Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, June 28, 1894, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    NEBRASKA STAATS - ANZEIGER. Lincoln. N-b
vrnir .itrpr.
Von tintrnS Sirturt.
T...1.1A ...,r i . ...... r. ...
vx m iuj ji urv .i,r?t
Ita v.i i-iü.t' :.ci gfUmi:,
'Ja mr kr zum eiük s'f ,!e
lifbfüä r..'.ii' in Siiij .yaintL
Ts !,'!!, Tirin ;miii tv:tn 'J'iV.f,
iitifu MrUiiafu, Ml ,,,'chlznz,
Vipp (iiti ant V:; v.dunb,
'r.inrn.if viViaii'.iKii irjr.f:
?fiift Ja.vJ. di tw'.twaHiVti
Ztt' ! itftr (i.f) ßfufiinuat,
'Mvu J 'iaa da traun wrloiva
Hrz vorn Cfrjfit wZld l'sjifjt.
Zvilig,. fromm, klia t'ift'f,
' flf(Jnilu itiiD mmlnildri-m,
arabishnlis tiiin utit-f it
Hauches! du der Zcdt ein.
' Wie ha U'ioiitv Iciü-r Sdjiiiinirr
, ÄUiftfm U'srft in Jüir mö Vaiu;
Wie ! heller .jilbftichleier
11111 tue äüflt tu Heil geiischein:
So erwecfil du in der Ekele
Sllimuijj der llnfKrblirtiffit,
Eieliii im trluul) UiifloUfoinmenen
t (Göttliche VoUkoimnkichkik.
Ach, nr einmal wird empiiinbert
SIOativlKist tef dein OotteratM;
Rikmal telsrt in ganzcr iKernljftt
Jkncr holde Xiaiirn zurück!
Die l'cOni(esss)iifjc eines
ZNnnusl'ttijlls.
Von A. yuiajol.
In einer großen Stadt lebte meine
Schöpferin und liebte schwärmerisch das
Ding, welches sie in'ö Heben gerufen
hatte. Auö unzähligen Brocken wurde
ich geschaffen und aus den abgenutzten
Phrasen alter Zkomane zusammenge
setzt. Trotzdem wurde ich geliebt und
sorgfaltig groß gezogen.
Slljcnn ich sage, daß meine blonde
Schöpferin stolz auf mich war, so wird
daö hoffentlich nicht falsch verslanden
werden. Sie hatte nur den einen
Wunsch, daß ich leben und im Druck er
scheinen möge. Uebrigens war meine
Schöpferin, wie ich oft zu bemerken
Gelegenheit hatte, sehr schön.
Meine allerfrühesle Erinnerung ist,
daß meine glätter auf einem Damen
schreibtisch, vor dem ein reizendes jnn
geö Mädchen saß, ineinanderflogen.
In ihrer Hand hielt sie noch einen 'ist--derhalter,
aber die Tinte an der Feder
war schon angetrocknet und sie schien in
Gedankenverloren.
, Ich sah zu ihr auf, neugierig, was
NUN kommen werde. Sie nahm mich
vorsichtig in ihre hübsche, wohlgepflegke
Aland und las mich durch mit sanfter
Stimme, die mir sehr gut zu dem Beil
chenduft, der mich rings umgab, zu Pas
sen schien. Bon diesem Moment an
lebte ich. Als ich so vor ihr lag, nun
ganz fertig und wie eS schien ihres gan
zen Beifalles sicher, wurden wir in un
serem Alleinsein plötzlich gestört, da
eine fremde Stimme zu uns hereinrief:
Schwester."
I Meine Schöpferin fuhr so schnell
auf, daß ich nun ganz genau wußte,
daß Schwester" ihr Name war, und
ich nannte sie fortan in meinen Gedan
ken immer bei diesem Namen, obgleich
ich sie später noch mit vielen anderen
rufen hörte. Schwester trat schnell an
das Fenster und sagte in ängstlichem
Flüstertöne: Kurt, warum bist Du
hierhergekommen, und im vollen Ta
geSUcht? Onkel wird Spektakel machen,
wenn er das herausbekommt und ich
werde dann niemals im Stande fein,
ihn Dir geneigt zu stimmen."
Während dem war ein junger Bur'
,s.che, der etwa zwei Jahre jünger als
die Schwester sein mochte, auf das Fen
sterbrett geklettert und ich konnte nun
wahrnehmen, wie sehr die beiden ein"
ander ähnlich waren. Äurt bat um
Geld : Ich muß heute durchaus fünf
zig Mark haben, Du kannst sie gewiß
vom Onkel erlangen?"
Nein, 5iurt, der Onkel gibt mir
Mleö, was ich mir wünsche, aber gründ
sätzlich kein Geld; er hat schon oft ge
sagt, dies fei daö Einzige, was er mir
konsequent verweigere."
Aha, so ahnte er eS also, daß meine
gutherzige, kleine Schwester es dem
schlimmen Kurt geben würde."
Die Schwester sah sich vorsichtig um,
dann ein wenig errvthend, sagte sie:
Höre, Kurt, ich denke, daß ich die
fünfzig Mark für Dich verdienen
kann."
iiuxt drückte sein Erstaunen aus.
Arme kleine Schwester, wie kannst
Du denn Geld verdienen?" fragte er,
die zarte Gestalt vor sich betrachtend.
Ich habe eine kleine Geschichte ge
schrieben."
Waö Du nicht sagst, eine Geschichte
geschrieben, Dn" er sah sie erstaunt
und fast mit Ehrfurcht an, war eö denn
ober nicht sehr, sehr schwer?"
Schwester kam zurück zu dem Schreib
tisch und streichelte mich mit ihrer wei
szen, weichen Hand. Erst war es recht
schwer, Kurt, als ich mich aber ernstlich
damit beschäftigte, ging es ganz gut."
Sie klopfte dabei zärtlich auf meine
schönen, sauber beschriebenen weißen
Blätter.
ES ist nur das Schlimme, ich brauche
das Geld gleich," sagte urt nun wie
der; ja, ich brauche eS gleich, um "
Draußen wurden Schritte vernehm
bar und ohne weiter zu sprechen, glitt
Kurt schnell wieder zum Fenster hinaus
und die Schwester nahm schnell ein
Buch zur Hand. Ein Klopfen an der
Thür. Die Schwester ging und öffnete.
