Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, July 28, 1892, Image 3

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Spiel
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ClllfH tlUCx
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liVtnub von
Blackwell's Bull Durharn
Rauch-Tabak
btr nur flii reinem Blatte" besteht, tai im berühmten
goldene ürtcl cicnHirbfeti ist und sich durch flUichmämcu:
Wüte ,,d reiche Zgvhlenich Alle empfiehlt, die einen
wirklich guten labcif rauche wollen. Mein anderer
Rauchtabak wurde jemals Hergestellt, der die allgemeine
Beliebtheit erlangt ud behalte Hat, ime Bkackwess s
3ulT Puryam. ' Er ist jetzt, wie zn allen Zeiten seit
Jahren, der beste aus der Welt. -)Ut sabrijirt von
Blackwell's Purhatn Tobacco Co., Durham, N. C.
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G. II LOOMIS,
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Eiscnwaarenund
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Wie führen ein bebrütende Vager in vizöfrn, ,vrl
(jjt mir ju ubeltntt iiiföiiaen Pieirii aborben.
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X-
Der Ggldmardcr.
iHorniti Dun M. Betzhold.
(Fortjczeimg.)
,. .(.HM mau oenu letiic '.Wtiiiitc .KiilicT"
brummte er. f ie Venen loiffeu doch,
wie sehr ich bcjcliafiicil hin -"
Tu wirft entschuldigen Onkel."
iiiilcrbracl. Aoolph üiii. bei mit seinem
Freunde eintrat, ums uns l)ierl)cr
jiilirt, tieft attet teilten Aufschub."
Nun, was ist es?" trafite Span
ncitberg tiiinHUi.i. als der wiener sich
tvtcber rnnenit liatte. Ich habe nur
tueniii Zeit, fasse i ich kurz, sv kurz wie
möglich."
Sind Ibis liier vor tinbernseiiett
Horchern sicher?" netlim Äiartin mit
gedaiitpt'ter Stimme das "Wort.
-raottiit.it ii nii ijcluiiiMiiiaioll,''
spottete der inetior. Ich habe feine
Horcher und irionciu meinem Hanse,
mir immer heraus mit betn ireijetm
li ij; !"
Knuten Sie einen gewissen Joseph
Bmiamr ?" nagle Martin, bett Blick
je st uns thu heuend.
Joachim yoiigritbci'ii Ifiami von
feinem Scst'el ant, ein Zurucsblilj traf
aus leinen .'lugen den Fragenden.
Was i l 1 1 das':"- rief er. Wer Ijat
ic zn dieser ,vni;H" k inacoligt,"
Diese Biic,c," antwortete 'Martin
indem er bie Papiere au ber Tasche
hotte, sie traa.cu Ihre Handschrift.
:Uire'ii .Inhalt ii'-erbeu te leinten, .ygerr
Direktor, einer lange -Auseinander
jftitiini zwischen uns wird c hoffentlich
nicht bedürfen, sie taun jnr beide Theile
mir peinlteli fein, i er .rüffelet ,,u
welier, mit dem Sie' in Berbiuöuiiii
stauben, hat mich heute Biorgen he
sucht, von ihm erhielt ich mehrere M'üu
zeit ciito der ucrjchnniiibeuen Lamm
inng, von ihm erfuhr ich auch. wozu
Sie bett S hincl;ticiicl henni'ten. den
ie Icibiocm von mir erliiellen."
Vi'tuc! Viileo Viuie !" brauste Span
gciibcrg auf. llnb üc, der Verlobte
ineiitcr iotnter, iicreti )icti oa,n uei .
diese '.'lullaiic liegen mich ;n erheben ?
ic loerdcn niemals mein cbibieaer.
fohlt iverden, sie
-.'.'iafiiiie Aiih, Citlel!" fiel Ädvlpl,
ihm enitt in die Gliede. Oinr betn Um
staube, dafi '.Uiaitin der Berichte ;nuoö
ist, verdniiti i"n co, das; Tu nochuidit
verhaftet bin. e ist uns y'eibcu schwer
geworben, ein teilte Schuld zn glauben,
Ocfen !
'fWWU
r?T r.
- 7777--, . "T"
MMA
Ocfen Oefen .
Blechs Zinn
und Holz-Waaicn'
t-V !!kpare,tikN jeglicher Alt wer-,
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Ocgenüber der Pofl-Osfiee j
,,Kr Lunch ton 11 Uhr Morgens bi
ttt BesiVer diese prächtigen Lokalk wird nur Waare der feinsten Onaltti'
siihrk und (einen Runden in der zuvorkommendsten Weise da weltberühmte t'd
UJro. Lagerbier kredenzen.
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j West Lincoln. Sitbr.
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Anzügen für Männer, Knaben und
Kinder
t,e z ledrigere Preisen erkauft, l in irgend einem anderen Geschäfte der
.3 Stadt. Wir defiijen d grögte Lager in Garderobeartiketn fürgArdeiter.
