Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, January 25, 1894, Image 7

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    NEBRASKA STAATS - ANZEIGER, Lincoln, Neb.
Emc Cndjtr r dcs Südctts
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Aüic-caio cateu rcdii'Ctc mit Hu
Dtrjicht raranf. Cd blieb da ja auch
das cine IHiUd. feine lliijchulo vor
aller Sifeit iinhiicrlreilid) tar;utl;itu.
mib er Ijatte ;u viel rjeluten unter den,
frftcu Umljum ber Polizei, der ihn bei.
alle vor im idiirnnundit flebrodit,
als daß er sich mit der torouö jar
enradjicncit Vac Iiütie jiifüe&c.i geben
woani,
Tiefe 2 itiioticii eine geteu Kaution
Freigelassenen war ja für eine Mann
vvu itiiuni cijnu'nuii juroiiinir rcunicn,
denn er fiiiiltc sich noch immerfort lic
oriitPbiüit, was 1 1t in fast qüalendcr war,
als eine direkte crurlheiluiiq.
er t,atle , noIijc dc,,cn auch fcaooti
Abstand flciiommcu, fich in der :iilla
Immergrün wieder eiu;ifinden, und
itiuijtc somit das oMi'uf entbcljrcu, Aea
tri; sehen, tir hätte nun allerdings
dort eine Befudi inaden können, denn
die Marques hatte ja ausdrücklich er
Härt, bevor sie das Ergebnis; der Unter
fuchiinej kannte, dafz il,r Haus ihm offen
stände. Aber das unverschuldete Un
gluck, das ihn nettoffen, hatte feinen
Stolz nicht zu bciifleii vermocht, und er
wollte lieber durch fein Fernbleiben lei
den, als sich einer Zurückweisung aus
fetze. Und er litt um so mehr, als
seine Vicbc zu Acatriz seit jener traun
gcn Mcdetbegcgnung. die ihn doch zu
gleicher Zeit ihre (Gegenliebe hoffen ließ,
nur och mächtiger geworden war.
Zuerst hatte er geglaubt, das; der Mar
qneS vielleicht bei ihm vorsprechen würde,
um ihm ein Zeichen von Theilnahme zn
geben. Aber Herr v. Arauda war nicht
erschienen, obwohl er, wie Aurclio ver
nahm, noch nicht abgereist war.
Der Maler verzweifelte beinahe.
Da kam ihm der (bedanke, einen Men
scheu anfznfnchkn, der genauer alS jeder
Andere in den Wäldern von Arcachon
Äeschcid wnfzte. der feit mehr alS zwan
zig Jahren mitte iu diesem auögedehn
tcn gorflc hauste und Alle erfuhr,
was darin vorfiel, vielleicht vermochte
dieser ihm eine ölndeutung darüber zu
geben, wer den Mord auf dem Gewissen
habe.
Dieser Mann war ein aus der Um
gegcnd von älrcachon gebürtiger frühe
rer Matrose, der ehedem aus eicrn
Schisse die See befahren hatte, daö dem
Rhcder ÄiScaroS. Äurelios Bater, ge
hört hatte. Alle Leute ans mehrere
stunden im llmficnc kannten seine Lc
jchichtc, die fast ronmiihnst klang. Er
hatte nad) einjähriger glücklicher Ehe
feine Fran verloren, die starb, nachdem
sie einem jlnäblein das Leben gegeben.
Dies Unglück hatte ihm den jiopf der
artig verwirrt, das; er fid) von iöorcc
lona mit seinem Söhnchcn in die Ein
samkeit der Nadelholzwaldutigen geflüd'
tet hatte, die Arcachvn und La Teste
umgaben. Dort hatte er sich dann aus
dem Laurcnzberg, der höchsten bewalde
tcn Düne der Gegend, selbst eine Hütte
gebaut, die seit der Zeit seinen Wohn
fitz bildete, und war Harzscharrer gc
worden.
icin Kind war dort ausgewachsen
und groß nd stark geworden. Der
Knabe hatte keinen weiteren Uuterriä)t
empfangen, als den der Schullehrcr von
Cazau, der nächstgelegenen Ortschaft,
zn ertheile uermochtc. Mit zwanzig
Jahren halte man ihn zum Militär
dienst eingezogen, worüber der Vater
öolan in die furchtbarste Wuth gcra
theil war, ohne daß es ihm natürlich
etwas nützte. Jetzt hauste der Bursche
-Nieock"mit dem Alte in der Hütte,
-nachdem er seiner Dienstpflicht genügt
hatte.
, r . D.s. ... i r.-fi
ur gcivaiiu ciiai iiuciuuiuuiijuii
ebenfalls durch die Gewinnung des
Harzes ; auch er war Harzscharrer ge
worden, weil er eben nichts Andere? ge
lernt halte, und er liebte dies nabhän
gige Dasein, das fast an das der nord
amerikanischen ilkothhäntc erinnerte, ob
wohl er dodi während seiner Dienstzeit
das Leben in den Städte kennen gc
lernt hatte.
Er war jetzt ein sdöncr, stattlicher
Bursckic von vicrnndzwanzig Jahren,
um den sich alle hübsche Mädchen der
Umgegend gestritten hätten, wenn er
nidit gar so nzngänglich gewesen wäre.
Man sprach zwar davon, daß er ein
Verhältniß mit einem Mädchen aus La
Teste habe, aber er hielt das sehr ge
heim, auch feinem Bater gegenüber.
Dieser hatte nicht mehr darüber gewußt,
wie alle Anderen, bis Peter ihm vor
einigen Monate vertraut, er sei wie
toll in die hübsche Bernadcttc Ginestras
verliebt und wolle sie hcirathcn.
