ken pzgat. t'.r.T)c:t4!e etn Ss. '.c. r. ,T:iUu,' sg'l ttr Hiuatmcnn CutotincDic. . E inen linieren!' rief b Doklor ülnppubein. . Selbst !' ent one:e der Erhit zr.t .Gut!' sprach r Andere. Der tritt Partner, Lieutenant von HiEer, war stumm geblieben. Der Talon wurde aufgedeckt: .Hirn meZ, Loudvn. da llegt ja rein nicht, da kann ich mich gar nicht mmcl verlegend tamiukiite der Bauptacrni. Nach längerem Ineinanderschieben der arten hatte er end.lcb Drei teuer aus gemerzt und meinte: .Also dreimal gilt da Spiel; ich sage er.: zehn Taro! und Pagot.UIltmel" Aus tie,e, Ettchmorl letie fclo der !eirnt2i!i che Doktor gf Imert und rief: .Ich Ijabe auch zehn Eures! Eine .Contra dem 1'agat l" 3L'a8," schrie der Hauxlmann, ,so lassen Sie mich aufsitzen? ZaS ist kein Spiel! Da rathe ich Ihnen, tteder gleich af der Heerstraße zu mezelagern. Ich spiele nicht mehr!' Sprach und rhne weiter ein Wort zu verlieren verließ er zornig seine SpielgiseUschast und da Cafe. Verdutzt bückte die Anderen drein, D Lieutenant war feuerroth geworden und blickte verstohlen umher, ob nicht da rüde Benehmen seine Höheren er hatte sich gar nicht beim Weggehen empfohlen, auch von ihm nicht, der doch unschuldig war allseit bemerkt mor den. Der Doktor erhob sich und sagte in kläglichem Tone: .Warum licitirt er, warum sagt er den Pagat an, wenn ihm so viele Tarok noch fehlen?" Er schüttelte sich wie ein Pudel ab und verbrachte den Reft de Abend al .KIM'' b:i einer anderen Sxielgesellschast. Jedweder, der in die Geheimnisse de edlen Tarokspiele eingedrungen, möge sich sein Urtheil selber bilden, wer von den beiden sachlich im Recht oder Unrecht war; für den wei teren Fortgang dieser wahrheitsgetreuen Erzählung ift e so ziemlich gleichziltig. Da der Hauptmann Vukotinovic den Doktor abgekanzelt, war dem Lieutenant on Hilller ziemlich egal gewesen, daß er der auch ihm gegenüber die Form ver letzt, kein Wort, der Entschuldigung ge, Äußert, da wurmte ihn und ging ihm im Kopfe herum. Mußte e gerade Jlicza'S Vater sein, der ihn beleidigte? Er wußte wohl, daß e nicht so schlimm gemeint sei und daß der Jähzorn den Hauptmann fortgerissen und zu weit gesührt habe; aLein die Sache war einmal geschehen, er durste sie nicht auf sich beruhen lassen, sondern die Angelegenheit mußte in rit terlicher, ossizier mäßiger Weise auSge tragen wkrden. .Ich Unglücklicher I murmelte der Lieutenant. .Wenn ich ihn zum Zmei, kämpfe herausfordere, so ist Jlicza aus ewig für mich verloren, denn ersten, wird er selbftüerflSndlich feine Einwil ligung verweigern, und zweitens, was für mich eigentlich .ersten' ift. wird mich die Holde, die Herrliche, die Einzige verabscheuen, ja, den etwaigen Mörder ihre Vaters verfluchen. O, ich Armer, er hilft mir au dem Dilemma?' Er entfernte sich aus dem Kaffeehaus und irrte eine zeiilarg in den Straßen herum und als er zu Sct!e ging, stand ei heroischer Entschluß in ihm fest: .Ich wecde ihn zum Zcoeikampf herauöfoidern und lasse mich von ihm todten. Mit dem Kamen .Jlicza' auf den Lippen werde ich im Sande mein Leben ver hauchen. So soll sie Kunde bekommen, wie sehr ich sie geliebt.' Zwei dick Thränen des Mitleid mit seinem besor stehenden tragischen Ende rollten ihm in den von schweren Seufzern geöffneten Mund. .Dein Name ift mein Nachtgebet, Jlicza! ' lispelte er und schlummerte ein. Al der Morgen dämmerte, wurde er mit großer Mühe von seinem Privat dienn erweckt; er fühlte sich wie zer schlagen, seine Glieder waren bleischwer, dS kam von den bösen Träumen, in welchen viel Blut geflossen. Mit Riesen und Ungeheuern hatte er gerümpft nnd eine Jungfrau, die stet Jlicza's Ge flchtszüge annahm, stand mit flatternden Haaren händeringend und verzweifelt dabei. Beim grauen, nüchternen Morgenlichte zerrann de Lieutenants Opfermuth wie Rebel vor der Sonne, und al Johann da dampfende Frühstück