Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, December 27, 1894, Image 11

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3ur iieit. 3 in den I&eaiern d.e
Stück nicht zwei und dreihundertina!
,'hir.tereinancei gegeben winden und fast
täglich Neue erschien, waren sehr viele
i Leul geneigt u glauben, ti Orchester
Mitglieder dieser Kunstftätten seien die
i beneidevSwerlhesten Menschen unier der
l Sonne, d, sie den Genuß hätten, all die
schönen Stück unenlgelll.ch zu sehen, die
"Inder nur mit schwemm Gelde sich er.
chiffen könnten, der nicht alle iji
.'Gold, na gllnU. Da wühle am
V besten Herr Maieisch. Kontrabassist de
allen königädtischea Ztyünt zu sücrlir.
, Da er nur in geringe Grhalt bezog,
hatte er mancherlei corge, seine Frau
und vier Kind zu erhallen,
i Ganz besonderen Kummer machte ihm
da liebe, herrliche Weihnachlösefl,
da er gern au dem Kalender gestrichen
' hltt denn da war der Monat, wie
i auch sein Gehalt fast zu Ende, die
Miethe vor der lhur. Wo sollte da
noch Geld zu Gejchenke fQr Weid und
' Binder herkommen?
Wieder war Weihnachten, all Ma.
' reisch Mittag au der Probe nach Hause
kam.
.Nun Joseph, Geld erhalten?' fragte
seine grau. .Habe nicht auslreibea
könren,' erwiderte dieser mürrisch. ,Du
kennst ja den Director Geizhammel!
)!er Filz stand mir kaum Rede und sagte
artherzig: ich gebe keinen Vorschuß.
,,'d bei den Kollegen na Du wtisji'S
da ist auch nicht zu holen.'
M? Recht traurig!' sag' seine Freu, mit
s,k ty da Weinen untercÄZend. Für
lchzoar dieser Tag seit ihrer Kindheit der
fcainfl de Jahre gesesen und nun ge
dkg te sie ihrer Kiuder, welche sich aus
Ml WeihnachtSbaum, aus die Aepsel,
ftAt und i sefferkuchen ganz ebenso
je, wie sie in ihrer Jugend.
DÄecht traurig!' wiederholte sie.
Ut armen Kinder! Ich habe zarnr für
Et ein Untkrröckchen und ein Paar
ist ' llmpse gefertigt, aber die Hauptsache
da)vch für sie der Weihnacht. bäum und
I Na chwerk.'
trWa hilst'! Wir müssm un
,u?llknl' meinte Mareisch und leg sich
'2 seinen Großvaierstuhl. um zu
lasen.
Nach dem Erwachen trank er seinen
nicht allzuflarkkn Kaffee unv ging fort,
I. -r IWn.T.
um, WH II Uy(, tivvf Vl "
luna ein Klavier zu stimmen.
Da brachte damals nur sieben und
einen halben Groschen ein, seht nehmen
die Herren sur ihre künstlerische Leistung
. zwei bis vier Mark. Damit sagte sich
Märkisch, kannst Du doch keinen Weih,
i uachtStisch ausbauen, und da er noch bis
zum Beginn der Vorsiellnnz geraume
I Zelt Lvrlg haue, ve;a)iCB er, ein suhir
j bierlokal zu besuchen. Ein GlaS Weiß
, bier, ein SchnSxSchen, eine Cigam
i sei Kapital schmolz beinahe auf die
r.jiri. ... f. ...... n
:' )Ullt jUUUIUHll.
I Noch eine Stunde Zeit.
i .Man muß seinen Kummer zu ver
j essen suchen!' murmelt er, .Kellner,
' noch ein Weiße, ein SchnäpSchen und
eine Cigarre l'
I Mit einem halben Groschen in der
i Tasche eilte er endlich zur Borfteuung.
! Man gab ein packendc VolkSstück
.Weihnachten', bearbeitet nach Boz
k Dicken meisterhafter Erzählung. Da
i Schauspiel ließ auch Mariisch nicht kalt.
r und er brummte mit seinem Kontrabaß
um dic Wette. Besonders regte e ihn
i auf, als der Geizhals, durch den Traum
, bekehrt, seinem armen Buchhalter eine
prächtige GanS zum Geschenk machte.
.Gänsebraten!' murrte der Meister
, 1 ktS Basse,. .Mein Leibgericht! Welcher
f Dämon gab dem Schriftsteller den un
I glücklichen Gedanke ein, daß der alte
I Sünder dem armen Buchhalter gerade
i ine Gan zum Geschenk machen muß'
. l Ein Stoßseufzer beendete sein Philo
soxhieren.
, Die Vorstellung war zu Ende.
