ejfeie J'Jalil ireifen tonnen.
Tif Arbeiter und ninicisler , agi
len sich tnutr luiliq iiber den alt
modischen Heil, da liberal! seine Oieifc
darin lialte, insnea aber doch die 'er
tlieile der militärischen Ordnung einer
kennen.
Die allen (viune.iirtiiern waren noch
Oorlreffli.1) verwenden, und auch
sonst leuchte 2c!mrfj mit einer tinetbitt
tichen t'ieüit über jebein Stein, der
oüenfallo noch eingefügt ivetden sonnte,
jeden :Kei't, der sich dem '.Ketten r.ech
einfügen lief;, venigsteitödas Miiodien
fleriisie teo 2eliarisenitcin sollte noch
bleiben unter dein neuen tiuuiubc.
ir wich bei den noUiinen (niiituu:?
liebmttieu feinen 2il!iitt, verfolgte
jeden Spatenstich, wandte und dreijte
jedes alte 2tinf ijijeit, vb nicht darin
ei Anbeuten zu erkennen sei an seine
Porsalire.
(iin massiver krauser Schlüsse! und
einige nichtonuvige Scherben, die
Tniiiiiner eine? Sliitfsasses, waren die
einzige Ausbeute, die einzige Hinten
lassenschaft seine malten Stammes.
Ä'aron ,iiif tarn jede Stiche einmal,
und nie fehlte linf ciirt.
tir vertheilte seine Aiipncitsümleit
so geschit ans beide Damen, daß es
dem rgwvlinischen Auge des Sommer'
zienratiies schwer ivnrde. ;u erkennen,
welcher des (trafen reger Verkehr galt.
Und doch ninßle er sich selbst beten
neu, daß es il,u immer wieder heraus -trieb,
ni,i diese graste zu lesen.
Daflinar verkehrte mit ihm viel zn
freundschajllich, harmlos, da war sonst
nicht ihre Ärt nd siir ihn ein schlechtes
Zeichen. Sie erschien ihm fast wie die
vertraute eines geheimen Liebespaares,
und er fühlte sich von einem heftigen,
peinlichen Gefühle erfaßt, für welches
er vergeblich einen anderen Namen
suchte, als den wahren Eifersucht!
Vicjj er sich einmal Dagmar gegen
über mir zu einer vorsichtigen, scherz
haften Anspielung hinreißen, so lacheile
diese so geheiinnißvoll, machte eine
solche issermiene, daß er erst recht
nicht klug wurde.
sa selbst schien ihm bald zurückhal
tender, wie bei seinem ersten Zusam
utenlreffen mit ihr, bald wieder von
einer geheimen Leidenschaft erfüllt,
deren (egensland aber für ihn Zweifel
haft blieb.
Auffallend war ihm das Fernbleiben
BodvS einerseits, die sichtlich besorgten
nragen feiner Tochter nach dem jungen
Manne andererseits.
LS hatte sich unbedingt zwischen den
Beiden etwas ereignet. Das war schon
beunruhigend. Der Mensch stand ihm
im Wege, lir verbitterte sich gegen
ihn, ganz vergessend, wie er noch vor
Kurzem über eine allenfalls ige Perbin
dung seiner Tochter mit dem jungen
Scharff gedacht.
Bie sonnte er es nur wagen, hinter
dem Rucken deS BaterS anzuknüpfen?
Ein Student, ohne vermögen und
Stellung I (Vraf Jiurt! Da ließe sich
eher darüber reden. Gr nahm doch eine
Lebensstellung ein. Und da spielt der
Junge den Gekränkten, den Lisersiich
tigen, und lDagmar macht sich noch
vorwürfe darüber, als ob sie Perpflich
tungen hätte und Isa spielt am Ende
die Kupplerin, tun Kurt Er drehte
sich formlich im Kreise, in Mitte aller
dieser Borstellungen.
Und was ihn am meisten beim
ruhigle? Er, der früher alle derartigen
personlichen Verhältnisse olS Vappaüen
betrachtete, jede Störung haßte, selbst
wenn sie sein eigenes Kind betraf,
ging jetzt ganz auf in diesem kindischen
Intriguen- und Räthsellosen und er
säumte die wichtigsten Geschäfte dar
über. Der Beginn des Winters gebot dem
Ban Einhalt.
Sink war seiner Tochter sehr dankbar
siir ihr rastloses Drangen, Jfa für den
Winter in die Stadt einzuladen. Er
fühlte sich ja ohnehin verpflichtet, sich
zu revanchiren für die lange O'aslfrcund
schuft, welche Tagniar genossen.
Jsa ging nur zögernd darauf ein und
schien sich schwer entschließen zulönnen,
den allen Pater allein zu lassen.
Doch dieser selbst drang in sie, nach-
dem er Kurt um Rath gefragt, und
dieser durchaus nichts Unpassendes
darin erblicken konnte.
