Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, August 24, 1893, Image 3

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    NEBRASKA STAATS - ANZEIGER, Lincoln, Neb.
Der Huchö von Htffelrodk
Noman on SJ. ii a i da f i m.
14. ,'! a v , I e l,
,3 gehe nicht itadi Crbabrumt, ich
kann to ii iciit T " sagte fid) ftelia den Ta.z
linb dir wiederum tast fchlafloo uci
brachte '.nicht hindurch. 2ic fühlte fuii
tlrni Hintergaumen, fchiinililid) u,,';aelitet.
Unb nein, nein, sie liebte ihn niebi,
diesen Hei; ! O, gewis; nicht. ,m
Gegentheil, sie haßte ilm jetzt miaue)
fpreefilid). ftitbcrnb üb frösteln fajj sie im
(eichten Jtadiifleibe ba unb schrieb an
Doktor Rentier, Der Äkies war wie
ei Schrei : .ftolcn 2ie midi f urt von
hier, ober ich gehe, wohin mich mein
Schicksal führt !"
Nicht von ihrer liiitberfuitg, nicht
von ihrer Wüttlieilung au Hei, nicht
von wbo Quellt!' Da Alle war
ihr fast cjlcicheiiltiet gegenüber bem krak
haften ätrlaneieu, fort ;n tommen.
Dann erst huschte sie mit einem
Schüttelfrost in ihr JÖett zurück nnb
schlies sofort ein ; wahrend sie aber ant
bereu Moroni krank liegen bleiben
inusitc, hatte UJicta ihren Brief bem
Postbote mitgegeben, wie sie ba mit
anderen schon öfter hatte ihn müsse,
unb nterdeß lies biuch da ganze ffür
stenihnm bie Schrcifciiötimbe, ben Für
jten habe ei Zchlagslns; getroffen.
Die Abenbzeitnng brachte schon die
Bestätigung de Gerüchtes. Helia er
snhr e nnb i ihre unruhigen Fieber
träume mischte sich die Erinnerung an
jene Nacht, da sie mit Doktor Rentier
von ihrem vermeintlichen Erbe Besitz
ergreife wollte. Ihr war in ihrem
Fieberwahn, al inilsje sie um jebeit
Prei an be Fürsten Sterbelager eilen,
besjen Erbin sie sei. Stnnbenlang
cuiiütc sie sich mit ber unbeschreiblichen
Angst, diese Erbtheil nicht erreichen zu
können.
Am anderen iiorejcu kaut ber vom
Kanimerjnnker herbeigerufene Arzt,
wnsite nicht, wa er an dein Zustande
machen sollte, befahl ihr, im Bett zu
bleiben, und da lag sie denn matt ub
zerschlage,, und doch froh, daß sie nun
einen oiwaud hatte, viel allein zu
sein, nicht .-,,!, Crbabruitn gehen zu
miisscn,
I
Da Lieber hatte sie bald wieber ver
lasse, ihre kerugesiindc Natur half sich
)eibt. Aber sie blieb in ihrem Zim
mer, unb nie! sie endlich nach drei Tagen
Nieder Herabkai, log ne rnctit. a ne
sagte, sie suhle sich od immer nicht
wohl.
Die frische Luft und ein Spazier
gang thaten ihr gut; wenn nur nicht
ba bittere tVefichl gewesen wäre : Heinz
wollte mich mit Bodo verhcirathe, nur
damit sie ba eld behielten I Dar
über kam sie nicht weg ; sie hatte ans
Heinz v, Hcsfclrobe edlen Eharakter
jeden Eid geschworen, nun war ihr
Glaube an die Menschheit zum zweite
Male schwer erschüttert, ja, wie sie sich
einredete, völlig vernichtet.
Unterdes, horte man zwei Woche
hindurch weder von dem einen, och
dem anderen der Brüder, Dcö Lau
deSherr eisgler Tob nahm ba Jiv
teresse ib alle Thätigkeit be Kammer
Junker in Anspruch ; wieder fuhr er
zur Stadt, um bei, Aegräbuißseierlich
reite beizuwohnen, wieder brachte er
allerlei z berichten mit. ub ganz z
letzt sagte er: Man erzählt sich, ber
Fuch sitze mit der Schauspielerin ganz
still ans ber Hcffclrobeburg, während
man Beide in ber Schweiz glaubte, unb
Heinz dahin gereift fein soll."
Helia antwortete nicht ; Bobo war
ihr völlig gleichgiltig, und e sah bem
Fnch auch ganz ähnlich, so seine Bru
der und alle it-clt z überlisten, tolz
warf sie den ops zurück, aber ber bit
tcre Aerger erneute sich trotz aller einge
bilbctc Gleichgiltigkeit,
Einmal besuchte Marie v, Lenfiuk sie
unb bann och einmal. Daß Helia
einen Gegenbesuch nicht mache konnte,
lag aus "ber Haub, sie sah bleich unb
hohläugig au zum Erschrecken,
Si'aO ist Ihnen nur? an id
Ihnen nicht helfen, so spreche Sie sich
wenigsten u, ba ist zuweilen schon
eine große Erleichterung," sagte Marie
in ihrer lieben, herzlichen Weij'e,
Mir nicht ! Verzeihen Sie mir, c
ist gewiß nicht Mangel an vertrauen .'"
war Helia Antwort.
Ach. sie wollte nicht sagen: Ich
gehe wie in einer Wolke! Ich eis;
nicht, wohin den nädifte Sei; litt toc.s
den! Mein Her; ist frank von allem
Alleinsein !"
