Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, May 24, 1894, Image 2

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    NEBRASKA STAATS - ANZEIGER. Lincoln. Nrb
IWr BimM U;iiisnhiini. !
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r:i M:rkf 01 '. i;
. ;o jai!c ich zu meiner uau. als
pii tti'f Abendo bei iiii:i-,cbn f'nd
Hatt: duichfroieii uns beinahe ;ii triff
fijiaitt in )p.iict Stunde au einer e
irtllehau ÄiirikttelHtcii, io, nun ist rü
tifiiun, heute war Schluß Inr Borste!
liilifi jiii diCK iuijOIl. l'iCi ZetV.!
faiieu fünf Ballt nnd sieben Tiuet,
das i'i mehr, als selbst der stärkste
,'aiiii der iwlt zu leisicn vermag.
Mick schaudert . iveii ich an die ver
flossenen Tage iinö an dao lieutiat
UJiiüu.v.ffeii ziinickdenkc. ich kann keine
klare Bouillon mehr selien. mit '.'In st ein
kannst 5 n mich anö dem vtanic jagen,
lei fein edanleii an Hummer weiche
ich entsetzt ;i:iiief, und wenn ich da?
Wml aiifelebcipasicte' lime, bekomme
ich die o'riii)"eI)mit ans dem Rucke. c
wiß ifk die O'esellilcil jrl;r eil. aber
Site mit Massen. Bei dieser Par
faicclotif verdirbt man sich nur den
Maqe und kau i,inkeil,er wieder nach
Uartsbad salire, in da? gestörte
'Ik'chgewichl wieder dus den tatu
ante z bringe, .'in II ist es ge
iinil, icde weitere Einladung wird da
lenb aligticliiit. nd wenn On mir mor
ich M'iitag einen besondere O'tiiuf; be
eilen irillsi. dann koche mir einen Tel
ler Milchjnvpe und brate mir ei o
trtfltc." Vlbcr iiljiiiolleiid wandte sich meine
kleine ran von mir ab : So seid .Nr
"Mitunter sietö, immer denkt xn mir
n tuch. nie an uns. itijr babt dran
jteii im ovsckmft "d im Comptoir
'Win, ;Uir trefft ans der Straße, in der
Pferdebal, und an der Börse Bekannte
nd Aicuiidt. mir denen ;Uir sprecht
und von denen xUi' etwa? erfahrt.
tC'iv Granen sitzen den ganzen Tag
Nein zit Hans nd warte vom frühen
Morgen an ans die stunde, da hr
iiiriuttichrt, aber wen !' endlich
heimkommt, seid vUir müde und aluze
U'oniit, bedürft, wie Jhr bchanplcl, der
denkbar strömten Ruht und Schonung
nd eure jstir legt sich in falte',
sobald man liuch anredet. ivMr I,ören
und sehen nie etwas von der P.;elt, nr
ns den Okfcllfeiiafteii trifst man sieb.
vd selbst dieses Bcrii,uiia.eii willst Tu
mir min och raubenlediglich ans Be
quemlichkeit für Teinc eigene Person
vnd weil Du daran keine Freude mebr
empfindest."
Aber mit Handen und Außen wehilc
ich mich gegen den mii in so schrosser
Weise zur Vaft gelegten trgvismns.
.Viebeö Kind, ich bitte rieb, fit malst
Wraii in OHau, e? ist ja zioar zur Zeit
hochmodern, aber Tu weißt, ich bin" ein
entschiedener Gegner des Realismus in
jeglicher fronn mid Gestalt, So trau
rii.1. wie Tu es schilderst, ist liiierVcbe
in doch noch nicht, ich erinnere mich,
jchan manchmal Tamenbesnch bei tti
iigetrossen zu haben, auch ist eS mir,
Is wenn Tu zuweilen auch oline mich
befreundete Familien aiisgesiicht hättest.
Waiij aber befindest Tu Tidi in einem
'.Irrthum, wenn Tu glaubst, das; ich
lediglich meinetwegen der (ejellschaske
überdrüssig bin. nur die Sorge in Tiä,
luar c, die mich also spreche lies;. Tu
weißt, vor fahren schon, als T noch
ein junge Mädchen warst, bat Dir der
füit einmal jede Neberanstrengung öc2
ste. nnd dazu mnsj ich diese fast tiig
iichk Tanze lind das uiitueljmcu gro
fecr, schwerer Diners entschieden rechnen,
voch sprechen wir nicht mel,r darüber.
Harlinifig ivird auch wvljl kein Mensch
its deii verruchten (bedanken kommen,
n einzuladen, thäte es dennoch einer,
ist e immer noch Zeit, das Weitere
! bespreche. Aiir beule las: iS
chlafen gehen,"
.- öS war schon speit, fast drei Uhr
Morgen, als wir endlich unser i.'ager
suchten, aber ich durste nur wenige
tuiide der Ruhe pflege, ei Ueber
maß von Arbeite jeglicher Art lies; mich
Idjon um sechs Uhr wieder ausstehe.
Müde, abgespannt, überarbeitet, knr;
in einer Verfassung, wie meine vrau sie
uiir in der Rächt geschildert hatte, kehrte
ich eist in später Abendstunde ans dem
Geschäft zuriick.
