Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, May 24, 1894, Image 12

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    Die billig? Gans.
umott4r ton 3 f i $ n ( i i ( r.
Rudi Helmer ist kein verloren Sohn,
fontern ein sRsuns9pnr Ofmier.
Für den verlorenen Sohn in der Bibel
wurde bei seiner Wiederkehr in' iJattr
hau ein Kalb geschlachtet; für 9t übt,
der demnächst zu seiner Mutter, der
Obersien.WittVe Frau Helmer, für
einige Tage auf Urlaub kommt, soll eine
an abgestochen werden, denn Rudi hat
eine Vorliebe für die CapitoiS-Retterin
nen in gebratener Form.
Mama Helmer und ihre Tochter Chn
siel pflegen ernste Berathungen über die
Ganl. Sie muß gut und billig fein,
hlistel hat sich durch längere PrariS in
der Führung de kleinen Haushalte
schon einige Schliche angeeignet, um, wie
sie sagt, den Marktweibern, die einem
das Geld au der Tasche stehlen, ein
Schnippchen zu schlagen.
Vor ihrer Staffelet sitzend, ffizzirt sie
am Rande de Papiers, aus dem liebliche
Chrusanthemen de letzten PinselstricheS
harren, die tZontouren einer idealen
GanS. Plötzlich springt sie aus und eilt
in die Küche, wo Mama Helmer und
Leni, die Köchin und Kammerzofe in einer
Person, eine Perle von MScchen. aber
von leider sehr empfindsamen Wesen,
kulinarische Tethandlungen halten, und
sie hat eine .fulminante Idee! Die
Gan soll bei Lern' Mutter auf dem
Lande gekauft und dort in ihrer letzten Le
benSzeit noch zu einem Pracht5?remplar
herangezogen werden; am Tage von
Rudi' Eintreffen aber soll die Mutter
mit ihrem ErziehungZ-Resultate dann
selbst in die Stadt kommen und während
ihre Aufenthalte Leni in der Küche
helfen.
Somohl Mama Helmer wie Leni sind
über diesen Vorschlag, der einstimmig
angenommen wird, entzückt. Beruhigt
sieht ma nun der ereignißvollen Stunde
entgegen: dcr Ankunft Rudi'S und der
GanS.
Am Vorabend erhält Leni folgenden
Brief von ihrer Mutter:
.Liebe Leni die gantz ist geschrobt
sie komt morgen mit dem toni zu
dir der toni hat Wien noch nicht
gesehen und komt stad mir die gantz
ist braachtvoohl deine Mutter.
Bei der gantz ist auch eine iberah-.
schung dabet deine Mutter."
Dieser Brief, den Christel, da gar
keine Interpunktion vorkommt, in einem
Athemzug liest, bringt bei Mama Hei,
mer, die sich leicht Lrgett, schon eine Ver
stimmung hervor. Der Toni statt der
Mutter, da ist ein schlechter Tausch; sie
wünscht den Bauernburschen im Stillen
dahin, wo der Pfeffer wächst.
Da der Bruder Toni, noch nie in Wien
gewesen, muß Leni ihn von dem Bahnhof
abhole, was in der kleinen Häuslichkeit
natürlich eine Störung hervorbringt.
Rudi kommt zufälliger Weise mit dem
selben Zuge wie Toni. Mama Helmer
setzt eben ihr Häubchen auf den grauen
Scheitel, als e läutet. Sie ist etwas
schwerhörig und merkt das Gebimmel
nicht; Christel aber öffnet stürmisch die
Thüre und erblickt Rudi, der wie ein
Packlräger vor ihren erstaunten Blicken
steht, mit der Rechten sein Kofferchen,
mit der Linken aber einen großen Ein
kaufskorb haltend, den er nun mit einem
Uff"! der Erleichterung zur Erde stellt.
.Praktisch seid Ihr, da muß man
sagen", rust er lachend aus. .Kaum
habe ich mir am Bahnhof einen Wagen
erobert, als hinter mir Jemand ganz
laut: .Herr Baron, Herr Baron, war,
tcn'8!" ruft. Die Stimme kommt mir
bekannt vor; ich drehe mich unwillkürlich
um. Richtig, da kommt Leni, die mich
immer in den Freiherrnstand erhebt, da
hergekeucht, mir mit einer GanS freund'
lich zuwinkend, und hinter ihr ein großer
Bauernburfche mit einem Korb am Arme,
den er mit verschmitztem Lächeln in mci,
nen Wagen stellt. Ich will mich natür
lich nicht länger mit diesen zwei auffallen
den Persönlichkeiten in ein Gespräch ein
lassen, sondern schlage die Wagenthüre zu
und sahre hierher. Hier blieb mir nichts
anderes übrig, als den Korb die Stiege
heraufzuschleppen, mir, einem k. und k.
GeneralstabS'Osfttierl Wenn mich mein
General gesehen hätte!"
