Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, April 11, 1895, Image 10

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    lil
Z?g tfbrnanbo kucchk'i.
Dn Zug flog in rasend Eile aus den
vchienen dahin.
Da llde Schnauben der Lokomotive,
M rasche,. tlt der Kolben, da, ech.
im und Rasseln der Wagen all da
Getöse drang wie liebliche Mustk an mein
Ohr. Ich suhr wie der Blitz an Tör.
sein und Stationen voräber, durch wilde
Pampa oder dichte Wilder; ich wurde
den gewaltigen Stachen ncioi
Tunnel verschluckt oder aus wankenden
Brücken über furchtbar iEtn ge,ozieu,
dert.
61 war meine erste Reise in Amerika,
?aklreicd und verschieden waren die Ein,
eiück, die ich erhielt. Frisch au dem
konservativen Enalavd kommend, er
and ick bier um erftevmal den tollkllh
en Geist, den .go.ahead' Charakter der
Söhne Uncle Sam. , Groganig.
kett dieser noch wilden Natur, welche die
jlh Energie einer Handvoll Abenteurer
bezähmt hakte, regle mica an, oegeiwn
mich! Ich suhlt mich glücklich, geneigt,
alle zu bewundern, in allem Poesie ,u
finden, so in dem Schweif glühender
Funken, welche der Zug in feinem rasen
den Lauf hinter sich her zog und die im
Dunkel der Nacht wie eine Myriade
rother Dämon tanzten.
Ich hatt den Personenzug on Dalla
nach San Antonio versäumt, aber durch
ine glücklichen Zufall in einem Erpreß,
zug einen Platz im Sonderwagez eine
Bahnbeamten erhalten.
Bon den rzthmischen Schwankungen
de Wagen leicht gewiegt, in sanfte
Träumen versunken, von Glück gesättigt,
ließ ich sinnend alle die Ereignisse an mir
vorüberziehen, welche wie durch Zauber
den bescheidenen Lauf meine Leben ge
ändert hatten.
Ja. ich hatte Ursache, mich glücklich zu
reisen! AI armer Eommi mit zwanzig
Schilling die Woche zu Bette gehen und
al reicher Mann ausflehen, ist etwa,
da nicht jedem xassirt. Aber diese so
seltene Etwa mir war e beschieden,
wenn ich meinen Sinnen trauen sollte,
oder richtiger gesagt, jenem gesiegelten
und eingeschriebenen Brief, der mir von
der andere Seite bei Ocean zugegan
gen war, von den Herren Tkip, Strip &
Solicitor. in Aufttn. Tera.
Theurer Brief! Theurer Onkel I der
Du da Mißgeschick hattest, im zarten
Alter von vicrunbneunzig Jahren zu fter
len, der Du den glücklichen Einsall hat,
teft. Deinen geliebten Neffen au der
Karten Knechtschaft ine Counting-House
m der ehrbaren staot Newcsftle upon
Tone zu ziehen, um ihn, wie tt eines
wahrhaft großen Manne würdig, auf
ttnen Platz zu stellen, wo er Deinem An
denken Ehre machen kann! Tausend Dank
für da Mtlliönchen Dollar, da Du
mir hinterlassen! Ruhe in Frieden! Und
en die Segenswünsche eine beküm
merten Neffen dort oben, wo Du ge
iß hingekommen, etwa werth find,
dann sollst Du deren so viele haben, wie
Du nur willst! Du warft zwar bei Leb,
zeiteu ein bischen ungeduldig mit mir und
ich erinnere mich noch gut einer gewissen
Züchtigung, di Du mir gabst, als ich im
jugendlichen Feuer und begierig, di mit
fs vieler Mühe eingeprägten Regeln der
Gymnastik und Arithmetik praktisch zu
üben, auf Deine Bäume kletterte und
in paar Deiner LieblingSbirven .weg
nahm. Aber mein Seele ist groß.
mülhig, und ich wiederhole: Ruhe in
Fn-denl und sei versichert, daß Dein
dankbarer Neffe von Deinem Gelde au
te Gebrauch machen wird aber, halt!
alter Sünder!.... Wozu jm Klausel
m Btmem Testament Warum soll ich
ein Nichte Jennu hetrathen i . . . .
Jnny!....JennyI.... Wenn da so
tu Tnpu ist wi Du, Deine Jenny . .
na, danke schön, dann bleibe ich lieber in
meinem Comptoir und.... Aber wie
steht doch in dem Brief der Herren Skip,
wir uns öo.? Ich zog, wohl zum
zwanzigftenmale, di kostbar Botschaft
au der Tasche und la sie noch einmal,
obgleich ich sie nachgerade auswendig
ragte:
Austin. Tera, U. S.
14. Juni 1894.
Hippolit Verdi, Ekq.
Newcaftle upon Tyne.
Geehrter Herr!