Ein großer, nett aussehender alter
Herr trat ein. Er sagte mit außerordent
sicher Höflichkeit: '
Eö ist heut' so herrliches Wetter,
ich habe den Wagen bestellt. Bist Tu
bereit, etwas mit mir snSzufahren?"
Die Schwester sah in daö gütige,
ernste Gesicht: Ja, Onkel, ich finde
eS herrlich, n diesem schönen Tage eine
Nusfahr! zu uuterr.chn-.eN. "
Sie setzte einen hübschen weißen
Strohhut auf und folgte dem alten
Herrn. Ich blieb alkein zurück.
Die Sonne war schon untergegangen.
Ich mochte wohl ui meiner langweile
eingeschlafen sein, denn jetzt füllte ein
MildeS, weißes Viriit, Mondlicht, wie
ich später erfuhr, das Zimmer. ES kam
vom offenen Fenster und die Schwester
stand davor und iaate leise:
.Wie Hast rr.ein ,:icirr int
liäu auesiel 5.uni. 5I0 ein leiser
Schritt rernciimdar wurde rud ich r,2
turlich ilum lircrmsligcs ;viu?"i.tu.i:ca
t-ennuttete, t:v,te iu leise: Sind Sie
das, 'u:l:!,,ZN! '
,U, Fr.iuUin, saqte ein aller
Maun. der v. !:t. :,ie Kurt zum Fert
stcr, sondern i'.-.e ?;i-i;te vrr zur Tkur
licrcinkaul und dcrl stehen Lliel', einen
Befehl eru-.irteä:?.
Bäumen-. Y-a'xn Sie die fünfzig
Mark erlan.'.e-! i'.mien-"
Ja, Fräulein .ich habe die fünfzig
Mark, aber vorläufig habe ich nun no.!
keine Ahnung, was ich mit dem Gelde
eigentlich anlangen soll. Miß."
Vieber Baumann, wollen Sie mir
das Geld borgen? Ich möchte gern durch
dieses Geld elwaS haben, was ich vom
Onlel nicht verlangen kann und ich will
kS Ihnen auch wirklich zurückgeben, so
bald kS mir möglich ist."
Schon gut, Fräulein. Ich wollte
Sie so wie so bitten, daß Sie mir das
Geld vorläufig aufheben," sagte der
alte Mann sehr heiter und trat näher.
Die Schwester kam und trat in das
volle Mondlicht, so konnte ich bemer
ken, daß sie geweint hatte.
Vieber, gnter alter Baumann!"
Dieser händigte ihr mm eine Bank
note ein und entfernte sich mit höflicher
Berbeugung.
Die Schwester trat nun hastig an daö
Fenster. Kurt," rief sie mit halblau
tcr Stimme hinaus. Dann hörte ich
leise Stimmen flüstern und sie hiin
digte Jemandem daö Geld ein.
Gott lohne Dir'S, Schwester."
Gnte Nacht, sei ein braver Junge,
Kurt."
Dann kam die Schwester an den
Schreibtisch und kniete nieder und ihr
blondes Haar ruhte auf meinen Blät
lern. Zwei Thränen fielen auf mich
nieder, das war meine Taufe. Ich war
wohl kein hübsches Kind, aber die
Schwester sah mich mit Augen dericbc
an und meinte wohl, daß alle Menschen
ihren Geschmack haben müßten.
EineS Morgens, als ich erwachte, be
fand ich mich jedoch nicht mehr auf dem
Schreibtisch meiner Schöpferin und
wurde zum ersten Male unfreundlich, ja
fast grob behandelt. Ein großer Mann
mit einer Brille saß ans einem Stuhl,
vor einem Schreiblisch in einem großen
öuium. Einige ähnliche Männer saßen
noch auf eben solchen Stühlen vor glei
chen Pulten. Aber der, auf den ich mich
besonders erinnere, das war ganz ent
schieden der Unangenehmste von Allen,
davon bin ich fest überzeugt.
Er riß sehr unsanft das mich sorgsam
umhüllende Papier ab und warf eö in
einen sehr großen Papierkorb. Bon die
sein Moment waren meine Kenntnisse
um BieleS großer, denn ich wußte nun,
was ein Papiertorb war. Meine Erzie
hung schien nun vorgenommen zu wer
den. Meine Blätter wirbelten durch'
einander und büßten viel von ihrer
Schönheit ein. Mir war eö dann, als
ehe dieser Maim mich nicht mir an,
andern gleich durch mich hindurch.
Tann las er Einiges aus meinen letz
ten Kapiteln, ich vernahm die Worte:
Thorheit, Plunder." Er wandte sich
an den Mann, der ihm am nächsten
saß.
Schicken Sie das zurück, ich habe die
Adresse zerrissen, also suchen Sie dar
nach." Dieser packte mich nnn ein und ich
flog in einen sehr großen Papierkorb
an feiner Seite. Hier war ich anfäng
lich ganz allein, aber eö dauerte gar
nicht lange, so fanden sich noch mehrere
andere Manuskripte ein und selbslver
stündlicher Weise fingen wir an, uns mit
einander zu unterhalten.
Tic Unterhaltung wurde lebhaft und
so war das Leben im Papierkorbe gar
nicht so schlimm.
Endlich aber überfiel mich das Heim
weh und ich fing an mich unendlich nach
meiner Schöpferin zu sehnen. Ich ver
traute dies einer Schicksalsgenossin an
und hörte nun von dieser, daß wir Alle
sehr bald heimgesendet werden würden.
Dann sagte sie, würden wir dort etwas
aufgefrischt und auf eine neue Reise
geschickt werden. Tie alteren Manu
skripte erzählten sich nun, wo sie schon
überall gewesen waren.
Endlich nahm mich der finge Mensch,
der mich in den 5torb geworfen, wieder
auf. Er sah meine erste Seite genau
an, lachte und sagte:
Armeö Mädchen! (jedenfalls ein
Mädchen) sie wird recht enttäuscht
fein."
Ob er wohl die Schwester meinte?
Wieder war ich daheim. Tie Schwc
fier schien wirklich enttäuscht zu sein.
