Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, March 09, 1893, Image 3

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    I
NEBRASKA STAATS - ANZEIGER, Lincoln, Neb.
Per MjZcrjülM
Ei SiidjlGiibiHijmr.i! au dem tiitrs
J'ljti'fii lirljuiiticr.
" l'aiiwlt tinil)iitt.
; ' (.voiltnuiu,!.) ..':-.
SchUHrli'riu. l!cib bleib' - ich laus'
inii luU' den 'J'ah'r!" idiludijtc
Wiltli, iiiii nie jic staub, bariuf:, iiu
büiiiicn Jicicflciit, nuiiuc sie twon.
Sit ndttetc auf bau 4tsf(ic nicht irr
(piden Steine. ttc sich (diuicr-rud in
ihre Sohlen briuttru, nidit ber Arische
kr Oiodit, wcldic sic schmiern ntuditc,
sie rannte nur und rniiutr, bi jic keu
chend auf brüt yjiurfipiuu baiS ,u
erreichte, tu luciitcnt kr Vaitt wohnte.
Wie tuui Sinnen sdilug sie nu bei' Thür
den Mloppcl, iiiiutcticrl, so Ijiiiic bi
sich im Clicrficichoj? ein Acnstcr öffnete.
Wollt ;Uir ausheilen oder uidit!
3ia$ ist beim ba für ein Valuten in
ber '.lia.tit rief eine ili'iiniieijiiiiiiuc
lieruuler,
..'Idi, ich bitt tf ii di wir haben ein
kraule md babeiut!" schluchzte tittlr
mit aufeicfyobeucu .stäuben. Kommt
bodi, kommt, idi bitt' Euch gar schön,
ich bitt', bitt', bitt' !"
Wer bist Du bettn?"
Die (ittlt die schweflet' vorn
Snbnian Polder!"
2üoo?" Der '..ianic. den Wittfi
nciiunut. nah dein Silber :u denken.
' via, hatte sie nur den fluten liiufall sie--''-"iaht,
hinauf zu rufen : ich bin die
IVfUja, die Tochter vorn reichen tiflfle
Vier baun hätte sie nrns erlebt, wie
baiyCabcr fies prumicii wäre ! Sooo ?
ber xviii ja, geh' nur heim und sag', ich
-Uti.jji)oi!, sobald c laa, wirb."
komm' int jchlof;fidi bn Aenstcr. (Mittli
Silirrcii!ictäubt und aiiff sich mit bei
stand wie t an j0j,.-. e denn
den Häubcii, süni solch ein füf;c,
möglich !k,,,cin und c nitb einen
berziflc iiiir sich nicht die Sccl' nu
Menschen, bei,,,,, .,, l)C(,-c!
beut Vcibc lief. fc v 4V;tr jc(!t )m- v
Reifen ? A; ; rCf halte das Biib
Pater Eujebii rrvoqteö wieder qefnnd
lein des Mio ü räume nd atl,enilo
ncniadit. (villc Mioitcipforte. Die
erreichte sie j schrill, denn mit dem
Glocke loutcj des Jiijrpcr hatte sich
nanu'ii imgtrau a.el)iiiiii,t.
(.Mittlt au be(ji4 m ist der Pater
fatcr Oiudijtc sie, al sich da
(5iifebiu!"i,terdieii vssnete.
croittcrtoCj ! j der flacht?"
liilt TAer Pförtner. Was willst
rief ftauusjftcf V"
Du vom c, cj, kranke ind bflliciui
Wir Ai Eiisebin soll ihm helfen.
der Krater Pförtner, ich bitt'
Ach. gß Euch -
Enchu mein Gott, iiinb, btit Pater,
H Du heut' niiiiiner ber ist
ben hfl Tagen in ber Bartholotitaer
ft't $
Silaii(mU-;tc fichaii die Mauer stiitzen,
ürfit umzusinken,
nu'ibrr sag', Iva fehlt dem indlein ?"
IS rührt fid) nimmer nitb sieht nim
.ftr üb kennt midi minmer ad.
Krater Pförtner, so ein liebe, gute
liiubl!"
Mnszt nicht weinen. Dirnlriu, ber
liebe Gott wirb sckou helfen ! Hub
warf ein Weilchen " Da Geficht
Hinter dem Gitter verschwand, dann
streckte sich eine Hand heran mit einem
kleinen vl8jdilein. fliinin, Dirnlein,
iiiinni ! i ist ba Beste, was ich hab' :
Olcurn Sam ti Qiiirini) vom Jilojtrr
Teflernjee."
Gittli ririff zu mit beiden Hände.
fleibe dem indlein die tirnc da.
mit ein, nb die diläfe, und die Pul'
ädern au den Händen, ub die Stelle,
wo ba Herz schlägt, nud bete dazu drei
Vaterunser da hilft ! Da bat schon
vielen Taufenden geholfen ! Hub jez-t
geh', Dirnlein ! telobt sei esii
Lhrift,,!"
Ämen !" s,aimelte Gittli. E war
ein i'aut voll heißen Danke, Und
fdilndizenb flog sie davon, aber sie weinte
nicht mehr in Zdniter,, sie weinte vor
Freude. Wa sie i Handen hielt und
an ihr Her; drückte e war ja bic
sichere Rettung : geweihte heilige Ccl !
sinnier mtb immer wiederholte sie Wort
m Wort : Tic Stirn, die Zchläse,
die Adern. nd wo bao Herz schlagt" -nud
damit sie nur ja mit dem Geleit
nicht zu kurz käme, sing sie jetzt sdion
au, wahrend sie rannte und rannte:
Pater unser der ?n bist im
Himniek "
Eridiopft. keineo Worte müditig,
errcidue sie da Hau.
Z cvir tarn ihr entgegen, da Gesicht
verstört, kalkiveij? und von fahren nai),
Ziommt er? ouiiut er ?"
