Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, November 10, 1892, Image 4

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JtillmKHm
Nst?lrÄlLCi StaatAn7gr,
lic Vesondere.
Von D. Don Oberkamp.
Holdrijaol
Kaut dr Nächste Anböte hernieder,
gern 6 I titiiten der t)Uttii,uii atUbtt
uut ach dem Dotsknig Hang der Jod
in tu ibaL Die. di, , In He würzig
Dlalmlnt hineilt und hinaul,geublt, hall,
rill an befonbere (etcht unt in teilt be
sonderen Gesicht ein besondere, iHltln und
der dem besonderen aiein ein pat de
londer Ugen.
TVIoiider V!eii,' hxden der auch beson
der Schickiale. Und I war e gekommen,
tob ein Wrdfin, die sich or zwei Jahren
im Marktflecken ,u B. zur S,i,merirUche
usgehallen, die ,1uel Weiterer iiirer
sonderhrit halb absolut adoptiern ollen.
TI ;')fiilel ellilte tmnal gerat sllus',en
Jahr, und da dopiiren schien nichi nur
Ihr und ihrem Wer, sondern t schien auch
den lirnen und Frauen im Tors merkwllr
bi gut ,11 gesailen,
.Jetzt isi bronlM! sagte d Zieselmüller
in, und da schlug sie ein rohe reu, nach
der .antftraßt hin, ans der d! Zensel und
di Gräfin adaeiahren Ivaren,
Jetzt 1 abroblrt! sagten alle Mütter mit
heiraih?sühgkn ? Schiern,
Jetzt i adrodirt! sagt die ZeiltiUuerln,
die zu diiise einen hossnungSiwllen Sohn
sitzen hall,, der holsnuuglo In di, Zensel
eriiedt war, und da ging die wiirdige trtnu
hin, um der Mutter Gölte bnn Itöttingen
Ii sllnfpsllndi, Rach,'er,e ,11 Opfern.
Schad' nur, das, die Zieselinntlcrin ihr
reu ergeb,, in die Lust nefitilnaen.
Echad' nur, das, die Mütter heiratl,!il,ier
I Schier nickt allzu lang srei ausathmen diir,
sen und schad' nur, das, die siins Pfund-ti-och!,
an, umsouft am Mntterotte
Itar ,,, Aliiittii, niederdronute. renn et
ntt schönen Zage, die flellblluerin meinte,
der Schlag iniiile sie rühren du kam mir
nicht, dir nicht ,i,if Tors herein gesodeil
und war wahrhastig kein andere .Vmf
I di, fleniel, di da, Heimweh gepackt
halt nach Ihren Bergen und die der Gräfin
aus und davon gelaufen war,
Und M nennt ma abrobirenl sammerte
di, geiseniiiNerin und die fsellbaiierln rag
di, fcllnb und sagt: Ma trat schon sei'
Roth mit die nSI besonderen Menschen, aber
mit di, besonderen erst, tö 1 Dir nbt zum
sagen !
Ja, man hatt, sein, Roth! Acht Wochen
war' erst her, seit die Jensel wieder in'
"Corf zurückgekehrt, aber wa r erger
hatt, , nicht In diesen acht Wochen g'ge
benl
O dn heiliger Fabian und EebafiianI
Wer wollt e ter ZZelselmtiNerin unter sotha
iten Umstünden eriibein, das, sie mit der
eiselbünerin heimlich da omplott ge
schmiedet hatte, di, Jensel, sei' nun mit List
oder lUewalt, wieder nach München hinein zu
dringen,
AI me Sattel von Militär tcseittlrt I,
sagt, die würdige !ran, da haben sie kam
wieda nach Miincha elnig'schasst, mit blank,
zogene Vasonetterl warum soNt' mer also
die Zensel, die der Gräsln desentirt I, nSI
, einischassen (äffen kSnna?
Ja, wenn ma die Jensel wi, ein Fracht
stück Mit' behandeln können nnd wenn'
hübsch gehalten lfltt'1 Ich schätz', dann hi
im', di, .ttriber in Etrohsatkieng verpackt,
um' der rsin wieder retour ,u schicken,
flti,r so! I die Mensel doch wie', reinste
Ouecksilberl rare!!' Dir nit schon heut'
In all firtlh aus di, höh' 'naus. Und
nun steht' deoden, zum Verdruß aller niit
besonderen Weider, di, di, Besonder, not
leiden miigen. Und nun steht', droben,
zum audd von all' die Schlitzen, von denen
', so manch iner gern om stires weg ge
heirat!,,! hiitt', ,nn st !?' nur um der Mol
I,miNen endliek, eli'ftaf von einem heilt' weg
heiralben lassen!
.dba na! Ebbe besondere, muh sein und
di besonderen Dirnen, di, san Dir immer
di 'schnlpdigsten! sagt, di geildüuerin,
indem si seuliend ihre, siinsplündigen
WachSker,, gedenlt,
Di gensel aber sodelt von ihrer vilhe noch
einmal in den sonnigen ?ag, hinein und
dann rennt ste ,,, ?hal, Weil aber besonde,
r, Leiit. wi, Ich schon angedeutet, immer be
sondere Lchiiksal, haben miissen, so rennt sie
dem bildsauberslen Burschen von e,n
Wastel Vergmann, der Ihr heimlich unten
ulaelauerl, aerad' In die rme.
.Wastkl. ob', ml stiel lt las,!,' die
Sensfl aus.
.! Kr, al bi D' ma g'sag Host, das,
D' ma gua, bis! egenredk! der Wastel,
Dann kannst Du lange warten!
Wie lang?
.Bi d' Äs riiekwiirt, sliestt, D lider-
,werger ?! lachte ste aus, Indem ste stch
lolreiht, um ibm mit einer er langen em
t, rl litier Mestcht an, wischen.
Der Wastel aber will stch solch ein Bk
ebmiina nicht aelallen lassen, natürlich nicht.
ff vreltt di Mn In di Lippen, ff, ist
ant" kaai, r wild, Und dal, T'I oav,
so Uber,werg wie Dir moanfi, bin no lang
nr, I U Ina so dalleier xmt, nie v n
kern, die hundertmal wiederlomma, wenn
Du', dundtmal sortg'schic?! dani
Der Wastel dritifi den tdnt mit dem Cem
iart bei dielen Worten sester In di Stirne
nd geht. Die,mal Ickein!' schier, al wr
er siir immer gegangen.
DI, Zenlel aber scheert sich den Teusel
mn den Wastel seiner Troherel. Ei, lüns!
dem Schhen,ng hinterdrein und macht erst
Hall, al st, aus n,n kouristen ftöht, der
mitten In einem Schwärm Von Weibern hin
treib! und der just eil di, Mannbder
halt aNeweil di. Sauberen lieber m
lunst ngek, al, die Eckiechen di gen
,el sragm muß! Wa, denn heut lo, wSr in
Z.
Da aber Ist der ffrager mi! seiner ffrag
an di Recht gekommen, denn di, Zensel
schling! di ifNind, lachend Über den ops
Ineinander, blinzel! zur Sonn' empor und
kg':
wa wird lo sein? n Vür'n haben
,'sch'ffen!
Jet,! illhl , schelmisch der da ntllh
de ffremden hin, Ich bin keiner von De
nen, mein! er, die stch so leicht inen VSren
usbinden losten,
dann eben nt! rust die Dirne ,u
rst, indem di Mustkanlen einm vopser aus,
spielen , In tollen Exrilngen neben dem Ju,
e inher!an,t.
Heda, geniel, rust der rksite Echühe
in der tSchütengild,. .I had heut' den
erfim Prei beim Vrelsschichm g'wonna,
fi'fsif iffifl dnlürt
.t rn.7Tl"frt HLJtltj'ftM'rt'
',lt uivM von Dein lieda!
,0 herrje, kichert, di, Dirn ans, ,w,iin
I di EicillKel an leinn Jacken sestnestein
wollt, da miik! I dennerft eiln anlegen,
weil D' hall so lang bist, wie der lang, o
liath In der Vibet!
.151, wa do betrifft, lachte in Unterer,
do war ntt fehl, der langt Siotiaih könnt
sich sa ducken,
Je! bleib, di, Zensel stehen, um dem
zweiten Sprecher, einem kleinen Männchen,
da, in grosi labacktoos, zwischen den ftin
gern dreh,. ,n' ntlitz ,u starrm. G'schehen
Wunder, das, I kedeft, Pechhuberrr? sagte
si, Du, dem wenig Menschen ebda ander
oben sagci, Hörer,, al: . Brisen , sai.
lig
Di, zunächst ehenden lachen........ Der
Vcchhudcr H0 Heus di lsted' an di Schilt
, or'm Wirihtdau! rust Einer.
,aa, bi hai d ihrer der d au
rangirt, Ballettmeister iÖtel,, locht di
gensel.
Ta elichler berdoppell sich.......... Der
Herr oder In Kabiischer leidung, di, au
in stra von ollem Lchnill, rinn icri
hen Weste, rin Paar zu kurien und zu engen
Hoseri nd langlchnödeligen Lackschuhe de
stellt, und der kein Anderer sei scheint,
AI der mit den wegwerfenden Worten aut
ronglrter Balleilmrifle Lielzl Bezeichnete,
wendet seht der genzel sein zorngeroihetk
tlniiii, ,,
Ersten. sagt diese Herr, indem er sein
strengst mtGmien auffeilt, fungir ich
hi, nicht al ranglrler Ballet ime!ster,
sondern al odlrangtrter Zchiitzenmeister.
Zweiten (die Haltung de Herrn wird ,u
nehmend gravi,!i,ischer heis, Ich nicht Elel,I
sondn brl, und drillen mch! ich di,
Jungs Zen,el sragm, wie si, dazu komm!,
Ir den Uebernamni S!el,l anzuheilen?
mein Ktannunz der Zug der
chllhenglld steht seht regungXo. er
lief (lud ans di genzrl und den Herrn
echiinen, weiland Ballettmeister gerichtet.
Di Zenzel aber, di Im ersten ngenbli
legen a ihren echür,enb!lnkern genestelt.
Izt leht einen langen, schalkhafte Blick
über die lang cslal, de, ehrenwerthen
Herrn vderl gleiten und sagt!
Ja. wen,,' der Herr Cchilhenmeister denn
absolut nlTn t v'n, worum in Siel ,l
lauft hab', so we, d' I' Kalt sag'n müfs'n,,,,
I bad' eie halt .Stelz" taust, weil Sie so
a eigne Gangart Kab-'n, und weil ' Hin'
ertheil von Ihr ock' beim flehn halt alle-
weil in' Wackeln kommt, aknrat wi der
Lchwan, von 'tick Bach'!el,'n!
Jei,l tjieM , fein Halten mehr; die um,
flehenden Man er lassen Ihrer Heiterkeit srei.
en Laus, und nur die Weiher schagren sich
wie zum Schuh ud Trutz gegen die Beson
dere um d,'N bele,!iacn Herrn Cchiiiicnmki!
ster. Der Oerr S,1,UI,,,neifer aber geruhen
einen huloi'olien Blick aus d:ese weibliche
Phalanr ,u loerfn, die sich um ihn ges1,aart
nd dann geruksi, der Heir Cchiil;eiin,eifler
de, weiteren, he g,,g von ?!cem z eröffn
ncn, tut, im ü th?ho angelangt, von
oll,-n Lchhhe,, g,rde den Wasiel Berg,an,i
mit einer 'Niirehc aS, ,eichen.
Warum aher gerade den Waslelf
?a so ebb! stotterten die Burschen,
Nein so elwa! sagte entlich t Herr
chiihen, weilant Ballelmeisler, al er sich
Stund, hH"r nach seiner Woynung
begieht, um sein stiatlo im Schlummer der
Rächt zu begraben.