.Sind Briefe angekommen?" fragte
ich meine ,nan, als ich gemeinschaftlich
mit ihr das ßziniiner betrat,
,a gewiß," entgegnete sie, verzeih',
ii vergas:, ein Blies aus der Stadt."
Sie ging, den Brief zu holen, und
!kn Augenblick später öffnete ich das
5koert und las :
Die Unlerieielnieie geben sich die
tehre, Sie und -Uire ran Gemahlin
i?i einem Mittagessen ganz ergebenft
iaden."
Mit einem .vlnch ivnif ich die gold
raiid'rtc arte auf den Tisch, ivah
meine ra trotz meines Zorne
: leise: O'ott. wie schön, ach wie
j,idich!" nicht nnterdriiekeit konnte.
U. . w. j. Um Antwort, wird ge
ttku die soll ihnen werden,- fuhr ich
-itiieiid fort und eilte an meinen
'.eiblisch, dort schrieb ich :
Sehr geehrter Herr!
Jvaf Sie mit ;Uirer Einladung be
icke sollte, meine Frau und mich
mtti die (rrde zu bringen, so bedauern
ir, von Ihrem liebenswürdigen An
raiete keine (Gebrauch machen zu
SjKp.flet,."
So," sagte ich erleichtert, das kann
Briesboie, wen er nachher kommt,
fteidi mitnehmen.
Aber so iiiinni doch Beruniisl an." bat
k meine fr ran, als ich den ersten i
'Tt-Urr t-?nmr itr.irnVi! mih itiin iVflr. I
-.fc.iv. . x s . I " .i.- ftiviti .in-
n etwa bernbigk hakte, da geht
teilt nicht, was solle die Vente vvn im?
d?sken. wenn wir ihnen als Tank siir
?k freundliche Eiiiladimg einen der
Nig groben Brief in' Hau schicken,
fit haben eS doch gewiß gut gemeint."
Ich mußte ihr ivider Willen beistim
vxb; ich zerriß nach einigem Zögern
5 Abjage und samt über eine andere
KSde ach. Wa schreiben wir
mir ?"
Wohl fünf Minuten vergingen im
Aen Rachdenken, plötzlich" fühlte ich
ch von zwei weichen Annen ninschlnn--x.
Müssen wir denn wirklich absagen,
Sst Tu denn iä't die eine Mal,
die eine Mal och, aber dann auch
Mj gewiß nie wieder, schreiben : Wir
Veu mit ganz besonderem Bergnii-
5kr ich blieb fest und siandkask. bar
tcr a da? uai tcr; ciien und uiirrtut:
licher, al? der grausamste Tniaiui.
.Ric und uinnnciiueiir, rd damit wu
in Zukunft überhaupt mit Einladungen
veiichonk bleib: und der Stieit eur
für allemal ein U:de bat. werde ich
schieiben. Lei Bifiuden fei leider i'ot
tc ein derartige?, daß Tu in dieiem
Zahle uberbanpk nicht mehi ausging!!."
?ie schöne Augen meiner kleine!,
frrau füllten stell mit Thränen, .ff in,
wie scheußlich Tu bist! Also mich
mach''! Tu krank n elend, nur damit
Tu Itch wohl befindest. Aber haft
?i, T auch ,wol,l überlegt, daß ich,
wenn Tu dieS wiikl'ich fchieivst, ie und
nimmer wieder ausgehen kann, weder
in Theater, noch in das öionzcit. noch
sonst irgend wohin? i'ift es wirklich
Teiu heiliger ernst, daß ich Allem ein
sagen so, nur eietii'eg",i r"
Und wieder entbrannte der Streit
über meinen EgviSmnS von Renem.
aber ich ging als Sieger an? dem
ampsc hervor, nachdem ich meiner
frrau einen neuen Hut versprochen und
ihr zur Sicherheit gleich die dasur
nöthige Summe gegeben hatte. Roch
am selben Abend wurde der Brief be
sorgt und in dem seligen Bewußtsein,
jetzt für immer von allen Einladungen
Ruhe zu haben, legte ich mich endlich
schlafe.
AIS ich am nächsten Mittag auf die
Börse kam. saud ich meinen frrennd
Borne bereit? meiner wartend. !aum
erblickte er mich, als er auch schon ans
mich losstürzte: .Aber, ich bin außer
mir, lieber frrennd," begann er ohne
weitere Einleituiig, nd mit mir meine
frraii, daß Sie zu unserem kleinen
Mittagessen abgesagt haben ! Wir hat
teil nns so ans Zhr Ziommeit gefreut."
Sie sind wirklich zu liebenswürdig."
entgegnete ich, auch wir bedauern von
ganzem Herze. Zhicr Aufforderung
nicht entsprechen n können, aber Sie
wissen, meine frrau ist in der letzten Zeit
etwas leidend."
., Ovch nichts Ernstliches?" siagte er
besorgt,
TaS nun gerade nicht." erwiderte
ich, aber man kann bei junge frraiien
nie vorsichtig genug sein,"
Ta bin ich ganz Zhier Ansicht."
pflichtete er mir bei, niid wa? sagt der
Arzt ?"