brachte, da be schloß er, möglichst weiter und möglichst lange am Leben zu bleiben. Nicht daß eg ihm an persönlichem Muthe gefehlt hätte, allein die Liebe hatte ihn in ihr süße, Netz verstrickt; deshalb kamen ihm bet kühlerem Blute mildere Gedanken-. . Er dachte: .Ich werde eS zuvor in Güt versuchen, werd heute den Haupt mann aufsuchen, ihm ehrlich sagen, daß er mich gestern Unschuldigermeise gekränkt, worauf er, da er ja im Grunde genommen eine gute Seele ift, mir freiwillig genü geude SatiSsaction geben wird. Er dürfte dann auch den Stammgästen im Cafe, die Augenzeugen de unliebsamen Auftritte gewesen, das MißverftSndniß ousklären, und somit habe ich der Ehre Genüge gethan und es auch nicht mit Jttcza verdorben, ivtelleicht sehe ich fte aucy Gesagt, gethan! Gegen die Mittag zeit schritt Lieutenant von Hüller in schmuckster Adjuftirung, die wenigen, erst Ipronevoen conurroartyaare tn der ras sinirteften Weise unter Beobachtung der feinsten Gesetze der Optik geordnet, der Wohnung seine Beleidiger zu. Unter, weg überlegte er, waS er sagen wolle. Er trat in da HauS ein. Eine unbe, spannte Kalesche, dem hier wohnhaften Fiakerhälter gehörig, versperrte ihm den direkten Zugang zur Treppe, die sich nchter Hand befand; er mußte daher links um den Wagen herumgehen. Einen Moment blieb er in der Hausflur stehen, denn um sein kiastudirte Aede für sich zu wiederholen. Da horch! Trepxat ein Klappern wie von zierliche Jüßchen, immer näher klapperte e heran, jetzt huschte ein liebliche Persöucheu rückwärts um die Kalesche herum und umschlang mit den niedlichsten Armen von der Well deu nicht ahnenden Lieutenant mit dem munteren AuSrus: .Grüß dich Gott! Grüß dich Go:t!' Schon waren die rosigen Lippen zum Kusse gespitzt, al sie einen Echreckenlschrei stießen und husch, husch! Haft du nicht gesehen? klapperte e mit Blitzesschnelle wieder treppauf, treppauf. Der Lieutenant wußte nicht, ob er zche oder träume, ob er noch lebe der schon todt, ob er auf Erden oder bereit im Himmel sei und al sein airrer Blick herumirrte, da du Schrecken! fuh er in der Thoreinfahrt den Haupt mann Vukotinovic stehen. Der Haupt mann war Salzsäule erstarrt, er war sprachlos er hatte Alle, Alle gesehen. Endlich entrang sich ihm ein unart: culirtcr Laut, er scbnavvte einiaemale nach Lust und nun ging aus den Leu!e nant: .Herr, wa haben Sie sich unter langen 4 'Meiner Tochter aufzulauern und sie zu insultiren! Da ift eine gif fc liche Insulte, ein Mädchen mit Gewalt zu küssen! Sie Wüstling! Sie Mädchen, räuber! Ich haue Sie aus der Stellt in die Pfanne!' Ohne den vernichteten LitUknant eines Blicke weiter zu würdigen, stolperte der erzürnte Vater die Treppe hinauf. Ber junge Mann war fassungslos. wie ein Somnambuler wankte er nach Haute. .Herr Lieutenant, ich melde gebor famjt, der Herr Hauptmann Bukottnovic läßt den Herrn Lieutenant für Abends zum Thee bitten,' referirte Johann. .SchafSkopfl' schleuderte ihm der Herr ao den Kopf. Verwundert und kopfschüttelnd schlich der Diener in seine Kammer. Der Lieutenant aber warf sich auf sein Bett. Nach und nach machte der dumpfe Zustand, in welchen ihn der Zo.'NkSauS bruch des Haup!mannS verfetzt hatte, einem seligen Entzücken Platz; sein Geist zauberte ihm immer und immer wieder die wunderbare Scene vor sein Auge: Wie ihn die Elfengestalt umschlungen, wie das Mündchen, ein duftender Rosen kelch, so nahe geschimmert nur zum Nippen, ach Gott! Wie die leuchtenden Augen dann in jähem Erkennen aufge- blitzt, der chret und dann bah, der Vater. Wir überlassen den Verliebten feinen Gedanken und wollen dem Zusammen hang der beschriebenen Auftritte auf die Zpat gehen. AIS auptmaun Vukoünovic die Ta-. rokpartie gestern Abends so jih unter brechen hatte, schritt er hetmwärtZ und, noch bevor er nach Hause gekommen, war sein Zorn verraucht und der besseren Ein