Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, March 15, 1894, Image 10

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CutotincDic. . E inen linieren!' rief b
Doklor ülnppubein. . Selbst !' ent
one:e der Erhit zr.t .Gut!' sprach
r Andere.
Der tritt Partner, Lieutenant von
HiEer, war stumm geblieben.
Der Talon wurde aufgedeckt: .Hirn
meZ, Loudvn. da llegt ja rein nicht, da
kann ich mich gar nicht mmcl verlegend
tamiukiite der Bauptacrni.
Nach längerem Ineinanderschieben der
arten hatte er end.lcb Drei teuer aus
gemerzt und meinte: .Also dreimal gilt
da Spiel; ich sage er.: zehn Taro! und
Pagot.UIltmel" Aus tie,e, Ettchmorl
letie fclo der !eirnt2i!i che Doktor gf
Imert und rief: .Ich Ijabe auch zehn
Eures! Eine .Contra dem 1'agat l"
3L'a8," schrie der Hauxlmann, ,so
lassen Sie mich aufsitzen? ZaS ist kein
Spiel! Da rathe ich Ihnen, tteder gleich
af der Heerstraße zu mezelagern. Ich
spiele nicht mehr!' Sprach und rhne
weiter ein Wort zu verlieren verließ er
zornig seine SpielgiseUschast und da
Cafe.
Verdutzt bückte die Anderen drein,
D Lieutenant war feuerroth geworden
und blickte verstohlen umher, ob nicht da
rüde Benehmen seine Höheren er
hatte sich gar nicht beim Weggehen
empfohlen, auch von ihm nicht, der doch
unschuldig war allseit bemerkt mor
den. Der Doktor erhob sich und sagte in
kläglichem Tone: .Warum licitirt er,
warum sagt er den Pagat an, wenn ihm
so viele Tarok noch fehlen?" Er schüttelte
sich wie ein Pudel ab und verbrachte den
Reft de Abend al .KIM'' b:i einer
anderen Sxielgesellschast. Jedweder, der
in die Geheimnisse de edlen Tarokspiele
eingedrungen, möge sich sein Urtheil
selber bilden, wer von den beiden sachlich
im Recht oder Unrecht war; für den wei
teren Fortgang dieser wahrheitsgetreuen
Erzählung ift e so ziemlich gleichziltig.
Da der Hauptmann Vukotinovic den
Doktor abgekanzelt, war dem Lieutenant
on Hilller ziemlich egal gewesen, daß er
der auch ihm gegenüber die Form ver
letzt, kein Wort, der Entschuldigung ge,
Äußert, da wurmte ihn und ging ihm im
Kopfe herum. Mußte e gerade Jlicza'S
Vater sein, der ihn beleidigte? Er wußte
wohl, daß e nicht so schlimm gemeint sei
und daß der Jähzorn den Hauptmann
fortgerissen und zu weit gesührt habe;
aLein die Sache war einmal geschehen, er
durste sie nicht auf sich beruhen lassen,
sondern die Angelegenheit mußte in rit
terlicher, ossizier mäßiger Weise auSge
tragen wkrden.
.Ich Unglücklicher I murmelte der
Lieutenant. .Wenn ich ihn zum Zmei,
kämpfe herausfordere, so ist Jlicza aus
ewig für mich verloren, denn ersten,
wird er selbftüerflSndlich feine Einwil
ligung verweigern, und zweitens, was
für mich eigentlich .ersten' ift. wird
mich die Holde, die Herrliche, die Einzige
verabscheuen, ja, den etwaigen Mörder
ihre Vaters verfluchen. O, ich Armer,
er hilft mir au dem Dilemma?'
Er entfernte sich aus dem Kaffeehaus
und irrte eine zeiilarg in den Straßen
herum und als er zu Sct!e ging, stand
ei heroischer Entschluß in ihm fest: .Ich
wecde ihn zum Zcoeikampf herauöfoidern
und lasse mich von ihm todten. Mit
dem Kamen .Jlicza' auf den Lippen
werde ich im Sande mein Leben ver
hauchen. So soll sie Kunde bekommen,
wie sehr ich sie geliebt.' Zwei dick
Thränen des Mitleid mit seinem besor
stehenden tragischen Ende rollten ihm in
den von schweren Seufzern geöffneten
Mund.
.Dein Name ift mein Nachtgebet,
Jlicza! ' lispelte er und schlummerte ein.
Al der Morgen dämmerte, wurde er
mit großer Mühe von seinem Privat
dienn erweckt; er fühlte sich wie zer
schlagen, seine Glieder waren bleischwer,
dS kam von den bösen Träumen, in
welchen viel Blut geflossen. Mit Riesen
und Ungeheuern hatte er gerümpft nnd
eine Jungfrau, die stet Jlicza's Ge
flchtszüge annahm, stand mit flatternden
Haaren händeringend und verzweifelt
dabei.