Auch Bcruadctte war ihrem Bräuti
gam von Herzen zugethan. Wen sie
so bereitwillig bei Beatriz i Dienst gc
treten war, so hatte wohl auch etwas
der Umstand mitgewirkt, daß eS von
der Billa Immergrün bis zuni Laureuz
Ixrg nicht allzu weit war, auf dem Eo
lan und sein Sohn wohnte, den sie
jederzeit im Walde zu finden vermochte,
sobald sie ihn sehen und sprechen wollte.
Aber als verständiges Mädchen sah sie
recht gut ein, daß sie unter den gegen
wattigen Umständen nicht an'S Hcira
theil denken konnten. Sie hatte ihrem
Äerlobte bereits mitgetheilt, daß Frän
lein v. Aranda sie mitnehmen wolle,
und daß sie so lange in deren Diensten
zu bleiben entschlossen fei, bis sie gcnü
gcude Ersparnisse gemacht habe. ES
werde das nicht allzu lange dauern, da
ihre Herrin sehr gütig und freigebig und
auch der Marques ihr wohl gesinnt fei.
Wenn sie dann nach Areacho heim
kehre, dann wollte sie weiter über
legen.
Peter war damit sehr wenig einver
standen gewesen, weil er eifersüchtiger
Natur war und schon wüthend wurde,
wenn irgend Jemand außer ihm die
hübsche Beruadclle nur ansah ; er hätte
sie am liebsten immer unter den Augen
gehabt. Sodann aber konnte er bei
seinem geringen Verdienst ja gar nid;t
daran denken, sie während der Zeit
ihrer Abwesenheit einmal auf dem Land
gute ihrer Herrschaft bei Sa Sebastian
oder in Barcelona z besuchen, er hätte
denn zu Fuß dorthin laufen müssen.
Eine so lange Trennung meinte er je
doch nicht aushalte zn können.
Bernadcttc dagegen war fest bei ihrem
Entsd)lnß geblieben, so siandcn die
Dinac zwi.'cn den Beide, als Atiir'.io
tioi eine .agcs ausmachte, um deck
alle Eolan zu Rathe zn ziehe. Er
batik sich ein feuriges, elegantes Pferd,
leinen gewöhnliche Miethogaul, für
den Ausflug gemiethet und ritt nun.
nachdem cr schon mehrere Tage in selbst
gewählter Einsamkeit zu Hanse ver
bracht alte, mit Behage a einem
xrad,tlge Sextembertage durd) den
Wald, i dem chic crfriicheiide Kühle
herrschte. Seine Gedanken weilten bei
'-Ctriciiia.cn. die er liebte.
Bon Aiiödioit bis zum Laurcnzberg.
der feine .'iaiut von einer kleinen Ka
pelle mit einem Bilde dieses Heiligen
hat, fuhrt eine breite Schneise, die man
in den Forst gehauen hat.
Der Weg it wunderschön, und Anrc
lio bedauerte es fast, daß cr nack) Ber
lauf einer Stunde bereits am Fuße der
bewaldeten Höhe angelangt war, auf
wcldicr d:r alte Eolan hausen sollte.
Er stieg hier ab. um feinern Pferde, das
cr am Zügel führte, das Emporsteigen
z crlcidittrn. Audi war der Psad oft
dermaßen von Gestrüpp überwuchert,
daß der junge Maler mehrmals stehen
bleiben mußte, um sich zu vrientire.
Er beilegte dabei, was cr dci altcn
Harzscharrer sagen wollte, den er seit
feinen kiudcrjahrcn uidjt mehr gesehen
hatte; vielleicht ließ fid) der merkwür
dige Sonderling, den viele sogar für
verrückt hielte, überhaupt auf nichts
ci und weigerte sid), ihm Rede und
Antwort zu stehen ! Für'S Erste frei
lich handelte cs fid) darum, die von ihm
bewohnte Hütte aufzufinden, und Anre
lio war bisher noch keinem menschlichen
Wesen begegnet, daS cr um nähere Aus
liinst hätte angehen können. Jener ab
gelegene Theil dcS Areachoncr Forstes
wird von Aussiiiglern überhaupt selten
besucht, und seit den neuesten Borfällen
wagte sich überhaupt so leicht Niemand
mehr dahin.
And) BisearoS mußte sid) sagen, daß
cr vielleicht unvorsichtig gewesen sei, als
cr sich ohne Führer hierher gewagt, zu
mal er dodi zur Genüge wußte, weldjen
tragisd)cn Zwisdiensälleii man unter den
Ziieser dieser Waldungen ausgesetzt
war. Noch dazu koniitc cr fid) nidst
vertheidigen, wenn er überfallen wurde;
fei Revolver war ihm vom Gericht
nod) nicht wieder zurückgegeben worden,
und er hatte nichts als eine Reitpeitsche
bei fid.
Dennoch stieg er weiter aufwärts,
spähte jcdodi dabei nad) rechts und
links um fid), und blieb von Zeit zn
Zeit stehen, um zn hord)kn. Ihm war
es näinlid), nachdem cr clwa zehn Mi
nute lang gestiegen, mehrmals vorgc
kommen, als vernähme er in einiger
Entfernung neben sid) das Knacken diir
reu Zweigwerks. Wieder und wieder
hörte cr dies Geräusch, daS daraus
sdjließcn ließ, cs steige dort Jemand
in gleicher Richtung empor, der viel
leicht, da cr sich geflissentlich verborge
z hallen schien, keine guten Absidtc
hegte.