' AIS Mai eisch in Freie trat, wehte ihm
' in grimmige Kalte entgegen. Zitternd
'vor Frost und in der schlechtesten Laune
bog er über den Alexanderxlatz in die
Lindeoergerftrasje ein.
t Hier ist die Destillation .zur Taube'.
'Mit Macht zog e ihn hinein. Das
letzte Fön Pfennigstück sollte Schmerz und
f Serg hinunterspülen. Ein Zug leerte
! das Glas, dann eilte er nach Hause.
F Kaum hatte er die zweite Treppe nach
2 seiner Wohnung erstiegen, da versxürte
f er den lieblichen Geruch von Ginfe.
' braten. j
' .fataler Geruch!' brummte er, .be
w sonders sür den. der keine GanS aufem
Tisch zu erwarten hst.'
AlS er die Thür öffnete, kam ihm seine
Frau mit den Worten entgegen: .Ze
k schwind hinein, Joseph l die Kinder war,
ten mit Sehnsucht auf Dich l'
!: DaS Wohnzimmer wurde aufgemacht
;? Mareifch stand da wie betäubt. Auf
dem Tische stand eine mit Lichtern ge,
schmückte Pyramide, vier Teller waren
ftt Aepfeln, NüsskNlZUndlZPfefserkuche.1
, z belegt, jedes Kind hatte ein kleine
Spielzeug in der Hand. Das Schönste
aus dem Tische war aber unbkflritte
k eine prächtige, duftende, gebratene GanS.
.Träum ich denn, oder bin ich noch
i im Theater?' rief außer sich vor Erstau-
neu da leichtsinnig Zsundamentum der
i Harmonie, dem die behagliche Zimmer j
I wärme mobllbat. Kaae mir um''
I HimmelSwillen, Marie, wie kommen
tr '
f Ahnst du denn nicht, Joseph?' unter
' brach ihn seine Frau. .Er hat Wort ge
halten.'
.Was soll ich ahnen? Wer hat Wort
zehalten?'
.Nun, dein Vetter auS GreifSwald.'
i .Ich versteh dich nicht. Mein Lebtig
hib ich feinen Peürt ia Greifrsclb
habt, Sprich teu'.'det!
ijaS ire:v 13!" rxiterte lachend
seine vrau.
warst, kam
.Gleich
-y
tn li
fert
der
dein Freund
lRZZtz.
Odoist, welcher iu der Weihnach!,eit
Hilfideairiter bei derPzft ist, und brach'
un zei GInse und einen Hase mit
diesem Brief. Lie ihn, dann irS du
mehr wiffen a! ich.'
Sie holte den Brief. Die Stresse
lautete:
.An den Musiku Herrn Mareifch zu
Berlin, LandSiergerftraße, anbei zwei
GZnse u?.d tin, Hasen.' Im Briefe
stand:
.Mein lieber Letter! Freundlichen
Gnifi ron un ellin. Nachbar Äeinke,
der Dich teschi. erzlh'Ie m:r, Du
seie't nicht recht zufrieden mit Deinem
Geschick. Da thut mir leid, mußt Dich
trösten. Damit Du fleh, daß wir an
Dich denken, schicke ich Dir um frohen
Feste zwei schöne fette Gänse und einen
Prachihasen. Wünsche guten xxeltt.
Hoffentlich komme ich auch einmal nach
Berlin. Dein Dich liegender fetter
Franz.'
.Nun du Hani Vergeßlich!' meinte
Frau Mareisch. .Jetzt ist' dir doch
klar!'
Meister Mare; kratz! sich den kps
und schwieg.
.Nicht wahr, ich habe c8 dir doch recht
gemach!? Wir haben an einer Gan zur
Genüge. Die Nachbarin war sogleich
erbölig, mir für die andere zwei Thaler
zu geben. Da Geld hab ich genommen
und die Einkäufe gemach', damit die
Kinder doch auch ihren Weihnachten
haben. Für dich liegt hier ein Päckchen
Cigarren. Die Gan habe ich gleich im
Ösen gebraten, da haben die Kinder und
wir ein gemüthlich warme Zimmer. Der
Hase hä-gt aus dem Fenster und soll unS
zu Neujahr schmecken. Nun beeile dich,
Joseph, und schneide jedem Kind ein
Kofthäxxchen.'
.Sogleich!' stimmte Mareisch bei.
.Du haft dein Sache irklich gut ge
macht.' Bei'm Tranchiren murmelte er v:r sich
hin: .Geschehe ist geschehen! Wer
viel spricht, hat viel zu verantworten.'
Sich dann mit einer Keule beschäftigend,
äußerte er laut:
.Schmeckst du prächtig! Danken wir
dem Herrn, denn er ist unS freundlich ge
sinnt.'
