Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, March 22, 1894, Image 10

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    wie Gizins zu einer Lrau kam,
?!ch Bern Iiallemiche tti 'a!s labornS
Cint schönen Sonntags im Oktober
nach dem Mittagessen bummelte q aus
Gerademohl durch die Straßen von Tu,
rin. bi ich endlich, müde gemacht durch da
ewige ffedränge der sonntäglichen Men
schmmaffen. über die steinerne Brücke über
den Po ging und ganz gemlchlich da ein
sam GZßchen aus den apunnerberg
hinaufstieg. Z)er rrüSenve ercrun,
allein zu sein unter der gleichgiltigen
Menge, der mich noch kurz vorher so oer
bitterke, verschwand wie durch einen Zau
ier, und al ich aus dem weiten freien
Platz vor dem bescheidenen Kirchlein an
gelangt war. fco sich mit seinen soliden
Mauern, aus dem Gipfel dc Hügel er
hebt, lieh ich ruhig meinen Blick über da
gewaltige Panorama dahinschmeisen, da
ftch vor mir und zu meinen Füßen au,
breitete.
Ganz Turin war da versammelt, wie
wenn sich um diese Stunde all die Häuser,
Paläste und Kirchen um den mächtigen
Bau de alten Kastell herum ein Stell
dichein gegeben hätten; dazu der Po,
friedlich und majestätisch dahtnflrümend,
mannigfach durchsurcht von den zierlichen
Barken der BootSfühler. Die Ebene
ring um die Stadt, in einem verbliche
nen Grün mit gelblich-erdfarbigen TU
nen, besät mit kleinen Ortschaften, ver
lor flch weit, weit in der Ferne in einem
leichten, weißlichen Nebel und wurde ganz
hinten von der mächtigen Kette der Alpen
gekrönt, die sich in den weißen Mantel
de überreichlich gefallenen ersten Schnee
hüllten.
Versenkt in diesen heiteren Frieden
zuckte ich unvermulhet erschreckt zusammen
und wandte mich auf einen leichten Schlag
auf meine rechte Schulter hin plötzlich
um:
Du, Gigino?' rief ich verwundert
au. .Mein lieber Freund "
.Ja, ich in höchsteigener Person, ie
du stehst."
Wir umarmten un herzlich. Drei
Jahre lang hatten wir un nicht gesehen
und jetzt trafen wir un ganz zufällig
hier oben in der Einsamkeit auf dem Ka
puziverberge. Ein gute halbeSStündchen
entwickelt sich nun ein lebhafte Kreuz
feuer von Fragen und Ausrufen; dazu
gestikulirten wir wie zwei nicht recht Ge
scheute. Mit fieberhafter Eile wurde die
Vergangenheit durchstöbert. Wir wett
eiferten, wer von un beiden da treueste
Gedächtniß ausweisen konnte, wer in der
Folge der v.erfloffenen frohen und traun
gen Tage am besten die kleinen denkwür,
digen Ereignisse, die spaßigen und ange,
nehmen oder auch schmerzlichen Erinne'
rungen aufzuspüren verstand, die veieint
j da Lehen anSmachett.
. Da, in der Hitzt der Unterhaltung, wie
ein Schauspieler, der vorzeitig und unoer
muthet au der Coulisse tritt, sprach Gi
gino plötzlich von seiner .Frau".
.Du verheirathet?! rief ich sofort
u und mein Gesicht mußte wohl ein
urkomische Erstaunen gezeigt Haien,
weil mein Freund in demselben Augen,
blick in ein so geräuschvolles Gelächter
ausbrach .vttheirathet? Nein, wirk,
lich und wahrhaftig?!"
.Ganz richtig veiheirathet, ohne
Scher, feit zwei Monaten; und wenn
Du erst sähest, mit was sür einem an
betungSwürdigen Weibchen, mit welch
einem anmuthigen Geschöpfchen, sie so
zierlich und ich, der große, grobe Klotz I
Aber wir haben un doch recht sehr lieb,
ußtDumiffenI"
.Die herzlichsten Glückwünsche, mein
Freund," unterbrach ich ihn mit ein wenig
gezwungener Ironie. .Ich sehe, daß
Du Deine zahlreichen revolutionären An
schauungen über die Ehe verwirklicht
haft, die Du einst eine unoernünftige,
unnatürliche Zusammenkoppelung, da
Verderben der Gattung und in ähnlicher,
schrecklicher Weise benanntest. . . . Aber
erzähle mir. wie Du zu Deiner Frau ge
kommen bist, die Du so anbetest, daß Du
ohne Dein kostbares Schätzchen einsam
und verlassen nach zweimonatlicher Ehe
hier oben herumirrftl"
.Zügle Deine wenig ziemende Rede,"
versetzte Gigino mit tragischem Ausdruck,
.halt ein mit Deiner spitzen, boshaften
Verdächtigung, denn meine kleine Emma
befindet sich in diesem Augenblick im
Hause ihrer Tante Placida, einer für
mich unausstehlichen alten Jungfer, in
deren Gesellschaft ich meine süße Ge
aosftn allein zurückließ; aber um acht
.oll ich sie dort abholen. Wenn Tu
denn, o Neugierigster aller Menschen,
wissen willst, ie Gigino zu einer Frau
gekommen ist, so wirft Du um eine nette
Geschichte reicher sein, aber vorher mußt
Du mir dafür eine Flasche Wein zahlen
so viel ist meine Geschichte nämlich
werth. "
,O wenig, großmüthiger Freund,"
fuhr ich in dem tragischen Tone G'gino'S
fort, .sei eS denn um die Flasche WeineS,
aber laß uns unsere Schritte in Eile zu
anderen Gestaden lenken, denn schon ist e
halb Sech, und um Acht sollst Du
bei Deiner Gattin sein...."