Kaum hatte SRiibi seine Rede vollendet,
als er auch in dcr Spcisezimmer-Thüre
feiner Mutier liebes, altes, nun freubt
strahlendes G:stcht erschaut und auf die
Oberstin zueilt, um sie zärtlich zu um
armen.
Christel betrachtet wohlgefällig die
.ibcrahschung", schöne, große Land-Eier,
und stellt den Korb vorsichtshalber auf
den kleinen Theetisch am Fenster in'S Eß
zimmer, damit in der Küche kein Unglück
damit geschehe. In einer halben
Stunde darauf erscheint Leni, die Gans
zärtlich in ihren Armen haltend, und hin
ker ihr der Bruder Toni, mit dem dumm
flen Gesicht, da Christel je gesehen.
Sie überläßt die Geschwister dem zärt
lichen Gedanken Austausch ; doch nicht
eher, als bis sie Leni behufs der GanS
die genauesten Jnstrvciionen gegeben hat.
Die Obtrfttr. begiebt sich auch in die
Küche, um Cents Bruder zu begrüßen und
für die Eier zu danken; sie weiß, wie zart
besaitet ihre Köchin speciell in Familien
Sachen ist, und will daher nicht wider
die Artigkeit Toni gegenüber verstoßen.
Wie erstaunt sie aber, da sie den Jüng
ling fest schlafen sieht; fein strohblondes
Haupt liegt auf einem nichts weniger als
einladenden Sacktuche gebettet, auf dem
Küchentifch, und knapp daneben zieht
Leni den Strudelteig aus. Das Nudel
brett wird wortlos von Frau Helmer ab
feits geschoben. Sie beherrscht ihre
Nervosität mit aller Macht, um nicht das
schwesterliche Herz LeniS durch eine un
paffende Bemerkung zu verletzen. Sie
muß sich aber darüber aussprechen und
eilt in den Salon zu Christel.
Leni schiebt die Gan. die in der That
ein Prachierem'.ar ist, in die sehr stark
gehetzte Röhre, dann eilt sie in da
Speiseiimmer, den Tisch zu decken. Dort
packt Ruii seine sieben Sachen auS und
lauscht dem GtsölZche. da sich im an
stoßenden Salon zwischen der Oberstin
und Christel entsponnen hat.
.Denk' Dir Christel." sagt Mama
Helmer, wie die meisten schwerhörigen
Menschen sehr laut sprechend, .jetzt sitzt
der Bauernjunge da draußen in der Küche
und schläft, und seine Haare nebst einem
gräulichen Taschentuche kamen dabei in
unmittelbare Berührnng mit dem Stru
delleigl" Leni, die bis jetzt mit den Tel.
lern, Gabeln und Löffeln geklappert hat,
hält plötzlich mit ihrer Arbeit inne.
Rudi läßt ein anhaltende, vielsagen
de RZuspern vernehmen. Die Oberstin
aber merkt davon nichts und fährt unbe
irrt fort: .Warum er nicht ausgeht! Er
ist doch nicht hergekommen, um hier z
schlafen! Jetzt wird der widerwärtige
Kerl wahrhaftig den ganzen Tag dasitzen
wie ein angenagelter Türke!"
Rudi hustet stärker.
.Wie ein angenagelter Türke!" wie
derholt Frau Helmer noch lauter.
Nun erscheint Rudi in der Thüre und
winkt energisch, auf Leni deutend. End
lich begreift die Obcrstin und verstummt.
Doch schon ist eZ zu spät; denn vom
Speisezimmer her hört man sehr ver
dächtigeS Schluchzen.
Christel eilt auf die vor der Credenz
stehende, beleidigte Schwester zu.
.Ab um GotteSwillen, warum wei
nen Sie denn, Leni?" fragt sie theil
nahm? voll.
,0, ich bin so gekränkt!" stotterte Leni
nnter Schluchzen. .Die gnädige Frau
hat gesagt, mein Bruder ist ein Türke.
Der Toni ist aber ein ebenso guter Christ,
wie der junge Herr Baron."
.DaS hat Mama ja nicht so gemeint,"
beruhigt Christel nun Leni mit sanfter
Stimme. .Sie hat gesagt .ein ange
nagelter Türke!" DaS ist nur eine
scherzhafte Redensart. Man meint dabei
einen hübschen, jungen Türken, wie man
sie an den Tabak-Trafiken abgebildet
steht. Ja, wenn Mama gesagt hätte:
Ein Heide oder ein Chinese! DaS wäre
eine Beleidigung, aber ein Türke, daS
ist eher ein Kompliment. Wir haben ja
auch Türkenlofe! Die Türken sind ganz
nette Menschen, Leni!"
Dieke und andere Reden versehlten
ihre Wirkung nicht; Leni trocknet endlich
ihre Thränen und erklärt von einer Kün
digung, auf die sie sich schon versteift
hatte, vielleicht absehen zu wollen. Plötz
lich aber stürzt sie mit einem o jesseS, die
GanS!" in die Küche hinaus.