Sie wußte ja freilich ei;t. daß st;
nicht arm sein wurde, Heinz uiuiuc i.;;
einen Erbantheil auszahlen, aber ad,,
ba war e ja ,id;t, sondern dicj tröst
lost Alleinsein in der Welt !
Früher hatte ba auch wohl aus ihr
gelastet, aber jetzt brückte e sie völlig
ju Boden,
Sie werben krank werde,,; jrtV.jer
krank ! Sie sind völlig überreizt!"
sagte Marie v. Vcnfinf besorgt unb :
lia schalt sie!,, all s,e gegangen war,
eine Undankbare,
Mehrere Tage säilLfen so bin.
Gnädige? ,raule,u werde,, ganz
mager!" rief da '.Valiforteben klagend,
Ivl s,e Helia in dumric;, Traumen i
sech zusaiinneugrsnnle,! in, iiten fand.
Auch grau Treve lau zu ihr, gerne
ben von ber Auslegung nnb Ang um
ihren Hastet: mit den vcrlianetnis.vollcn
Briefe, und sie geriet h vor Entietzen
und Sd'reeTei; auüer sieb, alo Helia ihr
sagte, Baron Heinz irific durch sie
Alle.
Und ich bore ziilefct. loeic sieh sel:oii
die Z patzen auf den lacben, erzählen ?"
fuhr der ia:nr.ierjunfer Helia an. Er
war aiiwit beleidigt, scheut sie , einem
Atlieu, und ;-,ea ihr dabei Rcebi ; und,
aß sie durd an richtig gehandelt habe,
nnd meinte doch ivotiiich wieder, eine
solebe Noma,ihi!di, wie sie sei, luuiie
bnrchau mn der Hand und bem Eiieiing
Heinz v. Hk'ielrob belohnt werden ;
.an da ni sicher, der Prozeß habe ein
Ende, scl-clb die famosen Biieie zu den
Akten rtlic'ert wiirben. nnb k gehöre
sich doid, daß tt Heinz ihren Edel
mnth belohne ! Leider iei er ein Cnrr.
kopt, der gar ich! v?:u Roinanhclben
an sich balc.
L,e Helia litt! ;i sie fast von
ginnen bra:e. ti4 tm;i:iiUtn, do;.
bet Sanimer'unter eine, sie Int e aeei
Heinz selbst svekulirt. at v.t ibra rc:r
den rrneten ivraeh. ife wußte, ber
alte Herr war infolge der Reiseanstren'
gung nicht wohl nnb schlecht gelaunt,
aber ihre eigene ;Jiei;barfeit ließ sie be'
ken : Id, werde ihm lästig !"
Ich kann hier nicht langer bleiben!
Iel, halle e uielu an !" ries e i ihr,
und al eben die Absicht in ihr as
dämmerte, !)fieield heimlich zu ucr
lasse, fuhr ein Wagen auf de Hof,
nnd oftor Reittier faß darin. Der
Zia,nmcr;ii,iker war bei seinen V'euteu.
Helia empfing ihren Vormund also
allein,
Sie inade auf eigene Hand meinem
interessantesten Prozess eilt Ende V Ich
habe die Nachricht vom Baron Heinz !"
lautete sein erste Wort unb Helia sah,
er war veleidigt,
Ich habe mich leiber nicht gefragt,
wa ich zuerst zu thun hatte, Herr
Doktor," versetzte sie, Heinz v.
Hesselrode begegnete mir in meiner
großen Aufregung, ub ich war sosroh,
daß dieser Streit ein Ende hatte, weil
eine schlimme Gewißheit mir leichter er
schien, al dieser selige Prozeß. Ber
zeihen Sie mir,"
Er sah sie während ihrer demüthigen
Antwort forschend an, und sie fühlte,'
er brachte ihr ein besondere Neuigkeit,
e lag etwa davon in seinen Augen.
Sie sehen krank aus, Wa ist mit
Ihnen ?" fragte er unruhig.
Alle Selbstbeherrschung verließ Helia.
Haben Sie auch Theil gehabt an bem
abscheulichen Plan, mich mit bies'itt
Bobo z verheiretthe ?" rief sie.
Thränen stürzte ihr aus ben Augen,
sie wurde vor Zorn und Sdiam glühend
roth. Doktor Rentler trat bestürzt einen
Sebritt zurück. Er war ein trockener
Geschäftsmann, und Gefühle hatten
wenig Einfluß auf fein Handeln, heute
begriff er aber doch da Empfinden
feines Mündel vollkommen, unb eine
ehrliche Rene klang au feinem Be
kcniitiiiß ; Ich billigte den Plan des
Baron Heinz wenigsten, liebe Kinb,
und da thut mir jetzt endlich leib !"
Uub bann sah er sie ganz angstvoll
an, siebte sie Bobo? War e diesem
gelungen, ihr Herz z gewinnen?
Helia sagte kein Wort, preßte nr
ihre eiskalten Hände ineinander, und
ans ihren schonen, sonst so leuchtenben
Auge tras ihn ein Blick, der beu'
Manne baS Her; erschütterte.
Vicbe Helia! Baron Heinz ist un
trostlich Ihretwegen, eien le gc
recht ! Er hat diesen einzigen Bruder
geliebt mit blinder viebe, ivcil er eben
nichts weiter zu liebe hatte; Bobo
sollte glücklich werden"
Sie machte eine abwehrende Bcwe
gung unb trocknete ihre Thränen, as
se Sie nr, Herr Doktor!" sagte sie,
wahrend sie sich im Herzen zurief :
Heinz hatte eine Bruder, ihn ; lic
ve ; ich habe Nicmanb, Niemand !"
