Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, November 22, 1894, Image 10

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    Ein Abenteuer des fSaush
sitzers Anton Dies.
In itfliit nair,ä5:t von Zu L. R.
Hnr und Frau Dick saßen cincl Nach
mittag recht munter und vergnügt beim
Kaff. Da trat da, Dienstmädchen ein
und überreichte dem Hausherrn einen
Brief. Sr ahm ihn mit den Finger
tih.n hnitt ifin mehrmals hm und
her und betrachtet eine Weil die Aus,
ichrist.
M.rkmüidia.... eine völlig untc
kannte Handschrist! Oder sollte vielleicht
(XAn.r SfThinand der Absender sein?
,,g u. . , .
ni' ha& einmal. Tr'nchen
9Tf..r I Kitte Dick. Anton mein
Rh,r Ferdinand und dies rSheasüße
Eine solche Vermuthung sieht Dir Lhn,
lieh. Wenn Du Dir doch endlich etwa
keieniersahrung anschaffen wolltest I Du
bist wahrhaftig lt genug geworden
.Ob i eine Rechnung ist? fuhr Herr
Dick fort. .Ich wüßte nicht, laß wir
irzendmo Schulden hätten Er warf
ms sein Gattin einen mißtrauischen Blick
' ' - . M f XI.Hf.T. 1 k
und behielt den res uniq,zu,s,g ra reu
Handen.
.Run öffne ihn endlich .... dann wird
flch ja Alle von selbst aufklären! rief
grau Katharina ungeduldig.
Hni,' sagte Dick bedSchtig, .ich hsbe
mein Bedenken. Heute Mittag, all
di Gemüseschlifftl zerbrach, bemerkte ich
sofort: .EI geschieht etwa,." Und man
lieft so viel von allerhand Schlechtig.
leiten, daß man wohl Grund hat, auf
seiner Hut zu sein, zumal wenn man
Hausbesitzer ist. Da wird inem von
Unbekannten eine Kiste in' Zimmer ge
bracht; man denkt an nichts Schlimmes
und entfernt den Deckel; auf ein Mal,
lum, geht di Kiste lo, und Du fliegst
in di Luft, um mausetodt wieder her
unter zu kommen. Ich dank schön; Ich
hab keine Lust zu erxlodiren.
.Hasenfuß 1' rief entrüstet Frau Dick.
Si riß ihrem Gatten den Brief au der
Hand, erbrach ihn und versenkte sich in'S
Lesen. Darüber bekamen ihre ZSge all
mShlig den Ausdruck gespanntester Auf,
merksamkeit.
.Reizend! Wie IebenSwurdig! Welche
Aufmerksamkeit I Nein diese Ehre l . . . .
Hier, Anton, lieg.'
Anton laS gehorsam: .Liebster Freund!
Nach langjährigen Irrfahrten führte
mich da Schicksal In die Heimath zurück.
Uebermorgen, den 24., will man mir in
P. ein kleine Fest veranstalten, und der
Zeitpunkt scheint mir günstig, auch Dich
noch einmal in die Arme zu schließen.
So lade ich Dich denn ganz freundschaft,
lich und ergebenst auf 1 Uhr ach P. in
den Gafthof zum goldenen Stern. Nimm
mir nicht übel, daß ich die Gelegenheit
ersilumen muß, Dich in Deinem Hause
aufzusuchen. Meine Zeit ist allzu knapp
bemessen. Aber richt freue ich mich dar
auf, Dich wiederzusehen und mit Dir von
alten Zeiten zu plaudern. Mit den herz
lichften Grüßen Dein Fritz Borel.
.Er ist 8. rief Katharina begeistert.
.der frtka-Reisendel Ruhmbedeckt kehrt
er nach langer Avwe enyett in 8 Vater
land zurück. Wie ehrenvoll für Dich,
enn Du morgen als fein Jugendfreund
mit ihm in den Saal trittst, wenn die
Musik einen Tusch bläst, der dann zum
Theil wenigsten für Dich gilt. Auf
solch eine Bekanntschaft bin wirft Du
Stadtrath werben."
.Abwarten", brummte Dick.
Frau Katharina schwärmte weiter:
.Schade, daß ich nicht dabei sein kaun,
Mein neue Grauseidene würde sich vor
zugltch ausmachen, und Du haltest einen
gewissen Halt an mir. Ist er oerhei,
rathet ?
,E soll eine Negerxrinzesfln sein.
.Eine Negerin? Er. der hier alle
Ansprüche machen könnte? Lieber An
ton, man hat Dir wieder etwas auf
gebunden
Er zuckte die Achsel. .Der Geschmack
.st verschieden. Der meinige wäre es
'allerdings auch nicht. Diese Neger so!
len einen geradezu niederträchtigen Ge
ruch verbreiten.
.Pfui,' sagte Frau Dick entrüstet, in.
dem sie sich vom Kaffeetische erhob.
Welche Redensarten sind das wieder!