Der !Imi ist lo, !
I, nun, der Wastel ist der l?'igk, der
bei deui siiaka, da Hcrt Pherle soeben er
litten, Bildung ,,d ?akt ge,,igt. Der
Wahel hat, ii'ie Vrr Cherle sehr i,ohl ge
merkt, nickt geln-ht; im (Gegentheil, er hat
dieser nerlchn,tkn Ze,k Weiterer Ihre
uniarten Benehme,, halher strasenietr,i
stete Blicke ,,ige"orlc.
Tcküiie Preise, nicht? sagte der Herr
Achhl,kmkifier, indem er geinht, dem Wahl
die im Vause he Mittag ,,t Verlheilung
kommendkn Sehilhenprelke an rinnt. Der
W,,ftl niest geic,".,,. ü.'a fgminer, Ihn Sie
Preise, hon denen keiner ihm zufallen wird,
da er heute In '-dan'en an die Zensel stän
din fehlaesckssc,, hat.
,?a, la, führt iäl,rend Krisen der Herr
SckiiI,e,eII'er fort, ,?ie Preise sin schön,
her der schbnste ;'l. liegt gleichwohl nicht
dabei,
Je,,! führ! der Waftl ans, al hätt Ihm
iklner einen Stich In Herz verseht.
Wa Kalte der s',,ttscke Ion de Herrn
Ikbcrle hei d,n letzten Worten in behenten
gehabt? i, fällt dem Waftl ,,!l,Iich ein, das,
der Lehtere in Ie!er Eigenschaft al, EchÜt
zenmeister daS Recht hnt, den ,tst irgent ei,
ner Dirne ai ersten Piei fc'I'iischen, ei
nen Preis, den , verweigern sich die Be
tresfende ,,r d'inn erlauhen durste, wenn
sie einen Bräulicam orinfchiit-'n vermochte,
Wahrhaftig, wenn der Herr Echiihenmeister
Ich siir die heut v,'N der !!en,el erlittene lin
bill also , riichen gedachte, dann hatte er
die Lacher ans seiner Seite und seine Nie
derlage war ausgemerzt.
Dem Wastl, der sich seht absei! an einen
Zisch gesellt, ist mit einem Male ganz wild
und weh un, Herz, Wenn er nicht muk
scheu hiit- mit der Jcuel, o möcht er II,
am liebsten zurufe, das, sie sich vor der
PreisaiiSIIellung hiihsch Heimlich ar der
Sluhe machen sollt', her sein ManneSstolz
leidet' nicht, das, er auch nur ein Wortchen
mit der hrwuklen Dirne retet, Trotzi,
stemmt er seine tkilenbogeu aus teil Tisch u
läsit sich ein Mas, geben.
Die Muiikan'en Haben miitlerweile be
gönnen, einen Walter Herunter zu sitelti
'her dem Wahl seinen schlechten Humor
sitcln f,e halt nicht weg.
Dö salrisch Lnader, der aurang,rle
Ballettmeister! lgs,t sich da mit einem Male
ein fnnger Bursch neben Ihm vernehmen,
Retn soppa thut er uns!
.Wa wird denn o sei! gieb! der &t
sragie mit konslernirier Miene zurück,
'! sran,o irancailki ho! tcr Himmclsakra
an die Tafel angekreidet,
Der Wastl lach! Irohig Miihl' eha di
geittel sragen, wie' lanz! wird! stöh! er
zwischen den Mimen hervor ; Die Wirt
schon wissen von Ihrer iräsin her.
,?iie!ter die Zen,el da könntest recht ha
bei,! meint der Bursch und dann die erstere,
die eben mit dem Touristen Vorüberkomin
am !ock,ivsel festhaltend: He, Du Zen,el,
woaht Du, w,e o a Ziranzo tanzt wird
Nun bleibt die Zeniel stehen, Au Ihren
?lngkn, au ihrem fächeln blil,t die loseste
Schelmerei Ja schaugft! rust ste. Da
darfst dö Madel mit dem Du tanzen thuast,
halt ebn nett rund umfassen. Da haft an
andere Paar zum vis-a-vi?, wie' in der
Stadt sagen. Und die zwoa Paarrer, d
renna dir halt sa gegen einander lo, gerad
wie d Jiegcnhöck, wenn sie sich stoßen c
len!
JeHt schliitelle der raoer vor Verdruß
iitit der stre",de vor Lochen. Die Mslfn:
len Heginnen über die eigen zu streichen
und wer da mit einem Mal dem Baste!
meister und seiner ffran zur ffranzSs i
ai gegeniiherst'dt, da Ist die Zenzel am
Arm de fremden.
Der Wastl aber klappt den Deckel seine
MaHlrnge Immer wilder aus im zu.
ist ordenilich sroh der Wastl, al die Mu
endlich aufhört. Ai aber der Herr techüt
zeni, weiland Palletmeister erklärt, tab die
PreiSi'erthci!ng vorgenommen werden solle,
da geräth nun der Wastl au dem Etrom
den trudkl.
Ielil komm! ' Acrgst', schrei! e In dem
Burschen auf.
Und wirklich, da Aerofte kommt. T
vier Prcigewlner sind os ti, Uufforten
ung de Herrn iberie vorgelre'en,
Seppel itthghier, rust der Svrt Schilt
zenmeister mit sciner wichiigen Amtsuiiene.
Der Seppel irhilhler, der lange ffolia
auS der Bibe', wie ihn d entel getauft,
tritt In die ?rscheini,g, ?r gleicht mit der
hochaufgeschossenen, schlanken Gestalt und dem
verleblen WtM einer Pappel, die die Stilr
nte mancher Jahr? durchsaust.
Der Seppel sihi'iihler, der erste PreiS
schlitz, beginnt der Herr Schiiheiimeister, hat
laut BkschlnK de Hon,!tk, da tFamite rri
flirt zwar nur in der alleinigen Mestalt te
Herrn irberlei eva! sehr Praktische,
etwa sehr Besondere, gewonnen. Da,
Praktische ist !eng zu einer neuen Hofe, da,
Besondere aber ist ein J!, von der besonder
sten Dirn Im Dors, der Aeniel Reiterer, den
besagte Jungsrau dem Seppel Kihblihler
Hierort sofort zn verabreichen hat.
Zie'e Stille. Der Waftl ball die FSuste
Geliichter schallt von da und dort. Die
gen, el aber, um die sich der ganze Sp,
dreht, die steht da wie mit Glulh Ubergo'
sen. Rein, aus eine solche Rache on Sei
len de, Herrn S cklihen, weiland Ballett
meister, war tie Dirne allerting, nicht ge
saht gewesen, ie, die Stolze, tie Trotzig
die di setzt Jedem, fei', auch nur die ge,
ringsiigigfte Plnnft verweigert, sie soll seht
dem ersten Besten aus Beseht geben, wa et
rechtschaffene Dirne nur au, Lied giebt und
geben tars?
Nimmermehr! Die Zenzel ha! sich au Ih
er Verwirrung aufgerafft. Utt sie
merkwürdiger Weise gar nicht mehr der'
wirr!. Im Gegentheil,, da au, den braunen
'Xgen sprüht e, und blitzt e, und: Ihr
sangscld nW scheinen dies draunen
uen,ierur zu
Indessen, der Schelmin KelieoV. 5, den
Herrn Schützenmeiftkr, wie e schrio, noch
ein Weilchen zum Narren zu Kalten, denn
ste sagt setzt mit einem sehr demüthigen ,und
wehmüthigen nir:
I bin doUstSndig einverstanden, dem
Seppel itzbühler den Prei anSznzahlen,
dn heifzt wenn' hier machte die
Zenzel eine unstpans, um dann rasch mit
einem zweiten r tjin zuzusetzen, mei
Briiutigam erlaubt!
Tiese Stille, Do omite steht zur Salz,
fs.nre erstarrt. Der Herr Schiitzenmelft'r
lht einen fragenden Blick Über da anwe
send, mönnliche Publikum Kingleiten. Hatte
di, Zenzel wirtlich unter diesem Pudliknm
einen Schatz?
ffaft scheint e so: denn setzt wendet stch
da Müdchen mit einem einzigen Ruck
sieht mit einem schelmisch-treuherzigen L
chelit zum Wastel Bergmann hinüber und
sagt: .Wie i, Wafll? iebft Tu ' ,u, das,
Iri Brau! den Eeppel Kilzdühler an ,,sz
auki zabil?
Der Wastl ist bei dieser merkwürdigen
nrede söh zusammengefahren, lir bat stch
hoch ansgerichiet. sagend und kostend ftar
ren seine lugen zur Zenzel hinüber. Will
die salrisch Dirn ihn a,n Snd' wieder f,'p
en? Doch nein, an den gen de Mün
chen blitzt setzt ein so Herzinniger Strahl.
Und wie der Strahl den Wastl trifft, da
hüll ihn nicht ISngcr am !eck und mit
dem sauch, enden ruf: Eh'r a ugel
furch' Her,, eh' i an Andern a Bufzerl
gönn' on Dir! ist er hervorgest,Ir,t und
Im nächsten ugenblick schon hall er d'e Zen
,el In den rmen, um ste turck die der
dliisste ZUenge seine Braut, lein Eigen,
Ihum hinan In' ffreie zu tragen!
Raa s ebb! sogt di, Zieselmiillerin.
Indem st, einer Ohnmacht nah neben der
ZellbSuerin ans ein Bank In der WIrih,
stub, sinkt und di Hiind zusammenschlägt.
vandwirtl,schastlichcS.
Unter dieser Ueberschris, theilt die IM
noi Slaalztung In Chicago in ihrer
Ausgabe am li. Oktober solgcnte mit:
Berttichtend ttewalten haben gestern In
der kgkt ter Webster ., North Pari
tilve,, ut tem Lincoln Park ine kleine
Beihcerung augerichiet; doch lieh diese Spn:
ren der ,lerftöruug n'cht ein wirbelnder
rkau oder ein schwer. Ungeivitter zurück.
der stisier all de Unheil war vielmehr
kein anderer, al der Elephant der Lincoln
Park Menagerie. Die Ducheh, diesen
herzoglichen Nomen siihrt nämlich da
hier, entmischte gestern Ihrem Hüter und
kiilciite in schtoersalligem Galopp durch den
Park in die belebten Etraszen, wo nali,r
ch sofort eint allgemeine Panik tie
Menschenkinder ergriff, fotoft sie Schutz
srntteiit dem nächsten Obdach zueilte. Die
Duchesz. der goldenen ffreiheit geuiesiend.
rille on der Webster Ave,, aus eine freie
Baustelle und erprobte hier die gewaltige-.!
raste ihre Rüssel und der wuchtigen e
deine an ein paar Wagen, die ste im Hanv-
indrehen in leiuholz verwandelte. Dann
rang da wüthende Unthier weiter in der
ackha'fcha!! vor, trot den Zinn an John
tiosei'ö Hon nieder, mit richtete in dem
Hos eine siirchteriiche Verheerung an. Niet
tind naaelfeft war siir den Zerstörungsfreier
des RiisteldickscllZ nicht einmal der eiserne
zäun vor dem Haus, den e milsammt der
Steinfassung an dem Erdboden hob.