Der Gast des Wildenberg'schen
Palais erregte allgemeines Aufsehen
in der Residenz. Der Raine Scharff
war langst gestrichen in der l'iste der
Gesellschaft, höchstens einige alte Ka
' nieraden erinnerten fich des verabschie
. beten Majors, um so überraschender
wirkte die auffallende Erscheinung
JfaS, welche alle ihie StammeSgenos
sinnen in den Schatten stellte.
Wenn Sie neben Dagmar in der
Fink schen Voge saß. war diese der
Mittelpunkt deö abendlichen Unteres
ses. Schönheit und Reichthum vereinig
ten sich hier in seltener Veise.
lic turnen ifiuiei uu uuei vie neue
Gesellschafterin Dagniaiö, fanden es
sehr mauvais geuro, daß sich ein Mäd
chen aus, wenn auch armer, so doch
guter Familie dazu hergab.
Die Herren machten anzügliche Be
merkungen über den so fürsorglichen
Kommerzienrath.
Allgemein jedoch bewunderte man die
Überraschend schöne und vornehme Er
scheinung deö Mädcheais, wel.lieö so
plötzlich auö dem völligen Dunkel ihrer
landlichen Eristenz aufgetaucht,, um die
verwöhntesten Augen an sich zu fesseln.
Fink reizte diese zündende Wirkung,
er fand darin eine Rechtfertigung feiner
festigen Beunruhigung durch Jsas
Mwefenheit.
Sie war wirklich ein bkgehrenswer
lleo i'.'cib, r.i.lt r:.r in iVii.cn, foi.dem
in Her Aiie(en.
a.'.t seinen a:::.;-;i'i.lt fvetulciir-en
im, treicher il'n tn.1i in den Augen
fcliiiii der Veiten.! an nie leerlief;, n-ar
dies ein r. i.tl'.ice- Eieianiß. Er hütete
sich stets ter eine,!, si1-,!e.1 ten ir.M
aus iVreingiiionimeiilH'it und' hielt
viel ans Korrektur seines Urtheile durch
Fremde in diesem Falle war es
glänzend gerechtfertigt. Und nachdem
einmal de.z Mirtrauen s,egen sich selbst,
seine ihm eigenartige F'.irti;t, dein Her
zen ani Kosten der ttaiett i'ernunrt'uno
der Zweckinäßi gleit Monzejjionen zu
machen, iilein linden war, ließ er seiner
Leidenschaft die i'iicl schießen.
Die Folge war ein jünglinghafkes
Entbrennen fnr fa. und bei ' feiner
eisernen Energie, mit welcher er ein
mal Porgesaßtes durchfiihrte, war ihm
jedes Hinderniß nur ein neuer Antrieb,
es zu überwinden. Mit Dagmar rechnete
ernidit, Knit allein war gefährlich.
Der Oiaf war den Winter über zum
ersten Male feit fahren wieder i die
Stadt gezogen. Die Rachdarschaft wat
ihm jeut ;it langweilig. Die linie
Finls im Tbeater erreichte den Hohe
Punkt des allgemeinen Interesses, als
wiedeiholt O'iaf Wilde?ibeig doit er
schien.
Die neueste beschichte des Schaifieu
stein war bald bekannt. Kein weiiel,
der wilde Kurt" will sie zu seinen
Gunsten ausnutzen und sich mit Hilfe
DagmatS wieder in den Satte! schwin
gen. Welche Rolle spielte aber Jsa,
seine Jugendfreundin? Die beiden
Damen schienen doch innig befreundet?
Die sonderbarsten Kombinationen
wurden gemacht. Kurt verkehrte auch
viel im Wildenberg'schen Palais.
Ans alter Anhänglichkeit!' spöttelten
die Veute.
Der Kominerzienratl, zwei seile kei
nen Augenblick, daß seine Besuche Dag
mar galten. In seiner Vage mußte er,
seiner Ansicht nach. Alles daran setzen,
eine reiche Heirath zu machen. Unter
anderen Umstanden hatte er ihm die
Thüre gewieselt, dem verarmten Edel
mann." Aber jetzt lag die Sache
anders. Eine Verbindung, des trafen
mit Dagmar bedeutete jetzt freie Bahn
für sich selbst, vor Allem in Bezug
auf Bodo, Jsas Bruder, der ihn um
so mehr beunruhigte, je mehr er ihn
aus den Augen veilor.
Anfangs regle sich in ihm das Ge
wissen, die Viebe zu seinem Kinde.
Dürfte er Dagmar einem Manne preis
geben, welcher sie am Ende nicht liebt,
nur als willkommene Beute betrachtet,
mußte er sie nicht vielmehr warnen,
wie er es immer gethan. Hatte er diese
T'orwürfe mit Zuhilfenahme aller
erdenklichen Sophismen zum Schivei
gen gebracht, regten sich eigene Beden
ten. '
Wenn Jsa mit ihm verfährt, wie der
6'raf mit Dagmar? Ihre Viebe ihrem
Bortheile opfert, seinen Millionen?
Die innere Unruhe des Gewaltigen
pflanzte sich fort wie eine starke Erd
erschütterung. Man verspürte sie ans
der Börse, in allen Kreisen der Speku
lation..Sie äußerte sich in einer unge
wohnten Unsicherheit, in einer sprung
haften Hast, in einer unerhörten Teil
denzlosigkeit, welche vom Wildenberg'
schen Palais ausging.
