Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, January 24, 1895, Image 10

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    Feldherrnzlück.
Fühlung von Satl i-auli.
Sophia Petrowna l jj auf einem Ruhe
IM unb einte, da Gesicht in die
HZnd vergrabend, bilta , heiße Thränen.
SK lieble, und der, den sie liebte, war
ihr grausam ntnfien, und der Tod be
drohte ihn. wenn sie fich wiedersahen I
Da war jedoch gewiß Grund genug für
ein junge, noch nicht zwanzigjährige
Mädchen, tn Vermestung u gerathen
Der Zerstörer ihre Glückes roar ihr
eigener Pflegevater, der General Graf
terinder Wa uiemu uarom.
Riimniktki, und Alles mar so gekommen,
Sie mar eine vater und mutterlose
Wais, und ol Kind von wenigen Jahren
tu da Hau Sumarow gekommen, ter
sich willig der Tochter seineB anen Warien
zefährten annahm und da Mädchen wie
fein eigene ,nv Uevle uno erziezen ueg.
Sophia Petromna hätte also durchaus
keinen Grund zur Vtr,meiflung gehabt.
wenn nicht eine TageS ein Ereizniß ein.
getreten wäre, welche ihr Leben gänzlich
nmiuoefialten droble und ihr He in
heiße Flammen setzte.
l.rander Wasiljemitsch hatte e selbst
veranlaßt, Niemand trug die Schuld al
er ganz allein! Weshalb hatte er sie
hierhergebracht, hier, eine Stunde von
dem befestigten Lager, auf da alte lang
eiliae Scalofi. sie aelmunaen. bei allen
Uebungen und Musterungen der Truppen
an seiner Seite zu reiten, und zuletzt noch
den schönen jungen Offizier, der ihr schon
im Kreise seiner Kameraden aufgefallen
ar. in ihre Gesellschaft gebracht l Erst
hatt er ihr beim Kartenspiel, wenn er
gab und sie abheben mußte, mit dem
kleinen Finger ganz leise die weiße Hand
streichelt, dann dieselbe, wenn der
General nicht hinsah, heimlich und leiden
schastlich gedrückt, und endlich ein Brief
chen zugesteckt, in dem er ihr gestand, daß
er fte alühend liebe. Wie aven na,
schwuren sich ewige Liebe und Treue,
bauten Luftschlösser und waren selig.
Da hatte vier Wochen gedauert.
Man schrieb da Jahr 1790. Su
warom war von Stufe zu Stufe empor
gestiegen. Er hatte Pugalscheff besiegt,
hatt mit Erfolg gegen die Türken ge
kämpft und inen Aufstand in Polen noch
im Entstehen durch kluge und energische
Landein unterdrückt. Der rodn mar
nicht ausgeblieben, Orden und Titel
hatten ihn ausgezeichnet. Katharina hatte
ihn zum russischen, Joses der Zweite sogar
zum deutschen ReichSgrafen gemacht, und
die Kaiserin hatte Sorg getragen, daß
ihr siegreicher General auch feine Würde
zu repräsentiren im Stande mar. Eine
Zeit lang regnete eS förmlich Gold und
Landgüter auf ihn herab.
Aber Suwarom war ehrgeizig und zu
gleich in gewissenhafter General. Er
glaubte, nie genug zu thun. Deshalb
mar er fortmährend bemüht, die russische
HeereSmacht zu stärken. Er hatte des
halb einige Armeekorps in einem UebungS,
lager vereinigt, um so seine Soldaten mit
den Geb, Suchen, Hilfsmitteln und Be,
schmerden de Kriege bekannter zu
machen. Um aber selbst nicht ganz der
Häuslichkeit zu entbehren, richtete er sich
außerhalb der LagerwSlle aus einem leer
stehenden Schlosse in und berief Sophia
Petromna, die er zärtlich liebte, dahin,
damit sie ihm nach dem anstrengenden und
aufregenden Dienst in den Stunden der
Erholung Gesellschaft leiste.
Mißgestimmt hatte eine? TageS der
General da Feldlager verlassen; eS wa,
ren ungünstige Nachrichten au PeterS
bürg eingelaufen. Der einzige Gedanke,
der ihn erheiterte, mar, fich die Freude
auszumalen, die er Sophia Petromna
durch fein Kommen zu so früher und un
gewohnter Stunde bereiten würde.
Leise und vorsichtig schreitet er, kaum
vom Pferde gestiegen, die Treppe empor,
vorsichtig naht er der Thür, die zu den
Zimmern der junge Dame führt, da
hört er flüstern, halb erstickte Laute, dann
luftige Gelächter, er reißt den Teppich
zur Seite, der als Thür dient, und er
blickt Leon Nikolajevitfch und Sophia
Petromna in traulicher Umarmung.