Ich habe Dir doch oft genug verwiesen,
beim Eisen von Dingen zu sprechen, die
einem Gebildeten den Appetit verderben,
der e nutzt nicht: Unkultur bleibt
Unkultur.
Während sie sich an ihrem Nähtische
zu schaffen macht, aß er ruhig sein Bat
terdrod.
.Du fährst doch?"
.Fällt mir im Traum nicht ein er
widert er kaltblütig. .Man hört jeden
Augenblick von inem neuen Eisenbahn
unglück, und wer noch gesunde Glieder
hat, soll sie nicht leichtsinnig einer Gefahr
aussetzen. Verreise ich nicht aus anderen
Gründen, fo verreife ich auch nicht wegen
iaAfrika-Reisendtn. Wa scheert mich
Afrika? Ich habe keine Kolonien dort.
Die Gattin verzog ihre Lippen zu
inm geringschätzigen Lächeln und sagte
in schneidendem Tone: .Anton, Du
fährst!'
Sprach'S und verließ daS Zimmer.
In der That wie es gekommen,
weiß man nicht, aber Herr Dick reifte am
folgenden Morgen. Unter der kräftigen
Mitwirkung eines Schaffner erkletterte
r ziemlich gefaßt in Abtheil zweiter
Klaffe. Er hatte sich nicht einmal in die
Unfall'Versichttung aufnehmen lassen,
dlo um seiner Gattin den Aerger anzu
thun. .Wenn mir etwas zustößt, so hat
fi wenigsten diesen Nachtheil,' sagte er
sich mit heimlicher Genugthuung.
taqvem er mit großer Wucht in der
linken Ecke auf dem Polster Platz genom
men hatte, musterte er den einzigenReise,
geführten, einen feingekieideten Herrn
von stattlicher Erscheinung, der ihm
schräg gegenübersaß und da Treiben auf
dem Lahnsteig verfrlgte. Ei Junge
ging vorüber und iot Zeitungen seil.
Der Stattliche erstand sich in Blatt.
Dick fand den Gedanken Nachahmung,
werth und verschafft sich für zehn Psen
nige eine Nummer te Jntelligenzllaltei
für P. urd Umgegend. Hernach kam der
Schaffner, der die Thür zuschlug und
hinterdrein .Vorsicht' rief; dann setzte
noz ver 3a in Beweauna.
Unser Hausbesitzer lieh seine Gedanken
spazieren gehen und entdeckte bald, daß
er alle Teranlaffung habe, sich unbehig
iiq zu jagten. 'a faß r fern von
menschlicher Hüls in dem ohloerschlo!
senen Abtheil inem wildfremden Wen
fchea gegenüber, der ihm an Körperkrä
tea sichtlich überlegen war. Die Folqen
waren unabsehbar! Ein Glück noch, daß
rein Tunnel auf der Streck sich befand
r dacht an Katharina und seufzt,
Wenn sie doch bei ihm wär ! Er ärgerte
sich, dem Schaffner so blindling gefolgt
zu lein, rutscht unruhia aus dem sitz
hin und her und griff zuletzt, nur um sich
zu zerflrun. zu der settung.
Leider war die trostlos Zeit der sauren
Gurken gerad angebrochen, so das. Dick,
rascher al er eigentlich wollte, bei den
Anzeigen anlangte. Er überflog die Wer
netgerungen, las mit größerer Theil
nahm di Heirathgesuch. zählte die
propern Dienstmädchen, die verlangt
wuroen. und blieb Icklieklich an einer
Anzeige hängen, der mit dicken Lettern
.Raubmord' vorgedruckt war. Ein un
widerstehlicher Drang zwang ihn, die
Personal Beschreibung de verfolgten
Verbrecher sich anzusehen, und o der
Schrecken ! sie war unzweifelhaft dem
Mann drüben in der Ecke auf den Leib
geschrieben.
Hautfarbe dunkel, Haar schwarz
,iirn yvq, waie gewoamiq, ugen
.1 w.w m . e . 5 er. rw
grau, stechender Blick, schwarzer Voll
bart' nein, einen Bart trug der
Fremde nicht, indessen nicht leichter, al
ihn nach geschehener That ntfernen zu
lassen. .Größe 1.80 Meter, besondere
Kennzeichen keine.' Hier blieb kein
Zweifel übrig di Beschreibung
stimmt I
Dick schauderte. Wie unbefangen der
Mensch sich benahm! Wie kaltblütig er
seine Beine aus da gegenüberliegend
Kissen streckte ! Daher also der prüfend
Blick, dn der Unbekannte über seinZei
tung hin immer wieder auf ihn richtete
Wa thun? Sollte er die Thüre aus
reißen und hinauSspringent DaS war
sichere Verderben. Oder di Nothleine
ziehen? Sehr wohl, wenn nicht der Ge
fürchtete in der rechten Ecke den Weg
versperrt hätte. Sollt er sich dem Un
geheuer zu Füßen werfen und im Namen
von sieben unmündiaen Kindern, die er
nicht hatte, Schonung für sein Leben
erflehen?