Gittli sdiüttelte den ,'iops, sprechen
konnte s,e nodi nicht! doch wahrend sie
die eine Hand ans die sliegeude Brnit
drückte, drängte sie mit der andern sck'ou
da ,rlaic!ileiii in Zevha Haude,
?fle,n f'ott, Gittli, so red' doch,"
jammerte epka, fdiau, die Äugst
bringt mick ja um !"
fliiiiiii nimm da lniiS ihm
helfen! Da hat schon taufend, tau
sciidmat geholfen, bat er gesagt ! Pater
unser, der ?n bist im Himmel "
Und betend tank sie neben dein Bett
Nieder, in welchem da ttmb noch lag,
in sie vertafien hatte.
.Hbti Gittli, so red doch, wie soll s
denn Kelten, wa? soll ich denn machen
damit?"
Äehr mit Zeichen al mit Worten
wiederholte Gittli den Rath, den ihr der
Krater Psor'ner gegeben, flehen bem
Bette kniend, mit tlnäiienersiiekter
Stimme betend. Kielt sie da slockernde
Talglicht. wahrend exba that, wa?
t CI l btilidfn C.a:niUit. tfinc
bo!d Lmnd oett itittnott, in &r: ttila
t. Cunn, .itl bc Ikoh t cwDi.
tocldx übst icr llnudsigkii C.n:ti::uf.
ftaUc r.uck'Kl a:öe : tit Cutlt liffrt i
unnch iZiö!. irllit'kS zdidllndertt t?n!ii:di
: tz' uCTKrad Ktt-itti
nd vem :o,.,r ItQt'.wtt in 711 g? UNS
Zlia ddi !, lds7e Ä:inr Ur Lbria
rrk x:'riii ! kz;H. lisch fn Su'txtn(
krt iet 1 jion itidi idt ,m ux
knjtteit IS k I?wid tu tu n.hi'l Ui
CinnuiViUt.
der IVcui ,e!,Mkn. Vil zilierndku
Hda. mer Wetne nd zänliekei
tammeln, errtrirrtr tit Mutier das
itv.l, vti&et ror ihr lo? w,e eme tess
Stengel iiflättetK y.iiiiäc. Utti zarte,
Ijelbc Xorperdieii, riinb und iveifi wit
an Wach gi'luijitu aber alle tiieder
dien geienell von flauem iiamt,
Vi iiMiili richtete fidi itpha lief atli
inend auf; alle war gethan, wa ge
schehen ninsite. Zie legte die Xisjett
znredit und breitete svrglid, wieder die
wanne f ede über da Miub, weldie
nnempfindlidi schien für alle, wa mit
ihm geschah,
Meinst, Gittli e hilft wa?"
,ia, ja, e iiius; ja hellen !"
Ter liebe Herrgott soll' geben !
Wär' nur der Polzer daheim !"
flnn saszen sie, Zeplia und Gittli,
bie eine ;u Häupten, die andere zu fitste
be Xiude, Ztnndc nrn Ztnnde, leise
betend und be Wunder harrend, da
sie mit Zuversicht erhofften,
Einmal streckte sich da iinb unter
leisem stöhnen, und die geballten iäusl
dien schlugen seitwärt,
,iittli'!" stammelte da Weib,
Thu' Dich nimmer sorgen - - ti
hilft, schau, e hilf! ja schon! Weißt,
er wehrt sich halt, der !rank (der böse
Geist der Niautlieit. Ju gleichem in
bedeutet der G'sund" die lehenvolle
rast de gejnudeu Körper), weil er
spürt, daß er fort muß !"
Wieder saßen ste betend nitb ivartend.
Ans leise Zohlen schlick, die flacht
davon, und durch die ,Zenster fiel der
graue Däiuinerschein de envadienden
liorgen,
Zeph' athntele aus, ,,ett wirb bet
Polzer ja dod bald kommen ?"
Gittli nickte ; bie Hände im Zdwoß
gefaltet, so faß sie, keinen Blick vom
Gefichlcheu de Jiiude verwendend.
Wieder einmal befühlte Sepha da
kleine starr geschlossene Häubchen, ie
erschrak, Gittli ich weiß nicht
das iindl wird so kalt ! Da, greis her
was sagst, wa meinst denn ?" !hre
Augen waren starr geöffnet, und in
ihrer liinine zitterte die Angst.
Gittli umschloß mit beiden Händen
das kalte ivachsbleiche ,vänstdicn de
indes. Da fuhr es audi ihr durch'
Herz, sie wußte idit wie, Sie konnte
nicht spreche. Mit einem bang er
schrockenen Blick schaute sie zu Zepha
aus.
Was meinst " stotterte ba Weib,
wenn ich ihm Tndier warmen that'?"
,K ja
epha zerrle einen Arm oll Viiiuen
zeug ans einer Truhe, stürzte in die
Mürbe, ,achte iveuer und preßte ba
Viniieit in eine irdene Schüssel, um cs
an ber Glttth wärmen. Schluchzend
riß sie die Hausthür ans der heile
Glanz des stermorgen leudüete ihr
entgegen. Sie taumelte auf der
Schwelle, raffte sich empor und rannte
af die Straße, in anzrisck)ani, ob
ihr Mann nicht käme, flidü, nidils,
so weit ihre brennenden Blicke reiditen,
Mein Gott, mein Gott, wär' er nur
daheim geblieben!" stammelte sie nd
wankte zurück.
Drinnen in der Stube fiüete Gittli
or bei Bett, des indes lalle Dinger
chen behaudiend. die zwifckmt ihren Hän
den lagen. Sie wurden nicht wärmer.
.Seph', Seph'!" lies sie in quÄenber
Angst und wollte zur Tbür eilen. Doch
während sie sich erhob, schien cc ihr, at
Hatte da ind sein öpfdieu bewegt.