Nun war Sumarow der jähzornigste
Mensch. Mit einem schweren Fluch reißt
er den Säbel aus der Scheide und stürzt
auf Leon zu, um die ihm angethane
Schmach mit dem Blut des Sünders ab
zuwaschen. Aber ebenso schnell hat sich
Sophia Petrowva zwischen ihn und den
Geliebten geworfen und verhinderte so
die blutige That.
Du wagst (81 Ein gewöhnlicher
Offizier!' ruft Sumarow, sich von So
phta Petromna, die ihre Arme um ihn
geschlungen, frei machend. Du magst
(I, Dich in mein HauS einzuschleichen?
.Ich hab mich nicht eingeschlichen
Ew. Ercellenz haben mir selbst Ihr
HanS geöffnet!" erwiderte trotzig der
Offt,ier.
.Einerlei!- ruft Sumarow, durch den
Widerspruch noch mehr gereizt, .hinaus
mit tr auf der Stelle !'
.Nicht eher, als bis mich E. Er
Lenz höflicher auffordern werden!'
ntgegnet Leon, empört über die ihm
widerfahrene Behandlung. .Ich bin
Edelmann und Offizier der Kaiserin, so
gul wie iel"
Eine Zurechtweisung in diesem Augen
blick! Sumarow wechselte jäh die Farbe.
di Wuth schnürte ihm die Kehle zu, er
konnte nicht sprechen, und nur stammelnd
brachte sein Mund die Worte hervor:
.Nichts bist Du, nicht I'
.Sophia und ich lieben unSl fuhr
Leon Nikolajemitsch unbeirrt und mit
jenem störrischen Eigensinn der Jugend
fort, die gerade da zu sprechen begehrt,
o sie schweigen sollte, .und ich werde
mir morgen die Ehre geben, bei Em.
Ercellenz um die Hand des FiSuleinS
zu bitten.'
Da schlug dem Faß den Boden aus.
Wie von einer Natter gestochen, stützt
ter (General aus ihn zu.
.Eine Antwort aus Deine Werbung
nii ich Dir gleich geben I Hiermit schwöre
ich Dir bei Gott, dem Leben der Kaiserin
und meiner Ehre, daß ich Dich an dem
selben Tag erschießen lasse, an dem ich
Dich noch ein einzige! Mal mit Sophia
Petrowna zusammentreffe! Merk Dir'!'
Und mit dem Hohnlachen de besrie.
digken Zornes wandte er den Liebenden
den Rücken und verließ sSbelklirrend da
Gemach.
Draußen aber rcarf er fich auf' Pferd
und sprengte, kochenden Ingrimm im
Herren, planlos die traße entlang.
Aber je weiter er kam, desto mehr
mäßigte er die zuerst rasende Schnelltg
kett seine Ritte. Wie immer bei jäh
zornigen Menschen, trat die Reaktion um
so schneller tn, i gröner die Wuth ge.
wesen, und j mehr er versuchte, die erste
Stimmung in sich zu erhalten, desto
klarer wurde ihm, daß er eigentlich gar
nicht sehr klug gehandelt, 0 kam e
denn, daß er, al sein Pferd im Schritt
ging, sich doch eingeftehen mußte, eine
große Dummheit gemacht zu haben.
Diese unangenehme Heftigkeit, die ihm
schon so viele böse Streiche gespielt, die
ihn schon zweimal an den Rand de Ber,
derbenS gebracht! Hier hatte sie ihn
wieder einmal in ein verzweifelte Vitua
tion gestürzt. Wa hatte r da gethan!
Freuen hätte er sich sollen! Leon Nifo
lajewitfch war ein Edelmann aus gutem
Hause, reich, ein talentvoller Offizier
Er hätte sür Sophia Petrowna keinen
besseren Mann finden können! Und
nun? Aber S nützte nichts, darüber
nachzudenken, S war nicht mehr zu
ändern, er hatte sein Wort gegeben, und
keine Macht der Erde hätte ihn bewegen
können, e zu brechen.
Den ganzen Tag war er mißmuthig,
bis er endlich inen Entschluß faßte, der
ihn beruhigte. Sophia Petromna sollte
abreisen. Er schlief ruhig, und ritt am
Morgen des nächsten Tage hinaus, um
Sophia Petrowna zu benachrichtigen.
AI er in' Zimmer seiner Pftegetoch
ter trat, traf er Leon Nikolajemitsch und
Sophia Petrowna abermals beisammen.
Sie saßen Hand in Hand. Beide
weinten.
Suwarom erbleichte. ,WaS denkst
Du, daß ich jetzt thun werbe, Leon Ni
kolajewilfch?' fragte er mit niedergehal
tenem Zorn.
Was Sie vor ihrem Gewissen ver
antworten können, Ercellenz!' antmor
tete der junge Offizier.
Urtheile selbst. Du meißt, daß ich
bei Gott, meiner Ehre und dem Leben
der Kaiserin geschworen habe. Dich
erschießen zu lassen, wenn Du e wagen
solltest, Dich nochmals diesem Mädchen
zu nähern! Wa nun?'
