Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, November 30, 1893, Image 10

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    wer ist ohne Schuld ?
Skiik I!' ud,lt C l 4 n.
Die bkndschatten leiteten sich
Wrt Stromgebiet der Weichsel.
Ta ar betn und schwül tweska.
über
Der
Die
WW,hrr-n Reldarikit athmeten er
Wckfcrt auf. all der Sonnivball hinter
ttac fc.nlaftif OfÄOllttC Wolkmvaar,
ntn Ränder fein rpurlicht noch mit
Idgl, ersah, untertaucht. Der
Rtsorinaend bendid kühlte nicht
wmr ki h,iim braunen Geftchtn der
tanhlrutt fnnbern au 4 dal arte, leicht
zeröthete wn Reisende, die der utscher
ht Grafen pon Lall im zweisxäanrgen
Zagdmag n derl,en-yafi'a '
mrhnlt Kait, um fi dem Schloß dieses
rs-nkk,K umführen. Die
ja! Dame trug dal eaganschließend
Kid der rankenpflegnwne. Aus
einer mehrfiündigen eisenbahnfahrt hatte
JU stark unter eer H'ye ve ,'
tage gelitten, des sie jetzt die flackern.
I Windstöße all eine rechte Erquickung
xsoud. Diel Wohlbehagen kieigert
ch och, all bei einer Biegung bei
Srmes der von zwei schlanke, leicht
-fthiaen Braunen gezogene Wagen in den
HftSmmigen Eichenwald einlenkte, 0
-k seichten Abendschatten sich vertieften
fc eine ohlthuende Kühle herrschte.
Hier nestelt sie dal enge Kleid über
bar ruft auf, athmete tief und lehnte
ch ann in die Ecke del Wagml. Eine
födU liefe sie die Baume gedankenlol
u ihrem Auge vorübergleiten, dann
schieß sie die Lider und gab sich Träume.
hin.
Sie hatte sich während del ganzen
tag! in einer seltsame Erregung be
fanden. In einem Krankenhause, uo
ft ihren Samariterdienft begonnen, ar
am Morgen ein Telegramm eingelaufen,
elches ein Pflegerin snr den Grafen
Laka verlangte. Die Oberin kam in
Verlegenheit, wen sie senden solle. Die
tere und in der Krankenpflege bewähr
Je Schwestern waren theils im eigenen
Haus, theill in der Stadt mit wichtigen
Aufgaben betraut; el blieben ihr nur
arei Roiizen, die sie zur Noth hätte nt.
ehren können. Diesen theilte sie den
Wortlaut del Telegramm! mit und
Misst daran die Frage, wer von ihnen
die Sendung zu de schwerkranken Gra,
fr überaehmen wolle. Warum sie
Hilma Weber, die jüngste unter allen,
sosirt mit einem entschiedenen: Bitte,
fdn Sie mich I geantwortet hatte, war
ihr setzt selber nicht klar. Der Name
Lalka hatte etwas in ihrem Herzen ge-
-eckt, dal sie längst überwunden zu haben
wähnte: die Erinnerung a i h n. Seine
Mutter war ine Lalka dal hatte
Hilma zufällig erfahren, all sie inel
Tag in seinem Album das Bild einer
Uten Frau betrachtete, deren fein durch
getftigte Züge ihr Jatereff rweckt
hatten. Damall bemerkte er mit einem
on Lieb und Wehmuth durchbebten
Tan: Dal war meine Motter, Htlma,
an der mein ganze! Herz hing und für
feren Verlust Du mir Ersatz bieten
falfi Dann hatt er sie geküßt
wab ! durchschauerte sie och, jfcS
Augenblicke! gedenkend. Sie sah ihn
-der vor ihrem geistigen Auge stehen
den jugendfrischen Offizier, Fritz
Hellborn, der so rosige Hoffnungen in
ihr Seele geweckt und sie dann so
am?cu enttäuscht alte
.ffi ii da! ahaungsvoll Gefühl,
"tofj die übernommene Sendung entschei-
f dend werden könne für ihr Leben, oder
tmc die rasche Bewegung del Wagens,
eich sie zur Rückschau leitete die
Keifende versank in jenen träumerischen
Zftand, in welchem Bilder der Vergam
aheit verschwommen, wie von einem
Helftvr umhüllt, an uns vorüberglei
tea. Dal rebenumsvonnene Haul in
der kleinen Stadt am Main sah sie wie
der, in dem sie ihre Kindheit fröhlich
verlebt hatte, dann tauchten, umspielt
v, den Klängen der Musik, die blauen
Dragoner auf, die zu den Herbftübunge
gelvamen waren. All die Reihen sich
iösteu und die Reiter ihr Quartiere
suchten, kam er, Fritz Hellborn, gerade
auf ihr Haul zugeritten, und sie meinte,
nie eine schöneren Mann gesehen zn
haben all diesen blonden Recken in der
Hauen Uniform, der seinen schaumbedeck
im Rappen kurz vor ihrem Fenster
qrirte und ihr die Frage zurief: Wohnt
hier der Baumeister Weder?' Und sie
ah ihn wieder vor sich, wie sie ihm den