Sie las ein wenig in mir und sah mich
genau an, Blatt für Blatt.
Nichts war aber zerrissen und nach
einigem Nadiren und Glätten sah ich
wieder recht ansehnlich auö. Ja ich muß
sehr hübsch ausgesehen haben, denn sie
drückte ihre rosigen Lippen auf mein
oberstes Blatt und küßte nüch. TaS
war ein herrliches Gefühl, das durch
alle meine Seiten ging. Dann wmde
ich auf cinc nene Reise'geschickt,. Meine
Erlebnisse waren.ziemlich dieselben, als
auf der ersten Reise. Ich kam sehr
schnell zurüee und in weniger gutem
Zustande, als das erste Mal schickte
man mich fort. Mit Angst sah ich
darum auch dem Moment entgegen, ivo
sie mich in der Hand halten und über
mein AeußeS entsetzt sein würde. Nun
würde sie mich gar nicht mehr leiden
mögen, gerade so wie die fremden
Menschen.
An einem Nachmittag war eS, als
ich zurückkehrte und ich wurde meiner
reizenden blonden Schöpferin einge
händigt, als sie gerade im Garten um
hcrwandelte. Neben ihr ging ein junger
Mann, der mir sehr gut gefiel.
Wieder," rief sie mit trauriger
Stimme auö, als sie mich nun in der
Hand hielt. Ich zitterte in ihren Hän
den und da ich schlecht verpackt war und
das Gefühl hatte, ihr Abbitte leisten zu
müssen, weil ich gegen ihren Willen
wieder erschien, schlüpfte ich aus mei
ner Umhüllung und fiel ihr zu Füßen.
Ihr Begleiter beeilte sich, mich auf
zuheben, mich mit solcher Sorgfalt be
handelnd, wie noch Niemand st'ist c9
gethan hntic. Dumi jagte er zur
Schwester, ihre beiden hübschen Hände
in die seinen nebmend:
Liebes Herz r:cu Tu mich lieb
liusr, warum befckafligit Du Tich mit
solchen fingen?"
ScImesiiT sah ihn cn tinfe ein rosiger
Sckiilniiier sieg über ibr Ankli?.
Eö in schwer. dari:ber zu srrechen,
ich habe eine Zckuld, ebe ich sie niel?t
von meinem eigenen Beidiensl bezahlt
habe, kaun ich nickt bei nahen. Es wird
wohl nicht braucl'bar fein und Niemand
will es veroffenllicken."
Sie sah zu Boden, verlegen errvthend
und konnte so den Auodruck im Anllitz
des jungen Mannes nicht sehen. Ich
aber sah, daß er sehr vergnügt auosah
und sich wohl nur mit 'Mühe deö Lachens
enthielt. Wer beschreibt nun gar mein
Staunen, als ich ihn ein ernstes Gesicht
machen sah, sobald ihr Auge ihn traf.
Ich verstehe, Liebchen. Möchtest
Du eö denn nicht einmal mit dem ,Le
scrfreund' versuchen?"
Ja ich that es, ich schickte es an daS
Blatt, aber von da kommt mein Manu
skript jetzt eben zurück." ;
Er sah sehr vergnügt aus. AlScr
uns dann verließ, trug mich die Sehwe
ster in ihr hübsches Stübchcn. Sie fetzte
sich zum offenen Fenster und ich lag auf
ihren Knien und überlegte vom Anfang
bis zum Schluß, wag ich ihr wohl gc
than und was ich ihr wohl thun müsse,
um sie glücklich zu machen.
ES war, glaube ich, zwei Tage spä
tcr, als ein Brief neben mir auf dem
Pult der Schwester lag. Er enthielt
cin Schreiben des Ehef-RcdaktcurS deö
Lcserfrcund," daß daö Manuskript irr
thümlich zurückgeschickt worden sei.
Dies Bersehen sei von Seiten seines
Unterredakkeurs ohne sein Wissen ge
schehen. Sie möge dieö verzeihen und
das Manuskript wieder einsenden.
Da solltet Ihr sie gesehen haben!
Sie glich einem heiteren Iunimorgen
in ihrer Freude. Sie lachte und weinte
in einem Athem.
Als ich nun wieder bei dem alten
Redakteur ankam, da las cr mich genau
durch. Tann strich er mit einem großen
blauen Stift viele Zeilen aus, schrieb
viel Neues hin und ich lernte wieder
etwas kennen, nämlich das Berbes
fern." Als er mit dieser Arbeit fertig
war, sah ich sehr bunt aus. Tarnt Hin
gelte der Redakteur, gab eine Auwei
svng und ich sah, wie ein Hundertmark
schein in einen Brief gesteckt wurde, der
die Adresse meiner Schöpferin trug.
Nun wurde ich in die Druckerei gegeben
und da gerieth ich in die Hände eines
wahren Teufels. Bald erschien ich im
Druck.
Eigentlich ist meine Lebcnsgeschichte
nun zu Ende. Eins nur muß ich noch
sagen, daß die gesnmmte Menschheit
entschieden einen schlechten Geschmack
hat, denn cö hieß, als ich im Journal
erschien, nein, wie kann daö Blatt
solch' dummes Zeug bringen." Die
Schwester und ihr Gatte aber waren die
einzigen verständigen Seelen, denn
diese Beiden haben mir immer beson
dcreö Wohlwollen bewiesen.
Schullehrcr und Tenorist. Gegen
das Jahr 18 lebte in Ebcröbcrg bei
München ein junges Schulmeisterlein,
eigentlich nur ein Schulanweser, schlecht
und recht von seinem kärglichen Bcr
dienste. Nach allen Seiten spähte er
auö, seine kümmerliche Lage zu verbcs
fern. Ta schien ihm cin Glücksstern zu
lächeln. In der Hauptstadt wurde eine
LchrerstcUe frei mit einem jährlichen
Gehalte von 2 Gulden. Alle Mi
nen ließ der 20 Jahre zahlende Schul'
amvcscr springen, Alles versuchte er,
um in den Besitz dieser für ihn ansehn
liehen Stellung zu gelangen. Toch
der Herr Kreisschulrath wies ihn ab.