Der junge Mann antwortete nicht.
sondern sah finster zu Boden. Sophia
Petrowna warf sich dem General zu
Füßen.
Gnade, Väterchen ' rief sie. habe
Erbarmen. Ich, ich trage die Schuld,
ich ganz allein und sie benetzte seine
Hand mit heißen Thränen.
Suwarom beachtete sie nicht.
.Ich kehre in' Lager zurück, um
Deine Verhaftung zu befehlen! Richte
Dich darnach!' er wandte sich ab und
verließ da Zimmer.
Nach einem herzzerreißenden Abschied
trennten sich die Lttbenden. Leon Ni
kolajemitsch hatte versprochen, zu fliehen,
aber er ritt geradewegS in'S Lauer ,u
rück. Ohne Sophia Petrowna erschien
ihm das Leben werthloö.
Am Lagcrthor angekommen, begegnete
er eine Abtheilung Infanterie. Der
Offizier, der sie führte, zeigte ihm einen
Haftbefehl. Daß gußtruppcn zur Ge
fangennehmung eines Reiter. Offizier
ausgesendet waren, zeigte zu natürlich
deutlich die Absicht, ihn entwischen zu
lassen. Leon Nlkolajewitjch lächelte
chadenfroh über da Mißlingen dieser
Absicht.
Al man Suwarom die Verbaftuna
de Offizier meldete, wurde er letche,
vlag und erwiderte kein Wort. Bann
ging er eine Stunde schweigend in seinem
große Zelte aus und nieder. Zuletzt
schickte er nach dem Oberst, bei dessen Re
gtment der Gefangene stand.
Ich lalle Leon Nikolaiewitsch wegen
Widerstände und fortgesetzten Ungehor
,ams nocg oeme erseau&enj" redete erden
Oberst, als dieser eingetreten war, an:
i-ff -f .n i, . . 1
iuiicn Sir ueilloroerertuvgen lttsien.
.ErceUerzbef.hIenttnKrieaSaericht?'
fragte der Oberst bestürzt.
.Kein Kriegsgericht, keine Formolitä,
ten, ich statutr ein Exempel!' erwiderte
der General.
Wie. eine Erecution ohne Urtbeil und
Weriwil'
.Ich bin das Gericht.'
.Aber Ercellenz, da ist unmöglich.
Nichts ist unmöglich. aS ich will!
donnerte Suwarom und stampfte heftig
mit dem Fuße. .Ich danke Ihnen Herr
jjoerni zouzyen sie meine Be
fehle !'
Empört und erbittert verließ der Oberst
oas Jkii.
Als fich di Kund von dem, wa be
vorstand, verbreitete, gedeih da ganze
ager m usregung. llyne Prozeß,
ohne Verhör und Vertheidigung? Unmög,
ltch! Es war ein Mord, den der Ge.
neral beging. Die Generäle unb höhe
ren Offiziere bestürmten den Komman,
deur mit Bitten und Vorstellungen, die
subalternen schickten Deputationen.
Aber Sumarow blieb eifern. Er wies
die Bitten und Voinellungen zmück, es
blieb dabei. Um drei Uür wird Leon
Nikolajewitsch erschossen.
Eine unheimliche Stille lag über dem
Lager, man sah nur gerunzelte Stirnen,
gesenkte Augen und trotzige Mienen.
Wenig uurde gesprochen und nur mit
halber Stimme.
Um zwölf Uhr war Appell. AI der,
'"elbe vorüber war, kam Suwarom in
roller Unifoim, aber allein zu Pferde.
Er nagte an seinem Bart, wa er zu
ihun pflegte, wenn er aufgeregt war. Er
ließ dlt Oifiiiere zusammenlrel.n und re
dete sie solgendermaßen an: .Sie Alle
meine Herren, wissen ohne Zweifel, daß
mich der Leichtsinn eine ihrer Kameraden
zu eisernster Strenge zwingt. Ich würde
den Unglücklichen gern begnadigen, wenn
ich e vermöchte, aber ich habe bei Gott,
meiner Ehre und dem Leben der Kaiserin
geschworen, ihn erschießen zu lassen. Ich
könnte den ersten besten Offtzier zu der
Erecution kommandiren, aber ich möchte
sehen, ob meine Offiziere lieber einen jun
gen Menschen todt, oder ihren General
ehrlo sehen möchten!'
Er schwieg und schien eine Antwort
zu erwarten. Al Alles flill blieb, fuhr
er fort: .Will fich einer der Herren
Kommandeur die Ehre der Erecution für
sein Regiment auSbitten?'
Tiefes Schweigen. Die Obersten blick
ten finster zu Boden. Einer trat vor.
ES war WaZsil Paolowitsch, der intimste
Freund de verrn theilten Offizier.
.Also Du?' sagte der General.