5. Kapitel.
Fink lies in sichtlicher Unruhe durch
alle Bureaus, besorgte Blicke verfolg
ten ihn von Pult zu Pult. Er stellte
Fragen, ohne die Antwort abzuwarten
und ließ dringende Fragen ohne Ant
wort. Er sah unzählige Male auf die
Uhr.
Er erwartete offenbar eine wichtige
Botschaft, oder einen bedeutungsvollen
Besuch, vielleicht eben die Losung des
en, was den sonst so sicheren Mann
eit Wochen so beunruhigte und mit
hm alle seine Untergebenen, alle Ge
chöftskreije. Etwas Abnormes lag in
!er Vust, entweder in positiver oder
negativer Richtung, obwohl man ver
gebenö in allen Sparten des Riesen
Hauses, in allen Bureaus Umfrage
hielt und weder die geringste Gefahr,
noch einen großen Koup, der in Aus
ficht stand, zu entdecken vermochte.
Die Einen munkelten von schlimmen
Geheimnissen im rheinischen Kohlen
werke, die sich nicht länger mehr unter
der Erde hallen ließen. Die Anderen
wollten von einer großen Anleihe wis
scn, welche ein Rachbarstaat machen
wolle, auch die Gründung einer großen,
den gesammten Besitz Finks umfassen
den Aktiengesellschaft kam an die Reihe.
Und jetzt nahte die Stunde der Ent
scheidung. Bei jedem Eintretenden
hoben sich sämmtliche Köpfe, lauschten
sämmtliche hrett. Da eilte der Por
tier mit einer Karte in der Hand, an
der Vergitterung der verschiedenen
Klassen vorüber, dem Zimmer des
Ehefs zu.
Ein vorwitziger junger Mann griff
wie eine Spinne aus seinem Kasten
heraus, bekam den sich Sträubenden am
Arme zu fassen und ließ ihn nicht los,
bis er die Karte gelesen. Arnold Gol
dener, Bergwerksdirektor."
In einein Hui ging der Raine von
Muud zu Mund. Goldener war der
Leiter des rheinischen Bergwerkes, über
welches die schlimmen Gerüchte gingen
das war's ! Sehr schlimm ! In der
Grube staken Millionen, verschiedene
Betriebe standen damit in enger Ber
bindung. Da trat der Ehef eben aus feinem
Kabinett. Der Diener überreichte die
Karte.
Aller Aiion waren auf ihn gerichtet.
Er machte eine ärgerliche Bewegung.
Er soll warten," sagte er dann
barsch, nachdem er auf die Uhr gesehen.
Lassen Sie bis zwölf Uhr Rieman
den vor. Außer dem jungen Herrn von
Scharff, er muß jeden Augenblick kvm
uien." Keine Feder rührte sich, kein Papier
blatt rauschte athemlose Stille
Der Ehef zog sich zurück.
Goldener muß warten bis der junge
Herr von Scharff Also Scharff hieß
der Mann der Entscheidung.
Der Ramc war in ollen Bureau?
unbekannt. . Bodo verkehrte mir privat
iratli, u:i5 ?,,e
wand l.t:e c::i den lun.ten Maut.
Der r.c:t -hv.lJ i;t Schjne:iteiii9
war ein iinl'.-De:;tenSer Putten, als
daß er uaeujivie Ant sehen erregen
kennte.
Man zerbrach sich den .'cep'. welch'
unheimliche Macht heier Raine teure
ten tonnte? er f ind sich in teiuer Kar
respondenz, in teineni Konto.
Als der Kemmerzienratki gestern von
der Boise taut und sich erkundigte, ob
Jemand in seiner Abwesenheit nach
ihm gefragt, erfuhr er von seinem
Diener, d.iß der Bruder der Baroneß
Scharff eben das Haus verlassen.
Brdo hatte sich seit Wochen nicht
mehr bei ihm sehen lassen, obwohl er
sein Erainen glänzend bestanden und
eS Zeit geweien wäre, ihn an sein
srühereS Besprechen zu erinnern.
Auf feine Fragen an Jfa erhielt er
nur ausweichende Antworten, während
Dagmar stets in sichtliche Verlegenheit
geriet!,. Jetzt kam er in seiner Abwe
senheit, wahrend der Börsenzeit das
war im höchsten Grade verdächtig!
Diese Heimlichkeiten ärgerten ihn, noch
mehr aber, daß Jsa daran betheiligt
war. Er konnte nicht mehr daran zwei
sein, daß sie die Seele eines Komplot
teö war, dessen Zweck ihm llar vor
Augen lag.
Also ein abgekartetes Spiel ! Wohl
im Auftrage des Alten? Deshalb ihre
Liebenswürdigkeit ! Deshalb überhaupt
ihre Anwesenheit!
Der Gedanke, der Spielball eines
Weibes zu sein, dieses Weibes, empörte
ihn.
Er ging sofort zu Dagmar und fand
sie mit verweinten Augen.