Unser sehr werther Klient!, Mr. John
Jacob Hamilton, von hier, Ihr Oheim
,on mütterlicher Seite, ist am Morgen
de 7. diese Monat verstorben. Er
hat Ihnen sein Vermögen, da sich auf
40,000 Acre Lande in Tera am Colo
rado und 720,000 Dollar in Geld und
Werthpapieren leläuft, unter der aus
drücklichen Bedingung vermacht, daß Sie
Miß Jenny Hamilton, feine Nichte und
Ihr älteste Cousin, heirathen. Falls
Sie diese Bedingung nicht annehmen,
haben wir Auftrag, Ihnen ein Legat von
10.0G0 Dollar auszuzahlen. Das Wer,
mögen geht dann auf Miß Jenny Ha,
mitten über.
Behuf Entgegennahm weiterer Aus
tonst wollen Sie sich sofort nach Ihrer
Ankunft in Amerika nach unserem Bu
nau, K....Str. No. 17, Auftin.be
müh,.
Wir werden daselbst täglich zwischen
10 und 12 Uhr zu Ihren Diensten stehen.
Hochachtungsvoll
Skip, Strip und Co., Solicitor.
Fürwahr, ein komischer Stil! Warum
sagen sie nicht wenigsten, ob dies mein
Cousin schief, bucklig der blind ist oder
was sie sonst sür Fehler hat? Weshalb
geben sie nicht wenigsten ihr Alter an?
so ungefähr, versteht sich! Wozu diese
Unklarheit! O, dies Dummköpf!. . . .
Wenn ich nun erst da wäre!
Während ich diesen Gedanken nachhing,
stemmt ich mich kräftig gegen die Nück'
and, indem ich die Füße auf die gegen.
Ein Abenteuer im Lande
Yankees.
überlicgend Bank stütz!', al könn ich
vavurch oea ug veicaieunigea. .o
trieb mich die Ungeduld, etwa von mei
ner Cousin in fahren! Und vier Stun
den vier Stunden sollte ich warten
Noch vier Standen in diesem fahrenden
Käfig fitzen vier endlose Stunde mit
nur ttvem Aufenthalt oo nur zehn im
nuten in Kendelia.
Während meiner Fahrt über den
Ocean und ii zu diesem Augenblick
hatt ich an nicht andere gedacht l an
da unverhoffte Glu5, nie, groge Ber
mögen zu erden. Aber jetzt, wo da ge
svenfttsche Bild dieser Cousine davor auf
taucht, mit der Möglichkeit, daß sie ein
halbe Dutzend körperlicher oder geistiger
gehler haben kovn letzt vrannl ich
vor Begierde, anzukommen. Aber erst
mußt ich noch diese vier Stunden Elfen
Kahnfahrt, Minut auf Minut, oer
bauen. Wenn ich für dies entsetzlichen
vier Stunde nur irgend etwa zu thun
gehabt hätte!
Da Coure war schwach erleuchtet
Ich hatte geglaubt, alleia zu sein, sah
aber jetzt zu meiner Verwunderunz. daß
noch ein zweite Person im Abtheil faß
in Person, di ich in meiner Erregung
und weil fie vom Schatten einer Gardine
halb verdeckt war, nicht eher bemerkt
hatte. E war ein Dame, oder viel,
mehr ein junge Mädchen von 17 ii 13
Jahren in Schwarz, die m eine ck ge
lehnt so ruhig schlief, al ob fie sich in
ihrem Bette befände. Wirklich, die ame-
rikanischen Mädchen haben Muth, daß
sie sich so allein, de Nacht, in einem
fast wilden Lande, auf die Eisenbahn
wagen! Aber wenn in Mädchen allein
reift, dann verliert eö viel von der kindt.
scheu Furcht, di seinem GelchlecZk eigen
ist, und was mir, al Italiener, höchst
merkwürdig erschien, war in der neuen
Welt etwa ganz Alltägliche.
Wa hier aber weit mehr mein Auf-
merksamkeit fesselte, da war di wunder
bar Schönheit diese Mädchen. Gro
ziö auf dem Sitz nach hinten gelehnt,
den Kopf leicht gegen die gepolsterte
Rückwand geneigt, mit dem sanften
Schein der verschleierten Lampe voll aus
ihren Äugen war sie ein Brlo von zar
teste Helldunkel, da de Pinsel eine
Rembrandt würdig gewesen wäre! Die
Linien ihre Gesicht waren uvgewöhn
lich zart und ansprechend. Der ge
schlössen, fein geschnittene Mund ver
rietb einen edlen mit einer gewissen Be
ftlmmthelt gepaart Charakter. Die
tiefschwarzeu Haar, welche da Rütteln
de Wagens in wenig zerzaust hatte.
umrahmten die alabasterweiße Stirn mit
launischen und koketten Löckchen. Ein
leiser Zug von Melancholie lag auf dem
schönen Gesicht und ließ es fast noch
schöner erscheinen. Sie war in einfacher
und schwarzer Kleidung, und die Taille
schmiegte sich eng der Büste an, "lche
noch nicht voll ntwickeue Forme zeigte,
wie ine schon Blume, die sich eben off
nen will. Und die gewählte Art, wie die
Falten de vielsaroenen Plaid, in da?