Und ängstlich betrachtete ich Gigino,
wie er jetzt wohl aussah, wo er oerhei
rathet war.
Arm in Arm stiegen wir da Sträß
chen den Berg hinunter und gingen in die
erste Weinschenke, die wir fanden. Der
un gebrachte Wein war nicht übel und
mein Freund begann, nachdem er ein
volle GlaS geleert, mit Ernst die Ec
zählung von seiner Verheiraihung.
Weißt Du noch? Wenige Tage be
vor Du Turin verließest hatte ich das
große Zimmer zu edener Erde auf der
Piazz Emanuele Filiberto gemiethet und
mir daraus, nachdem ich es mit all'
meinen Gopssiguren. Zeichnungen, Staf
feleiea und Bänkchen möblitt, mein
Atelier zurecht gemacht. Zum Glück
fehlte e mir nicht an Arbeit, eS war da
malS, wo ich die beiden Denkmäler für
den Fried hos und meinen Julian den
Abtrünnigen machte, den ich an die Ge
fellschaft der Kunstfreunde verkaufte.
Ich war richtig glücklich und mit mir
zufrieden.
Gerade in dieser Zeit ging immer
zweimal am Tage, Mittags und um zwei
Uhr, vor meinem Atelier ein reifendes
Mädchen vorüber und fast stets blieb sie
stehen, um durch das Fenster meine Ar
betten zu betrachten. Kaum jedoch, daß
ich ihr inen Blick zuzuwerfen wagte,
den ich so ntt und höflich wie nur mög
lich einzurichten suchte, floh sie davon
wie ein erschrecktes Hirfchkälbchen und ich
lachte zufrieden und arbeitete rüstig wei
ter.
Nach und nach begann ich diese Aufent
halte vor meinem Fenster sehnlichst her
bcizuwünschen, quälende Unruhe nagte
dann in mir und sehnsüchtig erwartete ich
die gesegnete Stunde. Kam einmal der
kleine Schelm zufällig nicht, so hatte ich
den ganzen Tag über die schlechteste
Laune und alle Heiligen vermochten mich
nicht zum Arbeiten, kaum zum Sprechen
zu ringen.
Eine schönen Tages, nachdem ich mich
gut vorbereitet, und wir Muth gemacht
hatte, von dem ich in meiner Erregung so
wenig wie ein unges Madchen in mir
fühlte, lauerte ich auf sie und. ... "
.Uebergabft ihr einen Brief!"
,O wie dumm l Nein, lud sie stot
ternd ein, bei mir einzutreten.... sie
könnte sich meine Arbeiten dann mehr
aus der Nähe betrachten und dann wollte
ich ihr auch etwas sagen. . . . Nun. sie
sollte sich nur nicht fürchten, sie würde
mir einen so großen, einen so sehr großen
Gefallen thun.... Sie erröthete, gab
mit dem Kopfe ein Zeichen der Zustim
mung und wurde verwirrt sie wußte
nicht, wo sie hinein sollte. Richtig, wo
hatte ich auch meinen Kopf gehabt I Ich
öffnete die kleine Thür, die von dem Ate,
lier nach dem Thorweg ging, schlüpfte
hinau auf den Platz und zeigte ihr den
Eingang. In diesem Augenblick hätte
ich mein Atelier nicht für alle Schätze des
KrösuS hingegeben. Denke Dir, roth
wie eine Mohnbluthe hatte sie sich gerade
vor meinem Julian den Abtrünnigen
aufgepflanzt der Arme I Hätte er das
reizende Gesichichen sehen können, er
wäre gewiß wieder zur RechtalSubiakeit
zurückgekehrt. Ich verschlang sie mit
meinen Augen und wir schwiegen Beide.
iDann, von meiner Leidenschaft hinae-
rissen, faßte ich sie plötzlich bei den Hän
den und sagte ihr eine Welt von Dingen,
die für einen anderen sinnlos gewesen
wären, für uns aber alles waren. Zu,
letzt durfte ich sie küssen und wir schie
den, dS Herz voll von unaussprechlicher
F,''Ude.