Doktor Rentier ging, die Hände auf
dein Rücken, erschüttert ii Zimmer ans
unb ab. Er mußte ringen, feiner Auf
regung Herr zu werde. So oft er
Helia gesehen, so schon sie unter seinen
Auge geworden heute passirte es dein
geschästöcisrigen Manne, beut nie sein
Herz besonbcre Noth gemacht, baß er
zum ersten Male in Helia nur da tief
beleidigte, hilflose Mäddxn sah und ein
urplötzlich erwachendes, nie gekannte
Gefühl brachte ihn um bie gewohnte
nüchterne Ruhe.
Sie ahnte etwa von diesem Ein
druck, den sie aus ihn machte ; dennoch
blieb sie weit entfernt von ber Wahr
heit, sich freuend, baß er bereute nnb daß
er Mitleid sür sie sühlte.
Aber wa wollte er ihr nun noch
sagen? Daß er ihr Wichtiges brachte,
wußte sie, al ov e ihr Jemand znge
rufen, und so blickte sie ihn in erwar
tungövoller Unruhe a. Endlich, ba er
immer schweigend hin und her ging,
mühsam seine Auslegung iederkamp,
send, sragte sie ihn: Mir ist, als sollte
ich och mehr erfahren, Herr Doktor!
Ach. nur nicht Zchliinme ! Ich kann
nicht weiter, ich erliege!"
Er fuhr sich mit der Hand über bie
Stirn und nahm sich mit einer äußer
sie Anstrengung zusammen,
.ick mahnen mich ! Ja, Helia
sehr Wichtige!"
Schlimmes?" rief sie bang.
Er antwortete nicht, führte sie zum
Sopha und sagte ohne weitere Borde
reitung : Helia, -ie find an Grün
ben, die Sie fxatcr erfahren könne, i
dem Glauben gelassen worden, Ihr Ba
tcr sei todt. Das ist nicht wahr ; er
lebt, er ist der jetzt regierende önist be
Vandes!"
Sie sah ihn groß an, e,ne Sekunde
zweifelte sie a ieiue, gefunden Ber
staube, aber d.iun las sie an seinen
Augen, die jei't wieder kühl und nüch
tern nickten, er sprach die Wahrheit.
Ihr werter war nidit in der 'age,
Sie zu sich in nehmen," suhr der
Rech!a,;wa,t ton. seine Gattin,
Ihre Mutter, beute er wider be Wil
len aller ieiner verwandte, besonder
gegen da? ausdrückliche Berbot des
damaligen iimiu gedeiraih ; da
Paar blieb nahezu lüitiellos n Ans
lande, mit höchster Ungnade belastet,"
Sie schwieg veliig iasiungslos och
i:;i",:e: .
Il;;c '.Viuttcr ist laugst tobt ; Ihr
Batc.' tr.:t:iit Sie et;t in feiner Nabe
zu liabe:;. ich bringe Ihnen auf ieinei,
Beie!,! d:eie ;'iach,,d,t ; ,oba!b iel, tele
graxhir.'.. baß sie verstand,.',! lind,
wild iUe Eeceellenz die verw:ttwete
,ran Hoimarichaliiu v. Beb':.; f:::;
nie 2ie eich der Residenz ab
!en. In deren yuic, unter oeu
Sebnt Jif'.-r würdigen Tarne sollen
2ic lebe;:."
Oiicht bei B'tiaen weiter?" fragte
Heli, tei'e und cnttau'cht : i:,r einzige
teiub: bei all' diese .'Neuigkeiten, weickie
Utr ie;-l:;i einstweilen völlig lab::;: .
war ;.e:;''"cu : .Mein Pater lebt nrit !" j
Eine a::'1odcr;lde (rc,,be. das; sie ir J
5a.ci;!i :?. i'.i dem ,e gehörte, liex re
clu'J :ii:e:.e cetgei'en.
taun 2if au gewifte::
Nuck'ichteü necht oiieuttid, anerkennc.: ;
er beitagt da ,'ebr, e ändert aber in
n:ch' nhie raierliche Viebe nnb ieiue
2eb::iuei t, Ifcuen eine angenehme Ve
bci'.v'iciiür.i zu geben,"
Ä: ,!:a! Toltor Rentier sprach
i:, de::i L;orIa:r.::,. sich nlb't zu br
;r2, ::;:::, .;c:' i 'ivus.tger el ;." j
n'- ;j . i r . j
i:r:;t::: ba;:e c::r a; ibi; cbaebt. I
Der ir;: :r. i::i.r? !i.:b :.tzt
Herr i!;::j XKHi'i Und fit if.ia
fort von hier, z Njin? Nein, zu eine,
fremden alte Dame, wieder zu ivretn
ben!
Mit beide Hände fuhr sie nach dem
Kopse, Ein einziger Gedanke überwog
das Alle, und dieser Gcbanfe hieß :
Heinz!" Sie sühlte aus einmal, daß
sie lieber, o, viel lieber in Riesseid blei
ben wollte,
Doktor Rentier verstand sich zu wc
nig ans Mädd)eheize, tun nur zu
ahnen, was in ihr vorging. Er hielt
ihre ffasj,iglosigfeit einfach für freu,
bige Ueberrafchung.
Da jetzt der herbeigeholte Zia,incr
junker bazu kam, achtete Beide aus
Helia Empfinben niehl weiter, Ihrer
Meinung nach freute edeS Weib sich in
einem ähnlichen Falle, also war Helia
stumm und bleich vor Freude, eine Für
stentochter zu fei und an den Hof zu
komme,
Doktor Rentier aber hätte sich selbst
verachtet, wenn er eö nicht vermocht
hätte, sich zu seiner gewohnten Ruhe
zurück zu zwingen.