sie sich leicht eingehüllt hatt, über die
zierlich Gestalt fielen, ließ erkennen,
da die Traqertn nicht nur ein seinen
Geschmack, sonder auch künstlerisches
Gesühl besaß.
u mochte so ein Viertelstündchen un
t:r meiner stille Beobachtung, oder des-
ser gesagt, unter meiner Bewunderung
verharrt habe denn ich bin und bleibe
ein begeisterter Freund deS Schonen, in
welcher Form e sich auch zeigen mag ,
al meine liebe Rkifegesähitin die Aug?v
öffnete. Ich kann die Worte nicht sin
den, um die Schönheit dieser Augen zu
beschreiben. Sie strahlten im reinsten
Blau und war von langen, tiefschwar
zen Wimper beschattet. Ich war einen
Augenblick wie vom Schwindel ergriffe;
ich fühlte mich von ihr unmillkürltch an.
gezogen, oezaubert.
,O, Cousine Jenny dachte ich.
.wenn Du wüßtest, welchen Gefahren
man aus der Reise auegesetzt ist, wärst
Du bann nicht herbeigeeilt, um mich un
ter Deinen Schutz zu nehmen? !
Di Ausdauer, mit der ich die reizende
Amerikanerin beobachtete, mochte ihre
Aufmerksamkeit erregt höben. Denn
ohne den Kopf zu heben oder ihre Lage
zu andern, sah sie mir fest tu die Augen,
wobei ihr Blicke Erstaunen und Neughr
auSdlückten. Kein Zweifel, diese Mäd
chev war ihrer selbst sicher und wußte
ihr Gefühle zu beherrschen. Ich kam
mir etwa indiskret, um nicht zu sagen,
unhöflich vor und senkte unter diesem
freie und ruhigen Blick unwillkürlich
die Augen. Dabei merkte ich, wie ein
leichte spötti che röcheln ihr Lippen
kräuselte. Sie suhlt ihren Sieg und
freute sich dessen. Ich faßte da aber
al ein Herausforderung auf: ich hob
plötzlich dte Augen, entschlossen, mich
nicht besiegen zu lassen. Aber wie er,
schrak ich, als ich die Veränderung merkte,
die in dem hübschen Gesicht vor sich ge,
gangen war. E war leichenblaß ge,
woron, und di Züge waren in unsag'
baren, geheimnißvollem Schrecke ver
zerrt. Sie schien in einem Starrkrampf
versallen zu scn, so glanzlos und entsetzt
war der Blick der vor wenigen Minuten
klaren und neckischen Augen. Ich wollte
eben fragen, ob sie sich unwohl fühle,
al ihre Züge mit wunderbarer Elastizi,
tät ihren früheren Ausdruck, die Augen
ihren heitert Glan, die Lkxpen ihr
rachela annahmkn.
.Sie ist verrückt', dachte ich, .armes
Kind!'
Und der Gedanke diese entzückende
Wesen von einem so furchtbaren Geschick
betroffen zu wissen, preßt mir da Herz
zusammen.
.edal mt. Twillght', rief sie plötz
lich, .kennen Sie denn alte Freunde nicht
mehr? Ich hoffe, Ihre Augen find nicht
schlechter geworden, seit wir im vorigen
Jahr zusammkn in den schottischen Hoch
landen waren? O, Mr. Twilight, rief
fie, e freut mich unendlich, Sie wieder
zusehen. ,
Zugleich griff sie mit ungewöhnlicher
Energie nach meiner Hand und schüttelte
sie kiasttg, wöbet st ihr inen igevar.
tigen Druck gab, dt Augenbrauen zu
sammenzog und mich se, teil ansah
Ich war wie vom Blitz getroffen au
einen solchen Angriff nicht gefaßt. Sie
war verrückt, kein Zweifel! Ich über,
legt noch, wa ich antworten sollte, all
ge mein Hand, di fie noch immer ia der
ihilgen hielt, wieder in einer &i
drückte, di noch bezeichnender al da
erste Mal war. Zugleich nahm ihr ist
ficht ein so erschütternden Ausdruck i!
Schmerze und inständiger Bitte an. daß
ich mich entschloß, ihr nicht zu wider Ixre
chen sie nicht au ihrem Wahn zu reißen
Ich antwortete also:
.Gewiß, Miß Ersord, gewiß erinnere
ich mich noch Ihrer und der schonen .Seit,
die wir zusammen verlebt haben. Mein
Gott, hab' ich mich damilS amüstrt! Aber
wie geht denn bei Jhuen? Wa macht
Ihr Vater? und Gemma? und die
alte Lilly? und Ihr Schweflerchen?
Alle wohl?.... Da, ist wirklich ein
glücklicher Zufall, daß wir uv wieder
'mal treffen. Ich fing eben an, mich hier
im Wagen entsetzlich zu langweilen
so allein und....'
.Verzeihen Sie, Mr. Twilight, aber
Sie erinnern sich ewig noch der ,Pan,
dora', auf der wir über den Atlantic
fuhren, und ihre Kapitän ein ercen,
irischer Mensch, nicht wahr? aber so gut.
so herzenlgut ! . . . . Wissen Sie, daß der
arme Mann todt ist?'