Er wußte Alles und sprach kein
Wort über den Besuch BodoS.
Sein Plan war gesaßt.
Er schrieb an ihn in der liebenswür
digsten Weise, er wünsche ihn morgen
zwölf Uhr in einer dringenden, für ihn
sehr wichtige Angelegenheit zu spre
chen. Als Bodo, vom Portier geführt, die
Komptoirs durchschritt, grüßte ihn das
ganze Personal mit einer Ehrerbietung,
die ihn heftig beunruhigte. Konnten
die Leute schon wissen, daß er seit
gestern gegründete Hoffnung hatte,
einst hier der Herr zu sein?
Ein eigenthümlicher Schauer rieselte
ihm den Rucken hinab, und wie von
Weindunst wogte es in feinem Hirn.
Der Zauber des Goldes, dessen dämo
nisches Rasseln von den Zahltischen
her ertönte, erfaßte ihn wider seinen
Willen.
Dagmar halle wohl ihrem Bater ein
offenes Geständnis! gemacht, das bereits
gestern bei der Bersöhnungsszene, zu
welcher ihn Jsa nöthigte, aus ihren
Lippen schwebte, in ihren Thränen sich
spiegelle. Diesem galt die Unter
redung, zu der ihn jetzt der Kommer
ziemath brieflich gebeten. Jetzt war es
seine Pflicht, seine Neigung offen zu
bekennen, aber auch zu erklären, daß er
TagmarS Hand nicht nehmen werde,
bevor er sich nicht eine selbstständige
Lebensstellung erworben, die ihn vor
sich selbst rechtfertige.
Mit voller Zuversicht trat er ein.
Der Kommerzienrath empfing ihn
weder feierlich noch herzlich, sondern in
strengem Geschäfts!' !e, der Bodo un
angenehm berührte.
Warum machten Sie sich so kostbar
in der letzten Zeit?" fragte er.
Das Examen nahm mich zu sehr in
Ansprach," entgegnete Bodo.
Und nachdem Sie eS vor drei
Wochen, wie ich von Anderen hören
mußte, mit Auszeichnung bestanden,
haben Sie sich erst recht nicht sehen
lassen. UebrigenS ist daS ta Ihre
Sache ! Außerdem waren Sie ja"
ein durchdringender Blick ruhte auf
Bodo, gestern in meinem Haufe
leider in meiner Abwesenheit! bei
den Damen, die Sie so sträflich ver
nachlässigten, Sie haben gewiß büßen
müssen dafür? Richt?" Der Kommer
zienrath schnellte ein kleines Feder
messet' wiederholt in die Eichenplatte
seines Schreibtisches.
Doch nicht Herr Baron" Bodo
war rathlos. Fräulein Dagmar ist
ja immer so liebenswürdig."
Finden Sie? Freut mich! Run
aber zur Sache, mein Freund." Er
rückte den Stuhl vom Schreibtische.
Es ist jetzt Zeit, daß ich mein Ber
sprechen Ihnen gegenüber löse, be
treffs der Anstellung. Oder haben Sie
schon?"
Bodo verneinte, das Herz krampfte
sich ihm zusammen.
Das ist recht. Ich rechnete sogar
auf Sie! Und da bietet sich eben eine
vortreffliche Vakanz "
Er nahm einen Brief, der vor ihm
lag, und las darin. Auf meinem
Eisenwerke in Schlesien Ah bitte,
erschrecken Sie nicht zu früh die
Stellung ist eigentlich für einen in der
Praxis bereits gereiften Mann Sie
rangiren gleich unter dem Direktor,
und wenn Sie meinen Erwartungen
entsprechen wer weiß, was in einigen
Jahren geschieht der Herr ist schon in
hohen Jahren--kurz,' ich könnte für
den Sohn meines besten Freunde nicht
besser sorgen,"
Finks Angesicht rathete sich, und er
sprach mit heftigen Armbewegnngen.
Uni Bodo drehte sich das ganze Zim
mer. An der Wand hing ein Gemälde,
ein kleines Mädchen mit einem Sciiooß
Hunde darstellend Dagmar! Daran
haftete sein Vlick.
Sie trennen sich wohl schwer von
Ihrer Familie, von Ihrem Bater
land?" fuhr der Kommerzienrath fort.
Aber das bringt ja Ihr Fach mit sich
und ein Mann in Ihren Jahren !
Wo bin ich. überall henungekugelt !
Cder glauben Sie etwa für einen
Baron Scharff ja dann" Er zuckte
die Achseln.
Sie rissen sehr wohl, daß ich das
nicht glaube, und daß es nicht das
Verlassen der Familie, des Vaterlan
des in, was mir augenblicklich ich
leugne es nicht zu Herzen geht"
Bodos Stimme war unsicher.
Ich soll das wissen, was Ihnen zn
Herzen geh!? Ich?" fragte der Koni
merzienrath fast drohend.
Bodo fühlte unter diei'm eisigen
Blick keine Kraft wiederkehren. Ein
U.lt dt"..