Kaufbcoinqungcn: Baar.
aber die ciocise sind iiberzettgettd. wir
so nn cii nicht ;ioeieln,"
X"er ioliit 2i1ionlmtb'ä "
i'iciu, Herr Xirettor," schnitt yjiar.
tin dein iw e eirreiiiiihi juterubeu 4'faune
das Uvort ab, suchen Sie leine Au
fluchte, 2 k werden sich dadurch bot;
ber Schuld itiilit reinigen. Sie haben
die erste Miinzcn persönlich in Brüssel
verlauil, e? waren sechs Stiuf, die sich
feilt in meine'. Ü'efitK befinden, so
dann fihidteu iie von Berlin aus
Minnen nuo geichinolzeneü Owlb au
jenen Juwelier, bas Cctb dafür wurde
;Uincit nach Berlin i,i ü Hotel de Rome
gesandt, Sie suhlten dort den Oinmcn
oofeol) Bernciner, ii'euu Sie bie
leugnen loolleu. so zwiiuien ie niii,
den Juwelier ihueu gegenüber z fiel
len, feine Bcichreihnng Ihrer Person
beweist uns, das! er Sie mit übcri,cit-
gender Sicherheit rekognoszireit wird,
Oiocli ist die Sacke unser O'elicimnif;,
ber S'riificler .luioelier leimt stiren
wahren ".'iamen nicht, er hat mir icr
fchwieiienlieit versprochen, Berlaitqett
Sie fein euanisi, so ist daS.leheimuis!
der efientlichteit preisgegeben, und
wir lonnen Sie nicht mehr schlitzen,
ie verdienen biefen Schnv nicht, beun
mit kaltem Blute lassen Sieben Schlb
losen im Gefängnis, fitzen, es locire
ähnelt sogar gleichgiltig, wenn er er
urtheilt lind feine Familie in' tiefste
Elend gestützt tviirde, 'Ubcr Anitas
wegen looünt wir, so weit es in mtfc
reu tasten liegt, die Schande von
hnen fern halten, wenn Sie ithrc
Schuld offen bekennen nnb uns dadurch
in deii Stuiib fetze, dem Schuldlosen
lil)t'e und Freiheit ;iriiczugebcn,"
Joachim Spangenberg hatte den Bei
den den yiiuleit gewandt ; mit vcr
fchiiinlien Vlrmett staub er iit der iscn
fteniijche, nur das Beben feines Stör
pers verrieth ihnen den Sturm, der in
feinem Innern tobte,
ViirtC !" knirschte er. ? ie Hand
fchrift ist gefälscht, ic kenne keinen u-
weiter in Bnnu'l : te werben be
reiten, diesem un,nitopf oder Bei
len in der Glauben acfelicnkt ;u haben !
Siicljcti Sie bett Sohlt chötibachs
und stellen ie ihn dem ,uwclier gc
geniihcr ! B.;tc kannst Tu mir nit die
(er ;iitfaniie Tich betliciligen, Adolph?
Bedenkst ?u nicht, das, wir denselben
'.Vamcit trage '! ("'iit ?cinc eigctik
ehre 4 ir gar ichtS
fältc sie mir nichts, so würde ich
Martin gerathen haben, feine furchtbare
Qntbecfuug beut (ettem anzuzeigen
antwortete Abolpli in icincr cruitcu.
nthigeu Steife, nur die Rücksichten
auf unsere isaitiilie konnten mich be
stimmen, diese Anzeige einstweilen ztt
unterlagen."
,,d) sprach vorhin von einem Schuld
losen," nahm Martin wieder das gtt,
der jede Bewegung des erregten Man
nes scharf beobachtete, ich vermuthe.
ihrer find zwei ! Die Armbandgefchichte
t auch noch nicht aulgetlnrt, Peter
chbnbacli behauptet, er habe diesen
Xiehftahl nicht begangen, und das
Annhanb selbst ist unter sehr eigentliüm
lichen Umstanden im Museum gefunden
worden,"
&.as unterstehen Sie sich ?" brauste
Spangciibcrg auf, ans der ,venfternifche
heraitstretenb und die geballte ,vaist
gegen Martin erhebend, 'i-ie dürfen
Sie wagen, nucl) diese Anklage gegen
mich - "
'ch fühle inieli verpslielitet, für den
schuldlos Ancieklagten eiututrcteu !" uu
terbradi Martin ihn, nd fein Blies
ruhte furchtlos ans dein dtinlelrotheit
Antlitz des Xiteltots. jeh darf nicht
felnoeige, loenn im die Beriirtheilnng
eines Uuichnldiacn verliiiider kann, vor
meinem (Gewissen tonnte ich das niemals
verantivorteu."
Aber den -ater stirer Wnnt z
vetlenntdeii und igtckt,ch : madien
da können ie vor vU)tcm teiviifen
verantwotien ?" höhnte pangenherg
ans dessen Siirtte die Adern anschwollen
'Milchten Sie nicht, da st .tritt a dafür
Rechenschaft von öhtien fordern wirb?"
.'i'eiit," antwortete Mannt, es tu
mein höchster 'Wunsch, das; jiiua jl)
Schuld nicht erlahm, möge, nur von
Linien hauat es ab, oh der -nnlch. der
doch auch in , Ihrem Interesse liegt, Er
iilllinta linden toll, ante es aber
anöers, würbe .hr '.','ame öffentlich an
bei, Piau.ier aenagett, nna konnte
mir keinen Bononrf macheti."
vore den Borfchlaa. den wir 4 r
mache wot.en. Qukel," sagte Adolph
o,r n,uen ja Alle wünschen, dan
-iuiic -muig gel,ei,n bleibt."
a" -11111.1) geht einzig und allein
imijm, -aier oer luuc zu bctrcicn
die i ich iit ihren Dienen nctaiiaen hat
erwiberie Spangenberg n,i, frtnieibeubem
Voyii, ,t,ic iantoaucit gilt üirmetjr
uiw uic tiuei (Vaiiiuic .