Christel, nichts Gutes ahnend, folgt
ihr. Doch wie sie die Thür öffnet, U
nimmt ihr ein scharfer Brandgeruch fast
den Athem. Die Küche ist voll Rauch,
und Leni hält mit einem wahren Niobe
Antlitz die Gans in die Höhe, die auf
einer Seite pechschwarz aussieht.
Christel stößt einen SchreckcnSruf aus,
indeß Toni auS süßem Schlummer er
wacht und sich die Augen reibt. Christel
und Leni untersuchen nun die GanS und
entdecken zu ihrem Entsetzen, daß mehr
als die Hälfte vollkommen verbrannt ist!
Sie kann unmöglich aus den Tisch ge
bracht werden! Was thun? Leni
weint, Toni starrt seine Schwester blöd
an, Christel sinnt aus Abhilfe. Ja, was
kann man da machen? Mama wird sich
so darüber aufregen und ist dann acht
Tage lang unwohl! Es bleibt nichts
Anderes übrig, als im nächsten Gast,
hause eine andere Gans zu bestellen.
Ganz heimlich soll eS geschehen, Chri,
ftel's Taschengeld wird das Defizit
decken. Zum Glück ist Mama Helmer
mit ihrem Sohne in ein ernstes Gespräch
vertieft, so daß sie keine Ahnung von dem
hat, was sich in der Küche zugetragen.
Sie merkt auch nicht, daß die gewöhnliche
Speisestunde schon vorüber ist und Leni
erst um drei Uhr meldet, daß die Suppe
auf dem Tische steht.
Die für die drei Gulden heimlich er
wordene neue GanS entspricht gar nicht
im mindesten den Erwartungen der
Oberstin, sie hütet sich aber, eine ab
fällige Bemerkung darüber zu machen,
um Leni nicht weiter zu kränken. Trotz
der auffallenden Höflichkeit Christel's,
die ihr durchaus den Teller aus der Hand
nehmen will, auf den für Toni Braten
und Salat gehaust wurde, eilt sie selbst
in die Küche und sagt ihm, um jeder
Kündigungs-Möglichkeit Leni'S vortu
beugen, allerlei Liebenswürdigkeiten, in
dem sie den Geschwistern sogar Theater.
Billet verheißt. Toni nimmt alleS,
Braten. Salat und Compltmente, mit
großem Gleichmuth entgegen; auch die
Aussicht, heute Abend in'S Theater zu
gehen, regt ihn keineswegs auf.
Wohl rümpft Mama Helmer etwas
die Nase über den eigenthümlichen
Brandgeruch; da aber daS .Corpus De
itcti von Leni sorgfältig verborgen
wurde, ist sie ganz ahnungslos darüber,
was geschehen ist.
Der fchvarze Kaffee wird im Salon
fervirt, wohin Rudi und Christel sich be
geben. Die Oberftin öffnet das Fenster
deS Speisezimmers, von dem aus sie ihre
täglichen Kostgänger, die Tauben, füt
tert.
Ein kalter Luftstrom dringt in ten
Salon, zu gleicher Seit aber ein eigen
thümlicher, sich gleichmäßig miederholen,
der Ton. Klitsch klatsch und dann
wieder klatsch . kommt's aus dem
Speisezimmer. Die Geschwister sehen
sich frageud an und begeben sich zur offe
nen Thüre.
.Um Gotteswillen, Mama, was machst
Du denn?" ruft Christel verzweifelt,
denn Mama Helmer'S schwarzes Wol
lentuch hängt an dem Koibhenkel fest, und
da das eine Ende desselben vorne festge
steckt ist, wird bei jeder Armbewegung der
Oberstin der von ihr unbemerkt geblie
bene Korb hin und her geicgen und ein
j Ei nach dem anderen rollt auf den Tisch
und von dort auf den Bcden, wo eS,
klufch klatsch. zerbricht.
.Aber Mtma!" schreit nun Rudi mit
Sientor-Slimme. Da wendet sich die
Gerufene heftig um, und der Korb
nebst dem ganten Eiertest kippt und stützt
prasselnd zu Boden!
Mama Helmer. daS Unheil gewahrend,
schlägt wortlos und fchreckenSftarr die
Hände über ihrem Haupte zusammen.
Bei dieser Bewegung löst sich daS Tuch
gänzlich ab; eS fällt gerade auf den im
Sonnenlichte glänzenden gelben Dotter
ström, diesen wie mit einem schwarzen
Schleier bedeckend.
Durch daj Getöse deS fallenden KorbeS
angelockt, erschienen auch Leni und Toni
am That'Orte. Sie sperren entsetzt
Mund und Augen auf, während Christel,
die Praklische, die weniger gebrochenen
Eier rettet, indem sie sie in eine Schüssel
schlägt.