Willkommentrunk kredenzte und wie seine
Lugen sie anglänzten, all wolle er den
mSen Römer auf ihr Wohl leeren. Sie
Zech thu wieder vor sich, als er sie auf der
Krrchmeih zum Tanze führte und ihr dann
auf dem Heimweg zwischen zwei schatti,
gen Linden erklärte, daß er sie liebe. O,
weiche wonnig Zeit folgte jener Stunde,
ta der sie mit innerem Jubel, aber zit
rerud vor Scham und Seligkeit, seme
frigen küsse geduldet. . . . Und dann
der Abschied I Beim Morgengrauen
hatte sie sich Lebewohl gesagt, und all
dal Regiment unter den brausenden
Wann einer kriegerischen Musik durch
"k Gaff zog, konnte sie seine Gestalt
sHtft mehr Tennen vor all' den strömen
kt Thränen.... kaum ein Jahr war
rgemge, da wußte sie, das; die Liebe,
welche sie für den kern und Inhalt ihre
Seien! gehalten, ihm nur eine Episode
gewesen war in der abwechselungsreichen
Sefchichte seine Leben. Er hatte fl:
gewühlt, wie man die duftige Rose
aylt, i war der von er Liebe er
griffen worden wie von einem verzehren
den Feuer Noch ein Jahr war in'
Land gegangen, da hörte sie, Fritz Hell
born hab den Dienst quittirt und die
Besitzerin einer großen Herrschast an der
polnischen Grenze geh:ira!het. Das
siel wie ein Rauhfro'Z auf ihr junges
Leben: sie glaubte verzweifeln zu müssen
und erließ die Heimalh mit dem festen
Entschluß, ihr Leben der Eharital zu
weihe. El war ei harter, dornig
Weg, den Hilma bettat, denn ih?em
Lebe war die Daseinlsreud, die
Luft am Heitern und Schöne an
gebore; dazu kam in Abscheu vor
allen Gebreche. Si litt zu sehr
mit den Leidenden, m eine gute P?e
anin sein zu können. Aber die
Oberin hatte ihr ermuthiaend gesagt,
daß die Gewöhnung ihre empfindsame
Natur abhärte werde, und sie war seas
zend weiter geschritten auf dem dornigen
Psad der Pflicht. Und i rastloser, pfer.
muthiaer Arbeit schloß sich auch die
Wunde, welche sein Treubruch ihr ge
schlagen, und unr zuweilen in einsamer
Stunde, so wie jetzt, schwebt sein Bild
C ihr.
.Da liegt dal Schloß!'
Dieser Zuruf del Ku:scherl entriß
Hilma ihren Träumereien. Eben verließ
der Waqen den Wald und si erkannte
auf einer Anhöhe die schattenhaften Um
risse eine! gewaltigen Schloßbaue!. Die
Erscheinung war jäh ausgetaucht und
dann wieder im Dunkel erronnen. Die
Blicke um Himmel erbebend, bemerite
sie zu ihrer Ueberraschuna. daß Wolken,
über die nur on Zeit zu Zeit der grelle
Schein del Wetterleuchte! hinflog, ihn
verfinsterten. Ein Gewitter war im
Anzug.
!w der nächsten Stunde fuhr der
Wagen raffelnd über den Schloßhos' ein
Mut kläffender Hund begrüßte die
Reisende beim Aolfteige, die ei Peit.
schenknall del Kutscherl verscheuchte,
dann sah sie beim ferne Aufzucken del
Blitz in verwittert Schloß faffad
und würd gleich darauf on emer g
schmätzigtn altkn Wirthschafttrin unter
dem mächtigen Portal mit den Worte
empfangen: .Gott sei Dank, mein traut
ftel Fräoleiuchm, daß st da ftnd l er
Kreisarzt wartet schon 'ne halb Stund
um Ihnen die nöthige Jnftrukschon zu
geben.'
Hilma suhlt nq von oer $io ver
Alte ergriffen und über dunkl Trp
xen, lange Korridore und Gänge gli
tet, die sie tastend und stolpernv euren
maß, wobei die Führerin anzunehmen
schien, daß ihr Anweisungen mehr Licht
über den Weg verbreiteten all eine
Lampe. Endlich wurde eine Thür auf
gestoßen und Hilma sah ein weile ml!
gediegener Pracht ausgestattete! Schlaf-
zimmer vor sich, an deffen rechter Sehe
Neb ein mit seweaem Batvachin uver-
spannte Bett erhob. Die auf dem
Nachttischchen beim Kopfend stehende
Lampe warf ihren Schein auf da! Ge
ficht ine! Minnel. bei deffen Anblick sie
ein Schauder überflog. Sie glaubt dal
durch schrecklich Leide verwüstete Ant,
lib eine! Todten vor sich zu sehen.
Bevor sie sich noch recht von ihrem
Erickrtcken erbolt batte. löste sich eine
robuste untersetzte MZnaergeftalt aul
dem Salbdunkel einer Fensternische. E
war der Ar,t. der durch die Scheiben der
Balconthüre hindurch den Rachlhimmel
bettachtet hatte und jetzt rm barschen Ton
ausrief: ,Ra endlich, dal hat verteufelt
lange gedauert!'