Za, was sagte der blos? Zch hatte
ihn noch nie zu meiner frrau rufen las
sei,, die sich des besten Wohlseins er'
freute, aber das durste ich doch nicht zu
geben, irgend riwas mußte cr doch er
ordnet haben, tir empfahl die äußerste
Ruhe und Schonung, vor allen Tingen
möglichste? freriibleiben jeder tefe
schein."
Wie mir da? leid thut und .wie
traurig meine frrau darüber sein wird."
äußerte er Iheilnehmend, wir hoffte,
daß sich da? Unwohlsein Zhrer frrau
Gemahn,, In? zu unserer Gesellschaft
noch wieder geben würde. Aber nicht
wahr, wenn .ihre frrau Gemahlin sich
mich leidend suhlt, io düisen wir doch
hoffen, daß wir Sie wenigstens bei uns
begrüßen werden ?"
Und in dem schrecken und in der
grenzenlosen Verwirrung, die mich bei
dieser frrage ergriss, antwortete ich mit
Za," mit einem lauten uernehmlicheii
Za," und die unsagbare, jeder Be
schreibnng spottende Tiimmheik, die ich
damit begangen haue, wurde mir erst
klar, als mein frinnd, über meine
liebenswürdige" Zusage lioch erfreut,
mit einem lustige Ra, da auf
Wiedersehen nd bitte, empfehlen Sie
mich Zhrer frrau Gemahlin," davoneilte.
Entsetzt, außer mir, vernichtet, ein
Bild de? Zauirner? und des lilendS,
wankte ich gebrochen nach Hanse.
Um Gottes Wille, wa? fehlt Tir,
wa? ist geschehen, bist Tu krank, hat
sich ein Unglück ereignet aber so sprich
doch und laß mich nicht vor Angst fier
beu," rief meine frrau, al? sie meiner
an sichtig wurde.
An Veib und eele gelniet, sank ich
ans einen Stuhl : Tenkc Lir. ich habe
siir mich bei Bornes zugesagt."
Mit alle Anzeichen des höchsten iir
siauuen? blickte sie mich an : Waö hast
Tu ? Zugesagt, T, der Tu schwurst,
eher zu sterben, al? d,e Uinladnng air
zuneliiueii ? Tu scherzest, siir so schwach
und inkonsequent hätte ich Tich doch
nicht gebalien ' ?der war das Ganze
etwa nur eine Visi. ersonnen, um mich
von der Gesellschaft fern zu halten, da
inil Tu Tich desto besser und nngentr
tif amüsircn kannst ?"
.Halt ein," bat ich, Tn thust mir
Unrecht bis in s dritte und vierte Glied,"
nd in beilegten Worten schilderte ich
ihr mein Veit. Hilf mir," flehte ich.
rette mich, versage mir Teine Hilfe
nicht, jetzt, da teil ihrer mehr denn je
bedars."
Zeh glaubte, mein lilciio würde das
Her; meiner frian weich und mild stim
men und ,hr Mitleid mit mir würde
grenzenlos fein. Ader frraiiknherzen
sind niibercchenbar. .Siebst Tu wohl."
frohlockte sie, da ist Teine gerechte
Strafe, das ist die Belohnung dafür,
daß Tu mich der Welt als krank nd
elend schilderst. Gehe nur ruhig hin
nd amiisire Tich recht, recht schön."
Endlich, nach einer Stunde, hatte ich
ihr Herz gerührt. Ein neuer Plan
wurde entworfen, und zwei Tage vor
dein Diner schrieb ich an' meinen Gast
gebet eine Karte:
Vieber frrennd ! '
Zu meinem lebhaftesten Bedauern
wird es mir noch in der, letzten Minute
(trfcult tjöÄfte u,eichunge
ans der SveltauOsteUun.
-DR;
CREAM
WMW
Das perfekteste. as aemachtwird.
ieines Trauben Cremor Tartari.pulva. Z
ton Ammoniak, Zlla,, oder irgend ctaB
andere Verfälschung.
4 2e ln, irc. '
M
-V
v
mwm
iii:;;i)g:liai gernaan, Jurer f,e:ü,dlich
t:eben-?wi!rd!gen Cin'.aMing frolae zu
leisten. Soeben eihalie jci die Räch
r,cht. daß ir.eitie Schwester die ich se:l
Zainen nicht gesehen, ans einige Tage
zu ,:,'? zum Besuch kommt, imd mit
Recht wurde sie mir zürnen, wenn ich
ihr wahrend ihre hiesigen Aufenthalt?
meine Gesellschaft entzielien würde.
Seien Sie überzeugt, daß ich nur schwe
reu Herzen? diese Zeilen schreibe, aber
Sie weide selbst einseben. daß ich nicht
anders handeln kann. Empfehlen Sie
mich, bitte, Zhrer sehr verehrten frrau
Gemahlin d genehmigen Sie die er
ficherung und so weiter."
Bternndzwanzig Stunden spater
brachte mir der Postbote ein Billet, ans
dessen !ouvert ich mit Schauder die
Jiniiale meines frreiinde bemerkte.