Doch der Maler war nicht der Mann,
sich so laicht außer Fassung bringen zu
lassen, sondern setzte gelassen seinen
Weg fort. Plötzlich machte der Pfad
eine scharfe Wendung, und alAnrelio
um die Ecke bog, stand ihm ein in die
Tracht der dortige Landbewohner a
klcidctcr junger Bursdze gegenüber, der
gerade auS dem dichte Unterholz her
anstrat. Ei rother Gürtel hielt seine
Beinkleider fest, er trug eine kurze Jacke,
eine braune Weste und auf deut Kopfe
eine baskisd)c Mütze. Er war groß
und kräftig gewachsen, nnd seine von
Sonne und Luft gebräunten Gesichts
zügc, die durd) ci paar kecke, dunkle
Auge belebt wurden, durften sogar
hübsch genannt werden. Ueber sei
Gewerbe ließ dgr Hapchot." den er i
der Rechte trug, keine Zweifel. ES
ist dies eine kurze Art, weld)c die dar
tigcn Harzgewiniier führen, um die
Fichten damit anzuhacken.
Hat näinlid) der Stamm der Fichte
eine genügende Höhe und Dicke erreicht,
was etwa nach zwanzigjährigem Wachs
thnni der Fall ist, so beginnen die Harz
scharrer ihr Werk. Zunächst handelt es
sid) darum, die Bäume einzuschneiden ;
dem ersten Einsdiiitt folgt dann immer
nach Bcrlanf von acht Tagen wieder ein
neuer, weiter oberhalb, unmittelbar über
dem vorigen. Sie find etwa zwei Ecn
timctcr tief und werde auf ganz primi
tiven Leitern stufenweise immer höher
hinauf augebracht. Ist man aus diese
Art bis zum Wipfel gelangt, so bc
ginnt man eine neue Parallele Reihe
wieder von unten heraus mit dem Hap
chot auszuhallen. Am Fuße der Bäume
werden Löcher in den Boden gegraben,
in die das aus den Einschnitten hervor
quellende Harz hinabträufclt, das dann
gesammelt wird.
Der junge Harzscharrer, den Bis
caros ans einmal vor sich sah, hegte
offenbar nicht die mindeste feindselige
Absicht, denn er zog höflich seine Mütze,
und der Maler sah sich dadurd) veran
laßt, ihn zu fragen: Können Sie mir
nicht sage, ob id) nod) weit von der
Hütte des alte Eolan entfernt bin '!"
Es ist nur noch etwa zwei Büchsen
fchnßwkilen bis dorthin."
Wissen Sie, ob er gegenwärtig
daheim ist?"
Ja. Herr ; ich habe ihn eist vor
kaum einer halben Stunde verlassen."
Ah, Sie kenne ihn also?"
Gewiß, ich bin ja fein Sohn!"
Ei was, Sie find der Peter?
Nu, es freut mich. Ihre Bekanntschaft
zu mache; id) bi nämlich Anrclio
BiScaros. der Sohn des Rhcders i
Barcelona, ans dessen Schisse Ihr
Bater früher lange Jahre gefahren
ist."
Ich weiß, id) weiß. Herr Anrclio
Bater hak mir oft davon erzählt. Es
ist fchöu von Ihnen, daß Sie uns auch
einmal aussuchen."
In Wahrheit schien jedoch Peter kein
besonderes Bergnüge darüber z cm
pfindcn. Er runzelte die Stirn, und
seine Augen schauten nichts weniger als
freundlich auf den Fremden.
Bisearos suchte vergeblich nach einem
Grunde dafür, konnte jcdod) fid, gar
nicht denken, welche Ursache er diesem
jungen Hinterwäldler zum Mißtrauen
oder Groll gegeben haben könne. WaS
ging es ihn schließlich and, an? Er
hatte ja nur mit dem Alten zu schaffen
und wollte daher uadi einem kurzen
Abschiedsgrnß seine Weg fortsetzen, als
der Bursche plötzlid, sagte :
Man hat Sie also wieder sreigclaf
se ?"
Woher wü'.e üie beim i'ibcr'uanvt.
daß ich vei hastet war?" fragte Auiei
dagegen.
aZ ninß ich freilich wohl wissen;
sie hatte mich ja aud eingesteckt. Die
cdaric: haben mich geholt und nach
Areacho in S Gefängniß gebracht.
Drei Tage lang habe idi brummn,
müssen, und wenn id nidll noch im
Kaste sitze, so ist das wahrlich nicht die
Sdiulö des Richters, der mich dort ver
hört hat."
Aurclio schüttelte den Kopf, er ver
stand den Zufammeuhang noch nicht
recht, obwohl er ahnte, daß es sich um
den Mord LafuenteS dabei gehandelt
habe.
Sie hatten nichts Geringeres im
Sinne, als nur einen Mord und einen
Raub zur Last zu legen." fuhr Peter
and) gleich darauf fort. Wenn sie
mid) uidit wiiklid) vor'S Schwurgericht
gebracht habe, so habe ich das nur dein
glücklichen Umstände z danken, daß ich
beweisen konnle, in jener Nacht mit
mehreren Kameraden bis nach Miller
acht i der Kneipe gesessen zu haben."
Jetzt begriff BiseaioS Alles. Er
hatte von Peters Berhaftting bisher
nichts erfahren, aber cr erinnerte fid)
jetzt, daß an dem vcrhängnißvoUc
Abende die Marques von Aranda dem
Polizeikommiffar gegenüber den Bräu
tigam Bcrnadcttcs, der ja ei Harz
scharrer sein sollte, der That dringend
verdächtigt hakte. Der Maler hatte
seitdem die Zofe nod) nicht wiederge
sehen, in weitere Aufklärungen von ihr
begehren zu können, und der Gedanke
war ihm noch gar nicht gekommen, daß
jener Harzscharrer nnd Liebhaber dcS
Mädchens mit dem Sohne des alten
Eolan identisch sein könne.