ficht gewichen. Er sah ein, daß er zu weit gegangen, sowohl wa sein rauhes Benehmen gegen den Doctor betraf, als auch dem Lieutenant von Hüller gegen über, dem er gegrollt, weil er nicht feine Partei ergriffen; es siel ihm auch jetzt erst ein, daß er ihm dazu gar leine Zeit gelassen. .Nun, nun, ich werde ihn schon wieder versöhnen, ist ein guicr Junge, wird mir nicht? nachtragen und auch dem ver. . .Doctor will ich ein Wort der Entschuldigung sagen und dann wird wieder luftig weiter tarokttt. Von dieser venohnuchen Absicht er füllt, lenkte er am nächsten Vormittage seine Schritte der Wohnung des Doctor Klapperbein z, gab seine Karte dem Dienstmädchen und wartete im Vorzim mer. Nach längerer Weile kam sie zurück und sagte, der Herr Doctor sei nicht zu Hause. Ber doctor war aber zu au e. 2113 er auf der Karte las: Hauxtmann Wladi mir Vukotinovic im Infanterie-Regiment Nr. 197, da fuhr ihm bleicher Schrecken in die Knie und die Buchstaben tanzten ihm vor den Augen. .Er will mich for der, weil ich die Contra dem Pagat Ultimo gegeben habe! Nicht genug daran, daß er mich Wegelagerer titulirt hat, will er mich auch noch erschießen. Dieser Bluldürftling! Ich bin nicht zu Hause, ich bin krank, bin verreist, lassen Sie ihn nicht herein!' eiferte er ganz confuS und hielt sich feinen Kopf. Erft als da SSbelrasskln, das ihm fürchterlich in'S Mark schnitt, deS sich entfernenden HauptmanneS verklang, athmete er er leichtert aus. Boch getraute er flch nicht auf die Gaffe zu gehen und allerlei oben teuerliche Fluchtpläne summten ihm im Gehirn. ES mochte etwa gegen Mittag fein, als der Hauptmann in dem weiteren Verlaufe seines BuhgangeS die Wohnung deS Lieutenants von Hüller betrat. .Ich melde gehorsamst, der Herr Lieutenant sind soeben ausgegangen,' sprach Johann in strammer militärischer Haltung. .Metven sie vem Herrn ieutenant, ich lasse ihn für Abends zum Thee bitten', sagte der Herr Hauptmann und ging sporenklingend davon. Als er sich seiner eigenen Wohnung näherte Lieutenant von Hüller war kurz vorher in'S HauS eingetreten- warf zu fälltgerwcise sein TSchterlein Jlicza, das fix und fertig zum Ausgehen bereit stand, einen Blick aus dem Fenster und sah ih ren Papa. Nun stürmte sie wie ein Eich Hörnchen herunter; als sie, um den Wa genkafte biegend, die Uniform schimmern sah, saufte sie ohne Bedenken dem ver metntlichen Papa an die Bruft, biS sie zu ihrem Entsetzen den Jnthum erkannte. Da flog fte in ihre Kamenate, sperrte sich ab und verbarg in Heller Scham und unaussprechlicher Verwirrung ihr reizen des Köpfchen unter das Tischtuch, da sie gerade nichts anderes Verdeckendes bei der Hand hatte; am liebsten wäre sie in den Krater te Vesuv gesprungen, wenn sie ihn in der JJäbe gehabt hätte. llcn rrch:e c an der Thür: ,J!iczi, ; mach' auf, mach' aus !" te brach tn Thränen auk. .Oeffne. Jlicza!' ,3ie, niemal!' fchluch.te sie. Als da Klopfen, Buten und Drängen gar nicht aufhörte, sperrte sie endlich aus, flüchtete aber sogleich wieder in ihren Zu ftuchlkort unter da Tischtuch. .Du arme Kind! Du Crser der Hinterlist ! so riefen Tater und Mutter au. .Der niederträchtige Mernch, diese Frechheit! Am lichten Tage Dich kücki scherweis zu küssen! So ging e eine Weile fort. Die Großmutter humpelte auch heran und wimmerte: .Der Stäu der, der Mörders Ter wird noch am Galgen enden!' Jlicza wurde aus ihrem Versteck her vorgezogen und nun an dem ganzen Kör per befühlt und betistet, ob sie nicht echcden gelitten, ob ihr nicht der furch terliche Lieutenant bei dem vermeintlichen Ueberfalle eine Rippe gebrochen. Als man sie, Wunder, unversehrt fand, wurde die Stimmung allmälig ruhiger und selbst die Großmutter hörte mit ihren düsteren Prophezeiungen auf. Jl!c,a blieb im Stillschweigen ver senkt. ' Am Nachmittag desselben Tage ließen sich zwei Ossiziere beim Hauptmann Vu kotinovic