.Todt!' rief ich au, indem ich da
größte Erstaunen heuchelte, .wer hätte
da gedacht! So jung und krasttgl...,
Hatten Sie ihn noch einmal gesehen, seit.
dem wir in England gelandet waren?'
.Da nicht, aber sein Bruder bracht
un di traurig Nachricht. Wissen
te, daß der Kapitän ein wenig in mich
verliebt war? Nun gut, er hatte vor
seinem Tode seinen Bruder gebeten, mir
seine letzten Grüße zu bringen. O, dieser
Bruder, ei Original! und ine Nase
hatte er, nein, eine Nase I . . . .
.Oho, In Nase!.... wa denn für
eine Nase?'
.Eine Nase', fuhr mein Gegenüber
lebhaft fort, .eine Nase, wie ich nie etwa
Sehnliche gesehen hab, und Et. Mt
Twilight, gewiß auch nicht, nein, zu
komisch ! . . . . Erlauben Sie mir Ihren
Bleistift, ich will versuchen, aber ver
sprechen Sie mir, nicht gar zu sehr zu
lachen.'
Ich gab ihr den Bleistift. Sie nahm
ihr Notizbuch und zeichnet in paar Mi
nuten, dann reichte sie e mir.
.Sehen Sie, fehen Sie bloß, wag der
Mann für eine merkwürdige Naie hatte!'
Ich nahm da Buch, fand darin aber
zu meinem Erstaunen kein Ras oder
ähnliche Zeichnung, sondern nur dies
Worte:
.Um Gotte willen, bleiben Sie ruhig!
Halten Sie mich nicht für verrückt. Unter
Ihrer Bank liegt ein Mann versteckt.
Er weiß nicht, daß ich ihn gesehen hab.
Ec hat lnn Revolver. Schreiben Sie
hier hm. wa Sie thun wolle.'
Ich wußt sofort, wi di Sacht lag.
Ich verstand da seltsame Benehmen met
ner Reisegesährtin, den Schrecken, der
eine Augenblick ihreZugt entstellt hatte.
Ich war voller Bewunderung über den
ruhigen Muth, den fie lewie. Aber e
war keine Zeit zu verliere. Ich nahm
die heiterste Miene voa ter Welt an und
brach in herzhafte Lacheu au.
.Haha. Fiäulein, Ihr Benjamin ist
wirklich et drolliger Kauz! .... Ich sehe
übrigen, daß Sie von meinen Stunden
xrofttirt haben Sie zeichnen jetzt viel
besser. Nur ein möcht ich bemerken,
sehen Sie, ich glaub, Ihr langnafiger
Freund würd sich noch wirkungsvoller
auSnehmen. wenn Sie ihm statt des Cy
linder eine Nachtmütze aufsetzten. Etwa
so, wenn wie erlauben, zeichne ich S hin
Und ich schrieb auf da, Blatt:
Haben Sie leine Furcht! Fragen je
mich, wie weit ich fahre, und aus meine
Antwort sagen te, ader deutlich, daß
Sie fünftausend Dollar bei sich haben
und, da man nie weiß, wa für Leute
einsteiaen könnten, da (ÜTminee für fieb
reservirt h'aben möchten.'
.Ja, l, i haben recht! O, die
komische Figur! .... Ich möchte sie ihm
wirklich zeigen, wenn ich ihn sehe. Ich
fahr nach Auftin, Mr. Twilight, und
ch hoff, daß ich so lang das Vergnügen
Ihrer Gesellschaft haben werde.'
.Ach. da thut mir recht leid. Frau
lein, ich muß aber in Kendelia, der
nächste Station, auöfteigen. Ich
werde also nur noch eine Stunde das
Vergnüge haben,' sagte ich, auf meine
Uhr fehend. .Kann ich Ihnen vielleicht
ia Kendelia nützlich sein?' .
.Ach ja! Si können mir inen Ge,
allen thun. Ich habe sünftausend Dol
lars i meiner Tasche und möchte, wenn
Sie in Kendelia aufsteigen, nicht gerne
mit Fremden weiter fahren. Besser
allein IS in schlechter Gesellschaft, nicht
wahr? Seien Sie so freundlich, mit
dem Stationsvorsteher zu sprechen und
ihm zu sagen, daß ich das Coupe für mich
reservirt haben möchte. Hier find hun
dert Dollar, Mr. Twilight, ich denke,
die werden genügen. E ist nicht ange.
nehm, aus der Reise so viel Geld bei sich
zu haben!'
.Allerdings, yrsuiem, antwortete
ch, glücklich, daß ich mich so gut verftan-
den hatte. .Ich werde e schon so ein.
richten, daß Sie allein bleiben. Und
hier, damit Sie sich nicht langweile, ein
paar Zeitungen, dte Ihnen in den zwei
Stunde von Kendelia bis Austin Ge
ellschast leisten mögen.'