Was will er ur schon wieder."
dachte ich und dann la ich :
.üs wird nns eine ganz besondere
(5hre sein. Zhr friäulein Schwester,
von der Sie uns schon so oft erzählt
habe, bei uns begrüßen zu düisen, und
wir würde uns endlich freuen, wenn
wir sie mit Zhnen zusammen ans unse
rem Tiner begrüße dürste. Als
Tischherrti für Zhr frräulein Schwester
habe wir bereits Herrn v. Berken ge
laden und feine Zusage soeben erhol
ten." So, nun ist e aus, thatsächlich
au." stöhnte ich. während mir der
Angstschweiß ans die Stirn trat, nun
ist AlleS ans. Wo ist der rettende
Engel, der mir hilft? frian, frrau, wo
bist Tu ?"
Zch fand sie mit der Vektüre eines
Buches beschäftigt und streckte ihr mit
flehender Geberde die arte entgegen.
.Siehst Tu," sagte sie. das hast
Tu nun davon. Viigen haben kurze
Beine, so was kommt von so was, und
mir. die ich nach T einer Meinung so
schwach bin. daß ich nicht einmal aus
gehen kann, bürdest Tn iinn auch noch
Hausbesuch aus. TaS ist die vielge
rühmle Vogik der Männer. Was mich
aber mit dem Gedanken an das Zu
hansebleiben versöhnt, ist die frrende.
nicht mit diesem Berken zusammenzu
treffen, Tn weißt, ich kann mir keinen
schrecklicheren Menschen als ihn vor
stellen." Und glaubst Tu wirklich, daß ich
meine Schwester kommen lassen muß?"
fragte ich kleinlaut. Ein Brief er
reicht sie nicht mehr und wenn ich ihr
telegraphisch die Gründe auseinander
setze, die ihre Gegenwart erfordern, so
ivird sie die Sache entweder für einen
Scherz oder mich für geisteskrank Hai
Ich."
Und dennoch muß es wenigstens ver
sucht weiden." entgegnete meine frrau,
Tu blaniirst Tichsonst ans ewig und
machst Tich gesellschaftlich möglich.
Zurück kannst Du jetzt nicht mehr.' jetzt
heißt es nur noch vorwärts."
früns Minuten später eilte ich zur
Post, und bald daraus ging ein hundert,
nndvierzig Worte langes Eiltelegramm
an meine Schwester ab, in dem ich sie
bei Allem, was ihr heilig war, beschwor,
mich nicht im Stich zu lassen und mir
umgehend mitzutheilen, mit welchem
Zug ich sie erwarten dürste.
Zwei Stunde später hatte ich die
Antwort :
ttmne gern, habe aber thatsachlich
nicht anzuziehen. Thut mir leid.
Besten Gruß."
Aber was nützle mir die Persichernng
ihres Mitleides, wo ich ihrer selbst so
dringend bedürfte, und fo sandte ich ihr
ein neues Telegramm :
!omme nur, wir sausen Alles, was
Dii brauchst, fir und fertig hier."
Und sie kam. Am nächsten Morgen
nm sieben Uhr holte ich sie von der
Bahn, sie war die Rächt diirchgefahren,
nm mich zu retten. Unser erster Weg
war zu dem größten Modewaaren
geschäft, endlich halten wir eine Robe
gesunde, die annähernd paßte und die
bis zum Mittag umgeändert werden
konnte. Zwar sträubte sich mir meine
Haare ans dem Jtopj, als ich den Preis
hörte, aber was nützte es? Zch wollte
zufrieden fein, wenn ich am Abend von
mir sage durste: ,I',,ni ! ,l,
liora I'Jjonnciir1'
Aber der Monjeltiunar hielt nicht
Wort, es wurde vier, vier und einhalb,
fünf Uhr, die Toilette kam nicht. Wie
ei Wahtisir.niger stürzte ich den Weg
zur Stadt, vergebens spähte ich ach
einer Troschke ans. kein frnhrwerk war
zu entdecken ; doch da kam ans Gummi
rädern ein Zweispänner angerollt. Zch
eilte ihm entgegen : Rutscher, sind Sie
frei?"
Grinsend schaute der Rofselenker mich
tu, da erst bemerkte ich, daß ich im
Halbdnnkel einen rankenwageit ange
rnfen hatte. AthcmloS, erschöpft er
reichte ich den 'aden, in dem große Auf
tegititg herrschte; das Kostüm war
schon seit Stunden fertig, aber durch
ein Bersehen war meine Adresse verlegt
worden und kein Mensch wußte nun.
wohin eS zu senden war. Mit der leich
tcn und doch so schweren Vast ans dem
Arme eilte ich nach Hanse, es schlug
fünfeinhalb, al ich die Thüre hinter
mir zuwarf. Um sechs Uhr sollte da?
Tiner beginne, c war also keine Zeit
mehr zu verliere. Wie meine Schwe
ster es aiigesaiige hak. sich i einer
Biertelstunde anzuziehen, da ist meiner
frrau noch heute, nach drei Zahlen, ein
Räthsel. Äber das nnststück gelang
und mit dem Glockenschlag sech Uhr
betraten wir die festlich erleuchtete
Räume.
Sie waren fo liebenswürdig, meine
gnädige frrau -meine Schwester, der e
ieider' unmöglich war, heute Morgen
ihre pflichtschuldige, Aufwartung zn
machen ah, mein lieber frrennd. wirk
lich zn gütig von Zhnen, sich unserer so
anzunehmen."
Wir sind glücklich, Sie bei uns zu
sehen."