Von da begann unser LieSlsoerhali
niß. Sie war eine arm: Schneiderin,
die einzige Tochter eines veritiweten
und pensionirten Beamten, äußerst sltt
sam, ein goldenes Herz und von kindi
scher Schelmerei. Ich wagte e nie, ihr
ein Wort zu sagen oder eine And,'uluna
zu machen, die über die Grenze der rein
ften Anbetung hinausgegangen wäre.
Wa willst Du, wenn man wrhvhis.
verliebt ist, wird man eb:n fchächken,
und blöde, mehr noch, wie gkwöhn
lich.... Und doch muß ich gcstehm,
daß mir trotzdem nie der Gedanle durch
da? Hirn gegangen war, sie zu hei
rathen.
Seit dem September dauerte unsere
stumme Anbetung, und wir waren jetzt
an den 24. Dezember herangekommen,
den Abend vor dem Weihnachtsfefle.
Wie lang waren wir an diesem Mor
gen die Stunden vorgekommen! Am Tage
vorher hatte ich ihr ein Briefchen ge
schickt, da ich sie schon einige Tage nicht
zu Gesicht bekommen, und noch hatte ich
keine Antwort darauf. In dem Brief'
chen hatte ich sie auf den Abend des
nächsten TagcS, des 24. Dezember, be,
stellt und ihr gesagt, wir wollten dann
zusammen in'S Theater gehen oder in
die Mitternachtsmesse,, ganz wie eS ihr
angenehm wäre. Das war mein Traum
gewesen schon die ganze Wache hindurch.
Die Hände in den Taschen, die Stirn
an die Scheiben des FengerS gedrückt,
summte ich zwischen den Zähnen die
Melodie eines neapolitanischen LiedchenS,
indem ich auf die Piaza Emanuele Fili
berto und die antike Port Palaizo hin,
ausschaute. Der Schnee wirbelte in
dichten Flocken herab, hierhin und dort
hin getrieben von einem heftigen von den
Alpen herabsehenden Sturmwinde, fpär
liche Vorübergehende liefen hastig unter
den weißen schirmen dahin, indem sie
fortwährend Umwege machten, um den
großen Schneehaufen aus dem Wege zu
gehen, die den Platz versperrten. Ich
freute mich der angenehmen Wärme
meines AtelierS stelle dir vor, ich
konnte mir den Luru gestatten, es zu
heizen indem ich aufrichtig jene U.i
glücklichen beklagte, die genöthigt waren,
in dem schmutzigen und nassen Schnee
herumzutrampeln. Zwei schüchterne leise
Schläge an dem Auögang rissen mich aus
meinen Betrachtungen heraus; ich ging
schleunigst hinau und es zeigte sich mir
ein kleines blasses Mädchen, sorgfältig in
einen schwarzen Shaul eingewickelt.
Schüchtern, mit einem schwachen Stimm,
chen fragte sie nach mir, und auf meine
Entgegnung, daß ich gerade der Gesuchte
sei, reichte sie mir ein Billetchea von mei
ncc geliebten Emma, grüßte und floh
hurtig davon.
In dem Brieschen hieß eS ungefähr:
.Heute Abend kann ich nicht zu dem
Stelldichein kommen, da mein Vater ein
paar feiner Freunde eingeladen hat, die
alle vereint einen großen Weihnacht
kuchen in Angriff nehmen wollen, den
wir aus Mailand bekommen haben.
Aber wir werden uns doch miedersehen;
denn ich soll in den Keller gehen und
Wein abzapfen; sind dich also heute
Abend um neun unter dem Thore unsere
HaufeS ein, wir werden un wenigsten
auf wenige Minuten wiedersehen . . . . "
Zum Kuckuck! Da war ein Mißge
schick, auf daS ich mich grade nicht gefaßt
halte. Da sage mir einer, daß....
genug, ich gab mich darein, und wartete
geduldig neun Uhr ab, um sie wenigsten
einen kleinen Augenblick zu sehen und zu
sprechen. Endlich schlug e einhalbneun;
ich zog meinen Ueberrock an, darüber auf
sorgfältigste den Mantelkragen, schützte
den Nacken noch durch einen breiten alten
Hut und ging fort, um muthig der
schneidenden Kälte zu trotzen, die auf den
reichlichen chnecsall gefolgt war.
Um dreiviertel aus. Neun war ich unter
dem dunkeln Thormeqe de Hause,
stampfend vor Kälte und Ungeduld; aber
ich brauche nicht lange zu warten, denn
ein Geräusch von Schlüsseln und ein
klingeln von leeren Flaschen verkündigte
mir die Ankunft meiner Freundin. In
der That stand sie auf der ersten Wen
dung der Treppe und eilig die letzten
Stufen herabfpringend, war sie in meiner
Nahe, ie ließ mir nicht Ze,t, den
Mund zu öffnen.
.Komm schnell in den Keller; dort kön
nen wir un sehen. Nimm diese Schlüs
sel, öffne die Gitter, stecke dies Licht an
....aber spute dich! Mein Gott, das
reine Murmelthierl'
Und wie beeilte ich mich, beim ZeuS!
