Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, August 10, 1893, Image 11

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    K
41 Scus Schulden.
!o cmn teioiitv
V
N
X
Herr Aiistidi Chapoulol. Kaufmann
im Ruhestunde, Wittroer mit einer Toch
, sitzt im gpeisesaale, in der Nähe
bcB gedeckten Tische, auf den er von Zeit
zu Zeit einen verzweifelte Blick mirs!.
Er hält feine Zeitung in der Hand,
aber eS ist nicht wahrscheinlich, daß er
lieft, denn er hZll da Blatt verkehrt,
ohne bisher sein Versehen bemerkt zu
huben, Unter seine blaue Brille schmeist
der Blick des ErKausmanneS zehnmal
in der Minute nach der alten KukukSuhr,
die ohne Eile und ohne Weile ihre Z,i,
ger schiebt und ihr eintönige Tiktak er
tönen läßt.
Und dann ftreist der Blick wieder den
Suppenloxs, dessen Inhalt kalt mild.
Zwei ßouvertS liegen aus dem Tische und
zwei Sessel harren der GZste. Offenbar
Herr Chapoulot erwartet Jemanden, der
säumig ist, Und das verstimm! ihn mit
Recht, Die Pünktlichkeit bei Tische wie
in den Geschäften war stets einer seiner
Hauptoorzüge. Geschäfte macht er nun
nicht mehr, aber aus da Esien hält er
noch viel. 'Das Dejeuner und das
Diner sind bei ihm Dinge, die zur ie
stimmten Stunde fällig werden ba8
erstere um II Uhr, da letztere um
Uhr und er resvektirt sie wie seine Um
Inschrift. Zur bestimmten Frist füllt er
denn auch seinen Magen ebenso gewissen
hast, wie er einst am I. und am l.r. des
Monats feine Kasse leerte.
Wenn wir nun sagen, das; dir Kukuks
uhr schon aus halb Sieben zeigt, wird
man stch leicht eine Voistellung des See
lentustandeS machen können, in dem sich
Herr Chapoulot befindet, der seine Tochter
eil seeys uqr wenige! unuiuicii n-wartet.
Seitdem sich Herr Chapoulot von den
Geschäften zurückgezogen, das heißt, seit
dem er das Unglück hatte, seine unoer-
glelchlichc Gattin zu verlieren, war sein
friedliche Heim nicht der Schauplatz
einer ähnlichen Katastrophe gewesen. Es
ist unerhört, um halb 7 Uhr noch nicht
beim Dessert zu sein.
ES ist ein un aabar schmerzliche Ge
sühl. eine rortresfliche Suppe dmch fünf-
undtreißig Minuten in nächster Nähe
kalt werden zu sehen. Und überdies
wußte Herr Chapoulot nicht, was seiner
geliebten kleinen Charlotte in der Stadt
i;;aefto6en sein mochte. Pein ohne
Gleichen, in der sich die Unruhe des Her!
zens mit den Krämxfen des Magens ver-
misch!.
In diesem Augenblick trat Gertrude,
die alte Köchin des Hauses und Kammer!
frau des Fräulein, ein weibliches Fac
tolum sondergleichen, in dos Speisezim
mer. in dem man ur Stunde, leider!
nicht speist.
Herr Chaxoulct ist am Ende seiner
Kräfte und seiner Geduld angelangt ; er
laß! die Zeitung fallen und die Arme ver?
zweifelt sinken.
, Nun, gnädiger Herr?" sogt die Alle.
.Nein Gertrude?" seuszt der Unglück-liche.
,Jch soll die Suxxe abiragen, nicht
wahr?"
,ai fällt Dir ein, Gertrude! Char
lotte muß jeden Augenblick kommen. ,Zs
ist sogar sehr erllaumiä), ras, ie noch
nicht da ist. Wann ist sie ausgegangen,
wohin?'
Da Fräulein iü wie gewöhnlich um
4 Uhr ausgegangen, um seine Elaoier
Lektion zu nehmen. Die Lektion währt
eine Stunde. Eine halbe Stunde hm,
eine halbe zurück. Das Fräulein hätte
wie gewöhnlich um 6 Uhr zu Haus sein
können."
.Und die Uhr zeig! schon ö Uhr 35
Minuten!
Die OmnibuSwagen pflegen jetzt sehr
übeisüllt zu sein "
.Die Pest hole den Omnibus!"
.Ohne die Verliebten zu rechnen, die
jungen Stutzer, welche die hübschen Mäd
chen erfolgen und ihnen allerlei Dinge
zuflüstern"
O, wa da anbelangt, so bin ich
ruhig. Die Verliebten da muß man
lachen! Chailotle ist tugendhaft, Gott
sei Dank ! Sie wüßte im Nothfälle einen
Unverschämten zurechtweisen. Sie ist auf
amerikanische Art erzogen, da ist meir,e
Freude."