Leni vergießt beinahe wieder Thränen
über die verunglückten, heimathlichen
Eier, und Mama Helmer geht ebenfalls
tief verstimmt in ihr Zimmer, während
Rudi, der sich zum Aerger feiner Mama
vor Lachen hat ausschütteln wollen, sich
ausmacht, um die TheaterBille!S für
Leni und Toni zu besorgen.
Da Christel ihre Mutter am Schreib
tisch und das aufgeschlagene Wirthschafts
buch neben ihr steht, will sie sich feige
zurückziehen, wird aber mit strenger
Stimme zurückgerufen.
.Was kostet die GanS?" fragt die
Oberstin kurz, ohne ihre Tochter an
zusehen.
.Welche?" stammelte Christel.
.Wieso welche?" Natürlich die Gans,
die wir gegessen haben."
.Zwei Gulden, Mama."
.jiun dafür hätten wir ein so elen
des Ding wahrhaftig auch hier bekom,
men ! "
.Und die Reise von dem dummen
Toni, die wir ihm doch bezahlen müssen,
was Hai die gekostet?'
.Einen Gulden achtzig Kreuzer,
Mama."
.Und die TheaterBilletS?"
Einen Gulden sechzig Kreuzer,
Mama."
Die Summe wird nun von der
Oberstin addirt.
.Fünf Gulden vierzig Kreuzer! Die
schönen Eier gar nicht mitgezählt. Da
hast Du das glänzende Resultat Deiner
.fulminanten Idee"!"
Diese in höhnischem Tone hingeworfe
nen Worte bringen bei Christel, die zu
der Rechnung ja noch heimlich ihre drei
Gulden für die zweite GanS hinzuzu
addiren hat. eine starke Erschütterung
hervor; sie beginnt zu schluchzen. Um
einen Theil der Schuld von sich abzu
wälzen, begeht sie obendrein die große
Unvorsichtigkeit zu sagen: .Aber Mama,
ich kann doch nichts dafür, daß Du die
Eier zerbrochen hast!"
Die Oberstin nimmt ihre Brille ab
und wirft einen tieftraurigen Blick aus
ihre Tochter.
.Willst Du mir vielleicht auch vor
werfen, daß ich alt und schon schwerhörig
bin? Das ist wahrhast edel von Dir,
Christel, daß muß ich sagen!" Und
Frau Helmer bricht ebenfalls in Thränen
aus.
Nun fällt Christel ihrer Mutter um
den Hals, streichelt ihre Wangen, küßt
ihre Hände und bittet sie, vor ihr nieder
knieend, unter lauter Selbftanklage um
Verzeihung.
Rudi findet Mutter und Schwester
noch in sehr weicher Stimmung und ahnt
daS Vorhergegangene. Er hat die
Theaterbillets für Toni mitgebracht; doch
Toni ist von einem mittlerweile selbst
ständig unternommenen Spaziergange
noch nicht heimgekehrt und die festlich
aufgeputzte Leni, die nicht ohne den Bru
der allein in's Theater will, irrt klagend
im Hause umher.
Mama Helmer und Christel find schon
zu matt, um sich Tont'S wegen wieder
aufzuregen.
Doch eS wird acht, neun, zehn
Uhr, und noch immer von Toni keine
Spur.
Endlich beschließt Rudi, mit Leni aus
die Suche nach dem Verlorenen zu gehen.
Kaum aber biegen sie um die nächste
Straßenecke, als ihnen aus einem Gassen
fchanke eine schwankende Ieftalt entge
genkommt, die Rudi fast in die Arme
fällt. Bei dem matten Schein der Stra
ßenlaterne erkennt Leni zu ihrem Ent
setzen ihren geliebten Bruder.
Mit großer Anstrengung gelingt eS
Rudi, den auf sehr schwachen Füßen
Stehenden nach Hause zu schleppen, wo
sie ihn in der Küche auf einen Stuhl
setzen und seinem Schicksal überlassen.
DeS anderen Morgen sieht Toni blaß
und angegriffen aus und hat große Sehn
sucht, nach Hause zu fahren. Von den
letzten Geschehnissen des gestrigen TageS
besitzt er keine ganz klaren Begriffe. Und
so dampft er wieder ab.
Mama Helmer, Christel und Leni
athmen hach auf, als die ganze unselige
Affaire damit zu Ende ist. Die halb,
verbrannte heimathliche Gans aber hat
man dem Toni als Wegzehrung heimlich
in die Tasche gesteckt.
ver Lzoxxbichter Fritzl.
Fine Hochlandsgcstali von Arlhur Achleitnn.
Es wird einige Jahre her sein, daß der
Bauernknecht Fritzl Hoxpbichter. ein sau
berer Bursch, aber arm, sich einbildete,
jetzt lange genug sich allem durch die
Bergwelt getrieben zu haben, weswegen
er eine Bauerndirn, die noch weniger de
saß, wie er selber, heirathen wollte. Der
Frttzl stellte sich die Heiratherei äußerst
einfach vor, er und sie gehen halt zum
Vicar, der das Paar von der Kanzel v:r
kündet und nach vier Wochen findet die
Trauung statt. So h?ch dcr Fritzl den
Kops aus dem Gang zum Widum trug,
so ttes ließ er ihn hängen, wie er die
Pfarrhoslhüre hinter sich zugemacht hatte.