.Du meinst deinen braven Tetker?'
versetzte seine grau.
.Nun ja,' erwiderte lächelnd Ma
nilch.
Die Ssch blieb lange unaufgeklärt,
aber evdlich kam doch Licht hinein.
An der Georgenkirche war .Mareisch'
ein Namensvetter deS Kontrabassisten,
doch ohne jede Verwandtschaft Or
gant st und wohnte gleichfalls in der
Landöbergeiftroke.
A!S Musiker aus der xommerschen
Hetmath gegangen, hatte er sich in Berlin
unter Leitung von Bernhard Klein zum
Organisten gebildet und eine Stellung
erhalten.
Sein biederer Leiter in GreifSwald
glaubte die Adresse an ihn deutlich geaug
bezeichnet zu haben. Vielleicht traf auch
eine Schuld den Oboisten und PosthilfS
beamten Müller, der i seinem Eifer,
dem Freunde dienen zu können, an Nie
mand ander dachte, alö an den Kontra-
basi'.sten.
Zudem vergingen Jahr, ehe besagter
Better uS Pommern Berlin be achte.
Als er Mareijch. den Organisten sprach,
äußerte er allerdings seine Verwunderung
darüber, daß dieser ihm weder seine
Freude noch ein Wort de DankeS sür
die beiden schönen Gäne und den Pracht,
Hasen auSgelprochen hätt.
Der Organist zog den armen Kontra
basftsten mündlich zur Rechenschaft, doch
al dieser ihm deichtet, wie das G
schknk ihm in seiner Bedrängniß zurecht
kommen sei, verzieh eine Kunstirsel
der andern.
Die Gänse und der Hase waren den
Weg alle Fleisches gegangen; hin war
hin. Ein ftSyttche Wetgnachikn hallen
sie der bedürftigen Familie bescheert.
Der Better aber hat tn Zukunft fein
Sendungen deutlicher adrcsstrt.
Ein ändedruck.
Lon Liesdeth Lindemann.
Wie sie war?
Er wußte nichts von ihr. Er würd
ihr vorgestellt, und sie führten in gleich
gültiges höfliches Gespräch. Zufällig
kam dasselbe auf gemeinschaftlich
Freunde, und da wurde sie warm. Als
st schieden, gab sie ihm die Hand.
DaS war'S. Er blieb noch lange in
der Gesellschaft, aber immer noch, selbst
als er schon lange daheim war, spürte er
diesen festen, warmen Händedruck. ES
war etwa so eigenthümlich Ehrliche
und Treuherzige in ihrer Art, die Hand
zu geben; sie schien auch gar nicht frei,
gebig damit.
Wochen vergingen: da traf er sie tn
einer Abendgesellschaft und führte sie zu
Tisch. Sie sprachen wieder von den ge.
meinsamen Freunden, und sie plauderten
lieb und zutraulich. Langsam zog sie die
Handschuhe au, und er heftete unmill
kürlich seine uzen mit so großer Aus
merksamkeit auf ihre Hände, daß sie e
bemerken muhte. Sie lachte, wurde roth
und sagte dann etwa verlegen:
.Ach bitt meine Hände sind so
wenig ,ladz-like' ich habe sie nie ge
schont.'
Dann aber legte sie die eine Hand mit
ausgespreizten Fingern so unvoriheilhzft
als möglich auf den Tisch und sagte mit
einer allerliebsten, halb trotzigen, halb
chelmtchen Miene:
.Da, sehen Sie mal! und klickte ihn
von der Seit an.
Sie fingea Beide ern i lachen, und
tt-cr so harmle glücklich; ihm wurde
kinderfrrh dabei zu hi!h.
gu hat: recht. Da waren leire
me.ben. glatten gingeichen, oben sch?n
,ug!kx:tzl und roftg angehaucht, da war
kem weichlich zarte Damenhändchen
da war eme nervige, kleine, feste Hank,
mi, einem oukzesprochenen Zug ron Cha
rokter.
.Schön ist sie nicht!' sag? si lachend.
.Aber Ire! erwiderte er.
Ueberrascht sah sie ihn an, senkte dann
den Blick und sagte l:lse: .Ich glaube.'
Dann wurde von gleichgültigen Din
gen gesprochen.
Er Hostie ihr bald wider zu teezien,
doch vergeier. Nach Unserer Ziit er.
kündigte er sich un? Zlrlk, '. wäre gieiq
den nächsten Tag ich jener Gesklljchafi
fortgifahren zur Pflege ihrer erkrankten
Freundin.
Er dachte bei sich: .Wen diese Hand
pflegt, der muß bald gesund werden.'