Auf den Rand der Zeitung hatte ich
Folgende geschrieben:
.In Kendelia werde ich auöfteigen und
den Stationsvorsteher und die Polizei
benachrichtigen. Sie bleiben fitzen, aber
obaid ich ausgestiegen bin, bemerken
Sie, daß ich meinen Schirm vergessen
habe und bringen ihn mir nach. Ihre
Tasche lassen Sie auf der Bank liege
la wird den Dieb irr fahren. Sobald
Sie eu dem Wagen find, haben Sie
keine Furcht. E wird dann fcho alle
voa selbst gehen. Entweder der Die
flieht mit Ihrer Tasche, in der Sie
hoffentlich keine Werih!achen haben, oder
er bleibt, bi sich der Zug wieder in Be
wegung gesetzt hat, um ungestört handeln
zu können, so rech! i
Meine Gefährtin nahm di Zeitungen,
la, wa ich geschrieben, und steckte fie in
die Reisetasche. Dana that fie, al
könne sie diese nicht wieder schließen, und
reicht fie mir mit den Worten, ich möcht
doch versuchen, ob ich sie nicht zubekäme,
Ich verstand ihr Absicht. Schnell zog
ich eine Börse und et Lederetui heraus
die einzigen Werthsachen, dte darin z
sein schienen, schloß di Tasche und ga
sie ihr zurück.
Der feurig Blick und der warme
Handedruck, mit denen sie mir rankte,
sagten mir deutlich, daß ich e gut ge
macht hatte.
Während einiger Minuten bliebe wir
schweizsam. Meine Gesährtin hatte sich
wieder zurückgelehnt und sah ich lächelnd
an. Ich fühlte, baß ich die W,se a
beten könne, das den Muth hatte, ia fok,
cher Gefahr zu lächeln, und ich zitteite
bet dem Gedanken, daß der Dieb, ,r
dacht schöpfend, da End unserer kleirei
Verschwörung überstürzen und zum Vor
schein kommen könne, ehe wir in die Sa
tton einliefen. Ich halte meinen Revo!
ver, ohne den ich nie reiste, aus der Tasch
gezogen, und hielt mich bereit, den RSu
der niederzuschießen, sobald r sich zeigen
wurde. Vrtvgender aber war die Ge
fahr sür meine Gefährtin, di vor dem
Laus seiner Pistole saß. Und dalei spielte
fortgesetzt daS ruhige Lächeln um ihre
Lippen! O, diese Amerikanerinnen!
Wie S Gott gefiel, ging auch diele
uual voruvtr. BerZug fuhr lang amer,
wir langten in Kendeltastation an. Ich
erhob mich und nahm mit geräuschooller
Herzlichkeit von meiner Gefährtin Ab
schied, und fie versprach, mich in acht Ta
gen zu besuchen. Wir drückten un mehr.
mal die Hände, und ich muß gestehen
daß die Wärme, mit der wir dieser Höf
lichkettkpflicht nachkamen, oo meiner
Seit wenigstens aufrichtig war. Endlich
stieg ich aus, und Ine Minute später
folgt mir meine reizende Gefährtin mit
meinem Regenschirm.
AIS wir zurückkamt, geschah die mit
zwei Polizisten und einig, n anderen oe
maffneten Lmien. Aber da Nest war
leer. Der Dieb war, wie zu erwarten,
mit der Reisetasche verschwunden. Wir
waren der Gefahr glücklich entronnen!
Eine Viertelstunde nach diesem Vorfall
etwa andere al ein .Vorfall' ist
so etwa ia Amerika nicht saßen wir.
mein Reisegesährtin und ich, gemüthlich
in unserem Coupe, diesmal Seite an
Sei!, und beglückwünschten einander zu
dm guten Erfolg unserer Kriegslist.
Ich hätte nie geglaubt, daß eine Dame
so viel Geistesgegenwart und Muth be-
sitzen könne und sucht ihr meine Bewun
derung auszudrücken. Sie nahm meint
Lobsprüchk mit einem leichte Lächeln ent
gegen, als sei das, wa sie gethan, daS
llernatSrlichste von der Welt. Der Zug
fuhr wieder mit rasender Schnelligkeit,
und wi ich vor zi Stunden zwei tau
s:od Dollar gegeben hätt, um ihn zu ie
schleunigen, so gälte ich jetzt gern die dop
pilte Summ gegeben, wenn ich damit
seine Fabrt um mindestens einen halben
Tag hätt verlängern können. Mit einer
so reizenden und liebenswürdigen Ge-
fahktin wäre ich getrost tn Jenseits ge
gangen.
Wir wäre In dieser so aufregenden
stunde gute Freunde geworden, wte er
zählte mir, daß fie eine Waise sei, und
nach Austin gehe, um dort bet Verwand
ten zu leben. Ich, mit der Lebhaftigkeit
und Freimüthigkeit die meiner Jugend
und namentlich meinem südländischen
Charakter eigen sind, erzählte ihr alle
meine Erlebnisse, malte ihr meine Hoff'
nuugen aus, meine Luftschlösser, und er
wähnt schließlich auch den famosen Brief,
den ich au der Tasche zog und den wir
zusammen lasen.