Sic Hatte recht gesellen -- ein leije
ueken ging über die Augenlider und
da Mündchcn bewegte sich, als wollt'
es spredien.
Mimmidaizi!" schluchzte Wittli in
neu erweichtem, freudige, Hoffen und
warf sich wieder aus die nie.
Da hob das lud ein klein wenig die
Aermcheu und lastete mit gespreizten
inugercheii in die Vntt. Gittli weinte,
das ind suche ihre Haube. ,i,a, ja,
mein SelM-i, daHanderl geben, gelt ?"
flüsterte sic in heißer Peinlichkeit, bic
beiben Handd,cn be inbe fassend.
Dittibas'geht nicht fort, nein sdian.
idi bin ja schon bei Dir! eniisl midi
denn nimmer, Schaki?"
E legte sich aus baö bleime Münd
lein Wie ein sauste, müde Vädielu, ein
seufzender Athemzug, baun streckte sich
da orperdien und bind) bie kalten
ivingerlein rann noch ein leise Zit
lern, Je(t. tu 111 die Mutter mit be
Wannen Tüchern gerannt. Seph',
Seph' !" rief ihr Gittli mit stammeln
der lueudc entgegen. Besser geht',
besser es kennt mich schon wieder -nud
wie ich mit ihm ,zeredet Hab', da
Hat es mich angeladit -- schau nur.
Seph', schau nur, e lacht och alt
weil!"
C in lieber, lieber Gott " stet'
! terte Sepha. Tie (vrendc benahm ihr
fast die Stimme.
! fliin griffen sie alle Beide zu mit flie
flcnben Handen und hüllten das iiub
von den ,vii,cu Ins an da Hälschcn
in die trnrmen Tüdter; und wenn die
iiulu r zu ei lallen begauncu. wiii deu
sie w-teder etieui diird, andere, wanne.
Und immer lächelte da ind ; nur
war das f.'eiiri'.trtien so weiß wie Schnee,
und da geid'ioi'ene Mnndlein war au
üilelieu, ! !:ati" es sich verwandelt in
ein llai'e Pcinl'cu.
Stunde Uiu Stunde verging und
immer titelte das ins.
od) ntciii'. es idiknt !" stusierte
(',iili. Und dann rlovlidi kam ihr ein
j Gebaute. Seph". ich laut' 1,1's lo
j ster hinauf -- meinst nicht, e wär' gut,
! wenn ei Pater beten that?" Clineeine
! Antwert abzuwarten, eilte sie 111 ihre
j araairr. fd,lpste 111 bie Schuhe, zog
ein .iacklei über, streifte mit einem
fluchtigen nß die rothe Wange de
! Budeii. der 1,1 ihrem Bette tchlief wie
, ein Murmelthieichen, und raunte au
! dem Hause.
j Als s,e sie Straße erreiaie, sah sie
zwiidie ha Bäumen einen Mönch be
j S'.'eg Icutiiieu. Teil hatte ihr der
I liebe Gott geiebickt, so meinte sie. Herr
! Pater. Herr Pater!" riet ste und
winkte ihm zu. flnn stand er vor ihr
: Pater Deiertu war eö. der ,nfch
! meistcr; r hatte im lo'ier die ,rl'
wkie gelesen und wollte heimkehre in
seine X lause.
Gittli erschrak, da sie ihn erkannte,
und zogette: doch nur einen Angei:
blick, dann trat sie ans ihn W. mit bit
iend erhobenen Handen, die Augen naß
von Ibrantn.
Eine dunkle Rothe floq über seine
i bleiedeu .uqe, feine Sluaen flammten.
nnd wie in bcißer Sorge streckte er die
Hadk nach ,dr und fragte : .Mad
I che,, teat ist ir? Weshalb einst
i Im?-
Ach, ferr Paitr, mi taten ein
tra,i.c? nun daileir.i tili bitt' Gin'.
kommt mit mir und betet für da an:;;
Wiirmleiu !"
Beten?" Ueber die Vippen. des
'.Viinidie irrte ein vächeln, da iirii
Gittli uidit zu deuten irußte, Sdien
wid sie vor ihm znrnck. Er aber faßte
ihre Hand nnd sagte ; omiii' ! Wir
wollen leben, was zu helfen ist !"
Sie wollte seine flechte küssen, doch
er wehrte e ast ersdirockeii, iilirc
niieli!" sagte er und solgte ihr mit
raschen Schritte ; dabei verwandle er
leine iT'iii v.n ihrem Gesicht, und im
mer wieder i,lii-ttelte er den opf. als
tonnte er irgviid etivas, das ihn zu he
wegen schien in seinem tieisten Innern,
nicht fassen und begreisrn.
flnn erreichten sie die Hausthür, und
da ließ er die Hand des Mäddieus und
snhr sich über die Stirn, wie um etwa
von sich abziistreidieii, was er nicht mit
(id tragen wollte Über diese Schwelle,
Gittli bekreuzte sich, -al ber Pater ihr
voran in die Stube schritt. Sepflti er
hob sich vom Bett und zog sich scheu in
eine Winkel zurück; Gittli blieb mit
gesalteten Händen an ber Thür stehen,
nnd so folgten die beiden fronen mit
brennenden Ange jeder Bewegung des
Priester, der nebe dem Bett stand,
tief über baö regungslose, still lädielude
ind gebengt,
fluu richtete er sich aus, schwer ath
mend, nud sei Antlitz schien odl bläs
ser geworben. Mit wehmutbsvollem
Blick suchten seine Ange die Mutter,
ommt her z Eurem ind," sagte er
mit leiser, schwankender Stimme,
Ein Zittern besiel Sepha Glieder,
in ihrem Gesicht erstarrte vor Angst
jeder Zug, nur die Anne konnte sic
strecken, aber ihre Süße waren ans den
Dielen wie sestgeivnrzelt.