Mit einem Male blitzte in feinem Ge
hira eine Erleuchtung, auf, wie die Noth
die erfinderische sie eingiebt. Nur List
konnte Rettung bringen. Durch einen
flüchtigen Blick überzeugt er sich, daß
der Gehrock, den r trug, sorglich ver
schloffen war ein wahrer Segen wegen
der dicken goldenen uyrketke, welche Ute
schlimmste Begehrlichkeit hätte entfesseln
können.
,Vrzihung, mein Herr,' wandte er
sich nunmehr an den Fremden, würden
Sie die Güte haben, mir zu sagen, welch
Tageszeit es ist?'
Mit Vergnügen,' entaegnete der
Stattliche verbindlich und zog die Uhr.
,W zahlen gerade Neun.
Dick stieß inen ganz natürlich klingen
den Seufzer aus, indem er sich innerlich
über seine BersteuungSknnft wunderte
Also noch eine volle Stunde bis P.?
Das ist nämlich da Ziel meiner Reize
Wi ich nur di Uhr vergeffen konnte
Lieber möchte ich den Resoloer entbehren,
den ich bet mir trage. Eine auSgezeich
net Waff, und rft in meiner Hand!'
Anton nahm eine treuherzig Miene an
Ich übe mich täglich und schieße Ihnen
jede Fliege von der Wand.' Nun wir
Veite er den Wchurrdart und zog die
Brauen finster zusammen. , Wehe Dem,
der wagt, mich anzugreifen. Ich würbe
ihn erbarmungSicS niederstrecken.'
Er warf feinem Nachsar einen for
schenken Blick zu, um die Wirkunzen zu
ftudiren. Der Unbekannte sah ihn mit
großen Augen an. Da nahm die Ein
oltvungsrrask ces ausvengers einen
kecken Aufschwung.
Noch eine andere Waff pflege ich mit
mir lzerumzusuyren. iz m ein ver,
ernteter üjoia), cen mir ver Bey von
Tunis schenkte, al ich ihn vor drei Tagen
besucht. Die leiseste Berührung der
Hautoberfläche, nd Sie find ein Kind
de Todes! Zu seinem eigensten Wohl
möchte ich Jedermann warnen, mir zu
nahe zu treten. Was denken Sie von
der Sache?'
Der Befragte wurde einer weitläufigen
Antwort durch da Anhalten des Zuge
enthoben, ver in m., einer kleinen Sta,
tion vor P., eingelaufen war. Schien
nigft erhob sich zur unaussprechlichen
Freude unsere cciden der Unbekannte
von seinem Sitze, raffte da wenige Hand
gepäck zusammen und verließ den Wagen,
indem er in paar Wort murmelte, die
Dick nicht weiter beachtete. Der Zurück
geblieben rieb sich vergnügt die Hände
Anton, Anton äußerte er anerkennend
zu sich selber, ,baS hast Du gut gemacht
Der kommt nicht wieder. Daß Du nur
gleich in P. zur Polizei gehst, um die
Sache anzuzeigen.'
Er guckte zum Fenster hinaus, winkte
den Schaffner heran und druckte ihm eine
Kleinigkeit in die Hand. .Lassen Sie
nur ja Niemand zu mir in das Abtheil,
am allerwenigsten den Herrn, der drüben
über den Bahnsteig rennt. Ich habe
meine Gründe.'
Nachdem er dem Beamten noch einmal
gönnerhaft zugenickt hatte, legte er sich in
die Kissen zurück und schloß die Augen.
Er sah sich im Geiste von Geheimxoli
zisten umringt, die bewundernd aus ihn
hinablick.'en.
Inzwischen il! der Gefürchtet mit
langen Schritten auf den Station! Lor
fteher zu. In der Eil und Aufregung
nahm er sich kaum die Mühe, feine Kart
zu überreichen, dann brach r schon lok:
.Herr Inspektor, den haben wir!'
Der Beamte sah den Erregten veraun
vertan. .Wen"
,ren Verrückten I Bitte, lesen
dies Anzeige.'
Jener la in dem Blatte, welche der
Fremd hivhielt, e war da KreiSblatt
von R., amtliche Organ u.f.a.,u,s.w.
folgende Bekanntmachung: .Am 21. d
Abend gegen sieben Uhr hat sich au der
Prioatheilanstalt de, Dr. X. bei Y. der
Bierbrauereidesitzer Heinrich Müller, der
an VersolgungSwahnflnn leidet, heimlich
entfernt und ist seitdem spurlos ver,
schmunden. Die Behörden werden ge
beten, nach ihm zu fanden. Der Ver
mißte ist von mittlerer Größe und ziem
lich beleibt, er bat eine blühende Geftcht
färbe, hellblau Augen, blonden, kleinen
Vchnurrbart, blonde Haar mit Neigung
zur Glatze. Er trug einen hellgrauen
ueverzteher....'