.Wirklich? Aus amerikanische Art kr
zogen, so viel Sie wollten; ich bin nur
n dummes, a'.teö Weid, aber ich be
greise nicht, wie man ein Mädchen allein
durch die Gassen lausen lasten kann "
.Kaufen, laufen! .... Was denn noch!
Und dann siehst Tu ja, Gertrude, daß
sich iZharlotte durchaus nich! beeilt "
.Möglich, aber das wird nich! gul
enden, sage ich Ihnen, und das wird
Ihre Schuld sein mit ihrer Erziehung
auf amerik "
Herr Chapoulot hört nicht mehr. Er
hat'einen plötzlichen Entschluß gesaßt.
.Gertrude, trage die Suppe ab und
gieb mir meine Schuhe. Ich will ihr
entgegen "
Die Wirtschafterin trägt brummend
die Suppe ab und bring! die Schuhe
da ertön! die Klingel.
.Charlotte, endlich!" ruft der Vater
au, der aus seinen Pantoffeln schöpfen
wollte.
.Da Fräulein!' ruft Gertrude dazu
und stellt in ihrer Eile, der Langersehn
ten zu öffnen, d,e Schuhe mitten auf den
kiich, vor den Teller Iti Hausherrn.
Fräulein Charlotte tritt ein. Acht
zehn Jahre, zweiunddreißig Zähne,
Schlanke Taille, emmulhiae Beweglich
seit. Kleine Füße, husche Hände.
Flaumlcckchen ,n der Stirn und am
Nacken. Mit einen, Worte, die reizvolle
Ausgabe einer Pariserin.
,h, da bis. Tu in schon!" tu;i
der Vaier, intern er den Stuhl tu
Tische rückt und die Serviette ,nt'alt:n
Bill.
,Papa, ich muß Dir 'azen "
.lZu Tische, vor Allem ,u Tische! Du
wiist Deine Erklärung beim Essen geben;
ich werde besser verstehen. Ich warte
schon lange auf Dich. Gertrude, die
uxpc!"
.Aber, Papa, Du weißt nicht. (58
ist mir ein Abenteuer zugestoßen, ein
wahre "
.Ein Abenteuer? " ruft JietT
Ehapoulrt, indem er sich im Sessel zurück
lehnt, während ihm Gertrude über den
supentoiis hinweg einen Blick zuwlrst,
der Triumph und Borwurf zugleich auS
drück! und deutlich spricht! Habe ich eS
Ihnen nicht gesagt?
Ja, Papa, ein denteuer, im jjrnni-
buS, mit einein jungen Mann , , . , "
"im Omntbu. mit einem ,ungcn
Mann, entsetzlich..,, Der Vater wirft
unruhig den Löffel fort und erhebt sich
ernst: .Ein Abenteuer! Wai soll da
bedeuten?"
Die Erziehung auf amerikanische
Art," brumm! Gerlrude, indem sie sich
auf ein kategorisches Zeichen diS Haus
Herrn zurückzieht.
,OI l'iit einem ehr anltanvigen,
jungen Manne, da können Sie mir
glauben," erwidert das Töchterchen
lächelnd.
Sie sollten w en, mein ijraulein,
daß anständige junge MZnner niemals
Adenteuer haben, oeonoers im omnious.
Sprechen sie!"
.Es ist sehr einfach, Väterchen
Und wirklich nicht der Mühe werth, daß
Sie deshalb mit Ihren strengen Augen
und Ihrer tiefen Stimme kommen. Ich
habe meine Börse vergessen. Ich be
merkte e nicht, als bi der Eonducteur
vor mir stand und den Fährlohn ver
langte. Was thun? Was sagen? Würde
man mich nicht für ein Beitelmädchen
oder eine Schwindlerin haltin? Ich
war roth wie ein Truthahn Der
Conducteur hielt noch immer die Hand
ausgestreckt da gab ihm ein eleganter
junger Mann an meiner Seite ein Geld
stück und sagte: .Für zwei Karlen." Der
junge Mann hatte meine Verlegenheit
bemerkt und in liebenswürdiger Weise
sürmich bezahlt."
Nun, mein Fiäulein, Sie machen
schöne Dinge. Sechs Sous von einem
Unbekannten anzunehmen! Da wäre es
doch besser gewesen, die Sache dem Con
ducteur, dem Kutscher, dem Controleur,
der ganzen Boutique zu erklären! Ueber
Haupt vergißt man nicht seine Börse,
wenn man mit dem Omnibus fahren will,
und man fährt nicht mit dem Omni
buS, wenn man seine Börse vergessen hat.