Ans bieicu ungerechten Bonvut's
antworte ta n mciit," entgeguete
vtboipi), tu oeiten iiige t nun auch jor,
neglutl attsioberte, aber ich warne
Dich emlttich vor einer weiteren bclei
digenben Acufierniig über das mtalücf,
liche Mädchen, auf dessen vSlire nicht der
lcietc (lceteii ruht. Viciic n nicht.
Culet, wir tonnten die Sconto verliere
und jede Üiüekfichl vergesse, dann aber
tüljrt der iiächlte i'oea uns mm Unter
stichungSrichter!"
,llito zwinge ic uns, dietc 5üea
z gehen, dann werden Sie dein gerech,
ten vohiie für ',hre Thaten nicht ent.
rinnen." tilgte Martin mit scharfer Be
tonung hinzu- ,ch brauche ohueii
wohl nicht ju sagen, welche träfe das
"cctz oer c oeiuinige iviio. ,ie
mußten das schon wissen, ehe Sie die
unselige That begingen. Hoffen Sie
nicht, tau ic öhuen nicht heioicieu wer.
de könne I riete Briefe nd das
euguii; des Brüsseler .Znwetiers ge
nügen, ic zu iibertubren, anwidern
wirb es wohl auch gelingen, den chlof
fer autzntinden, ber obnen die alchcu
Selilüfiet augeiertigt hat,"
oach:m Spaugenbeig zuckte zfam
wen, er stand vor feinem Schreibtisch
und blickte starr vor sich hin,
Weiter !" kuirichte er. Was haben
Sie mir noch zu sage V"
Zuvorderst will ich Sie über das
Sclnäsai liiiias beruhigen," fnhr Mar
tin fort, Wie auch bie Dinge sich ge
stalten mögen, ich lasse nicht von meiner
Braut, das Wort, das ick, ihr verpsau
bet habe, lose ich ein, ?ie ckunde des
Baters winde allerdings einen Schatten
auf das tlück ,U,a? werfe,,, und des
halb wünsche ich, das, sie nicht ruchbar
werde. Wir verlangen von hneii ei
ausführliches, icluiitliciies Schuldhe
tenutiiif!, loelilies hinreteiit. den Unter
fuchiingsriclner von ber völligen chulb
lofigkeit ,e'iurich Schbnbaeliö zu über
zeugen, !b Sie dabei auch bie Ann i
handgefchichte aufklären wollen, über
lassen wir brem eigenen (gewissen, wir
üben i dreier Angelegenheit keinen
Tarnet auf ie. weil wir nicht mit i
cherlicit toifse, ob unsere Bermutln
gen richtig sind, (ehen ie uns dieses
Bekenntnis!, f lassen wir ;l)itnt cit,
übet die (kreuze ztt fluchten und Ihte
Person in Siilierheit zn bringen, dann
überreiche ich leihst dem Dürften Ihr
chreiben. und ich hoffe, er wird meine
Bitte erfüllen und auf Ihre Berfolgttng
verzichten. Taun wüte wenigstens die
(ihre '.'ianieus gerettet, bic Cvfer,
die daiür gebracht werden müssen, will
ich iiicht verweigern,"
Und wein, ich mich dieser Bedingung
iiicht unterwerfe?" fragte pangcnbcrg
mit heiserer Stimme,
Dann mns; ich dem Uiitcrfnchnngs
siebter die Beweise ükergchen, die ich
heiite '.'.borgen entdeckt habe." antwor
tete Martin in entschlossenem Tone,
mein (Gewissen macht mir schon jetzt
Botwürfe, das: ich es nicht bereits ge
thau habe, Dasselbe wird geschehen,
wenn Sie flüchten, ohne ein chuldge-
iicinduii! zu hinterlaiien. Werten ie
mir nicht vor, ich drohe Ihiiett, ich
taun nicht anders, ich mufz ja Um,
was Pflicht und (gewissen mir gebiete,
der Himmel weiß, wie schwer es mir
wird."
Wir wollen Dir eit lassen bis
morgen früh," sagte Adolph, als feit,
itlel hartnäckig schwieg, morgen trüh
etwarten wir eme Antwort, wir bot
fen Beide, das; Du den Weg wählen
wirft, den wir Dir gezeigt haben. Wenn
dann der ,vurt (uade für itiecht ergel,en
las;!, so soll auster ihm und uns Beiden
iicmaiid enahren, welch' schwere chnlb
ant 4. ir ruht ; die ehiild elbt möge
l'ott Dir verzeihen, wir tonnen es nicht.
tteuii wir finden teilte Entschuldigung
daiür."
odl komme noch einmal ans das
Armband zurück." fügte Martin ernst
Hinzu. An die Schuld Peter Schbu-
bachs glaiibe ich nicht "
ie haben es ja zurückerhalten.
brauste Spangenberg auf, was wollen
ie och mehr "'
Peter Schonbach fitzt in Untersu
chungshaft, feine Ehrenrettung ist das
.-emaiic, was ich verlangen dart. Wenn
ichr eigenes Gewissen Ihnen das nicht
sagt, dann tu tt tch te darauf auf
merkfäin machen ! Sie haben nun die
Wahl, treffen Sie Ihre Entscheidung
und geben te fielt nicht der Hoffnung
hin, das; wir aus irgendwelchen Rück
sichten unserem Entschluß untreu werden
konnten. Wir können nicht anders, wir
mniien so handeln, und wenn ie ge-
recht fein wollen, so werden ie da
einsehen,"
Du wirft tauge fortbleiben?" frag:, schöpft aus den 'üitioii säur.