.Kurz und gut', fiel hier der Herr un
geduldig ein, .dort hinteu sitzt er. Die
Beschrkibuna stimmt auf'S Genaueste.
Und erst die Reden, welche er führt: von
kvgi,ern, von vergifteten Dolchen, die
ihn gegen Angreifer schützen würden!
Offenbar hielt er sein Leben für bedroht.
Der reine VerfolgungSmahnstvn!'
D Inspektor fuhr sich ralhloS über
den Kopf. ,Wa ist zu thun? Der
Fall ist mir noch nicht vorgekommen.'
.Die Manreaein, tveicat zu rgrklsen
sind, liegen doch wohl auf der Hand. Der
Mann muß unschädlich gemacht werden.
Denken Sie sich Damen in solcher Gesell
schaft. Also verhaften Si ihn in Au,
Übung der BahnhofSpolizei.
Dante chsnl'rtks ver veaml. ,:jcg
bin zeitlebens aller Verrücktheit au dem
Wege gegangen. Soll ich mich auf mei
nen alten Tag dazu hergeben, für eine
Anstalt, die mich nicht angeht, einen
durchgebrannten Narren einzufangen, zu
mal der p. p. Müller sich freundlich be
nimmt und keinerlei Unfug stiftet? Weiß
ich überhaupt so sicher, daß er der rechte
ist?'
.Sie wollen doch nicht etwa behaup
ten....'
Nicht liegt mir ferner al die Ab
ficht. Ihnen zu nahe zu treten, Herr
Doktor versicherte der Borsleyer yöstiq.
.Ihre Persönlichkeit giebt sür die Wahr
heit Ihrer Mittheilungen die beste Bürg
schaft. Nehmen Sie an. ich schritte zur
Verhaftung, und dieser Bierbrauerei
Besitzer bekäme darüber inen Anfall von
Tobsucht!'
Der Fremde sann einen Augenvticr
nach und meinte dann mißmuthig: .Sie
haben Recht. Gerade die Uniform kann
verderbend wirken: wir müssen sie zu ver
meiden suchen. Hier ist die Ueberredung
am Platze. Man muß diese Leute durch
Eingehen auf ,hre Ansichten gewinnen,
sonst ist die Schlacht verloren. Demnach
wäre der einzige Ausweg folgender: wir
bestellen teleqraxhi ch einen Beamten lg
Civil an den Bahnhof von P., der mag
sein Heil versuchen. Haben wir unsern
Müller erst glücklich unter Dach und
Fach, so wird sich da Uebrize von selbst
ergeben. Mag er dann toben, fo viel
ihm beliebt
Der Inspektor verbeugte sich und ver,
prach sein Beste zu thun. Nachdem
noch der Zugführer in'S Geheimnin ge
zogen worden war. sucht der Stattliche
getröstet ein anderes Abtheil auf, und
man dampfte weiter. Dick schlummerte
anst in seiner Ecke, ohne zu ahnen, wel
chen Abenteuern er entgegen fuhr. Der
Schaffner, der ihn auf höhere Anordnung
hin veausftchtigen mußt, schaut von
Zeit zu Zeit durch s Fenster, um sich zu
vergewissern, daß Alle noch in seiner
ursprünglichen Versassung war.
AIS der Zug nach dem Verlauf von
drei Viertelstunden in P. ankam, fühlte
Anton, der inzwischen erwacht war, flch
was benommen im Kopse. DaS un
gewohnte Gerüttel war schuld daran
Doch raffte er sich zusammen und kletterte
auf die Schienen hinab. Dort stand er
und fah sich unschlüssig nach allen Seiten
um. Nur in kleine Weile; denn als
bald stürzte ein elegant gekleideter Herr
aus tön zu, zog mit der veroinöllchsten
Wien seinen Hut und sagte: Ah, Herr
Müller, welche große Freude, Ihnen tn
unserer Stadt zu begegnen
Anton mag den Ankömmling mit einem
zweifelnden Blicke. .Wenn ich Herr
Müller bin. so sind Si wohl Herr
Schultze entgegnete er mit einer Grob
heit, die nur durch den phlegmatischen
Ton der Stimme einigermaßen gemildert
wurde.
Der Elegante verbeugte sich zuftim
mend. .Schulze, in der That, da ist
mein Name
Alle Wetter!' platzte Anton heraus.
verblüfft über seinen eigenen scharsflnn
.Sie werden hoffentlich nicht dagegen
einzuwenden haben, daß ich als alter Be,
kannter "
Bedauere; ich heiße gar nicht Müller
und kenne sie überhaupt nicht ver
sicherte Anton, der sich allmählig zu fassen
begann.
Der sogenannte Schulze setzte der Reihe
nach ein erstauntes, ein zweifelndes und
ein naazlitnrttchcs Venazl aus unv rieb
ie Stirne: .Richtig sagte er nach einer
kurzen Pause, indem er die Augen zum
Himmel erhob, als ob dort etwa zu
uchen wäre, ,m;r wird jetzt klar, daß ich
mich da eine kleinen Versehen schuldig
gemacht habe. Schlechte Gedächtniß!