Hier ist leine Hilfe mehr. Es müßte
denn fein, daß unser Herr ef in
diese Stube träte nd zu Eurem holden
!!iud spräche wie zur Tochter de ;iai
ms : , Steif ans und lebe' !"
Gittli erbleichte bis in dic Yippeu,
Sepha rang nach Athem, aber noch im
mer wollten sie nicht fassen, was ge
schehen tvar,
Ach. guter Pater," stammelte das
Mädchen, schauet nur hm, es lachet
ja, e lachet - "
Da Väfi'elu der Erlösung !" lind
Sephas Hand erfassend, sagte er:
Euer iuClei ist heimgegangen zu sei
nein Schöpfer."
Ach Gott, ach Gott !" schrie Gittli
sdilnchzeiid ans. Wie von Sinnen
stürzte sie dem Bett enigegcn, doch ehe
sie e erreichte, bradicn ihr schon bie
in, aus den iiieen riitstbte sie wei
ter, schllichzeiib 11b sdireietib, und mit
Gesteht nd Annen ivars sie sich über
die (Nißchen ihre entschlafenen Vieb
liugs i SdiOtzi, mein SdiaYi X5n
heißem Weinen erstickten ihre Worte.
Sepha stand noch immer wie ein stei
neine Bild, fluu plötzlich rang es
sich mit gellendem Sdirei von ihren
Kippen: Mein inbl!" Mit beiden
Fäusten stieß sie ben Pater von sich,
kreischend stoz sie dem Bett zn, mit
zuckenden Händen saßte sie das ind,
riß es halb aus den tssni nnb rüttelte
da zarte, achsbleiche örperche, ais
könnte sie es gewaltsam wieder erwecken
zum i'cbcti. Dann wieder erlahmten
ihrc Glieder, starr auollcn die An gen
aii dem von Sdinierz verzerrtem Ge
sich!, und mit einem stohumden '.'ant,
wie da gehetzte Wild ihn anstvßt,
wenn es uieberbridit inmitten der Meute,
sank sie über da Bett, da iud nm
klaiuiueritd, ,,ia lau' ben sei?
,,a taun denn unser Herrgott so 'was
zulassen ! Mein inbl '. 'Mein iudl !
So wa so wa muß über midi kom
men ! Ja warum den ? Wärmn
denn? Warum beim?"
Wurmn ? Dn arme Weib!" Und
Pater Dcsertu legte die Hand aus
Sepha znctende Sdmlter. Tausende
und Abertausende vor Dir haben diese
Frage hitiausgeidiriecn an brcuiiciidcm
Herzen, nnb einem noch ist Antwort
gekommen, weder ans der Hohe noch
aus der Tiefe. Warum? Aus sriih
liugsgriincr Wiese steht eine Blume,
hold und lieblid, in ihren reinen ,m
ben, in ihrem süßen Dust - wie ein
gütiger Gebaute Gelte, ber zur Erde
niederflog nnd Wurzel schlug, um zu
weilen aW eine Freude ber Menschen.
Da lemnit die flacht mit ihrem todten
den Reis ein Thier zieht über bie
Weide nnb tritt mit fühllvscut Hus die
ersrvrciie Blumc in den oth! Wa
nun? Warum?- Ans sonniger Halde
steht ein Baum, gesund uud strotzend
vor rast : er hat geblüht in zahllosen
üi'osleiu, nnb nahe i'don ist bie Zeit, da
er sur treue Pflege danke will mit föjt
lichen Fniihtcu. Tod, vor der Ernt:
loutmt der Sturm, ein Stoß nur, und
der schöne stolze Baum hegt ans der
Erde, verwüstet und gebrochen! Wa
rum' Warum? Ö weitem Feld
steht die reisende Saat, getränkt vom
Schweiße honender Menschen - ber
Hagel vernichtet sie. Warum ? Jn
freundlichem That sieht Hütte au Hütte ;
zufriedene, lachende 'Menschen unter je
dem I ach da breoieu am Bergsee die
steinernen iiinur.e. eine Stunde nur,
nud Trummer nud Zeichen bedecken da
Thal. Warum? fledüchen Sinnes
zieht ein guter Mensch seines Wege,
sein Blick ist Treue, und Vicbe jeder
Schlag ieine,' Herzen - da fallen die
Wolfe über ihn her oder ein Blitz er
schlägt ihn eder eine Brücke weidn 1111
ter seinem Fuß. Warum ? E stellt
eine herrlick.k Burg, seit und stolz "
die Stimme des Spredienden verwan.
delte sich, tlang dnmpt und heiler -in
ihren 'Mauern wohnt da? Gliief,
rein nud heilig, wie es je hervorgegan
gen an Gokte Hand, Au ihrem
Thor zieht ein glückseliger Mann
nnd da er wiederkehrt, dürstend nach
dem Anblick seine Weibe, nach kett
süßen '.Ingen seiner inber. sindet er
nur rauchende Schutt nnb verkohlte
Gebeine, Warum? Warum? Wa
rum ?"
Sepha lichtete i'ich ans. verschlang die
Hände, nnd zu dem Pneiter empor
schauend, alle Beriweislnug ihre er
zen n Auge, ichlud'zte sie : .Act,.
Herr, redet dock! nicht so graniam nnd
hart zu mir. sagt mir doch ein Wort
de T reite, nur ein emziae Wort
lein !'
,tch weif. Ttr feinen Trost. ieb sehe
Dein ind und finde fernen. Austine
Wahrheit taun ick Dir sagen, die ich
krtannte Mit kirnendem Herzen : wer
lebt, muß In den, wer lackt, wird weinen
müssen, und rerlicreri, wir besitzt!'
-cpiftt ly.iü.i di v au' e vor ba Ge
sicht.