Der Kaminerjuuker strahlte. Ein
Orden war ihm gewiß ! Der Fürst ließ
ihm durch Rentier bie verbindlichsten
Dankesworte sagen, nnb so griesgrämig
ber Alle meistens die Welt z verachten
behauptete, s wußte Helia doch längst,
daß des allen Herrn Groll aus Well
und Menschen ihren Ursprung nur in
bem Mangel an ber ihm seiner Meinung
nach vorenthaltenen Anerkennung von
oben lag.
Er überhäufte sie mit Glückwünsche,
wurde ein ganz Anderer in biesem Mo
mente höchster Hoffnung uub Bestie
digung. Er sah sie und sich selbst schon
am Hose ; sich als ihre väterlichen
Freund und Beschützer!
Bor Helia Phantasie schwebten fliich
tig in fürstlicher Pracht glänzende Ball
säle, herrlich geschmückt: Damen, sun
kelub von Brillante. DaS Alles
sollte sie sehen, mit genießen, sie, bie
nichts davon kannte, die in der Pro
vinzialslabt, in der sie erzogen war, eS
als beucidcnswcrthe Ehre ansah, zu
bem Balle des RegiernngSprüsibenten
geladen zu werden,
Slnndenlang war sie wie betäubt.
Sie hörte Reutier nnd ben Kammer
junker von allem Möglichen reden, von
de jetzigen Fürsten Bergangenheit, von
seiner gänzlichen Unbefanntschaft mit
den Rcgieriiuggeschäfteii, von be lei
lenben Persönlichkeiten, und wie männ
lich und offen der Fürst bei der Hnl
bignng betont habe, baß er wenig bar
ans vorbereitet worden sei, da Geschick
eine Raubes zu leiten, daß er nur ben
festen männliche Ernst mitbringe, z,i
lernen ub bie Gewohnheit treuer
Pflichterfüllung,
Man war darüber einig, sein erstes
Auftreten, hatte ihm viel Sympathie ge
Wonne, Daß er sich nächsten ver
mählen würde, stand fest ; mit welcher
Prinzessin ? da wußte mau noa) nicht.
Rentier waiibte sich zu Helia und
sagte, der Fürst wünsche, sie bis dahin
als eingebürgert an seinem Hofe zu
sehen ; die bereinstige Fürstin sollte der
Thatsache gegenüber stehen, daß ihr
Gemahl eine erwachsene I ödster habe.
Mit jeder Pierlelsluude wuchs He
liaS Aufregung, die lähmende Ueber
raschung wich, sie begriff nach unb nach,
was ihr geschah.
Eine Fürstentochter !
Wie war eS nur möglich, baß sie sich
nicht sreute ?
Eine außcrorbentliche Aufregung er
griff da ganze Haus, sobald die lau
schende Haushälterin und ber aufwar
sende Diener erhorcht hatten, um was
es sich handelte.
Von ba flog bie Nachricht in das
Dorf, gegen Abend wußte die ganze
Gegend, das gnädige Fräulein auf RieS
selb sei des neuen Fürsten Tochter und
würbe in die Residenz geholt.
Doktor Rentier fuhr nach der Stabl
zurück, um unterwegs feine Depesche an
den Fürsten aufzugeben, Uiid Helia lief
nod) einsam bei Monbenfchein im Gar
ten auf unb ab, als der alte Hausherr
längst schlies,
lb. Kapitel.
Z eben dieser Stunde hielt ein
Miethswagen i einiger Entfernung von
dem allen unförmlich dicke Thurm, der
den Eingang zur Hessclrodeburg bilbete.
Ans ben Trümmern ber festen kleinen
Burg, die wie verloren in einer Wild
niß neu Brnch unb Moor und iicfcr
wald versteck, lag, hatten spätere Gcuc
rationell ein recht schmucklose, stöcki
gc Gntshaii, Ställe und dicueni
erbaut, da Ganze aber blieb wie im
Ansang nischlossen von bem breiten
Burggiabcn, den reiehlickie Cuelleu spei
sten und dessen Wasser nach den Müh
ienteicheu abfloß, bis e sieh ii: die Aue
ngoß.
lieber den Bniggrabeu führte jetzt
:ue feste Steiubrüeie an da Thor de
Thurmes, und dure denen gewölbte..
Unterbau aelauzte man auf den Hos,
den bie Gebäude und ein Theil des
smarter umschlossen.
Ans dem Hose war leine Mensche.
seele z sehe,,, alle Fenster tage dunkel.
Natürlich! Die Zi, 'echte und Mägde j
fchlie'e langn. Ein großer Hund !a:u '
heulend angesprungen und legte seine
Pioten aui bie Zebnlle,,, be Herrn, j
Heinz v, Htfittrtdc hatte sich da:a:,s
gesaßt gemadtt, ba Thor vei schlössen j
W finden, nnb iiir diese Fall an den
Umweg durch den oberen 'anen ged,?e!;t.
aber - er lachte bitter Bodc hatte diese
ori',cht?,as:;egel für überflüssig gebal
ten.
Wie düster und klein schien Heinz .
plotli Aue liier, icit er in dem hellen, j
große Zchlobe eon Crdabrnnu iieb 1
heimisch suhlte. Wa, ih,,, d,:.' Hau
teiner P.üer tot-li etUibet Pur
Bodo und diese ,v,au ?
Die tieie Erbitterung, die er gegen
Bkt suhlte, mtd die r; ii.!, an? Per
nuiiitgiundeu bemüht hatte, nieder;
fainpien, i.l'e::annte ihn xlotzl,d, der
artig, den: er uefc ,aaie : .ieh' ,chi
hinein! E taugt nicht, baß ilji beute
zusammen kommt."