Ja, wer hätte da .gedenkt", daß zum
Heirathen der Gemetndeconsen gehört,
der baar ia österreichischen Gulden tt
zahlt werden muß, hernach kostet der
Pfarrer und Meßner auch noch wa, von
dem jungen Haushalt g nicht zu reden,
der doch auch in irgend einem Häuser!
eingerichtet werden muß. Wenn der gute
Fritzl seinen Bauern gefragt hätte, wäre
ihm der Gang zum Widum erspart ge
blieben; aber der Fritzl hatte eben nicht
im Geringsten an Ehehindernisse ge,
glaubt.
Der Herr Vicar war ja recht freund,
lich mit dem Barschen, der demüthig und
so zerknirscht vor ihm stand. IS wäre
sein ganzes Etdenglück in den Boden ge
sanken. Aber öder gewisse Vorschriften
kann der beste und stätkstc Mensch nicht
hinweg und selbst ein geistlicher Herr
kann nicht zauicrn. EtwaS ersparte
Geld hat der Fritzl schon, er denkt, viel
leicht langt eS auf den CsnsenS. und so
probiri er sein Glück doch noch beim
Gemeindevorsteher am nächsten Bauern
feiertag.
Hätte der Fritzl aber seinen Bauern
vorher gefragt, so wäre ihm gesagt raor
den, daß der Vorsteher an einem Bauern
feiertag nicht in der Kanzlei zu finden ist.
Richtig wird der Fritzl inS Wirthshaus
geschickt, wo der Vorsteher mit den
schwersten Bauern der Gemeinde beim
Rothen sitzt. Sich an den schweren
Bauerntisch setzen, ist für einen Knecht
nicht angängig, der Fritzl könnt nicht
schlecht ankommen für solche Ueber
Hebung, eS muß nicht bloß der Schuster,
sondern auch ein Knecht beim Leisten
bleiben. Der Teufel selber muß es ge
wesen sein, der beim Fritzl den Gedanken
inS Hirn blies, den Vorsteher aus der
Wirthsstube herauskommen zu lassen.
Wie der anfänglich ob dieser .Prefsierei"
erstaunte Vorsteher erfuhr, daß der
Bauernknecht bloß wissen wollte, wie
viel ihm zum HeirathSconsenS an Geld
fehle und dann gar das Anflnnen gestellt
wurde, den Rest an Geld für den Con
fenS in Raten nach vollzogener Heirath
an die Gemeinde abzahlen zn dürfen, da
krümmte sich der Vorsteher vor Lachen,
ward aber bald sackgrob über solch knech
tische Unverschämtheit. Ehe die fehlen
den dreißig Gulden nicht bei Heller und
Pfennig bezahlt feien, soll der Knecht ja
nicht daran denken, sich vor dem Vor
sieher blicken zu lassen. Damit ließ der
Bauernbürgermeister den Fritzl gehen.
In der Wirthsstube aber lachten die
Bauern über den Abzahlungsvorschlag,
daß ihnen die Bäuche wackelten.
Wohin der Fritzl kam, überall ward er
höllisch aufgezogen wegen feiner Heirath
auf Raten, so daß der arme Kerl sich mit
feinem verletzten guten Herzen, völlig
verkroch und den Menschen auSwich, wo
er nur konnte. Da auch sein eigener
Bauer ihn verhöhnte und auS Bosheit
den Lohn auch mir in Raten zu zahlen
erklärte, da riß dem Fritzl leider die Ge
duld, er trug dem Bauern Hiebe an,
wenn er sein sauer verdientes Geld nicht
auf einmal erhalte; natürlich ward jetzt
der Knecht aus dem Hause geworfen.
Nicht minder übel erging eS Fützl'S
Dirndl, die jetzt die Ratenbraut titulirt
wurde und an Stichelreden so viel zu
hören bekam, daß sie Knall und Fall den
Dienst verlieh und in eine Nachöarge
meinde auswanderte.
Den Durst nach Rache für den erlitte
nen Schimpf im Herzen stand der Fritzl
obdachlos draußen im Bergwalo. Zorn
und Wuth trübten ihm den Verstand und
je mehr er in der kalten Hcrbstnacht
fror, desto glühender wurden seine Rache
gedanken. WaS jetzt, wo der gefürchtet Winter
jeden Tag mit grimmer Macht ins Land
kommen kann, was jetzt anfangen? Bei
einem andern Bauern anklopfen und um
Arbeit bitten, ist vergebens und würde
dem Burschen nur neuen Hohn einbrin
gen. Geht noch gut ab, wenn der Fritzl
nicht mit Hunden vom Hose gehetzt wird!