In derselben Nacht bäumte ihm. er
wäre fieberkrank. E war ein wüster,
quälender Traum. Da, plötzlich, faßte
eine kleine Hand die seine mit festem,
warmem Druck; ihn kurchstremte ein
wohlige, behagliche Gefühl. dieSxan,
nung löste sich, und er siel in erquickenden
Schlaf.
Am nächsten Morgen e war ein
Sonntag, und die Sonne schien goldig
und klar sah er sich im Zimmer um;
ihm kam Alle so neu vor. Er stand
aus, kleidete sich an und sang und pfiff
ein lustige? Lied nach dem andern. Äuö
dem Spiegel lachte ihn sein Gesicht an
er stand verwundert davor. Da über
kam' ihn: .So alt mußtest Du werden,
eh' Du wußtest, wa Glück ist. Mensch!
Ueber dreißig Jahr alt bist Du gewor
den und hast da nicht gespürt!
Doch neulich schon, al Tu mit ihr
zusammen lachtest.'
Dann setzte er sich hin und dachte ine
Weile nach.
.So, mein Junge; sobald sie nun zu,
rückgekehrt, gehst Du zu ihr und
fragst nein, bittest sie, ob sie Dein
Lebenöglück in ih:e feste, kleine Hand
nehmen möchte.'
.Die kleine, feste, treue Hand,' ihm
war', als ob er da immerfort vor sich
hin singen und sprechen müßte. Er that
eS auch. Er sang eine felbstadachte Me,
lodie mit selbsterdachten Versen, und der
Refrain war immer: .Die kleine, feste,
treue Hand.'
Das war ja lauter Unsinn, aber es
machte ihn froh.
Zuletzt nahm er feinen Hut und lief
auf die Straß hinaus. Herrgott, wie
schön ihm die Sonne in Herz schien,
und wie war er glücklich!
An der Straßenecke traf er einen Be
kannten, Dr. H., welchem fein sroheS
Gtflcht ausftel.
Ja, ja, traurige und fröhliche Gisich
ter, immer abwechselnd,' meinte der
Arzt.
Traurig? E war ja wohl möglich.
daß bei solchem Sonnenschein Menschen
traurig sein könnten.
.Ich war soeben leider Familie R.'
fuhr Dr. H. seit .Sie verkehren
ja auch dort. Liebenswürdige Menschen.
Ich mußte eine Nachricht bringen, welche
lbnen recht nahe ging. Sie kennen doch
Fräulein W.? Richtig am letzten Gesell,
schaftsabeud bei den R.'S führten Sie sie
zu Tische, S war ein Prachtmädel.
He R.'S liebten sie, a!S wär'S ihr eigen
Kind; sie war auch Monate lang dort zu
Gast.'
Was sollt da Geschwätz deS alten
Herrn? Es war ihm unheimlich.
.Fräulein W. ist verreist,' warf er
zerstreut dazwischen.
.Jawohl, sie ließ sich nicht halten.
Da MScel hielt was auf Freundschaft;
sie pflegte die IzxhuSkranke Freundin
aufopfernd. Als die gesund war, legte
sie selbst sich hin, und heute wird sie b
erdigt.
Er saß in seinim Zimmr. Nicht daß
er inen empfindlichen chrr.erj fühlte
er war wie verdummt. John siel das
derbe BolkSwort ein: .Wie mit der Art
vor den Kopf geschlagen.' Gerade
olch ein Gefühl hatte er.
Er bemüht sich zu denken, waS denn
geschehen sei; er war doch so froh, eh r
aus di Straß hinunterging da
mpfand r inen unerträglichen Druck
in der Brust. Nein, nicht denken, nicht
denken!
Wie war'S doch nur? Ach so. er hatte
so vergnügt gesungen. Er braucht sich
a nur einzubilden, er war nicht auSg
gangen, um wieder so vergnüat zu sein.
Natürlich! Und er ging aus und ab und
bemüh! sich zu singen; eS klana etwas
heiser, aber daS machte nichts, das würde
valo besser weiden. lt wie schön die
Sonne schien! Er sana denselben Unsinn
mit vorhin, nun kam der Refrain er
bin die Zahne zusammen. Da brach'S
hervor und schüttelte ihn. Er riß die
Lorhänge herab die Sonnenstrahlen
waren entlehn. Dann siel er auf den
nächsten Seffel. leg'e den Kops aus die
Arme und schluchzte:
Die kleine, feste, treue Hand!
Die liebe, treue Hand!'
Huter Appetit.