Da Hang au der eium'u auiiuer ;
eine iiiderstimme i ".Vinettcil .'" Uüd
Vippele crjdtien ans der Schwelle, i:n '
lange Henidlein, die runden WiiiiSz-eii
hoch gerotliet vorn gefunden Schlaf, in
ber Hand ein hölzerne Pferdlein ohne
opf und mit halben Beinen.
Sepha sprang aus, stürzte aus den !
nahen zu mit schluchzendem Schrei
und riß ihn empor au ihre Brust.
Pater 'feiert war der Thür ;nge
gangen; es schien, als wollte er sich,
noch einmal zurückwenden ; aber schwer
aitsathmetid deckte er die Haud über ieine
Aiigen nnd verließ das Hans,
Gittli lag noch immer ans den nien,
das Gesicht in die Arme gedrückt. Erst
al Sepha nun wieder zum 'Bett trat,
hob da Mädchen da Gesicht, schonte
mit brennenden Augen und zuckenden '
Z'ippeu ; der Sdm'ciherin ans nnb !
sckilug in hüslosrnt Sclnuerj die Haube
ineinander,
Sepha kniete zur Seite des Bettes '
nieder,stete den nahen ans die Erde,
und ihr S dilnchzeu ntithsain bekämpseub,
sagte sie'! S,diau, Vippele - Drin
Schiucsterl schau nur, schau - geh',
gib ihr uud) ein Hanberl und sag' zu ihr
recht liel, : Behüt' Dich Gott, mein
chweslerl. Du mein lieb !"
Vippele sdiante ans ba stille, wie im
Traum lädielude 111b, baun wieber
aus die Mutter und fragte: Warum
denn?"
Mußt nicht fragen, Vippele; thu'
nur, thu' !"
Vippele streckte den Arm ; boch als er
die älte des starren Händäieu fühlte,
erjchrat er und brachte kein Wort hervor.
Aeugsilich schaute er zu der Mutter aus
und hob beide Hände nach ihr, S epha
msdilaug ihn mit ihren Arme, der
gewaltsam verhaltene Schmerz brach
mit neuer Macht hervor aus ihrem ge
preßte Herzen, nud so lauerte sie
schlndizend aus der Erde, da Gesicht
be nahen übergießend mit ihre
Thräne,
Mncttcrl, Muetterl," stammelte da
ind und begattn zu weinen, weil e die
Mutter weinen sah.
Gittli erhob sich und wankte in die
animer ; drinnen, ,,"' offenen Fenster,
sank sie schluchzend niedei ; mit breitem
Strahl fiel die Morgensonne auf ihr
gebeugtes Haupt.
Draußen im Freien webte der Glanz
nnb Schimmer des xTstcrtagcs ; die
Albe rauschte, und in den fladibarlwtcn
krähten die Hahne, Aus den li?bstbän
nie, deren nofpeu schon zur Blüthe
drängten, zwilsdierteu bie Meisen und
flogen ab und zu, Halnie tragend für
den flestban.
I. n p i t c I.
Trotz der hellen Sonne, die ber
stermorgen gebradit hatte, brannte in
ber Stube des Eggebaner ein mädi
tiges Feuer im Vehmofen, Der Bauer
saß hembärmelig hinter bem Tisch, vor
sich einen großen flapi mit Milchinppe,
die er gemächiidi auslosfelte. Er war
soebcn um die nennte Morgenstunde
mit Zeuza ans der Messe znrückge
kehrt, "f a Mädchen stand, mit halb
lauter Stimmte trällernd, vor dem in
die Wand eiugcmaueiten Zinnfpiegel
und durchstoßt bis blonden Zopfe mit
rothen Bändern.
Henf Hai es aber der Pater Hada
marsdiars gemacht in ber Predigt,"
sagte der Eggebaner nach einer stillen
Weile.
Zenza leidite,
Hast Dir gemerkt, was er gescholten
hat iiber den Tanz?"
Wieder ladite das 'Muddieu nnd warf
die Zopse über die Sdmlter zurück.
ietzt tanz' idi nur desto mehr. Und
fest anhalten thu' ich midi auch das:
id) nicht ansintich ."
Spredien tonnte der Eggebaner nidit,
denn er hatte gerade beu Munb voll;
er drohte nur mit dem Voffel ; dann
sdilnekie er und lachte, f a klang an
der ammer eine weinerlich kreischende
Weiberftiniiür: Zcnzaaa !"
.Zjaah!" rief das Mädchen unwillig
znrüct, trat näher -an den piegel,
iieftelte an dem Beildicnftrauß, der im
Mieder steckte, nnd znpste die ran
hürdie in die Stirn.
Hörst, die Mutter ruft !" malinte
der Eggebaner.
.Hab' schon gehört !" sagte Zeuza :
aber ic iül,rie sirti nicht von der
Sttllc, '
i er Eggelaucr st!z,k und lefielle
weiter,
Bauer! Aber Bauer! So komm'
halt Dn!" tleuig es jetzt mit testenden
.'anten an der c. in wer.
,,.',st d.s ein Weib!" brummte der
Eggebaner. flidit cinnial beim Essen
hat man seine fliih' '." Er sdiüttelte
den vps, ivarf einen Erbarme hei
sdiende Blick ;nr Slubeudecke, legte
den Voffel nieder und wellte itcki er
heben,
?a tlappettct, .'teufen die Tritte e
agelter Schuhe üiid ein Sdiaiteu sie!
durch da Fenster,
Zeit;'," iag'e der Baner hastig, idi
thu' sich bitten, geb' hinein zu ihr und
bleib' bei ihr drin eine Weil', E
kommt eiiier, mit dem ich zn 'raiten
(rechnen, ei Geschäft zum Ausirag
bringen hab ."