.Wie soll ich Zhnen jemals danken !"
frcierlichcr Häiidcdrnek. tiefe Perben
gniig. dann begann das Tiner : Auster,
klare Bouillon. Hummer und Gänse
leberpafteie, AlleS in- und durcheinander.
Run, wie war eS." fragte mich meine
frraii, als wir endlich heimkehrten.
Wirklich sehr nett." erwiderte ich,
.zwar nicht Alles ganz stilgerecht, aber
heiter und lustig. Uebrigens scheint
Herr von Berken sich sehr für meine
Schwester zu interessiren. morgen schon
will er seine Ansivartimg machen, ich
glaube, wir können ihn bald als neue?
framilienmitglied begrüßen."
Mit allen Anzeichen des höchsten (int
Ayer's
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eilt Andere,
Wird dich heilen.
;-tzeu? narrte meine ,nau mich an.
.Zch hoffe. Tu scherzest - weißt Tu
denn wirklich nicht, daß ich' Herrn
von Berken vor Zähren einen ioib ge
gebe habe und den bringst Tu mir
jetzt als Schwager in das Hau mir,
die ich nach T einen Worten der größte
Ruhe und Schonung bedarf? Rickt
einen Augenblick kann man Euch Män
er allein lassen, sofort macht Zhr
irgend eine Tiimniheit. Aber unter
einer Bedingung will ich Tir verzeihen :
Rimiii Tir ein warnendes Beispiel an
dem Unglück, das Tu angerichtet hast
und schwöre mir. daß Tu nie wieder
ohne mich ans Gesellschaften gehen uns st
und daß Tu die ntscheidnug über c te
noch kommenden inladiittge mir über
lassen willst. Schwöre !"
Und feierlich erhob ich meine Rechte.
Die t)(Ts)(iiiflnilmilTc lfl
miiftc.
Im Zaiuiar l lx herrschte zu Paris
eine große ,'iälte. Zn der Mieth?ka
ferne eins Arbeitervierteln wohnte vier
Treppen hoch der Arbeiter Boutot mit
feiner frvan nd vier Bindern. Zn der
engen Wohnung dieser framilie machte
sich die iälte um so fühlbarer, als we
der Heizmaterial, noch Geld, ft'tche zu
kaufen, vorhanden war. B?ttftst war
bis vor wenigen Woche Arbeiter in
einer frahnenfabrik qrivefen. Seitdem
sich aber in allen Schichten der Bevöl
kernng eine revolutionäre Stimmung
bemerkbar inachie, hotte die frabrik den
größten Theil ihrer Arbeiter entlassen
müssen. So war auch Boutot mit sei
er frainilie in da? äußerste artend ege
rathen. Schon am frühen Morgen war er wie
gewöhnlich anogegangen, nm sicki nach
Arbeit umzusehen. Da er einen Win
terrock nicht mehr besaß, knöpfte er den
schäbigen Rock fest zu, setzte die noch
schäbigere Pelzmütze aus, die er vor
Zahren i einem Tiodelladen gekauft
hatte, und verließ zähneklappernd die
Wohnung. Er falu vor den Tuilerien
vorüber. Tort hatte sich, wie immer,
wenn der önig zu Hause war, eine
große Menschenmenge versammelt. Zn
diesen Tagen kurz vor der Revolution
diente der nn-glücklichc Vouis Philipp
zum Gcfpötke de? Police. Wenn de
Pöbel es befahl, mußte er an's frenfter
treten, sein Haupt entblößen und sogar
ein nationale? Viei anstimme. Man
kann sich denken, daß die lönig?trenen
über diese unwürdigen Szenen höchst er'
bitkert waren, und mit Hilse zahlrei
cher Beamten inivil häufig Gegen
demonstrativnen in Szene setzten. So
auch heule, und alo boutot erschien,
war bereit eine feierliche ,'ieilcrei im
Gange, bei der die Koitigwnien sieg
ten. Run wurde genifeii : Hüte ab!"
und Allen, die die Xopsbedeckttng nicht
abnahmen, ivnrde sie vom iiopse ge
schlagen. Auch Boutoln Pelzmütze flog,
ehe er sich dessen versehen konnte, her
unter, und zugleich erhielt cr einen
Stoß gegen die Stirne, daß ihm grün
und blau vor den Aitgeu wurde. Trotz
dem gab cr den Stößen, welche ihn cnr
fernen sollten, nicht nach, cr bückte
sich, um zwischen den Beinen der Um
stchntdrn nach seiner Pelzmütze zu
suchen. Bald suhlte er sie zwischen sei
neu fringern, packte sie fest und lief da
von. Als er sie aber aufsetzen wollte,
merkte cr, daß c? nicht die seine war,
sondern cinc ganz neue schwarze Bison
mütze. und an der einen Seite befand
sich ein kleiner, gelber Stern von Me
tall. Boutot besann si' nicht lange, cr
sah ei, daß e da Beste sei, zurück zu
kehren, nm den Besitzer der Pelzmütze
aussindig zu mache nnd die seine wie
der zu erlangen. Er erhielt dann sicher
lich eine gute Belohnung, und die
konnte cr brauchen. Er eilte so schnell
wie möglich zurück, nm dcn Besitzer dcr
Pclzmützc zu ermitteln, aber die Mcn
schcnmcnge baue sich inzwischen zer
streut, und mau sah nur die Wacht
posien hin nnd und her marfchircn.
langsam wanderte er weiter, dabei
überlegend, um wohl nun zu thun fei.