Sie heißen. . . .'
Dick, natürlich! Noch immer Anton
Dick!'
.Richtig rief der Fremde, .da haben
wir doch endlich den Namen, ich war ge
rade ,m Begriffe, daraus zu komme und
verstehe wirklich nicht, wie ich ihn einen
Augenblick vergeffen konnte. Darf ich
mich Ihnen jetzt zu? Verfügung stellen?
Sie werden sich doch vchl in wenig un
fer Stadt ausehen wollen
Unser Held befand sich in ziemlicher
Verlegenheit. Denn wenn er auch im
Stillen davon überzeugt war. daß er
kimn Bauernfänger von der gefährlichsten
Gattung vor sich hatte, der daraus lauerte,
ihn in irgend in Spielhölle zu locken
und auszuplündern, so war er doch im
Augenblick nicht klar, welche Mittel er
anzuwenden hatte, um den Zudringlichen
lcizumerden. Aber nicht lange verharrt
er im Nachdenken, dann wandle r sich
mit listiger Miene an Herrn Schulze:
.Ich beabsichtige unverzüglich die Polizei,
behörde aufzusuchen, wo ich wichtige
Mittheilungen machen muß. Wenn Sie
mich hinb, gleiten mvllen. fo werde ich
Ihnen dankbar sein Er wird sich
schön hüten! dachte Dick bei sich.
Aber da Gesicht de Herrn Schultze
begann sörmlich zu strahlen. .Mit Ber
gnügen, mit dem größten Vergnügen
werde ich Si binsühren
So grub Anton Dick inem Anderen
eine Grube und fiel selbst hinein.
A! die Beiden nach etwa zwanzig Mi,
nuten am Ziel anlangten, begegnete
ihnen auf der Schwelle der unheimliche
Reiseaenosse voa beute Morgen, wie er
in Begleitung eine Beamten eben da
Gebäude oirließ. Herr Dick riß vor
Erstaunen den Mund auf. Daß man
den Mörder bereit festgenommen hatte,
erregte feine höchste Bewunderung sür
die Thätigkeit unserer Polizei. Uebrtgen
blieb ihm nicht viel Zeit zum Nachdenken,
da man ihn ohne Umstände in ein Zimmer
hineinbesörderte, wo an einem runden
Tisch ein Commissär hinter mächtigen
Aktenstößen saß. Kaum daß man ihm
Gelegenheit ließ, mit Mißvergnügen zu
bemerken, wie sich zu seinen beiden Seiten
zwei stämmige Polizisten niederließen,
dann fing schon da Verhör an.
Sie heißen Heinrich Müller r
Ich verstehe nicht versetzt Dick ge
reizt, .weshalb ich heut durchaus Htin
rtch Müller heißen soll. Mein Warnt ist
noch immer Anton Dick
.Sie lebten zuletzt in einer Hettav
ftalt?'
Was?' schrt Anton zornig. ,ininr
Heilanstalt? Wenn das mein grau er
führe I Sie kratzte Ihnen die uzen
auö
Der Commissär setzte ine ganz ver
blüffte Miene aus; .sie sind doch unv:
heiralyete'
.Im Gegentheil erwiderte Dick und
streifte die Handschuhe ab. .Hier be
trachten Sie diesen Ring. Vor zehn
Jahren ließ er sich noch bequem vom
Finger schieben, indessen man wird mit
der Zeit gesetzter, und dann heißt eS zu,
letzt: festgemauert in der Erden.'
Nach diesem Citat, daS mit Ausdruck
vorgetragen, die klassische Bildung un
sereS Hausbesitzers bekundete, warf er
seinen beide unangenehmen Neben,
männern einen stolzen Blick zu.
Der Polizei.CommiffSr schüttelte den
Kopf. .Sie sollen auf der Reife hierher
im naat mit allerhand wirren und unzu,
fammevhängenden Redensarten um sich
geworfen haben
Dick stutzte. Also daraus lies die
Sache hinaus! Er richtete sich stramm
in die Höhe und sagte: .Ich bestreue,
baß die Reden, die ich zu halten ge
zwungen war, wirr und unzufammen
bau o end gewesen sind. Wag soll ein
friedlicher Bürger beginnen, der sich ohne
Wehr und Waffen einem Raubmörder
preisgegeben fiehi? Im Uebrigen mein
Kompliment: er ist ja bereits verhastet,
.Wer?" fragte der Beamte, indem er
verftändnißvoll vor sich hinlächelte.
.Der Mörder', versetzte Dick mit
Ueberzeugung. .Ich erkannte ihn sofort,
al ich die Beschreibung las Damit
legte er da Jntelligenzblatt sür P. auf
den Tisch de Hause nieder.
.Sie find im Irrthum, mein Bester
antwortete der Kommissar ernsthaft, ohne
die Zeitung eine Blicke zu würdigen.