Sfm Londoner looloaifAtn (Saritn
lebten tn einem der (filnSfnKnr hr
SchlangenhauseS seit längerer Zeit fried.
iicn uno in lniraHi zwel große Boa
EonstrictorS. deren eine 9. die andkr,
Fuß lang war. Als kürzlich eine Mor
gen der Wärter nach ihnen sah, fand er
nur noch eine vor. Er dachte im e,ften
Moment, sie sei entkommen; ein Blick
auf daS gebliebene Eremxlar belehrte
ibn bald eine Bessere:,. Di, tr
fchwundene Schlange war noch im Käfiz,
ne war nur niqi flqivar, well lyre ut
denSwürdig Kollegin sie .mit Haut und
Haaren' verschluckt hatte. Zur
Lhre der Möiderm muß remerkt werden,
nä ni llt iü?. sondern nur ein
.Bei sehen' hre-.sel Verlag. Beide
Schlangen halten ern loraiend je eine
taute erhalle?; li tce d!ke die
lhrije bereü verschluck:, nr.b die kleine
war elea lm f egtiri, kaeive za t;un,
als Pt für die Tl:t eille'.z eclanen wur
den. Man nimmt nun an, daß die
größer ken .yeu ver t.auve, rer au,
fcrm ??'ind t f!ineri ioa-e. sackte uafc
alla Zhlig ich! nur den Böge!, sondern
den stepf der enteren ;ianoe r,munier
füuftf. Z?e?.n tcl S Glucken einuial
ange'argea, muß: weileigehiN, ta
ti 45ne ter LSZiangen r.zq u:r.tn gr
bogen sind, und so die Beul niemal den
Rückweg antreten kann. Di große
Schlange, die sich ansang ka regen
und nicht zusammenrollen kernte, rcai
kein fjunhr war, da ihre verschlucke
Kollegin ja nur inen Fuß kürzer war
und b0 Pfund wog. ist jetzt wieder in
jeder Beziihung all righi; die muß inen
guten Magen Haben!
?k ?.eis' a Velige.
An .de Reis' na Belligen' erinnert fol.
gende Geschichte au dem ostpreußischen
reise DarkiHmen: Der Kälhnr M. au
St. und dkssen erwachsener Sohn waren
nach Tremxen zum Jahrmarkt gefahren.
Auf dem Heimwege wollt di Röhlein,
welche vor den schwerbelasteten Wagen
gespannt war, fast den Dienst veisagen.
Man aönnte dem ermüdeten Thier dann
einige Ruhe, freiste ihm den Zaum ab
und ließ ti im Walde am Grabenrand
weiden. Bald edoch hatte die Wirkung
der brütenden Mittagssonne wie des im
Ueberma enosser.en fteuerwaffer bei
den beiden Insassen ihre Schuldigkeit ge.
than sie waren aus dem Sesazrl ern
genickt. Als sie Abends erwachten, befand
sich zwar Wagen und Rößlein noch an
derselben Stelle, nur die kostbare Jahr,
marktewaare war verschwunden. Höchst
erstaunt ntdkckl man sie alsbald an dem
nächsten Tannenbaum, der wie ein Weih
vuchtöbaum mit ihr geschmückt war. Da
gab'S denn ein heftige? Wettklettern zwi
ichen Vater und Sohn nach den selbst an
den höchsten Baumspitzen befindlichen
Sachen. Endlich war da gefährliche
Werk vollendet; e fehlte nur da Brannl
weinfäßchen mit seinem Inhalt. Mit
ersetzen Kleidern und arg zerschundenen
li,ebein maü.'en r e anrmgrrtv: uer
sich eilevdS von dannen um eine El
iadrune reiöer. D! festliche AuSstat
tiing deS TannenbaumeS clur hatt ein
Stromer desorat. der am nächsolzenden
Tage dingfest gemacht wurde, tn dessen
Besitz sich aber nur noch nas leere nranm
weinfäßchen vorfand.
ßin unverfänglicher Zkuze.
An den Postjchalter eine in Mecklen
bürg belezenen kleinen OftseebadeS kam
vor einiger Zeit, wie die .Deutsche Ver,
kehrSztg.' erzählt, eine reizende junge
Frau, die ein dreiiahrlge, nteciiches
MScchen an der Hand führte, und for,
bette einen angeblich von ihrem Gatten
gesandten Eimchrelbedriet. Da dem e,
amien di Persönlichkeit dieser Dam
unbekannt war, so bat r um die nöthigen
Auwe'.k!Papiere. Die Dame lächelte
den Beamten aanz unalaubig sn uns be
deutete ihm, daß sie solche nicht besitze,
in demselben Augenblick zog st jedoch
ihren Trauring vom Finger und übergab
ihn dem Beamlen zur Besichtigung. Der
Ring zeigte jedoch nicht den vouen lica
men, "sondern nur zwei Anfangöbuch,
ftaben. AlS der Beamte den Ring als
auSrkichendkn Ausweis nicht anerkannt,
rief die Dame aus: Halt, ich hab'S,
Sie Uagläubigkr. Ertka, komm mal
her und sage dem Onkel, wie Du heißt
DaS klein Mädchen: .Ich heiße Erika
M.' Dame: .Wer bin ich derni"
Erika: .Du bist meine Mama.' Dame
.WaS ist Dein Papa?' Eriks: .Bank
beamter in Bkiltn.' Dam: .Und wi
heißt Dein Papa?' Erika: .Der heißt
Otto M. ' Der Beamte hielt diesen
Ausweis für genügend, händig! den
Brief aus und schrieb auf den blies,
rungS. schein .Personlich hekannt'.