Martin, dem Blick de freundes ans ! Martin stand ernst, mit nntwölkter
weichend, Stirne an der Thüre, er konnte sich mit
Ich kann es noch nicht sagen, vor ! den fröhlichen nicht freuen, und es war
unserer Hochzeit mnft Alles geordnet ! ihm Heb, da abtue ctt die Rechnn ng
feilt, damit ich ohne Sorae reifen kann, forderte und, nachdem sie da (Meld
Mein Cttfel, der drüben im iieiffeehanfe
geblieben ist, läßt Dich übrigens frage.
vl) er die Münzen laufen tan. t.cn
geforderten Preis will er zahlen, weitn
der Brüsseler Juwelier Dir eine befrie
digende Ansknnft geeteben hat,"
Ich lanii ihm noch leine Au,..'Oit
geben." erwiderte Martin, der Herr
Baron muß sich noch einige Tage gedulden."
Dann ist er nicht mehr liier.'
gezahlt hatte, mit einigen freundlichen
Worten Abschied von ihm nahm.
Cttofar blieb im Boudoir zurück, er
drückte dem ,ettnde die Hand, und
mit sorgenvoller Miene verließ Marti
die Billa.
Durste er hoffe, daß Irma jemals
so heiter und letassen, so gliiekftrah
strahlend fein würde, wie er Sabine ge
sehen hatie?
Mochte es ihrem Baier auch geliu-
Ihr reift erst übermorgen, vielleicht ! gen. fiel, durch die Flucht der Bernithei
Die beiden ,vrcnde athmeten tief auf.
als sie das Hans wieder verlassen hatten,
aber die schwere Vaft, die drückend auf
ihnen lag, wollte tuclik leicht werden.
Wir mufien uns bis '."sorgen ge
dulden," sagte Adolph, ich hoffe, der
(Mang zuitt Unierfitchitiigsrrchter wird
uns erspart bleiben. Weint Cttkel
Zoachint klug ist. so flüchtet er noch
heute Abend, er kann dann Morgen
schon in Sicherheit sein,"
b et aber ent chnldbekenntiiif;
hinterlassen wird, ist sehr fraglich," er-
widerte Martin, sein tolz wird es
ihm nicht erlauben."
Ich glaube das doch, er keimt die
ivotacii. bie sein Trotz für ihn habe,,
würben, nnb er wein min auch, da wir
kein erbarmen mit ihm haben."
,Mir würbe es unsagbar schwer, dem
Barer meiner geliebten Braut das Alles
sagen ztt muffen !"
,Mattbit -t.it. ich habe nt leichtem
Herzen neben Dir gestanden ?" fragte
Adolph. ,'Warc er nicht der Bruder
iticincv Paters, so hätte ich dc Gang
um Untersuchungsrichter ohne Weden-
teu vorgezogen."
Atme Irma!" seufzte Martin.
)di halte es fast für undenkbar, daß
die chnlb ihres Bater geheim bleibe
taun, feine Entehrung wird für sie ei
furchtbarer chlag ein. Ich sehe vor
aus. daß der Fürst, empört über diesen
Mtfibrauch feines Bertrattens, die Ber
folgnttg des Flüchtlings fordern wird,
dann iit die schände öffentlich, alle
Neider und Feinde SpanaenberaS er
heben sich, um ihn zu steinigen."
Wenn bas geschehen sollte, so wirft
Du Deiner Braui eine Zuflucht in
Deinem Haufe bieten müssen, ihr Bru-
der mag dann selbst für sich sorge ; er
wollte vtsucr nicht arbeiten, der yiuii
ger muß ihn dazu zwingen, sonst kommt
er Niemals auf einen grünen !wetg,
Schwere Tage stehen Dir noch bevor.
Martin, der Flucht meines Onkels wird
der Bankerott folgen, fei nicht zu gut
müthtg. Du haft Dem olb selbst
nöthig nd bist nicht verprlichtct, die
Schulden Deines Schwiegeroatcrs und
t, eines chwagcrs zn tilgen. Auf die
Aus, teuer 4. einer Braut wirft Du
ohnehin verzichten müssen, vielleicht wer,
den auch noch andere stpfer von D ir ge
fordert, die Dtt nicht verweigern kannst
i.arutn sei vorsichtig, versprich nicht zu
viel, prüfe jede Forderung, die an Dich
gestellt wird."
Adolph war bei den letzten Worten
stehen geblieben, um mit einem Hände
druck von deut Freunde Abschied zu neh
tuen, er imifjte nach Haufe eilen, wo
voraussichtlich mehrere Patienten ihn
ungeduldig erwarteten.
Und (Gabriele Schonbach?" fragte
Martin, ihn erwartungsvoll anblickend
Reden wir letzt noch nicht von ihr,
bat Adolph, warten wir nun ab, wie
die D tuge sich gestatten werden, b
wohl, ich sehe drüben Deinen znkllnf
tigen chtoager v. Bodenlauben au
dem Äaffeehaufe kommen, muß ich ihn
begrüßen, .so werde ich noch langer auf
gehalten."
Er ainci rasch von bannen, in bei
nächsten Minute bot Alfred o. Boden
tauben dein Bruder feiner Braut die
OIIÖ.
Wir gehen wohl denselben Weg ?
sagte er. Ich will Ida besuchen ui.
den Nachmittag mit ihr verplaudern.
überuiorge reife ich mit meinen, Onkel
ab, im, ans meinem Gute unser neue
antm cuuunancii.
kann ich schon morgen feine Frage defi
nitiv beantworten, der Herr Baron weiß
ja, daß ich zuvor mit meinem Brüsseler
(Geschäftsfreunde darüber reden muß.