Beim grauen, nüchternen Morgenlichte
zerrann de Lieutenants Opfermuth wie
Rebel vor der Sonne, und al Johann
da dampfende Frühstück brachte, da be
schloß er, möglichst weiter und möglichst
lange am Leben zu bleiben. Nicht daß
eg ihm an persönlichem Muthe gefehlt
hätte, allein die Liebe hatte ihn in ihr
süße, Netz verstrickt; deshalb kamen ihm
bet kühlerem Blute mildere Gedanken-. .
Er dachte: .Ich werde eS zuvor in
Güt versuchen, werd heute den Haupt
mann aufsuchen, ihm ehrlich sagen, daß
er mich gestern Unschuldigermeise gekränkt,
worauf er, da er ja im Grunde genommen
eine gute Seele ift, mir freiwillig genü
geude SatiSsaction geben wird. Er
dürfte dann auch den Stammgästen im
Cafe, die Augenzeugen de unliebsamen
Auftritte gewesen, das MißverftSndniß
ousklären, und somit habe ich der Ehre
Genüge gethan und es auch nicht mit
Jttcza verdorben, ivtelleicht sehe ich fte
aucy
Gesagt, gethan! Gegen die Mittag
zeit schritt Lieutenant von Hüller in
schmuckster Adjuftirung, die wenigen, erst
Ipronevoen conurroartyaare tn der ras
sinirteften Weise unter Beobachtung der
feinsten Gesetze der Optik geordnet, der
Wohnung seine Beleidiger zu. Unter,
weg überlegte er, waS er sagen wolle.
Er trat in da HauS ein. Eine unbe,
spannte Kalesche, dem hier wohnhaften
Fiakerhälter gehörig, versperrte ihm den
direkten Zugang zur Treppe, die sich
nchter Hand befand; er mußte daher
links um den Wagen herumgehen. Einen
Moment blieb er in der Hausflur stehen,
denn
um sein kiastudirte Aede für sich zu
wiederholen.
Da horch! Trepxat ein Klappern wie
von zierliche Jüßchen, immer näher
klapperte e heran, jetzt huschte ein
liebliche Persöucheu rückwärts um die
Kalesche herum und umschlang mit
den niedlichsten Armen von der Well
deu nicht ahnenden Lieutenant mit dem
munteren AuSrus: .Grüß dich Gott!
Grüß dich Go:t!' Schon waren die
rosigen Lippen zum Kusse gespitzt, al sie
einen Echreckenlschrei stießen und
husch, husch! Haft du nicht gesehen?
klapperte e mit Blitzesschnelle wieder
treppauf, treppauf.
Der Lieutenant wußte nicht, ob er
zche oder träume, ob er noch lebe der
schon todt, ob er auf Erden oder bereit
im Himmel sei und al sein airrer
Blick herumirrte, da du Schrecken!
fuh er in der Thoreinfahrt den Haupt
mann Vukotinovic stehen. Der Haupt
mann war Salzsäule erstarrt, er
war sprachlos er hatte Alle, Alle
gesehen.
Endlich entrang sich ihm ein unart:
culirtcr Laut, er scbnavvte einiaemale
nach Lust und nun ging aus den Leu!e
nant: .Herr, wa haben Sie sich unter
langen 4 'Meiner Tochter aufzulauern
und sie zu insultiren! Da ift eine gif fc
liche Insulte, ein Mädchen mit Gewalt
zu küssen! Sie Wüstling! Sie Mädchen,
räuber! Ich haue Sie aus der Stellt in
die Pfanne!'
Ohne den vernichteten LitUknant eines
Blicke weiter zu würdigen, stolperte der
erzürnte Vater die Treppe hinauf.
Ber junge Mann war fassungslos.
wie ein Somnambuler wankte er nach
Haute.
.Herr Lieutenant, ich melde gebor
famjt, der Herr Hauptmann Bukottnovic
läßt den Herrn Lieutenant für Abends
zum Thee bitten,' referirte Johann.
.SchafSkopfl' schleuderte ihm der
Herr ao den Kopf. Verwundert und
kopfschüttelnd schlich der Diener in seine
Kammer.
Der Lieutenant aber warf sich auf sein
Bett. Nach und nach machte der dumpfe
Zustand, in welchen ihn der Zo.'NkSauS
bruch des Haup!mannS verfetzt hatte,
einem seligen Entzücken Platz; sein Geist
zauberte ihm immer und immer wieder
die wunderbare Scene vor sein Auge:
Wie ihn die Elfengestalt umschlungen,
wie das Mündchen, ein duftender Rosen
kelch, so nahe geschimmert nur zum
Nippen, ach Gott! Wie die leuchtenden
Augen dann in jähem Erkennen aufge-
blitzt, der chret und dann bah,
der Vater.
Wir überlassen den Verliebten feinen
Gedanken und wollen dem Zusammen
hang der beschriebenen Auftritte auf die
Zpat gehen.