Wie werden Sie diese sechs Sous diesem
jungen Manne zurückerstatten? , . . . Denn
ich hoffe wohl, daß Sie ste nicht zu be,
halten gedenken?"
.Aber Papa, ich habe seine Karte.
Hier, Du kannst sehen, Agenor Ba
louchet, Honorar-Kanzlist im Ministe
rtum des "
Papa hört nicht weiter, er reist der
Tochter die Karte aus der Hand und
ruf :
.Was? Nicht genug, daß Sie sich mit
Mißachtung jeder Schicklichkeil 30 Ein-,
times leihen, so giebt Ihnen dieser Herr
auch noch seine Karte? Der ist also der
Frechste der Verführer, der Letzte der
Elenden, Dein sehr anständiger junger
Manne"
.Aber Papa, um ihm sein Geld zurück
zuerstallen, mußte ich doch seine Abreise
wiffen!"
Herr Chapoulot wußte auf diesen
Einband nichts zu erwidern, doch wirft
er mißlaunig die Tcroietle aus den Tisch:
.Es sieht geschrieben, daß ich heute
nicht diniren soll! Gertrud, hole mir
sofort einen Wogen, Ich will diesem
Agenor sofort leine sechs Srus wieder
geben und ihm rier Wahrheiten dazu
sagen."
O, Papa, Perm, Sie werden das
nicht ihun, das wäre eine Undankbarkeit, "
.Schweigen Sie, mein Fväulein, ich
habe von einem unbesonnenen Geschöpf,
das seine Börse auf der Reise vergißt,
keine Rathschläge zu empfangen."
Herr Chapoulot ha! seine Schuhe
angezogen, Stock und Hu! genommen
und seine Miene wurde tatet immer
wüthiger.
.Der Wagen steh! vor dem Haufe,
Der Kutscher kann jedoch nur eine Fahr!
machen "
.Eine Fahrt? Auch gut, ich werde
einen andern nehmen, wenn ich heim
komme." Und er geht, während Fräulein Char
lotte errathend und bewegt ihrer alten
Freundin Gertrude erzähl!, daß sie
Agenor schon weit länger kenne, al ste
ihrem Vater zu gestehen wagte, daß er
jede Abend in denselben Omnibu steige,
mit dem sie fahre, daß sie wohl mahrge
nommen habe, seine Aufmerkfarnkeit er
regt zu haben, und fo weiter und so
weiter.
.Kurz, ein netteS Mischmasch", schloß
die bestürzte Magd, indem ste sich da
Kinn rieb.
Agenor geh! indeffen in seiner Jung-gesellen-Wohnuug
auf und ab und ha!
soeben beschlossen, sich die Hand, welche
seine bezaubernde Nachbarin berührte,
al sie die Karte nahm, erst nach zwei
Tagen zu waschen.
Plötzlich wird an die Thür geklopft,
die sich brüsk öffnet. Ein dicker, athem
loser Herr, den Hu! schief aus dem
Kopse, den Stock in der Faust, ällt in
da HauS.
.Herr", teklamir! der Fremde, Ihr
Beiragen ist der frivol '"len Art, uricürtrig
der sraniönschen Ritterlichkeit. Man
mißbrauch! nicht derart die Unschuld, die
Unerahrenhe,t, die Verlegenheit eines
vchlerzcgenen Mädchen. Die Adwesen
hei! eine Vo'eiS und eines Ponernon
ncueS u benutzen, um in roher Weise
einer jungen Dame dreißig Centimes an
iufcieiin, lei nag vielleicht eine gute An
läge fein, i't ;edrch eine doie Handlung.
UebriaeiS. da sind Ihre sechs Sous,
Herr! Meine Tochter und ich wollen
nicht mit Zhnen gemein haben."
Und während der dicke Herr mit großer
Zungengeläufigkeit sprach, begann er in
seinen Taschen zu wühlen.
Bevor der verblüffte Agenor noch ein
Wort antworten konnte, erschien eine
neue Figur auf- der Scene. Ein wü
Ihender Kutscher, voll Grobheit in der
Rede, die Peitsche drohend in seiner Hand.
,N, das ist mir ein Paffagier ! Ich
sage Ihnen, daß ich nur eine Fahrt
machen kann, Sie find eZ zufrieden, s
gen mir sogar, zu eilen, aber einmal an
gekommen, schießen Sie fort wie ein
Wiesel, ohne mich zu bezahlen, ich soll
warten. Na, so wa ! Mein War! ist
mein Wort, eine Fahrt ist eine Fahrt,
nicht mehr. Bezahlen Sie mich. Kein
Trinkgeld, wenn eS Ihnen schwer fällt,
aber meine dreißig Sou, und ein bischen
schneller "
Agenor begreis! nicht. Aber der dicke
Herr, der in allen Taschen erfolglos her
llinsucht, ist ganz blaß geworden, dann
ganz roth, dann dunkelroth, dann violett.