Nachdem der Ntifsel noch die Scherben eini
ger ffeusterschelben ans den ffriihstiickStisch
im Innern enlfandt hatte, begab stch da
Unthier aus weitere Missethaten, Juzwi
scheu war der Patrouillenwagen von der
Halstet Str,-Station mit starker Beman-
nnng herbeigeeiit, In der ffern, hatten stch
trotz der (esahr Hunderte von Zuschauern
versammelt und die Parkpolizisien kamen
ebenfalls inil Ketten und Stangen herbei
gekeucht um Ihr Leben an den Bemälti
gungskampf zu wagen. Die Duchefz
merkte wohl, wa Im Gang fea, und eilte
liher tie Slark Sir,, nach einer anderen
Baustelle. Durch die Hinterwand drang
der Eelephan! nun In den Hos von S. Peter
sen' Hau,, No, 729 Cedgwick Str., und
verwandelte die Anlagen dort in weuigen
Minuten in ein Chao von Driimmeru,
dasselbe Schicksal ersnhr der Hof de Nach-
bar A, Rciuhart,
Jetzt war der Wachter de, Thiere, lrhar-
le, Schleich, a dessen Seite gelangt und
säst wäre es um ihn geschehen ge
wesen, denn Dnches, drückte ihren Psic
ger unbarmherzig gegen die Zaun-
wand und brach nach der Garsield
or., durch. Hier lockten ste die Tiiste der
Brauerei Bartholvmae unt Leicht, und ein
Besuch beim Slernenwirlh war jedenfalls
die geeignetste Erholung, Ta Herannaheu
de wüthenden Slephanlen war ledoch te
merkt worden, und eiligst wurden die
schweren Thore geschloffen und verharr,!
dirt, Bon einigen regnliiren Rammstöbcu
der riesigen rZIepHantenknochen borsten auch
diese festen Thüren, und Tuchch wandelte
tritiinphirent In den Hos In der Brauerei
Sie begnügte sich, die großen ffSssrr wie
Im Ballspiel durcheinander zu kollern unt
begab sich dann ans den ifiückzug. An ter
lzront der Wirthschaft von Cito GrleSbach
an der Lincoln Ave., und Garsield Ave,, er
schienen ihrem Urtheil die Bierschilter und
da Schausenster nicht geschmackvoll genug
und sie vernichtete die ganze Auslage mit
einigen RiisselschlSgen. Noch Immer waren
dem vandallschen Elephanten die BSiidiger
nicht aus den Leib gerückt, und so sand er ge-
niigend Zeit, einen Milchwagen zu demo
lireu, ein Pferd zu erwürgen und anders
Unheil anzurichten. Bei seinem Bordrin
gen rntslohen tie Passanten und HauSbe
wohner natürlich bi aus den Tot entsetzt
in sicheren Schutz. Endlich aber waren
Polizisten und Wörter dem rasenden Thiere
nahe gekommen und mit Ketten, die um die
Beine geschlungen wurden, gelang e end
lich, die Bestie zu bündigen nnd nach der
Menagerie znriick, nbringen.
Die Ducheh entsioh, als sie Ihr Wäch
ter sshark Schleich gestern Morgen um
halb acht nach tem Wintersiall führte und
dor! eben die Thür üfsnele.
in
ivhihkiitis.
Diphtherie oder Thphlheriti ist die tcch
nische Bezeickiiieng sür die bösartige dran
dige Rachen-Bräune, welche ansteckend und
epidemisch auftreten kann. Irgend welche
Halsentzündung al Diphtherie zu bleich
nen ist nicht richtig. Tie erivähnle bösarti
ge fform lommt hauptsächlich bei intern
vor.
lf fint In den letzten Tagen eine Anzahl
Nälle ter Diphtherie in Philadelphia orge
kommen, aber die rankheit ist durchaus hier
nicht epidemisch. Dennoch hat der Gesund
beiiSrath eine Schrist an?gegeben mit Rath
schlögcn, wi man die Ansteckung durch dies,
rankheit vermeiden und wie sie behandelt
werden solle.
Das Gift der Diphtherie ist übertragbar
und ansteckend. Jede inng Person oder je-
des int welches davon befallen scheint, mh
sofort isolirt werden, um das Wesen der
Krankheit zu erkennen. Ist dieseibe die
Diphiherie, s bleibe der ranke isolirt; der
Auswurf desselben ist mit ffarbolsäure z
deSinsiziren, ebenso seine Wasche und seit,
Bkttiklig, Auch wiihrent der Besserung blei
be die Jsoltrung ebenso wie bei Blattern.
Namentlich müssen sich Personen, deren
Kehlen empfindlich sind, vor Ansteckung hii
len, da schon das Einathmen der Lust im
Krankenzimmer oder tie Ausathmung tcr
Kranken ansteckend wirkt. Auch Ermachsen
stnt solchen Gefahren ausgesetzt, aber gan
besonder inder unter 10 Jahren. Das
Diphtherie-Gift bleibt oft Wochen- und mo
natelang in Aborten, oder in den WZnden
der Krankenzimmer In rast nnt kann
dnrch Kleidungsstücke, in AbzngsrShrkn und
Kanilen writergeschleppt werden. Letztere
stnd deshalb ebenfalls zu tesinfiziren, und
Kinder miissen fern gehalten werden vom
Einathmen der Lust, in RSumen oder a
Ableitungen, worin die Auswürfe der Kran
ken gelangten.
ein Wasser nnt kein Milch, ti einer
solchen verseuchten Lust ausgesetzt waren,
tiirsen genossen werten. Man küsse keine
Person, t,e an HaIS-Ent,ndi,na leite!,
noch athme man deren Athem ein, trinke
nicht an demselben Gla mit derselben,
nehme nicht etwa ein Blelftist oder eine f?e
der derselben In tot Mnnt unt fasse oder
ziehe keine leider an, die eine Person an
hatte, die an Diphtherie krank oder daran
gestorben war.
Reinlichkeit und gute Lüstnng de ran
kenzimmer, ift Hauptsache nnd ein GefSfz
mit zrarbolfSure 14 Unzen ans eine Gallone
Wasteri sollte darin stehen, tun alle Leib
nnd Bettwäsche, die oft gewechselt werden
mich, sofort hineinzustecken, ffiir die ran
kenpsleger n,nlz stet derdlinnle EarbolsSure
zum HAndewaschen vorhanden sein. Die
Dhllr erhängt man am besten mit einem
In zrarbolsänr getrünklem Betttuch, um die
Jfolirung de ranken zu dervollstündigen.
Di Reinigung de Krankenzimmer, nach
dem ter Kranke dasselbe verlassen Hat, mnsz
eine gründliche sein. Getünchte Decken und
Weint sollten neu getüncht, Tapeten entfernt
und durch neue ersetzt werden. Alle Möbl,
müssen mit unverdünnter ilarbolsäure abge
waschen und da Zimmer mutz mit ScHwesel
bei erschlossen en Thüren unt ffenstern an
gerSiichert werden. Schweskl-Pulver wird
da, mit Alkohol genetzt unt angezstntet.
Bei Huntlnglon, W. Va., slo to
Pulvermagazin zn Kellog. Eigenthum der
zkontinental PnlereesrNschaft zu Nem
?iork, in die Luft, Ti Erde wurde Meilen
weit Im Umkreise erschüttert und betrügt
der Schaden .NNst. Perletzt wurde Nie
man, ta tie Fabrik nicht im Beirieb war.
Schntlle Avance min t. stami
lienvater A: Mir wiiren Buben schon lieber
al tiese MiidelS! ha! man auch seine Scr
gen, so Wirt doch einmal wa daran!
ffamilienvater B: au den Mädeln
erst recht! Sehen Sie, mein Iltefter Sohn
ift erst Lieutenant, nnt meine süngfte Toch
ter bereit Generalinl
Der jetzige höh, Prei te Beseitkonii
sollt, ti, Produzenten anspornen, e sorg,
fällig zu behandeln unt in möglichst guter
Beschassenheit aus den Markt zu bringen.
Daher sei man in erster Linie daraus be,
dacht, die erbsengrüne jzarde desselben mög
lichft zu erhallen, da c hierdurch sehr im
Werthe steigt. Diese grüne Aussehen ist
nicht künstlich gemacht, sondern eä ist die
natürliche Färbung dc ornc wcihrent te
Wachsthum und lediglich unsere Sache, tos
seihe in diesem grünen Zustant zu schneiten
uut tie griiue garbe zu bewahren zu su
chen, b,S e ans tem Marlt Absatz sintet.
Am besten schneidet man da Besenlorn,
wenn e ziemlich ansgervachsen und der Sa
nicn noch uiilchweih ist: wird der Samen
reifer, so bekommt da Stroh eine röihliche
Färbung, nimmt im Gewicht ab nnd die
Büschel breiten sich ans und verlieren die
richtige fforni. Tritt rost ein, so das,
die Pslanzen absterben, dann wirken tie spii-
leren Sonnenstrahlen tletchtut unt setzen
damit den Werth te Korne herab. Durch
viel Hitze, Soune oter ftaichtigtrit Wirt ta
Bkiblühcn te Besenkorns noch beschlcniiigt.
Läsit man eä dagegen an c'netn dunkeln Orl
austrocknen, so wird die begehrte grüne ffar
be vollständig erhalten."
Sogar wenn die Biiichel im richtigen Mo-
inent von den Pslanzen geschnitten, aber In
Hansen getrocknet, oder hellem Licht der
Feuchtigkeit ausgesetzt werden, geht die gciine
Iarhe mehr oder weniger verloren und lagt
i'ch selbst durch die beste Behatidlnng nicht
loiedererlaugkn. Daher schueide man das
Korn, wenn es die richtige Reife hat nnd
bringe es noi, sosortiaer, gründlicher Enr-
eriiuilg des Samens welcher in diesem un-
reifen Zustand doch nichts werth ift on
den Büscheln möglichst bald in ein dnnkleS
Trockenhaus. Die ffarb wird dann nach
Wunsch aussallku. Sind die Büschel genü
gend anzoetcockiict, so crpacke man sie recht
fest in Ballen, damit sie Aahrt und spätere
Handhabung besser ertragen und hebe diese
auch in dunklem, trockenem Raum aus, um
die ffarbe siir den Markt zu erhallen.
Viele Leute, welche die jetzigen hohen
Preise lesen, mögen vielleicht verleitet wer
den, sich tem Anbau te BcsrnkornS zu wid-
men, ohne zu Überlegen, das, es sorgsältige
richtige Behandlung, Trockkiihu,cr und vic-
le andcre Dinae erfordert, ohne welche sich
nicht gutes Material billig herstellen läßt
nd diese Neuanschaffungen sind theuer.
Daher berechne Jeder, der sich dem Anbau
von Pesetikorn widmen will, vorher, ob der
Ertrag die Aulagekoften Decken wird und
sänge dann event, mit dem Andau unier
Beachtung des Vorhergefagten an.
TaS EouiinissionSgechast von Sommers,
Morrison & Eo Ehicago, giebt den Preis
für die Tonne prima Besenkorn aus 130
1 10 an, doch gehen die Preise je nach der
Onaliiät und ffarbe bis aus ;!K und Z,S
herunter. Immerhin sind diese Preise so
hoch, wie nie zuvor, und beschränkt stch die
Nachfrage, dieser unt ter bald znm Verlaus
angebotenen neuen ffrnte wegen, nur aus's
ailernothwendigste. Da nun die Preise so
hoch stehen und tie Ernte allem Anschein
nach gut ausfallen wird, so kann man wohl
annehmen, haft diese Preise nicht lange mehr
andauern werden, nnd würden diejenigen,
welche ihr neue Besenkorn früh zu Markte
schicken, nach Ansicht obenerwähnter ffirma,
einen Höheren Preis für Ihre Waaren erzie
leu, als die, welche es für späteren Markt
ausznhchen gedenken, da taun in ftolge des
großen Angebots die Preise gegen jetzt sollen
müssen.