AIS auptmaun Vukoünovic die Ta-.
rokpartie gestern Abends so jih unter
brechen hatte, schritt er hetmwärtZ und,
noch bevor er nach Hause gekommen, war
sein Zorn verraucht und der besseren Ein
ficht gewichen. Er sah ein, daß er zu
weit gegangen, sowohl wa sein rauhes
Benehmen gegen den Doctor betraf, als
auch dem Lieutenant von Hüller gegen
über, dem er gegrollt, weil er nicht feine
Partei ergriffen; es siel ihm auch jetzt
erst ein, daß er ihm dazu gar leine Zeit
gelassen. .Nun, nun, ich werde ihn
schon wieder versöhnen, ist ein guicr
Junge, wird mir nicht? nachtragen und
auch dem ver. . .Doctor will ich ein Wort
der Entschuldigung sagen und dann wird
wieder luftig weiter tarokttt.
Von dieser venohnuchen Absicht er
füllt, lenkte er am nächsten Vormittage
seine Schritte der Wohnung des Doctor
Klapperbein z, gab seine Karte dem
Dienstmädchen und wartete im Vorzim
mer. Nach längerer Weile kam sie zurück
und sagte, der Herr Doctor sei nicht zu
Hause.
Ber doctor war aber zu au e. 2113
er auf der Karte las: Hauxtmann Wladi
mir Vukotinovic im Infanterie-Regiment
Nr. 197, da fuhr ihm bleicher Schrecken
in die Knie und die Buchstaben tanzten
ihm vor den Augen. .Er will mich for
der, weil ich die Contra dem Pagat
Ultimo gegeben habe! Nicht genug daran,
daß er mich Wegelagerer titulirt hat, will
er mich auch noch erschießen. Dieser
Bluldürftling! Ich bin nicht zu Hause,
ich bin krank, bin verreist, lassen Sie ihn
nicht herein!' eiferte er ganz confuS und
hielt sich feinen Kopf. Erft als da
SSbelrasskln, das ihm fürchterlich in'S
Mark schnitt, deS sich entfernenden
HauptmanneS verklang, athmete er er
leichtert aus. Boch getraute er flch nicht
auf die Gaffe zu gehen und allerlei oben
teuerliche Fluchtpläne summten ihm im
Gehirn.
ES mochte etwa gegen Mittag fein, als
der Hauptmann in dem weiteren Verlaufe
seines BuhgangeS die Wohnung deS
Lieutenants von Hüller betrat.
.Ich melde gehorsamst, der Herr
Lieutenant sind soeben ausgegangen,'
sprach Johann in strammer militärischer
Haltung.
.Metven sie vem Herrn ieutenant,
ich lasse ihn für Abends zum Thee bitten',
sagte der Herr Hauptmann und ging
sporenklingend davon.
Als er sich seiner eigenen Wohnung
näherte Lieutenant von Hüller war kurz
vorher in'S HauS eingetreten- warf zu
fälltgerwcise sein TSchterlein Jlicza, das
fix und fertig zum Ausgehen bereit stand,
einen Blick aus dem Fenster und sah ih
ren Papa. Nun stürmte sie wie ein Eich
Hörnchen herunter; als sie, um den Wa
genkafte biegend, die Uniform schimmern
sah, saufte sie ohne Bedenken dem ver
metntlichen Papa an die Bruft, biS sie zu
ihrem Entsetzen den Jnthum erkannte.
Da flog fte in ihre Kamenate, sperrte
sich ab und verbarg in Heller Scham und
unaussprechlicher Verwirrung ihr reizen
des Köpfchen unter das Tischtuch, da sie
gerade nichts anderes Verdeckendes bei der
Hand hatte; am liebsten wäre sie in den
Krater te Vesuv gesprungen, wenn sie
ihn in der JJäbe gehabt hätte.
llcn rrch:e c an der Thür: ,J!iczi,
; mach' auf, mach' aus !"
te brach tn Thränen auk.
.Oeffne. Jlicza!'
,3ie, niemal!' fchluch.te sie.
Als da Klopfen, Buten und Drängen
gar nicht aufhörte, sperrte sie endlich aus,
flüchtete aber sogleich wieder in ihren Zu
ftuchlkort unter da Tischtuch.
.Du arme Kind! Du Crser der
Hinterlist ! so riefen Tater und Mutter
au.
.Der niederträchtige Mernch, diese
Frechheit! Am lichten Tage Dich kücki
scherweis zu küssen! So ging e eine
Weile fort. Die Großmutter humpelte
auch heran und wimmerte: .Der Stäu
der, der Mörders Ter wird noch am
Galgen enden!'
Jlicza wurde aus ihrem Versteck her
vorgezogen und nun an dem ganzen Kör
per befühlt und betistet, ob sie nicht
echcden gelitten, ob ihr nicht der furch
terliche Lieutenant bei dem vermeintlichen
Ueberfalle eine Rippe gebrochen.
Als man sie, Wunder, unversehrt
fand, wurde die Stimmung allmälig
ruhiger und selbst die Großmutter hörte
mit ihren düsteren Prophezeiungen auf.
Jl!c,a blieb im Stillschweigen ver
senkt. '
Am Nachmittag desselben Tage ließen
sich zwei Ossiziere beim Hauptmann Vu
kotinovic melden.