.Und kennen Sie Ihr Coufln wirk
lich nicht?' fragte meine Gefährtin mit
leichtem, spölii chen Röcheln.
.Nicht im Traume! Ich wußt nicht
tnmal. daß ich ine habe.'
.Dann müssen Si ja sehr neugierig
ein, fie kennen zu lernen.'
Da war ich auch, aber mein Enthu
flaSmu hat sich t dieser Stunde bedeu,
tend abgekühlt,' sagte ich, ihr stet ir.S
Auae feh'nd.
.Oho Woher kenne Glauden sik
vielleicht, daß fi? häßlich ist?' fie er.
röthele bei diesen Worte bis über die
Ohren.
.Da gerade nicht, obkchon ich sogen
muß, daß dte Herren rip, stllp & &o.
in ihrem Brief etwas deutlicher fein
konnten. Thatfache ist. daß e mich
nicht im mindesten mehr interesstrt, wer
meine Couflne ist noch wie sie ist.'
.Oh. Oh, ich seh: El sind weiter.
wendisch wie alle Männer. Und können
Sie mir wehl sagen, woher diese plötzliche
Sinnesänderung kommt?'
.Nun out, Fräulein, Sie werden viel-
leicht schlecht von mir denken, aber ich
will aufrichtig sein und ganz offen zu
Ihnen sprechen, eildem ich te ge,
eben habe, seitdem ich zuren vewua,
dernSwerthen Muth und Ihren lieben,
würdigen Charakter erkannt yave. tu
e mir unwSzlich, an mein Cousin zu
denken.' Und alle gewöhnliche Vor.
ficht beiseite werfend, suhr ich nun sott:
.Sie werden mich ausiamen, aver iq
bitte Sie nur um eins: glauben Sie mir,
Fräulein, glaube Sie. wa ich Ihnen
aae: Ich liebe Sie ich hade te seit
dem Augenblick geliebt, wo ich Sie vor
zwei Stunden schlafend gesehen, so
chgn. da ie mir wie emnzt eriazie,
nen. Ich weiß: wie viel Jahre ich auch
leben mag, di Erinnerung an Si wird
nie in meinem Herze kriö'chen.'
,S lieben mich, mein Herr? Ader
da ist höchst unglücklich, und ich bedaur
ei un Jhretwezen! Wa müßte Ihre
Cousin denken, wen sie da erführe?'
.Wa liegt wir daran? Waum sollte
ich mich dessen schZmen? Ich bin ent,
schlösse, mein? Coufln alle zu sagen,
und wie schön fie auch sei mag, ich
schwöre, daß ich si nie Heirathe werde
ein, viemal! Ich trage Ihr Bild in
meinem Herze ad würde w Ehrlottg
keit begehen, wollte ich mein Cousin
heirathen, da ich fie dzch niemals liebe
könnt. Wa, da Geld anbetrifft, f
mag fie e ruhig behalten, wenn e ih
willkommen ist.'
.Ja, aber ich kann nicht rgeben. daß
diese Gesühl in Ihrem Herzen Platz
greift, wen ich sehe, wie fehr Sie fich
dadurch selbst schaden. Glauben Sie
mir, e ist eine vorübergehend Leiden
schalt, di SI bei ruhigem Blut gewiß
bereuen werden. Versprechen S mir,
nicht zu übereilen. Wir wollen gute
Freund bleiben, und Ich werd immer
ein dankbar Erinnerung an diese Stun
den bewahren. Ich bitte Sie also, an
mich al eine wahr und treue Freundin
zu renken.'
.Nein, Fräulein, da ist mir unmög
lich! Sie haben inen unauslöschliche
Eindruck aus mich gemacht, daß ich Si
lieben werde, solange ich lebe,' sagte ich
ihr detden Hände ergreifend. Ich gek
nach Newcistl zurück, arm wie zuvor
aber reich durch die Erinnerung an diese
glückliche tunbe. Härmen Sie sich
nicht, wenn ich aus eine Heirath verzichte,
die mir verhaßt wäre. O. Fräulein
wenn ich hoffe konnte, baß te einst
.Ran? daß ich einst?....'
.Wenn ich hoffen könnte, daß Sie einst
die Meine würden!....'
.Die Ihr? aber das ist unmög.
lich! Bedenke Sie, daß ich nur eine
Fremd bin in Mädchen ohn Inen
P enntgl'
.Eine Frkmde find Sit mir nicht. Ich
habt zu gut in Jhrim Herzen gelesen.
Und wag kümmert mich da ander? Ich
hab immer meine zehntausend Dollar,
und damit können wir gavz gut leben
Und dann ich werde arbeiten, und mit
Ihrer Liebe werde ich im Stande sein,
der Welt zu trotzen und mir einen Namen
und in Stellung zu schaffen. Ach. wa
könnten mir eine Million Dollar nützen,
wenn ich mit inn Frau leben müßte,
die ich nicht lieben könnte? O. Fräulein.
antworten Si mir.... Mein Glück
hängt a Ihren Lippen. .. .denken Sie
a das. wa ich Ihnen gesagt ich
erde immer derselbe bleiben, immer!