Und wen cS nod) dabci geblieben
wäre!" fuhr der junge Mensch zornig
fort. Aber man hat and) ein braves
Mädchen verdädtigt."
Bcrnadektc ?" fragte BiScaros.
Ja, Bcrnadelte, meine Braut. Sie
hat sich natiirlid) mit leichter Mühe
rechtfertigen können, aber cS ist doch
bitter, in eine solche Geschichte hincinge
zogen zn werde, wen mau sich nichts
vorzuwerfen hat. Wen id) nur wüßte,
wer sie dcnunzirt hat? ES sollte ihn
thcucr zu stehe kommen!"
Solitc cr ctwa glauben, daß ich das
gewesen sei?" fragte sid) Aurclio, und
ohne Ucbcilcgnng entfuhr es ihm : Ich
weiß, wer cö gethan hat."
To? Nun, dann werde Sie mir
anch feinen Namen sagen."
Wozu das ? Das Gericht hat ja
BcntadetteS Unschuld anerkannt und
festgestellt, daß man sie verleumdet
habe."
Gleichviel nennen Sie mir, bitte,
nur den Namen, Herr Aurclio."
Ihnen nicht, Peter, Sie sind mir
viel zu hitzig. Biellcicht nenne id) ihn
Bcruadctte, obwohl id) glaube, daß cö
am beste wäre, die ganze Angelegen
hcit fortan ans sich beruhen zn lassen."
Guten Morgen. Herr BiSearoö!"
ertönte in diesem Augenblick ciuc hcllc,
fröhlide Mädchenstimme eben ihnen,
und Diejenige, von der soeben die Rede
gewesen war, trat zur Ueberrasdinng
dcS jungen Malers anS dem Gcbüsd)
hervor, in dem sie sich bis jetzt verbor
gc gehalteil hatte. (cc hatte offenbar
Alles gehört, und BiScaros bedauerte
lebhaft feine unvorsid)tige Aeußerung,
die ihn jetzt sehr in Bcrlegcnheit setzte.
Die Zvse aber kam ihm zu Hilfe, iu
dem sie sagte: Ich für mein Theil
weiß schon, wer cs gewesen ist, und
Peter braucht cs überhaupt nicht z er
fahren. Sie thaten deswegen gut
daran, ihm den Namen zu verschweigen.
Er darf überhaupt id)t so neugierig
und mißtrauisch sein. Einen solche
Mann kann ich nicht braucken und erst
recht keinen cilersüchtigen. Er muß mir
unbedingtes Bertraueu schenken, wen
er midi liebt."
AIS der verliebte Harzscharrer bei die
seit energischen Worten ein höchst ver
dutztes und trübseliges Gesicht madste,
mußte sie hell auflachen und fetzte dann,
zu BiScaros gewendet, hinzu: Id)
habe Peter sehr gern, aber ich kenne ihn.
Würben Sie oder ich ihm die Person
bezeichnen, die uns jenen schlechten
Streich gespielt hat, so wäre er im
Stande, Dummheiten zu begehen. Des
halb bitte id) Sie. Herr BiScaros.
Sd)wcigcn darüber zu bewahren, wind)
cs auch thun werde. Id) glaube, daß
das am besten sei wird, meinen Sie
nid)t aud)?"
Ganz gewiß," bestätigte Anrclio.
Er sah, daß Bcruadctte ganz genau
wisse, jene Berechtigung sei von der
Marques ausgegangen, und cr billigte
es'dnrd)ans, daß Beatriz' Stiefmutter
id)t dem Rachegelüst des jungen Eolan
überliefert werde.
Jd war davon überzeugt, daß Sie
mir beistimmen würden," rief die Zofe.
Nun müssen Sie aber aud) erfahren,
weshalb Sie mid) mit meinem Bräuti
gam hier mitte im Walde finden. Id)
bleibe bei Sennorita Beatriz bis über's
Jahr, bis ich soviel erspart habe, daß
wir an'S Heiratheil denke können.
Die Frau Marquesa hätte cs zwar lic
ber gesehen, wcun ich hier bliebe, aber
Herr v. Aranda hat darauf bestanden,
daß ich gerade nad) der Unbill, die mir
kürzlich widerfahren sei in seinem
Dienste bleiben und mit seiner Todztcr
gehen solle. Er ist sonst der reinste
Sklave seiner schönen Frau nnd beeilt
sid), jede ihrer Launen zu befriedigen,
aber diesmal hat er sid) nicht herum
bringe lassen. Ganz gewiß hat aber
audz enuorita Beatriz für mid) ge
sprochen. So reise ich also mit ihnen
ab. Wir verlassen nämlich übermorgen
die Billa und siedeln ans kurze Zeit
nad) Schloß La Miranda bei Sa c
baslian über, von da geht cs dann in
etwa drei Wochen nach Barcelona, wo
wir den Winter über bleiben. Ich
wollte linn Peter nicht verlassen, ohne
ihm und seinem Baker vorher Lebewohl
zu sagen, und zum Dank dafür schwätzt
dieser Mensch da jetzt allerlei Dumm
heilen, die geradezu beleidigend für mich
sind. O, diese Männer !"
WaS hat er denn gesagt?" fragte
Aurclio lächelnd.