Sie wurden in sein Arbeitszimmer ge
führt und stellten sich al Eartellträger
de Lieutenants von Hüller vor. Sie
verlangten im Namen ihres Auftrag
geberS Satisfaktion für die demselben
gestern im Cafe angethane Unbill: Ent
weder Abbitte oder, bei Verweigerung
derselben, die Herausforderung um
Duell.
Von dem heutigen Vorfall erwähnten
sie nichts und Hauptmann Vukotinovic
merkte, daß sein Widerpart wenigstens
discret gewesen ....
E war dies eine Beruhigung für sein
Vaterherz, daß der Vorfall niit an die
große Glocke gehängt wurde, denn wenn
auch seine Tochter das unschuldige Opfer
war, so weiß man doch schon, was es für
giftige Zungen gibt.
Hauptmann Vukotinovic erklärte kurz
und bündig, daß er keine Abbitte leiste
und noch im Laufe de heutigen Tage?
seine Sekundanten nvminiren werde.
Die Hrnen empfahlen sich ....
Nun kam noch dieser geheimniß volle
Besuch der beiden Ofsizirrk dam, um
Jlicza och mehr zu verwirren; sie ahnte,
daß er im Zusammenhang mit Hüller
stehe und nichiS Gutes bedeute. Um
GotteSmillen, vielleicht ein Duell ! Und
memetmegen! so comvirnrte Jlicza.
,0, mein armer Papa!' Sie sah ihn
schon blutbefleckt auf dem Rasen liegen,
und warum erblaßte sie neuerdings,
marum gab es ihr einen Stich in'S Her,
als durch eine ganz einfache Jdeenrerbiu
dunz Lieutenant von Hüller leblos,
bleich, mit einer Schußwunde mitten im
H:rzen vor ihrem inneren Auge erschien?
Sie schloß erregt die Augen und
konnte die trüben Phantome nicht rer
scheuchen. Sie v:rbrachte eine schlaflose
Aacht ....
Während die Sterne in ihr KZmmer
lein blickten, rang sie sich zu der Erkennt
niz empor, laß sie Papa mußte selbst
verständlich gesund und heil bleiben
nie mehr glücklich werden könnte, wenn
Lieutenant Hüller siele. Wie war er
doch so artig, freundlich und lieb! Wie
hatte er feit dem vorjährigen Cerneval
ihren getreuen Ritter auf allen Bällen
abgegeben! Und wie hübsch sah er auch
aus. Allerdings hatte er kaum einen
Schatten von Schnurrbart! Allein das
würde sich schon machen!
Als am nächsten Morgen das Stuben
mädchen dem gnädigen Fräulein unter
dem Spiegel der Verschwiegenheit Mi!
thcilunqen machte die Gute hat am
Schlüsselloche gehorcht welche die
Muthmaßung Jlicza's wegen des Duells
zur Gewißheit zeitigten, da faßte sie
unter Thräne den Vorsatz, ihre Scham
abzustreifen, dem Vater die Wahrheit zu
gefieben, daß der Lieutenant unschuldig,
daß sie allein die Schuld trage; warum
sei sie auch wie ein Sausewind daherge
stürmt und.... und daß sie immer
meinen müßte, wenn Einem von ihnen
Beiden ein Leid geschähe.
Dem Impulse folgte die That aus dem
folge; sie ging muthig, wenn auch
klopfenden Herzen, in Papa'S Zimmer,
Doch, o weh! Papa war nicht mehr zu
Haufe. .Ach, jetzt stechen und schießen
sie vielleicht aufeinander los,' schluchzte
Jlicza, .und daran bin ich Unselige
schuld! Was soll ich thun? Wer räth,
wer hilft?'
Wir verlassen die arme Jlicza und be
gleiten den Hauptmann Vukotinovic auf
seinem Wege. Er suchte seine Zeugen
auf, die ihn zum Rendezvous bestellt
hatten, um ihm die getroffenen Verein
barungen mit den gegnerischen Cartell
trägern mitzutheilen.
.Da du als Herausgeforderter die
Wahl der Waffen hattest, so haben wir
Deinem Auftrage gemäß Pistolen be
stimmt. Fünfzehn Schritt Distanz,
dreimaliger Kugelwechsel. Zusammen
kauft um vier Uhr Nachmittag in der
Reitschule der Königskaserne,' sagte der
Eine, Hauptmann von WonoklaS. .Doch
gestatte mir, Kamerad, die Bemerkung,
daß es uns ein Räthsel ist, warum du
nicht auf gütlichem Wege die Angelegen
beit ordnen willst. Die Beleidigung ift
ja nicht derart schwer, daß absolut Blut
fließen müßte. Ein Wort der Entschul
digung würde den Lieutenant Hüller zu,
friedenstellen, und auch den Doctor Klap
xerbein könntest du. ohne daß du deiner
Ehre vergibst, dein Bedauern ausdrücken.
Damit wäre die Sache erledigt,' fügte er
noch hinzu.