ßkexhanle Ämüsemct.
Der Dickhäuter teS .Jardia de Plan
tt3- in Paris pflegt seinen Bewunderern
einen Streich zu spielen, den auSzufg
ren nur ein mit höherer Intelligenz de,
aabteS Tbier im Stand war. Sein
HauS öffnet sich nach wer Einzäunung,
der Elephntenxark genannt, die eine
Art tiefen Teich enthielt, tn welche er
vollständig untertauchen konnte. Hierbei
suckte dann nur noch oas räum remerc
bare letzte Endchen deS Rüssels aus dem
Wasser heraus. Halte sich nun ein Zu,
schauerkreis ander Umzäunung veriam.
melt, der, da der Elephant nicht sichtbar
war. geduldig daraus darrte, da dieser
auS dem Haus treten sollte, so fiel oft
ein unerwarteter Regenschauer aus die
sommerlich geputzten Damen uno Herren
herab, die unier benachbarten Bäumen
Schutz suchten und verwundert, woher
die schweren Tropsen kämen, nach dem
Himmel blickten. Gleich daraus bemerkten
sie aber, daß der Elephant gemüthlich
aus seinem Bade stieg und sich über den
gelungenen Streich ostenbar weidlich er
götzte. AlS dieser Scherz allgemein de
kannt geworden war, flüchteten sich die
Zuschauer sofort, wenn in dem Wasser
eine Bewegung bemerkbar wurde ; jetzt
aber arbeitet sich der Elephant so schnell
wi möglich aus dem Teiche heraus und
schien allemal höchst erfreut über die L er
wirrung. die er angirichtet hatte.
??crl)ägnis!vorie ernikchseknug.
DaS .mißlungene' Portiät der
Schwiegermama hat so schreibt man
den M. N. N. auS Paris da?
Glück zweier Liebenden vernichtet.
Kürzlich kam ter Nütaiistkgkhilse Leon
D. au Provir. ach Pari und stieg bei
feinem Ctftl, einem Rentner, ern Boul.
erb t Clich, ct. Er ejcU schon feil
Langem all der Bräutigam ftiner Eou
fir.k Alice und fühlte sich überglücklich in
ihrer Nähe. Dieser Tage lud er Onkel.
Tante und Cousine ,um Beincke d
Jahrmaikte ein, der eben auf den Süße.
ren ouieoaii gm gjude di Mor.l,
martre stattfindet. Der Abend verlief in
ungetrübter Heiterkeit und man beschloß,
sich m einer Bude xhotograxhiien zu las.
sen. Der Magresiumdraht wurde abge.
brannt, die Gruppe auigenommen, der
Bräutigam erlebe die verlangten IS
grai c für da Bild, da er titer erst am
nächsten Tage erhalten soll!. Er fand
sich zur festgesetzten Stunde ein. über,
nahm da bereit gehaltene Packet und
eilte zu seiner Alice. Hier wurde da
Packet ausgemacht und die Photograph
herausgenommen, aber o Entsetzen, e
stellte einen Esel, inen Och'en und zwei
Kühe darl Der Photograph, gegen den
Anuiac erstattet wurde, erklärte, er Kälte
Tag zuvor da Vieh eine Gemüsehänd
ler, von i. oenl aufgenommen und
die zwei Bilder verwechselt. Wie plau,
sibel auch diese Erklärung klang, so
wollte die Schwiegermama da, in eine
beleidigende Absicht erblicken und schwur,
au der Heirath zwischen Leon und Alice
werde nichts! O, diese Schwiegemüt
ter!
Friedrich der HroKe nd das Kammer
Gericht.