In die nächste Seluudt aber ieb:i:t
er diiiucel, weite,. Nein. fe,:i H.;z
i.a. . , voil. er mußte e ;!oev 'agen.'
a? er ron ib,;: tai t;. Ei u eilte nich
iv..;:;ib;! aben. E konnte t:.i.ner
s.'iiev i.üi. ;a b:e gan;c t'ei!ich:e.
i'obj ,bü, ;eich;i.re:. e;::; to::l
c: ; '..';i.:'e v.i ;e :civ.
c;:; .üee Vaben. Zir.istii;i::,,g. sroh
lich ud so, ;;o?, w,e v'n glücklichen
Kinbem, sMltg an sein VTr.
Ah - im Garten also ! Er preßte bie
Kippen fest auseinander und wandle sjib
feilwärt, öffnete ein kleine iuter
psörtdien und trat den tiefen Schal
teil alter hoher Baume, lim einen Ra
senplatz sühne ein Weg, aus diesem gin
gen Arm in Arm lachend und heiler
plaudernd Bodo und Adele Eastarvni,
Der Platz war, wie der ganze Garten,
den Buschwerk d,cht umgab, nicht groß,
Heinz konnte, wenn er wollte, jede
Wort verstehen. Aber wa lag ihm an
ihrem Geschwätz,
Sie hallen eben bie jenseitige Run
bung erreidl und kamen jetzt wieber aus
ihn zu. Der Mond schien hell in Bei
der Gesiebter.
Wie schon er ist!" dachte Heinz und
empfand mit wahrem Grimm, daß er
diesen Bruder immer noch lieble, immer
noch -trotz Allem!
Jetzt trat er au dem Schatte aus
sie zu. Bodo sah ih zuerst, stutzte
und hielt den Schritt an, Heinz !"
Wie das erschrocken klang !
Die Frau a seiner Seile war
schneller gesaßt: Ah, Heinz I Will
kommen! Sie dürsen allen Zorn
draußen lassen, lieber Heinz, wir sind
entschlossen, Sie zu entwaffnen, also
sangen ie lieber gar nicht erst a !"
Mit diesen Worten trat sie, von dem
zögernden Bobo fort, auf ihn zu.
Ihre wundervolle Stimme klang nie
herzlicher, sympathischer, und sie streckte
ihm bie Hand entgegen.
Er that, al sähe er dieselbe nicht.
Schon der Anblick dieses Weibes reizte
ihn bis zur Wuth, dennoch blieb er an
scheinend ruhig,
Perzeihnng, Fräulein Castaroni,
ich möchte mit Bodo reden," sagteer
kühl,
Du bleibst hier !" befahl dieser.
Sie gehört zu mir, Heinz! Ich lasse
meine Frau von Dir nicht bei Seite
sd)ickcu !"
Aber es war wahrlich nicht ihret
wegen, daß er e that, es war einfach
Feigheit, er wollte Heinz nicht allein
gegenüber flehen. Das fühlten die
beiden Anderen auck; sofort.
Die Easlaroni zuckte höhnend die
Achseln. Sehen Sie nur, wie er sich
vor dem schwarzen Mann fürchtet,"
spottete sie, z Heinz gewendet, und
bann nah, sie BodoS Arm ; Nur
Muth, mein armes FüchSlcin, er thut
nn nicht !"
Es stauben seitwärts ein paar
Garteustühle, sie führte bie Brüder da
hiu, setzen wir uns! ES ist eine ge
meinsame Angelegenheil, die wir zu be
sprechen haben. Iaivohi, He,;, ich
bitte, sühlen Sie, was Ihnen beliebt
gegen mich, aber vergessen Sie nicht,
da ich Ihres Bruders Frau bin !"
Sie nahm einen der Stühle, die
Männer blieben stehen. Heinz schaute
finster bald sie, bald Bobo au, er
glaubte ihr nicht, es schien ihm nn-
möglich.
Wir haben uns trauen lasse ! Die
weiteren Formalitäten besorgt in mei
nein Auftrage ein Advokat," sagte Bodo
beklommen,
Heinz vHessclrodc taumelte förmlich
zurück, o kam er also zu spät I O,
dieses Weib hatte Bodo und ihn über
listet !
Ja, getraut, Heinz! Sie stehe
vor einer Thatsache und sollten dem
armen Bobo Nicht diesen heillosen
Schrecken einjagen," fügte sie nuterdeß
hinzu.
Heinz fühlte sich ihrer kaltblütigen
Unverschämtheit gegenüber röilig was
fcnlos. Bodo verkroch sich hinter ibr,
und er konnte doch ein Wcib nicht schla
gm! Die nächste Folge dieses Schrittes
in Bezng auf mich hast Du Dir wohl
klar gemacht," sagte er, mit beschreib
sicher Aalslrengnng sich zur Ruhe zwin
gend. Alter lieber Aller, lobe, schilt,
aber dann laß e gut sein, wie es ist !"
ries Bobo mit einem mißglückenden Ber
such, den Ton anjnstimmen, der bei
Heiln sonst nie sehljchlng,
Schweig!" donnerte dieser ihn an.
Dann wandte er sich an die schauspie
lerin, Sie haben Ihr Spiel gewon
nen ! Ich bin ber Verlierende, den ich
habe diese Menschen geliebt, wie !"
Er schwieg, damit sie nicht hörte, wie
seine Stimme ihm vor Wuth und
Schmer; versagte,
Bodo sah au wie ein armer Sün
der, die einzige Mal ohne jede Spur
von Heuchelei."