.Zu Befehl, Euellenz, aber ich bitte
um die Erlaubniß, den Gefangenen zu
besuchen und den Körper de Gerichteten
gleich nach dem Erschießen seinen Eltern
überbringen zu dürfen.'
.Genehmigt!' rief der General, Du
bist von jetzt ab Hauptmann. Hole Dir
Dein Patent, wen Du zurückgekehrt
sein wirft!'
Damit warf er sein Pferd herum und
ritt ohne Gruß davon. Schweigend gin
gen die Offiziere auseinander. Keiner
sprach ein Wort mit Wassil Pavlowitsch,
keiner gratulirte ihm zu dem neuen
Range, nur finstere, verächtliche fpöt
tische Blick trafen ihn.
Aber Wasfil Paolowitsch kümmerte
fich menig darum. Er besuchte Leon
Nikolajemitsch im Gefängniß, und da
nach wählte er neun der besten Schützen
au.
.Kerls!' rief er; .find Eure Gewehre
im Stande?'
.Jawohl, Ew. Wohlgeboren!'
.So tragt sie in mein Zelt, ich werde
sie genau untersuchen und selbst laden.
E ist mein bester Freund, den Ihr er
schießen sollt.'
Die Soldaten trugen die Gewehre in
das Zelt de neugebackenen Hauptmann
und entfernten sich. Wassil Pavlowitsch
machte sich soso, t darüber her; er unter,
sucht Schlösser und Pfannen, und lud
auf' Sorgfältigste. Darauf rief er
feinen Burschen und befahl ihm, darauf
zu achten, daß Niemand die Gewehre be
rühre. Dann ritt er auf'S nächste Dorf,
bestellte einen Wagen, kaufte einen Sarg
und ein große fchmarze Tuch.
Am nächsten Morgen um drei Uhr früh
waren in einem großen, von einer Seite
offen gelassenen Viereck sämmtliche Trup,
pen des Lager aufmarfchirt. Die Auf,
regung unter den Offizieren mar unge,
heuer, und nur die straffe Dtkciplin ver
binderte laute Ausbrüche und Erzesse.
Nur die Mannschaften blickten kalt und
theilnahmlo drein, ma kümmerte e fle,
wenn man einen Ossizier erschoß?
Von Seilen der Osstziere war indessen
nicht versäumt worden, den Verurtheil
ten zu retten. Der gesammte Stab hatte
sich zweimal zu Sumarow begeben und
um Gnade sür den Unglücklichen, ja nur
um Aufschub der Hinrichtung gebeten.
Der General hatte fte da erste Mal kurz
abgewiesen und da zweite Mal gar nicht
vorgelassen.
Vom Lagerthor aus tönte gedämpfter
Trommelwirbel. Langsamen Schritte
nahte der traurige Zug. Die Reihen
präsentirten.
Mit erhobenem Haupte schritt Leon
Nikolajemitsch in der Mitte der von Unter,
ofsizieren seine Regiment gebildeten
Eskorte.
Die Soltaten blickten starr vor sich
nieder, die SSbelkörie waren mit Flor
umvunden.
Der Verurtheilte rief den Kameraden
freundliche AbschiedSmort zu. An der
offen gebliebenen Seite des Quarre
wurde Halt gemacht.
Leon Nlkclajewttsch trat vor, er um
armte ten Priester und küßte da Kru
zifir.
Da ErecutionSpeleton marschirte
vor. Die Gewehr zitterten in den HLn
den der im Dienst ergrauten Soldaten.
Wasfil Pavlowitsch sah fich um. ob er
nicht ein flatternde weiße Tuch erblicke,
aber kein Gnadenzeichen war zu sehen.
Er hob den Degen.
Neun GemehrlSufe senkten sich auf die
Brust de Verurtheilten. Sinkend
durchblitzte der Degen die Luft.
Neun Schüsse knatterten.
Lautlo stürzte Leon Nikolajemitsch
vornüber. Wassil Pavlomitsch eilte
schnell bin und warf da Tuch über den
Erschossenen.
E mar itu Ende Gewehr auf!
In Reihen gesetzt, link um l Gewehr
aus! 3 Reiben gesetzt, recht um!
klang auf beiden Seiten das Kommando.
Die Truppen marschirte in Lager
zurück.
Al die letzten Mannschaften abmar,
schirt waren, winkte Wassil den bestellten
Wagen heran, der in einiger Entfernung
hielt. Mit Hilfe de Kutscher hob er
den Sarff herab, wickelte Leon Nikolaje
witsch in da über ihn gebreitete Tuch
und legte ihn In die schwarze Truhe, die
sie dann wieder auf den Wagen hoben.
Der Kutscher schwang sich auf den Wa,
gen und trieb die Pferde an.