Und warum alle? dies? Weil er in seiner
gutmüthigen Dummhiit den Abschlags
zahlungSoorschlag gemacht und seinen
Bauern beleidigt Hit. Aber ist denn
nicht er selber aus's Tiefste beleidigt
und verhöhnt worden?! Ihm ist bitteres
Unrecht geschehen und dafür will er sich
röchen.
Schneidend kalt bläst der Nachtwind,
die ersten Flocken wirbeln zur erstarrten
Erde, sie bringen dem obdachlosen Bur
schen m Erinnerung, daß er ausgestoßcn
ist aus der Gemeinschaft; statt glücklich
vereint zu sein mit dem Weibe seiner
Wahl, muß er jetzt in rauher Winter
nacht um eine nothdürftige Unterkunst
in einem Heuschober froh fein. Und
heirathen will er dem Vorstand zum
Trotz und wenn er das Geld hierzu steh
len sollte I
Ha, stehlen, daS ist das Wahre, Die
fehlenden dreißig Gulden stehlen und
wem stehlen? Niemand anderem al dem
hochmüthigen Vorsteher selber. Und ganz
verbohrt in diesen unglücklichen Gedan
ken kletterte der rachecrfüllte Knecht wie
der zu Thal und schleicht auf den Hof deS
Gemeindevorstehers. Der Hund tst nicht
heraußen, wahrscheinlich in der unteren
Stube eingeschlossen, das begünstigt daS
Verbrechen. Wenn der Einbrecher in die
Tenne gelangen kann, dann gelingt auch
der Einstieg ins obere Stockwerk und in
die Gutstule, wo wohl der Geldspind
des Bauern zu finden sein wird. Be
hutsam steigt der Mensch aus schlimmen
Pfaden ein, das Verbrechen gelingt leich
ter, als die AuSfnhrung gedacht ist. Vor
dem erbrochenen Holzkästchen überlegt der
Unglücksmensch aber doch, ob er mehr
Geld nehmen soll, als die zum Heirathen
röihigen dreißig Gulden. Nimmt er
mehr, dann ist er ein ganz gemeiner
Dieb. Die entwendeten dreißig Gul
den will er spater doch wieder ersetzen,
also nimmt er r.ur diese Summe und
schleicht wieder aus gleichem Wege an
dem Hause.
Die That de Verbrechen ist ge
fchehen, an dem hochmüthigen Vorsteher
ist die Rache erfüllt. Jetzt aber muß er
noch Proviant haben, denn im Gemein
devkt,irk darf sich der Bursche nach dem
Diedstahl nicht mehr blicken lasten.
Mehl und G'selchte entwendet er sei
nem früheren Dienstgeder und noch in
derselben Nacht flüchtet er in die Bcrg
wildniß. Em Schrei der Entlastung durchgingt
die Gemeinde, beim Lorsteher wurde ein
gebrochen und da! kann kein anderer ge
than haben al der flüchtige Hoxpbichter
Fritzl. Nach ihm fahnden die Gendarmen,
ihn verfolgen die Bauernsöhne mit scharf
geladenen Gewehren, eint Merschenjagd,
welche die Gemüther weit mehr aufregt,
IS die Birsch aus Hochwild.' Monate
lang dauert die Menschenhetze, sie witd
zum Kesseltreiben, so oft irgend ein
Bauer nächllerweile heimgesucht und
seine Vorrathskammer geplündert wutde.
Die erbitterten Bauern oeransta'en
regelrechte Streifige durch daS Gebirge,
sie sinken Menschenfährten und rücken
dem Gehetzten so nahe auf den Leib, daß
nur ein wahnsinniger Sprung in die
Tiefe den Heimathlosen vor dem Ergrei
fen schützen kann. Aber nur sein Ruck
sack wird der Patrouille zur Beute, und
was finden die Bauern darin, die ge
stohlenen dreißig Gulden nebst einigem
Mundvorrath. Im Triumph wird die
Leute aufs Gemeindeamt gebracht, der
Vorsteher hat fein Geld wieder, dir Fritzl
hat umsonst gestohlen. Nun ist sein Ver,
brechen haarscharf erwiesen, weshalb die
Grenzausseher Befehl erhielten, die
Gendarmerie in der Fahndung nach l:m
Verbrecher zu unterstützen.
Der wahnsinnige Sprung in die Tiefe
muß dem verwegenen Burschen gelungen
sein, soviel man das Wildbachbett und
das Unterholz im Graben auch durch
suchte, nirgends fand man den, wie man
glaubte. Zerschellten. Und auch im Ge
meindebczit ke spürte man daraufhin nicht
mehr von ihm, die nächtlichen Besuche in
den bäuerlichen Vorratskammern unter
blieben, der Dieb muß sich wohl anderöwo
aushalten.