Jetzt spielt er ins Grüne. Ein Regen
bogen in Cylinder und Uebenock.
Schließlich überzeugt, daß alles Suchen
vergeblich ist, sagt Herr Aristide Cha
poulot mit schmacher Stimme :
Ich habe meine Brieftasche
vergessen ..."
.Kenne da, kenne das !" brüllt der
Rcsielenker. Werden sich beim Com-
misfär ausweisen da ist mir ein
Passagier!"
Und er macht Miene, Herrn Chopou
lot mit der Faust am Arme zu packe.
Der verzweifelte, gebrochene dicke Herr,
der von einein Schlaqanfall bedroht und
keiner Bewegung fähig ist, hätte Alles
mit sich thun lassen.
Aber Agenor eine wahre Vorsehung
sür die Familie hat bereits den Fuhr
lohn gezahlt und den Kutscher verab
schiedet. .Sie gestatten ja wohl," sagt der junge
Mann mit auSersehener Höflichkeit zu
Chapoulot, der gerade noch die Kraft hat,
zu stottern :
Bitte, bitte, mit Vergnügen. Sie
wissen Nlir fünfundzwanzig Centimes
'Trinkgeld, nicht mehr."
Der Pater Charlottens, der eben nicht
begriff, daß man keine dreißig Centimes
haben konnte, um feinen Platz im Om
nibuS zu bezahlen, beginnt zuzugeben,
daß es ein glücklicher Zufall ist, wem,
man Jemanden findet, der einem füos
uuddreißig SouS vorschießt, um einem
unerbittlichen Kutscher abzufertigen.
Er sagt daher auch mit einem beinahe
graziösen Lächeln :
Herr Herr Baluchct, glaube ich ?
dreißig Centimes und ein Francs
fünfundsechzig machen einundvierzig
Sous, die ich Ihnen schulde. Wenn Sie
mir das Vergnügen machen und mit mir
diniren wollen, können wir diese kleine
Angeleoenheit sosoit regeln. Ich liebe
j nickt !,e alten Schulden, , , , "
j Ein: Viertelstunde spcner legte Ger
truSe noch ein drittes Couoert aus den
X'i). Es ist noch immer dort. Denn
I im rirfilfpn V?nnnir f.lnh bis ,fS n sfi i ? i T ilp-i
Fräuleins Charlotte mit dem Herrn
Agenor statt.
Und Papa Chapoulot pflegte zusagen:
.Leihet Euch nie Geld aus, Familien
oäter ! Einmal in meinem Leben hatte
ich einundoierzig Sous Schulden, und
um sie zu bezahlen, war ich gezwurgen,
meine Tochter mit mehr als jechzigtausend
Francs Mitgift hinzugeben !"
Diese einundoierzig Sous hallen sich
wab:!ich gilt verzinst.
entdeckte, jene denkwürdige Stadt, die sich die Klatschbase in einen Winkel aus
, ' . , , .... , , . .. w i n. i:. :.
omer in seinen unllervuchen 4 iq:ugen eine X'iaiie uno ce,,qien uoer vir iiiniv
besungen hat. Diese siühieitige Cunli-
sation oon Troja-Hissarlik hat ihr Gegen
stück nur auf Cupein, Die mycenijche
Kultur hat ebenso früh die cyprische be
einsiußt, wie umgekehrt."
tskrkodile.
Cm in Ostindien reisender ßnolönder
erzählt in der Zeilschrift .Tln- Field:
.Ich hatte während meines achtjährigen
Auienlhalts in Indien oft Gelegenheit,
Krokodile in er Größe von 6-9 flards
zu fangen. Einige Meilen von Kalkutta
entfernt war am Flußufer eine Farm mit
einer großen Mühle an einer Stelle, wo
der Fluß eine breite Bucht bildet. Es
wurden auf dieser Farm viele Schweine
geschlachtet und die Absalle in'8 Waffer
geworfen, In dieser Bucht wimmelte es
von Krokodilen, die mit Gier die Absälle
verschlangen. Lange Zeit bemühte ich
mich vergeblich, die Bestien durch Schüsse
,U erlegen ; so wie ste aelroffen wurden,
lauchten sie unter und wurden von der
Strömung fortgetrieben. In flachem
Waffer habe ich viel kleinere ae chossen,
die sanken regelmäßig unter und kamen
nach drei bis vier Tagen wieder an die
Oberfläche. Das größte davon hatte
eine Länge von 6 Z?ard, doch fehlte ihm
ein Stück vom Schwänze und saft die
ganze Schnauze. Es hatte acht Schuß
wunden am Kopse und vier im Leibe; ein
Auge war auSgcschossen, In seinem
Bauche befanden lich ein todter Hindu,
" Paar Schuhe, 8 Armspangen, ein
Stück zusammengerollter Kupferdraht,
3 Haarballen von Schweinen :c. Da
größte Krokodil, welche? ich damals sing,
maß 9 gard Länge,' doch war es mager
und wog nicht mehr als das 6 Zard
lange, welches ich früher gefangen hatte,
In dem Behälter, wo ich die lebend ge
fangenen aufbewahrte, machten die Be
stien einen gehörigen Lärm, balgten sich,
knurrten und bellten wie Hunde und
peitschten einander mit den Schwänzen.