Das Mädchen ging, aber nidit gerne ;
tanni hatte sie die ammerthnr hinter
sich geschlossen, da stand auck, Wolirat
schon ans der Schwelle : er war anzu
sehe, als lätn' er geradeswegs von der
Sudpra.iiie; fein brennende Gesicht
und seine Hände glitzerten von Sckiweiß ;
an Hals nnd Schlafen iah man, wie e
in den geschwollenen Adern hämmerte ;
sein Athen, slog und leuchte, daß er
nicht zu sprechen vermochte ; er tan
meltk zur Bank, siel Nieder und druckte
die faulte auf seine Brust.
i'eni Eggebaner wurde ängstlich zu
Muth; er schielte ad, ber animer
lhiir. dann fragte er mir leiser Stimme :
Polzer, was hast denn? .ich will
nicht hoffen, daß
Schau nach der Zeit, Bauer!"
keuchte Wvlfiat.
Da brauch' ich ick,! ;n schauen.
Die nennte Stund' ist gnett kaum
knarpj vorüber."
Und wie lang Irauchl einer von
Hren; über die Almen herunter lu in
Crtr-
, Seine fiirti aeichlaaeiik Stund'."
.Sc muß ich droben rcm ren;
schon wieder svrk iein, chror tt Tag
werten ist," sagte Wolsrat mit Keisereni
dachen, larauj kennt' ein ifder
idiirorru C 11 anal !"
f er Eggebauer lernn Me sich.
.Meinst, es wiid sei nnissen?"
Wolsrat zuckte die Sdinlteru, ivischte
mit dem Aermel den Sclnveiß von der
Stirn und etheb sicki ; in Athem tvar
ruhig geworden, sein Besicht so weiß
wie die Wand, Er trat zum Tuch,
grifs in die Tasche und reid'te dem
Bauer eine hölzerne Buchse sie tvar
feucht, al hatte mau sie in Wasser ge
taucht.
., f a nimm !" sagte er. Das renzl
mußt f ir schon selber herausschneidet,
ich hab' mich lümmeln müssen."
Der Bauer öffnete die Buchse, die
ein blutiges Her; enthielt, und schloß
sie wieder. Hast die Sdiweißblnh'
and,?"
Wolsrat nickte und griff an eine
Tasche seiner acke, Wenn idi die
nidit hätt' sur was denn hätt' idi's
gethan?" f er opf fiel ihn, auf die
Brust, und mit zitternder Hand strich
er sich über die Stirn,
Der Bauer blickte scheu zu ihm ans
und kuiss die Vippcn übereinander ;
dann ging er zn einem Waiidschraul,
verwahrte die Buchse und brachte ein
Scklein herbei, welches klang 1111b
klirrte, al er es ans bic Tischplatte
setzte.
Hast nichlS gekört, Bauer, wie e
bei mir drüben steht ?" fragte Wolf
ral. Gehört hab' ich nichts. Aber sorg'
Dich immer - hast ja bic sichere Hilf
im Sack."
Wolsrat athmete lies nud stand
schivoigend, während der Eggebaner
zehn Salzbnrger Schillinge nud eilt
halb Psuiid Heller aus den Tisch
zählte,
Streich' ein - - hast es verdient!"
Meinst?" murmelte Wolsrat, und
als er die Miinzen in dr Hand hielt,
streckte er sie dem Eggebauer hin und
sagte : ,,ch weiß nidit mir kommt
so vor, al hätt' da Gelb einen rothen
Sdicin,"
Dummes Zeug !" stotterte der
Bauer, Das Geld hat Silber
sarh'." So? Dann muß es wohl sein, daß
e mir nur im Aug' so giitzuct - - oder
eö schaut sicki nur die Haud so au," Er
sdiob da Geld in die Tastbc. Und
was id) sagen wollt', Bauer gelt,
wen vielleicht eine Frag' umgehen
sollt' f brauchst ja nicht mehr ;
wissen, als baß id, gester ach Feiet''
abend um die achte Stuiib' fort bin.
Sieben Stund' hab' ich hinauf ge
braucht ii, die flöih' lang genug,
aber so ein Herrgott hat fei Gewicht
dann hab' ich ihn an s rc; geschla
ge ; vor Tag war idi fertig, hab' mich
wieder auf die Füß' gemacht nud war
daheim vor der neunten Stund', Daß
id) den Weg vom reuz bergab -bi zu
Deinem Hans i dritihalb Stund' ge
lause bi, das brand) st ja ? nicht j
wissen,"
Der Eggebaner riß die Augen aus
und schüttelte den vps,
Und sdiau midi an, wie idi aiissdiau
daß f ii's weißt, wenn Didi einer
fragen sollt'. Gelt, nein ? d hab'
kein Stäuber! fluß im Gesicht kein
Fleckerl Blut nu meiner Zacke?"
ser Eggebaner, der eine Farbe be
sinn, als hatte man ihm das Gesicht mit
all bei'tricheu, stottertet ,'ui, lieber
Herrgott, Pc-lzer, was hast denn ge
than?" Was ich dutzeiiduia! im rieg ge
thau hab', wenn uch Einer hat tasten
wollen," Er machte mit der Faust
einen Hieb in die Vnst, uud seine Augen
siiiiicltcii iii finsterer Gluth. Es hat
sein müssen !"
Polzer, Pulzcr!" stöhnte der Pauer
und schlug die Hände zusammen.
Halt's Maul I Wenn s einer hört,'
der es weiterredet, kommt es zur Halb
scheid über fidi. Und wo der Frei
mann (ücr Heuler j haust, das weißt ja !
Seit voriger Woeh' hat er ein nenes
flad da alte hat er am Mattanscr
zu Schanden gemach!, der in der letzte
(ebucicht) den lost,.'i'tneckt gestochen
hat. Und somit behüt' ftd, ! lch hab'
Dir und mir geholsen jetzt müssen
wir' auch tragen ans zwei Buckeln !"