melden. Sie wurden in sein Arbeitszimmer ge führt und stellten sich al Eartellträger de Lieutenants von Hüller vor. Sie verlangten im Namen ihres Auftrag geberS Satisfaktion für die demselben gestern im Cafe angethane Unbill: Ent weder Abbitte oder, bei Verweigerung derselben, die Herausforderung um Duell. Von dem heutigen Vorfall erwähnten sie nichts und Hauptmann Vukotinovic merkte, daß sein Widerpart wenigstens discret gewesen .... E war dies eine Beruhigung für sein Vaterherz, daß der Vorfall niit an die große Glocke gehängt wurde, denn wenn auch seine Tochter das unschuldige Opfer war, so weiß man doch schon, was es für giftige Zungen gibt. Hauptmann Vukotinovic erklärte kurz und bündig, daß er keine Abbitte leiste und noch im Laufe de heutigen Tage? seine Sekundanten nvminiren werde. Die Hrnen empfahlen sich .... Nun kam noch dieser geheimniß volle Besuch der beiden Ofsizirrk dam, um Jlicza och mehr zu verwirren; sie ahnte, daß er im Zusammenhang mit Hüller stehe und nichiS Gutes bedeute. Um GotteSmillen, vielleicht ein Duell ! Und memetmegen! so comvirnrte Jlicza. ,0, mein armer Papa!' Sie sah ihn schon blutbefleckt auf dem Rasen liegen, und warum erblaßte sie neuerdings, marum gab es ihr einen Stich in'S Her, als durch eine ganz einfache Jdeenrerbiu dunz Lieutenant von Hüller leblos, bleich, mit einer Schußwunde mitten im H:rzen vor ihrem inneren Auge erschien? Sie schloß erregt die Augen und konnte die trüben Phantome nicht rer scheuchen. Sie v:rbrachte eine schlaflose Aacht .... Während die Sterne in ihr KZmmer lein blickten, rang sie sich zu der Erkennt niz empor, laß sie Papa mußte selbst verständlich gesund und heil bleiben nie mehr glücklich werden könnte, wenn Lieutenant Hüller siele. Wie war er doch so artig, freundlich und lieb! Wie hatte er feit dem vorjährigen Cerneval ihren getreuen Ritter auf allen Bällen abgegeben! Und wie hübsch sah er auch aus. Allerdings hatte er kaum einen Schatten von Schnurrbart! Allein das würde sich schon machen! Als am nächsten Morgen das Stuben mädchen dem gnädigen Fräulein unter dem Spiegel der Verschwiegenheit Mi! thcilunqen machte die Gute hat am Schlüsselloche gehorcht welche die Muthmaßung Jlicza's wegen des Duells zur Gewißheit zeitigten, da faßte sie unter Thräne den Vorsatz, ihre Scham abzustreifen, dem Vater die Wahrheit zu gefieben, daß der Lieutenant unschuldig, daß sie allein die Schuld trage; warum sei sie auch wie ein Sausewind daherge stürmt und.... und daß sie immer meinen müßte, wenn Einem von ihnen Beiden ein Leid geschähe. Dem Impulse folgte die That aus dem folge; sie ging muthig, wenn auch klopfenden Herzen, in Papa'S Zimmer, Doch, o weh! Papa war nicht mehr zu Haufe. .Ach, jetzt stechen und schießen sie vielleicht aufeinander los,' schluchzte Jlicza, .und daran bin ich Unselige schuld! Was soll ich thun? Wer räth, wer hilft?' Wir verlassen die arme Jlicza und be gleiten den Hauptmann Vukotinovic auf seinem Wege. Er suchte seine Zeugen auf, die ihn zum Rendezvous bestellt hatten, um ihm die getroffenen Verein barungen mit den gegnerischen Cartell trägern mitzutheilen. .Da du als Herausgeforderter die Wahl der Waffen hattest, so haben wir Deinem Auftrage gemäß Pistolen be stimmt. Fünfzehn Schritt Distanz, dreimaliger Kugelwechsel. Zusammen kauft um vier Uhr Nachmittag in der Reitschule der Königskaserne,' sagte der Eine, Hauptmann von WonoklaS. .Doch gestatte mir, Kamerad, die Bemerkung, daß es uns ein Räthsel ist, warum du nicht auf gütlichem Wege die Angelegen beit ordnen willst. Die Beleidigung ift ja nicht derart schwer, daß absolut Blut fließen müßte. Ein Wort der Entschul digung würde den Lieutenant Hüller zu, friedenstellen, und auch den Doctor Klap xerbein könntest du. ohne daß du deiner Ehre vergibst, dein Bedauern ausdrücken. Damit wäre die Sache erledigt,' fügte er