Widerwille ah'tt ihn. eine l ir.rh i ;
ihm s,!,lu.n-'...-r:!?e inninkii;' A;::ei
gu"g areten Liese Man:;, welch? er
Iieis nur D jarar zuliebe ueri?anS.
.Ja Im:!'. Sie liiiien es- daß ich
Ihre Teil i er liebe und das; meine
Viebe enrideit wild !"
Ein luiliniiches, zwar rafck unterdrück
tei Auüa l en tuet Vedo die Flamme
der Entnmang in das Besicht. Mit
Miibe hielt er sich juir.es.
Sie wissen aber auch sehr wohl."
fuhr er fort, und ein gefahrliches Feuer
glomm aus feinen Augen, daß ich jie
nicht um dcr Millionen willen liebe,
deren Erbin sie ist, daß ich "
Das weiß ich eben nicht," schnitt
ihm Fink gehassig das Wort ab.
Da emptand er wieder den Schlag in
das Gesicht, nur noch schmerzlicher,
weil er von einer männlichen Hand
ausging, einer ungeliebten.
Weil Sie selbst ein so reines,
uneigennütziges Gefühl nicht begreifen
die Mac! k der Veidensck'aft, ür die
alles Gold der Eide Koih ist weil Sie
selbst noch nie geliebt worden sind,
außer Ihres Geldes willen."
Fink wühlte nervös in seinem
schwarzen Backenbart. Auch in ihm
entbrannte lichterloh der Rassenhaß,
wie in der Brust Vedos. Schon hob er
den Arm, um ihm Sie ihiire ;,t: ueifen
da ged.'l.hte er Ji'as! Bodo selbst
lenkte seine Gedanken ans sie cr uar
ihr Bruder !
Die Besonnenheit kehrte wieder, die
Verschmitztheit. Wie thoni war es,
sich von diesem Jungen so einsangen
zu lassen. Das ging a viel einfacher.
Sie sind sehr r.ubesotincii," sagte
er plötzlich in fast väterlich verweisen
dem Tone, nr.d sehr ungerecht. Urthei
len Sie selbst! Ich bitte Sie zu mir,
um Ihnen eine Stellung anzubieten,
um welche Sie jeder Ihrer Kollegen
beneiden muß, welche Ihnen die schön
sten Aussichten erossnet. Sie sagen mir
ans gut deutsch, wie können Sie so
etwas vetlangen, Sie wissen doch, daß
ich Ihre Tochter liebe, und da ich
nicht sofort daraus eingehe und mir
noch da:u eine große Ehre daraus
mache, werden Sie grob, beleidigend.
Ist es nicht so?"
Bodo war betroffen von der schlauen
Wendung. Jetzt war er der Schuldige,
UndanIbare,'Fint der Vater, der Wohl
thatet', der Gönner! Daß er ihn absicht
lich entfernen nullte, wohl unterrichtet
von Allem, was zwischen ihm und
Dagmar vorgefallen, leugnete er ein
fach. Er war diesem Manne nimmer
gewachsen. Dagmar war für ihn ver
loren. Es blieb ihm nur noch übrig,
jede Verbindung mit dem Hause Fink
abzubrechen.
Sie haben recht." sagte er in einem
Tone der Ohnmacht. Ich bin ein
rechter Thor, der gar nicht paßt für
solch' eine hervorragende Stellung, wie
Sie für mich bestimmt. Ich verzichte
darauf, beglücken Sie einen Würdige
ren damit."
Er machte eine kurze Verbeugung,
um sich zn verabschieden.
Fink war durchaus nicht einverstan
den mit diesem Verzicht. Hier war
Bodo ein? ständige Gefahr für ihn.
Ich habe Sie wirklich für verstän
diger gehalten," begann er in dem
Tone des Gekränkten, und vor Allem
für feinfühlender."
Bodo stutzte.
Wie meinen Sie das?"
Wollten Sie wirklich als der Mann
Ihrer Frau gelten, sich der Gefahr
aussetzen, daß die ganze Stadt mit
Fingern auf Sie deutet, als aus den
mittellosen Baron Scharff, welcher
glücklich eine MttlionürStochter ge
kapert?" Er lachte in feinem Innern über
die neue Hoffnung, welche fich in dem
Antlitz Bodos zeigte.
Aber daS wollte ich Ihnen ja eben
auseinander setzen," erwiderte dieser
ganz verwirrt.
Wirklich ! Sie haben es aber nicht
gethan, obwohl Ihnen gerade mein
Antrag einen sehr passenden Anlaß dazu
gegeben hätte."
Herr Kommerzienrath, Sie meinten
wirklich Sie faßten Ihren Antrag "
Bodo versagten die Worte, es war
ihm zu Muthe, als müsse er dem edlen
verkannten Mann zu Füßen fallen und
um Verzeihung bitten.
Ich meinte einfach, Sie sollten vor
Allem einmal anfangen zu arbeiten,
sich eine Lebensstellung schaffen und
dann erst an eine Heirath denken."
Aber das ist ja mein innigster
Wunsch! Und Sie würden mir dann
Tagmars Hand nicht mehr verwei
gern?" Darüber ließe fich dann sprechen,
dann, hören Sie wohl, nicht jetzt.