Im Jahie 1773 führte König Friedrich
der Zweite von Preußen einen Prozeß
mit der erwillweten Geheimen Etats,
räthin von Marschall auf Taszdorf wegen
deS Grabens unb Verkaufen von Kalk
steinen. An ihr Rittergut nämlich, auf
bessen Grund sich Kalkberge besanden,
grenzt da? Königlich Amt Rüderkdors,
wo bensallS Kalksteine gebrochen wur
den. Während deS Prozesse nun befahl
der König feinen Schleusenwärtern an
dem Kanal, der von jenen Kalkbergen iu
die Spree führte, den Schiffender Etats,
räthin, wenn sie mit Kalk befrachtet wä,
ren, die Schleusen nicht zu öffnen, son,
dern den königlichen Kanal nur den kö,
niglichen Schissen zu Gute kommen zu
lassen. Daüd,r beschwerte sich Frau
von Marschall beim Kammergertcht, das
ihr Recht gab und die Schleusenwärter
anwies, auch ihre Fahrzeuge durchzulas,
sen. Die königlichen Bedienten, deS
ihnen ertheilten Befehle? eingedenk, wei
gerten sich. Da schick daS Kauimeige,
richt seine bewaffnete Macht und ließ trotz
der königlichen Ordre feinen RcchlSfpruch
vollziehen. Friedrich der Große mußte
sich dem fügen.
ZIeue Anwendung der yolograpliie
Bei der jetzigen Möglichkeit von Äugen,
blicksaufnahmen, hat sich die lLnirendung
der Camera nach allen eilen hm erwet
tert. Vor Kurzem glaubte man an einer
iskrnkn Bahnbrücke zu bemerken, daß sie
nicht mehr ganz in Ordnung sei, obwohl
sich äußerlich nichts Fehlerhafte daran
nachweist liß. Auch einem hinjugezo
genen berühmten Ingenieur gelang das
nicht. Dieser verfiel aber aus einen gu
tcn Gedanken. Er nahm zuerst die leere
Brücke photographisch auf und hielt die
ganz unveränderte Camera bereit, bis
ein Eilzug vorübersauste. AlS dessen
schwere Lokomotive etwa auf der Mitte
ber Blücke war. nah-n er noch ein zweites
Augenblicköbild mit derselben Platte au'.
SlS das Bild daraus schließlich besichtigt
werden konnte, zeigte eS sich, daß die
Brücke uuter der Last des ZugeS eine
bedenkliche Senkung erlitt, so baß an ihre
Versteifung gegangen würd, eh' eS zu
einem Unglüclsialle kam.
IZarmonie.
.Also Sie weisen meine Werbung zu.
rück, mein Fräulein?'
.3a. ich kann nicht anders, eil ich
Sie nicht liebe I'
.Aber Gnädigste, da würde doch im
Lause der Zeit die schönste Harmonie
geben, denn offen gestanden, ich theile
Ihre Gefühle.'
Her musikalische Vberft.
Oberst: .Sie. StabShauiboist, warum
blasen die Leute da bki diesen Stück im,
mer so schwach?'
Musikmeister: .Gntschuldlgm, crr
Oberst, da hat der Comxonift so v o r-
g e f chr t e v en I'
Oberst: .Was, vorae chrteden l er
Soldat hat im Dienste stets seine
ganz Kraft einzusetzen I verstau
den?!"
Unzeschickics Lomxliment.
Kunstenthusiast: .Mein Fräulin, Sie
haben gefleln dic Rolle dir unglücklichen
Maria Stuart wunderbar gespielt, es
war eine vollendete Leistung I'
Künstlerin: .Nicht doch. Dazu mußte
man jünger und hübscher fein
dann könnte man von einer vollndc!n
Leistung sprechen I'
Kunstenthusiast: ,O nein ich bleibe
dabei, S war trotzdcm in volltndkt
Lkiflungl'
Naiver Bescheid.
Herr (auf der Straß zu wem kleinen
Mädchen): .Wie heißest Du denn,
Kleine?'
Kleine Mädchen (verwundert): .Wie.
das wissen Sie nicht einmal? l DaS
weiß ja schon me!n kleiner dreijähriger
Bruder !'
Richtigstellung.
A.: .5lÄ würde mein einzig Kind nie
einem Reifenden zur Frau geben, so ein
Mensch ist wie ein Schmetterling, der
von einer Blume zur andern fliegt.'
B.: Si meinen wohl, aus einer
Hausthür zur anderen.'
lrtnäckig.
Freund (einen gestüizlen Radfahrer Im
rankenhau besuchend): .imer Kerl,
Dü fcaft t6 immer fiei letzt wird Dir
da Radfahren wchl bald leib fein!'
.Hm. beide Bein hab' ,q naaz uuo
gebikchen und den linken Aim; wenn Ich
den reckten jidt noch biech'. dann geb'
ich' endgültig auf !'
Wo man schwimmen lernt.
Major (zu einem Soldaten): .Können
gi fchmimmen?'
Soldat: .Ja. Herr Major!'
Major: .Wo haben Si gelernt?'