Verzweifelt gab der junge Mann seine
Lehrerlaufbahn auf, warf Kreide und
Haselstock in die Ecke und ging zum
Theater. Hatte cr doch eine Tenor
stimme, deren Schönheit oft schon Be
wuuderuug erregt ! Er wollte Ehorist
werden, aber der Gcucralmusikdirektor
Franz Lachner engagirtc ihn, sowie cr
sein prachtvolles Organ geprüft, als
Solisten und ertheilte ihm höchstselbst
musikalischen Unterricht. Nicht lange,
und dic Münchncr jubcltcn dem Er
Schulmeister zu, als er in Webers
Freischütz" am 5. November 18(35 als
Mar zum ersten Male auftrat. Und
seitdem hat Heinrich Bogel als Hof
vpenisänger namentlich in Wagner'
schen Opern unbegrenzten Beifall ge
erntet und ist weit über Europa hinaus
berühmt geworden. Aber eine Schul
mcifterstochter hat dcr Er-Schulmeistcr
doch geheirathet. Jedoch fingt sie auch,
sie ist auch Hofopernsäugerin!
vas eigene Ziemer.
Eine IsgdNimk von Ed. Pölü.
Der sehnlichste Wunsch unseres bc
währten Freundes, des Herrn v. Nigcrl,
ging eines Tagcö in Erfüllung : er war
Besitzer einer Eigenjagd in der Nähe
von Wien. Kanin eine halbe stunde
Bahnfahrt oder eine Stunde im Fiaker
trennten ihn von dem hügeligen. Wie
sen, Felder, Gehölze und Steinhalden
umfassenden Gebiete, dessen Iagdhcrrn
er sich nun mit der ihm eigenen "Würde
nannte. Freilich war das Revier kaum
größer als das Minimum au znsam
menhängender Grundfläche, die das Ge
setz für eine Eigenjagd verlangt, näm
lich huildcrtfüiifzehn Hektare. Aber cs
war doch seine Jagd, in die kein An
derer etwas dreinzureden hatte und dic
wegen ihrer Nähe wohl auch ab und zu
an Wochcntagen aufgesucht werden
konnte. Tarmn ging cr mit der Ge
lassenhcit des Weifen über die schlcch
ten Witze hinweg, die in seinem Be
kannteiikrcisc alobald über NiqcrlS
Jagd auftauchten. Die Einen behaup
teten, da Revier sei so klein, daß der
lange cheibcnpflug-Karl sich ans dem
selben nirgends dic Stiefel ausziehen
könne, ohne bereits eine Grenzverlctznng
311 begehe. Andere wieder spotteten
über die Wildarmuth. indem sie ver
sicherten, eine heisere Amscl sei daö ein
zigc jagdbare Thier auf dem ganzen Ge
biete. Diese letztere üble Nachrede kam
auch der Gemahlin des JagdbcsitzcrS zu
Ohren und ärgerte sie über die Maße.
Tag' mir nur um 'S Himmels wil
len," eiferte Frau Nigerl. zu waS Tu
lic Jagd 'pacht hast, wenn nix drin iö ?"
Wer sagt denn, daß nix drin iS?
. .Alle Leut' iaa'iis." ,
WaS wissn denn ds damiucn l'cut'l
Es is schon wa? da, i bib'z ja g spnit.'
G ii'urt ma denn das V"
.Je?'-.?, io W.nl-cr! Adzespütt.
Uicin' ich,-
.Weini'S i ' i ich mir niu t 'lausch!
hail ! Tcr Pluifch-cr . Pep, h',l
g'mcmt, bevor Tu u:.iu der achlnug
hinaus bist, io einer ach dein Rezept
der .AiicgcndfH Blatter' eben der InuanS
aanzkii und mit ein' ait'n Ha'euuiß
Spuren in dieweickErd'n hincmdrnett ;
denn cr will a Fährt' g'seg'n hab'ii,
die rein von ein' Haf'n mit snnf Hären
herrühre nntst."
Der Pcp: is a neidiger Kerl und
darf mir lein' Schritt mehr auf met'
Jagd aussi. I wir' ihm gcb'n, mir
Biecher mit saus Haxen ausbringe !
Weißt, Resi, lass' Ti' iiiirnct irimachen
von Dö Nndhainpc. Was Tu stir
die Küchcl brauche wirft. daS schiaß i
aussa und für a Elephantenjagd hab' i'S
ja et 'Pacht."
Frau Nigerl gab sich zufrieden und
ihr Gemahl knallte fleißig an den freie
Tagen in seinem Jagdrevier. AlS be
leibter Mann litt er zeitweilig an Bc
kleiiimnngkii. von welchen ihn dic Be
wkgniig in irischer Lust und daS Herum
donnern mit dem Schießeisen fast immer
befreiten. Wenn er dann ohne Beule
heimkehrte, war die Ausrede gegeben:
es herrschte ja Schonzeit. Seine Schüsse
hatten nr Xrähen und sonstigem schad
lichcn Wild gegolten, allerdings in der
Regel, ohne diesem schädlich zu werden.
Zur Vertilgung dcö Raubzeuges war
übrigens der alte Heger da, den cr über
nommen hatte und dem er ein hohes
Schußgcld für Füchse, Ziatzc, Falke,
Krähe und wildernde Hunde versprach.
Indeß, eben dieses häusige Erscheine
Nigerlö und seine Bvrliebe für blind
Schüsse schien ans die benachbarten
Jagdherren und Jäger keinen guten
Eindruck zu machen. Bei dcr Kleinheit
deö Reviers fürchteten sie nicht mit Un
recht eine Beunruhigung ihres eigenen
Wildstandes, nd so oft daher dic Grün
rocke im WirthShause zusammenkamen,
berathschlagten sie, auf welche Weise
dem armen Herrn von Nigerl das Ne
vier zn verleiden wäre.