Ich werde Sie lieben, Sie anbktkn, Ih,
nen meine Liebe, meine Kraft, mein Alle
widmen!'
.Und Ihre Coufln,?'
,O, haben Sie Erbarme, quälen
Sie mein arme Herz nicht so! Geben
Sie mir wenigstens eine Hoffnung! . ,
St würd in Augenblick ernst.
Dann sagte sie:
.Wie wekt habe wir den noch bi
Lust in?'
Ich sah nach der Uhr. .unae ahr eine
halbe Stund,' erwiderte ich mtt zittern.
der Stimme.
.Gut, in Auftin werde ich Ihnen
meine Antwort gebe.
Ich verbrachte diese halbe Stunde tn
Todesangst. Mir schien eS, al ginge
der Rua entsetzlich langsam. Aber wenn
wir angekommen vielleicht! .... aber,
0, Goit! wenn fie nicht will? Wa
sollt ich thun? Ich würde mlch tödten!
Mein Hirn war in diesem Augenblick ein
Wirrwarr konsu er. verruater Wedanlen,
während mein schönes Gegenüber ruhig
lächelnd vor mir saß und spöttisch alle
Phasen deS Sturmes verfolgte, den fit tn
mkinem Herzen avgesacht hatte.
Ein schriller PftN. dte ader kntr ch
ten auf den Schienen der Zug fuhr
langsam wir waren im ahndos.
Meine Gefährtin legte ruhig und
würdig ihr Plaid zusammen und stand
auf.
5ch that desgleichen, nch meine
Tasche, zog die Börse und dak Lederetui,
welche ihr gehörten, heraus und gab fie
ihr zurück.
.Gestatten Sie, Fräulein,' sagte ich
dabei, .daß ich Sie zu einem Wagen de
gleite."
te legte ihr retzenves Hanoqen aus
meine Arm, und so traten wir auS der
Halle. ES wurde eben Tag. Der kritische
!vioment kam naher. In wenige tiim,
ten wäre dte letzte Gelegenheit vorüber.
Trotzdem sand ich nicht den Muth, de
delikaten Gegenstand zur Sprache zu
bringen.
Wrh m fahren ie, graulet k' fragte
ich nach einem kurzen ugenoucr.
Nach O lratze lio. 14. Wol,
len Sie mich begleiten? Sie würde mir
einen große Gesallen dadurch erweisen.'
Mein Herz machte bet diesen Worten
einen prung. zq louie oijo rczl
gleich von ihr getrennt werden.
.Fräulein,' sagt ich, meinen ganze
Muth zusammenuehmend, während der
Wagen durch einen Park rollte, .ich
hoffe, daß ich Sie nicht beleidigt habe!?'
.In keiner Wet ,, mem err. Ich
habt über Ihre Antrag nachgedacht und
habe beschlossen, daß "
D mein Gott 1" stammelte ich, Ihre
Hände fassend, .daß "
.Daß ich ihn annehme I'
Ich schnellte wie von einem elektrischen
Schlagt getroffen von meinem Sitz
empor. Konnte iq meinen yren krauen 1
Diese paar Werte berauschten mich, daß
mir schwindelte, ich war meiner nicht
mehr Herr und schloß die Geliebte stör,
misch in die Arme und bedeckte ihren
Mund mit unzähligen Küssen '
Da hielt der Wagen wir stiegen
auS und standen ror einem prächtigen
Haufe.
Mein Enget,' agte ich, alle Rück.
fichte in den Wind schlagend, .ich muß j
Sie och heut wiedersehen. Wolle
Sit fich inzwischen Ihrer Familie er.
klärer.?'
.Gewiß könne Si komme! Aber
missen Sie denn auch, nach wem Ei zu
sragen heben?'
.Bei Gott, ein. ich bin ia rechter
Dummkexs. Ich ha! Si och gar nicht
nach Ihrem Namen gefragt.'
.Nun, Sie find in sonderbarer und
zerstreuter Liebhaber, mein lieber Htx.
xolit! Sind Sie ober auch sicher, deß
Sie meinen Name wissen möchten? Liegt
Ihnen wirklich daran ja? Nu davo.
da ist rl'
Und mtt einer anmuthigen Verneigung
reicht sie mir eine kleine, duftende am
Schnitt vergv'.det, Lifitenkarle I t v n y
Hamilton!!!
An der Aönlgsetch.
Sine traurige Iagderinnerung. Nach dn,,
Vtbtn. Von . R.
Ein froher Tag war e gewesen, der
Hochzeitstag de braven Förster vom
D'schea Revier In Hmterfchleflen Heide,
land. Die braven Rothhirsche, die sanften
Rehe halle noch niemalz so erstaunt ge,
blickt, al da der Zug froher Gäst mit
dem glücklichen Brautpzar unter Hörner
ruf und Peitschenknall die Schneise her
aufgefahren war, zum fichtengeschmück:e
JägerhäuSchen. Kam der Abend, fo
heulten zwar draußen die Nooemberstürme
und risse mehr denn einen kahlen, abge
storbenen Ast zu Boden, drinnen ader
war da Glück eingekehrt, da Glück mit
seinem Sonnenschein im JZgerhause.