Das ärgerte seine Frau unanüsprcch
lick und sie fuhr leidenschaftlich aus :
O, diese gepriesene Viebe ! Tyrannei
nennt man sie richtiger ! Bodo halle
offenbar bei Ihrer Viebe verlernt, sich
Ihnen gegenüber al Mann zu suhlen.
Er wird sie schon entbehren müssen, der
arme Bodo ! Und wen Sie Beide
erst im unbestrittenen Genus; des Quc
ftenhorfi'fchen Erbes find, so werden
Sie, tugendhai'tcr Herr Zchwager,
höchst wal fck,eilich in e,uem ganz an
deren Tone zu der Frau svrcchen, die
es Ihnen versebai'ste, wie Sie ja auch
nie!;! zögen, neiden, die Beweise :u
benutzen, die durch mich herbeigeschafft
find,"
?ie Sie sie - angeeignet baben, nn;
mebt da schlimmste Won zu lagen !"
r,ei Heinz,
2,e meinen gestohlen? C ein,
in eui lieber Heinz, ba irren 2;e docki !
Sie selbst wcren es, der mir in froher
Hast, midi le zu weiden, beim Brande
des Noi'diamib0Te meine .iffier und
lOiMmen Neiiceriefi.T. ans den Wage
warf, der bewuf-tc .Halten ntitfj sich da
bei beiiinken haben, denn spater sah ich
ihn zu Hau r.a;;z znsaüig, entdeckte
ebenso :u'V.!i.) den Inhalt, und sie er.
innern neb, cieHuüe dieser gemenebe::
den Frau Trau bu::i:te auch. Man
rettete auch d .-,!,'
Wie sie liolmtc ! Und ,'liie, n-a sie
faate. ivar richtig; :;;;; h.'rte s,e bleich
und iluiiiiii ii,
Und nn bitte," versuchte sie nach;
mal, einer friedlichere,, 2i,m:uug
Bahn zu brechen, bitte, reden in, ganz
ruhig. Bodo bat Innen bei'cui'irt.
das; w,r die Büe'k, d,e uiit ;u tn:
Alten gelitten weiden sind, aus ,!,;e
Echtheit von Ilucn Advokaten p; me
lier, ; Lie'.llc i'i trj.V.o. Es bau
fei, sieh Kl;: mir .:,:: da rtci ic: ::d e
!eiitniß ;;, Ib:en und Bcdr-v V.:::
ften. av.t ven P.'ocheu b-l
Mci,a;e;;, ii.ten neiien i.i.-
Bude .U':., reii.:: i:i:b e? I.;::en nie,
Uen. die ga;,;e 2a.it iuci be :a ful-
ken, smmeun sehn e? uns sreilleh em
dem nöthige Gelde,"
Sie sagte nicht, daß zwei erste Ban
fier, an die sie siel, gewendet, und fo
gar bie Wucherer, die fintier mit Bodo
.gearbeitet," diesen, kein ,eld hatten
geben wollen. Alle diese vente hatten
die Bürgschaft de älteren Bruder ver
langt. Heinz beias, indes; seinerseits ans die
fei,, Gebiete Erfahrung genug, um sich
bie Sachlage vorzustellen.
Wollte Treuberg Bobo kein Geld
geben ?" sragte er mit zornigen, Hohn.
Niemand," war ihre kcckr Aniioort.
Aber Sie werde froh sein, un los
zu werde ; Ihre Bürgschaft genügt."
Da weiß ich." sagte er kalt, Aber
ich werde sie nicht geben, mein Wort
darauf."
Bodo fuhr zusammen. Adele legte
ihm die Hand auf die Schulter, Vas,
mich, ich fürchte mich nicht, wie Du,
vor Deinem Bruder, So werden wir
eben andere Hilfe finden ! Auf bie
Erbschaft wird doch am Ende Gelb zu
haben sein !" ries sie Heinz erbittert zu,
Für Sie und Bob wohl kaum,"
Aber es kann Ihnen doch selbst nur
angenehm sein, wenn wir für eine Weile
gehen,"
WaS Sie Beide thun, ist mir völlig
gleichgiltig, ich habe meinen Bruder
verloren, ba er mit Ihnen ging," fiel
e hart von Heinzens Vippen ; er war
todleublaß,
Heinz, da ist nicht wahr, daß Du
Dich von mir lossagen willst!" rief
Bodo, auf den Bruder zustürzend.
Es ist so wahr, baß Dii vor mir
Dich jetzt winden könntest in Angst und
Qual, und ich hätte keine Hand sür
Dich !" entgcgnete Heiiikalt.
Weshalb kommen je den hier
her? Welchen Zweck haben sie? Woll
ten Sie nn nur Mittheilungen von
Ihrem allerhochsteuMißsalleu machen ?"
schrie die Easlaroni wüthend, ans,
Ich kam, weil ich Bodo v, Hessel
rode darüber in' Klare setze wollte,
daß ich- "
Schweige Sie ! Es ist gcinig der
leeren Worte!" ries bie ehemalige Schau
spielerin. das, aus Grund dieser von Ihnen
zu beu Prozeßakten gelieferten Briese
der Prozeß voraussichtlich gewonnen
werden wird, daß ich aber mit Bodo
fernerhin nur noch durch unsere Advo
kalci, zu verhandeln wünsche, und daß
ich gesonnen bin, den größten Theil
des ihm zufallende,. Erbe gesetzlich
festlegen zu lassen," fuhr Heinz sott,
Er ist al notorischer Verschwender
bekannt ; 2,e sind sein böser Genius,
und wären Sie e nicht, bei Ihrem
ebenfalls wohlbekannten Rufe werde
Sie mit ihm gemeinsame üache machen,
wie er e mit Ihnen gethan. Ich halte
e al Haupt des Hauses für geboten,
meine Macht in bicfer Weise zu Ihre
Gatten Beste zu gebrai,d)cn."