Jetzt ist es ihre Pflicht als Ehren
mann, meine Tvchler in keinerlei
müßiges Gerede zu bringen. Dieser
selbst, einem unerfahrenen Kinde, wel
ches die Verhältnisse garnicht beurlhei
len kann, den Kopf nicht zu verrücken.
Also, Sie gehen nach Kaschau?"
Mit tausend Dank und Sie sollen
mit mir zufrieden sein."
Davon bin ich überzeugt! Sie
müssen so rasch als möglich Ihren
Dienst antreten. Der Direktor macht
es sehr eilig. Morgen vielleicht und
ohne langen Abschied von Dagmar."
Wenn Sie eö verlangen."
In Bodo schien das Mißtrauen zu
erwachen.
Ich halte es siir besser. Ich muß
es geradezu fordern."
Sie wolle mich ans dem Wege
räumen, damit ein Anderer"
Der Kommerzienrath, welcher sich
gegen das Fenster gewendet, kehrte sich
rasch um.
Ein Anderer? Welcher Andere?"
Graf Wildenberg."
Der Kommerzienrath lächelte spvt
tisch. o wenig Vertrauen haben Sie zu
sich selbst? Ja dann!" Er zuckte die
Achseln.
Bedo war beschämt. Der Kommer
zienrath hatte recht, er beschimpfte Dag
mar und sich selbst.
Ich reise morgen," sagte er kurz.
Abgemacht!" Fink reichte ihn, die
Hand. Ihre Papiere und Instruktiv
cn liegen bereit. Man arbeitet schlecht
mit solchen. Gedanken im Kopf, und
a cn.
eiett ,;:e ein ".V,.ru .
Der ie::!".e;;:e:uatt, blieb ten.'.f
in; ü;i;,er t;.;;!t i: ';e:t, r.uerJem .'!.'
d-a Zrj;:r,er i Knien. Er wat gewiß
nicht If-iru; Kitd Iv.tie Uten melnere
t!::ter!!!i!!'.e Streiche geehrt u::5 sich
iu-.l; Me.iter ae-reut. Im wiiea. Aller
qeaen Alte gei;t das nicht aiideis. aber
letzt emv'and et ein lebkanes U. velia
gen.
Bods gefiel ihm, er wate unbedingt
viel besser geeignet, einst sein Erbe
anzutreten, als dieser leichtsinnige
Gras. Gewi 5 ein Mustergatte. Und
Dagmar liebte ihn.
Warum mußte er der Binder Jsas
fein? War er vetvfli.htek, der eilten
teichtbegreiftichen Reigung seines Kin
des zu weichen, die gewiß bald durch
eine Andere erfetzt winde es mußte
ja nicht gerade der Graf fein.
Wenn er dagegen feine veidenfchaft
zu Jia betrachtete er vergrößerte sie
jetzt absichtlich -die Folgen einer Ver
bindung mit diesem intelligenten, that
krättigen Wesen, das ihm neue Jugend,
neue Spannkraft verschasten wurde
vielleicht die Erfüllung feines glühen
den Wunsches einen männlichen Räch
kommen! Da erwachte in ihm der
Zorn über seine Schranken, aber die
ungewohnten kleinlichen Bedenken.
Der Anfang war einmal gemacht
mit Bodo, den ein böses Geschick in
seine Bahn geworfen. Der häßlichste,
ihm selbst peinlichste Theil der Arbeit
lag hinter ihm. Jetzt handelte es sich
um den Grasen. Er wird ihm weniger
Gewissensbisse machen, aber schwieriger
zu behandeln sein.
Als erfahrener Mann konnte der
Graf über seine schlechten Aussichten
bei Dagmar nicht im Zweisei sein und
doch kam er unverdrossen. Entweder
war er sehr ausdauernd, oder er kaut
gar nicht wegen Dagmar.
Zu Dagmar! Er war gewohnt, sich
nicht zu zersplittern, jedes Gescheht
ganz und aus einmal durchzuführen, er
hatte dabei stets den Vortheil der
Energie des Veginnens. Der Zufall
war ihm günstig, er traf sie allein in
ihrem Zimmer. .Eine große Seltenheit
bei dem intimen Verkehr der beiden
Freundinnen.
Auf den ersten Blick fiel ihm die
große Veränderung auf, welche mit
seinem Kinde seit gestern vorgegangen.
Roch nie sah er es so blühend, so hei
ter, so von einem inneren Glücke durch
glüht. Er wußte, wie es hieß, das
große Glück," und der kühne Mann,
dessen Pläne die Welt umspannten,
fühlte sich so erbärmlich davor, daß er
sich gewaltsam in die Brust werfen
und eine strenge Vatermiene annehmen
mußte, um seine hohle Würde zn be
wahren. Das Mädchen achtele jedoch darauf
nicht, warf die Stickerei weg, mit
welcher es eben beschäftigt war und
eilte mit einer Herzlichkeit auf ihn zu,
die ihn noch mehr verwirrte.
Du, zu dieser Stunde bei mir?