Er behauptet, wenn ich von hier fort
sei. würde ich ihn vergessen ich. die ich
drei sehr schöne Partien seinetwegen
ausgcschlageu habe ! Dann beliebt cS
ihm. den Eifersüchtigen zu spielen. Er
hat erfahren, daß jener unglückliche Herr
Lafnentc mir kurz vor feinem Tode ein
paarmal in der Nahe der Billa aufgc
paßt hat, um mir Komplimente z
ngen dem Richter in Areachon habe ich
nichts davon verrathen, . den der
drauckit eS nicht zu wisicn ; Linien ooer,
Herr Biseares, kann ich cS sd,on mit'
theilen, ich weiß ja. daß Sie keinen Gc
brand, davon mache ii'crccn. Ich
habe jenen Herrn damals gehörig ab
laufen lauen, denn id, weiß midi idion
allein z Mitzen. aber Peter behauptet,
er muste mid, behüten wie cm ;iui,
und deswegen dürfe id, nicht von hier
fortgehen. Er will nicht warten, bis
id so viel erspart habe, als id, für
nöthig halte, ober id) habe ihm erklärt
und wiederhole es nochmals, wenn er
nicht wartet "
Id, will ja warten !" fiel Peter
kleinlaut ein.
Nun. es freut mich, daß Du Ber
nuiiit annimmst. Du wirst also hier
bei Deinem Baier bleiben und ihm bei
feiner Arbeit helfen ; er ist ja aud? schon
viel z alt, um allein fertig werden zu
können. Und daß Du Dir nicht etwa
einfallen läßt, mir nachzukommen, denn
id) würde in einem solchen Falle anueh
men. Du hättest mich ausspionireu wol
len, und Dir keine freundliche Ein
pfang bereuen. Doch davor bin ich ja
freilich sicher, den D hast nicht Geld
genug, um ciuc so weite Reise niad)en zu
kvuiieii."
Petcr schwieg, aber der Maler glaubte
in feine Zügen z lese, daß cr ganz
und gar nicht gesonnen schien, fid, ciuc
so lange Trennung von dcr Liebsten ge
jallen z lassen.
So," schloß tic hübsche Zosc
lächelnd, weil Du so verständig bist,
so darfst Du mir jetzt einen Kuß geben,
vor Herrn BiSearoö -das ist ebenso
gut. alS ob cr bei unserer Training als
Zcngc zugegen wäre."
Der Harzscharrer ließ sich cS nicht
zweimal lagen, worauf sid) seine Braut
mit den Worten an Aurclio wandte :
ES ist ein wahres Glück, Herr Bisca
roS, daß wir Sie hier getroffen haben,
denn ohne dies würde id) mich vielleid)t
nod) immer mit Petcr heiumftreiten,
während wir jetzt int besten Einverneh
mcn sind. Doch darf id) mir nun viel
leicht die Frage erlauben, weshalb man
Sie in der Billa gar nicht wiedergesehen
hat?"
Weil ich befürchtete, dort vielleicht
nicht allzu frcundlid) empfangen zu wer
den. Da irre Sie sich. Es ist mehrfach
von Ihnen die Rede gewesen. Heute
früh iioeh sagtcder Marques, cr wuu
dcre sid), daß sic gar nicht kämen, nd
die Frau Marquesa machte ihm sogar
einen Borwurf daran?, daß er noch
nicht nad) Areachon gegangen sei. um
Sie aufzusuchen."
Herr und Frau v. Aranda sind
außerordentlid) liebenswürdig, aber"
Aber Sie möchten gern wissen, was
Sennorita Beatriz sagt und denkt?
Nun, ich gebe Ihnen die heilige Ber
sidicriing, daß sie sehr betrübt sein
würde, wenn Sie nicht i der Billa cr
schienen, bevor wir von hier fortgehen."
Wenn id) daö glauben dürfte"
Das dürfen Sie. Das Fräulein
vertraut mir BieleS an, denn sie bchan
delt mich nicht wie eine bezahlte Die
nenn. Deswegen kann und darf ich sie
aud) jetzt nod) nicht verlassen, wo sie der
Ergebenheit derer, die sie lieben, dringend
bedarf. Lassen Sie sich das gesagt sein,
Herr BisearoS."
DaS Mädchen sagte daS mit einer so
eigenartigen Betonung, daß Aurclio
stutzte. Offenbar wollte sie damit
sagen, daß Beatriz in der Person ihrer
Stiefmutter eine Feindin habe, die um
so mehr zu fürchten sei, als sie es trcff
lid) verstehe, den Sd)ein zu wahren und
im Berborgencn ihre Minen zu legen.
Daß Bernadcttc klug genug sei, um sie
zu durchschauen, bezweifelte der Maler
nicht nnd glaubte ihr daher, daß die
Marquesa wirklich ihrer Tochter fciud
selig gesinnt sei. Worin konnte denn
aber die Ursache dieser Feindschaft zu
suchen sein ? Biellcicht lieble die schöne
Frau, trotzdem sie sich gern den Hof
machen Keß, ihren Gemahl doch so innig,
daß sie ein eisersüchtiges Gefühl dabei
empfand, wen er feiner Tochter erster
Ehe gegenüber zu viel Zuneigung und
zärtliche Fürsorge an den Tag legte?
Jedenfalls war Aurclio nach dcm, was
cr von dcr Zofe vernommen hatte, fest
cntschlofie, jetzt seinen Besuch in dcr
Billa sd)lcunigst nad)zuholen.
Ich danke Ihnen vielmals," sagte
cr hcrzlid) zu Bemadetlc, ohne seine
Freude darüber z verbergen, was sie
ihm bezüglich der Gesinnung Beatriz'
verrathe hatte. Ich werde mir gleich
morgen erlauben, den Herrschaften meine
Aufwartung zu mad)cn."
Das ist'iccht." cntgegnete das Mäd
chcu. Ich kehre jetzt nach der Billa
zurück und werde cS der Sennorita
sagen. Dcr Marques ist vorhin nach
Bordeaux gefahren, die Marques ist
ausgentten, aber das Fräulein ist da
heim. Sie dürfen aber bestimmt nicht
später kommen als morgen, denn schon
übermorgen würden Sie daö Hau leer
finden."