Mein Fangapxarat bestand aus 40 Faden
starken Manillataus, an welchem zwei
gegen einander gestellte Haifischhaken be
festigt waren. Als Köder verwendete ich
gleischftücke i!,id lustgesüllle Schweins
blasen, welche die Haken nicht unier-
sinken ließen. Das Tau war an einem
in den Grund getriibenen Psahle befe
siigt. Damit habe ich wenigstens zwan
ig gefangen. Eins der größten hatte,
als eS am Haken hing, so viel Krask,
daß siebzehn Männer dozu gehörten, es
an'S User zu ziehen. Bon einem der
eisernen Fanghaken hatte es den Wide'
haken abgebissen.
ste Skandale, eiiiihlen wohl aucl:
pikante und schlüpsiigk Geichichten und
die eindeutigsten Witze. Gewöhnlich er-
hallen sie eine Halde Krone für tue
Stunde; aber wenn die Skandalhändlerin
eine Sensationsnachricht über die Liebes
abenteuer der .Komödianten" aus Lager
hat, ist da Interesse umso größer und
der Preis wächst gleichfalls. In diesem
Falle finden sich die allen Chronistinnen
nach Verlaus einer Stunde nicht seilen
im Besitze überaus kostbarer Geschenke,
ftxantt" Perlen Im Unterwasser
ka.
Am Fuße eines UserselsenS unter den
Fenstern dc Schlosse Miramare, der
einstigen Residenz des späterem inerika,
Nischen Kaisers Marimilia, bksindei sich
20 Meter unter der Oberfläche der kla
ren Fluth de Adrialischen Meere, eine
Art Käsig, der von Tauchern im Gestein
ausgehöhlt wurde. In diesem Käsig
liege zur Zeit die kostbarsten Perlen die
e vielleicht überbaupt giebt, Sie gehö
ren der Erzherzogin Rainer von Oestcr
reich. Nachdem diese die Kleinode lange
Zeit nicht gktiagen hatte, zeigte es sich,
daß dieselben ihren Schimmer verloren
hallen und .krank" geworden waren.
Darüber besragte Sachverständige er
klärten einstimmig, daß das einzige Mit-
tel, den Perlen ihren früheren Glanz
wiederzugeben, darin bestehe, daß sie für
lanciere ett in tue iiete des Meere ver
senkt wücden. So liegen sie an genann-
ter telle nun schon eine Reihe von Iah
ren und gewinnen dabei, wie konlroiir!
worden ist, allmählich, doch sehr langsam,
den alten milden Schimmer wieder.
Sie Bewohner von VN per.
Ueber die Bewohner von Cyre:n :c,
sagte kürzlich in der Cclumbushalle
des KunstgebZukk der Weltausstellung,
der lühmlichil bekannie Alteilhumsfor
scher Dr. War Ohnefalfch in einem Bor
trage Folgendes:
.Zm Verlauf der Wel!geich:chte hat eS
wohl kein zweite Land gegeben, in dem
viele Jihihunoerte hindurch verschiedene
in vollem gluffe befindliche Cultur!!,?
mungcn so aufeinander eingewirkt haSen,
wie dies im Alterthum vr.it der Insel
Cyxern der Fall war. Dies rielbegehile
Eiland liegt heute abseits der großen
Völkerftraßen, damals aber befand es
sich fo recht im Centrum der irischen
I Culturentwickelung in der Jugend der
' N?niifFiMt nnh tnnr tistÄ R.lnh hnfi ivi
Orient mit dem Occideni, die östliche m,t
der westlichen MittelmeerHälfle per
knüpfte und dazu bestimmt war, eine be
deutende Rolle im Gebiete der Cioili
sation, Religion und Kunst, einzu
nehmen. Heule noch ist es eine herrliche, bei or
denilichir englischer Colonialverwallung
ergiebige Insel. Noch rechtzeitig hat sich
sei! 1676 die englische Herrschast gzxeinS
bemächtigt, um den fortwährenden Per
wüslungen und der Ausbeulung seitens
der Türken während mehr als 300 Jah
ren Einhalt zu thun. Seinen Namen
,Ci)pern", den ihm die alten Griechen
wegen des mächtigen Reichthums seiner
Kupferminen gaben, hat es bis heute be
halten. Schon in den älteren Zeilen bei Be
ginn der Kultur in Leguplen und Miso
xotamien, bezogen die Aegizpler ihren
Bedarl an Kupier von dieser Insel, wo
! tneies 1'tetall zuertt enlbeckl wurde.