Ich öffnete da Gitter, zündete da Licht
an und folgte ihr nach unten in den Keller
über zwei abschüssige und beschwerliche
Trepxchen und einen endlosen Schwanz
von einem feuchten und stockdunkel
Gang. In der Mitte desselben öffnete
(zmma ein niedriges Thürchen, schmutzig
wie das Gewissen eines wucherischen
Halsabschneider, und wir betraten den
unterirdischen, dem BacchuSsaste geant)
meten Tempel.
.Mein Vater wollte mich nicht allein
tn den Keller steigen lassen, auS Furcht,
ich weiß nicht vor was, aber ich bin doch
gekommen; meine Padrona wollte, daß
ich heute Nacht zur Arbeit dabliebe, um
das Kleid für die Gräfin Paranai fertig
zu machen; denke dir, eine Gräfin, die
vor wenigen Jahren noch ein Dtenftmad
chen war! Ach was, die Padrona konnte
mich doch nicht da behalten; Arbeit tn
Hülle und Fülle den ganzen Feiertag,
zum Kuckuck ! Und die vier Kneipkum-
pane, welche da oben mit meinem Vater
loslegen wollen und unserem armen
Weihnachiskuchen den Garaus machen
.... weiter fehlte unS in der That nichts
mehr, sie könnten flch meinetmezen nach
Sibirien scheren! Bloß diese lästigen
Menschen find schuld heute Abend, daß
ich mit dir nicht zur Weihnachtsmesse
gehen kann. Aber richtig, dir macht es
ja wenig, du stehst mich ja nicht mehr an,
machst der Emilia den Hof, der großen
Blonden, die so dick und nichtssagend
aussieht, die zudem das Ansehen gar
nicht einmal werth ist .... O du Undank
barer, du Ausbund von Undank ! Aber
wenn ich dich einmal zusammen mit dem
gezierten Frauenzimmer treffe, dann, ich
schwere es dir, kratze ich dir die Augen
au!"
In dieser Weise kam e aus ihrem
Munde mit einer außerordentlichen, er
staunlichen Zungenfertigkeit herau. Ich
ließ sie reden und betrachtet sie neugierig;
die Flaschen waren schon voll und sie fuhr
fort zu Ichmatzen, indem sie ihren Vater,
die Eingeladenen und den WeihnachtS
kuchen vergaß.
.Krmm,' fuhr fie fort, todten sie ihre
Arm um meinen Hol schlang, mit einer
Stimme, leis wie in Hauch, .sage mir,
daß du Immer nur mir allein gut sein
willst, deiner kleinen goldenen Emma. . .
v:rsxrich mir das, versprich eS mir!"
Indem ich sie von meiner ewigen, inni
gen Liebe zu überzeugen versuchte, hielt
ich sie enz an mich gepreßt.
.Sage mir nur, Emma, was du
machst? Ich warte jetzt schon beinahe eine
Stunde auf dich. Charmierft du mit den
Ratten?" so tönte unerwartet eine starke,
grobe Stimme in die Ruhe des Keller
hinunter.
Gerechter Gott! Emma war weiß ge,
worden wie eine Wachskerze und ich stand
vor starrem Schreck wie angenagelt da.
Sozieich aber kam fie wieder zu fich und
ries laut:
.Da bin ich!"
Und bevor ihr Vaier denn dieser
hatte gerufen aus dem Hintergrunde
des Ganges bis an den Eingang zu dem
Keller gekommen war, war Emma schon
bihende aus den Gang hinauSgeschlüpft,
mitsammt dem Licht und den Flaschen.
Ich bewegte mich nicht und wagte keinen
Laut von mir zu geben. Ich hörte den
Schlüssel in dem Schlosse des Ausgangs
zweimal knarren, und dieser traurtge
Laut erschien mir wie ein Hohngelächter
auf meine ebenso betrübende wie lächer,
liche Lage. Ich war im Begriff zu rufen,
aber ich hielt an mich, um nicht meine
liebe Freundin bloß zu stellen. Ganz
allmählich hörte ich Emma'S Stimme und
die ihres Vaters ferner klingen; er schien
eine Erklärung von ihr zu verlangen . . .
dann nichts mehr ringsum schwarzes
Dunkel.
Als der erste Augenblick der Betäubung
und auch, wie ich gestehen muß, ängste
licher Furcht vorüber war, zog ich eine
Schachtel Zündhölzer aus der Tasche,
zündete eins an und untersuchte daS
Thürschloß.
Welche Freude, eS war nicht zu! Die
ser Engel o,n Emma hatte mit einer
Geistesgegenwart, deren ich sie nicht für
fähig gehalten hätte, den Schlüssel ein
mal vor und da zweite Mal wieder zu,
rückgedreht.