Gründüngung,
Ein Correspondcnt einer landwirthschasili
chen Zeitung spricht sich über die Ansicht aus,
dasz man nach dem ersten Kleeschnitt denselben
so lange wi mSziich In ten Herbst
hinein zwecks Uiiterpiliiguiig wachsen lassen
soll, toenii man das Land für Weizen oder
Klee int nächsten Zvrühiahr verwenden will.
Es wäre falsch, den frisch gewachsenen Klee
unterzupflügen und den Boden so bis zum
Gebrauch im szriihfo.hr stehen zu lassen. Ein
mal verliert man hierbei das erste Heu und
dann wird der halbe Werth des Klees als
?üngn,ittcl vor dem nächsten Frühjahr in
,olg zu langen LiegenS zu nichte, ebenso
wie eS mit Stalldünger, welcher ans dein
ückT 80 Momate Regen und Sonne aus
gesetzt wird, der ffall sein würde. Drei
viertel seines wirklichen Diingwerthes gingen
verloren, bevor er überhaupt zur Geltung
kommen sollte.
Die Ernleieit siel dieses Jahr sehr früh.
Viel stiegen beförderte teil Graswttchs in
den meisten Gegenden, so das, die erste Hen
ernte zum Theil schon in den letzten Tagen
des Juni stattfand. Seit dieser Zeit wnrde
daS abermalige Wachsthum des Grases
durch günstiges Wetter beschleunigt, so das,
es im Herbst die genügende Länge znm
zweiten Scknitt besitzt. Beabsichtigt man
nun diesen Acker slir nächstes Jahr mit Mais
oder Getreide zu bebauen, so schneide man
dieses iipvige Gras unter keinen Umständen,
sondern pflüge es im Spätherbst unter.
Während des Winter? verwandelt sch der
untergepflügte Klee oder das Gras durch
Perfaulen unt Zersetzen unter ter Erde in
Pslanzennahrung, und im Beginn te? ssrüh
jahrs ist der Boden für Korn oder Getreide
onbau hergerichtet. ES empfiehlt sich beim
ersten Pflügen Asche und Gypj dem Boden
beizufügen, da diese Bestandtheile ihn frucht-
barer machen, und den verfaulenden Klee
schneller zersetzen. Thatsächlich lohnt sich
diese Behantlung de BodenS, indem sie
die krnte um 25 Prozent erhöht.
Um das Vorhergesagie kurz zusammen
zufassen, kommt eS also daraus an, dasz ter
untergepflügte Pslan,enstoss nickt zu lange
,n per Erde liegt, bis seine gute Wirkung
unt Krast wieder verloren geht, sondern
dasz das Korn oder Getreide möglichst bald
danach gesäkt wird, fferuer beschleuniat man
die Zersetzung des GrünstosseS durch Beigabe
von Asche oder Potasche, Gute ranadische
yartholzasche ist am besten Hierbei zu er
wenden, da ste Sicherst billig ist. Ein gro
izer Theil unserercs ffarmlandeS enthält viel
Gründüngung, die aber wirkungslos ist, da
die Zugabe von Aiche mangelt.
Die leeseide unt ihre Be
ISmlfung. Die Kleeseite Ift anerkannt ter gesähr-
lichstc Feind de Kleefeldes. Giebt eS anch
noch zahllose ffarmer, denen dies eine Nen
heit Ist, so ift damit nicht gesagt, dak es Ih-
nen an Gelegenheit sehlte die Bekanntschast
vieler Kchmarotzcrpslanze zu machen. Klee
seide hat nämlich an den verschiedensten
Orten Amerika's gelegentlich ihr Erscheinen
gemacht un ift in den letzten Jahren be
sonders in Missouri zu einer mehr oder we
niger groszen Plage angewachsen, allerdings
jetzt noch nicht in so grober Ausdehnung
wie In ihrer Setmath Europa.
Tie Jnseklion tc leefell-1 erfolg, durch
ten leeseidesamen, kleine, schmarzgraue,
runde Körner, di, nur etivaS kleiner sind
als der leesaamen und deshalb von dem
ungeübten Auge leicht übersehen werden kön
neu; zum Mindesten ebenso leicht, al man
sie mit freiem Auge heraussinden kann,
wenn man den leesamen kennt.
Da Verpacken der Butter.
Leider wird aus das Verpacken der Waare
wenig Aufmerksamkeit erwandt, unt wie
e mit anderen Gegenständen Ist, so ist e
auch mit der Butter. Der erste Eintnick
ist gewöhnlich ter stärkste Unt nachhaltigste,
unt wird ein sauber verpackter Gegenstand
sich schneller unt theurer erkaufen, wie ein
vielleicht besserer aber in schmutzige unt un
apvelitliche Hülle verpackter.
Ein Artikel, der aber so empsintlich Ist
wie Bntler, mnst tesbalb anch so sauber
wie möglich gehalten werden. ES ift tarum
eigenthümlich, das, noch so viele ssanuer so
wenig aus daS Aciistere geben, Sie denken:
Ach wa, die Perpackung hat nichts zn thun,
wenn nur die Butter gut ift. Wichten sie,
wie sehr sie sich in ta eigene fflcisch schnei
den, einen wieviel besseren Preis sie erzielen
könnten, sie würden anter handeln. Ein
schönes sauberes Butterfshchcn oder Büchse
zieht schon on Ferne da Auge de Käufer
aus stch. Man acht ja daraus, nicht mir
daS Innere, sondern auch da Acuster de
Fähcken rein , erhalten. Beschmiert man
die Antzenseit mit Butter, so setzt sich Staub
und Schmutz an, und zuletzt steht eS fast so
schwarzoie ein ohleniimer. Deshalb soll
man keine Butter In irgend einer Art ver
packt wegschicken, on ter man nicht stol,
sagen kann: Sie Ift don meiner Farm.
Ta Aufheben unt Aufbewah
ren ter Kartoffeln.
Wenn man tie Kartoffelernte auch nicht
,u weit hinausschieben tars, so tas, starke
Fröste sie gcsährten können, oder man nicht
mehr in der Lage ist, gute Witterung da
sür auszuwählen, so sollte ste doch nlcht zu
früh erfolgen, nicht eher, ol bi der Bo
den sich hinlänglich abgekühlt hat. Tie
Haltbarkcit dcr Kartoffel hängt davon nicht
weniger ob, a! on trockenem, reinem Ein
bringen. Mehr unt mehr Ift man tavon abgekom
men, die artafseln In grasten Mengen
im Keller unterzubringen, weil sie In dem
selben bei unerivariet strenger Slle leicht
ersrieren, oder weil sie darin sich erwärmen
und dann schnell faulen, ohne dost man
die rechtzeitig bemerkt oder in kalten W,n
lerzeiten gar hSusig nicht im Stande ist,
die angefaulten artosseln auszusondern und
zweckmiiszig zu verwenden. Um Kartoffeln
bis zum spülen Frühjahr in cllern oder in
Gruben auszubewahren, müssen dieselben vor
gröherer Erwärmung geschützt werden. Häu
sigcr al man glaubt, wird daS Faulen der
Kartoffeln, Im Keller wie in der Grube
durch übermästige Wärme, die sich in dem
iöausen entwickelt, herbeigeführt.
Im Allgemeinen ist die Ueberwinterung
der Kartoffel in Gruben vorzutichen, weil
sie sich brsscr darin hält nd dadri sich auch,
besonders Im Spät-Frühjahr, als schmack
haster erweist. Man sollte deshalb nur so
diel davon in den Keller bringen, al? mau
den Winter hindurch bctars unt ten estcr
Vorrath im Frühjahr, bri Ocssmtng ter
Grnbc welche am besten eben vor ter Pflanz
zeit erfolgt wieder ergänzen.
Unreife und sehr wässerige oder nasse
artosseln sollten nicht mit den guten zu
sammen. fondern in ckleineren Gruben sür
sich allein aufbewahrt werden. Bei trockenen
Kartoffeln und ftreugem Winter dürfen die
Gruben ziemlich tics, etwa 3 bis 4 Fich bei
entsprrcheutcr Weite gemacht werden. Nach
dem die Kartoffeln eingesiillt. werten sie
gleich gedickt tock so, dost die First dorläusig
frei bleibt. Die wird, damit kin Regen
eindringt, durch Auflegen von Brettern ge
deckt und geschlossen, wenn der Frost es nö
ihig macht. Die Bedeckung muH dcr Stärke
des Frostes angepastt werden. Wechselweise
einigemal Stroh nd Erde hält den Frost
besser ab, a! eine einmalige Strohvecke und
dann Erde,
Früher hat mau wohl Lufiahzüge durch
Einstecken eines Strohwisches oder ermit
lelst zusammengenagelter Bretter gemacht,
doch Haben neuere Ersahrungen gelehrt, daß
gerade in der unmittelbaren Nähe dieser
Abzüge sich leicht Feuchtigkeit und Fäulnist
in den Kartoffeln ansiedelt. Was man nnt
diesen Liistabziigen erreichen wollte, bewirkt
man besser durch Osfenl:alten der First und
deckt die Grube erst gründlich, wenn der
Winter wirklich eintritt.
Tic kostbare cigc.
Aiismandiriing.
Das Colunibusfcfl, welches in diesen Ta
gen in Europa anhob, um im Oklober in
Amerika seine Forisetzung und im nächsten
Jahre in der ihicagoer Welansslelliing sei
nen Höhepunkt zu erreichen, nimmt die Frl.
Leitung zum AuSgaugspuultc eines Arti
kclö über das -Zlusivanderlings-Prohleni,
das gerade jetzt in Tcitischlaiio einer lcgiS
latorischcu Neuordnung harre, Int iiin
gange des Aclikcis wird bemerkt:
Die rapide Entwickelung der materiel
len und geistigen jlräsle dcr neuen Welt, in
erster Linie ter Per. Staaten von Amerila,
ist heute eine Gefahr für den Fortbestand
der ökonomischen, politischen und iulellck
tncllcn Weltherrschaft Europas und dieser
transatlantische Riesenhauin dr die alte Welt
alsbald in Schatten zu steilen, ihr Luft und
Licht zu rauben droht, ist aus europäischen,
Kulturdüngcr aufgelrach'eu.
Der friedliche Kampf tcr beiden Wellen
ist aus tem Gebiete der landwirthschaftlichcn
Produltion seit zwei Jahrzehnten schon cnt
bräunt, in der Industrie beginnt er sich de
reiiS zu entwickeln unt hat den Vorposten
der europäischen Erport-Jndustrie schon
manche Verheerungen angerichtet: weitblick
ende Beobachter sagen voraus, dich er in ab
sebbarer Zeit uns auch in Kunst lind Wissen
schaft tiefe .Wunden schlagen wird. Wenn
dann einmal Europa, des Kampfes milde,
daS Szepter seiner Weltherr'chast sallen läht,
so wird es das grofzc Knltnrwerk Enropa
miiter gewesen sein, welches tie alte Welt
befiegt hat.
ES sollten nun zwei Belege der Thatsache,
das, der europäische Ansioandeningsstrom in
diesem Jahrhundert zu ganz enormen Di
mrnsionen angewachsen ist, zahlreiche statiski
sche Angaben unter den verschiedensten Ge
stchtSpunkien, Wir Hebe I daraus dicseS Hkrvor:
Man hat versucht, den Verlust durch Aus
wanderung volkSwirthschafllich in Geldmer
then zn ersassen Tcr deutsche Stati
stiker Engel schätzt den KavitalSwerth eines
Das ergibt bei einer jährlichen Answande
Auswanderers als Arbeitskrast ans 1500 M.
rungsfrequenz von ll)0,0OU Personen, wie sie
Deutschland gegenwärtig ausweist, einen
jährlichen Verlust on ISO Millionen Mk,,
sür' die gesammt deutsche Auswanderung
seit lM, welche wir rund mit S,S Millio
nen ztöpsen annehmen, einen Verlust vor
0750 Mlllioneu Mk., lvelcher Betrag eigent
lich noch der Zinseszinsenberechnung zu -terwerfcn
iire, in welchem galie er noch hii!