noch hinzu. ,Jch thue das nicht, er oder ich, iner von UN Beiden muß fallen,' erwiderte kurz!?eg Hauptmann Vukotiroic. .Wie du willst, Freund,' temcrkie dr Andere. .Auf Wiedersehen.' .Aus Wiedersehen.' Suchen wir nun den Lieutenant rro Hüller auf. Wir sinken ihn geride am Lchrelb!ich sitzen; er hat einige Bne' xapiere vor sich liegen und kaut am Feder stiel. ES scheint 'eine schwierige Arbeit zu sein. Eine Aufschrift wird geschrie ben, nach kurzer Prüfung nicht gut be funden und abermals eine andere begon nen. ie erst lautete: .Hochrerehrie, gnädigste Fräulein!' Die zweite: .Ein zigslk. iicblich'teS greulein 'ukctt, nooic !' Bei der dritten dach:e er, daß er sich schon eme größere Vertraulichkeit erlau, den dürfe, da er oznedie fttlben müsse .Unnahbarer, rerlcrever kern meiner Liebe! Anbetungswürdige Jlicza!' Doch verwarf er auch liefe Anrede, schließ lich brachte er unter beständigem Seufzen nachstehenden Stritt fertig: .Flammende Sonne meiner glücklichen LebenStaqe! TrbeLfacke! meine ster den, holde Jlicza! Verzeihen Sie. mein Fräulein, deß ich Sie in dieser vertraulichen Weise anrede; allein an der Schwelle deö Todes legt man die schminke konventioneller For me ab und enthüllt sein wahres Innere Mein Herz liegt im Staube vor deinem Throne, Königin metner versunkenen Hofsnungen; grausam ist mein Geschick ich muß vom TodtSengel abgeführt werden. Um dich nicht zur Waise zu machen, wählte ich den Oxfertod ich lasse mich für dich todten. Weine nicht, leucbtender Stern meine Liebe! Wenn ich begraben bin ach, in der kühlen Erde, bevor mein süßestes Glück gereift so gedenke manchmal eine OsfizierS, der verbleichen mußte, weil dein Vater eine Contra auf seinen angesagten PagetUltimo bekommen und darau die unglückzelige ZZerwlckiung ent stand, die mich heute vor den Lauf feiner Piftole stellt, ihn 'tdoch vor metner seit, Furchtbar ift meine Pein, unaussprechlich jedoch mein Gluck, indem nur Sie, hoch geschätzte? Fräulein, mel letzter Ge- danke fein werden. Ihren holden Namen wird auch der letzte Athemzug nicht ver mischen in dem Herzen ihres unglücklichen tephan von Hüller, kaif. Lieutenant 's ? Nr. 107.' Dieses Schreibt limce von ihm noch mals durch?.elesen, nicht ohne stillen Bei- fall gefunden zu haben, dann versiegelt und die Adresse ge chrteben. Johann erhielt Befehl, es an das Fräulein Jlicza Vukutinovic zu über geben, aber nicht vor 5 Uhr. Sodann erledigte er die übrigen Brief fchaften und begab sich in'S Freie, um noch einmal Gottes freie Natur zu be mundern, um Abschied vom blauen Him mel, vom grünen Wald und von der lubllirenden Lerche nehme zu kennen. A:e, du schön Welt I Johann, der Bursche deö Lieutenants, war überhaupt sehr diensteifrig; da aus der einen Seite sein Ambition sich Luft zu machen bestrebte und auf der anderen Seite ei Trinkgeld winkte, welches er kaum erwarten konnte, so machte er sich, kaum daß sein Herr verschwunden, schon auf den Weg in der sicheren Erwartung, Lob von seinem Herrn und ein Douieur vom Fräulein einzuheimun. Er läutete an. Nachdem ihm die Thür geöffnet wurde, brachte e? dem LZtubknmädchcn dS Anliegen rsr, das gnädige Fräulein zu rufen, er habe einen Brief für sie. Die Zofe, neugierig wie alle Zofen sind, wollte den Brief selbst übernehmen; Johann weigerte sich, und so entstand ein kleiner Wortwechsel, bis sich die Thür, die nur angelehnt geblieben, abermals öffnete und Hauptmann Vuko tinovic, der bis dahin noch nicht zurückge kehrt war, zum Vorschein kam. .Was giebt es da?' herrschte er Beide an. Die Wahrheit konnte nicht ver, schmiegen bleiben, er nahm den Brief an sich. .Marsch hinaus, Kerl!' wetterte er den armen Johann an, der ganz nieder geschlagen und ohne Douceur den Heim, weg antrat. In seinem Zimmer angelangt, erbrach er den Brief und lag ihn, indem er man chen Ausruf deS Erstaunens ausstieß. AIS er