Ais er an der Rotre Tarne Kirche vor
bei kam, kam iinn der Gedanke, einzn
treten und Hilfe in seiner Roth zu er
stehen. Tic that cr und setzte dann
seinen Weg fort. !am war cr einige
Schritte gegangen, r.l? ein fein geklei
deter Herr e.uf ihn zutrat und ihm mit
dcn Worte: Guten Morgen, iame
rnd ! " cin Goldstück in dic Hand drückte
und dann, ohne einen Gcgcngrnß oder
Tank abzuwarten, weiter ging.
Boiikot eilte dem Herrn nach und
fragte, ob hier vielleicht ei Zrrthum
vorliege,
.Unsinn," erwiderte dieser nmvirsch.
.haben Sie e nicht selbst so ge
wünscht?" Tcr Herr eilte sofort weiter und war
schon nicht mehr in Sicht. Is Boutot
den Sinn der Antwort gefaßt haue.
Allerdings balle er sich ja Geld ge
wünscht, nnd darum gebeten ; aber wer
sollte denken, daß man ilmso schnell er
hören würde?
Schon berechnete cr, oh c? sich nicht
W
. . , .
jmv;
; yf
5-
5-
UmJ$m
mmi
Eföfer ä
fi?" Tie
i'jr
lohnen ivnrde, n'teder in die iraie zn
riickziikehreit und noch um ein paar
c.vldstücke zu beten, al? ein zweiter
Herr rasch auf ihn zutrat, nnd ikm wie
der mit den Worten : Guten Morgen.
,'iamerad !" eine Banknote in dic, Hand
drückte. Tieomal umr es eine Hundert
franesnoie. Bontot steckte sie in die
Tasche und setzte überrascht und betäubt
seinen Weg fort. Einer weitere Ueber
legnng über da? Herkommen und dic
Bcrwendung de? Gelder wurde cr da
durch überhoben, daß ein Dritter und
Vierter ihm mit denselben Worten
Geldstücke i:t die Hand drückte und
ebenso rasch verschwand, wie seine Bor
gänger. Etwa alle zwanzig Schritte
wurde cr mit solcher Geldsvendc be
dacht, und da? hörte erst dann ganz plöv
lich auf, al-? die Thurmnhr der Rotre-Dame-.'iirche
-Zwölf zu schlagen an
hub.
Bonlot war fein reden lang ein ehr
licher Mensch gewesen: er häkle die
Geldspenden gewiß nicht angenommen,
wenn cr nicht davon überzeugt gewesen
wäre, e? käme Alle? direkt vom .Him
mel. Daher überlegte er oline weitere
Gewissen?stri:pel, wie er da? Geld
am besten verwenden könne. Zunächst
besuchte er den Mevger und Bäcker,
um ebenSmirtel einzulausen, dann
holte er warine Winterkleider für die
Kinder, nnd endlich sprach er bei einem
Arzre vor, dem er das Perfprechcn ab
nahm, sobald als möglich zu seiner kran
kcn frrau zu kommen, frreudigc Her
zcn? eilte er dann feiner Wohnung
zu.
Dort erregte sein kommen czrv?:en
Znbel. Bald flackerte ein lustige,? freuer
im Ofen, auf dein Tische standen die
Speisereste, welche die gesättigten, nun
mehr sroh spielenden minder übrig ge
lassen und am Bette stand dicMedizi,
die dcr Arzt der kraulen frrau verord
net hakte. Bontot selbst lag trän
inend und behaglich seine Pfeife rair
chend in dem alten Vcderfcssel.
Plötzlich pochte cö an die Thüre.
Herein!" rief Boutot.
Ter Hausmeister Beric trat ein nnd
sagte: Zch komme nur, um Zhnen
meine Glückwünsche zu bringen. Sie
haben doch in der Votiern gewonnen,
nicht wahr?"
Tas geht Sie nichts an," erwiderte
Bcmtot.
Erlauben Sie, ich spreche davon
nur deshalb, weil der Pvlizcitommis
für unseres Piertel? sieh angelegentlich
darnach erkundigt hat, weichem giin
stigen Umstände Sie diesen Aufschwung
Zhrcr Verhältnisse verdanken. Aller
dings wäre ich wohl im Stande, dem
Polizisten die nöthigen Aufklärungen
zu geben, so daß Sie nicht? zn besiirch
tcn hätten, Zch würde da? natürlich an?
reiner frreundschasl thun, aber Sie
mußten sich rrsr diese frreundschasl z
erwerben suchen."
Boutot drückte ihm schweigend ein
früns franseftück in die Hand, worauf
sich der Hausmeister entfernte. Aber
in den nächsten Tagen lehrte er mehr
mal wieder, immer mit der Polizei
drohend, und Boutot mußte sich die
Erpressung gefallen lassen, bis endlich
seine Baarschast zu Ende war. Ta?
erklärte cr dem Hausmeister. Beric
aber erwiderte grinsend, daß diese? gar
nichts auf sich habe, man würde schon
so einig werden. Bei diesen Worten
nahm cr dic neue Pelzmütze vom Ha
ken, setzte sie sich auf nnd entfernte
sich.