Wolsrat wandte sich zur Thür,
Dem Eggebaner sdilottcrtcu die uiee;
er wollte dem Sudmann nacheilen, ober
er brachte leinen Schritt zuwege, Pol
zer!" leuchte er. Und - - ,d das
SeHießzeug ? Haft es doch um Gelte
willen nicht verlöre, iro's ein Unrechter
finden tonnt'?"
flein ! Zch hab's wieder geholt,
und tetzt liegt es im est'elbad, in der
tiefsten lamm, mit einem Stein daran,
den kein Wasser mehr in die Höh' treibt,
.Uh wollt nur, es lag' was ander auch
och dabei ! Aber an mir herausreißen
kann idi's nidit !" Er schlug mit der
Faust auf feine Brust, nickte noch eine
stummen onuß und verließ die Stube,
Er schwang sidi diesmal nicht über
den Garteuhcig, sondern ging auf die
Strafe zurück und betrat sein Veiten
du rdi da Thürdien im Zann. Zn
einem Winkel de 'arten rannte Vip
pelc hinter den gackernden Hennen her.
Wolsrat wollte ihn rufen ; dann sehni
telte er den ops, Der Buh soll' mir
heut' nicht an die Haud rühren." Zö
gernb trat er in Hau ; 1111 offenen
Flur lag sie Sonne ; al aber Wolfrat
über die Sdiwelle ging, bedeckte sein
schwarzer Sdiatten de lidücu Streit.
Und wie iiill e war ! eine rief feine
flatnen, keine trat ihm grnßend entize
gen, f as ind wird selilafe,,, dachte er
sich, und sie wollen' nicht wecken. Er
fließ d,e Sdiiihe von den Fußen und be
trat die Stube.
flehen dem Bett faß sein Weib im
Weibeniiuhl, Gruß sich Gott,
Seph' !" sagte er mit beklommener
Stimme, Aber sie gab ihm keine Ant
wort ; sie hatte die Hunde im Sdiooß ge
faltet, ba zerraufte Haar hing ihr um
die Schultern, und mit starren Augen,
deren Thränen erschöpft waren, schaute
sie ihm entgegen,
Aber so red' doch ein Wort! ! Wie
geht ihm denn ?"
Sie wollte sprechen, jedoch nur stumm
bewegten sich ihre Vippen ; dann plötzlich
sehne sie laut auf.
Er waif einen Blick aus da uid.
und wa er sah. machte ihn zittern an
allen Gliedern, Gib Dich. Seph'.
gib Dick." stotterte er nnd riß au der
Ta'cke einen ledernen ;"!! t.-rs..-
1 Xie Jini ixm SSctautüfWi, cer
htm fttticbrttg unt voi IXM Znittit.
?tr fcifgrn : v(bna(tiit.-
weiciier vianne Flecke hatte tind ziri
scheu Wolirat Handen schlotlcrie.
Gieb fidi, Seph' schau, idi hab
'was heimgebracht, das muß ihm helfen
'i im otiii :, !'it es auelige
Hollen, iib einen vofiel her "
Polzer !" sehne sie gellend ans und
fuhr fidi 11, il zuckenden Händen in die
Haare, Unser iudl! Unser lieb's
iudl! 'f mein Gott, ineiii cVu "
Seph!"
Er stürzte aus das Bett zu und riß
däs Valeu weg, mit welchem das
regnugsloic örpcrdicu verhüllt war,
Ajdisahl ivnrde sein tesiekt, die eine
Hand snhr nach seinem Herzen, die an
dere ließ den Beutel lallen, aus wel
dietti das geronnene Blut, das er ent
hielt, in dicke liimpeii aus die fiele
Ilaifdite, Und lautlos, wie ein Stier,
den das Beil ans die Stirn getrosten
hat, bracki er zusammen,
Pal;er!" heischte Sepha aus und
suchte ihn empor ;u richten.
War e ein Schluchzet, oder ein heise
re Gelächter, wa von seinen Vippen
sdiiitterte nnb seine wirren Worte halb
erstickte? Und alles umsonst, alle,
alle redit so ja, ja, so hat'
toinmen müssen jetzt liegt mein inbl
ba und droben droben liegt ber
Anber' int Blut
Heiliger Herr Zesu !" stammelte
Sepha, Polzer -- Polzer!"
Mit verstörten Aiigen fdianle er zu
ihr empor, und ein Schauer rüttelte sei
nen örper, ' Er hatte schon ;n viel ge.
sagt nun mußte er alle sagen. Mit
beiden Armen umschlang er sie, drückte
stöhnend sein Gesicht in ihren Sdiooß,
nb in dumpfen haftenden Vanten be
kannte er feine Thal, Alle, alles er
zählteer: was ihn juitt Wildraub ver
führt hatte, wie droben alle gekommen
war, nd wie ihm mir die Wahl geblie
beu zwischen Elend, etker, Peitsche
inid betn, va er gethan hatte,
Sepha saß mit weißem Gesicht wie
eine Gestorbene, und nur ihre Hände
zitterten, bie uns seinen, Hnupt lägen.
Und al er nun verstummte, griff sie
hinüber in bie verwüsteten Hissen nnb
faßte da starte kalte Händchen ihre
indes, Danl's feinern Herrgott.
Du mein liebes mdl, weil i n nur
das nimmer hast erleben müssen !"
Seph' '" stöhnte er.
Sie neigte das Gesicht ; ihm hinunter
und sagte ganz leise : Weißt es auch,
Polzer weißt e denn and), wa Du
gethan hast ? flidit blos den Andern
hast erschlagen uns alle, sieh nu'
mich und Deinen armen Buben, und
Er preßte dic Hand aus ihre M'uud,
flein, Seph',' nein es weiß es ja
keiner - nur ein einziger, der selber das
fleden siirchteti muß und wenn sie
mich gleidi auf den Strecker spannen,
id) sag's uiäit - und idi hab' nichts
andere gethan, al den Herrgott au s
reu; gesdilagen -- und wenn er selber
noch leben sollt' und wieder anslom
incu "
Er vcrsttimnttc plötzlich und hob
erschrocken den opf. Zäh schoß er in
die Hohe, stand mit geballten Fünften
itiid starrte mit finster drohenden Angt
zur amuterthüt,
Gittli stand ans der Schwelle; ihrc
zitternde H,iudc suchten eine Stütze am
Psosten, als ivollten ihr die uiee bre
dien. Zhretii entsetzten Blick, ihren !
entstellten Zügen sah mau es an sie '
,"tte alle gehört,
Dirn'!" fuhr Wolsrat sie au,
iMi willst?" !