zu End gelesen, murmelte er zwischen den Zähnen: .Ein verrückter Junge! Ja, die Liebe, die Liebe!' Dann ging er an ein wichtiges Ge schäft: Er wollte für alle Fälle fein Testa ment machen. Natürlich würde fein Aug apfel, Jlicza, Unisersalerbtn des recht betlächtlichen Vermögens werden, jedoch unter der Bedingung, daß sie nie einen Lieutenant eheliche. .Die Lieutenants, die habe ich tüchtig auf dem Kerbholz,' Da pochte es leise an der Thür und wie ein verschüchtertes Löglein kim Jlicza auf ihren Vater zu. . WaS zwischen Beiden da vorgegangen, wissen wir nicht, darüber ift ein dichter Schleier gebreitet. Als Jlicza wieder heraustrat, da perlt eS wohl noch wie Thautropfen von ihren Augen, allein der Blick war freudig, Sonnenschein bei Regen. In der Hand hielt sie ein Papier: .Flammende Sonne meiner....' konnte ein flüchtiger Blick kaum erhäschen, denn schon barg sie das offenbar kostbare Dokument am Busen. Wenig Minuten vor 4 Uhr Nachmit, lag waren die beiden Gegner mit ihren Sekundanten auf dem Kampfplatz er schienen; auch ein Militärarzt war on wefend. Lieutenant von Hüller sah ein wenig blaß aus, fein Blick hatte etwas Träume rischeS, Sentimentales. Hauptmann Vukotinovic war entgegen seiner sonstigen G'pflogenheit sehr red selig; er besprach sich geraume Weile mit seinen Carlellttägern. Unrermu:he: ergri? er r!cylich tti Zi'tu: .sieni Herren, im Einmländniti rr.u meinen reucr? babe icb, die Sdre Ihnen folgende klärung abzuzeben. Ich bin bereit, fall die Geoenrartei dar, auf inoeh:, dem Herrn von Hüller mein Bedauern wegen meine vorgestrigen Be nehmen gegen ihn aulzusxrechen und füge tei, daß dieser Entschluß lediglich durch gewisse Umstände, von denen ich erst heute Kenntniß erhielt und welche geeig. net sind, de Herrn Lieutenant in einem ganz anderen Lichte richeirien zu laen hervorgerufen wurde." Ohne viele Um stände und fteudigen Herzen schlug der Lieutenant in die dargebotene Rechte. Zur elli'eiiigev Genugthuung war die ?laire tzierm:: glücklich ohne Blutver giepen veenret. .Nun aber gehen wir zusammen zu Toctor Klapperbein. dem ich ein gutes Wort sagen möchte,' meinte Hauptmann Lutotinovic zum Lieutenant Huller. wo bei er ihn unter den Arm nahm und mit sich führte. Der Doctor wohnte nicht ehr weit, so tag sie bald dort anlan tm Klapperbein war zu Hause, ließ sich aber natürlich wieder verleugnen, da er in großen Schrecken gerathen war. Die beiden Of'iziere ließen sich jedoch nicht abweisen, weil e dem Hauptmann schon ausfällig wurde, daß er nie anzutressen war, und hangen in da Wohnzimmer ein. Bei ihrem Eintritte schrieen Frau und Kinder aus und Freund Klapperbein selbst ging ihnen mit schlotternden Knieen entgegen, indem erruf: .schonen Sie, Herr Hauptmann. Weib und Kind. machen Sie ich: Wittwe und Waisen aus ihnen, v.nd &i nicht mehr böse, daß ich Ihnen eine .Pagat-Covtra' ce geben?' .Ader, err ottcr. wa sällt Ikhncn ein, ich will ja nicht Ihr Blut, fondern tcl; komme ganz :m Gegentheil, um tt iu einen, mir nicht mehr zu zürnen. .Ich habe die .Contra' redlich rer dient, denn im Spiele gibt e keine izreund chast " fiel der Hauptmann ein .Ach, liebster, bester Herr Hauptminn. mir fällt eine Last vom Herzen!' seufzte er doctor eruichim aus. .Nun, so werden wir flott weiter taro- kiren,' tröstete Ersterer. Bewahre, bewahre,' meinte Klappe bein, .mir ist die Lust dazu vergangen, ich werbe weder den Pagat Ultimo t malS mehr ansagen, noch Contra eben, sondern mich nur als .beeideter Ki&itz' anwerben lassen. AIS gute Freunde trennte man sich. Abermals hatte die Nacht ihr dunklen Schatten auf die Erbe gesenkt, ihren lindernden Mohnsast aus die Lider zweie. jungen Menschenkinder geträufelt unii kolk Traum ihnen hinter die Stirn gehaucht; abermals war Aurora ihrem purpurnen Lager entstiegen, um die gold schimmernde Ankunft Phöbus Apollo'S zu