,Jch thue das nicht, er oder ich, iner
von UN Beiden muß fallen,' erwiderte
kurz!?eg Hauptmann Vukotiroic.
.Wie du willst, Freund,' temcrkie dr
Andere.
.Auf Wiedersehen.'
.Aus Wiedersehen.'
Suchen wir nun den Lieutenant rro
Hüller auf. Wir sinken ihn geride am
Lchrelb!ich sitzen; er hat einige Bne'
xapiere vor sich liegen und kaut am Feder
stiel. ES scheint 'eine schwierige Arbeit
zu sein. Eine Aufschrift wird geschrie
ben, nach kurzer Prüfung nicht gut be
funden und abermals eine andere begon
nen. ie erst lautete: .Hochrerehrie,
gnädigste Fräulein!' Die zweite: .Ein
zigslk. iicblich'teS greulein 'ukctt,
nooic !'
Bei der dritten dach:e er, daß er sich
schon eme größere Vertraulichkeit erlau,
den dürfe, da er oznedie fttlben müsse
.Unnahbarer, rerlcrever kern meiner
Liebe! Anbetungswürdige Jlicza!' Doch
verwarf er auch liefe Anrede, schließ
lich brachte er unter beständigem Seufzen
nachstehenden Stritt fertig:
.Flammende Sonne meiner glücklichen
LebenStaqe! TrbeLfacke! meine ster
den, holde Jlicza!
Verzeihen Sie. mein Fräulein, deß ich
Sie in dieser vertraulichen Weise anrede;
allein an der Schwelle deö Todes legt
man die schminke konventioneller For
me ab und enthüllt sein wahres Innere
Mein Herz liegt im Staube vor deinem
Throne, Königin metner versunkenen
Hofsnungen; grausam ist mein Geschick
ich muß vom TodtSengel abgeführt
werden.
Um dich nicht zur Waise zu machen,
wählte ich den Oxfertod ich lasse mich
für dich todten.
Weine nicht, leucbtender Stern meine
Liebe! Wenn ich begraben bin ach,
in der kühlen Erde, bevor mein süßestes
Glück gereift so gedenke manchmal
eine OsfizierS, der verbleichen mußte,
weil dein Vater eine Contra auf seinen
angesagten PagetUltimo bekommen und
darau die unglückzelige ZZerwlckiung ent
stand, die mich heute vor den Lauf feiner
Piftole stellt, ihn 'tdoch vor metner seit,
Furchtbar ift meine Pein, unaussprechlich
jedoch mein Gluck, indem nur Sie, hoch
geschätzte? Fräulein, mel letzter Ge-
danke fein werden. Ihren holden Namen
wird auch der letzte Athemzug nicht ver
mischen in dem Herzen ihres unglücklichen
tephan von Hüller,
kaif. Lieutenant 's ? Nr. 107.'
Dieses Schreibt limce von ihm noch
mals durch?.elesen, nicht ohne stillen Bei-
fall gefunden zu haben, dann versiegelt
und die Adresse ge chrteben.
Johann erhielt Befehl, es an das
Fräulein Jlicza Vukutinovic zu über
geben, aber nicht vor 5 Uhr.
Sodann erledigte er die übrigen Brief
fchaften und begab sich in'S Freie, um
noch einmal Gottes freie Natur zu be
mundern, um Abschied vom blauen Him
mel, vom grünen Wald und von der
lubllirenden Lerche nehme zu kennen.
A:e, du schön Welt I
Johann, der Bursche deö Lieutenants,
war überhaupt sehr diensteifrig; da aus
der einen Seite sein Ambition sich Luft
zu machen bestrebte und auf der anderen
Seite ei Trinkgeld winkte, welches er
kaum erwarten konnte, so machte er sich,
kaum daß sein Herr verschwunden, schon
auf den Weg in der sicheren Erwartung,
Lob von seinem Herrn und ein Douieur
vom Fräulein einzuheimun.
Er läutete an. Nachdem ihm die
Thür geöffnet wurde, brachte e? dem
LZtubknmädchcn dS Anliegen rsr, das
gnädige Fräulein zu rufen, er habe einen
Brief für sie. Die Zofe, neugierig wie
alle Zofen sind, wollte den Brief selbst
übernehmen; Johann weigerte sich, und
so entstand ein kleiner Wortwechsel, bis
sich die Thür, die nur angelehnt geblieben,
abermals öffnete und Hauptmann Vuko
tinovic, der bis dahin noch nicht zurückge
kehrt war, zum Vorschein kam.
.Was giebt es da?' herrschte er Beide
an. Die Wahrheit konnte nicht ver,
schmiegen bleiben, er nahm den Brief an
sich.
.Marsch hinaus, Kerl!' wetterte er
den armen Johann an, der ganz nieder
geschlagen und ohne Douceur den Heim,
weg antrat.
In seinem Zimmer angelangt, erbrach
er den Brief und lag ihn, indem er man
chen Ausruf deS Erstaunens ausstieß.
AIS er zu End gelesen, murmelte er
zwischen den Zähnen: .Ein verrückter
Junge! Ja, die Liebe, die Liebe!'