All öilma ihn verwundert ansah,
fahr er fort: .Sie sind doch die bestellte
Pfleaerm?'
Ja, wein Herr,'
.Gut. ich werde Ihnen gleich sagen,
was Sie zu thun haben, ich vrn näm
lich der Doktor. Weißhanvtin, sag'
kZe dem Wickel, er solle ja nicht aus-
spannen. Ich muß nach der Stadt zu
rück und möcht nicht vom Gemitter über
fall wrdn.
,Glich, Herr Doktor.'
.Bring' Sie aber 'ne Lampe mit.
Ich hab' nicht Lust, mir auf den Trep
pen den Hall zu brechen. Verftan,
den?'
.Ja. Herr Kreisarzt.'-
Die AU ntfernt sich, um den Auf.
trag auszuführen und der Arzt sagte,
ohne skine laute Stimme ,u dämpfen,
zu Hilma: .Wal nun die BerhaltungS-
mabreaeln betrifft, so sind tu sehr ein
fach. Der kranr va, oem iq vurco
-----. - . . -...
eine MorphiumEivspriung eine kurze
Erlösung von seinen Qualen verschafft
habe, wird nach zehn oder zwanzig Mr.
nuten au! der Lethargie ermaqen. Wenn
er dann früher oder später wieder zu
jammern und zu dcliriren ansängt, müs
sen Si ihm durch in neue Injektion
den Schlaf wiedergeben. Sie verstehen
doch mit dem kleinen Instrument' er
deutete auf die Morphiumspritze
umzugehen?'
.Ja, Herr Doktor. Und die Arze-
neten?'
.Können Sie zum Fenster hrnaul.
werfen. An dem da' er deutele aus
den schmerathmenden Patienten .ist
Hopfen und Malz verloren. Tode,
kandidatl unjere ganz AUsgaoe ve-
steht darin, ihm die Qualen deö Ster
den! nach Wcöattqreü zu eriparen.
Morgen oder übermorgen ist er drüben
im Jenseit!. So, da! ist Alle!, wa!
ich Ihnen zu sage habe.' Der Dok
tor borcbte nach der Balkonthüre hin.
Da draußen donnert'! scho. Wo
bleibt denn die Gavl, die Weißhaup
tin?' Der Ungeduldige schritt zur Thüre,
riß sie auf und all er am Ende de! Kor
ridorl einen Lichtschein bemerkt, rief er
Hilma ein Gottbefohlen zu und erlte mit
volternden Schritten den Gang hinunter.
Das Mädchen legt feine Reisetasche
in eine Ecke des Zimmerl und nahm die
Haube ab. Es war recht schwül im
Zimmer. All Hilma bald daraus da
Rasseln de! abfahrenden Wagen hörte,
überkam sie ein Gefühl der Erleichte,
rung. Der brutale Ton d:l Arztes
hatte ihr gründlich mißfallen, denn sie
hegte bei des Doctor! rücksichtslosen Er
klörungen betreffs del Patienten die
Furcht dieser könne trotzdem er an
scheinend bewußtlos war doch die
Worte vernehmen. Sie erwartete, daß
die alte Wirthschafte! in nach der Abfahrt
des Arzte zu ihr zurückkehren werde,.
allein diel geschah nicht. S setzte sich
Hilma zuletzt an dal Bett des ranken
und während draußen heftige Windstöße
gegen die Fester pochte und der Donner
heftiger grollte, glitten ihr Blicke von
dem wachsgelben Gesicht de! Grase zu
einem Brldniß hinüber, da! i Leben!
eröke eine Kavalier i der kleidsame
Tracht de! Oberjägermeifter! darstellte.
Ob die! Gemälde wohl einen Grasen
Lalka darstellte? Hilma stellte sich diese
Frage, weil es ihr schien, all hätten die
iigqe de! blühenden, in oller Manne!
schönheit prangende Oberjägermeifter!
auf dem Bilde eine leise Aehnlichkeit mit
dem Sterbenden. Hier wie dort die
breite, gewölbte Stirn, die seinmodellirt
Rase, der sinnliche Mund und da! ener
aische Kinn, aber der Mann i Bilde sah
N an mit stolz und ftegelgewiß Dltain.
dm Auge, seine Stirn umgab volle!,
wellige! Blondhaar, sein Backen waren
gebräunt und geröthet, sein Schnurrbart
aufgewirbelt und in der Haltung prägte
sich dal Bewußtsein aul, daß er in die
Welt kommen sei, um zu genießen. Der
Sterbend aber sah kläglich aul. Die
spärliche Ueberrft de! Haupthaare!
umgaben in zottigen Strähnen den mäch
tigen Schädel, der in seiner Elfenbein
färbe und durch di tiefliegenden, einge
sunkenen Augen an einen Todtenschädel
gemahnte, dre magern Wangen waren
mit Bartstoppel bedeckt, der Schnurr
bart hin in de halbgeöffneten Mund
und am dürren Halse sah ma di Mul
kelftränge unter der welken Haut. Rein,
sagte sich Hilma in Gedanken, de Ver
gleich zwischen dem Kranke nd dem
Porträt abschließend, dies Ruine eine!