verkünden. Nach köstlich verbrachtem Abend in der Familie deS arx mann di Einladung zum Thee war mithin nur verschoven, nicht autaehoben at- wesen welch wundervoller, glückver heißender Morgen für den Lieutenant Hüller I Wie herrlich leuchrel die Sonne I Der Vormittag verging rasch; alsdann fuhr der junge Ofstzier .en xaradc' vor, um feine Werbung um Jlicza vor zubringen. Sie scheint nicht ohne günstigen Er folg gewesen zu fein, denn wie das stuvcnmadchen später in der Nachbav fchaft erzählte sie halte ausnahm weise wieder einmal am Schlüsselloche gelauscht soll der Hauptmann gesagt haben: .Ich habe zwar testamentarisch verfügt, daß meine Jlicza keinen Lieute nant heiraihen dürfe, aber einen Ober lieukenant darf sie nehmen. Da habe ich nichts dagegen. Darum wird erst Hochzeit fein, bis ein gewisser Jemand in diese hohe Charge vorrücken wird.' Dann habe sie ein eigenthümliches Ge rausch gehört, welches mi in Ver lobungSkuß geklungen haben soll. End lich wäre auch die Großmama gekom men. hätte segnend ihre Hände auSge breitet und wieder in ihrer Prophe zeiungen verkündet: .Kinder, Ihr passet accurat zusammen und werdet Eins das Andere recht glücklich machen. Vielleicht erlebe ich noch, daß lch Ur Das Weitem soll wegen Schluchzens der alten Dame unverständlich geaesen sein. sin huuvertjätzetger Aezt. Dr. Borsy in Havre feierte kürzlich seinen 100. Geburiötcg. Ec ift behend, heiter und schlank wie eine Tanne. Ein Redakteur des .TempS' wünschte von ihm daS Geheimniß seines langen Lebens zu erfahren. .Ich bin ein Feind jeder vorschriftsmäßigen Lebensweise,' sagte der Alte, .wenigstens befolge ich fle nicht. Meine Devise ift: Bon Allem etmaS, aber nichts im Uebermaß. Jeden Tag, Sommer oder Winter, stehe ich um 7 Uhr auf; ich rafir mich selbst, denn ich habe kein Zeit, den Barbier zu erwarten, und dann geh ich aus, um meme Patienten zu besuchen. Seit län gerer Zeit habe ich meine W.igenfahrten, die mich ermüdeten, ausgegeben. Ich gehe zu Fuß, und nur wenn schlechieS Welt er ist oder o.e Slraken mit Schnee bedeckt sind, besteige ich i,ie Pferdebahn, doch gehört das zu den Ausnahmen. So gar heute an memcm Geburtstage bin ich seit 7 Uhr auf den Beinen, und bis Mit- tag habe ich Besuche gemacht. Bei der Rückkehr habe ich kaltes Geflügel ge tä-' .Trinken Sie xarfeer .Ob ich ihn trinke. Das ist sogar meine Leidenschaft. In den Kolonien trank ich bis zu 40 Tassen täglich. Sie eöen hieraus, baß der samt Um g 1 ist. wie manche Aerzte behauptet haben. Ich habe mich immer eines ausgezeichnet ten Appetit erfrent, nnd e UV.t mir nicht ein eini,izer Zahn.' Bei die'en Worten lächelte der Greik, und wischen leinen kiischrothen i'irpen tkä'.t tn doppelte Reihe wunde-.bar weißer Zähne heivor. .Haben Sie jemal in ihrem Leben eine ernste Krankheit gehabt?' Ich bin niemal krank gewesen. Ich wüßte nicht, wa Rheumatismus ist oder ein Herenfchuß. wenn ich sie nicht bei meinen Patienten zu sehen bekäme. An meinem alten Körper läßt nur ein zu wünscden übrig, da i'k mein Sehoermö gen. Seit vier Jah:en habe ich ein Aug verloren, daS heißt, ein Kollege hat S mir genommen. S ist da linke. Ich halte eine geringe Lffekkion darai. ließ einen Sxezialiflen rusn, auf dessen Wis seg und Können ich mit Unrecht ver traute. Er ließ trotz meiner Gegen bemerkungen Blutegel ansetzen. Acht Tage diiraf war ich ein Einäugiger!' Nur eine siraze wäre hier noch zu stellen: Wie behandelt Bcrsu bei solchen Anschauungen feine eigenen Patienten? Er und ZU Ein Berichterstatter, der schon einig Jahr verheirathet ift und Gelegenheit hatte, den Unterschied in den Gewöhn Heiken der Männer und Frauen aus eigener Anschauung kennen zu lernen, er, laubt sich, seine in dieser Richtung ge, sammelten Erfahrungen hie mit zum Besten zu geben: Ter iNann ist ein Geschöpf von eiser neu Gewohnheiten, die Frau paßt sich den