Die Ansänge der cvvrischen Kultur
gehen aus Cypern in dieselbe oorgeichicht
liche Zeit imück, wie an den liiern des
Nil, Euphrat und Tigris, wie in Syrien
! und Kleinasien. Diese Kultur '! keim
semitische, auch keine Binnenkultur, son-
j cern eine lndozerniani'che Jnsil- oder
j Küstenland-Cultur.
ES ist augenscheinlich, daß die krühe 'ien
Ansiedler auf der Jiel !U dcmselben
Stamme der ernen Ansietler au! dem
l Hügel von Hiarlik gehörten, jenem
! Platze in Kiena",en. in der Mit des
Hellelptint, wo Ir. Sch'.ier.ann Trr-a
Ueber die Ursaege bti rplooiren
von Petroleumlampen
sind von der deutschen Rormal-Eichungs-commlsston
in Berlin Ermittelungen ver
anlaßt worden. Es hat sich dabei her
ausgestellt, daß die vielveibreinir
Meinung, diese Erxlosionen enlstöi',de:i
vorzugsweise durch Ausblcsen der icm
pen von oben her, irrig ist. Auf diese
Weise entstehen vielmehr nur sehr selten
Erxlosionen, dieselben betragen kaum I
Prozent aller Unfälle. Die meisten Er
plosionen haben ihre Ursache im Umwer,
sen, schnellen Bewegungen oder Schieb
koli?n dann auck in der lleberbitnira btz
Lampen. Zur Verhütung von Unsallsn het, ein armer Hausknecht"; wenn er
sind solaende Regeln zu beachten: i, , snen alten Filideckel gegen einen neuen
Die Petroleumlampe soll einen brei:en j V! verlauft, .der wohlbekannte Herr,
und lick fAnr. ;V.iö tahm Kami, der sich keine Unannehmlichkeiten machen
Der Herr im Hause.
Franz I. von Frankreich, der eine sehr
lange Rase hatte, ließ sich eines Tage?
aus der Jagd von der Nacht so über
raschen, daß er von seinem Gefolge ent
fern! bei einem Köhler im Walde, der
ihn nich! kannte, eine Unterkunft suchen
mußte. Der Köhler bat den König zum
Abendbrod, nahm aber bei Tisch den
ersten Platz und wies seinem, Gast den
zmeilen mi! den Worte an: Jeder ist
Herr in seinem Hause," Tann lud er
den König ein, von der Speise zu nch,
rnen, waS und soviel ihm beliebe; aber,,
sügte er hinzu, .es ist nich! nöthig, der
Großnase Spitzname für de König) zu
sagen, daß ich Euch mit Wild traktir!
habe." Der König ließ eS sich trefflich
schmecken. Am Morgen stieß er in sein
Horn, um seinem Gefolge ein Zeichen zu
geben, wo er sich besinde, das sich auch
bald um die Köhlerhütte versammelte.
Der Köhler hielt sich sür verloren, aber
der König klopfte ihm auf die Achsel
und sagte ihm, er sei Herr in seinem
Hause.
Was ist er Mensch in der Zeitung .
Wenn er geboren wird, immer ein
.gesunder, kräftiger Knabe"; wenn er
seinen Eltern fortläuft ein lieber, guter
Sohn, dem für alles Vorgefallene Ver
leihung zugesichert wird"; wenn er eine
Frau auf dem nicht mehr ungewöhnlichen
Wege der Anno-ice sucht, ein junger
Man von anständiger Familie"; wenn
er eine Brieftasche mit Inhalt verloren
?!s im U'ege jiim idi'i.
,Jch werde noch ei förmlicher Geiz
Hais werden,"
-"inwiefern? Bill Du den so luicdl-
bar sparsam geworden t"
,DaS gerade nicht, aber ich b,,,le
letzlen Jahre zehntausend i!i ii r (
weniger schulde gemacht, als
im vorhergehenden.
Keine vorpilichiiinci,
.Aber Sie sollten auch bei Ihrem
HeiralhSxlane auch die Wünsche
Ihrer Eltern in Betracht ziehen!"
Wie so denn? Haben die vielleicht
geheiralhel, um mir zu gefallen?"
, l'osei Innrer.