Tausend Segenswünsche sandte ich der
kleinen Schelmin nach, zündete ein ande
re Streichholz an und stieg vorsichtig
die Treppen hinaus, die mich wiener zum
Anblick der Sterne zurückführen sollten.
Welche Enttäuschung! Da, Gitter, wel.
che von dem Keller auf den finsteren
Thorweg deS Hause mündete, war ge
schlössen; der Riegel war abgeschrägt und
schloß, wenn man da Güter loS ließ,
das Thor von selbst.
Ich nahm mein Federmesser auS der
lasche und versuchte, da Schloß zu er
brechen. Unmöglich! Aus der anderen
Seite unter dem verdammten Thorweg
war rabenschwarze Finsterniß und durch
die Gitterstäbe hindurch konnte ich nicht
weiter bemerken, al einen großen Schnee
hausen in einem Winkel de benachbarten
Hofe.
WaS thun?
Ich flieg die Treppen wieder hinunter
und suchte in dem Keller nach einem
Werkzeug, irgend inem Stück Eisen,
mit dessen Hilfe ich herauskommen
könnte, aber mein Suchen war fruchtlos.
Wie St. Peter im Gefängniß blieb auch
mir nicht andere übrig, als auf einen
reitenden Engel zu warten, und den
stellte ich mir in Fräulein Emma ver
körxert vor, die, von Mitleid für
ihren armen Freund erfaßt, gewiß ver
suchen würde, einen Augenblick heimlich
sich fortzustehlen, um mein Gefängniß zu
offnen. Diese Hoffnung beruhigte mich
einigermaßen; ergeben setzte ich mich auf
einen der beiden Balken, die drei großen
Fässern zur Stütze dienten und brachte so
die Zeit eine Weile hin. Eine feuchte
KLlie hatte fich inzwischen meiner armen
Gebeine bemächtigt, sonst aber gab'
nicht Neues.
Dann kam ich in eine Versuchung: ich
entzündete ein Streichholz, suchte und
fand auch ein Stumpschen einer Kerze,
steckte eS an und ließ meinen Blick in die
Runde gehen. Unter einer Art Gestell
sah ich in einer Reihe eine hübsche An,
zahl glaschen, schwarz und verstaubt,
sicher voll tresslichen WeineS. Die Ver,
suchung wurde Herr über mich, ich nahm
eine besonder vielversprechende, mit ehr
würdigem Staube bedeckte heraus. Ohn
viel Umstände brach ich ihr den Hals und
goß den Wein in inen Trichter, nachdem
ich natürlich Sorge dafür getragen hatte,
das Loch des Rohres mit einem Finger zu
verstopfen Der Nektar war so deliziös,
daß ich, al ich kaum diese Flasche in
langen Zügen mit feuchtem Auge aukge
trunken hatte, mein Thätigkeit aus S
Neue mit einer anderen begann. Davon
fühlte ich mich stark, muthig und vor
Allem weniger kalt. Ich sprang die
Trepp: wieder y?.z::' in') versuch'?, an
d:rn Gitter zu tüitttn und es aus den
Angeln zu heben, aber vergeblich. iDazu
beute dir, daß nicht einmal ein Hund
vorbeikam, den man hatte um Hnse an
gehen können Doch wie hätt ich
auch in diesem Falle meine Anwesenheit
in diesem Keller rechtfertigen können.
Himmel! In welche Sackgasse war ich da
och gerathen I
Ich war fast entschlossen, mich zum
Rusen anzuschicken, denn eine blinde Wuth
zehrte an mir und um jeden Preis wollte
ich ein Ende machen, als unvermulhet
ein hocherwünschtes Klingeln von Schlüs
seln und Flaschen mein Ohr angenehm
berührte.
Ich zog mich einige schritte zurück
und wartete. Bald tauchte ein grober.
klotziger Kerl aus, mit machtigem Bart,
eine rothe Kapp auf dem Kopf, mit
einem brennenden Licht und zwei schma,
len Flaschen, die er am Hals gefaßt
hatte, zwischen den Fingern der linken
Hand, in der rechten die Schlüssel und
eine dritte Flasche. In dem Schatten
versteckt wartete ich, bis er das Gitter
geöffnet hatte, und ehe ich S ihn wieder
zuschließen ließ, versuchte ich, heimlich
zu entschlüpfen; aber der Schurke sah
mich, vertrat mir den Weg und rief:
,WaS machst du in vielem Keller, wag
willst du da?"
Ich stammelte irgend etwas und nahm
einen heftigen Anlauf, ihn über den Hau-
fen zu rennen; die Flaschen, die er in der
Hand hielt, gingen in Splitter und ich
konnte endlich Reißau nehmen.
.Hilfe, ein Dieb ein Dtebl"
schrie der Ruchlose und lief hinter mir
her. Aber ich hatte einen tüchtigen Vor-
sprung: hurtig wie eine Gemse ich
glaubte Flügel an den Füßen zuhaben
sprang ich über die Schneehaufen auf dem
Weae und war bild weit wez, so daß
mein Verfolger nichts erreichte. Ich be
fand mich gerade nahe bei dem Garten
der Citadelle und blieb keuchend stehe?;
vor wenigen Minuten hatte es elf ge-.
schlagen.