Ah s weit sind wir noch nicht,
theurer Heinz," unterbrach sie ihn, zit
teriid vor Aergcr. Es ist gut, daß
Bodo's ,böscr Genius' Ihnen gewach
sen ist. Wir wollen sehen,"
Es ist Ihre Sache, was Sie ver
suche wolle gegen mich zu thun,"
Und nun war eS ihm, da er sich ztim
Gehen wandle, doch, als legte sich eine
Vast ans ihn, als beugte sie ihn nieder,
Heinz! Wen,, ich Helia genom
men hatte, so würdest Du nicht so schlecht
von mir reden, niich nickst so behan
bein !" rief Bodo, sich aufraffend, ihm
Z.
Helia ! Der Name entfesselte die
vulkanische Heftigkeit, die Heinz bis jetzt
so mühsam unterdrückt hatte.
Nenne den Namen nicht, ehrloser
Bursche," rief er außer sich, Schande
und Schimpf über mich, das) ich, der
Dich hätte ke'nnen sollen, blind und
thöricht genug war, Dich wie ein Kind
zu lieben, Dir zu vertrauen ! Wie
ein Elender siehe ich vor dem Mädchen,
der Du Viebe heucheltest, das Du um
warbest, um Dich o der Schmach, der
Niedertracht ! schließlich entführen Z
lassen von dieser,
Heinz! Sie ist mein Wcib !" schrie
Bodo, indem er ans ihn zu stürzte und
ihm die Hand aus den Mund preßte.
Wie em kraftlose Hündchen wurde
er aber von dem Wüthenden abgeschüt
telt. Ehrlos bist Du! Ehrlos hast Du
mich erscheine lassen vor bem edlen
Mädchen, da da -"
Da Du wohl gar selber anbetetest
und haben möchtest?" ladste Bodo,
jetzt ans da Aeußerstc erbittert, hiv
misch auf, Schade das; sie Dich von
Ansang an verabsdieute '. Aber sieh
doch zu, vielleicht nimmt ,,e Dich letzt," I
Mit ein::;: entsetzten Änsschrei wars ;
sich die ehemalige 2chauspie!eri;i zwischen !
die Brüder, Hei; hatte die Hand er-
hoben, um, sinnlos vor Zorn, zu;
schlagen. ,
Bodo j, zurück, todteubla,; wieder
Bruder. Heinz stand da wie gelahmt, '
langsam jaul ihm die .Haut) herab, j
Ei u,:besll;eib!i,v?iesul,l de Elend ,
übertat! i.;;;, er sandte sich, ab und
weinte. Er weinte ! Ii,,;, seie st waren
i, unglaublich, und doch '
ü iramrsha'?. So weit
müssen !
i, Hii,-le'i's, alter Jungt."
5, bei sieb ;;-::b.T ;.',,:;
in seinen: .-emuihliche:!
u laß c gut ,.!,:. gib mir
da Geld, e ist a bock, rorianf'z m&u
mehr mit uns Beiden, las f.-r: !"
Heinz schlug da Hcrz !.e in den
Ha! hinaus vor Iain;::c:'. ::::d b li
la er Be'bo listige t:,t beb
heu;,- ;iün civeu Male v.;; ;,;d er ihre
diese i!,ro::,
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deutlid, jagte : ,. 2ieli'i ;bi. i.i' ,'e
ihn zu beba!;bel:i !"
Die korperlt be c:i:i',':i!bii;;g. ,;
werde ihm ei Ms,ei in' Hc;z .zeit
ßen. kam Heinz dabei. Wie a au dc
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men, wnite er nach ber i!i''t ;::.'.:,. v
fuhr die Nach; durch, in eine; c::,'."i
ten Aiurcguug ohne i"le:e!c;'. 'Be:
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Ju köstlicher Morgeusrische langte er
in Ordabruuu wieder au,
Die Damen, seine Gaste, saßen schon
unter der Viude und tranken ihren eüas
fee. Sie begrüßten de blassen, düster
blickenden Hausherrn beklommen, all,
nieten aber erleichtert auf, als er, sich
zu ihnen fetzend, herzlich sagte : Ihr
müßt bleibe, so lauge ihr konnt, E
weht mich traut an, daß ich eine Faiu,
lic habe."
Da Erste, wa er erfuhr, waren die
großen Nniigkcitcn über Helia, Sie
machten ihn fast sprachlos,
Und sie geht an den Hos?" sragte
er,
Ja, und ich glaube, es wird ihr eine
Erleichterung sein ; sie war krank und
sah blaß uiid trübe aus," enviderte
Marie ernst.
Er verstand sie. Um Bodos willen !
Diese Krankheit erklärte auch, baß
Helia in der ganze Zeit nicht ach
Ordabrunn gekommen war. Wie
schmerzlich ihm das war nicht, nicht
wollte sie von ihm. Und heute reiste
sie ab !
In unruhigem Nachdenken war da
Frühstück der Drei vorüber gegange.
Die Damen grübelten darüber nach,
ob Heinz den Bruder vergeblich gesucht,
waaten aber keine Frage; er selbst
käigste mit sich, ob er Helia vor ihrer
Abmse sagen solle.
Aber wa? Was konnte er ihr
sagen, ihren gerechten Zorn gegen ihn
und Bodo zu beschwichtigen ?"