.Ihr Mitreisender ist kein Mörder. E
war der berühmte Afrikaforscher Dr.
Friedrich Borel
.Lächerlich!' sagte Anton kaltblütig.
,Wa lächerlich? Er hat sich hinläng,
lich ausgewiesen
.Ich habe mit Borel achtunbzwanzig
Jahre meine Leben in bester Freund,
schaft verkehrt. Ich kannte ihn inwendig
und auswendig. Er war ein Mann von
blühender Erscheinung, und diese hagere
Individuum soll mein berühmter Freund
sein? So lesen Wie doch nur gutigst die
sen Brief, den ich gestern Nachmittag
empftng.' Er reichte seinem Gegenüber
triumphirend da bewußte Vchreiben.
Der Man von der Polizei durchflrg
eS kopfschüttelnd und klingelte. Der
eintretende Diener erhielt den Befehl,
binnen kürzester Zeit den Dr. Borel zur
Stelle zu schaffen.
Trotzdem dauerte e ungefähr eine
halbe Stunde, bis der Afrikaner mit
keineswegs vergnügtem Gesichte auf der
Btldfläche erschien. Der Kommissar er
schöpfte sich wegen der Belästigung in
Entschuldigungen; ander scheine e ihm
nicht möglich, Klarheit in den verwerte,
nen Handel zu bringen. .Der Herr hie,
ist anscheinend verheiratet, behauptet
Anton Dick zu heißen und ein Busen
freund von Dr. Borel zu sein, den er
jedoch In Ihnen nicht erkennen will. Er
beruft sich auf diesen Brief
Den habe ich allerdings geschrieben
sagte der Afrikaner; .aber mein Freund
jene NamenS war schlank wie ine
Hopfenstange, als ich vor zehn Jahren
Deutschland verließ.'
Dick horchte aus. Der Mann hatte
o Unrecht nicht; zehn Jahr sind eine
lange Zeit, in der sich manche Aenderung
vollzieht, besonders, wenn man als
Eigenthümer von mehreren Häusern in
behaglichen Verhältnissen lebt.
.Mein Freund Bore! betheuerte er
eigensinnig. , in Mar,n wie ein
Baum und glänzt vor Gesundheit
.Sehr wahr versetz! der vermeint,
liche Mörder, .hinterher hat di afrika
nische Sonne ihn geröstet, daß er hager
und verbrannt wie in Beduine zurück
kehrt Er warf seinem Gegner einen
prüfenden Blick zu. den jener kampfbereit
rwlderte.
Hier legte der Kommissar sich in'
Mittel, indem r fragt: .Vielleicht ie
fitzen die Herren ein gemeinsam Er
innerung, di in Wiedererkennen rmög
II0)if
Anton Dick besann sich gründlich.
.Welche war der eigentliche und verbor
gene Grund, der meinen Freund Borel
veranlaßte, seiner Heimath den Rücken zu
kehren?'
Der Afrikaner lächelte. .Ein deut
sche Mädchen, Namen Katharina
Mohn, verschmähte den armen Schlucker
und .... -
.Hurrah!' schrie Dick mit Begeiste
rung, .er ist!' Damit warf r sich
dem Wiedergefundenen mit einer Heftig
keit an die Brust, daß er beinahe auf den
Rücken gefallen wäre. .Nein, wa für
Mühe hat die Erkennen gekostet! Aber
jetzt heißt e. sich entschädigen. Meine
Frau soll..' Plötzlich brach er in fei
nen Freudenbezeugungen ab und sagt
mit wehmüthigem Tone: Sie hätte doch
igenlltch Hefter zu Dir al zu mir ge,
pakt.'
Der Rest bei denkwürdigen Tage ver
floß tn ungetrübter Heiterkeit. Nur zu,
weilen dachte Herr Dick mit Grausen
daran zurück, daß er seinen besten Freund
sür einen Mörder angesehen hatte und
von ihm selber sür verrückt gehalten
worden war.
Erinnerung von J870.
Eine Erinnerung auö dem letzten
deutsch'sranzösischen Kriege, die der Geist
von Roßbach durchweht, finden wir in
dem bei I. I. Reiff in Karlsruhe er
schttnenen Buche .Au den Erlebnissen
und Erinnerungen eine alten Offizier
vom Oberst z. D. E. Betz.