Körper! hat nicht! mit dem Oberjäger
meist im Bild gemeinsam.
Nach einiger Heit zuckte er Blitz durch
die Nacht und I hallten so mächtige
Donnerschläge durch di Luft, daß Hilma
entsetzt auffuhr. Dal Gemitter stand
über den Schloß und feine erste furcht
bare Entladung ließ denen Mauern er-
beben. Und e! schien fast, all könne der
Donnerhall Tobte erwecken, denn der
Kranke riß plötzlich wett die Augen auf
und starrte die entsetzte Wärterin ver,
ständnißlo! an. Da! dauerte eine Mi
nute, dann erhob er mühsam den Ober
körper, schob die Bettdecke zur Seite und
entstieg de Bett.
Hilma stieß einen leise Schrei aus,
den der kranke sah in dem langen
Nachthemd völlig gespenstisch aul. Sie
machte eine Bewegung, um ihn ruf das
Lager zurückzuführen, er aber schob sie
mit dem knöchernen Arm zur Seit und
ging wankenden Schritts, irre Worte
murmelnd, auf die Thüre zu. Dal
Mädchen hatte noch so viel Besinnung
behalten, da el zur Thur springen und
sich vor dieser in abwehrender Haltung
aufstellen konnte. Der krank Graf
stieß wie ein Nachtwandler ans da! Hin
deraiß und kehrte um. I der Mitte
des Raume! hielt er an. preßte die
magern Finger gegen di Schläfe und
sah sich seufzend um wie ein Berirrter,
der nicht zum Ziel gelange kann.
Wieder erschütterte Blitz und Donner
schlag die Luft, daß die Fmster klirrten.
Jetzt mit einem Male schien es, all hab
die gemitterschwangere Atmosphäre etwa!
von ihrer Elektrimat dem malt chleiozen
den Blut del Kranken mitgetheilt, den
r erhob di Arme auf und rief in
heiserem Ton: .Wer donnert da, bevor
ich das Signal gegebm?'
I da! Tose de! Gewittersturmes
hinein warf der vom Fieber geschüttelte
Mann mit bebende Lippen wirre Re
den, eiferte gegen unsichtbar Gestalte,
haderte mit feinem Schicksale, antwortete
auf di Dvnnkrschläg mit furchtbaren
Flüchen und stürzt plötzlich auf die Bal
konthstr lol, die er mit einem Griff
aufrch.
Hilma war dem Gebahren del Grafen
mit wachsendem Eatsetzen gefolgt, seine
milden Geberden und wüsten Reden hat,
ten ihr einen Schauder ach dem andern
über den Rücken gejagt. Lange ar sie
unfähig, ein Bewegung zu machen, jetzt
aber, da von dem geöffneten Fenster her
ein kalter Windstoß durch da! Zimmer
fuhr, begriff sie daß der Graf im Fieber
ahn über die Balluftrade del Balkon!
fallen und in der Tiefe zerschmettern
könne. Rasch sprang sie ihm nach und
riß ihn in'l Zimmer zurück.
Kaum war die! geschehen, so fegte ein
neu'r Windstoß, welcher Hagelkörner mit
sich führte, durch'! Zimmer, und zwar
mit solcher Gemalt, daß er die Lampe
verlöschte. Da! junge Mädchen war
plötzlich mit inm Käsenden im dunklen
Raum allein, dessen Balkonthüre zu
schließe sie sich vergeblich bemühte. In
ihrer Todelangft rief sie um Hilfe, aber
ihre Rufe wurden vom entfesselten Sturm
der Element verschlungen. Der krank
irrt wieder redend und geftikulirend im
Zimmer umher. Plötzlich erhellte in
Blitz den Raum und de! Grafen Blicke
siele auf Hilma'! geifterdleiches Ge
ficht.
Von neuem drang er aus sie ein und
schrie: .Eine Ratte, di noch nicht mein
Schiff verlaffeu I Warte, Dich will ich
erjagen. Ich kenne Dich, Du bist vom
Geschlecht der Balletratten, die ich zu
Dutzenden mit Champagner getränkt und
mit Pralines gefüttert habe jahrelang.
Ei, Du haft Dich in ein Nonne verkler
del, Schätzchen. zum Karneval? Ja, dies
ist der Kehrau des Bacchanal, tanz'
ihn mit mir, denn dal Narrenhaus der
LaSkaö '
Weiler hörte Hilma nichts wehr von
den wirren Reden de Rasenden, der sie
tastend suchte und zuletzt an sich z reißen
versuchte. In dem Augenblick, wo sie
sich von seinen Händen ergriffen fühlte.
nahm sie all' ihre Kraft zusammen und
stieß ihn weit von sich. An allen Glic,
der bebend, entfloh sie durch die nach
dem Korridor sührende Thüre.