Du könntest mir einen großen Gefallen
erzeigen, Alfred."
ehr gerne ! Was ist es?"
Schonbach, dessen Familie hei mir
wohnt, wird hochsiwahrfcheinlich in
einige Tage an ber Uiitcrfucluiiig
haft entlassen werden, feine Schuldlo
figkeit ist an den Tag gekommen - "
Ah, und wer ist der Dieb ?"
Das weiß ich nicht, die Sache muß
einstweilen noch geheim bleiben. Alio
strenge Diskretion, Alfred, wenn ich
bitten darf."
Gerne gewährt, wenn Du e wüii
fcheft !"
Ich iutereffire midi für die glück
liche Familie, die Gründe werden Dir
später klar werden, überdies find es
durchaus brave teilte, die unsere Theil-
nähme verdienen. chöubach wird
nicht so leicht her wieder einen Posten
finde, wir loiffen ja, wie oberflächlich
und herzlos im Allgemeinen die Men-
sehen in dieser Beziehung ttriheileu !
ita meine ich den, wenn -i. tt auf iet
neu Güter eine Stelle fiw de Mann
hättest, D würdest ein gutes Werk
thun, für feine Treue und Ehrlichkeit
verbürge ich mich."
Hm, von -.'ätidwirthfehaft versteht er
nichts"
Schwerlich, aber als Hausmeister
oder Aufseher über die Arbeiter winde
er gute Dienste leisten,"
öia, ich will ntir's überlegen," sagte
Alfred nach turzeni Nachdenken. Ich
habe ein großes Personal, ud es find
Bielc därnv'er, die entlassen werden
müssen. Ich habe mich schon zu lange
nicht um die Berweiltnug so ernst V
kümmert, wie es hätte izefchecheu müssen.
Das soll nun energisch nachgeholt wei
den, mannst mir ja den Mann schicken,
wettn er wieder frei ist, ick will dann
sehen, zu welchem Posten er sich eignet."
Abgemacht !" sagte Martin. Wird
die Diiellgeschichte -i. ich hier nicht zurück
halten?"
Ja so, das weißt Du noch nicht,"
scherzte Alfred, die Sacke ist niederge
schlagen. Mein Cnkcl halte heute
Morgen eine Audienz, feinen Bitten ist
es gelungen, den Fürsten z versöhnen,
die Duclläffäirc soll nickt weiter ver
folgt werden. Durchlaucht haben frei
sich dabei die Bedingung gestellt, daß
Fräulein v. Derendvrf und ihr Ver
lobter die Residenz verlassen uiüsi,.
Dieser Bedingung wollen die Beiden
gerne sich fügen, zumal ihnen hier niiu
alle Thüren verschlossen sind. So weit
wäre diese Angelegenheit erledigt !"
Die Spitze dieser Bedingung richtet
sich wohl gegen den Hofrath v. Weis
weiter?" fragte Martin.
o scheint es, jedenfalls ist er gründ
lich in Ungnade gefallen, und ans Reha-
bilitirutig darf er nicht mehr hoffen,
seitdem er mit feinen Memoiren gedroht
hat. Er ist bereits abgereist, auf dem
Gute feiner zukünftigen chwiegeriochicr
brütet er im feine -Bosheiten ans."
Die ihn felbfi möglicherweise zwin-
gen, dieses AlUl wieder zu verlassen !"
Möglich wäre das allerdings, denn
er hat bei Hofe nun viele Feinde, indes-
en ist es noch fraglich, ob feilte Pfeile
wirklich so spitz fein werden, daß sie ver
wunden können. Bietleicht lacht man
nur über fein Buch ; wir wollen s abwarten,"
Du entschuldigst mich wohl," sagte
Martin, dem es schwer fiel, die er-
zmungene Ruhe z bewahren, der ,va-
mitienfchmuck des Fräulein v. Deren
dorf seil heute fertig werden, ich will
nachsehe, und ihn dann perjbulfS; hin
bringen,"
Za, so, ich schicke . r mich meine
Fauiitienfchiniiek, sobald ich auf meinem
Gute augelomiiien bin," erwiderte AI
fred, laß ihn mitat betten, wie Ida es
wünscht, er ist ja mm ihr Eigenthum."
(iö soll geichehen," sagte Martin,
und nachdem er dem 'Freunde die Thür
des Wohnzimmers geöffnet hatte, ging
er in feine Wertftatte ; bet dem waut
Inng ; entziehen, mochte auch der Fürst
auf die Verfolgung verzichten, die
Schuld konnte dennoch nicht verschwie
gen bleiben, sie warf auf das Vcben Ir
mas eine Schatten, der niemals ganz I
beseitigt weiden konnte.
Martin mußte nach feiner Heimkehr !
gewaltsam fiel) beziviuge, um feine I
innere Unruhe der Schwester nicht zn !
verrathen, er fand keinen Schlaf in der
Nacht, die diesem verhangnißvollen
Tage folgte, jede Möglichkeit, wie die
Dinge sich gestalten konnten, erwog er
iiii Geiste, nur die eine nicht, die gleich
wohl so sehr nahe lag.
Auf den, FrüHstiickstifch fand er an,
nächsten Morgen einen Brief, den der
Postbote gebracht hatte, er erkannte auf
der Adresse die Handschrift Spange
bergs, und da er in Gegenwart seiner
Schwester den Brief nicht offnen wollte,
so ging er damit, nachdem er hastig eine
Tasse !affee getrunken hatte, in sein
'Arbeitszimmer.
seine Hände zitterten, als er das
Schreiben aus dem Umschlag holte und
entfaltete.