Am nächsten Tage rollte ein andere
Gefährt durch das Thor des Lagers. In
demselben faß Nikolai Wasfijelemitsch, der
Vater des Erschossenen, der, ohne eine
Ahnung von dem Vorgefallenen zu
haben, nach dem Lager kam, um feinen
Sohn zu besuchen. Der alte Starost
wellte seinen Ohren nicht trauen, al er,
aus die rage nach seinem Sohne, dessen
Schicksal erfuhr, da ihm in Ossi, 'er,
der ihn nicht kann!, rückhaltloi und ohn
Zögern mitiheil!.
Wuth, Tchm.krz und Erbitterung im
Hetzen begab sich Nikolai Wajstjele
witsch ,u Suwarom. Er wurde nicht
vorgelassen.
Der General ist nicht zu sprechen!'
rief der alte Edelmann, au dem Zelle
tretend und feinem Wagen zuschreitend,
nun vorwärts, Iwan, nach PeterS
hara
.
Acht Tage später
Unruhig ging Suwarow in einem
Zimmer sein, Petersburger Paläste au
und ab. Ein in lakonischer Kurze aoge
faßteS Schreiben der Kai erm hatte ih
an den Hof ulirt. Er ohn! das Gewit
ter. da sich über ihm zusammenzog.
Ein Diener meldele Wassil Pivlo
witsch.
Ich komme, um die Gnade u bitten,
Ew. Ercellen, tu Ihrer Majestät, der
Kaiserin begleiten zu düisenl'
.Da wird nicht angehen!' antwor,
tete Suwarom.
Ich will nur bezeugen, da Leon
Nikolajewitsch seine Bestrafung selbst fü
gerecht hielt und darauf bestanden hat
zu sterben.
Der General dachte nach. Das war
immerhin eine Entschuldigung, die besser
war, als gar keine
.E ist gut!' sagte er, komm' mit!
Er hatte kaum ausgesprochen, al der
Diener meldete, der Wagen sei vorgesah
ren.
Die Stunde der Audienz ar da,
standen vor der Kaiserin.
Katharina war ganz in Schwarz ge
kleidet. Sie trug da Band und den
Stern des AndreaS.Orden, wa sie nur
zu thun pflegte, wenn sie eine wichtige
Handlung der Regierung vorzunehmen
hatte. Neben ihr stand der Starost N
kolai Wa sil ewit ch
Sumarom war in großer .Uniform
und hatte feine sämmtlichen Orden an
gelegt.
Die Kaiserin blickte ihn sinster an.
Ist e wahr, daß Du den Sohn die
fc Manne ohne Urtheil und Gericht
aus bloßer Laune hast erschießen lassen?
Die russischen Kaiser duzen alle ihre
Unterthanen, vom ersten bi zum letzten,
ES ist wahr!' antmortele der Ge
fragte, wenn auch nicht au bloßtr
Laune!'
Warum also?'
.Weil S mir nöthig schien, ein Crem,
pel zu statuiren und weil
Und wenn ich nun ein Exempel an
Dir statuire,' unterbrach ihn die Kai
serin, und Dich nach Sibirien schicke i
Die Stirn der Herrscherin runzelte sich
ihr Auge schoß Flammen.
Sumarow fühlte, wie er erbleichte
Er holte tief Athem, er wollte reden,
sich vertheidigen, aber er brachte nur ein
Wort hervor. .Majestät
Katharina fuhr etwa ruhiger fort
.Glaubst Du, weil Du Deine Pflicht
gethan und den Empörer Pugatscheff be
siegt, daß Du straflos meine Unterthanen
morden kannst? Du haft mich damals
aus bitterer Noth errettet; a!er Du haft
meine Truppen angesühit, und Dein
Verdienst ist nur Deine Pflichttreue und
Dein Feldherrnglückl Hältst Du Dich
jetzt berechtigt, die zu zertreten, die unter
Dir stehen? Braucht Rußland kein
Männcr? Wer sagt Dir, daß der, den
Du ermorden ließ, st, nicht mir und mei,
nen Nachfolgern ein ebenso treuer Die
ner und ein ebenso kluger und tapferer
Soldat geworren wäre, wie Du bist
Wenn Du ein Exempel statuiren wolltest
mußtest Du da blutige Spiel bis au
die Spitze treiben? Konntest Du keinen
anderen AuSmeg finden?
.Mit Eurer glorreichen Majestät er
habener Erlaubniß, das ist auch ge
chehen.'
Mit diesen Worten war Wassil
Paolomit ch hinter dem General hervor,
geschlüpft und halte sich der Kaiserin zu
Füßen geworfen. Starr vor Staunen
trat Katharina einen Schritt zurück und
maß den kühnen Offizier von oben bis
unten.
Wassil Paolowitsch benützte dieses Er
staunen, um weiter zu sprechen.
.Seine Excellenz berief mich vor einer
Woche etwa zu fich und sagte nur:
Wassil Pavlowitsch, Du bist ein klug
Bursche. Ich habe bei dem Leben der
Kaiserin, bei Gott und metner Ehr ge
schworen, oen zton Nikolaiemtlsch er
schießen zu lassen; mein Wort darf ich
nicht brechen, verstehst Du? Erschossen
,' muß er werden, begreifst Du? Haft Du
mich verstanden? Ja? Dann gehe hin
und lass' Leon Nikolaiewitsch erschießen!