Her anschwellen würde. Ein anderer Natio:
nalölonom, Jaunasch, nimmt den Kapital
werth der Arbcitslraft mit 800 Mk., an,
das ergäbe einen Jahresverlust on 800 Mil
iionen M,, unt einen Gesanimlverlust von
26,000 Millionen Mk.
Die Amerikaner selbst schähen ten Ein
zelmerth ans durchschnittlich 4"O0 Mark Ka
Vital, wonach der Jahresderlust Deutsch
lands 400 Millionen Mark, der Gesammt-
Verlust 18,000 Millionen Mark betrüge. Zu
diesem persönlichen Werth der auSgewander-
ten ArbeiiSlräste hat man noch das effektive
Vermögen zu rechnen, welches sie beim Ver-
lassen des HeimatliSbodcns mitgenommen
haben. Auch hier tivergicen tie SchStziin-
gen, sie schwanken zwiichen 400 uut SOO M,
pro Kops, DaS gäbe bei 100,000 Auswan
terung per Jahr einen Jahresverluft von 40,
be,w, 80 Millionen Mk., nnt siir die ganze
Periode seit 1820, abermals aus 4,5 Köpfe
berechnet, einen effektiven Sesammtverlust
von 1800, bcz. 3000 Millionen Mark, licr
natürlich abermals noch Zinses, iesenrech
nnng zu unterziehen wäre, DaS alles gilt
nur siir Deutschland.
Um wieviel höhere Zahlen würden sich er
geben, wenn man erst den Verlust von ganz
Europa in Betracht zöge. Man steht auS
alledem, daß es anantiiativ und qualitativ
eine starke Blntabzavsung war, welche sich
das alte Europa, speziell, auch Deutschland
im Lause ter Zeit gefallen liest, um seinen
mannigfachen Gebresten religiöser, politi-
scher und wirtschaftlicher Natur, wenn auch
nicht Heilung, so doch Schmerzenslinderung
zu verschaffen. Auch ein von der Natur
minder begabter Boden, als der der neuen
Welt, hätte, von diesem Strome menschli
cher Kraft besruchtet, gedeihen müssen.
U tci)öiU-äi' rtl irf fi.it-
Wir finden den Hang zur Uebertreibung
und UeberschioSnglichkeit meist in nervös
veranlagten Individuen und es erregt die
Wahrnehmung unser Mitgefühl, Wir müs
sen uns sagen: es ist etwas Krankhaftes
Doch wie viele krankhafte Zustände exijliren,
ohne tast sie als solche erkannt und in Folge
dessen auch nicht bekämpft werden. Später
aber, wenn stch hieraus sahbar eine rank
heir entwickelt hat, dann erkennen wir hin
terhet mit Schmerzen, das, der Keim n die,
sein Zustande, zu de'em Leiden
den schon lange vorhanden war und louchi'r
te, ohne das, Einhalt gethan wurde, wäh
rend eS nie zu einem ausgesprochenen it--den
gekommen wäre, w.nn der Keim als ei:i
krankhafter erkannt und erstickt worden wä
re. Frau v. X. holte eine nähre Sucht,
Ihre beiden lieblichen Töchtercheu Heraus,
putzen, malerisch zu kleiden, ihr Haar rei
zend zu srisiiren, ihren Teint zu culliviren
und sie in graziösen Bevegungcn zu Üben,
sie erreichte ihr Ziel, ihre Töchter zogen die
'klicke aller aus sich, und sielen überall aus,
aber sie hatten durch der Mutter .Kunst
jeden Anspruch aus Natürlichkeit und Ein
fachheit verloren. Wagte sich ein junger
Herr an seinen Kreisen heran, um ihre Be
kanntschaft ,n suchen, so hörte er bald tie
l'berschiväiiglichsten Ausdrücke au ihrem
Munde, z. B., das gestrige Eoneert war
furchtbar schön", oder .ich freue mich entsetz
lich, oder .das war riesig svahig. oder .e
ift ein entzückender, himmlischer Mensch-,
oder ich würde sterben, wenn ich die schreck
liche Person sehen miisite! Beide jungen
Mädchen blieben nitpermiihlt und sielen
durch ihre UeherschmSuglichkeiten, die, je
ätlec sie wurden, zur Absurdität anSartetrn,
überall teririig unangenehm aus, dazu kam
ihre krankhaste Neigung, sich auffallend
z kleiden, das, Jeder Ihre Gesellschaft sloh
und sie sür .verdreht hielt. Dieses alle
hallen sie der Uebertriedenheit Ihrer nervö
veranlagten Mutter ,n danken.
Sehen Sie, sagt, der ticke Metzgerniei
ster Boutiuot au ter iXue Saint Den! in
Pari, zu seinem Nachbar, lern ebenso
schr beleibten Bäckermeister gichepain, ter
eine schönen Morgen! zu ihm zu einer
Plauderstunde in sein Berkanfilvkal gekom,
men war, sehen Sie, mein Lieber, im
Handel muh mon stch mit dcm geringsten
Nutze ,u bcgniigkn wissen.
Er setz! sich gerade mit seiner ganzen
Körperfülle in ten breiten Lehnftuhi, ter
beim Zahltisch stand, all, ein junger, zwöls
jähriger Brusche tie Schwelle daS Lokal
betrat.
Dcr Junge trug ein sonderbares Gewand;
sein schmächtiger Körper verschwand beinahe
in dem abgetragenen Rocke, der einst einem
stämmigen Gymnasiasten gehört Haben moch
te. Der Rock ar viel ,n lauq und mit
Schmutz- nd Tintcnsleckcn desäe. Die
Beine staken in einem Paar Hosen, die or
Zeilen perlgrau gewesen sein mochlen, nun
mehr ober eine uiidcstiinmle Farbe zur
Tckait trugen, Tie sottigen Haare waren
von einem 'alten FIlzhitt beteckt, nnd schau
len neuaierig zu den Löchern tesseiben her
aus. Unter dem Arm trug er eine schmie
rige Geige und einen Fiedelbogen.
Willst Du Dich wohl fortmachen,
Schlingel! Hier wird nicht gebettelt! schrie
der Schlächtermeister mit seiner groben, sctti-
gen Stimme.
Perdouo, Signore sagte der Junge,
und fuhr dann in gebrochenem Französisch
fort: ich nicht betteln, will kaufen zwei
Kotelettes, von Schwein,
.Zwei Schme,ns-Koteletten? Da, mein
Sohn, sagte der Metzgermeifter sreundiich,
indem er sich sofort seiner Stellung als Ge-
schäftSmann bewnht wurde. Und mit einer
langen eisernen Gabel fuhr er in einen blan-
ken Kessel und stach zwei ansehnliche Kote
letteS an, die er in ein weisteS Papier ein
wickelte nnd dem kleinen Käufer mit der
einen Hand entgegenstrcchre, während er tie
andere gleichzeitig tarhielt, um den Kosten
preis derselben in Empsang zu nehmen.
ES kostet achtzig EentimeS, mein Junge,
sagte er, scchSzchn EoS!
Der kleine Italiener fing nun an, seine
Taschen zu durchsuchen und eine nach der
andern umzukehren. Nach und nach zag
er einen Eigarrenstümpel heraus, ein Ker-
.zenstümpchen, drei Hornknöpse, ein Stück
on einem Komm, vier oder siins schmutzige
Spielkarten, e Stückchen Schwarzdrod,
aber keinen einzigen Sou, um daS Fleisch
zu bezahlen.
Der Fleischer wartete eine Zeit lang, dann
schüttelte er bedenklich den Kops.
.Was malen u?" sagte der Italiener,
indem er zum sünftm Male die Hände in
die Taschen steckte. ?k verloren die Geld.
Um so schlimmer siir Dich! höhnte Bon
dinot, Nun mache, daß Du fortkommst,
kein Geld, keine Kotelettes!
Der junge Italiener war untröstlich und
rief weinend: Wenn ik nich Essen bring siir
Padre, ik bekomm Prügel. Behalten Sie
Geige, gute Geige, in Stunde ik Geld brin
gk. Boutiuot betrachtete tie Violine ansmerk
sam, es schien ihm, das, sie wohl dreitzig
SouS werth sein möchte. Dieser Umstand
machte ihn weichherzig, er gab die beiden
Kotelettes hin, und ter Junge ging fröhlich
ab.
Kaum war tcrseibe etwa zehn Minuten
sort, als ein seingekleiteter Herr In ten
Fleischerlaten trat unt in stark ausge
sprochenem englischen Accent sragte:
Um Verzeihung, mein Herr! Ich habe
mich in Ihrem Quartier verirrt. Welchen
Wcz muß ich einschlagen, um ans ten Bou
levard du Teniple zu gelangen?
Bondinot erhob sich und gab in zuvor
kommender Weise die nöthige Aufklärung
über die Richlung des zu verfolgenden
Weges,
Während Boudinot sprach, betrachtete
dcr Fremde mit aufmerksamen Auge die
Violine, die aus dcm Zahltisch lag.
Plötzlich nahm er dieselbe zur s?and und
sagte:
Gehört dieses Instrument Ihnen?
Nein, mein Herr. Ein junger Bett
ler hat es mir als Pfand hinterlassen.
Ooh, wissen Sie, wo der Bettler
wohnt!
Nein, mein Herr, das weiß ich nicht, er
sagte mir, daß er in einer Etuude wieocr
lommen werde, um die Geige einzulösen,
TaS ist schade in der Thal! Tiefes In
ftrumcnt ist sehr bemerkenswerth! Es ist
ciu Guernarius! Ein sehr seltenes Stück!
.Ein Guernarius? fragte Boudinot mit
aufgerissenen Augen. Was ist daS?
fiuernarius ist ker berühmtste eigen
moch er von Eremona. Sehen Sie in die
Violine hinein, da drinnen auf dem Boden
stellt es gedruckt: AntoniuS Guernarius,
Ich sehe die Schrift nicht reelzt, sagte
der Fleischer, da er auf dcr staubigen In
neuwand dcr Geige mir einige verworrene
Buchstaben erblickte.
Oho, man kann sich nicht tausch'." ent
i'.Ciiime bet Engländer, Tie Geige ist
sehr selten, sehr sonderbar, Ich bezahle
Ihnen einen guten Preis, erkaufen Sie sie
mir,
ES ist unmöglich, mein kzerr! Ich sagte
Ihnen schon, dasz die Geige nicht mir ange
hör,, Ich gebe Ihnen zweihundert Franken
dafür, dreihundert fünfhundert tausend
fünfzehnhundert Franken.
Ich bedanke, mein Herr, allein ich kann
auf daS Geschäft nicht eingehen.
Ach cS ist schr schade darum, bemerkte
gähnend ter Engländer. Nun, überlegen
j Sie sich die Sache. Wenn Sie sich für da
Oleichäft entscheiden tonnen, 0 suchen etc
mich aus. Ta ist meine Karre, Ich be
zahle Ihnen zweitausend Franken; Fare
well!
Damit ging der Englishman davon.
Den ganzen Nachmittag hatte Metzgermei
ster Bondinot die Karte des reichen Eng
läntcr vor Angcn, Lord Mugget, Hotel
Eontineutal, stand darauf.
Die zweitausend Franken wollte dem
guten Boudinot nicht auS dem Sinn, Es
war ihm wie dem aiten TantalnS zu Mu
tue, dessen Qual bekanntlich darin bestand,
dasi, so ost er nach Speise und Trank
schnappen wollte, ihm dasselbe von nnsicht
barer .Hand weggezogen wurde. Sollte er
stch zweitausend Franken entgehen lassen?