4. ic !oinodie ist zu Ende," las er,
lasset, Sie nun den Borhang fallen
und finden Sie sich nnt Ihrem eigenen
Gewissen ah so gut sie können.
Sie verlangen von mir ein Schnld
hclenutiiiß, hier ist es. Ja, ich habe
die Münzensammlung verknust, weil ich
kein anderes Mittel fand, meine drän
genden Gläubiger zu befriedigen. Die
Gnade des Fürsten hatte mir einen Po
ften gegeben, auf deut die Eiuuahnien
mit den nolhivendigflrii Ausgaben in
keinem Einklang standen. Ich mußte
ein großes Haus machen, mit nicht in
den Hintergrund gedrängt zu werden,
in dem man so bald vergessen ist, ich
hatte Ehrgeiz und wollte hoher steigen.
Man wiift mir vor, persönliche Eitel
kcit fei die Triebfeder meines trebetts
gewesen, ich will das nicht bestreuen,
aber in der Hauptsache dachte ich nur
au die Zukunft meiner Minder, ie
sollten reich und glücklich werden, und
dies alaubte ich nur dadurch erreichen
zu können, daß ich mich in der Gunst bei ihm, Anita wird auch fogleicli kont-
Schreiben wieder zusammen, er wonie
e eben in die Tasche schieben, als ein
eiliges jitopfen an der Thür ihn au
ieittem Brüten weckte.
Er öffnete, cda trat mit verstörter
Miene ein,
Erschrick nicht, ich bringe eine U
glücksbotfchaft," sagte sie mit bewegter
Stimme. Irma' Batet ist in der
vergangenen Oi'aelit Plötzlich gestorben,
ein Diener brachte soeben die Nachricht,
Irma verlangt nach Dir,"
Martin fuhr, tief aufathmend, mit
der Hand über feine Augen, feine Schwe
ster konnte es sich nicht erklären, daß er
so ruhig blieb,
Es ist gut," jagte er, ich werde
sogleich hingehen."
Das ist ein großes Unglück, Mar
tin ! Irma hing so sehr an dem Bater,
für sie ist es ein harter Schlag. Morgen
sollte das große Fest im Hanfe Span
genbergs gefeiert werden, statt dessen
wird nun eine Vciche hinausgetragen."
Martin nickte schweigend, dem for
schenden Blick der Schwester wich er
ans, er mochte wohl fürchten, daß sie in
feinen Zügen feine Gedanken lesen könne.
Einige Minuten später verließ er das
Hans, er haue min feine Ruhe wieder
gefunden.
Die Nothwendigkeit, öffentlich als
Ankläger gegen den Bater feiner Braut
auftreten zu müssen, war min befei'igt,
eine bessere Viisniig hätte nicht gesunden
werde tonnen.
In deniHanfe S paugenbergs licn jehte
unheimliche Stille, die Handwerker um
reu fortgeschickt worden, die Dienfiboteii
schlichen auf den Fufispitzen durch die
hiilbbinitlcii Korridore.
AIS Martin in s Wohiuiniiner trat.
ttlte ;vrrns fniiüawaö in felt.e Arme.
Das Unglück ist über uns hereiuge
brachen," klagte sie, mir ahnte schon
feit einigen Tagen, daß es drohend auf
unserer Schwelle stand, aber Niemand
wollte mir glauben,"
Wer hätte auch an diesen plötzlichen
Todesfall denken tonnen !" erwiderte er
beruhigend. Geduld, Geliebte, die
Zeit und meine treue i'ibc werden auch
diese Wunde heilen,"
Ich habe jetzt nur noch Dich!"
flüsterte sie, sich enger an ihn schmiegend,
oerleiß mich nicht, Martin !"
Wie magst Dn nur an diese Mög
lichkeit deuten ?" fragte er betroffen,
Ich weiß nicht, ich kann meinen ban
gen Ahnungen noch immer nicht ge
bieten, sie flüstern mir zu, dieses Unglück
komme nicht allein "
So hbre nickt darauf," bat er, was
auch kommen mag, ich bin bei Dir, wir
tragen es gemeinsam. Habt Ihr schon
zum Arzt geschickt ?"
Adolph wird bereits im Sterbezim-
mer fein, Gustav und Herrmaun find
,ö wahren ie das Gehelmnst,', mm
er fort, ,ieh will schweigen.
i ie
der chonbach sollen heute noch in ,rci
bett gefetzt werde, ich überlaste es
Ihnen, den nftos z entschädig ,u. ia
meine Dienste kaun er nicht zitruckle!,
reu, den er hat sich einer groben Nach
laffigleit schuldig gemacht. Hätte er
von Zeit zu Zeit die Sammlung rein
bin, so würde er den Diehfiahl eher
entdeckt haben, mein Beitraueit hat er
verloren'. Ich antwortete, daß ick die
Sorge für ihn gern übernehmen werde,
,Der iupjcrstC(IUT Schonbach muß liu
neu oieiundüoauzig Stunden die S ia! i
verlassen', nahm der Fürst baun wiei'er
das Won, .fein Haß gegen die Familie
Spangenberg würde so lange nachior
felien, bis er die Wahrheit cutbccll haue,
und dann irare es Ihnen nicht iiieiii
möglich, das Geheimniß zu wahren.