In mein HauS konnte ich nicht hinein,
denn daS Thor unten wurde zeitig ge
schlössen, ich hatte die Schlüssel vergessen
und der Schuft von Pförtner würde sich
sicher wegen eines armseligen Miethers
nicht incommodirt haben, der draußen ge
blieben war, um sich etwas abzukühlen,
umsomehr, da ich ihm noch für drei Mo
nate die Miethe schuldig war. In der
Tasche keinen Heller! WaS thun? Ich
will hier die übrigen Erlebnisse diczer
denkwürdigen Nacht nicht erzählen: gegen
3 Uhr deS Morgens konnte ich bet Freund
Nupoli ein wenig Unterkommen aus tret-
den und schlief, wie Du Dir denken
kannst, großartig.
An dem Tage nach Weihnachten las
ich zu meinem Erstaunen in einem Blatte
der Stadt folgende kleine Notiz: .Der
Dieb im Keller. Am Abend deS 54
d. M. ungefähr gegen 11 Uhr in der
. ...wStraße bemerkte Herr Z., als
er eben im Begriff war, in den Keller zu
steige, ein Individuum, das sich in dem
Dunkel auf der treppe eben dieses Ktl
lerS verborgen hielt. Der Dieb denn
ein solcher war e versuchte zu flieh :n,
a ihm auch, trotzdem sich Herr Z. ihm
muthig entgegenstellte, gelang. Herr Z.
will jedoch einen Eid darauf leisten, daß
der Dieb keine unbekannte Person für
ihn ist. Den Keller de Herrn Z
fand man offen, einige Flaschen leer und
zerbrechen, noch mehrere andere wegge
schleppt. Ueber die eiaentlicke Pt?ckafTni.
heit de Diebstahl ist man bi jetzt noch
ini unuaren.
Daraus mrfinn iA orn fnlnmYrn
Morgen, al ich mich sorgte, daß ich von
ll,c,nrr gciieoren tfmm noch kein reden,
zeichen erhalten hatte, von ihr in Brief,
chen ungefähr folgenden Inhalt:
.Mein süßer Giginol Entschuldige
nur, daß ich an jenem Abend Dir da
wuitt zu vem Keller nicht wieder aus.
machen konnte und Dick uck nickt nnck
einmal sprach, ich konnte und mochte
m,q nicyr vioßitellen. Hast Du die Zei,
tuna kiesen? slerr 4. (ckmÄri tr fmn
Dich, und e ist ganz gewiß, daß er Dich
wiedererkennen wird. Um Alle wieder
in' richtige Geleise ,u drinnen knmme
zu meinem Vater, erzähle ihm da Vor
gksauenk uno Bitte ihn ,teto,totr,tSnd
lich" um meine SSanh
.Armer Gigino! Und Du nahmst
,itonDtrnanDiico- vielen ittatt) an
.Gewik. ick, wollte dock nickt im CAt,
fängnisse endigen!"
,lfo rief ich lachend au hast
Du Dich au Furcht verheirathet?"
.Glaubst Du?"
Und dieker Soaöooael von Giain
lachte bohaft, schielte seitwärt nach der
alten Wanduhr, stand dann eilig auf
unv reimt mir leine Neqte.
Bei Gott I e fehlen nur wenige
Minuten ,u S Uhr, und fie erwartet
mich . . . Adieu, mein Lieber, morgen
zwischen 2 und S Uhr finde Dich unter
dem SSulengange ein. wie In der schönen
alten Zeit, da werde ich Dir meine Frau
vorstellen."
Und er lief davon wie ein Besessener.
Zwei Leiden.
Bon l, Resa.
Zwanzig Minuten vor dem kleinen,
schlefischen Städtchen Drachenberg lag
in altes Wirthshaus die Kreuz
schenk gknannt. Zwei mächtige, alte
Papelalleen schnitten sich dort und
gingen, ein Kreuz bildend, nach allen
vier Windrichtungen auseinander, was
dem alten HauS, das dicht am Kreuzweg
lag, wohl emstenS zu seinem Namen ver,
holfen hatte. Sonst war die Gegend
reizlos zu beiden Seiten der Pappel,
all ein tiefer Straßengraben und daran
grenzend, flache, endlose Kartoffel, und
Zuckerrübenselder.
An den letzten Häusern der Stadt,
dort, wo die Laternen aufhörten, stand
heut, an einem trübhellen Herbstabend.
ein alter, kugelrunder Herr und blickte
unschluig in die unsichere Helle hinaus.
Das Mondlicht brach hin und wieder aus
den ziehenden, windgejagten Wolken, in
den Kronen der Pappeln flüsterte der
Wind und raschelte unheimlich in den gel
den Blättern, Die Stadtuhr hob aus
und that acht dumpfe Schläge.