Soldat: .Im Wasser, Herr MarI"
Gen',sienhastijkeii.
3m Laden. bitt' um Infekten,
xuloer. .Für wl viel l' .Ich bitt',
wir haben sie nicht geIhli.'
Adzeu'inkt.
Dame (alte Jungfir kokett thuend):
.Herr Lehmcnn. wa halten Si igent
lich von der Ehe?'
.Herr (Junggeselle): .Mich immer
möglichst fern, gnädiges Fräulem!'
Beiolgt.
Herr (zu dem neuen Diene,): .Wenn
Jemand kommen sollt, ich bin um zwölf
Uhr zurück, hören Sie?'
.Jawohl!'
(Später.) .Nun, war Jemand hier?'
.Jawohl, sechs Bettler, die ich um
zwölf Uhr zurückbeflelll habe!'
l?crgalos't'it.
Dame: .Weil lch meinem Cousin, dem
Studenten, 50 Ma,k geliehen hab,
scheinen Sie mich sür dümmer zu halten,
Herr Doktor, al ich bin.'
Herr: ,O bitte, sür viel gescheidter,
gnädige Fiäulein!'
Gemiithlich.
Dicker Student (der bei feiner Heim
kehr einen Einbrecher an seinem Kleider
schrank beschäftigt findet): .Die Arbeit
hätten Sie sich sparen können, Mann !
Von meinen Kleidern wild Ihnen wohl
nichts passen !'
Selbstredend.
Lieutenant: ,Na, Malen kann doch gar
nicht so schwer sein, waS, Gnädigste.'
Dame: .Na, man muß natürlich
Talent haben I'
Lieutenant: .Na, hat man doch aber
ganz selbstredend !'
Durchschaut.
A. : .Denken Sie sich, ich hab' letzthin
sogar Nacht um 12 Uhr einen Hasen bei
Mondschein geschossen.'
B. : .Ach. gehen Sie da hat ja kein
Wildhändler mehr auf.'
Zerstreute Bedenkm.
Braut (zärtlich): .Weißt Du den
aber auch, ob ich Deinen Eltern willkom
men bin, Edgar?'
Bräutigam: .Aber die Frage, Liebst !
Du dürftest schon einig hundert Thaler
weniger haben!'
Ausrede.
Kaufmann: .Wie komm Sie dazu,
meiner Tochter eine Kußhand zuzuwer
sen?"
CommiS: .Entschuldigen Sie, Ich halt
mir nur die Finger abgeleckt!'
vorsichtig.
.Weshalb leugnest Du dem Assessor
gegenüber immer so hartnäckig, daß Du
Klavier spulen kannst?'
.Weil ich glaube, daß er Absichten auf
mich hat!'
Per kleine Egoist.
Onkel: .Und eS thut Dir nicht leid,
daß Dein Papa die Gicht in die Beine
hat?'
Märchen: .Nein. Ovkelchenl'
Onkel: .Aber weshalb denn nicht?'
Märchen: .Weil er mich jetzt nicht
mehr d'rüber legen kann.'
tzöbsche Aussicht.
.Tantchen, weßhalb hast Du denn
Dein Kätzchen ausstopfen lassen?
.Weil ich eS fo lieb gehabt habe !'
.Ach, Tantchen, dann laß' ich Dich
später auch einmal ausstopfen, wenn Du
todt bist!'
herausgeplatzt.
Onkel (auf Besuch gekommenjr ,Teu
fei, ist das aber ein weiter Wea oo
.Deiner Wohnung bis zur Universität l"
-J... . sVX'jsi r '
luuem; .'jucji wagr, wenn man den
j:den Tag gehen müßte!'
Der Lchlaukoxf.
Lchrer (der soeben von den N'hnadelu
gesprochen): .Karlchen, wctS sind also
Nähnadeln?"
Karlchen: .Sehr nützlich!'
Lehrer: .Und wieso?'
Karlchen: .Sie retten einem daö
Leben.'
Lehrer: .Weshalb denn?'
Karlchen: .Wenn man sie nicht ver.
schluckt, Herr Lehrer!'
verletzt.
Herr: .So machen heute in sich
als ob Si Zahnschmerzen hätten, Fräu.
lein I'
Alte? Fräulein (pikirt): .Halten
'iVwx"'4' 5r möglich, daß ich
noch Zahnschmerzen haben kann, mein.
Herr?'
Berechtigte Angst.
Zahnarzt (welcher einem Bauern den
kranken Zahn untersucht): .Ja der
Zahn muß 'raus. eS ist der WeisheitS.
zahn!' 7
Bäuerin: .O Jesse. den lassen ihm
5Ä. " 18 l 55" "immer g'nua
gscheit!' a -
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