Ich wußte, was ich zu thun hatt,; r
schössen mußt Leon Nikolajewitsch wer
den. da hals kein Zittern, arer man
brauchte ihn ja nicht zu treffen. Ich
ging also hin und zog die Kugeln au den
Gewehren, dann ließ ich Leon Niko
lajemttsch erschießen. Leon Nikolajemitsch
ist munter und gesund; die Armee Cm.
Maiestat hat die Prüfung glänzend be
standen, und deshalb hoffe ich. ertheilt
Ew. Majestät huldvoll die Erlaubniß
zur Heirath der Pflegetochter Sr. Excel,
linz mit Leon Nikolajewitsch I Ich habe
Beide gleich mitgebracht!'
Bei diesen Worten sprang er auf und
eilte der Thür zu.
Die Kaiserin ar starr vor (staunen,
Suwarow fassungslos, Nikoloi Wass b
jemitsch wie betäubt. Sprachlo starr
ten die Drei einander an, und ehe sie noch
Worte sinken konnte, hatt Wassil Pav.
lomitsch schon die erröthende Sophia Pe,
trowna und Leon Nikolajewitsch herein
geführt.
DaS junge Paar warf sich der Kaiserin
zu Füßen.
.Nikolai Wassiljewitsch,' sagte diese
endlich, .ist das Dein Sohn?'
Ficuden!hiöl!kn stauten dem alten
Starosten an den Augen, al er di
ToKtqee!ar.dlkN in Jundkraft ledend
ocr sich sah.
.Ja, Majestät, er ist ti, er ist cl
antwortete er mit ersiiter Stimme, aber
er wagte nicht, in Gegenwart der Kaiserin
den ohn umarmen.
.Du scheinst sehr treue Leute zu haben,
Alexander Wassiljewilsch?' sagte tie
Kaiserin.
.Ich danke Gott dafür!' antworte'
uwarom aufathmend, aber immer noch
halb wie im Traume.
.Und viel Glück!' fuhr die Kaiserin
fort, die viel zu klug mar, um nicht so
fort den Zusammenhang zu durchschauen
Feldheunglück!' erwiederte Suwa
rom. dessen Augen jetzt aufblitzten.
Also diese junge Paar liebt sich?'
fragte Katharina; ich gebe meine Ein
milligung, tn einer Stund erden sie
ehelich verbunden fein.'
.Zu Befehl, Majestät!'
Und dieser kluge Bursche?' Du wirst
ihn zu Deinem Adjutanten machen!'
.Er sollte eS eben werden. Ma eflät.'
.Ich kann ihn Dir nicht lassen, er tritt
als Hettmavn in meine LeibGarde. Für
die Equipirung sorge ich. Du wirft ihm
eine jährliche Zulage von tausend Rubeln
geden."
.Zu Befehl. Majestät!' erwiderte
Sumarow.
.E ist gut! Glht!'
Die Anwesenden verließen, räch Hof
sitte rückwärts schreitend, und nachdem
sie ver Kaiserin die Hand t!ufjt, das
Zimmer.
.Alexander Wassiljewitsch,' sagte Ka
lyarina, an sie allein waren, .von
Neuem beweist der Vorfall, daß Du
Deinen Jähzorn noch imrrer nicht abge
legt. Ein schwere Gewitier zieht sich
zusammen, es wetterleuchtet an der pol
nismen renzel u wir t bald mar.
schiren! Nun denn, ich rechne ouf Deine
Treue, Dein Talent und richt zum
wenigsten auf ein Feldhkrrnglück.'
Sein liebster lusiker.
Eine Enniierung von ?lise Polko.
In dem alten Berlin war eS.
vor
Jahien, wo tn einem unscheir.baren Hause
ein wunderlicher Musiker wohnte, Ludwig
Berger, der feinsinnige seelcnvolle
Klavierspieler und Kcirponist. dessen
Name wohl längst untergetaucht fein
würde in den Wellen der Zeit, trotz so
mancher reizvollen, tieflnverlichen Ton,
fchöpfung, wenn er nicht glänzende
chüler hinterlassen hätte, die einen
Namen in alle Welt getragen
Neben den gewaltigen NotenschrSr.ken
im Mustkflübchen des Meisters stand dicht
om Arbeitstisch in schmaler, dunkler
Schrein. Hin und Mieder hatte wohl
einer der jüngeren Schüler ein wenig
reugierig gefragt, ob darin wohl ganz
vcsonrere LcoienschStze vergroren seien,
vte ntworl lautete: uiar einen
Schatz enthält er meinen liebsten Mu,
stier den aber Niemand kennt olS ich.'