Herr Berie konnte es gar nicht er
warten, bis es Abend wurde und cr
feine Stammkneipe aufsuchen durste.
Er kostete schon im BoranS die Ausrufe
der Bewunderung, welche die schöne
Pelzmütze hervorrufen würde. Endlich
kam die Zeit heran, und Beric schritt
dic Strafe linab. Zu bedanken vcr
snnkcn, bcachkckc cr e? nicht, daß an
einer Straßenecke mehrere Gestalten
auftauchten, welche ihm auf dein frnße
folgte. Erst als bei weiterem frort
schreiten ihm mehrere andere Männer
entgegentraten, nnd die hinker ihm
Hergehenden ausriefen : Tas ifl der
Spitzbube!" wandle Beric sich nm.
Ader schon hatten ihn derbe fränstc ge
packt und es sausten zahlreiche Hiebe
ans dcn ahiiliiigslosenHaiismeifler her
nieder. Räch wenigen Minnteil waren
sämmtliche Angreifer verschwunden,
während Berie zerschlagen nnd hinkend
ans deinStraßenpflailer lag. Mitleidige
Menschen schafften ihn in seine Wvh
nnng, woselbst cr mehrere Wochen auf
dein ,'iraukcnlager zubrachte.
Zu zwischen begannen die Barikade
kämpfe in den Straßen, nnd es war
nicht nugesübrlich, die Häuser zn ver
lassen. Schlimm war es daher siir Bou
tot, daß cr sich gcnölhigt sah, in frolge
einer Berfchlimmcrnng der rankbcil
seiner frrau den entfernt wohnenden
Arzt zn rufen. Er mußte lang dcr Bar
rikadcn gehen, und plötzlich packle 'r
ein an dcn Befestigungen bauender lau
grr Xcrl und zwang ihn, an dcn Alb::
icn theil zunehmen.
Maum befand sich Boutot aus der
Barrikade, alS Truppen heranineirschir
tc. Boutot hatte nur den eine i Gc
danken, sich davon zu machen. Zn fei
ner Verzweiflung faßte cr den Plan,
sich unter die Truppen znnin'. - i und
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feinsten selbstaemzchte Brat.
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Mer.-, Knack- und Wiener-Wärstk stet vsr
räthig. Fleisch zu den niedrigsten Preisen.
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gkgründkt lr?,
Vie größte und reichhaltigste Seutsche Zeitu,, Ver eil.
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Li'tl'T ilni. 1-207. Ni-v York City, N. Y.
vrni ,ilfe anzuttehen. lind er fimne
diesen Plan au-j, gerade als die Sol
daten sich bereit machten, die -Barrikaden
zu erstürmen und die ersten schon
dieselbe erstiegen, ','lber in feiner blin
den Angst nnd .yrnst stürzte er einen
Soldaten, der beinahe schon oben war,
herab,
Sonwlil von den Revolutionaren, als
von den Soldaten wurde Boutot? Nil
geschick als ein Bravonrsiiick angesehen,
durch welches er die Soldaten mit
Hintansetzung seines Vebens an der
robernngderBarrikadc hindern wollte.
Die Empörer, dadurch erninthigt.wehr
ten sich wie die '.'owen, während der
tapfere Boutot durch den okbenschlag
eine Soldaten niedergeschlagen wurde.
xtit diesem Augenblick erschien ein
Offizier der O'arde zn Pferde, eine
weiße ivahne cmporhaltend. U Feind
seligkeiten wurden eingestellt, und man
erfuhr, daß ionig Vonis Philipp die
Flucht ergriffen habe, und daß im
Parlament die Republik proklamirt
sei. Als Boutot zur Besinnung kam,
fand er sich mit verbundenem !epsc
auf dem Svpha einer Weinsckiänke lie
gen. tir bemerkte, daß an dem vor dem
opha stehenden Tische mehrere Äi'an
ner in Binsen saßen nnd crkannle sie
als diejenigen, die mir ihm zusammen
ans der Barrikade gestanden halten,
hMf war denn eigentlich dic o'e
schichte mit Regnier?" sragke einer der
Bi'anner.
,,')Im, Tu iveißt doch, " enviderle
ein Anderer, daß er in den Borstand
des !h'cpnblilanerbiindes gewählt ivor
den ist, Regnier ist der Redakkenr eines
kleinen vamilirnblattes, welches gänz
lich tendenziös ist, iS wurde bcschles
scn, Waffen für die Barrikadenkämpfe
anzuschaffen, dic Felder sollte Negnier
einkassiren. ?a der Berleger nnd die
anderen Redalkionsmitglieder nichts
von dcr Sammlung wissen dnrsien, cr
sann man folgendes : Rcgnier oder fein
Stellvertreter füllte an den Bormit
tagcn zwischen zehn und zwölf Uhr die
Nokrc-Daine Straße auf und ab gehen.
Da er den Mitgliedern persönlich nicht
bekannt war, foilke er an feiner opfbc
dccknng cinen goldenen Stern tragen.