Endlich konnte er e nicht mehr anö
halten. Er bestieg sein Pferd und rill,
die Felder zu besichtigen.
Eitler Borwaud ! Welcher Thor cr
war, sich noch selbst betrügen zu wollen !
Er war auf dem Borwerk gewesen,
hatte mit dem Pächter allerlei bespro
chen, dann seinem Berwallcr, der mit
den Leuten im Felde war, verschiedene
Befehle ertheilt ; in Aller Augen las er
die Frage, diese peinigende, beschämende
Frage nach seinem -Bruder, aus bie cr
nicht antworte konnte und wollte,
Todischiveige war hier da Einzige,
Aber dem Kamnicrjunker . war cr
Offenheit schuldig, dem jedenfalls ;
Helia würde ihn nicht anhöre, aber
von ihrem allen Freunde sollte sie er-sahren-'
wa? Wie sehr Heinz sich
über sich selbst getänschl? Oder wi
sehr cr sich in seinem Bruder geirrt ?
Er sah im Gciste schon Helia kühl
ablehnenden Blick, und dennoch den
noch war er plötzlich aus dem Hose von
Riesseld.
Wie wen ihn ei Schuß gelrossen,
so fuhr er zusammen, Bor dem Hanse
stand des Frcihcrru alle Kalesche, be
packt mit Hclia Koffern, eine ältliche
Dame flieg eben hinein, unterstützt von
dem verbindlich lächelnden, freude
strahlenden Freiherrn, Helia in einem
graue Kleide, in dem er sie schon öfter
gesehen, staub daneben, einen Reise
manlel Über dem Arm und die Wange
mit so tiefern Roth gefärbt, daß er dar
an sosort ihre Aufregung erkannte,
, Jetzt fah sie ihn. Zuckle sie zu
sammcn ? Der Kammerjunker rief
ihm einen Gruß zu. Er wußte selbst
nachher nickst, wie es kam, daß er dann
nebe den; Wagen hielt, ber alten Dame
vorgestellt und von Ihrer Ereellciiz
scharscn dunkle Augen sehr griindliä)
gemustert wurde. Dann saß Helia
neben ihr; sie war blasser geworden, ein
eigenthümlich durchsichtige, wach
farbiges Weiß lagerte m ihren Mund,
ihre Augen richtig, da war der
Blick, vor dem er sich schon lange ge
siirchlet !
' Sie gab ihm nicht die Hand, sdsten
das Zucken nicht zu sehen, das über sein
Gesicht lies, und er hatte kein Wort,
keine Silbe, Ihm war zn Muthe, als
sänke riugS um ihn her Alles zusammen,
was Werth sür ihn gehabt hatte.
Und uitterbeß bohrte sich die Augen
der alten Excellenz immer noch sest auf
sein Gcsichl. und Hclia gab zum letzten
Male beut Kainuicrjunker die Hand.
Ans Wiedersehe i der Residenz!"
sagte sie zu dem alten Herrn,
Und dann zogen die Pferde an, ber
Wagen rollte' wiegend und schaukelnd
vom Hose.
Sie ging ! WaS Heinz empsand,
war ihn, selbst ein Räthsel, Stumm
und finster sah cr sie scheiden, erwiderte
er ihren kühlen Gruß,
Der Kamnicrjuukcr blickte mit dem
selben strahlende Au? druck noch einige
2ekuuden dein Wagen nach, dann
wandle er sich an Heinz.
Kommen -ic' herein, Baron, ich
muß Ihnen bei, Brief de Fürsten cv
gen!" Dann fixirte er ihn scharfer.
Alle Wetter, wie Sie aussehen ! Die
Geschichte mit dem verdammten 2chl,n
gel hat 2ie arg gepackt ! Johann,
im,,, da Pferd, führe e im schatten
ant und ab! ic, Hesselrode, ::d nun
kommen Sie, wir haben viel Neue er- j
lebt in diesen Tagen, mehr al sonst in 1
Jahre,,." 1
stumm und willenlos war Hei;:;
der Aufforderung gefolgt. Zie traten i
ein, E.' kaut Heinz vor, als sei da 1
Haus ganz neulich morsch und alt und .
vocsiclo g.a'crbcit. Ganz betroffen '
sah cr umher. Allenthalben Pen'all,
BcmaSlaistzunz ! Halle er dc:;n da !
früher nie gesebe;;?
E wiib ftir felir ciniam !: leer i
oorloi'.üiie;;, nun die .;;.;::. i.-.t ist-
wer ei, ich bjcbc ee m iiide .;'; j
zu lebe, und ziehe .in die '''e',dc,'
sagte der a:;m!;r!:: ;:.; rr:
indeß sie ua.u v;:c: 2;ube xu,
Hier hatte Helia u'.ebt r c
Heu:; uiibegreiiii b da-'; er :ce!
tt verwalt!!.'':.' b;
beute.!, !;a::e.
i.a aru'c ..
glücklichen i'e::gc
Hause leine
Welche Existenz b
Uud dazu holte der Alte '
Pensionat a;u? lind bagttt :
siel, u:u sie beweroet: kr.i '. Hut. da:
Allee- hatte er mit vollster Zuüinimui: ;
geschehen la"eu .'
Wie ein Äunckire, drang es ilun au
der beklemmten Brust über die Vibp-i'.
.Wa s ?" fragte dir .ia:;imei:ui:
!;:. .Aber ".Weint., argem 2ic ,bch
doch Nicht ia! ?er Tluinichi.;,,, k::3
ieiue 2fiaie .ton l-ckou;mcii ! ia:
i;a;:e!':;::::;::r l:::n davon. e v: .
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