So waren drei Tage verflossen, Tage
voll Freude und Wonne für di Neuner
wählten. Wie sehnt fich da jung Weib,
wenn der Förster sein weite Revier durch
streifte, nach der Heimkehr de Gatten,
wt jubelte fie ihm entgegen, sah sie
ihn tie ror dem Forfthaus gelegene Blöße
überschreiten. Dann begannen beim
Scheine der Lampe di Stunden traute
Beisammensein, indessen draußen der
Sturm raste und wie neidersüllt in ohn
mächtigem Grimme da Jägerhäuöchen
anfiel, in dem da Glück wohnte.
.Ach, laß mich doch diesen Abend nicht
allein, a fuchst Du den im kalten,
sturmdurchheulten Forst, o bleib',
schicke den Waldhüter' Kind,
nur in Stündchen, ich muß etwa nach
sehen; Du weißt, die KönigSeiche ist dem
Sturze nahe und sperrt den Fahrweg, so
sie zu Fall kommt leb' wohl, ich bin
a bald wieder zurück!" Ein Kuß,
ein Umatme, ein letzte? Furcht
bar tobt der Sturm, da recht Wilderer
weiter.
De Birschpfad schreitet hinab der
brav Förster, vom Waldhüter geleitet.
ie nehmen ihren Weg nach der öntgö
eicht. Abt? die kann doch noch Jahre
hindurch dkm Wetter Trotz bieten und
bann wird der Stellweg, der an ihr vor
beiführt, doch so selten befahren! Wa
thu die beiden also an der KönigSeiche?
Und jetzt lädt der Förster ja dte Dop
xelbüchse, der Waldhüter steht bei seinem
Gewehr nach dem Rechte, ein xrll,
fender Griff nach dem Hirschfänger
hast du dein Weib wahr berichtet,
Förster?
Dert wo die KönteSkiche, ein weiter
harter KLmp: au der Zeit der BItoor
der, stolz emporragt, beginnt eine Fich
tenschonung. ein mäßig hoher Bestand.
An ihrem Rande kauert in Mann mit
schußfertiger Büchse; etwa zwanzig
Gänge von ihm hat fich ein Zweiter nie
kergeduckt. Am Himmel ziehen, rieft
gen Unholden vergleichbar, gewaltig
Wolken einher, jetzt hülle sie die Mond
chelbe in Dunkel ein, letzt treibt sie der
Sturm wieder weiter, e wird Büchsen
licht, aber nur schwach und doch hin
reichend sür den Tod.
Jm Forfthaufe lauscht dange das jung
Weib. Nahen nicht Schritte? Aber
etzt k ch, e ist nur der türm
Leise haben fich die zwti Forstlkutk
zr KönigStichk geschlichen. Der Förster
kauert hinter dem Riesenflamme, der
Waldhüter etwas abseits hinter einem
kleinen Fichtenhorst. Das Auge de
Förster entdeckt eine der Wilderer, ach,
nur einen, arme Weib, der Wald
Hüter hat vo seinem Platze au keinen
Umblick und dars doch nicht weiterkricchen!
Jetzt erscheint da Schmalreh auf der
Lichtung, dann Ricke und Kitz, dann,
der Wt.derer packt leise die Büchs an,
in dürrer Bruch knackt und. und
da steht der Bock. Ein Schuß, der
Bock bricht nach einer gewaltigen Flucht
verendend zusammen, wieder ein Schuß
und wieder einer, auch der alte Wald
Hüter seucrt, in Fluch und da G
täusch" eines Fliehende in der Schonuns.
,O Gott, ich bin getroffen, Franzl,
ffi sitt m i tnh
T"- P fe UMV Vlt)
Waldhüter steht vor zwei Leichen. Im
gorsthaufe ist der Jammer eingezogen.
jie onigselche tfetit immer noch.
An ihrem Stamme ist in Tafel anse.
bracht; fie zeigt die Wort:
Hir verschied der oräffich D.'icke
Reoiersörfter... in Ausübung feine
Berufes, von der Kugel ine Wild.
iquyen genösse den ... te November
188.
Kurirl.
Ja einem Dorfe im Odenwalde. ka r,
zählt die .Lothr. Ztg.', rhängt fich
lurzriq er Tagelöhner, et der An
kunft der gerichtlichen UrkundSpersonen
fragte der Landrichter inn der die Leiche
Bewachenden, warum Ne die ?etcb nick,;
abgeschnitten hätten, worauf di Antwort
erfolgt'.: ,Noa, Herr Landrichter, '
werd kaaner meb' abaeschnitte: mtt
haww vor paar Jahr mal an abge
schnitte, der ist Widder zu fich kumme und
hernach der gikschte Lump im Ort gewe,
sodaß 'n de Geman noch rrhalte ha!
müsse.'