Selma: O, eS habe schon Viele um
meine Hand geworben, aber Keinem
mochte ich ste geben als Ihnen allein,"
Der kleine Fritz : .Paß' uff, Selma,
jetzt kommt der nich! wieder, die Anderen
haben' auch so gemach!, wenn Du ihnen
da gesag! hast."
taßt tief blicken,
Mutter: Nun wie ist Dir denn
gestern daS erste Mittagessen geialhen?"
Tochter: ,O, Gustav konnte diesen
Morgen schon wieder inS Komptoir
gehen!"
Deutlich,
Hast Du den Kahlkopf von Deinem
Vater, Braun?"
Nein, mein Vater hat nie mehr als
einen Kahlkopf gehabt und den ha! er
noch!"
Kindlich,
L.hrer: Was that Noah, als er
das Holz zum Brandopfer ausgerichiet
halte?"
Kind: Er nahm ein Schreichhölz,
chen!"
Die innere glimme.
Schauspieler (dem der Kellner zwe
schlechle Eier brachte): Verdammt, ich
bin erkannt!"
Der Schlaue,
Vater: Eil wollen also meine Tcchter
haben. Darf ich frage, was Sie ihr zu
dielen vermögen?"
Beweiber: Wenn Sie mir ihre Hand
bewilligen einen sehr reichen Schiflieger
vater," Ans dcr Schule.
Lehrer: Schreibt mir einmal Wörter
auf, die auf xhie" endigen."
(flach eimr Vier elstiinte.)
Lehrer: .Du Dietrich, lies sie mir ein
mal vor."
Dielrich : Geographie, Stenogra
xhie, Photographie, Philosophie, Rind-xhie,"
oZedansenslttter,
Beurtheile nie einen Menschen nach
dem Regenschirm den er trägt, denn
der ist oiehrschendeilZ niemals" der
seinige!
Wie konntest Du denn bloß den Men
schen heirathen! Warst Tu denn fo ver
liebt in ihn?"
Nein, aber eine Andere wir's."
sie nicht umfällt. 2. Der Oelbehäller
sei aus Metall, wenig'ttns isi dies KlaS
und Porzellan voryiziehen. 3. Der
Cylinder soll gut xcssen and so ausgesetzt
sein, daß die Lust nicht seitwärts zur
Flamme kommen kann. 4, Der Brenn
ring soll seft aufsitzen, 5, Der Toch!
sei weich und ich! zu dich:, dabei seine
Breite so groß, daß er leicht eingezogen
werden kann. t. Ter Oelbehäller ist
vor Gebrauch der Lampe ganz zu süllcn;
beim Füllen aber darf keine brennende
Lampe in der Nähe sein. 7. Die Lampe
muß steig rein gehalten werden, 8
Beim Auslöschen drehe man den Docht
bis in die Höhe des Brenneis und blase
über den Clzlinder hinweg, 9. Die
brennende Lampe dars nicht der Zugluft
ausgesetzt werden. Man vermeide also,
mit ihr umherzugehen,
wird"; und wenn er stirb!, immer der
Irene Freund und brave Gatte" füt
alle, die ikn kannien.
Gestörte kiögikcit,
Gast (der au einem Wiithshause
hinausacworsen wild): Ist das eine
i Ueberslürzuiig. nicht einmal Zeit hat
man, gute Ziach! zu sagen!
Ter Sultan und die Melone.
Mohamed II,, der Eroberer Koustan
tinopelS, ging eines TaaeS in seinem
Garten spazieren und sand dc eine schöne,
ungewöhnlich große, aber noch nicht völlig
reife Melone. Damit er nun sehen
könne, wie groß sie noch würde, wenn sie
reif wäre, verbot er den ihn begleitenden
Edelknaben, sie ohne seinen Besehl cbzu
schneiden. Da kam zu dessen Unglücke
ein anderer Page, der von des Sultan'S
Verbot nichts wußte, vorüber, sah die
prachtvolle Melone, schnitt ste ab und
verzehrte sie. Mohamed, der seinen
Zur Prüfung empfohlen.
Als Ei gedniß einer langen, im Labora
toriurn Pasteur'S zu Paris auSgeiührlen
Untersuchungsreihe wiid bcrichiü: Kein
lebender Krankhe,!S!eim vermag der
antiseptifchen Kraft der Zimmteffenz
länger als wenige Stunden zu widere
gehen. Diese Essenz tödtet alle Mik:o
den ebenso sicher, wenn auch nich! so
schnell wie Sublimat."
I7od) nie dagewesen.
1. Ein zwanzig Jahre alter Baize.',
der noch kin Bier getrunken hat.
2. Ein Redakteur, der es verstand,
allen Leuten , iecht zu machen.
3 Ein Kellner der ein Trinkgeld zu
hoch findet.
4. Ein Lehrer, den die Schüler noch
nicht binlergangen haben,
5. Eine HouSfrau, welch: die Zeitung
von der ersten Seite oben an zu lesen be
ginnt. 6. Eine Zeitung, welche noch nie eine
falsche Nochiicht g'brach! hat.
eScirifaribcrt.