s geschky nun etneS TageS, daß einer
von Berger's ungen Lteblinakfchülern
sich bei ihm eingefunden halte, um sich an
einer Fugenarbeit zu üben. Sein Lehr,
meister halte ibm ein paar Stunden Zeit
gegeben zur Ausführung, die er selber
zum Besuch der feinem Freunde, dem
alten Zelter, zu benutzen gedachte. Berger
liebte eS, seine Schüler in solcher Weise
in scir em Slübchen sestzuschmieden und
unter seinen Augen die Arbeiten erstehen
zu sehen. So brütete denn auch dies
mal der Angekettete, mit aufgestützten
Armen über feine erste Aufgabe. Und
dazu war eS ein so wunderschöner Früh
lingStag droußen wie schön und weit
war die Welt, wie eng das Slübchen de
Lehrmeisters und wie schade, daß eS
Fugenthemen gab! Nun, der Ge
angene nahm sich vor, seine Arbeit mög.
lichst rasch und möglichst loienkwerth zu
vollenden, aber zu übereilen brauchte
man sich deshalb doch nicht, ein paar
Stunden sind eine lange Zeit! Man
versucht also zunächst, sich in wenig zu
stärken und zu erquicken, setzte sich an den
Flügel und ließ die schlanken Hände übn
die Tasten gehen, in allerlei Sprüngen
und Melodien.
Plötzlich sprang der Spieler auf:
Sein Augen waren ouf jenen geheimniß.
vollen Schrank gefallen, der des Meister
LicblingSmuflker enthielt und siehe da,
welch' Wunder; der Schlüssel steckte.
das Unerhörte war geschehen. Die
Versuchung und heimliche Freude, jenen
großen und verborgenen Unbekannten
kennen zu lernen, der daö Herz Berger's
o ganz unb gar gefaneen genommen.
war zu groß, um ihn widerstehen nur
den Namen wollte man lesen Mit hef,
tig klopfendem Herzen wurde der Schlüs,
sel umgedreht mit schrillem fiaiit
prangen die Thüren aus junge Augen
durchdrangen spähend die Fächer. Aber
wa ar das? Kein Buch von der be
kannten Form zeigte sich keinerlei No
tenhefte wurden sichtbar, mohl a!er
ine kleine, vergriffene Peitsche, ein halb
zerbrochenes Pferdchen auf Rädern, ein
langgestrecktes Steckerpfe,d lag da in be.
haglicher Ruhe, dicht daneben ein Hölzer,
ner Kreisel. Da standen auch Schachteln
mit Bleisoldaten und bemalten Thieren
umher, kleine bunte Häuser, seltsame
grüne Bäume, und ein meißeS Schäfchen
mit einem Glöckchen am Halse, das einen
chrillen Laut gab, als die fremde Hand
S berührte. In dem einen Fache aber
lag ein verblichenes Wieaenband und ein
vertrockneter Eupressenzweig, sorgfältig
auf ein Notenblatt geheftet. Von Lud,
wig Berger's Hand stand darauf geschne.
en, verloren zwi chen reu Notenlinien
irrten die Buchstaben herror:
Von meines KivdeS erstem unb letz,
tem Bettchen, gute Nacht schlaf in
Ruh!'
!üas war des lnsiyseis öjung.
lmmmmmfflmmmml
Der beraubte Vater vertiefke sich wieder
üd immer wieder in tie wen Uiter,
dlk.bfel seine Kinde, an denn n, -ch dir
Hauch te warmen, er.tschwundekr: Le,
den hing. Da war seine liebste Munk,
tie ihm enkgegeniönte, urchöibar für
jeden Andern.
Die jungen Aagen aber, or denen
eben jetzt jene or!unken Welt aufgeflie
gen war, schimmerten feucht und die
schlanken Finger bebten, al sie vorsichtig
die kleinen Heiligihümer wieder an
ihren Platz legten und den Schrein
schlössen.
Aber tie wieder begonnene Fugenarbeit
wollte noch weniger vorrücken, al im
ersten Anfang.
Eine Weife, sanft und liedlich, ernster
wie alle anderen, stand plötzlich auf dem
Notenpapter unb darüber da Motto:
Gute Nacht, schlaf tn Ruh!'
Und als Berger wieder in fein Stüb
chen trat, da kam ihm sein Schüler mit
heißen Wangen entgegen, um dem ver
ehrten Lehrmeister zu gestehen, daß die
Aufgabe diesmal unvollendet geblieben
fei aber auch da Warum beichtete er
frei und offen. Dann zeigte er schüchtern
ein beschriebenes Notenblatt und erzählte,
wie bn jnk Melodie ihn wie eine Mücke
umschmirrte, und ihm keine Ruhe ßt lass
fen habe, bi er sie ausg?ze!chet. Aus
den Lippen des Meiilers aber erschien ein
melancholisches Lächeln, als er sie durch
las, dann sagte er gütig: .Du brauchst
Dich ihrer nicht zu schämen, Wilhelm, sie
ist mehr we'th als mancher Zugensatz.