Das ist ja etwas Unerhörtes! Jetzt
setze Dich nur gleich schon her, fort
kommst Du mir so rasch nicht und ein
so böses Gesicht darfst Tu auch nicht
machen. Soll ich Jsa rufen?"
Rein! Rein!" Er winkte euer
gisch ab. Ich bin ja ohnehin förmlich
hierher geflüchtet vor all' den Men
schen und Geschäften." Er machte eine
Bewegung des Ekels. Du weißt es
ja nicht, mein Kind, wie schön Du es
hast in Deiner sorglosen Ruhe! Rur
einen Tag mochte ich mit Dir theilen!"
Er sah sich wirklich mit jehusüch
tigem Ausdruck in dem Zimmer umher,
welches trotz seines vornehmen Reich
thums die kindliche Bewohnerin mit
ungetrübtem Seelenfrieden verrieth,
und zwar durch unzählige Kleinigkei
ten, die ihm jetzt besonders auffielen
selbstgemachte Blumen, eine kleine
Mineraliensammlung sorgfaltig ge
ordnet. Int Halbdunkel einer Rische
ein niedlicher, blumengeschniückler
Hausaltar mit Spitzenlildern, rothen
Wachsterzen und allerlei zierlichem
Tand um eine Marienfigur aus Elfen-
dein. Zuletzt blieb sein Auge an einer
Photographie haften, welche auf einem
Tischchen stand. Graf Wildenberg im
Jagdkestiini !
Sie verletzte ihn jetzt geradezu in
diesem Rannte, der ihn so sonderbar
heimlich nnmuthete und längst gestor
bene Erinnerungen heraufbeschwor. Er
überhörte darüber ganz die wohlge
meinte Strafpredigt, welche ihm Dag
mar hielt, daß er sich gar keine Ruhe
gönne, was er denn mit all' feinen
Reichthümern wolle, für wen er sie
denn sammle !
Diese letzten Worte trafen wie ein
Hohn sein Ohr. Für den, gab es in
ihm die Antwort, für den Mann dort
mit der Flinte unter dem Anne, der
Dein Kind nicht einmal liebt.
Er ging darauf zu und nahm das
Bild vvm Tischchen.
Wie kommt denn Graf Wildenberg
dazu, Dir sein Bild zu schenken und
Du, es hier vor Aller Augen aufzu
stellen?" Er halte den eigentlichen Zweck sei
nes Kommens völlig vergessen, und eS
war ihm wirklich ernst mit seinem Un
ntuth. Dagmar lächelte sonderbar. Hat es
mir auch gar nicht geschenkt, fällt ihm
gar nicht ein, und ich habe es auch
nicht aufgestellt"
Wer sonst?" fragte der Kommer
zienrath. Dagmar winkte mit den Augen
verschmitzt nach der Thür, auf der rech
ten Seite des Zimmers. Sie hat es
nur vergessen."
Jsa?" Der Kommerzienrath stellte
das Bild mit einer heftigen Bewegung
zurück. Ratiirlich, ihr Jugendfreund,"
fügte er herb hinzu.
Ratiirlich!"
Tagntar lachte schelmisch und seufzte
dann drollig auf, wie unter der Vast
ihres Geheimnisses.
Run ! " Der Komnierzienralh sprach
es herausfordernd.
Hast Du denn wirklich gar nichts
gemerkt?" fragte Dagmar, ihren Arm
zärtlich um den Hals des Vaters schiin
gettd. Dieser löste ihn rauh. Ich habe nur
eines aemerkt. daß der Gras in einer
.t-'a.-t ieenmt
We:e meinen. n:uu rer.el-n,
lre:che Dich tomprru ,:u..-.! m;:i:. ce
wäre schon tarnte seine Piliel t aeive--seit,
gegen mich cUcv.ti zusein," te
merkte der Komme, ziematl,. ab;d;tliel;
aus die Andeutung einer loebter nicht
eingehend.
Also, Du glaubst auch, daß er mir
zuliebe kommt, der unglnchseligeuMil'
tionenbraut?'
.Auch? Wer eilanbt es deuir nach?"
ragte der Rath ubemischt.
Baron Bodo ! Er macht dem armen
Grasen denselben Vorwurs. Ich fcabe
mich sogar tüchtig gezankt mit ihm."
Das wird it , liniier schöner ! Wie
kommt denn dieser Baron Bodo dazu,
sz etwas Dir gegenüber zu behaupten?
Doch davon spater. Du glaubst also,
er te'mtnt Jsas wegen, der Gras?
In mein Hans?" Der Koinmerzien
rath rief die letzten Worte in heller
Er-.triirning.
Dagmar legte ihm den Finger auf
den Muud.
Bfi! Das ist ja ein Geheimniß!
Wenn sie wüßte, daß ich es Dir verra
theit!" Ick, will aber keine Geheimnisse
in meinem Hans, hinter meinem
Rucken."
Der Kommerzienrath stampfte zornig
mit dem Fuße.
..Und Diel, zut Vertrauten derselben."