Auf Lichtmeß zu, wenn der Tag wie
der zunimmt, steigert sich des Winters
Strenge gewöhnlich noch einmal zur
bittersten Kälte, bis dann der Föhn fit
bricht und den Schnee von den Höh.'it
jagt. Höllisch fluchten die zwei Grenz
jäger, die bei solch fürchterlicher Kälte
pfadlos durch den klaftertiefen Schnee
bergaufwärts mußten, die Grenze zu re
vidiren. Keinen Hund soll man hinaus
jagen, brummte der Aufseher, aber für
uns gilt kein Grund und kein Wetter.
Todt und still ist's in der Natur, weiß
alles, wohin der Blick sich richtet, ein
Meer von Eis und Schnee. Und diese
fürchterliche Kälte! Die Grenzjäger
freilich schwitzen vor Anstrengung, die
Höhe dmch die Schneemassen zu gewin
nen. Ueberall sind Spuren deS zu Thal
gezogenen Wildes zusehen, der Hunger
treibt eS abwärts zu menschlichen Be
Häufungen und den Heuscheunen. Wer
nicht muß, meidet die vom eisigen Wind
umwehten Höhen, auf denen der Tod
lauert.
.Horch, was war daS?" ruft der eine
der Jäger und scharf horcben beide hin
über an den Waldsaum. Wie ein mensch
lich Wimmern klingt eS herüber, siück
weise vom rauhen Bergwind verschluckt.
Die Grenzer schieden Patronen in die
Gewehre und sichern nun, Deckung
suchend, hinan den Wald. Doch sie
brauchen die Kugel nicht im Lause, vor
ihnen liegt unter einem notdürftigen
Rindendach auf dünner Heuschichte ein
Mensch, wimmernd vor Schmerz, der
Hoxpbichter Fritzl mit gänzlich erfröre
nen Häaden und Füßen, der die Jäger
herzerschütternd bittet, ihn, der nicht
mehr stehen noch viel weniger gehen kann,
hinabzutragen und dem Gerichte einzu
liesern.
Nur fort aus der gräßlichen Schnee
wüste!
AuS einer fchneä aus Baumästen her
gestellten Bahre schleppen die 'Jäger
cen fast erfrorenen, durch volle acht Mo
nale gejagten Menschen hinunter und aus
einem Schlitten ward er dem Gerichte
eingeliefert. Mit zweieinhalb Jahr
schwerem Kerker büßte der Unglückliche
sein Verbrechen des Diebstahls. für's
ganze Leben aber blieb er ein Krüppel
und armer Mensch, ruinirt wegen dreißig
Gulden, die er nie mehr zusammenbrachte
und deshalb sowie seines ruinirten Kör,
pers wegen nicht mehr zum Heirathen
kam. Das ist der LebertSlauf deS armen
Hoxpbichter Fritzl.
ff in seltener rakendfr.
Wie bekannt, wurde der Angriff der
Türken auf ChioS dadurch veranlaßt, daß
Sultan Selim II. gern Chioöwein trank
und deßhalb die Insel zu besitzen wünschte.
Ein noch weit geringerer Anlaß hätte im
IS. Jahrhundert beinahe in der Schweiz
einen Krieg entzündet. Die Landschaft
Apxcnzell und die Stadt St. Gallen
führten nämlich beide einen Bären im
Wappen. Nun trug eS sich anno 1578
zu, daß der den beiden Nachbarn gemein
schafliiche, in St. Gallin hergestellte Ka
lender mit einem Titelblatt erschien, auf
welchem der St. Galler Bär als Männ
chen, der Axpenzcller aber als Weibchen
dargestellt war. Die Appenzeller waren
wüthend und erblickten in dem Bäten
weibchen eine der Landschaft angethane
MajestätSbcleidigung und forderten vom
St. Galler Rathe die unverweilte Kon
fiskalion deS Kalenders und die Bestra
jung deS Druckers. Seid doch vernünf
tig," entgegneie der Rath. .Bär bleibt
Bär. ob Männchen oder Weibchen, und
im Uebrigen soll's nicht wieder vorkam
men." Die Ln schaftler wollten jedsch
von der Vernunft durchaus nichts wissüi;
sie kündigten der Stadt die Freundschaft
"mmmmm
und belegten die Bürger, die zum An
kauf von Garn und Holz bei ihnen er
schienen, mit einer hohen Steuer. Dar
über wurde nun auch der Rath ärgetlich
und übe an de.t ur Stadt kommenden
Zlppenztllern da! Vergelttiugkrecht. Die
ganz gerechtfertigte Verfahren ober
brachte die Landichast vollend au dem
Häuschen; am Raihhause zu Axpenz?ll
wurde wie bei drohendem Kriege die
Landesfahne ausgesteckt, und in Wehr
und Waffen eilten die Landschaftler von
allen Seiten herbei, um an dem Zuge
aegen St. Gallen Theil zu xehmen.
Dort aber erhielt man frühzeitig Kunde
von den Vorgänzen draußen, und die
Lürger rüsteten sich ebenfalls zum Kampf.