Draußen herrschte Finsterniß und als
sie aus' Gerathemohl vorwärts eilte,
fiel sie über drei Stufen. Mit einem
Schreckenlrif raffte sie sich aus und
tajleie sich an der Wind hin, wobei sie
von Zeit zu Zeit de Namen der Wirth,
schafleriu in'! Dankel hineinschrie. kein
Laut gib Antwort und sie halte da! er
drückende Gefühl, sich i einem grau
flqen aatrnib la befinden. Nicht er
Lichtschimmer rhelll mehr die Nacht
denn de elektrische Entladungen ar
i aolkknbruchartiger Regen gefolgt,
Eben ar Hilma in Trepp hinabge
stolpert, all ihre tasteudeaHände auf einen
gensterriegel fließen. (1 gelang ihr
da! Fenster zu öffnen nd sie schrie nun
mit dem letzte Aufgebot ihrer Lunge um
Hilfe. Dal Geheul der Hunde schallte
all Antwort vom Hose heraus. Gleich
darauf aber, während sie mit laut pochen
dem Herze i die Nacht hinau! horchte,
vernahm sie de Husschlag emel Pferde
da! vou de Hunde mit einem wüihen
den Gekläff degrüßt wurde. I diesen
Lärm hinein schallten dre drohenden Zu
rufe einer Männerstimme, dannPeitschen
knallen und Pochen gegen die Läden und
zuletzt in kreische, da! au! dem Munde
der Wirthschaft! tu komme schien
All endlich in der Tief da! Hondegebell
verstummt und Hilma schwere dritte,
sowie den Ausruf: .Gott steh' mir bet.
dn unge Hnr l' im Innern des ischlo
sei zu vnnehme glaubte, rief sie nach
Licht.
Dem Ruf folgte eine kurze Strlle,
dann wurden rasche 'schritte und da!
Geräusch on Stimmen auf dem Gang
nehmbar. Plötzlich tauchten zwei
Gestalte aus: ein Mann, dessen Gesicht
vom nasse Schlapphut und hohm Man,
telkraaen aan, vndeckt war. und die
Wirthschasinin, welche dem rasch Voran,
schreitenden mit einer Lampe in den zit,
ternden Händen solgte. Di Wirth
schatttrin irua. all der Fremde bneits
an Hilma. die och im Dunkeln stand,
vorübergeschritten war, was geschehen sei
uud da! Madchen antwortete mir Dato
erstickter Stimme, daß der krank im
FteberparoxiSmnö die Balkonthüre auf.
atfltn bade, woraus die ramxe vom
Sturmwind vnlo cht worsen sei.
Der Fremd schi im Schlöffe bekannt
zu sein, deun er gmg eilig aus vas
Kranknulmmn z und die detden Frauen
hatten Mühe, ihm zu folgen. AIS sie
einttaten, faßte jenn bereits den Gra
sen und legte ihn auf's Bett niedn.
öilma schloß eilig die Balkonthür,.
während ftran Weißhauxt mit einem
Ausruf des Bedauern! die brennende
Lampe mit d erloschenen tauschte.
AIS Hilma sich dem Krankenbette wieder
zuwandt, warf d Fremde eben Hut
und Mantel von sich, d Schein dn
Lampe siel auf sin Gesicht und ihr
riefclt in Schau durch'! Blut vor
ihr stand Frid Hellborn. AIS si mit
einem halbnfttckten AaSruf ve! Er,
schrecken! nach in Stütz tastete, fiel
fei Blick auf die Wankend und au ein
Aufschrei de! Staune! kam ihr Name
vo semen Lippen.
Eiue Minute standen sie beide wie
e: starrt, wortlol einander gegenüber,
jeder sucht in der Seele del andern zu
lese, barm lenkte ei röchelnder Ton
ihre Blick auf den Kranken. Dem Fie.
berfall schien ein tiefe Erschöpfung ge
folgt z sein, da! letzte Aufflackern der
Lebenbflamme war vorüber, der Leidende
sank m rntn Zustand dl Hindam
mernl. Nur die Brust hob uud senkte
sich von der ungewöhnlichen Anstrengung
und das A!hmen gmg zeitweise in em
Röcheln über.
Fritz Hellborn sagte der Alten, daß
man chrer Dienste nicht mehr bedürfe;
diese zündete die loschen Lampe wieder
an und verließ da ranrenzirmn
Hilma, dn die Kniee zitterten, ließ sich
aus inen Seffel beim Rachitisch nieder
und faltet di Hände im Schooß.
Sellbor war d Wirthschafterin bi!
inr Thür folgt, jetzt wandte er sich
rasch um. ttat vor da! Mädchen hin und
sagte: .Welch' ei Wiednseheu l'
Und wie em tet el ( klang es von
ihren Lippen: .Welch' ein Wiedersehen!'
Wie komm re tu diese rages
fragte n nach einer Weile m rauhem
Ton.
Sie berichtete mit ihr weichklingen-
den, vo Thränen leicht umflorten
Stimme die schauerlichen Erlebnisse del
Tag.