Ihr Anerbieten, mir den Schaden ;u
ersetzen, lehne ich ab, -ie find in In
nei Weise dazu verpflichtet, und ein
Geschenk nehme ich von Ihnen nicht i.
yiätte Spangenberg ein großes Beruio
ge hinterlassen, so würde ich mich tckad
los zu halten wisse, unter den obiral
tendeti Beihältnifseu aber mag ,h nicht
als Gläubiger gegen ihn auftreten-.
Ick, sprach min noch von den ie.hs
Münze, die der Brüsseler Juwelier
noch besitze, und erbot mich, dieselben
zurückzulaufen, aber auch davon moUic
Durchlaucht nichts wiijeit. , Cer ,1
welier haue diese Münzen in guic, i
Glauben erworben', antwortete er. ,ii:u
hin find sie auch fein e.-igciiil,u,. Ick
hedanic Spaugenberg', sagte er, et irar
ein gefiheidter Mops, ich würde ihn lieou
oder morgen m den A elftaud erhoben
tiiiö z meinem Fiuanziuiiiiner cciuüiM
iiabcu. I seinem neuen Fimiu;Wane
hat er mir ein Benuächluiß Inute, lain ,,,
das luir den Beilufi reichlich cini.n,
Wirb, das mag auch Ihnen zni Bein'-',
gnng dienen. Scheu Sie her. i,h urni
Ihnen beweisen, daß für mich die S a.lic
abgemacht Er ua!,m das .ckuld
hekemituiß Deines Cutel von Hinein
Schreibtisch und wais es ine Feuer, i- i
Wollte ihm baute, aber ein Winl hesahl
mir, mich zu eulseiucn, und Du lani,,'l
Dir denken, mit welchen frohen Gcjm;
len ich ihn verließ,"
Adolph reichte dem Aicuudc , e,i e
.Viäude, die finsteren ehalten waren von
feiner tiiuc geschwunden.
Wir wollen das dein ,vurneu nic-t
vergessen," sagte et freudig bewegt,
nun ,tt die schwerste orgr von un-
genotniiicu, ini;cr uns 'odeu w.ro
'Niemand das Geheimnis! erfahre!,, und
sollten auch unliebsame ("eriuhic auf
tauchen, sie müssen bald wieder ihti'iuiii
m cn, da keine Beweise gefunden werden
sonnen,"
paare zu weilen, Zeuge ihres Glückes zu
fein und an ihrer Freude thciizuuchuieu,
wäre ihm in feiner ictzigcn t,mtnung
nicht moglieh gewesen.
Der fciiiiniicf war fertig, Martin
fand an der Arbeit nicht zu tadeln, er
schob das Etui in die Tasche, schrieb die
Rechnung aus und verließ wieder das
Hauö,
In der Billa Sabine fand Martin
schon im Hausflur eine Menge von
Reisekoffern. Stiften und chachtcln,
mit denen das Dienstpersonal sich be
schäftigte.
Ctiolar, der aus der Treppe stand
und feine Befehle gab, kam dem Freunde
entgegen.
Wir reifen ab," sagte er frot,ge
launt, ab in die Berbaunung ! Es hat
doch 'Niemand gesehen, daß Tu in die
fes Hau tratest?"
Welch' seltsame Frage !"
Sie hat ihre Berechtigung, fürstliche
Ungnade ist ansteckend, willst A. tt nicht
in unseren Sturz verwickelt werden "
Unsinn. Cttokar! Ich bringe Dei
ner Braut den Briltantfchmuck zn
rück," Na, dann komm' mit, wir wollte
soeben zu Dir hinschicken. Dn weißt
wohl noch nicht, daß mir die Diiellge
schichte verziehen worden ist unter der
Bedingttng, daß "
Alfred sagte eS mir schon."
Um so besser, dann brauche ick'S
nicht zu wiederholen. Uns macht der
Abschied von der R'efidenz keine iimii
iner, unserer gnädige Tanke, der Ba
roiii v, Gagern, gönnen wir diese
Triumph gerii, sie hat dabei mir nicht
gedacht, daß sie selbst den ürzeren zie
hen wird. Mit ihrer kleinen Rente
wird sie nicht auskommen, und meine
Braut ist ihre einzige Berwattdie, da
muß sie schließlich wohl zu Streitz krie
che, und auf dielen Augenblick freue ich
mich."
Dn wirst Deine Braut begleiten?"
fragte Martin.
Jawohl, mein Bater wohnt ja schon
ans ihrem Gute, also kann die böse
Welt nicht daran finden. Und thäte
sie eS dennoch, so würde es uns wenig
kümmern, unser Glück soll dadurch nicht
getrübt werde. Wir reife' morgen
früh, in vier Wochen feiern wir in aller
Stille unsere Hochzeit, und dauu geht'S
nach Italien, wo wir bis zum Frühling
bleiben werden."
Cttolnr öffnete bei den letzten Wor
teil die Thür des BondoirS, der Blick
Martins fiel ans Sabine und ihre Zofe,
die mit . den, Einpacke der Garderobe
emsig beschäftigt waren.
Er brauchte nicht zu fragen, Sabine
war glücklich, da las er in ihren strah
tendeti Augen, er sah es iit jedem Blick,
den sie mit ihrem Berlobtett wechselte.