Zweitausend Franken verdient man nicht alle
Tage. Es wurde ihm immer klarer, das,
es eigentlich linr von ihm abhänge, die kost
bare Geige z versichern. Sollte der kleine
Italiener bis Abends sechs Uhr nicht wieder
kommen, so liesie sich Bondinot dazu derlei
ten, das Geschält einzugehen,
Bnon giorno, Signork, da sind sechs, chn
Sons!
Ah, Tt bist'S, Es ift jetzt fünf Uhr,
herrschte ter Metzger ten jungen Italiener
an. Du hast viel Zeit gebraucht, um den
Weg hierher zu sinden.
Der brummige Patron erwartet ossenbar
eine Antwort: als dieselbe aber ausblieb,
zog er ander Saiten ans und fuhr mit einer
milderen Stimme fort:
Behalte Dein Geld. Willst Du r.:ir Dei
ne Geige verkaufen?
Na, Signore!
Ich geb Dir zwanzig Franken. Willst
??
No, Signore!
Weshalb nicht, Tu Schlingel? brauste
der Metzgermeifter ans und langt uuwill
kiirlich nach ter Geige, ans tie tcr Italiener
seine Hand gelegt hatte.
.Die Instruments gehört mein Vater,
ersetzte der kleine Italiener, Wenn Ik
nix bringe zurück, it werde geschlagen,
.Da. sind fünfzig Franken. Punktum
nnt überlasse mir tie Geige,
Ich kann nicht geben Geige.
Ta sint hundert, zweihundert drei
hundert Franken, fuhr der Metzgermeifter
fort, indem er mit fieberhaft zitternden
Händen In seiner Kasse wühlte.
Er sah den Italiener an, der mit keiner
Wimper zuckte, ein Wort sprach, aber die
Geige immer näher an sich oa.
ES ist eine Thorheit von mir, fuhr der ! f,nht,
mtqqer einorlugiicy tork, ober im have es
schöner Prei siir zwei Sch oein-otelette.
Ader Glück muk er Mensch haben, Bon
dinot, sagte er zu sich selbst Ut hätte dei
nahe eine Lustsprung vor Freude gemacht,
wenn er sich dessen aus seine alten Tage nicht
geschämt hätte. Mit freutestrahlentem Ge,
ficht langte er vor tem Hotel Eoutiuental
an und sragte mit ercgter Stimme nach
Lord Mugget.
Ich kenne den Herrn nicht, entgegucle
gleichgültig der Portier de Hotel.
Da ist feine Karte, und Boudinot wie
die Karte de Fremden vor.
Ah, der Herr kommt ohne Ztveisel wegen
der Geige? fragte der Portier spöttisch.
Ja, gewisz, hier ist sie, in diese Papier
eingewickelt, siel rasch Meister Boudinot
ein.
Der Herr ist nunmehr der sechste, ter Heu-
te an dem glcichcn Grunde Hierher kommt.
Und Lord Mngget?
.Ist ein feiner Spitzbube, der Sie beftoh-
Bondinot glaubte ohnmächtig zn wcrdcn:
er muslte sich a der FliiellHlire de Portals
halten, m ich! inzustiirieu,
Er sagte mir docy eS sei e? sei ei
sehr seltenes Instrument, stammelte tcr be
stürzte Metzgermeifter,
Der Portier lachte hell ans und rief :
Sehr Selten! Gehen Sie doch und laN.,,
Sie lich nicht auflachen! Solcher Geign, be
kommen Sie ans dem Trödelmarkt im
Tcmple, so viel Sie wollen, sür dreisiig
SouS,
Bondinot warf tie Geige zu Boten nd
trat sie mit FiiKen,
Als das VernlchtungStvcrk ollsiihrt war,
wankte er beschämt nach Hause zurück, um
feine Wuth a den Kunden ouSzulasscu,
Tir Triit,kiii,l,I in k,rc Tliiklwklt.
Ueber die Trunksucht in der Thicrwell
slcllt Robert HabS-Randau in ten Mün
chener Neust. Nachr. eingehende Be
lrachlungen an. Wie leicht unsere vier
bciuigc Hausgcnoifen wcingeifthalligc
btofj nicht loh annehmen, sondern lio.it)
kurzer Zeit auch liebgewinne, ist aus
lüjl täglicher i rsahrung zur zeuuge be-
laiiut. Soweit ii,ncn oabci die Wahl
bleibt, bevorzugen Schafe, lisel uud jjie
gcn die Wciutrcstcr, deren liieuiiu ,l,
einen oucrg koniiichen Zoos anzuhangen
pi.egt, wahrend lstinder, Pzerde uud
Hunde dein iiiee den Pvrzug geben uns
sich i dcr Trunksucht zicuilich abgc-
schiuaüt geberdeu. Schweine fressen und
saufen ohne Unterschied und bleiben
auch im Rausche Schweine. Eilten Un
bezwinglichen Widerwillen gegen Alkohol
steint nur die latze zu hegen wenig
Iteiis schlugen Herrn Habs-Raudan wie
verholte Vers uhrungsverfi, ehe bei diesem
Thiere vollständig fehl. Tagegen ist
voin Is-leplianten bekannt, das, er eine
tiefe und innige Verehrung für feinen
Laiidsniaun, den echten oftindischen Ära
empfindet, und somit schon dem Bär
nahesteht, der ohne U,chwe,fe als der
vollendetste Söffel des ganzen Thierreich
bezeichnet werden darf. Ttuckcuberg, tc
dcn Meister Brau ,n Auf,!aub Jahre
lang gründlich beobachtet hat, bericht,
darüber: Wenn er eS irgendwo haben
kaun, ist d.r Bär ein ganz wiisicr Triin
kenbold doch nur in gemeinen Brauni
Ivciu. Meinem eigenen Zögling wurdc
in den Baucruhäuseru biswellen erlaubt,
auf DiScrelion zu zechen, wanoch er j
desmal tüchtig benebelt, aber doch, wen
noch irgend möglich, auf den Hintabei
nen nach Haufe kam. Ter Bär gehör!
mithin zur iosse jener biederen Zecher,
die im Nothfälle durch eine möglichst
stramme Haltnng wenigstens den äusie
ren Schein zn reite suchen. Am mensch
lichstkit freilich benehmen fich wie bei
derer, so auch bei dieser Gelegenheit je,
erzen die Assen, Brchm berichtet al
-llugeuzcuoe, wie dcr Pavian sich durch
starkcs irfebier ködern Iaht, nd da!
kononenvoll den lauerndc Jägern in di
Hände fällt, um am anderen Morgen ne
den dem Schmerze der Gcfangenschas!
auch noch alle Schrecken des Katzenjam
mers zu erdulden, und Tocwin fugt zu
sammcnsasscnd hiuzu, Viele Assenar
ten haben eine ausgeprägte Vorliebe fil
Eaffee, Thee und Spiritussen: sie köu
sogar, wi ich selbst gesehen habe,
Vergnügen Tabak rauchen. Meh
Ueber VfUMie.
ist sicher von keinem Thier zu erlangen,
Tasz aber die Gänse schiau genug sind,
sich Rauschmittel und Rausch selbstständig
und energisch zu verschaffen, beweist Herr
Habs-Randau auS einem Vorkommnis,,
das er selbst in seiner Kindheit erlebt hat,
Er erzählt: Ich versah damals zeit
weise das Amt eines Gänsejungen und er
siillte als solcher meine Ob'iegenhcitcn
mit all dcm Eiscr oder richtiger all der
Nachlässigkeit, dic dicse untersten Fnnc
tionäre des GefliigelhofcS auSzuzeichae
pflegt. Daher kam es, daß meine GZu'e
eines Nachmittags, als ich gerade in die
Awtsgcschästr cines Indianerhäuptlings
verlieft war, in ein b:u chhor'es Mohn
feld brachen unt sich bereits stattliche
Kröpfe angefressen hatten, bcdor ich den
Schaden gcwahrte unt mit Hülse meiner
Krieger diesem Unwesen zu steuern ver
mochte. Damit war die Sache für dies
mal abgethan. Am folgenden Tage aber,
sollte ich an meinen gefiederten Unierge
benen eine recht traurige und völlig un
erhörte Erfahrung machen. Kaum hat
ten wir nämlich gewöhnlichen Schrittes
den Weideplatz erreicht, als urplötzlich die
ganze Heerde mit wildem Geschrei auf
daS Mohnfeld einstürmte u"d mit un
glaub licher Gier zu fressen begann.
Vergebens strengte ich alle Kräfte an, um
die Thiere rück zu treiben, sie ließen
sich schlagen und mit lebensgefährlicher
Gewalt zu Boden schlendern, ohne auch
nur einen Augenblick von ihrem Alten
tat abzustehen. In meiner Herzensangst
denn angesichts ter angerichteten Ver
Wüstung erschien mir eine Tracht unge
brannter Asche so sicher, wie das Amen
in ter Kirche begann ich laut zu heulen
nnt lockte tadurch einen Feldarbeiter her
bei, mit dessen Hülse die Gänse endlich
abgetrieben wurden. Tie Thier be
ruhigten sich nun aber keineswegs, sou
been nachdem sie eine Zeit lang durch
einander getobt hatten, erhob sich plötzlich
der ganze Schwärm und slog unter gel
lendem Geschrei querfeldein dem Torfe
zu, Potztausend! Die Biester sind ja
wohl reinweg besossen, änsiert mein
iöelfer kopfschüttelnd, Tie Gänse waren
dneh den Genuß des Mohnkrauts In eine
Auslegung gerathen, die nur als Rausch
gedeutet werden kann, und ti vorher
gehenden Umstänte beweisen, daß tiefer
Rausch ein absichtlicher, eine Folg na
tiirlichec Trunksucht war. Zum Capi
tel ter Trunksuch! in ter Thierwelt
schreibt serner tem B. B, , ein ge
legentlicher Mitarbeiter, taß er über
diese lasterhaste Neigung auch be! Papa-
geien eingehend Beobachtungen zu ma
chen in ter Lag gewesen. Ich besitze,
bemerkt er, seit vielen Jaheen zwei Papa
geien, einen schon sehr allen grünen (eine
sogenannte Snrinamamazonej und einen
jungen grauen, vorzüglich sprechenden,
vom Eap der guten Hossnung, woher die
begabtesten Sprecher stammen. An bei
den habe ich die Ersahrung gemacht, daß
sie sür Spiritnosen sehr inclinircn, jedoch
in verschiedener Weise, denn während der
grüne sein Weihchen) mehr Vorliebe sür
lüfte , Weint, milde Liniiere und limona
denartige Getränke zeigt, giebt der graue
sein Mäuncheni, dem Bier einen entschie
denen Vorzug. Sobald er sieht oder
hört, daß eine Flasche Bier geössnet wird,
rust er sofort: Bier her, Bier her, oder
ick fall um und dies in demselben tiefen
Ton, wie ich ihm dieü s. Z. dorgefpro
chen habe, als ich bemerkt hatte, taß er
leitenschastlich gern Bier trinkt. Ich
bin überzeugt, taß, wenn Ich Ihm will-
fahre, er so, lange trinken wlirte, bis er
gern, berauscht wäre, inteß gewähre ich
ihm nur ein wenig Nivven. da ich be-
Wir haben zur Zeit Im Zeichen der Pfir-
stche. Nicht nur hail in der Siadt an jeder
iraßcuccke der braune Sohn Italien d
östliche Frucht feil und iveiocu ganze Wa
eiiladungen von Händlern laut schreiend
usgcbvlcii, sondern et) siubcl auch der Psir
ch seinen Weg zu den entlegensten Weiler
uud Fariueu, wo er ein iangsi erwarieler,
hochivillfomnieiier Gag ist,
teo::K d e Stadt Nciv iork dc Haupt
marlt ,ilr die Pfirsiche bildet, so ist ?cla
warc dcrjcuige Staat, welcher dir gröhle
Quantität der Frucht verschickt, , fi,b
ritten Begriff von der Ausdehnung der Pür
iichfullur in jenem Siaate zu pcichajieii
geniige die Angabe, b.ifi dem Pfujuhbüu in
Dcloivarc allein !",Oi,t Acker Rauhes dicng
bar sind und dir dcr Pfirjiehltouiiic a,
dieser Halbinsel auf ti.i 11111,0111) ge chätzt wird
rer Deaioarentiriich hebern,,,, ich! 1,,
den 'Di.iitl in Betlig ans die Pürihb? in?
bts.uibeif, s liiern aus de Friielueliaiis'c
iiherhani'I, i rein ihr Er'chciile Eure In',
eine fasi plötzliche 'ire;M infertil,, alle.