Er ging, wshrend fle sprach, aus dem
weichen Teppich zur Balkonthüre und
blickte in die Nacht hinaus. El fte
geendet, wandt n sich um, schritt im
Zimmer auf und niedn und sagte im
Tone tieser Entrüstung: .Und so wollte
eS ein tückischer Zufall, daß mnn Tel
gramm gerade Sie, dre Netne, an va
Lager diese Elenden rief, der zum Ab
schäum dn Menschheit gehört. Ja,
zum Abschanm' wiederhol er, als
sie ihn mit ihren sanfte Rehaugen oer
wundert ansah, und feine Augen vlttzten
im Zorn, seine Stimme schwoll mächtig
a: .Dies Graf Laska, der Brud
mewn theuren, unvergeßlichen Mutter,
gehört zu je: rücksichtslosen Egoisten,
die keinen ander Willen gelten lassen
al den Ihrigen, die unter den können
tionellen Sühnen HöflichkeilSfermen die
Rohheit ihrer Gesinnung verbergen, die
alle! niedntreten, was sich ihren Begier
den und Leidenschaften in den Weg stellt,
die alle Rechte für sich in Anspruch neh
men, ohne je eine Pflicht zu füllen '
Sie spreche von einem Wtnoenden,
wagte Hilma schüchtern einzuwenden.
Mag n eteno kre . r vcriqiucrle
den Rest de häßlichen Wort, als fein
Bl ck auf öilma' blaNeg töeiicht und
ernsten Augen fiel. ,O, wenn Sie
müßten, was dieser Mann seiner leib
lichen Schmestn angethan hat! Weil sie
ihrem Hnzen zu solgen wagte und ihr
LooS mit einem bürgerlichen GutSinspek
tor verband, kränkte, schmähte und ver.
folgte er fie und betrog sie um die Hälfte
ihre Vermögens. Und mich? Nun, mich
wußte dieser edle Onkel nach dem Tode
meiner Eiter zu umgarnen und zum
schlimmste Fehltritt meines Lebesl zu
verleite. Daß ich in Frau meine
Hand reichte, die mich während zweier
Jchre alle Gefühle tn Schmach, der De
müihizung und de! Ekel durchkosten
lieh und die ich e,dlich mit großen Opfern
abschütteln mugte, nur um meine Man
veswürde nicht ganz einzubüßen, dal
war sein Werk. O. wie ich ihn hasse
de Kuppler!'
Er blieb vor dem Bes. stehen und sein
flammend Blick siel aus dal Antlitz del
Röchelnden. Vielleicht waren die Hirten
Worte tn deffen umnachtete Seele ge
drungen, wie zmeilen ein Lichtstrahl da!
Dunkel eine! Kerker bis in die Tiefe
durchrinnt. Dn Stnbevdk bewegte nach
einer Weile mühsam die Lippe und
flüstnte, ohne die Augen z öffnen: .Wer
ist ohne Schuld?'
Fritz Hellborn trat bleichend zurück;
sein Zorn rauchte und einem Gefühl
d Beschämungnachgebend, ließ er fich
im dunkelsten Winkel de! Gemach! nie,
dn. Wn ist ohne Schuld? Diese
Frage schnitt ihm in die Seele, sie schien
ihm au! inn andu Welt zu kommen.
Scheu und verstohlen schielt er nach
Hilma hiuüb. Der mild Schein der
Lampe siel auf ihr Gesicht und wob gol
digc Reflex inihr glänzend , roth
braune! Haar, da! der Cturm zum Theil
in lockige Strähne aufgelöst hatte. Die
Rose der Jugend, welche ordnn auf
Ihre Wangen geblüht, waren ver
blichen, ab el lag noch derselbe Liebreiz
über den edlen Züge, nd die von
langen Wimpnn beschatteten Augen be
saßen noch den frühnen Glanz, den
warme Blick, mit dem sie ihn vor vier
Jahren angeschaut hatte. Still sah
sie da und schaute theilnehmend auf den
Leidenden. Und Fritz Hellborn fragte
sich, wie viel schwere innere Kämpfe die!
ein! so lebensfrohe Mädchen durchge
macht habe, bevor e sich entschlossen,
allen Weltsreuden zu entsage und iu den
Dunst der Krankenpflege zu treten. Ob
sein Treubruch sie dazu getrieben? Er
wandte sich im Geiste zurück zu der kur
zen ab schönen Zeit, die an ihrer
Seit verlebt hatt und di Erinnerung
beschwor Aulsprüche und Vorgänge h,
aus, die ihm mit aller Klarheit bewiesen,
daß Hilma in dieser ersten Liebe ihr
Schickjal gesehen. Ja, e fiel ihm sogar
d Schlußsatz ihre Briefe wieder ein.
d da lautete: .Wesn ich Dich verlieren
sollt. Fritz, so gäbe für mich k!n
Glück und keine Freude mehr, denn mein
Leben wurzelt in dieser Liebe.' Der
Brief hatte damals einen wehmüthigen
Nachhall t seinem Herzen zurückgelassen.
den n mit dem leichtfertigen Wort zu
entschuldigen suchte: Ah, bah, sie wird
darüb wegkomme, sobald der Nächste
aus dn ildfläche scheint. Nun be
wie ihm das dunkle Kleid der Diako
ntssin, daß sie nicht darüber weggekom,
mm war.