Nein, nein, ich komme ganz sicher
morgen. Jetzt aber will ich den wackc
rcn alten Eolan aufsuchen."
Soll ich Sie zu der Hütte führen?
Sie steht unter der Kiefer, die Sie dort
oben hod)über ihre Ncbcnbäume empor
ragen scheu," sagte Petcr.
Dann ist cs nnnöthig, denn dort
hin finde ich schon allein den Weg. Id)
würde mir auch ei Gewisse daraus
rnadjen, wenn ich Sie hinderte, Berna
dette heimzugeleiten, von der Sie sich
für so lange Zeit trennen sollen. Be
vor id) von Arcadion abreise, komme
ich sicher och einmal hierher, und wenn
ich Ihnen irgend ivic von Nutzen fein
kann, so sagcn Sie cS nur ohne Sd)cu."
Sie sind sehr gütig, Herr Anrclio ;
wenn Sie cö nicht übel nehmen
dürste ich wohl fragen, was Sie cigcnt
lid) von meinem Altcn wollen?"
Ich möchtc von ihm erfahren, was
er von dcr Gcfd,ichte denkt, die für uns
alle Drei, die wir hier zusammenstehen,
leicht hätte verhängnißvoll werden ton
neu."
Ach, der weiß nicht mehr davon, als
wir aud). Er hockt in neuerer Zeit
meist in seinem Bau, wenn er nicht ge
rade ausgeht, um seine Fallen für Füchse
und anderes Raubzeug aufzustellen.
Er bekümmert sich fast gar nicht mehr
um da, was sonst im Walde vorgeht.
Was mich abcr betrifft, so bin ich der
Meinung, daß das Berdrcchc von
irgend einem über die Grenze herüber
gekommenen Strolche verübt worden
ist, den die hiesige Polizei sicher niemals
in ihre Gewalt bekommen wird. Der
Alle wirb aber ans alle Fälle sehr er-
ircut sei. ie ; jenen. untou veitr.
dcr froh war, feine Braut jetzt bis zu
dem Laudbause ihrer Herrschait beglei
teil zu dürfen, da er nod, vieles auf dem
Herzen hakte, was cr bei diesem uüuu
meiiseiu. dem letzten ans lange Z.it hiu
an?, sagen wollte.
BuearoS schaute den Beide nach,
bis die naduic Biegung des Pfades f,e
feinen Blicken entzog.' mußte bei
fid, denken : Ter Bursche dort ist bes
ser daran wie ich. Er ist auch iu Bei
dadit gerathen und verhaftet gewesen,
aber das kümmert thu schon nicht mehr.
Die übrige Harzscharrer werbe ihn
aud, deswegen nicht schief ansehen, uub
fei Mädchen wird ihn nicht weniger
lieb habe, wahrcnb es mid, och viele
Muhe und Zeit kosten wird, um wieder
meinen früheren Platz in der Geseüfdiaft
einnehmen zu können wenn mir daö
überhaupt gelingt. Ich weite, wen
id morgen midi i einer der Gesell scha
ten der feinen Welt, in denen ich bisher
ein gern gesehener Gast war. zeigen
wollte, so würbe ich das Mißtrauen auf
allen Gesichter gewahre können. Wer
weiß -was aud) Bernadette sagen mag
wie mein Empfang in der Billa sein
wirb? Aber ick, muß hingehen, denn
sonst könnte Beatriz au mir irre wer
den, und ihr Bater glaube, daß id)
kein reines Gewisse hätte."
Er stieg wieder rüstig weiter empor,
das Pferd am Zügel hinter sid, herfüh
rcub. Dcr Weg wurde nod, steiler und
unbequemer, allein bald hatte Aurclio
die Hohe erreicht, und da er fid, ad?
der Kiefer, die ihm Pctcr gezeigt hatte,
leicht zu rech! finden konnte, so hatte cr
nach zehn Minuten weiteren WauderuS
die gesuchte Hütte glücklich entdeckt.
Bor der Thür der höchst primitiven
Wohnstättc faß der alte Eolan ans
einem Holzschemel, feine Pfeife rauchend.
Er war iu eine Art Mantel ans Schafs
pelz, nad) der Art dcr ngarschcii Bnn
das, gehüllt, das struppige Haar gab
ihm fast das Aussehen eines Wilden,
und sein weißer Bart reichte ihm bis auf
die Brust herab.
Er stand rafch auf, als er den Frein
den gewahrte, de er mit scharfen
Blicken, die unter den buschigen Brauen
hervorsilukelteii, mißtrauisch musterte.
Mau konnte fid) kaum darüber wun
der, daß daö Landvolk dcr Umgegend
ihn theils für einen Hexciimcister, theils
für ciiteit Bcrriicktcn ansah.
Gntcn Tag, Batcr Eolan," rief
ihm Aurclio entgegen. Ihr kennt mich
nicht wieder? Ich bin der Sohn von
LniS BiScaros. der"
Id) sehe cS," unterbrach ihn der
Altc. Tu bist ja seit, lebendiges Bild
niß aus jungen Jahrcn. Und was steht
Tir zu Dicustcn?"
Da id) einmal in die Gegend gc
kommen bitt, wollte id) End) dod) ie
grüßcn," erwiderte Anrclio, dcu daS
vertrauliche Tuzcn Seitens des Son
derlings beinahe aus dcr Fassung gc
bracht hätte. Id) würde aber Eure
Hütte schwerlich entdeckt haben, wenn
mir Peter, dem ich begegnete, nid)t den
Weg gezeigt hätte."
Pctcr?" wiederholte dcr Holzschar
rcr, dcn Kopf erhebend. Nicht wahr,
cr ist cin sd)öner Bursche geworden."