Umständen an. Cm Mann ver sucht nicht eher einen Nazel einzuschla gen, als bis er einen Hammer hat. Eme grau zögert nicht, eine Feuerzange, den Hacken ihre Schuhes oder den Rücken der Bürste zu nehmen. Der Mann hält es für durchaus nöthig, einen Kork zieher zu haben, um eine Flasche aufzu ziehen. Die Frau ersucht den ork mit der Scheere, dem Messer oder einem Schuhknöpfer herauszuholen. Kommt er nicht heraus, so wird er hineingestoßen, venn vie Hauplaqe ist a schließlich, daß man aus der Flasche herauskriegt, mag drin ist. Für den Mann ist ein Ragr messer nur zu einem Zwecke da. Die Frau hat von seiner Verwendbarkeit ein höhere Meinung. Sie gebraucht es, um Bleistifte und Hühneraugen damit zu schneiden, und dieser heimliche Miß brauch veranlaßt den Gcmahl, auf di Raflrmesser und ihr Fabrikanten z schlmpsen. Wenn ein Mann schreibt, muß Alle sich diesem Umstände anpassen. Feder, Tinte und Papier müssen genau .so oder so' sein, und die Familie wird in den Bann deS Stillschweigens gethan. Die grau licht Nch irgend in unbeschriebenes Papier, ein loses Schreibbuchblalt oder die Rückseite eines allen CouoertS. Sie spitzt den Bleistift mit der Scheere, legt dnS Papier auf einen alten AtlaS, zieht einen Fuß unter, schaukelt mit dem Stuhle hin und her und bringt unter periodischem Sauzen an Halter oder Bleistift ihre Gedanken zu Panier. ES stört st weiter nicht, daß die Kinder zu laut das Einmaleins hersagen oder krampfhaft Tonleitern üben, und daß die Köchin sie ab und zu um das Heraus geben von Wirthschaftsfachen angeht. Er schilt und zankt, wenn das Löschblatt nicht zur Hand ist. Sie bläst die Tinte mit dem Munde trocken, schwingt da Papier in der Luft hin uns her oder hält eS an das LampenglaS, bis eS braun anläuft und nach Brand riecht. Er macht die Tinle, wenn sie zu dick oder -zu -dünn ist, so schlecht, daß die Feder sich sträuben würde, es niederzuschreiben. Sie kratzt mit Gleichmuth aus den Ecken und von unten glücklich fo viel zusam men, daß die Feder in Fluh kommt und die Epistel mit .Geduld und Spucke' zu Ende geführt werden kann. . Der Mann steckt einen Brief ohne Be denken in den Briefkasten. Die Frau liest erst noch einmal die Adresse durch, dann sieht fle zu, ob der Verschluß auch sicher ist nnd läßt ihn endlich .mit Nach druck' in die Oeffnung hinuntergleiten. Eine Frau hält die Slücke eines zer brochenen Gegenstandes noch oft mit Wehmuth aneinander. Der Mann legt fie bet Seite und vergißt, wa einmal nicht zu ändern ist. Dir grau liest vor dem Anfang eines Buches das End und fängt ein Notizbuch steig an verschiedenen Stellen zu gleicher Zeit an. Der Mann geht in beiden Fällen nach der Reihen folge. Der Brief eiueg MinmS endigt mit der Unterschrift, ein weiblicher mit dem Poftskriptum. Sin Tchmuggelgcschtchte. Eine heitere Schmuqaelgeschichte wird von der russischen Grenze erzählt. Eine Dame wollte in ihrem Wohnort in Russtsch-.Polen eine Weckuhr kaufen. Der Preis, den der Uhrmacher stellte, wa? ihr zu hoch, und so kaufte fle eine Uhr gelegentlich auf einer Reise jenseit der Grenz. Zufällig traf sie auf der Heimfahrt unterwegs den Uhrmacher ihrer Heimath, zeigte ihm die Uhr und rühmt sich, daß sie di Uhr sehr billig gekauft hätte. Der Uhrmacher besah die Uhr nnd stellte unbemerkt den Wecker so. da r zu der Zeit ablaufen mußte, wenn die Oame die Grenze überschritt. Bei der Zollrevision halte die Dame die Uhr in hre Kleider versteckt, als sie sich plötzlich zur allgemeinen Heiterkeit durch ihr Wecken meldete. Ole Uhr wurde be chlagnahmt, die Dame mußte Strafe zahlen und der Uhrmacher hat außer einer Rache die stille Hoffnung, dafz die Dame nun doch bei ihm kaufen muß. Einfach. .Siebst Du. mein 5o5n. Du miii Dir das Französischlernen nicht so schwer vorstellen. Statt Flafche sagt man e:n sacd douleille. und so ift'8 mit den andern Wörtern auch I '