Wie auSgestorben lag die schnurgerade
Allee vor ihm. Ihre Perspektive verlor
flch im ungewissen Dämmer und fern
ganz fern, blitzte verlockend das trau,
liche Licht auS den Fenstern der Kreuz
schenke des allen Herrn ersehnte
Ziel. Ein alberner Besuch hatte ihn
heute so lange ausgehalten und statt, wie
allabendlich, mit seinem guten Freund,
dem Rentier Kluge, zu wandern, der ihn
hier an dieser Stelle Schlag halb acht zu
erwarten pflegte, konnte er nun allein den
öden, einsamen Weg geh'n. .Dieser
Kluge," seufzte der dicke, alte Herr Par,
ticulier Seibt .der hätte auch wohl
ein bischen länger warten können
aber um acht sitzt der natürlich längst am
Stammtisch I'
Es war nicht zu leugnen nein, kein
Mensch konnte da daß der Weg sehr
öde und unheimlich sei. Mit Kluge zu.
sammen, diesem Helden von Alsen und
Düxpel, der dle Furcht nicht einmal dem
Namen nach kannte, da war'S freilich
etwas Anderes aber so allein ! Hatte
eS nicht gestern erst im .Jntelligenzblatt"
gestanden, daß bei Steinhagen zwei
Strolche einen einsamen Wanderer bru
tal überfallen und rein ausgeraubt hat
ten ! Herrgott und Steinhagen war
nur eine Stunde von Drachenberg ent,
sernt ! da mußte der furchiloseste
Mensch ängstlich werden I Er stand noch
immer und blickte sehnsüchtig nach der
Stadt zurück sehnsüchtig nach dem
blitzenden Licht der Kreuzschenkt.
ES mußte sein! und seufzend
machte sich Herr Seibt auf den Weg
Die Häuser hinter ihm versanken im
Dämmer vor und neben ihm Nichts
als öde, endlose Flächen. Noch Immer
war der Wind daS einzige Geräusch, Er
terrte die welken Blätter von den Bäu
mm und jagte die Wolken über den
Mond, daß Licht und Schatten wunder,
lich wechselten.
Und eben jetzt ehe plötzlich eine
dunkle Wolke deS Mondes unsicheres
Licht ganz verhüllte, entdeckte Herr Seibt
eine lange Gestalt, die regungslos etwa
20 Schritte vor ihm an einer Pappel
lehnle und offenkar fein Näherkommen
erwartete.
Entsetzen sträubte ihm die Haare
die Kniee brachen unter ihm. Und rings
kein Mensch weit schon die Stadt
weit noch daS Ziel keine Waffe in sei,
ner Hand als der einfache Regenschirm.
Flucht, Flucht um jeden Preis !
Aber wohin? Wie konnte ein Mensch
von seiner Conflitution durch Schnellig.
keit zu entrinnen hoffen er kam ja
nicht 30 Schritte weit, ohne eingeholt zu
werden. Da ein Gedanke! und
blitzschnell verschwand die kugelrunde
Gestalt in den tiefen Straßengraben, der
die Allee von den anstoßenden Feldern
schied.
Der Ausenthalt m besagtem Straßen,
graben war nicht gerade der angenehmste.
Modernde Laub und zäher, tückischer
chlamm darunter, machten ihn recht
unbehaglich ; dennoch schickte Herr Seibt
ein stumme Dankgebet zum Himmel.
Wa nun thun? Vsiterhwd war
Stille, Todtenfiill die Lo'unz! Merk
würdig nur, daß sich nich:, rührt
kein Schritt, kein Raschcl-r. Mond
brach durch die Wolken und verhüllte sich
wieder, der Wind sauste und ruhte auS
sonst Nichts. Tödtlichk. bange Mi.
nuten vergingen so. Endlich, nach schwe.
rem Kamps mit seiner Angst, hob Seibt
den Kops vorsichtig und sxädie unter
Deckung ine breiten Parpelschatten
nach der entgegengesetzten Seite. Der
Mensch an der Pappel mar verschwunden
aber o Entsetzen I Hob sich dort nicht
plötzlich ein dunkle Eiwas von ter Eid:
und versank dann langsam, wie vom
Erdboden verschluckt?!
.Fgtsetzlich I' stöhnte Leibt. .Der
MörZer will mch glauben machen, ich
hätte mich geirrt er ist im linken
Graben und wariet mit teriflcher Mord
gier auf mein Hervorkommen!" Und mit
schlotternden Knieen kroch er in dem
zähen Schlamm vorwärts, leise, unhör,
bar den rauschenden Wind benlltzend,
der in den Blättern raschelte. ,E wäre
falsch," dachte der Unglückliche, .wenn
ich zurück kröche, denn wenn er
mich sucht, wird er glauben, ich habe
mich nach der Stadt zurückgewandt.
Also vorwärts, den Freunden entgegen!"