Sie halten lange vergebens berathen
könne, wenn ihnen irtcht Nigeils recht
liche, korrekt: Handlungsweise selbst
ZUM Fingerzeig geworden lväre, wie sie
ihn z peinigen vermöchten. Er lieferte
nämlich einen geschossenen Nnßhahcr,
der jenseits dcr Grenze gefallen war,
dem zuständigen Iagdhcrrn ab, um zu
zeigen, wie uneigennützig und strenge
waidmännisch er vorzugehen Willens
sei. Diese gute That belohnte sich wie
so vieles andere Gute im Leben keines
weg. Im Gegentheil, eö ward die
Wohlthat ihm zur Plage; denn kurz
darauf geschah allerlei, waö auf ein ge
Heimes ruchloses Eiuvcrstauduiß dcr
Jägerschaft schließen ließ.
Es kam in Nigerlö Stadthaus zuerst
ein Jägcrlchrling mit einem Rucksack,
aus dcm cr einen geschossenen Fuchsen
schüttelte, eilten ruppige mageren Kerl,
der nach seinem trostlosen Aussehe
ebenso gut am Hungertyphus dahinge
gangen sein konnte.
Eine schöne Empfehlung vom Herrn
Förster, dcr FnchS iö heut' früh anf iiu
serm Rcvier g'schvss'n word'ii, aber noch
ans'n Herrn v. Nigcrl sein Revier hin
iibcrgangcn nnd dcSwcg'n hat mir der
Herr Förster befohl'n, den Fuchs gleich
abzuliefern, weil ich ohnehin in Wien
was zu besorgen hab'."
Frau Nigcrl schüttelte den Kopf und
betrachtete den schäbigen Balg Rci
neckes. Was soll'n m'r denn mit dem Viech
anfangen?" fragte sie vorwurfsvoll.
Na, da fragst noch?" beeilte sich
Nigerl halb verlegen, halb großsprcche
risch zu sagen. Einen schönen Bett
Vorleger. Soll dann noch Jemand
sag'n, daß kein Wild in meinem Revier
is!"
Das kost' gleich ein Zchncr nnd dcr
Fnchö schaut gar nct darnach aus, als
ob er die Haar halten that. Hat cr
ctwan Flöh' ?" fragte sie rasch den Jä
gcrjiingcn. Etliche wird cr schon habcn," meinte
dieser glcichinüthig.
So ? Dann darf mir das Raben
Vieh keine Stund' im Haus bleib'u.
Nehmen S' ihn nur gleich wieder mit."
I bitt', das geht it, das wär'
gegen meinen Auftrag," erklärte der
Junge.
Was riecht denn da so eigenthiim
lich?" fragte Frau Nigerl, die Nase
rümpfend und den Waidjuugen mu
sternd. Stink'ii So vielleicht nach
Pulver?"
A bclei," antwortete dicscr, dö3
G'rüchcl is vom FnchS ; das hab'n s'
alle die Wolf' a."
Pfui Teixcl, fort mit dcm Biech.
unser Hans is ja ka Mcuascherie uet.
Glci' thau S'n wieder in den Sack eini
und marfchir'n mit cahm. Und wann
S' m'r 110' amal so ein' Stinkawitz da
hcrzarr'n, nachher mach' i Jhna Füaß,
daß S' es nur wiss'n."
Nigerl drückte dein Jungen eine
Guldeuzettel in dic Hand und winkte
ihm, zn gehorche. Dann ging er mit
ihm zum nächsten Kürschner, um da zn
erfahren, daß eö nicht dcr Kosten lohne,
den crbttiinlichcii Balg bearbeiten zn
lassen. Um daö AaS nur überhaupt
los zu werden, kaufte Nigerl ein hübsch
mvntirteS, fertiges Fuchsfell und cr
suchte, ihm dasselbe nach Ablauf von
vierzehn Tagen als die wohlgeluiigenc
Trophäe seines eigenen Fuchsen in'S
Hans zu senden.
Etwa eine Woche ging darnach herum,
da kam wieder Einer und brachte etwas
im Nucksack.
Eine schöne Empfchlung vom Herrn
Förster Soundso, da schickt er ein''Ran
bcr, der trotz zwei Schuß erst über
Jhuerer Grenz' drüben g'falln iö, folg
lich Ihnen g'hort."
Maria Taferl," schrie Frau Nigerl
auf, der Mensch wird uns do ka Rau
berleich' in's Hang schick' !"
Aber Resi," beruhigte sie ftciT Ni
gerl, kannst 00' an der Größ' fcg'n,
daß'S wieder a FnchS iö. Aber i möcht'
do
vitien, oai; vas ausyorl. 'cr an-
derc Förster hat mir 'ö letzlemal auch
ein' hereing'fchickt. I brauch' das net,
b'halt'S es dranßt! Was soll i denn
in der Stadt damit anfangen? I
schenk' Euch jeden Fnchö mitsammt 'n
Balg!"
Eö is ka Fuchs et." sagte dcr Bote
und lcertc den Rucksack aus.
Ein widerwärtiger Dorfköter kam
Zum sichern, gvaue-i:.;. anjiijnjancn.
au Nigerl war atuttick, außer sich
über dicic neue:l;ch spende und machte
eine sel.!c S zei'r. daß ihr t-:::a!it wie
der cili.v't niil dem Zivten darontroUte
und dielen durch ciiigmej Trinkgeld!'
wog. teil ,'eiucr Iaatiirn zum Opfer
gefallenen nd uenew heimlich m
die Tomm zu werfen.
Wieder eine Woche spater brachte ein
Mann mit dcn üblichen E:rpsclil,iiigeu
die, erschossene .'iaven, die angeblich
todtwuiiö noch auf Nigerls Gebiet Hin
übergewechselt waren. ''Ciesnul bekam
Frau Nigerl einen Wiilliansall und
Herr Nigerl fuhr auf der dmt in sein
Revier Imianö, um den Hegcr zu einer
an alle Nachbar förster geiicht-irn Zeur
rende zu veranlassen, nach welcher sich
Niger! die Zusendung derartiger un
appetitlicher und unbequemer Beute
stucke ein- für allemal verbitte. Bei
dieser Gelegenheit wies ihm der Heger
triuniphireud ein paar Hunde- und
Katzenbälge. Krähenfüße u. s. w. vor.
wosür der Jagdhcrr das versprochene
Schnßgeld bezahlen mußte, doch nicht
ohne sich argwöhnisch umzusehen, ob
der alte Gauch etwa einen Znchtsial! für
Hunde nnd Katzen eingerichtet habe,
dem cr die getödtetcu Exemplare ent
nommen ; denn cö war schier unerhört,
wie viele schädliche Uiigethiime das kleine
Revier enthalte habe sollte. Beim
Abschied sagte der Heger:
Euer Giadcn sollte übermorgen
zeitlich früh heraußen sei, wissen ja,
daß die Schonzeit ausgeht. Da wechselt
ein recht braves Böckerl allemal von
drüben über unfer Grenz' beim Auhofer
Grab'n. Wann mir den net glci' weg
putzen, nimmt' der Nachbar sicher, weil
er weiß, daß i den Wechsel kenn' !"