Zum Glück jedoch gab es wenigster.
einen Vetnünfligen unter all' diesen Be
scssenen: den Abt Joachim von St. Gal
lcn. Den Vorstellungen diese würdigen
ManneS gelang eS, zunächst jede Gewalt
Ihätigkeit himanzuhallen und endlich,
allerdings mit schwerer Mühe, einen Ver
gleich zu Stande zu brinzen, laut welchem
rr.e Appenzeller die Wassen niederlegten,
die Sr. Galler aber den unglückseligen
Kalender konftgzitten und die feierliche
Verpflichtung eingingen, den Apxenzeller
Bären allzeit als Männchen anzuerkennen
und darstellen zu lassen. Der Appen
uller Kalender auf das Jahr 1679 aber
ist seitdem eine sehr gesuchte Rarität.
Aus der cöeograxhiestunde.
Professor: .Um Ihnen den Lauf der
Erde anschaulich zu machen, nehmen wir
an, mein Kopf fei die Erde und meine
Hand die Sonne. Wenn sich also die
Sonne bewegt, so fallen ihre Strahlen,
wie Sie sehen, direkt auf die Bewoh
ner meines Kopfe!"
Aus der hör-cren Töchterschule.
.Sagen Sie mir. Elvira, wer war
der größte Eroberer aller Zeiten?"
.Don Juan!"
In der veilcgcndeit.
Ein OsfizierSbursche, welcher einen
Auftrag an eine Dame auszurichten hat.
findet dieselbe nicht zu Hause, begegnet
ihr aber kurz nachher auf der Straße.
.Gnädige Frau", sagt er, sie ehr
furchtkvoll begrüßend, .ich war soeben in
der freundlichen Abwesenheit Ihrer per
sönlichen Gegenwart bei Ihnen!"
verrathen.
Herr: .Mir träumte heute von Ihnen,
Fräulein Irma ! Ich wollte Ihnen einen
Kuß geben da dehnte sich zwischen un
ein Fluß aus, der immer breiter und
breiter wurde und schließlich so groß war,
wie der Rhein !"
Fräulein: .Und war keine Brücke da
und kein Kahn?"
Vorzug,
....Aus welcher Soiree unterhalten
Sie sich besser: bei Geheimtaths oder
beim Professor?"
.Bei Gcheimraths. Wissen Sie, bei
Professors haben wir immer schwere
Musik ut.d leichte Weine, bei
Geheimraths aber schwere Weine
und leichte Musik!"
Zwei Lateiner.
Förster (am Krankenlager zum Arzt) :
.Mir scheint, Herr Doctor, wir Beide
sind mit unser'm Latein zu Ende ! "
wohlmeinend.
(Prosessorsgattin zu ihrem Mann,
welcher in das Dampfbad geht) : .Sei'
vor sichtig, daß Du Dich nicht aus dem
Heimwege verkühlst... und vergiß
mir nicht, zu schwitzen!"
Kindlich.
Mama : . Kann ich Dir auch glauben,
Karl?. . Sieh' mir 'mal in'S Auge!"
Der kleine Karl: .In welche,
Mama?!"
Gut gemeint.
Herr (der eine Dame soeben auS dem
Wasser gezogen, zu der halb Ohnmächti
gen) : .Gnädiges Fräulein, darf ich
Ihnen vielleicht ein GlaS Wasser anbic
ten?"
Naturgeschichiliches.
In der Thiervude wird eine Schild,
kröte gezeigt. .Ist denn der Schild
wirklich so fest, daß man hinauftreten
kann?" fragt ein Zuschauer.
Thierbudcnbesitzer (eifrig) : .Hinauf,
treten? Ueber Schildkröten kann ein
Wagen fahren. Es thut ihnen
nicht nur nichts, sie bilden sich so,
gar noch wag darauf ein!"
Schwierige Arbeit.
Theaterdirector : .Was macht Ihr
versprochenes Stück, die Compagnie
Arbeit?"
Dichter: .Die wird noch lange dauern!
Wir vertragen uns nicht recht: was er
schreibt, streiche Ich. und waS Jch schreibe,
sireicht er wieder!"
Boshaft.
. . . Denk' Dir nur. gestern Abend hat
mich ein Lieutenant geküßt I'
.Ach. das war gewiß bei'm Pfänder,
spiel, und der arme Lieutenant wurde
dazu verurtheilt!'
Rascrnhofdlüthe.
Lieutenant (Richtung corrigirend) :
.Aehlll Feldwebel sehen Sie diesen
Mann an im zweiten Glied ! Ist da
Richtung?!!.. Kerl steht da wie ent
gleist er Schlafwagen!"
Ahnung.
.Nun, Fritzl, Hag Du heute Vormit
tag in der Schule schon wieder Schläge
bekommen?"
..Nein, noch nicht, aber heute Ncch
mittag kann'S was werden."'