Den kann man eben erlernen daS da
aber nicht.'
Und dieser Schüler hieß: Wilhelm
Taubert, der nachmalige Hos-Kapellmei
ster in Berlin und Komponist der Kinder
lieter.
Wer kennt sie nicht, die Taubert'schen
Kinderlieber.
Niemand hat diese Weisen dem nun
auch Heimgegangenen Komponisten vorge
schrieben als al da Herz. Ihren
Anfang aber nahmen sie au jenen, alten,
dunkle Schrein de Meister Ludwig
Berger, der einst jene rührende Reliquien
des trauernden VaterherzenS leheibergte
und über dessen Thüren tn unstchtda
ren Lettern da Motto steht:
.Schlaf' in guter Ruh'I'
Hligesgrgevwart einer jungen Dame.
Ein Mißgeschick eigener Art so er
zählt der .L.A.' traf kürzlich einen ita.
lienischen Lpttzbube?, der al .Moder
ner' vag Zweirao zu seinen ireiszugen
benutzte. Ging da neulich eine junge
Dame, ine Fi anzSstn, Fräulein Jeanne
Duxl....auS Bordeaux, Abend, nicht
weit von dem Hause ihieS Onkel, bei
dem sie sich zu Besuch aushielt, zwischen
Ventimiglia und Mentana au der schönen
Riolers spazieren, in der Eiwarlung,
daß ihre verwandten bald nachkommen
wurden. E war einer von den milden
Abend, mit farbenprächtigem Sonnen
Untergang, wie sie in diesem gesegneten
Erdenainkel so HZusig sind. Die sonst
gewöhnlich belebte Landstraße ar ge
rade menschenleer, und Mademoiselle
Jeanne konnte in Ruh ihien schönen
Träumen nachgehen. Auch ein Radsah
nr, der plötzlich den Abhang herabsauste,
lenkte ihie Aufm r!samkeit nicht ab. In
ihrer Heimath ist daS Radeln ja längst
etwas Alltägliches gemoidln. S inier
essirte sich also nicht für jbn einsam
Radlkr und schaut sich gar nicht nach ihm
um. Aber er interessirke sich sür sie. Von
der Höhe, von l er er eben herabkam,
mochte er sich wohl überzeugt haben, daß
sür den Augenblick weder von vorn noch
von rückwärts, eine Störung zu erwar
ten sei, und so sprarg er von seiner Ma
chine, unmittelbar vor grauletn Jeanne,
lehnte da Rad an die Mauer, di die
Straße gegen da Meer zu einsaßt, und
bat, den Hut in der Hand, die junge
Dame um eine milde Gabe. Fräulein
Jeanne schrak au ihren Träumen auf,
ah sich den Radfahrer an und fand, daß
er schwerlich auesah, wie ein Sportmann.
DaS veranlatzte sie, ihm ohne langes
Parlamentiren 1 Fr. in d!e Hand zu le
gen. Der Herr bedankte sich bestens und
bat dann, sie fragen zu dürfen, ob das
Alles wäre, was sie entbehren könnte.
Fräulein Jeonne konnte nicht lügen und
deshalb harte der liebenswürdige Radler
bald 60 Fr., eine Brosche und zuletzt ihr
Uhr. An der Uhr war eine lang, sein
gearbeitete Kette. Die legte sich der
Radler um den HalS und knöpfte sein ge
schlössen, S Jacke! auf, um Uhr und Kette
darunter als Andenken an Fräulein
Jeanne zu verwahren. Dabei drehte er
Fräulein Jeanne, die neben seinem Rad
stand, den Räcken. DaS hätte er nicht .
thun sollen; denn er halte kaum noch -Zeit,
sich umzudrehen, um zu sehen, wie
die schöne und gemandte junge Dame auf
seinem Rade den Abhang vollend hinab
sauste und hinter der nächsten Biegung
verschwand. Sie hatte eben auch ein An
denken von ihm habe wollen, und da er
ihr nichts Anderes anbot, nahm sie sein
Rad. In zehn Minuten mar sie in Men
tone, li,ß den Telegraphen spielen, und
nach einer Stunde hatte man den Radler
ohne Rad in Ventimiglia am Wickel. Er
war doch noch nicht modern genug, sonst
hätte er daran denken müssen, daß auch
Damen radeln können.
?er Lockvogek.
Kürzlich faß an einer Brücke in L, eine
arme Frau, die mit einem kleinen Kind
im Arme die Vorübergehenden ansprach,
in mitleidiger Herr sah sich den Säug,
liiig näher an und streichelte ihm die
Wangen.
Wag ist denn da?' fragte - er
staunt. Ihr Kind ist wohl au Pappe
gemocht?'
Ach. lieber Herr.' animortete t'e
Bettlerin gelassen, die Abende sind jetzt
so kalt, und da hab' ich das richtige Kir,d.',
zu Hause gelassen.' s