Kann Icider nicht, muß g'rad jctzt
ans ein paar Tag' wegfahren," er
widerte Nigerl ärgerlich.
Taif i'u vielleicht abschießen?
Sunst iö er für nns verlor',"
Gut, schießen Sie ihn, wcnn'S so ist.
Aber gut hinhalte, daß er nct vielleicht
Über die Grenz' geht, denn da müßt er
uubedingt dem Nachbar abgeliefert
werd'. Ich lass' mich anf keine
Schinntzereien ei, verstanden !"
Noch an demselben Tage, an dem des
Morgens Herr Nigerl die erwähnte
Reise angetrclen halte, erschien in seiner
Wohnung wieder ein Mann mit einem
mächtigen Sacke.
Eine schöne Empsehliing " begann
er, konnte aber nicht vollenden, denn
wie eine R'achegöttin fuhr Frau Nigerl
anf ihn los.
Was? Noch so ein Lump unter
steht sich herzuschicken? Ta hört sich
Alles aus. Glaubt's, ich lass' mir Euer
ekelhaftes Biccherwcrk no' länger in'S
Hans bringen? Marsch! Hinaus!
Hinaus ! sag' ich.
Aber, gna' Frau"
Nix aber, chan'n S' daß ver
schwinde, sonst schick' ich auf die Pvli
zei. Hab'n S' wieder ein' todten Flcisch
Hackerhund dri oder gar ein Komfor
tablepserd, weil der Sack so groß is.
Sagn S' nur dem Herrn Jäger, er soll
sich daS Biech selber b'hallen nnd meintö
wegen a selber frcß'n, i wünsch ihm
guten Appclit dazu. Und jetzt marsch !"
Draußen war er und ging verdutzt
feiner Wege, schwer an dem Sacke schlcp
pcnd. Als Hcrr Nigcrl hcimkchrte, erzählte
ihm seine Ehchälste, noch immer wnth
entbrannt, den Borfall.
Recht hast g'habt, Alte, daß D' den
Kerl aussig'lahut hast. So waö! Trotz
dem i Allen g'schrieb'n hab' !"
Kurz darauf fuhr Herr Nigcrl wicdcr
in'S Rcvicr. Tcr Hcgcr cinpfing ihn
mit besonderer Unterwürfigkeit nnd
Freude.
Wollen aber Euer Gnaden net we
nigstens die G'wichteln von dem Böckerl
hab'n?" fragte der Alte nach einigen
anderen Gesprächen.
Bon welchem Böckerl ?" forschte Ni
gerl verwundert.
Na, von dem Grenzbvckerl, von dem
i Euer Gnaden kürzli' rapporiirt hab',
ab'n glci' dcrwischt und durch mein
Sohn zu Ihnen cinig'schickt ; avcr dic
gnä' Frau war darübcr sehr erbost und
hat mir sag'n lass'11, i soll'n sclbcr
fress'n. Hab'n m'r auch zum Theil ge
than, zon andern Theil 'S Flcisch vcr
kauft, wcgen dcr Bcrzchriingöstcucr.
So nobcl, wie Euer Gnaden, war uo'
gar ka Jagdherr, daß i denk'. I küsj'
vielmals d' Hand dafür, vcrgcll's Gott
tausendmal !"
Herr Nigerl holte tief Athem, blieö
die Luft langsam wieder ans und wischte
sich die 'tirn. Dann sagte er kurz :
Schon gut, b'halten ' die G'wichtcln
nur auch !" und fuhr zurück nach Wien.
Einige Wochen nach dieser denkwür
digen Begebenheit brachten die Jagdzei
tungen folgendes Inserat :
Familienverhältnissc halber wird cinc
in nächster Nähe von Wien gelegene,
ungcmein wildreichc kleine Eigenjagd
unter der Hand sofort verpachtet. Alles
Raubzeug vollkommen ansgcrotket.
Auch ist ein Laneasiergeivehr sammt Zn
gehör und eine schöne Fuchötrophäc bil
lig abzugeben. Näheres unter dcm
Schlagwortc : Gott im Himmel sei's
geklagt 'S gibt nix Dümni'rcS als die
Jagd."
Tie Magerkeit Sarah Bernhardts
hat schon häufig zu Schcrzcn aller Art
herhalten müssen. Bei einem Gast
spiel, das die Künstlerin in Wien absol
virlc, bcgcgncten zwci Freunde einander.
Du," sagte dcr Eine, möchtest Tu
die arah Bernhardt sehen ?"FrcU
lich," erwiderte der Andere entzückt.
Und ob ich sie gern sehen möchte!"
Gut, so geh' an dem Fiaker dort vorbei
und schau' hinein, ie sitzt drin."
Dcr Mann ging an dem Fiaker vorbei,
sah hinein nnd kam zurück. Na, hast
sie gesehen ?" fragte dcr Freund.
Hinemg'schaut hab' ich," sagte dcr
Mann, aber gesehen hab' ich nichts."
Das ist sie!" lautete der Bescheid.
$u viel ans einmal verlangt. Als
Andreas Hofer in feiner Eigeni'chaft als
Oberkommando,! von Tirol einst in der
Hofburg von Innsbruck auf einige
iuppliken feinen einfachen Bcfchcid ,,'ö
kann fein" oder 's kann nit fein" schrieb,
nnd bei dieser für ihn sehr janreii Ar,
beit durch vieles Fragen und Rappor
tircii gestört wurde, stauchte er ärgerlich
die Feder auf den Tisch nnd rief in
komischem Zorne ans : Hob i Ochsen
oder vernüiisli' Veut' nin int ? an t
z'glei rcd'n un a z'glei schreib' u 'S
Land! regiere?"
c i Weliamfcqler obuc tcQ.