Er ging erregt mit gekreuzten Armen
im Zimmer umher. Sie soll ihre
Viebeleien in Scharfseniiein treiben, so
viel sie will, aber in meinem Hanse
nicht. Ah, deshalb also der hiesige
Aufenthalt? Das habt Ihr wohl mit
einander so ausgemacht ! Warum hei
rathet er sie denn nicht? Auf was
wartet er denn?"
Aber sie sind ja Beide arm, Papa,
ich wollte schon lange mit Dir darüber
sprechen."
Auch noch! Soll ich sie wohl aus
statten und dem herabgekommenen Gra
seit auf die Beine helfen? Doch,
warum ereifere ich mich denn ! Tu bist
ein Kind, ein albernes Kind. Es ist ja
nicht so. Der Graf kann an eine solche
Heirath nicht denken, er ist rninirt. Er
muß nach Geld heirathen."
Dagmar sah ihren Vater mit uuver
hehlenem Erstaunen an.
Und deshalb glaubst Du, daß er
meinethalben kommt, und würdest eS
lieber sehen, als "
Warum nicht? Wenn er Dich liebt
und er liebt Dich, ich weiß es ich
sehe " Fink war in höchster Erregung.
Aber, Papa das muß ich doch bes
ser wissen und vor Allem ich liebe
ihn nicht!"
Sie sprach die letzten Worte mit
einer überraschenden Energie.
Ah, da haben wir es ja. Du liebst
ihn nicht weil Dir ein Anderer den
ttopf verdreht hat! Das soll ihm aber
teeuig nützen diesem Anderen und Dir
auch nicht. Gefragt muß ich doch auch
noch werden. Du wirst ihn sobald
nicht mehr sehen"
Bodo!" rief Dagmar angstvoll.
Ja. Bodo! Er ist bereits unter
toegs nach Kaschau. Ich habe ihm dort
eine vortreffliche Stellung angewiesen,
für die er mir nnr dankbar sein kann."
Fink Halle über den Dolchstich, wel
chen Dagmar ihm eben tittbewußt ver
setzt, jede Rücksicht auf sein Kind ver
zessen, jede Vorficht, die ihn schweigen
hieß, so lange Bodo noch nicht die
Stadt verlassen. Er sah nicht ihre
Todtettbläsfe, ihre Thränen. Er sah
nur allein feinen Plan jämmerlich ge
scheitert und alle, die er je geschmiedet,
olle, durch deren Ausführung er seine
Millionen errungen, erschienen ihm
nichtig dagegen.
Ohne Abschied!" schluchzte Tag
mar. Fink zögerte einen Augenblick. Wie
Tu siehst," sagte er dann kalt.
Diese Worte übten denn doch eine
schlimmere Wirkung, als er ahnte. Er
hatte kaum noch Zeit, Dagmar zu
stützen. Schwer aufstöhnend, sank sie
in seine Arme.
Jetzt regte sich doch das Batergefühl
in ihm, das Bewußtsein seiner schür
kischen Handlung. Er rief zärtlich ihren
Rainen, indem er sie auf das Sopha
niederließ. Wurde er nicht schmählich
hintcrgangen in seinem eigenen Hause,
redete er sich zur Entschuldigung ein.
In diesem Augenblick trat Jsa ein.
Sie kam ihm sehr ungelegen, er fühlte
zu sehr seine Unfähigkeit, sich in so
heikler Lage zu benehmen, außerdem
fürchtete er den Groll gegen sie, der
ihn erfüllte.
Jsa sah erstaunt aus die sonderbare
Gruppe. Was fehlt Dagmar?"
Ein plötzliches Unwohlsein. Läuten
Sie doch dem Madchen," rief Fink
barsch.
Ich leiste ihr jetzt bessere Dienste,"
sagte sie, zu Dagmar tretend.
Das beruht, scheint es, auf Gegen
seitigkeit," erwiderte er, Jsa scharf
ansehend.
Da erwachte Dagmar, kaum von
Jsas Hand berührt, und sah verstört
um sich, dann brach sie in einen hef
tigen Thränenstrom aus.
Laßt mich allein, ich bitte Euch."
Der Kommerzienrath zögerte. Jsa
durste nicht allein bleiben bei Dag
mar, bevor er sie gesprochen.
Ich glaube auch, das Beste für sie
ist Ruhe. Ich werd? den Doktor rufen
lassen."
Dagmar lächelte herb und schüttelte
den Kopf.
Ter Kommerzienrath machte Jsa ein
stummes Zeichen, ihm zn folgen.
Sie küßte Dagmar zärtlich. Ve
ruhige Dich ein wenig, dann erzählst
Du mir Deine Schmerzen. Richt
wahr?"
Dagmar nickte apathisch.
Jsa entfernte sich mit Fink.
Vodo war bei Ihnen?" fragte sie,
kaum aus deut Zimmer.
Allerdings."
Dann weiß sie Alles! Sie waren
unnütz grausam mit Dagmar. "
Ich hasse Heimlichkeiten in mei
nein Hause."
Heiiniichtetten? Das sind für Sie
noch Heimlichleiten?" Js.t lachte.
(Forlsetznnli folgt.)
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