.Hilma,' sagte er mit zitternden Lip-
pc, ,wa m all Wett Yak vrch in
ospitat getrieben '
Sie wandte langsam den oxs nach
der halbdunkken Ecke, woher die Frage
kam und öffnet den Wand dann aber
biß fie sich auf die Lixxe. schloß di
Augen und schmieg.
.War s mein .reudruch, sag 8?'
St rröthet bi! in die Schläfe hin-
em und jentte ven oxs, allein sie ant,
wertet nicht.
Jetzt sprang er aus nd trat dicht vor
sie hin. .Htlma!' Seme Stimme
klang heiser vor Erregung. .Ich n,
kenne eben zu meinem Entsetze, daß
meine Schuld mindestens ebenso groß ist,
wie die del Sterbenden. Der Mann,
dessen getreu, Abbild Du hier siehst
er deutete auf das Oelgemälde war
vom Schicksal mit all GlückSgütnn
überschüttet worden und hat sie alle
schnöde vergeudet, allein S ist fraglich,
ob S jemals an einem Fraumhnzen so
gefrevelt, wie ich an dem Deinen. Aber
Liebste' hin hielt seine Stimme
jenen weichen Klang, der die Aufhor
chende an die Tage ihre LiebeöfrühIingS
innnte .ich habe etwas zu meiner
Entschuldigung zu sagen. Sieh', mein
orneSauSbruch am Bett dieses Sterben-
de muß Dir barbarisch erschienen sein '
.Er hat mir Furcht etngenöfzt. '
.Nun. in diese Erregung hatte mich
unser unerwartete Wiedersehen versetzt.
Ich bin nicht mitleidslos. Als mir, der
ich drei Meilen von hier em kleines Gut
bewirthschafte, durch den Doctor mitgk'
theilt wurde, mein Onkel läge im Ster
be und sei von allen lassen worden,
die sich an die Fersen des Verschwenders
geheftet hätten, da kam ich sofort hierher
nicht um der Erbschaft willen, denn
LaLka's Gter sind dnart mit Schulden
belastet, daß es sehr fraglich ist, ob ich
diese Hiotnlassenschaft übernehmen werde
sondern weil ich mir sagte: D Bru
der Dein Mutter darf, trotz allem was
Dir zugefügt, nicht ganz hülflos
enden. Als ich aber heule Abend Dich
hin traf, war eS mir, als trete die Bn
körpnung meines Gewissen vor mich
hin und mahne mich a meine Schuld.
Diese hast Du verlassen, schrie e in
mk, Du ließest Dich durch den Ver.
führer da in die Sümpfe locken! Wie
ander hätte fich Dein Leben doch nein,
nein, ich will nicht wieder heftig werden"
lenkte er ein, ais tjuma mir einem
flehenden Blick aus den sterbenden
deutete ich weiß ja jetzt, daß meine
ckiuld aröker ist. als die seine, denn er
kannte Dich nicht, ich aber halte Dich an
meinem Herzen gehalten, ich hatte von
diesen Lippen beseligende LiebeSgeftänd
nikle vernommen, mich halten diese freien-
vollen Augen so angeblickt, baß mir das
Herz gezittert und das alles konnte ich
eraeiien. konnte Neigung und Eriniik-
rung in mir hinabdrücken und necb der
Giftfrucht haschen-c ich Thor, ich Narr
ich-'
Ein tiefe toiznen nieroraco ven
eidenschaftlichen Ergug des Reuigen.
Hilma beugte sich mit einem leisen Aus.
schrei übn den Kranken, dann sagte sie
nach einer bangen Minute: .Gras LaSka
ist todt. Mag s:t ihm vngeben, wie
ich ihm ergeben habe'.
Fritz Hellborn stand eine Weile er;
schütlnt da. Das Antlitz de, Todten
war so mild, so friedlich geworden, all
habe nie ein bösn G.'dank hink seiner
Stirn gewohnt. Fritz seufzte tief aus.
dann wandt n sich ;u Hilma und sah sie
mit Augen an, in denen Thränen schim
mertcv. .Liebste, Du hast dem Todten
vngebeu, kannst Du mir. dem Lebenden,
all' da Hnzeleid onzeih?n. da n Dir
angethan?'
Durch ihr Herz wogten langoerlMltene
Schmnzen und ein berauschend! Glück;
gefühl. S wollt antworte, ab die
hnoorquellevden Thränen stickten jeden
Laut. Da faßte er sie in seine Arme
und schrie halb schluchzend, halb jauch,
zend:. Hilma, mein Her,, mein Alle.
Du haft vergeben, Du bist mein! O, sei
gesegnet, fei gesegnet dafür.'
Er ttug sie vom Sterbebett weg, riß
die Balkonthüre af und trat mit ihr
in'! Freie. Der Cturm war vorüber,
die Sterne am Firmament bleichten.