E war nach dem glanzvoll sür unsere
badischen Truppen ausgefallenen Gefechte
bei Null am Abend de 18. Dezember
1870. icas Gesecht war beendet; die
Franzosen waren geschlagen und traten
nach einem Verluste, den sie selbst aus
1600 Mann angaben, in vollster Aus
lösung den Rückzug an, nachdem sie noch
1 Offiziere unv 33 Mannschaften al
unverwundete Gefangene in unseren
Handen gelanen hatten. Unsere Trup
pen aber zogen in Nutt ein und durften
sich ine herrlichen Siege über den über
mächtigen und in vorzüglicher Stellung
desrndlichen Wegner mit dem Bewußtsein
treuer Pflichterfüllung in vollstem Maße
rühmen, chon die schwere der Ver
lüfte bewies die Heftigkeit de Gefich.'eS
Wir hatten einen Verlust an Todten und
Verwuudeten von 60 Offizieren und 887
Unterofsizieren und Gemeinen zu bekla,
gen. Unter den Verwundeten befand sich
außer dem Divisionskommandeur, Gene
rallieutenant o. Glümer, auch der Bri
gadekommandeur, Prinz Wilhelm von
Baden, Bruder de Großherzogs von
Baden, der eine schwere Verwundung
durch einen Schuß in Wange und Hai
erhalten hatte, so groß und schmerzlich
aber auch diese herben Verluste waren, so
machten sie gerade wegen ihrer Große
den SiegeSglanz heller strahlen und den
SiegeSwerth hoher schätzen.
Nachdem die Gruppen, so gut wie eS
eben ging, untergebracht waren, hatte ich
gewiß volles Recht, auch an die Stillung
meiner eigenen Leibeöbedürfnisse zu
denken. Ich hatte feit Morgens ö Uhr
nicht über die Lippen gebracht und es
war daher naiürlioz, vag Hunger unv
Durst flch empfindlich bemerkbar mach
ten. Woher aber jetzt etwas zur
Stillung derselben nehmen i Ich stand
mit meinem Admtanten aus der traße.
und eS umgab mich ein unheimliche
Ruhe. Ein Quartier war mir nicht an
gewiesen, daS mußte man sich an diesem
Tage selbst suchen, was bei der Ueber
ülluva des kleinen Wiadtchens durch die
Truppen nicht so uia)! war. ES yan
delte na also zunächst um zweierlei: um
Quartier und um Essen.
Indem ich mich in diesem Sinne gegen
den Adiutanten äußerte, trat mein ux
donanz-Unterofsizier, der diese Aeußerung
aebört balle, an mich heran unv aake
.Herr Major, daS Haus da drüben ist ein
Cafe, die Herren Offiziere sind schon fast
all drin Ich dankte diesem Retter ig
der Notb und eilte, aesolat von den bei,
den Genannten, mit geflügelten Schrit,
ten dem mir bezeichneten Hause zu,
Mein erster Blick in dem hell erleuchteten
Hausflur siel aus das mir hoch wmrom
men .8all manger", daS in gol.
denen Buchstaben über einer Thür
prangte, und schon der Anblick dieser drei
7L . w . . I . i. cm n l. t . . .
Worte neunte meine oo oer iveuoigreu
und deS Hungers und Durstes etwas
berabaekommene Stimmung. Ich trat
ein und. o Wonne! wag erblickt mein
trunkenes Auge : eine lange, mit
vräcktiaem weißen Linnen bedeckte und
mit buntbemallenTellern.Gläsern u.s.m.
versehene Tafel, an welchir bereits
viele Offiziere, essend und trinkend,
laben, während wieder andere Ossiziere,
auch Unteroffiziere und Gemeine, dieselbe
umstanden. ES war ein Herz und Nie,
ren eiquickender Anblick.
Da ich keinen euner gar?on,
wollt' ich sagen! gewahrte, so fragte
ick einen der Olsiziere. der gerade ein
köstlich duftende Beefsteak verschlang,
wie man e anzufangen habe, um etwa
Aehnliche zn erhäschen, und erhielt al
Antwort: .Wenden Sie sich nur dreist
an den Cure, der besorgt AlleS; er
ist ein Freund deS HauseS und hilft aus,
da die sämmtlichen Kellner vor unS.ver
duftet' find.
Während der Kamerad tieS sprach,
kam der Cure in sehr großer schöner
Mann daher; r trug in Platt mir
Braten in den Händen und unter dem
Arm ire Flasche Wein; auch fehlte daS
Wahrzeichen de! Kellner - die Sr
vietl nicht. Ich wendet mich sofort
in höflicher Ansprache an diesen Gare
eigener Art, offenbarte ihm meinen un
sagbaren Hunger und Durft und hat ihn
freundlich, sich beider möglichst rasch an
zunehmen. Toni de suite, rnon Com
mandant!' äußerte daraus in artigem
Tone der freundliche undgefällige Kellner,
dann verschwand er mit seiner Habe,
der ich sehnsüchtig nechsah.
Aber schon nach kaum fünf Minuten
erschien er wieder auf der Bildfläche,
brachte mir eine prachtvolle Poularde
und eine Flasche von dem .excelleut
Nuits', und nun ging an' Werk.
Ich zerriß förmlich die mir so hoch will
kommene, meine Erwartung weit über
steigende Beute, gab meinem Adjutanten
in Stück, theilte auch sonst noch davon
an ebenso hungrig Aussehende, wie ich
war, aus, verschlang dann den Rest selbst
und schlürfte dazu mit inem wahren
Hochgenuß dn herrlichen Nuit, der
meine Glieder lektriflrte und mich neu
belebte. Ich kann ohn jede Uebertrei
bung sagen: so wie diese Mahl hat mir
in meinem ganzen Leben keine ge
schmeckt.