Dann ging er an ein wichtiges Ge
schäft: Er wollte für alle Fälle fein Testa
ment machen. Natürlich würde fein Aug
apfel, Jlicza, Unisersalerbtn des recht
betlächtlichen Vermögens werden, jedoch
unter der Bedingung, daß sie nie einen
Lieutenant eheliche. .Die Lieutenants,
die habe ich tüchtig auf dem Kerbholz,'
Da pochte es leise an der Thür und
wie ein verschüchtertes Löglein kim Jlicza
auf ihren Vater zu. .
WaS zwischen Beiden da vorgegangen,
wissen wir nicht, darüber ift ein dichter
Schleier gebreitet.
Als Jlicza wieder heraustrat, da perlt
eS wohl noch wie Thautropfen von ihren
Augen, allein der Blick war freudig,
Sonnenschein bei Regen. In der Hand
hielt sie ein Papier: .Flammende Sonne
meiner....' konnte ein flüchtiger Blick
kaum erhäschen, denn schon barg sie das
offenbar kostbare Dokument am Busen.
Wenig Minuten vor 4 Uhr Nachmit,
lag waren die beiden Gegner mit ihren
Sekundanten auf dem Kampfplatz er
schienen; auch ein Militärarzt war on
wefend. Lieutenant von Hüller sah ein wenig
blaß aus, fein Blick hatte etwas Träume
rischeS, Sentimentales.
Hauptmann Vukotinovic war entgegen
seiner sonstigen G'pflogenheit sehr red
selig; er besprach sich geraume Weile mit
seinen Carlellttägern.
Unrermu:he: ergri? er r!cylich tti
Zi'tu:
.sieni Herren, im Einmländniti
rr.u meinen reucr? babe icb, die Sdre
Ihnen folgende klärung abzuzeben.
Ich bin bereit, fall die Geoenrartei dar,
auf inoeh:, dem Herrn von Hüller mein
Bedauern wegen meine vorgestrigen Be
nehmen gegen ihn aulzusxrechen und
füge tei, daß dieser Entschluß lediglich
durch gewisse Umstände, von denen ich erst
heute Kenntniß erhielt und welche geeig.
net sind, de Herrn Lieutenant in einem
ganz anderen Lichte richeirien zu laen
hervorgerufen wurde." Ohne viele Um
stände und fteudigen Herzen schlug der
Lieutenant in die dargebotene Rechte.
Zur elli'eiiigev Genugthuung war die
?laire tzierm:: glücklich ohne Blutver
giepen veenret.
.Nun aber gehen wir zusammen zu
Toctor Klapperbein. dem ich ein gutes
Wort sagen möchte,' meinte Hauptmann
Lutotinovic zum Lieutenant Huller. wo
bei er ihn unter den Arm nahm und mit
sich führte. Der Doctor wohnte nicht
ehr weit, so tag sie bald dort anlan tm
Klapperbein war zu Hause, ließ sich
aber natürlich wieder verleugnen, da er
in großen Schrecken gerathen war. Die
beiden Of'iziere ließen sich jedoch nicht
abweisen, weil e dem Hauptmann schon
ausfällig wurde, daß er nie anzutressen
war, und hangen in da Wohnzimmer
ein.
Bei ihrem Eintritte schrieen Frau und
Kinder aus und Freund Klapperbein
selbst ging ihnen mit schlotternden Knieen
entgegen, indem erruf: .schonen Sie,
Herr Hauptmann. Weib und Kind.
machen Sie ich: Wittwe und Waisen
aus ihnen, v.nd &i nicht mehr böse,
daß ich Ihnen eine .Pagat-Covtra' ce
geben?'
.Ader, err ottcr. wa sällt Ikhncn
ein, ich will ja nicht Ihr Blut, fondern
tcl; komme ganz :m Gegentheil, um tt
iu einen, mir nicht mehr zu zürnen.
.Ich habe die .Contra' redlich rer
dient, denn im Spiele gibt e keine
izreund chast " fiel der Hauptmann ein
.Ach, liebster, bester Herr Hauptminn.
mir fällt eine Last vom Herzen!' seufzte
er doctor eruichim aus.
.Nun, so werden wir flott weiter taro-
kiren,' tröstete Ersterer.
Bewahre, bewahre,' meinte Klappe
bein, .mir ist die Lust dazu vergangen,
ich werbe weder den Pagat Ultimo t
malS mehr ansagen, noch Contra eben,
sondern mich nur als .beeideter Ki&itz'
anwerben lassen.
AIS gute Freunde trennte man sich.