Im Often färbte ein rother Streifen den
Horizont. .Sieh', arme Dulderin, der
Morgen graut. Jetzt bricht auch für uo!
ein nenn Tag an und er soll schön und
sonnig wnden, denn Du haft mich nt
lastet von einer schweren Schuld.'
Sie erschauerte un'er Hellborn'! Kuß
und erwiderte dann lächelnd: .Iu die
Sonne geht wieder aus.
Die Uederreste de hingerichtet,
französisch önigspaare.
Nach Wiederaufrichtung des König
thun:! in Frankreich beschäftigte man
sich in Pari! eifrig mit der Aufsuchung
der irdischen Ueberrefle del unglückliche
KönigSpaareö Louis XVI. und Mar
Antoinette. Man wußte nur, daß eS im
Madeleine-Zriedhofe bestattet morden
war. Mit den Nachforschungen wurde
im Frühjahre 1814 begonnen, und d
,Mon.' veröffentlichte fünf Zeugenaul
sagen, die am ZI. Mai genannten Jahre!
durch den kanzln von Frankreich zu?
Erhebung del wahren BegrSbnißorteS
Ludmig! XVI. und seiner Gemahlin
ausgenommen wurden. Am 13. und 19.
Januar 1819 endlich ging man daran,
die Gebeine auf dem Madeleine-Fried-Hofe
in Gegenwart de! Ksnzlers und
einer Kommission in feierlicher Weite
auSzugraben. .Der Körper dn Kö-
vigin,' berichtet d .Moniteur', wurde
zunst gefunden; er befand sich besser r
halten, all man erwarte durft. Der
Kopf war noch erkennbar, selbst die
Haare waren noch zum Theil unversehrt;
einige Kleidungsstücke umgaben den Kör
per, aber in einem Zustande gänzlich?
Auflösung. Die elastischen Kaiebänd
waren am besten halten, sowie dn
größte Theil eine seidenen Strumpse.
Mrn schreibt diese Erhaltung einer Art
Gmölbe zu. da dn kalk übn dem
Sarge gebildet hatte. Der Körper de!
unglücklichen Königs war weit schwer
aufzufinden. Man mußte die Nachgra
bungen am 18. wegen der einbrechend.
Nacht aufgebe und konnt si erst am
nächsten Morgen ieter fortsetzen. Man
fans endlich die Stelle und inige schon
tn Asche aufgelöste Knochenreste, da eine
große Menge ungelöschten Kalks, mi:
Erd vermischt, auf den hölzernen Sarg
geworfen worden war. Von diesem
Sarge war keine Spur mehr zu sehen.
Daß aber die Gebeine dem König ange
hört habm, kannte man mit Gewißheit
aus dem Umstand, daß das Haupt zwi
schen den Knochen d Bein lag. wie die
vorher vernommenen Zeugt ausgesagt
hatte. Man verschloß dies kostbar
Uederreste in kleinere Särge und brachte
sie tn das Haus del Herrn Decloseaur.
der bisher gleichsam dnen Wächter ge
wese ar. Hin war ein einfach
schwarz Altar errichtet, an dem die
Herzogin von Angvuleme der Asche ihr
Eltnn ihre Verehrung zu bezeigen kam.
woraus sie nach &:. tzrgiiv abreiste. '
Am 21. Januar, dem Todestage de kl--nigS,
wurden die aufgefundenen Gebeine
des guillotinirtea Herrscherpaare unter
großem Gepränge nach St. Dent! übn
geführt.
Glückliche! ra-d!
Wahrhaft glücklich muß die Covrk
inselgruppe in Polynesien sein, wenn
man nach d Botschaft urtheilen darf,
die die Königin der Insel jüngst an da!
Parlament de! Eilande! Rarotinga ge
richtet hat. Nachdem die Königin dre
Mitglied del Parlament! beglück,
wünscht hat. weil sie sich zum fteu Mal
in einem Palaste sammeln, dn ihr
schuldenfreies Eigenthum ist, fährt sie
örilich folgendermaßen fort: .Wir
haben keinen Gesetzeloorschlag auSgk
arbeitet, den wir Ihrer Prüfung unters
werfen könnten. Die BundeSregierug
ist noch jung, und I? glauben, daß sie
um fo größeren Wnth haben wird, j
weniger Gesetze sie geben wird. Wir n
suchen Sie nur, zu entscheiden, wie viel
Geld wir ausgeben dürfe, um Insekten
vertilgende Vögel einzuführen, denn da
ist in Gegenstand, in welchem wir Sie
für durchaus kompetent halten.' Heiliae
Einfachheit und Einfalt! Wie viele
anderen Thronreden würde ein Voran
schlag für di Einfuhr von Insekten ver
tilgenden Vögeln gleichfalls zr hoch Un
Zierde gereichen?
IITcbernt Liotzm.
Zwei Backfische, die st kürzlich cui
dem Pensionat nach Hause zurückgekehrt
sind, treffen sich auf ver Vergnügung!
reise.
.Wie befindest Du Dich zu Hause?'
sragt die eine.
.Nun', meint die andere, .meine
Eltern haben auf mich einen ganz guten
Eindruck gemacht !"