Ans Syducl,, 5. April, wird der
Frkf., Ztg." geschieden: Mir dem
gesicru auö Sa Frauciea angekom
in c 11 ni a.ücrtkaiiiichen Pesidampsei
Alameda" ist der ameiikanischk Zei
tunaekeriespoiident Werner, der sich
vei pflichtet bat, die Reise um die Weü
im Var.se lX'ii se, Monaten ehnc cinen
Heller in der TaMe zurückzulegen, hie,
kingetresseu. Ueber seine biöheiigcn
Erlebnisse hat Hnr Weiner. dcr. nebeiv
bei bemerkt, auch eine Anzahl schwcdi.
scher Blatter in Berichten versieht, sich
wie selgt veriichrnen lassen : Seine
Reise hat cr heute gerade vor 7.' Tagen
von Ehicago ans angetreten, und zwar
als Heizen auf einer owterzngsmaichiiie.
die ihn lis nach Rock Island. JH.. ge
brach! hat. Bon dort mußte er sich aus
Schusters Rappen durchschlagen, bis er
in Iowa Gelegenheit fand, sich aber
mais als Heizer zu verdinge. In die
f er Weise ist er bis nach Omaha nnd
dann weiier bis nach Denver gefahren
und gelaugte endlich auf der Lokomotive
eines PeisoneiizugeS nach Oakland,
gegenüber San Franeiöeo. In San
Francisco selbst mußte cr vier Wochen
liegen bleiben, bis der Absahrtstag der
Alameda" herankam. Bon Sydney
ans will Herr Werner, sobald sich
hierzu Gelegenheit aus einem Tampser
findet, sich zunächst nach Indien begeben.
Er hat somit von seiner Reiseroute
9700 englische Meilen, davon 72X
Meilen zn Wasser, zurückgelegt, dürste
sich aber immerhin etwas sputen müs
se, wen er noch innerhalb der fcslge
setzten Frist wieder au dem AnSgangS
punkte feiner merkwürdige Wanderung
eintreffen will.
Tie Anziehungskraft des Pirasi
lichen. Am 11. Juli 1789 wurde die
Basiillc eingenommen, und die Köpfe
des Gouverneurs dc Launay und feines
Majors im Triumphe durch die Slra
ßen der Stadt getragen. Aus allen
Fenstern, von allen Dächern sah man
diesem haarsträubenden Schauspiele zu.
Tcr Berfasser einer Geschichte dcr Re
volution in Frankreich," Friedrich
Schulz, war gerade im Palais Royal,
als der Zug mit den Köpfen dort er
schien. Um aus dem Gedränge zn kom
nie, stellte er sich anf eine steinerne
Bank an der Seite der Arkaden. Er
sand auf derselben ei Mädchen, da
unter allen Erschütterungen eines hefti
gen Fiebers die beiden Köpfe nnver
wandt ansah und sich dabei beklagte, sie
würde von dem schrecklichen Anblicke
och den Tod haben, Schulz riclh ihr,
dic Augen zuzudrücken oder dcn Kops
wegzuwenden, aber sie erwiderte : Mein
Gott, das ist mir unmöglich ! Es ist
stärker als ich !" Wirklich war sie ge
zwangen, den Köpfen so lange nachzu
sehen, als sie sichtbar waren. Daraus
stieg sie mit dcm langsamen cuszer,
der Hcrzcnöerleichteruiig anzukündigen
pslegt, von d.-r Bank herunter nnd cnt
ferute sich eiligst, um vielleicht das
Schauspiel in dcn nächsten Straßen noch
einmal anzusehen.
WfWV? Ä
1 W?s)M
,s!mmme
I h 5 Ä
VSF
li KPSW
vife.
Frau Morgan.
25 )ahre herzleidend.
Füße un Beine stark g?schoNcn, nätt kei
nen Monat mehr icve können.
Ich war W Jahre lang mit einem Herzleiden iei,as
tet und die meiste Zeit ernstUch krank. üsa Arzt sagte
meinen Freunden, daft ich keinen Monat mehr leben
kannte, als mir ein Herr Dr. MilcÄ' New Heart
Vnxt ernpfatil und mir mittheilte, datz seine Schwester,
die herzleiocnd gewesen, durch dieses Aiittel geheilt
und wieder eine starke, gesunde ffrau geworden ist.
Jch kauste eine Flasche deS Hcart Cure nd kaum eine
Stunde nach dem Einnehmen der erste Dosis derlviirte
ich eine entschiedene Besserung in meinem Blutumlaus.
Nachdem ich drei Tosen eingenommen hatte war ich im
Stande meine Fuszgelenke zu bewegen, wozu ich Mo
nate lang unsahig gewesen ; meine Beine waren so
lange geschwollen gewesen, das) sie säst versa ult zu
sein schienen. Stoch ehe ich eine ganze Masche des SIem
Heart Sure verbraucht hatte waren die Anschmellun
gen ganz beseitigt und ich suhlte mich um so diel besser,
daß ich meine Arbeit dcrrrchten konnte. Aus meine Sm
psedlung hin gebrauchen sechS Personen Ihr werth
volles HeUmittcl, - ffrnuMorqan,
9 W, Harriion Str Eh'.iago, Jll,
Ar. MM Kart ta ijilft.
?r. Vttlcs' New Keart Cure ist bei allen
Zlpothckern unter ausdriicllicher Garantie zu haben
oder kann drrect von der Dr. Miles Medical C
Elkhart, Jnd gegen Smscndung des Preise? bezogen
werden, l Flasche kostet kl. i skchs Flasche i,(M
ezpreßsrei.
ErvsÄaftcn cingczogctt!
Boümachten ausgestellt !
Z verkaufen!
320 gutes Land, 3 Meilen von Vxo-.
sen Bow. (rastn- Co., Neb., für n,i()0.
800 Mir. in ecatr (5o,, Kausas,
unter giittstigen ipedingungen.
,Zivei crihvolle Wohmiugen im Ge
schäfislheil dcr Stadt, sehr billig,
M Acker schönes Land bei der Stadt.