Früchte inoolvirl. Derse he halt bis Min,
Oktober an, toelche Zc! den il)!ni; dcr Pj,r
llchkinle ans jener Hilhiu'cl lvfcn:ei.
Auster Tclaioarc betreibe n och i'V,rgu,
st i'oriiien, Peunilitlniuii, l'.'irhia.u,
bio. Nein loik, '.i.'eio I.'rirh, (üniimti.ut
Wcst Mariilonb und WcitVigiiiicn Psir
sicitha. I .vinsicht ans die Quantität dc!
gcerntelc Frisch, e siei't ?,l,,,rre Eali'or
nien am nächsten, das eiira 2,"o "ii fiorb,
Pfirsiche jährlich zu liefern in, Z iandc ii
Von dcin Erbost diese? Lano.S , recht indes
weniger a!S der irrte 3 heil he Ne, ')'nr
ker Markt, Der EnUfnnmihtirsch befindei
lich ii Handel born Juni bis im N onem
I Geor 'ia beb ckc die Psirsick),'.ä,ie
ungefähr 2".iMii Acker Lande. Die Psir
ehe ans Eonneclicilt nnd Neio ?Iork gclaii
gcu eist Enhc Aaust zur Rcifc und cr'chri-
11 en nur einige Wochen auf dem Markic
Eine nge'.i'öhiilich sine Sorte Pfiriiche
wächst i S lid-Peiiniiilbaiiie, Wcsl-'ilkarh
ad und de, Polo,ae !halc, iu l!rest
Virglnicn. Zahlreiche lärlcn mit dieser
Psirsicltart besinhcn sich aiis de Sckilackn.
feldern von Olettbsbtirg und Antietam. Es
kommt diese Frrcht lvä lirend der 'Monate
August und Secktentber in d. H.nibei. Der
beste gelbe Pfirsich wächst i der Nahe von
ieicoelanb, ans Eataioba Irland im
tveiefee, dis jälirlich cliva :,'i)i.i',i Körhc
erntet. ES erreicht dieser Pfirsich den Hu
bei erst sbät, jcboch früher als der letzte De
la'.varepfirfich. Nur eine kleine Nlcnge da
bo kommt auf den Markt in New lorl
'Ilew Jeifeh bringt Pfirsiche früh unb spät
i den Handel.
Der erste Staat in der Union, welche
Psirsichkuliur betrieb, trar Telaivare
Major Reybo'd gebührt das Verdienst, den,
solide bor 7,ii Jahren diese Einnaliiiieauell.
crössnel tu hal'cn. Scin Bciitzti'iiin bcsanb
sich in ')lciv Ealtle lonntl), einec iilegend,
dic cbcii nnb mit leichtem, guten yVtieii an -gestattet
sick, wie keine andere der Erde, belsc
siir dcn Psirsiclihau eignet. VII? das l'lc
scl)äfi sich als ein ansieigeü öliniiel) lnkrati
vs herausstell, e, beginn hie PfirsieHkuilni
s'ch rapid auszubreiten, Farmer, auf be
reu Feldern seit I'" Ialtren ansschlies-.liel
Weizen gebaut lvorden war, berweirekeii die
selben nur noch tnr Pfirsichknllur. Tie
,'iolil ber Psirsiehbännie veriuehile sicki von
einigen Hunderten bald auf viel, Taufende.
Händler aus Nein Pork und Philadelphia
stellten fich in Schnüren ein, bezahlten für
den Korb oft für dic Ernte eines gan
ten (starten je ÜI per Korb, wobei sie noch
die fämmllichni koste für Abpflücken,
Transport 11, s, w., ttbera!,,e. Ein
Pcnnshlbanier, dcr sich in Delaioare ange
siedelt, befaß 10,wn Psirsichhänme, Far.
mer, die hen Pfirsichhau nur als Nehener
werb betriebe, hatten deren 2111(1 bis lbWl,
die Besitzer, welche die P'irrchlnltiir , ihrer
Hauptsache machte, versiigle liher 2U,00')
bis 30,000 Bäume. Vou einem Q'iker
wurde aus seiner Psirsichernte ein jährlicher
Reingeioinn von ?zti,000 erzielt, andere
Psirsichbaner eriibriatcn f.Vioo bis toan
im Jahre, Psirsichgärlrn mit (in Acker
Flächcngehalt waren nichls ungen,öbnliches.
Dem unaeliettreu Boom solate indes:
bald ein Rückschlag, Durch die schnelle
Ausdehnung des PfirsirbbaumeZ, den auch
andere Staaten einführten, enthonb in er
tragsreichen Jahren eine Ueherfülkung des
Marktes. Der Preis der Frucht sank bis
ans 0 Eents per Korb, wvvon noch Kon,
missionSgebühren, sowie die Auslagen siir
Fracht iu Abzug kamen. Viele Farmer
Hatten ihre Besitzungen siir Hohe Preise ge
kaust und mit großen Hypotheken belastet.
Tie Foloe war der Ruin einer ganzen An
zahl d'e'er Besitzer, Zu der Kalamität ge-
fellte f ch noch eine Krankheit, welche die Psir
sichbäuiue befiel. Die Blätter derselben
färbten sich gegen Mitte des Sommers roth
und gelb, die Frucht wurde frühreif und
werthlos. Ein Former nach dem anderen
rodete nun seine Psirsichbäume ans, benutz
te dieselben zu Brennholz und besaete seine
Felder wieder mit Weizen. Ans diese Weise
kam es, daß der Psirsichhoum sich mehr und
mehr aus die südöstlichen Eounties deS
Staate? Telaware, welche on dem Uebel
stand weniger betroffen worden war, be
schränkte. Auch in New Jerseh trat die
Krankheit aus und hatte einen Rückgang der
Psirsichkuliur zur Folge, Man sing zwar
später Im Norden lind Werten Delawares
Her und da wieder an, doch hat derselbe die
Ausdehnung der früheren Jahre nicht wie
der erreicht. Tie Nachkommen der ersten
Psirsichbaner in jenem Lande aber sind
sammt nnd sonders reiche Leute. Einer
derselben besitzt heut noch viele Tausend
Pfirsichbaume.
MteZ.Bcobaklhtvvgcn.,
Kürzlich wurde in den Zeitungen ans tie
große Erdnähe hingewiesen, in welcher sich
der Planet Mars seit dem Juli 1892 be
findet, Sie war am größten zu Ansang
August. Tie b, jetzt besannt gewordenen
Ergebnisse der diesjährigen Mars-Beobach
tuugen sind noch ziemlich dürstig. Fast
ausschließlich aus Amerila stammen in
dieser Hinsicht Nachrichten. Es ist interessant,
diese neuesten Ergebnisse mit jenen zu ver
gleichen, welche Schiparelli zu Mailand sei
ner Zeit veröffentlicht hatte.
Der große Mailänder Astronom zeichnete
nach elfjähriger Beobachtung des freund
nachbarlichen Planeten seine genrn geglie
derten MarS-Planigloben mil Kontinenten
und Meeren. Jene waren gelb dargestellt,
diese bläulich. Nach jeder weiteren Bcobach
tnng veröffentlichte Schiaparelli neue Zeich
nungen. Fast aus allen befanden sich weiße
Stellen vor, die aber nur an den Polen
von längerer Tauer waren, Sie zeigten
kein, Beitöttdigkeit, sondern ein Veränder
lichkeit In Ausdehnung und Farbe und
schienen den Verhältnissen der jeweiligen
Mars-JahreZzeit Rechnung tragen, 'Im
Winter wuchsen sie, während sie im Sommer
kleiner wurteu. Es bestant kein Jweisel,
daß die weißen Flecke Eis waren. Schiapa
relli fand serner Binnenseen unt dies ver
bindende Kanäle, Seit dem Jahr 1882
bemerkte er Verdoppelungen einer gewissen
Anzahl don Kanälen, so zwar, taß statt
den ursprünglichen Wasserstraßen zwei schnür
gerade dunkle Linien, di, sich parallel neben
einander Hinzogen, größer Wasserhecken ver-
banden. Tie Verdoppelungen vollzogen sich
,m ante weniger Tage, ja Stunden, also
sehr schnell, und blieben während der ange
brochenen Jahreszeit bestehen. Beim Ein
tritt ber folgenten Jahreszeit aber, odce im
nächsten MorS-Jahre, erichioai d die eiröhle
Zahl derselben. Di verdopveltcn anale
traten wieder einfach auf, während sich ande
re, die bisher ausschließlich einfach waren,
verdovpelten. Selbstredend ift man sehr ge
neigt gewesen, diese Kanäle als die Pro
dufte emsiger Thätigkeit intelligenter Mars
Pewobner hinzustellen. Sonst Hat man sie
wohl für optische Erscheinungen gehalten,
Hervorgerufen dnrch einen abnormen Zustand
ter Mars Atmosphäre. Aus Erden habe
wir kein Aualogon tasiir.