Und als der Maler bejahte, setzte cr
hinzu: Er gleicht seiner Mutter, die
und) verließ, nachdem sie mir ihn gc
gcbcn. Hätte id) ihn nicht gehabt, so
würbe id) cö nidst überlebt haben."
Nun, dcr Soh ist Euch j geblieben
und wirb End) nicht verlassen."
Wer weiß das! Er ist jung und
soll nidzt immer bei mir hocken, aber
wenn cr mid) and) vcrläßt, so wirb er
doch immer wieder kommen. Und weitn
id) cincS Tages den Anker lichte, mit die
letzte große Fahrt anzutreten, so wirb cr
wiebcr da scin, daö hat cr mir gc
schworen." Offenbar gedachte Pctcr also dod)
feiner Braut zu folgen, wenn sie mit
ihrer Herrschaft fortzog und dcr Alte
schien merkwürdigerweise mit diesem
Borhaben seines Sohnes ganz cinvcr
standen zu sein.
So, so cr will also fort von hier?"
fragte dcr Malcr.
Er kann thu, was cr will. Und
wcu ihn scin Herz nad) Barcelona
oder sonst wohin zieht, so soll cr gehen.
Ich werde ihm sogar dabci behilflich
sein, wcun and) alle meine Ersparnisse
darauf gehen sollten. Natürlich sam
melt man ja als Holzfcharrcr keine
üsdzätzc, abcr ba ich immer sehr sparsam
gelebt habe, so ist cs mir im Lause ber
Jahre gelungen, cin Stück Geld zu saut
nicnziibringen. Unb waö ich habe, bas
gehört meinem Peter, jetzt so gut, wie
nach meinem Tobe."
Ich weiß cs ja, daß cr Euch sehr
an'S Herz gcwachscn ist."
Ja, ich licbe meinen Jungen über
Alles. Es gibt nicht, gar nichts, was
ich nicht für ihn nnd für fein Glück zu
thun vermödzte!"
Dcr Alle war bei diesen Worten auf
gestanden und hatte feine von den Iah
reu gekrümmte Gestalt hod) aufgerich
tet. Aurclio mußte diesen seltsamen
GrciS bewundern, den die bis zur Lei
dcnsdiaft gesteigerte Batcrlicbc also zu
verjünge vermochte, und dcr selbst in
eine Trennung von dem Sohne, dcr
dod) sei Ein und Allcs war, willigte,
wcun diesen seine Liebe z Bernadette
in die Ferne trieb. Die Zosc war dcr
Meinung, Pctcr könne ihr nicht nad)
Barcelona folgen, ans dein einfachen
Grunde, weil cr nicht einmal das nöthige
Reisegeld habe. Sie hatte nicht daraus
gcrcchiict. daß der Altc sich ckwas cr
spart haben könne und das Geld seinem
Sohne zur Berfügung stellen werde.
Wer inod)t: c? aber Pctcr verdenken,
daß er den Plan gefaßt hatte, feiner
Braut selbst gegen deren Willen nach
zurcisc ? BisearoS würde e? ja an
seiner Stelle sid)crlich ebenso gemacht
habcn.
Es gibt keine Licbe ganz ohne Eifer
sucht, und Bernadette war so reizend,
daß cö wohl begreiflich war, wenn der
junge Harzscharrcr das Bedürfniß em
Pfand, in ihrer Nahe zu scin und nicht
auf dcm Laurenzbergc zurückzubleiben,
wenn sie so trcit fortzog. Doch was
kümmerte dc Malcr im Grunde bas
Brautpaar? Auch ber alte Eoluu
brachte ih aus den eigentlichen Zweck
feines Besuches zurück, indem cr hinzu
fügte :
Dich mag id, auch leiden. Aber
wir habe jetzt genug über Peter ge
fprochen. Sage mir, was Du von nur
willst."
Der Malcr wußte nicht recht, wie er
uns das, was ihm zu wissen am Heizen
,ug, ntenciieu cuu, crer rn vr-uu
enthob ihn dieser Beilegeubeil. indem
er gar nicht eist eine Aiituoll abwar,
tetc, sondern gleich l,iiizu,eytc : Id,
inochie wetten, faß Du wegen des
Mordes kommst, der neulich vor der
Billa Immergrün geidnlie ist."
Ihr habt cs einüben," enigegnetc
BisearoS lebhaft. Idi wuufd'tc viine
Meinung darüber zu erfahren. -
Niiii idi denke, faß der Polizeikom
missar von Arcadion cm Eicl ist. da cr
brave Leute flau der Beivrechcr vcr
folgt." En:ki standen aber wer l,ot las
Berbrcdien begangen?"
.Ja. wer? Bildest Tu Tis ei,
daß ich das wüßte ?"
Nein, den wenn das der Fall wäre,
so würdet Ihr bcn Elende:, längst dem
Gerichte überliefert haben."
Weshalb das ?" cnkgeg'.-.ele kalt
Baier Eolan. Id) bin nid't angestellt,
um hier im Wolfe die Polizei aue-zit-üben.
Dazu finb die Forsthutrr da.
die frcilich ihr Amt schlecht genug ver
walten." Das ist wahr. Sie haben es nicht
zu hindern vermocht, faß ei Bandit
lein Cpfer ans dem Hinterhalte nieder
schoß, und die Gendarmen verstehen ihre
Sadie nidit besser."
Natürlich nicht, Du und mein Pe
ter. Ihr könnt davon erzählen. Aber
der Richter hat End, Beide wieder frei'
gelassen. Petcr denkt sd)ou nicht mehr
au die dumme Gcfchichtc.nud id) rathe
Tir, cs ebenso zu mache."