Und so kich er auf Händen und
Knieen vorwärts oft in den tückischen
Schlamm einsinkend, oft an spitzen C ei
nen Hosen und Kniee zerreißend. Da
ist sie e n d 1 1 ch, die liebe, die rettende.
die heißersehnte Kreuzschenke !
Mit wildem Satz erklimm! Seibt den
Grabenrand. mit Freudenschnaufen
stürmt er über die Straße durch die
offn'e Thür und mitten in die Stube
hinein.
.Hlmmeldonner, Se,bt! wi sehen
Sie denn aus?" empfängt ihn mit schal
lenden Gelächter der Oberförster. Und
die anderen Alle lachen lachen. .Ja,
lachen Sie nur!" jappfle er mühsam,
schwer auf einen Stuhl fallend, .meine
Herren I Gott hat mich gnädig au Mör
derhänden gerettet I'
.Wie? Wa? aus Mörder,
Händen? in unserem friedlichen
Drachenberg ja, erzählen Sie doch I"
klang e durcheinander. Aber ehe Herr
Seid! zu erzählen vermochte, wurde die
Thür aufgerissen und da Pendant
Seidig prSsenlkrte sich den erstaunten
Blicken der Herren. Kothbedeckt. athem
loS, zitternd Kluge, der Held von
uvvel und Alsen.
.Aber Kluge, 'wie sehen Sie kein
au? Wo kommen Sie denn her?"
schrien Alle unisono. .Ein Dieb k
ein Strolch! ein Mörder! Schnell meine
Herren, er flüchtete durch' HauS. er
muß noch im Hof oder im Garten fein l"
schrie Kluge.
.Sehen Sie. sehen Sie!" jammerte
Seibt, .ich sag'S ja. Also Dich hat er
angefallen, Kluge?"
.Angefallen hat er mich nicht ich
sah ihn kommen, die unheimliche, ge,
dun'en Giia!t. und plötzlich verschwand
er im Graben; ich blitzschnell tn den
anderen ; links war Ich. rechts war er. . .
ja warum lachen Sie denn, meine Her
ren?"
Verblüfft sah sich Kluge, der Helden.
kZmxfer, im Kreise um. Nein daS
war schon Johlen, Lachen konnte man
daS nicht mehr nennen. Dem Pfarrer
liefen die hellen Thränen über die
Backen, der Oberförster überdriZhntk
Alle mit seinem donnerähnlichenGeläch
ter, die Anderen trampelten und johlten ;
nur Seibt rieb sich mit merkwürdig ver,
dutztem Gesicht die Hände an seinem
Taschentuch ab und lächelte still wie
Einer, der lieber weinen wollte.
.Frau Wirthin I' schrie endlich, nach,
dem er nur erst vor Lachen die Sprache
wiedergewonnen hatte, der Obersörfter,
.eine Bowle, eine Staatöbawle für
unsere Helden I Ja, eS ist wirlich wahr
und kein Zweifel : diese beiden Helden
seelen sind eine Viertelstunde WegS im
schlammigen Straßengraben gekrochen
und Jeder hat fich heilloS vor dem Ande
ren gefürchtet!"
Die erste chinesische medizinische
Schule
Am 19. Dez. v. I. wurde in Tient
sin die erste chinesische medizinische Schule
nach europäischem Muster eröffnet. Der
.große Greis' Chinas, Li Hung Chang,
der Vizekönig von Chili, kettete die Feier
persönlich. Drei Personen gebührt vor
Allem das Verdienst, die Gründung der
Schule durchgesetzt zu haben: dem ver.
ftorbenen Leiter deS vizeköniglichen Kran
kenhauseS in Tientsin, Dr. Mackenzie,
dem Arzt des VizekönigS, Dr. Irwin
und MrS. Dr. King. Diese Dam war
eine vertraut Freundin der verstorbenen
aufgeklärten Gattin de VuekönigS. und
ihrem unmittelbaren Einfluß ist e zu
meist zu verdanken, daß Li Hung Chang
flch für den Plan interesstn mk ,eme
und seiner Freunde Geldmittel zur Ver
fügung stellte. Der Bau der neuen
Anstalt hat tz3S,000 gekostet. Die Lei,
tung der Schule wird ein englischer Artt,
der aus dem Triniiv College in Dublin
promovirt hat, übernehmen. Er trifft
im Frühling in Tientsin ein und bringt
die Ausstattung des chemischen, phvfika,
lischen und physiologischen Laboratorium
mit. Einstweilen werden die 23 Stu
denlen, welche die Anstalt jetzt besuchen,
von zwei chinesischen Schülern Dr.
MackenzieS unterrichtet. Der Unterricht
wird in der englischen Sprache ertheilt.
Zmmcr derselbe.
KommiS (der von seinem Prinzipal
schw:r beleidigt wurde): .Sie müssen
mir die iklalaiteste Genugthuung geben,
die Sie auf Lager haben I"
Unterschied zwischen einer kamxe und einer
Vame.
Patzt man die Lampe, so brennt sie :
putzt man die Dam, so geht sie au.