Abwehrend streckte sie dic Hand gegen '
ihn, da thränen schüttelte ihre schmale I
Schultern, vnd an der Wand sidi entlang
tastend, wollte sie zur Thür.
Mit einem zornigen Find, sprang er
ans sie zn und verstellte ihr den Weg, :
Wohin willst ?"
Da !ob sie stehend die Hände und ,
brach in Sdilnchzen an: ,,n iliiu'i
Zu ihm! b er todt oder lebig ist
fuß mich, laß mich - - ich muß zn ihm .'" I
fjuiljm? Und warum zu ihm ?"
Weil id) ftcrh', wenn ich bleiben i
iiiiiß !" sdirie sie, Vaß mich laß '
mich " Und wie von Sinnen saßte
sie ihn am Arm und suchte ihn von der !
Thür wegziizerren. Er schleuderte sie I
zurück, daß sie zu Boden sank ; sie
rassle sich ans und stützte wieder aus j
ihn zu,
Tun'," knirschte er, f 11 thust mir I
keine Schritt ans dem Haus, oder
Er riß ein Beil von der Wand nnd
sdiwang es,
Zefns un Himmel PtUer!"
Ircisdite Sepha. aber sie hatte nicht die
rast, sidi aufztirtditen.
Mit ausgebreiteten Armen stand
Gittli vor dem Bruder. Sckilag' :,
4 schlag' Z14 - hast ja ihn euch erschlage.
Thun rittr nur eine ,eud' an, wenn
Du zufdilagft, daß idi auch dalieg' und
meinen letzten Sduianset tb'. schlag'
z, schlag' z oder traust f idi utd-t y
'Meinst, es ivär' au einem sd,on genug ?
Dann geh' von der Thür weg und gib
meine Weg frei !"
Hock, aufgerichtet stand sie vor ihn,
mit blitzende Angen, als wäre sie ge
wadisen nnb mit Zahre gealtert in die
ser Stunde.
Er ließ das Beil sinken und maß sie
mit siiukelnden Auge, ,'f u bleibst,
Dir', ich sag' f ir's im tauten." -
E schien, als wollte sie ihn mit bei
den Handen an der Brust tasten ; aber
sie besann sich, nb bann plötzlich ging
sie mit raschen Schritten aus das Bett
zu. Schau her auf fein armes indl
ich hab' c lieber gehabt als mich icl
ber. und heut in der fladit hab' ich ge
meint, ich muß mir die Seel' heraus :
beten an dem Veib und schau, jetzt
leg' ich die Hand ans sein kalte Herzl :
daß ick z feinem Menschen ein Ster ,
benwortl von dem sagen will, wa id;
weiß! Bist jetzt znfriede ? So
gib mir den Weg frei !' 1
Dn bleibst, sag' idi. Und bevor ich 1
nicht in aller Ruh' mit f ,r oeredet
hab' "
So halt' mich, neun f 11 fanim!"
Und ehe sie noch ansaefprochei, I attc
tvar sie in der ammer verickwiiiideu -.
er merkte ihre Absieht uud i,r;tr ihr
ach ; doch bevor er die Schwelle er
reichte, hatte sich Giiil, fd'on au' d,e
Brüstung de Feniter geschwungen.
Mit einein Sprung war 11c 1,11 ,'ieien
und slog der Straße zu.
Gittli. Gittli! Tun'! Zck thu
Dich bitten um trttes willen G::tl: '
lyutti!" klang he Stimme de B'.aderf
Kmter ihr.
Ciocerv StJ , '
ouis lith
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Gruttd-Eitn-tttlzi
in bit Xuiifi ti(i ntii. t tut rtiu ' .
(Ünltiinvtc axwv
,i?u,:li',',!'',:,i. R. E. Moore.
J. A. HAYDEN.
Por leitend IMtotoiu-itylt.
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BEUGEN WOERNER: :
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öffeniliebe und prirat Danton.
- :il 1 nUtiiii nl 'iii tu- vitii.n'M r l'oiu'tji m'im l
B.utit'Hii Ii. -.tut -Vi -l :i '. tu,. -In, -.fb
ERNST HOPPE'S
'. I1eulfdu .'
Wein- iirtl Bier - Wirthschaft,
1-27 stiM. HL S! reche,
LINCOLN - NEBRASKA.
Alle freunde eine guten t'ilases Bier,
Wein usw., soivie einer voriresflichen
Ifiitura meiden diese stet bei mir et
finden. Arcunblicbc Bedienung znge-sichert.
or(!(!cutscner -
1 '-'.Tiiiiiziiiiixiiinx
REMEN
UND
1EW-YGRK!
r- (Fortsetzung setzt.)
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l:,isiiioierc find mit den ?, 'Opfern de
Uu-tticutldtcn CUnib
di'.t i;nt iiiü über bno iiftft fctv tbcrilrorbeii.
f dMidarnpfcrfahrt! $
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X b'i-i.tmtri c 1 nt'ÜX ..v. d
f rroc, bavd, Culin, Tr. vc, Saali,
ZUUr, iK'rf 'iiir, Wcrxa,
fulfca, lbc, Kaiser
irUbclm II.
3ennüknfo und Ticnftaa? von Bremen
cn:iCfrn:.V. nnb iifiiHö.v3 tiii )itn poxt.
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(Pen.ral Ahnten