Während des Spaziergänger sollten
ihm dann dic Mitglieder des Bundes
mir den Worten: .tauten Morgen,
Kamerad!' die ieldbeikräge in die
Hand drücken. Regnicr wollte dann Über
die cinzeliien Summen in feinern ja
inilienblatle gnillircn, indem cr untcr
den Räkhfelanflofiingenmit den einlei
tenden Worten : .Richtige Vöfnngen
sandten ein' - die einzelnen Bekräge
nebe siugirie Rainen setzte. Als nun
die betreffende Rummer des Blattes
erschien, felilien diese ü?.ui l klingen gänz
lich. Regnier. darüber befragt, erwi
derte, er hakte seine Pelzmütze nebst
goldenem Stern in einem bedränge
verloren. -Ta aber zahlreiche Mitglieder
an einen Mann mit Pelzmütze nnd
Sicrn gezahlt hauen, so nahm man an,
daß dieser das eld unterschlagen
hätte, und als man ihn eines Abends
auf der Straße wahrnahm, siel man
über ihn her und fetzte iinn derartig zu,
daß er wohl für längere .eii genug
haben wird,"
der Erzähler scknvicg. Boutot war
von dem Bnuninmeiicn so sehr erregt,
daß er seines Zustandes ungeachtet sich
ausrichtete und schrie: Berie ist un
schuldig. Aber es geschieht i hm Recht ! "
Ha, unser wackerer Barrikaden
kqnrpf er I" rief der Erzähler. Äber was
willen Sie von der Mül-engeschichte?"
Bonkot erzählte nun seine lirlebnisse.
schließlich bat er, man solle ihm ver
zeihen, daß er das 'eld im amen l an
bei! verbrauclit habe, er werde es, sobald
cr wieder Arbeil habe, ,zu ersetzen
suchen.
Einer der Bi iiienmanncr erhob sich,
ttameradei?," sprach cr, der Zweck,
dem die ielder dienen sollten, ist er-
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reicht, ich glaube im Raüien 'Aller dar
über auittirni zu können. Aber damit
ist rs nicht genug. Unser Held, dem
Mancher hier sein Veiten veidanlk, be
findet sich mit seiner Familie wieder
in Roth. Beranstalten ivir eine Teller
fanimlnng," der Borfchlag fand allgemeinen Bei
fall. BonlolS.opswuude war nicht be
deutend, er konnte, eine hübsche Summe
t,eld in der Ta'che, bald nach Hause
gehen, die -ahnenfabrik, bei welcher
er angestellt war, erhielt jetzt so viele
Bestellungen ans republilauischc Ban
ner, daß er dorl seine Arbeit wieder
aufnehmen konnte, und für ihn und
feine Familie brach nun eine glücklichere
Znknnsl an. Und daran war in erster
yjnic die verhängn, ßvvlle Pelzmütze
schuld.
v,rc.tni!cip,ikker.
."ii iniliee St'it Inini i'niu'ii dich
Cft fli'itifii t.iiiav ,iid,:
lie hobt rin Viilititralil lifltfV sich
ä'ki tiiuifleiit ömteigniiiOs. '
Ä'aS tu fditimmrr als stfvtvnV '
Sich iibrrlfbcit.
Zin ?urchschlüpieii gibt a iiiuinu- Viiffeii,
qüv Solche, iiifidie gk sich tuirteit.
Vertraue einem ivaliren ("viviuife alle lim-
1 liititbeii deiner eete ein aber uoifie ihm tue
einen Reaenichlem, denn ee leisit ihn sieben!
sTiunK UI'.K
DK. A. OWKV.
Utlict die attsgezeichnete
Wirkung DR. A. OWENS
5lcktriZchen ttiirtcl geben
folgende (HeHeilte gern Aus
funft: Friedrich PetHk, Hyman, Jlls.,
Leberleiden.
oirnu P. Nenfeld. Iiiman, Kauf.,
giervositöt.
Aler. Lcfoll, Tnndee. Jlls.,
Paralysis.
Adolf Brcnncckc, Aristotclr, N. ,
Herzleiden.
t. Kirchstein. Rewburg, Ja..
Magcnlcide.
Math. Brninmcr. Tliorp. Wis..
Niilfeltschmerzeit.
Nic. Wcllcnskcin, Ponea, Nebr..
Rheumatismus.
Bockelhcidk. Northvile. S. Tak.:
lkhronischc - (5atarr!.
Christ. Bechler. Te Witt. Mich.:
Mugcnleidcn.
bnst. charf. Tauuton. Minn.:
Krkt.-'chmcrzen.
Birs. bliese, Neola. Ion,,:
Geblüriiinllerleideii.
!Zr. ohse, Banner, Wiö. : laicht,
niid vikle Andere. Nähere An. "uns: d,inib?r
rjiet!.
Unser rosier llnskrirrii!' Kakala.
Terirlde enihall Abluldiinai-'t nreriir
iel !,dvr tc!,in,ige,t, Preise du selben, sowie
tietchworciik -Zeiignisje und ,-.'rtrai! von
Gehciltc und noch manche wkiivellc iisot
malion. Dieser Katalog ist in Teutsch qe
dructt und wiiö geae (iiiiiendnitg von i
Cenis an irgend eine Adresse verschickt: eine
lihoipgr.wliie der Teutsche aiscrfaiiiitie
fleht frei mit jedem Kalatoq. Adressiere
7ke WNtH crc,ccolt
201-211 State St.. Chicago, III.
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