Nachdem ich meinen Magen einiger
maßen befriedigt hatte und mich dann
dem weiteren Genuß dem Rauchen
einer Cigarre hingegeben und in dem
Saale etwa umsehen konnt, macht ich
mir min Gedanken darüber, wie
möglich war, daß Wirth und Koch den
Anforderungen der vielen Gäste, noch
dazu an einem aufregenden GesechtStage,
tn so kurzer Zeit und mit so vorzüglichen
Leistungen hatten gerecht werden können;
denn ein Poularde nach der anderen, in
Braten nach dem anderen, dazu Ealat,
Kompotte, Kuchen u. f. ro. wurde aufge
tragen, so daß diese AlleS zu seiner Zu,
bereUung wie zu seiner Vorbereitung
jedenfalls längerer Zeit bedurft hatte.
War diese Alle für un die Prus
fienS, die Feinde, so rasch und so gut
bereitet? Kaum denkbar! Ich
wandte mich daher wieder an den gefchäf
tigen Cure, an dessen Gewandtheit und
Rührigkeit sich mancher echte Kellner oder
Gargon hätte ein Betspiel nehmen kön,
nen, und dessen Freundlichkeit und Ge,
fälligkett unter den obwaltenden Verhält,
nissen wirklich auffallend und wohlthuend
war, und erbat mir von ihm über die,
sen Zweifel eine Aufklärung.
Da lachte ber Cure und sagte in ironi
scher Weise: .Dies verdanken Sie nur
der Artigkett unserer Truppen und ihrer
Offiziere. Die Letzteren halten auf heute
Abend Uhr, in der sicheren Voraus
fetzung eines glänzenden Siege, ein
feine Diner bestellt, aber bei ihrer An,
Näherung waren dieselben fo artig, sich
zurückzuziehen und Ihnen da Felo und
damit auch daS Vouper zu überlassen!'
Hierauf wandte er sich haftig von mir
ab ... .
ßcht russisch.
Dem Kaiser Nikoliu
I. war au
Andenken an
mancherlei Gründen da
sein rhaben Großmutter,
Katharina
ist. daß er
II , verhaßt und Thatsache
sich nie entschließen konnte, die von jener
bewohnt gewesenen Gemächer de Win
terpalafte zu betreten. Einer seiner
Flügeladjutanten, der junge Fürst O.,
von welchem dir Kaiser wußte, daß er
ein begeisterter Verehrer der großen Kai
ferin war, hatte einst da Unglück, ver
spätet von seinem ihm ertheilten Urlaub
zurückzukehren. Der Kaiser befand sich
gerade im Bade, als der junge O. am
Palast oorfuhr. Nun befahl es die Vor
schrift, daß ein jeder zum kaiserlichen
Gefolge gehörende und vom Urlaub zu
rückkehrende Offizier sogleich In Parade
uniform drei Schritte vor dem Kaiser die
betreffende Meldung zu machen halte
wehe dem, welcher eS gewagt, gegen die
sen flehenden Befehl zu handeln. Al
der Herrscher den eintretenden Adjutan
ten gewahrte, schritt er von dem Rande
in die Mitte deS Basfln zurück und der
arme Fürst mußte sich bequemen, wohl
oder übel in' Wasser zu steigen und dem
hohen Gebieter nachzufolgen. Immer
tiefer und tiefer ging eS, bis da Wasser
an die Epauletten de Offiziers heran
reichte. In dieser peinlichen Stellung
erstattete der vom Fieberfrost geschüttelt
Unglückliche denn der Kaiser badete
stets kalt seinem kaiserlichen Herrn
die übliche Meldung. Da unfreiwillig
kalte Bad hatte indeß zur Folge, daß
Fürst O. alsbald erkrankte und nach
kurzer Zeit aus der Reihe der Lebenden
geschieden war.
Tröstlich.
Zuchthäusler (schwer krank, zum Arzt):
.Sagen Sie mir doch, Herr Doktor, wie
steht' eigentlich mit mir?'
Arzt (zögernd): .Wie lang haben Sie
noch zu sitzen?'
.Vier Wochen l"
.Na, da beruhigen Sie sich, die Zeit
halten Sie schon noch au!'
Dann allerdings.
.Ich finde doch die Haltung de Herrn
Baron von X. im Gespräch mit Damen
sehr ungenirt, die Hände tn den Hosen,
laschen !'
.Lauen Wie koch dem ermften, e ist ,
wahrscheinlich das Einzigste, aS er drin.
nen hat.'
Durchschaut.
Dame (Tochter eineS reichen Kohlen,
grubenbesitzerS): , . .Ich weiß gar nicht.
waS Sie an mir Anziehen! flndm.
Herr Baron?!'
Baron (schmeichelnd): .Ihre Grab
chen haben mir' angethan!'
!Lame : ,ie meinen wchl die
Gruben meine Papa? I'