Dabei ist doch ei Unterschied. Pe
ter ist bedingungslos freigegeben, ich
dagegen nur gegen eine Kaution, und
der schmähliche Bcrdacht bleibt auf mir
lasten, bis man den Thäler entdeckt hat.
Deswegen will id, nichl eher ruhen, als
bis das der Fall ist nnd'id) dad)te, daß
Ihr mir dabei helfen könntet."
Ich wie kommst Tu auf die Ber
niuthuug? Id) war nicht dabei, als
auf den feinen Herrn ans Barcelona
gcfd)ofscn wurde. Id) war hier in mci
er Hütte unb schlief wie cin Bar. AIS
bann am nächsten Tage die Gendarmen
kamen, um meinen Jungen zu holen,
hatte id) keine Ahnung davon, um waö
eö sich handelte und er ebenso wenig."
Aber hinterher habt Ihr dod) dar
über adigcdad)t, wer denn wohl jenen
Schuß abgefeuert habe koimc."
Mciucr Treu, ein I Id) wnßtc ja,
daß Peter cS nicht gewesen war, und das
genügte mir."
Wenn man Eure Soh nun im
Gefängniß behalten hätte, dann würdet
Ihr doch nad) dem wirtlid)e, Mörder
geforscht habcn."
Waö hätte daö wohl genutzt ich
würde ihn sdstvcrlich herausgebracht
haben !"
Ihr kennt aber den Wald doch besser
wie jeder Andere, nnb wißt Alles, was
sich darin ereignet."
Jd kenne aber nicht die Fremden,
welche Landhäuser im Walde miethen."
Meint Ihr, daß Einer von diesen
da Bcrbrechen begangen haben könne ?"
fragte BisearoS lebhaft.
Ich mödstc meine Hanb dafür iu'S
Feuer lcgcn, daß cS Keiner aus der
hiesigen Gcgcub gcwcscn ist. Die todten
keinen Mensthcn, mit ihm sein Gelb ab
zunehmen." Nein, bas glaube id auch nicht.
Biellcicht aber hanbelt cS sich um einen
Mord aus Rache oder auS Eifersucht."
Auch daS glaube id) nicht. Wenn hier
zn Lande Zwei ciuc folchc Sad)c mitein
ander auszumachen habcn, so gchcu sie
sich mit Stöcken oder mit Hapd)ots zu
Leibe. Sie hauen nicht gerade sauft,
das ist wahr, aber sie morden nicht.
Das hat Petcr and) dcm Richtcr zur
Antwort gegeben, dcr ihn beschuldigen
wollte. Lafucute Bcrnadcttcs wcizc
gctödt zu habcn."
Dcr Nichter hat dann auch ringe
scheu, daß jene Beschuldigung sich nicht
aufrecht erhalten ließ, und Euren Sohn
wieder in Freiheit gesetzt. Die Frage,
wer jenen Schuß abgefeuert hat, ist so
mit nod) immer eine offene."
Wenn Tu geglaubt hast, daß ich sie
beantwortn, konuc, so hast Du Dich
eben gcläuscht, mein Junge. Id) weiß
nicht darüber and will auch gar nichts
wissen. Ich glaube sogar, daß' ich, selbst
wenn ich was wüßte, cö doch nicht sagen
würbe."
Uub wcshalb nicht ?" murmelte BiS
caros betroffen.
Weil id) mid) niemals in anderer
Leute Angelegenheiten mische. Dcr
Fremde ist todt, das ist schlimm für ihn.
Ich habe ihn nicht gekannt und brauche
seinen Tod nicht zu rächen."
Aber ich muß den Thäter zu cnt
decken suchen, beim man hat mid) der
That angeklagt."
Tu haft Deine Unschuld bewiesen.
Was willst Tu mehr? Wem, Tn gc
schcibt bist, so gibst Du Dich bamit zu
frieden, anstatt einem Strolch nachzn
forschen, den Niemand gesehen hat, unb
ber zweifellos längst über alle Berge ist.
So mag er sid) dein, anderswo hänge
lassen !"
Glaubt Ihr denn nicht, daß einer
der Fremden, die als Badegäste hier
sind, oder die i dc zahlreichen Billcn
vor dcr Stadt wohnen, das Bcrbrechen
begangen haben könne?"
Davon habe ich nichts gesagt."
Ihr ließet cS abcr diirdchlieken, und
cS ist auch durchaus nicht unmöglich.
Lafnentc prahlte mir gegenüber damit,
daß cr einer verhcirathctcn Tarne dcn
Hos mache. Einem eifersüchtige Gat
ten wäre die That wohl zuzutrauen."
Ich habe abcr doch gehört, daß auch
das Geld gestohlen worden fei, baS Je
ncr in seiner Tasche hatte. Ein vor
nehmer Herr thut doch dergleichen nicht.
Wenn Tu aber burchaus meine pcrsön
liche Meinung über bcn Fall hören
willst, so mag cö gcfchehcn. Ich weiß
also, daß die Harzscharrer hier lauter
ehrliche Leute sind, aber ich weiß anch.
daß sich oft genug fremdes Gefindcl in
unseren Forsten uniherlreibt. ES ist ja
schon oft genug vorgekommen, daß man
Leute angefallen hat. Erst vor einer
Bicrtelstnnbc sah ich einen solchen
trvlch bort unten bnrch daS Gebüsch
schleichen" cr beutete dabei auf dcu
rückwärtigen Abhang dcS LanrenzbergeS
dcm cs fichcr nicht daraus ankommen
wird, irgcnd eine Unthat zu verüben,
wenn cr glaubt. cS ungestraft wagen zn
dürfen. Ein solcher Halunke ist es auch
gewesen, der Lasnenie niedergeschossen
'li!-d,:S ist meine Meinung."
(Fortsetzung solst.)
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