Abermals hatte die Nacht ihr dunklen
Schatten auf die Erbe gesenkt, ihren
lindernden Mohnsast aus die Lider zweie.
jungen Menschenkinder geträufelt unii
kolk Traum ihnen hinter die Stirn
gehaucht; abermals war Aurora ihrem
purpurnen Lager entstiegen, um die gold
schimmernde Ankunft Phöbus Apollo'S
zu verkünden. Nach köstlich verbrachtem
Abend in der Familie deS arx mann
di Einladung zum Thee war mithin
nur verschoven, nicht autaehoben at-
wesen welch wundervoller, glückver
heißender Morgen für den Lieutenant
Hüller I
Wie herrlich leuchrel die Sonne I
Der Vormittag verging rasch; alsdann
fuhr der junge Ofstzier .en xaradc'
vor, um feine Werbung um Jlicza vor
zubringen. Sie scheint nicht ohne günstigen Er
folg gewesen zu fein, denn wie das
stuvcnmadchen später in der Nachbav
fchaft erzählte sie halte ausnahm
weise wieder einmal am Schlüsselloche
gelauscht soll der Hauptmann gesagt
haben: .Ich habe zwar testamentarisch
verfügt, daß meine Jlicza keinen Lieute
nant heiraihen dürfe, aber einen Ober
lieukenant darf sie nehmen. Da habe
ich nichts dagegen. Darum wird erst
Hochzeit fein, bis ein gewisser Jemand
in diese hohe Charge vorrücken wird.'
Dann habe sie ein eigenthümliches Ge
rausch gehört, welches mi in Ver
lobungSkuß geklungen haben soll. End
lich wäre auch die Großmama gekom
men. hätte segnend ihre Hände auSge
breitet und wieder in ihrer Prophe
zeiungen verkündet: .Kinder, Ihr passet
accurat zusammen und werdet Eins das
Andere recht glücklich machen. Vielleicht
erlebe ich noch, daß lch Ur Das
Weitem soll wegen Schluchzens der alten
Dame unverständlich geaesen sein.
sin huuvertjätzetger Aezt.
Dr. Borsy in Havre feierte kürzlich
seinen 100. Geburiötcg. Ec ift behend,
heiter und schlank wie eine Tanne. Ein
Redakteur des .TempS' wünschte von
ihm daS Geheimniß seines langen Lebens
zu erfahren. .Ich bin ein Feind jeder
vorschriftsmäßigen Lebensweise,' sagte
der Alte, .wenigstens befolge ich fle
nicht. Meine Devise ift: Bon Allem
etmaS, aber nichts im Uebermaß. Jeden
Tag, Sommer oder Winter, stehe ich
um 7 Uhr auf; ich rafir mich selbst,
denn ich habe kein Zeit, den Barbier zu
erwarten, und dann geh ich aus, um
meme Patienten zu besuchen. Seit län
gerer Zeit habe ich meine W.igenfahrten,
die mich ermüdeten, ausgegeben. Ich
gehe zu Fuß, und nur wenn schlechieS
Welt er ist oder o.e Slraken mit Schnee
bedeckt sind, besteige ich i,ie Pferdebahn,
doch gehört das zu den Ausnahmen. So
gar heute an memcm Geburtstage bin ich
seit 7 Uhr auf den Beinen, und bis Mit-
tag habe ich Besuche gemacht. Bei der
Rückkehr habe ich kaltes Geflügel ge
tä-'
.Trinken Sie xarfeer
.Ob ich ihn trinke. Das ist sogar
meine Leidenschaft. In den Kolonien
trank ich bis zu 40 Tassen täglich. Sie
eöen hieraus, baß der samt Um g 1
ist. wie manche Aerzte behauptet haben.
Ich habe mich immer eines ausgezeichnet
ten Appetit erfrent, nnd e UV.t mir
nicht ein eini,izer Zahn.' Bei die'en
Worten lächelte der Greik, und wischen
leinen kiischrothen i'irpen tkä'.t tn
doppelte Reihe wunde-.bar weißer Zähne
heivor.
.Haben Sie jemal in ihrem Leben
eine ernste Krankheit gehabt?'
Ich bin niemal krank gewesen. Ich
wüßte nicht, wa Rheumatismus ist oder
ein Herenfchuß. wenn ich sie nicht bei
meinen Patienten zu sehen bekäme. An
meinem alten Körper läßt nur ein zu
wünscden übrig, da i'k mein Sehoermö
gen. Seit vier Jah:en habe ich ein Aug
verloren, daS heißt, ein Kollege hat S
mir genommen. S ist da linke. Ich
halte eine geringe Lffekkion darai. ließ
einen Sxezialiflen rusn, auf dessen Wis
seg und Können ich mit Unrecht ver
traute. Er ließ trotz meiner Gegen
bemerkungen Blutegel ansetzen. Acht
Tage diiraf war ich ein Einäugiger!'
Nur eine siraze wäre hier noch zu
stellen: Wie behandelt Bcrsu bei solchen
Anschauungen feine eigenen Patienten?
Er und ZU
Ein Berichterstatter, der schon einig
Jahr verheirathet ift und Gelegenheit
hatte, den Unterschied in den Gewöhn
Heiken der Männer und Frauen aus
eigener Anschauung kennen zu lernen, er,
laubt sich, seine in dieser Richtung ge,
sammelten Erfahrungen hie mit zum
Besten zu geben:
Ter iNann ist ein Geschöpf von eiser
neu Gewohnheiten, die Frau paßt sich
den Umständen an. Cm Mann ver
sucht nicht eher einen Nazel einzuschla
gen, als bis er einen Hammer hat.