Gendarm Peinlich wird Augenzeuge
einer Thierquälerei und erstattet hierüber
folgende Anzeige:
Geilern dend fünf Uhr iah ich,
Spaiieracn fortgesetzt halte, wollte och! y'r m.i in W
einmal nach der koübaien Fiuch, sehen. I gijbfiraße sein Pferd durch Schläge
da fand er sie nicht mehr, Zornesrlam-1 rou mißhandelte. Ich n:,r!e ihn deß
men in den Augen wandte er lich an seine ! und e:e meine Patrouille fort.
Edelknaben und frug mit wulherstickter j TlClS) ei.r oter 5,, mlt tm dcli
Stimme, wer eS gewagt, gegen das Ge-, .g, mä., g.'üch vorgeschriebene
bot des allmächtigen cullan S zu hnn- j 2; (rn,r, an s,, Handluncsweise ge
deln. Erschrocken banden ,ene da, M-!., nt. Ich k.hrte deshalb um.
hamed machte eben kurien Piozeß. txtTaf ,in glücklicher Weise noch be, "der
I,e seinen Pagen den Le,busschneiden.j,: 'ncdm daran dS Aergerniß und
und !Z endlich imTarm de vierzehnten nua ej fci; s.,.
die Melonenre'ie üch vorkanden, rneinie
er trocken: Nun weiß ich doch wenig- i
teidci ist's '.
Nicht möglich, alle öiese Kleider
hätte Dir Dein Mann i,n vergangenen
Jahre gesenkt!"
O, ich war damals auch ernstlich
krank!"
seltsamer go!S:;'.:ir
Hrukheir: ....In, vor meinem eige
nen Hans bin ich hing''allen und hab'
den Fuß 'kochen weil der Hausmeister
keinen Sand ausg'streut hal! Ich dank'
nur Gott, daß es keinem anderen Men
schen paslirl i!"
Besuch: O Sie grl? See!'!"
Hausherr: Ja aiun S' es that'
mich doch surchibar reuen, wenn ich einem
Ändern die Curkosten zahlen müß:!"
rcrltgter Stolz,
Die zehnjährige Mina (ter
der ersten Klavieistunde zu ihrer Mama):
Ich will sehen, ob mein neuer Klavier
lehrer zu mir Fräulein" oder blos
,Sie" sagt!" (Nach der Stunde).
.Nun, Min", frägt die Mama, wie
hat Dein Lehrer zu Dir gesagt?"
.Weißt Du, was er gesagt hat, der un
gezogene Menich", ruft Mina empöit:
Komm', Kleine, laß Tich aus den
Stuhl heben!"
slen, wo meine Melone geblieben 1.
Reuigkei,tkramerinen.
In khina gieb! es eine 'ehr wunder
bare weibliche ürc'tsüct,. Jedcn Taz
: besuchen zahlreiche alte Vetteln die Häu
sei der Zielchen, melden ihre .'lnsesentKi:
durch Troinmelschlag'n an 'and fragen,
: cd ü zur Unterhaltung der gelangroeil
' icn Hausfrauen dlittogen könnten. W,r
j den die Angebote fc setze?
reiiHuüufifS faitv'5.
Frau eine T:chterS (einer Bekannten
ihre Wohnunz und u'.etzt das Arbeits
kabinet ihre Marmel zeigend,:
Sehen Sie. und hier hascht er
itnirer seinen en auz ! "
Durch'itaul.
EommiS (zum Printixal): .Dirk ,ch
wohl heute Nachmittag fortbleiben
, meine alle Tanle wird bezabenV!"
i Priniixal: .Gut! . , Aber ich w,ll
Ihnen 'was sagen: Wenn Sie wieder
einmal eine Tante begraben, dann bttn,
aen Sie mir einen Hasen oder ein paar
! Relhühner mil ! "
A der Znru!ti,-r.jii!nde.
I Wie nennt man die in pCi--
edel - Stellung befindlichen Untero'n-
iere bei der Marine und bei der L't-
Ich:"e:-Zlb:h!ilung?"
'Veiter Marine Z e e w e b e !, bei
' der ufföi Abtheilung W tti d-
xtttW"
'zr.:;rr
-11): ,L2,
rau naZ d
der Dichter B:
, dä::' auch mehr Witz' rnaen. fTr!
den Atpeli:!"
I-. 1
.f.ch-e:: . Warum bijen Se h-n
r R'it: eine Ohrfeiae gejeden; "
' Aiizeklaoter: Aus viner Zuizoi
1 kominenhei! er ha! tr.tr 'elb'i e:r.t
i angeüozen!"
-1