Sck'iaparelli bewies serner die Richtigkeit
der sckion or Jahr-ehnten aufgestellten Be
hauptung, daß eS ans dem Mars bei Weiten,
m:hr Land gebe, als Wasser, Auf Erd
giebt e bc'anntlich etwa zwei dreiviertel Mal
mehr Wasser als Land, Ans dem Mars
aber min'"ens noch einmal viel Land als
schimpft er mör- Waffer, Bei 111,8 bildet daS Land inselartige
deutsch: D NÜvel, Kontinente: ans dem MarS aber ist es
fii'l ftlittiH m .Artn nal,lm oll ..mehr nii rf el etrha etwa leinnS hc8 Aeanator
Boutinet schloß seinen Laden unt begab raSka.-Dieser äußerst geleh'ig, etrane rings um den Planeten herum geordnet.
eS' könnt rin Mehr ihm aesund-
hitsrrfsiMiif( etn o,v.. ( .f.. iA
mir einmal in den op, gesetzt Dein, Gei- j bie WrtTmhmm gemacht, fast er
ge zu besitzen. mA im bf8 BiereS sehr redselig
Nach langem, langen Zo,,ern Überließ mi.s cm. ,j. .... ,. ., ,
o u- c' " , J X ; j ... , schnell wieder entziehe,
...,,,, , u,i,,,i,t., i"iiiu derlich. Zuerst
Berglelchen wir mit diesen nr knr, ,u,
saiuuiengestellten Wahrnehmungen Echiapa
relli die di heule bekannt gewordenen
Ergebnisse der tic,ährigen Beobachtungen
anderer, besonder amerikanischer Sleruwar
len, welchen ,m Theil wahre Riesettlelcsko
pe zur Versüguug stehe, so finden sich na
inentllch betreff ter sogenannten Kanäle
sgieinhare, oder eben nur scheinbare Wier
ipriiche vor. Bekanntlich winde der Univer
sität dc Staate Ealiiornirn von ?amc
).'ick ein Rieskutelkikop mit einem ?!lar
von !) (sage en,lg Ecu'imeler Du nes
ser gescheok'. Unter gewissenhafter Beuut,
tnng desselben bat-en die Astronomen de
?eige Haiuilto 'einen eittziorn der sote,
nannte an! .doppell gesehen, Wohl
'eie,, viele der do Schiaparelli eitf,,cklen
(lanelle aulaesnnde,,, aber on einer Ber
hoi't'elniig habe mon, wie gesagt, .nicht?
gesehen. Hierin sei bemerkt, daß Schiova
relli selb ausdrücklich von einem gewissen
lahrc-t, eilen obhäuoioen Verschwinden der
fp-kten Kanäle gesprochen nnd hinznge
ii,,t bot, andere Kanäle, die bisher einfach
ewffe, irfec doppelt erschienen. Mit der
aliso'iiisch n Bctan'tung, kein Kanal schien
Appell zu sei,,, stehen die Ergebntffe der
!' ondereu amerikanische Astronomen
''aiMptell, Hnss und Schaberle, angestell
1, Be'ha.hiungeu in sollen, Widerspruch,
rMe (' enonn'en Hai"' nämlich gan, ituab,
änaiiz von einander Zeichniliigen augeser
i"t. "'elct'c de Bemri, liefern, daß mehrere
er ans di'a'-oretliS Karte al doppelt an
'eaehencii tianälc Ihaksäckilich doppelt sind.
c'iicr '' t der c-ai-uarhrr Aftronoin Bi
iciina, dcr von dcn, In Peru erbauten Ob,
'erbatoritiin Beohachtunaeu oiiaesiellt Hat,
''ei'eh'et, daß .viele der bo dem Italiener
erb'äl'iite Kaiiäle och von ihm beobachtet
'eien. Abcr die bo Letzterem alt) doppelt
teieichneten Kanäle habe Pickering nur
ei'i'eln aesehe, einige dagegen von den
hen, doppelt". Plan sieht, host diese Wahr,
oehinnngen den Scknoparclli'schcu Behanp
innacii durchaus nicht widcrsprccklen.
tonst von den tieSfälirigeu Beohach
tnnaen bisher bekannt geworben, bezieht sich
'Sehst auf die kleinen und winzigen Mar,
Vnr-e, os 'llhilbnü und Deinio, ou denen
her eine einen Diirckuuesser vo etwa 13 KI
loinctcr, dcr andcre einen solchen von l,2
liloinetcr hat, Jcner ist kantn fi-VX ilo
eter von der e'b'rsl'che de MarS entfernt,
er andere nugefähr 20,0,10 Kilometer. Beide
'f'cn fich überaus fchncll um den MarS,
f., schnell, haß der c,ne drei Mal an einem
ae Neumond wird, Vor zwe, Monaten
'ischien der Südpol de MarS ungewöhnlich
Kirnend und aroß, .Er glänzte Im Schnee,
der letzt gelchmol,en ist. Die Obersläche
nimmt an dieser Stelle setzt eine graugrün
'iche Fgrbnna an,- Nach Pickering giebt e
wei große F'ächeu von dauernd blauer
"arhe nebe dem Aeaiiaior de MarS, Die
MiiimvtorPi-.e beider Flächen beträgt ,WI,,
,',() Qiiahrotnieilen Anch dieser genannte
'Ihr,,,,,,,!, hat den lidi'ol vor zwei Monaten
1, IZi ,,..). fhnfrM ni,shn ht
ist bort och seiner Behauptung eine dunkle.
i, Theil grlwe Fläche enlstauden.
"Im 3. Aast bemerkte Pickering in den Ge
'nraen am Mars-Aegnotor Echneesall, Der
Schnee heberte am ,tz. Anaii zwei Gipfel.
"In, 7, Ananit war jener geschmolzen, Ent
lsch heohackilete der Genannte elf Seen vo?
ne'sehiedener Große, die sich In tunkten L
"ie:i ahzii'eigteu. Diese standen in Verbin,
un mit zwei großen dunklen Flächen,
i'e wie Tee auisahen, aber keine bläuliche
"äehnna lrnae, Seit dem Schmelzen de
?ch ee," schließt Pickering seinen leider knr,
'en Bericht, f-at eS viele Störungen gege,
Vu, wa an den d-chler sich auslhürmen,
den Wolken zu erkennen war. Diese Walken
waren nicht weiß, sondern gelblich und theil
weile durchsichtig, Sie scheinen sich setzt ,n
'erstrencn, hiinocn aber noch dicht um die
südlichen Berae, Der nördliche grüne Fleck
ist hhotoarop' i,i worden. Wie sahen oben,
ei, onch ?chlaparelli von beständigen, sehr
lebhaften Bewegungen der Meere dc Mar
icsprocheu.
Schiitzimpjnng grgeu EHolcra In der
Berliner klinischen Wocheuschrist möcht Dr.
l,' Kleinpcrcr, Privoido ent und erster Assi,
iient der i.'ei,ve scheu iiuik, eine Inlereffan
te Piiblikatio über Versuche, die er an sich
selbst und a einige jüngeren Medieinern
:uii der Schutzinipf una gegen Cholera ge
acht. Dr. Icinpercr hatte schon früher,
alinlich ioie Brieger, durch Versuche sestge--teilt,
daß Meerschweinchen und Kaninchen,
nie mit auf t!0 Grad erwörnften nlluren
',on Eholerahazillen geimpft warm, dadurch
gegen das Gift ter unveränderten tötllichen
Eholerahazillen geschützt wurden. Zugleich
ging er von ter Thalsache aus, tasz ti
Blutflüssigkeit don senchenhaft gemachten
Thieren auch wieder andere Thier durch
Impsunz seuchenfest mache. Er Impfte sich
daher von Ende August ab in acht Tagen
erst einen Vietel-, dann einen halben, dann
einen ganzen Kubikcentimeter von auf 70
(Mrad erwärmter Kommabazillen-Kultur rin,
was nur leichte Fiebereefcheinungen und Ue
belkeiteu zur Folge hatte: dann ließ er sich
am 12, September durch einen Aderlaß
9,tt nbiifhen. mahnn doS flfrilifirte Serum
mehreren Meerieiiwelneyen, die .ags oaran,
mit tödtlichen Kommabazillen geimpft wur,
den, eingeimpst wurde. Die Thiere blieben
am Leben, Nachdem Klemperer durch inen
ferneren Versuch festgestellt hatte, taß auch
erwärmte Kommabazillen, als unverän
dert giftige, In geringer Meng einem Meer
fchweinchen eingeimpft, dasselbe gegen tie
Wirkung einer größeren, für ontere Thier,
tödtlichen Menge schlitzten, ließen fich mehrer
Mediziner erst weniger als auf 70 Grat,
zuletzt ganz unverändert Kommabazillen
Kulturen unter die Haut einimpfen, waS
wieder nur mäßige Uebelkeit bewirkte. ES
wurde ihnen taun wieder durch Aderlaß
Blut abgenommen unt testen Serum Meer-
schweinchen eingeimpft, tie tann mit tem
tödtlichen Kommabazillus geimpft wurden,
Volk diesem Serum schützte schon ein halbe?
Wrarnm di Meerschweinchen dor ter tödtli
ckc Dosis Bazillcn. Zugleich war durch
diesen Versuch erwiesen, taß Kommabazillen m
einem Menschen unter tie Haut eingeimpft,
nur mäßiges Fieber unt Uebelkeit erzeug
ten, währent sie vom Darm an leben?
gefährlich wirken. Entscheidend fstr die
Schutzimpfung wär freilich der Versuch,
wenn nach jener Impfung Kommabazillen
dem geimpften Menschen vom Tarm aus
beigebracht würden.
sich mit seiner Geig nach dem Hotel Eon-
tinental. Während des Wege macht, er
allerlei Rechnungen über sein gute Geschält,
e blieben Ihm nach Abzug feines nkausS,
preise Immerhin noch eintausend flinshun
dert und fünfzig Franken, wahrscheinlich in
Papagei kam nelmliest In meinen Besitz,
al er bereit sehr viele eng'Iseste Worte und
oan,e Sätze sprach, deren er sich stet nnd
täolich erinnert, obgleich r seitdem no,
weit mehr e gelernt bat ttnt anch
teutsche Volkslieder fetz pfeifen kann.
Endlich sollen nach Schiaparelli ti, Meere
deS MarS in beständiger, sehr lebhaster Be,
wegung sein nd in den verschiedenen Iah
re?zeUen ebbe, unt fluthartig zu unt ab
nebten. Datnrch würden manch Küsten
strecken freigelegt oder überschwemmt.
Ein Teutscher in Philadelphia na
utens Karl gest will da Problem der Her,
fleUung eines lenkbaren X!us,schisfe, mit
oem man gefahrlos nach allen Richiungen
fahren kann, nach jahrelanger mühsamer
Arbeit gelost haben. TaS Luftschiff, wel,
cheS einen Turchmesser on 4u guß hat,
Wirt d,9 zum Februar nächsten Jahrc fcr
g wcrdcn, um weich Zeit gift eine erste
Fahrt von Germaiituiru ach Ebestnutstrece
und zurück und dann un, tie ganze Stadt
uiiiituii;,mii """"' titlet
Fahrt sollen andere nach verschiedenen Rich
tungen, die im Hkimen IS läge in Anspruch
nehmen werden, folgen. Ein vor 4 Wochen
vorgenommener Versuch mit einem nach
Fest Princip konsiruirter Ballon fiel au
dem Grunde nur theilweise befriedigend auS,
weil dcr S Fuß hohe und ziemlich schwer
Sckioenslein über der Hei, stelle nicht genügend
befestigt war. auf die Seite stürzt und den
Ballon aus dem Gleichgewicht drcchte. Tie
fem llebelstand ift jedoch Uichf abzuheilen,
an ist sehr gesponnk da'auf, ,u sehen,
wie die sür den Februar in 'klussicht gestellte
Hauptprobe ter Erfindung aussallen wird.
Von ten otenai-Jntianern In I d a h 0
herben ernste Unruhen. Die englische Ge
ieNschast läßt den unteren Laus de otcnal
flusscS eindämmen und die Indianer gla
bei, sich dadurch in ihren Besttzeechlen ge
kränkt, indem sie bchiuvtrn, daß ihnen der
Grünt nnt Boden, o'if welchem die Dämm
errichtet werden, pn dem Indianer,
len in Fort Steel jibeibi-fen worden feien
und sie nicht gesonnen seien, ta Besitzrecht
aus, geben, Tie'er Zöge erschienen siins
dzwauzia wohibewaffuete Inhianer an
der ArheitssiSfe und erlangten durch einen
Dolmetscher die unverzügliche Einstellung
der Arbeite. Der erioSHnt Indianer
Aariit ersebien ebenfalls an Ort und Stell
,'nd versnchie ,u vermitteln, oder ohn Er,
'olg, denn die Indianer erklären, in tei,
nem Falle naehaehen und bei dem erste
Versuche, bie Dmmbanlen fortzusetzen, von
ihren WinchesterhÜchsen Gebrauch machen zu
"mosten.
Der sunoe Prediaer EHa. M, Earr 0
W a I e r 0 w n. R, 7,,. bat sich ans der
aad In ten Adirondack bri der zufälligen
Entlodnno feine Ezehre so schwer der
letzt, tast er bald nachher gestorben ist. Ek
hinterläßt rin, Fra und zwei Kinder.