Eme grau zögert nicht, eine Feuerzange,
den Hacken ihre Schuhes oder den Rücken
der Bürste zu nehmen. Der Mann
hält es für durchaus nöthig, einen Kork
zieher zu haben, um eine Flasche aufzu
ziehen. Die Frau ersucht den ork mit
der Scheere, dem Messer oder einem
Schuhknöpfer herauszuholen. Kommt
er nicht heraus, so wird er hineingestoßen,
venn vie Hauplaqe ist a schließlich, daß
man aus der Flasche herauskriegt, mag
drin ist. Für den Mann ist ein Ragr
messer nur zu einem Zwecke da. Die
Frau hat von seiner Verwendbarkeit ein
höhere Meinung. Sie gebraucht es, um
Bleistifte und Hühneraugen damit zu
schneiden, und dieser heimliche Miß
brauch veranlaßt den Gcmahl, auf di
Raflrmesser und ihr Fabrikanten z
schlmpsen.
Wenn ein Mann schreibt, muß Alle
sich diesem Umstände anpassen. Feder,
Tinte und Papier müssen genau .so oder
so' sein, und die Familie wird in den
Bann deS Stillschweigens gethan. Die
grau licht Nch irgend in unbeschriebenes
Papier, ein loses Schreibbuchblalt oder
die Rückseite eines allen CouoertS.
Sie spitzt den Bleistift mit der
Scheere, legt dnS Papier auf einen alten
AtlaS, zieht einen Fuß unter, schaukelt
mit dem Stuhle hin und her und bringt
unter periodischem Sauzen an Halter
oder Bleistift ihre Gedanken zu Panier.
ES stört st weiter nicht, daß die Kinder
zu laut das Einmaleins hersagen oder
krampfhaft Tonleitern üben, und daß die
Köchin sie ab und zu um das Heraus
geben von Wirthschaftsfachen angeht.
Er schilt und zankt, wenn das Löschblatt
nicht zur Hand ist. Sie bläst die Tinte
mit dem Munde trocken, schwingt da
Papier in der Luft hin uns her oder
hält eS an das LampenglaS, bis eS braun
anläuft und nach Brand riecht. Er
macht die Tinle, wenn sie zu dick oder -zu -dünn
ist, so schlecht, daß die Feder sich
sträuben würde, es niederzuschreiben.
Sie kratzt mit Gleichmuth aus den Ecken
und von unten glücklich fo viel zusam
men, daß die Feder in Fluh kommt und
die Epistel mit .Geduld und Spucke' zu
Ende geführt werden kann. .
Der Mann steckt einen Brief ohne Be
denken in den Briefkasten. Die Frau
liest erst noch einmal die Adresse durch,
dann sieht fle zu, ob der Verschluß auch
sicher ist nnd läßt ihn endlich .mit Nach
druck' in die Oeffnung hinuntergleiten.
Eine Frau hält die Slücke eines zer
brochenen Gegenstandes noch oft mit
Wehmuth aneinander. Der Mann legt
fie bet Seite und vergißt, wa einmal
nicht zu ändern ist. Dir grau liest vor
dem Anfang eines Buches das End und
fängt ein Notizbuch steig an verschiedenen
Stellen zu gleicher Zeit an. Der Mann
geht in beiden Fällen nach der Reihen
folge. Der Brief eiueg MinmS endigt
mit der Unterschrift, ein weiblicher mit
dem Poftskriptum.
Sin Tchmuggelgcschtchte.
Eine heitere Schmuqaelgeschichte wird
von der russischen Grenze erzählt. Eine
Dame wollte in ihrem Wohnort in
Russtsch-.Polen eine Weckuhr kaufen.
Der Preis, den der Uhrmacher stellte,
wa? ihr zu hoch, und so kaufte fle eine
Uhr gelegentlich auf einer Reise jenseit
der Grenz. Zufällig traf sie auf der
Heimfahrt unterwegs den Uhrmacher ihrer
Heimath, zeigte ihm die Uhr und rühmt
sich, daß sie di Uhr sehr billig gekauft
hätte. Der Uhrmacher besah die Uhr nnd
stellte unbemerkt den Wecker so. da r
zu der Zeit ablaufen mußte, wenn die
Oame die Grenze überschritt. Bei der
Zollrevision halte die Dame die Uhr in
hre Kleider versteckt, als sie sich plötzlich
zur allgemeinen Heiterkeit durch ihr
Wecken meldete. Ole Uhr wurde be
chlagnahmt, die Dame mußte Strafe
zahlen und der Uhrmacher hat außer
einer Rache die stille Hoffnung, dafz die
Dame nun doch bei ihm kaufen muß.
Einfach.
.Siebst Du. mein 5o5n. Du miii
Dir das Französischlernen nicht so schwer
vorstellen. Statt Flafche sagt man e:n
sacd douleille. und so ift'8 mit den
andern Wörtern auch I '