A. Hagcnsicl'
m O Stra&e, L'ncow, Sieb
X Die Lineolncr Schwcfel-Salz Bade
anst.ilt $it der W und 14. Str ) hat
sich seit ihrer Grüiidnn,, eines nnge
lvöhnlichkn Besuches zu erfreuen und
huben auch schon viele Franken durch den
Gebrauch dieser Heilquelle Linderung
nnd Genesung gefunden. Während der
Sommermonate war dcr Besuch, wie
natürlich zu erwarten war, ein alle
Erwartungen übertrefsender, da mäh
red der heißen Tage das Publikum für
das Schwimmen in einem Bassin mehr
Interesse bat, denn heute. Zlngesichlö
dcr vorircsflichcn Einrichlungen. die ti
den Eigenlkümern der Anstalt crmögli
chc, das Wasser anf dcr ei forderliche,'
Xempnatur s,u halten, werden die Leute,
welche ihre Gesundheit zu fördern wün
scheu, auch heute sur diesen Zweck in
unserer Stadt kidc Anstalt finden, wie
keine ähnliche im ganzen Westen.
Unsere Prämien.
öä.üikend rervfscntlicken wir ru
V'-rzcichniß derjenige Sucher, wrlche
wir als ,.ra i.,jk' an utlzt yt'ttr
die das Abonnement im Voraus"
entrichten, versenden werden.
Jeder '.'lboiment. welcher lauf'.e
der dtr-gung e!:viig,r LIückstAn
C) den Z-mn eines ihrr-z Ädonne'
mems von im Voran,
einsendet, kann cu der folgenden Ueber,
sich! die Ü.'imuiL r eines Buches bezeich.
.vn, da ihm nach Empsung des Geldes
um rzügllch und zwar rvrtosrei über
niittel, werden wird. Wenn der Lesir
keine Nu..-mer angicbt. wird dir Erpe
dlllon deö Äncigers" nach bestem
'essen eine Prämie siir ihn üu,.
wählen.
Wir verfügen über eine reiche ilnh
wähl der intt-ressantesten Romane UZd
Novelle, welche in leicht ,nß!icher.hockft
einfacher Weise geschrieben und die Aa
wen der bedentendslen Cchriftstelier tra
gen.
B ü ch e r 1 i st ? :
Tie Vaganten des Glücks," Roira,
vo War von Weißenthurn.
Tie Tchnld der Väier," Roman von
H. von Tedenroth.
Das begrabene Berniächlniß- Ro
man von Hermine ?rakeüki!i.
Die Giftmifchelin," Kriminal . Ro.
man von H. Cterubkig.
Im tiefen gorst," Roman von L.
Haidheim.
Die Lüge ihres Lebens," Roman
von Alerander SÄnner,
Nummer 97," Roman vonA. Dnrov,
Warnatz.
Um Leben und Tod," Australischer
Roman von I. E. Hairlioii.
Tie Tochter drs ZtmkcrmeisterZ,"
Kriminal-Roman v, Karl Leil'lner.
"Die rothe Latc,e," . Roman von
Ewald August König.
imUm!mMm
MISSOURI PÄCIF IC R.R.R
f 311
tU kflcrU in) schnellft, HU I
Atchinson, Leavknmorth, 61.
Joseph, Kansa Eit, un
St. Loui,
t eichen Pttise Hmln (In 14
Bin südlich, stlich u estlich ,(i,ru
viAMn gemalyt Verben lann,
Ejogr
(reclloinc
ül ibn, nd lflrtW
hair) Ittlnki ch nf
durch, d,in Kug ,d Uiuca
SulKrtjCtjunj kcnul ,,rd.
55 H i l. Daniels,
Passagier und Ticket Agent
mrican Exchange -f
4i f National gan.
elfte nn 0 ettakc llauU, nttuMk.
tar Kapital , Dllr.
D lr,kl,r,,:
t. V
Z. . d, I, G, A,
ilonlll, , Z, ,.
m a. wunK, .
UazHiyHtoy auj,
Feutscheo VastHaue.
)oyy payisl-z. . eizsizthgm.
, na wi eiK itit.i, Rii.
0
1.00 pro Tag, 1485.00 pro Woch.
VP Ctlgfü Hau urdk neu möblirl mb
.zj'S arüridlichste gerjtnlgt, uod könn v
ti aufStfu tmvW.
TO
AND
Um eine Zkcise zu machen
ist es höchst nolhwen
big, daß man
richtig - ansättjit.
Wenn Sie nach Kansas wallen, können
wir nichts für Sie thun,, splllen Lie
aber nach
Glnecco, CTilwanff, Cffifoff),
Sio,rlsitti, 2t. Paul, Tuluiu,
rcmont, Norfolk, (stiaseon,
Hot Spring, Npi (sily
' Dadwood,
allet'Pmittcn m dcn l-eiden TawiaZ rder
Cenirol irl?iing atir,! wollen. din ivre
d)tt bei uns vor, weil cs ti" ciit.vac Sinne ist,
welche iicifti Dn'icn und ;itij licnfiancnen
Mrcft ans ihrer 7,001 i'icitrn iincii iin-e
fiilu-t. A. S. Z !elda,
LS. WZ. Thiinnan, Ltad! Äge!
eni'lal-Ägcn!,
117 siidl. 1!'. Straße. Lincoln, Ncd.
Tepo! : Ecke 2 und 8. Strsljje.
mrJ0 zttr
b!. . 7'
flWaiS'ifi B tjA?l$b& tAit i.fVlWv
WW H Vt Ifcr, ?7
e.ii-vfiii 45 i I P u zii u 9 yrb'i-
MW B L ö V
WWßö'N. Jl
ilMw'iV, V
&SrÄ. r'V-TTt '.-.i , vs i, i?
mMiiz.3jtij' 5
.'v, uwmumtjfcuia
Dr. T. II T8IPLETT,
10-25 O Straße, Lincoln, Neb.
PilcS werden radilat und vermattenk geheilt
ohk gesollt i'l'Ile Ovkraüi'nkn, Alle ioans
heitrn des Reellini nnd der Einqewkide, alte
Nieren, Blasen-, But., iant,. Nerven,
Frank' und chronische K,anlhkilen.
Untersuchungen gratis.