Der Schmuck fand volle Anerken
nmifl, Cttokar ruhte nicht, bis feine
Braut sich damit geschmückt hatte, in
toller Ausgelassenheit tanzte er mit ihr
in dem engen Raume, bis abine er
des Fürsten behauptete. Meine Glau-
biger wollten sich nicht gedulden, ick war
verloren, wen der Fürst von meine,,
Schulden .uentitniß erhielt. Mit der
angeblichen Erbschaft hatte ich den Vcu
tett Sand in die -Augen gestreut, um
meine großen Ausgaben vor ihnen zu
rechtfcrtigeiikamcn nun meine schul
den an den -lacj, so durste ich mich auf
dem Borwurf gefaßt machen, daß ich ein
Schwindler fei. der weder Achtung noch
Bcrtraiieu verdiene. Ein unseliger Zu
fall ließ in jenen Tagen mich die Mün
zeusantiiilnng besuchen, ich hatte bie
'Annonce des Brüsseler Juweliers ge
lesen, der Berfuchung konnte ich nicht
widerstehen. Jener Herr h? Ihnen
die Wahrheit gesagt, ich weiß feinen
Worten nichts hinzuzufügen. Als der
erste sehritt geschehen war. wurden die
anderen mir leichter, die Schlüssel zum
!abiuet hatte ich von einem Schlosser
in Berlin anfertigen lassen.
A.a Geld, das ich auf bieiem Wege
gewann, befreite mich für einige Zeit
aus meiner drückenden Verlegenheit,
und wenn ich an die Entdeckung des
Raubes dachte, so beruhigte ich mich
stets mit der BerinntHung, daß ich dann
vielleicht nicht mehr unter den Gebenden
fein werde. Aber wettn auch zi, inci
neu -.'cbzcitcn noch der Raub entdeckt
wurde, so sonnte doch auf mich kein
Berdädit fallen, im schlimmsten Falle
wurde ich für den ckaden verantwort
lieh gemacht, weit mir die aminluug
anvertraut gewesen war. Wenn Sabine
v, Dcrcndorf meine Gattin geworden
! wäre, so hätte ich den Schaden ersetzen
können. Es kam leider anders. Der
nftos wurde verhaftet, aber er wäre
nicht Bamtlif iit worden, denn ich hatte
den Bcrdacht auf feilten Sohn gelenkt,
der in fernen Vandcn weilte und nicht
veriirlhcilt werden konnte, 'Mag man
mich schelten deshalb, ich war mir selbst
der Nächste und meiner Zünder wegen
mußte ich die Schande mir fern halten.
Uebrigetts war eö meine ernste Abficht,
den jiiistoS zn entschädigen und für feine
Zukunft zu sorgen, sobald ich dies thun
durste? ohne Argwohn zu erregen. Ge
rade jetzt stand ich vor dem Ziele meine
Strebend, ich wäre wahrscheinlich reich
und mächtig geworden, dann hätte ich
mich sofort der Familie de Gefangenen
angenommen und dem Fürsten an
eigenem Antrieb vollen Schadenersatz
angeboten, es würde mir dann mich
nicht schwer geworden fein, den Prozeß
gegen die Brüder Schönbach niederzit
schlagen. Ueber die Armbandgefchichte konnte
ich mit schweigen hinweggehen, aber
ich will auch hier der Wahrheit die Ehre
geben.
Der jinpferstecher Peter Schonbach
hatte unsere Familie beschimpft, seine
bösen Worte verriethen feinen Haß, da
durch forderte er auch meinen Haß her
aus. Der Gedanke stieg in mir ans, ob
ich iiicht aus ihn den Bcrdacht lenken
könne, wenn das Berfchwinden der
Münzen früher oder später an den Tag
kam. Ich sah ihn an Ihrem Hanfe
herauskommen, mein Plan war rasch
gefaßt, und Sie erleichterten mir die
Ausführung desselben.
Weiter habe ich Ihnen nicht zu
sagen, die Folgen meiner Handlung
muß ich tragen.
Wohin soll ich flüchten? Ich habe
nicht die 'Mittel, um den Rest meines
Vebett sorgenfrei zn gestalten, und von
Almosen mein Dasein fristen zu sollen,
wäre mir schrecklich. Ich bin ein Bclt
ler. meinen iiidcrn hinterlasse ich nur
Schulden, es ist anders gekommen, wie
ich es wollte nnd hoffte.
Ich sage der Welt -.'cbcwohl. ohne
Bedauern scheide ich von ihr. Mögen
meine Minder mir verzeihen, ich hatte
stets nur ihr Wohl im Auge, suchte ich
es aus ungesetzlichem Wege ztt erreichen,
so muß ich selbst nun dafür büßen,
Sie wollen dem Fürsten meine Schuld
enthüllen, bitten Sie ihn in meinem
Namen und meiner Inder wegen um
Verzeihung. Ich habe fein Bcriraucn
schmachvoll mißbraucht, aber ich weiß, er
denkt edel genug, dies meine armen in
der nicht enkgcltcn zu lassen.
Und ich weiß auch, daß Sie Irma
iiicht verlassen werden, das gereicht mir
zur Beruhigung, machen sie mein Süitd
glücklich, und wett Sie können, ver
schweigen sie ihm meine Schuld, halten
Sie meinem Namen die chande fern !
Mein Sohn mag arbeiten, ich Habe
an feiner Erziehung nichts gespart, er
besitzt Xcnnknisse genug, um sich fortzu
helfen, die 'Noth muß' nun seine üclfr
Meisterin fein, und ich hoffe, Sie werden
ihm Ihren Rath nicht vorenthalten.
Veben Sie wohl, Ihnen will ich nun
Alle überlasse,,. Urtheilen Sie nicht
zu sckars, dem reichen Manne fallt e
nicht schwer, aufgesetzlichein Wege zu
bleiben, bedenken sie meine Mütellofig
keit, meinen Ehrgeiz und die Berfuchung,
die so verlockend vor mich hintrat !
Joachim Spangenberg."
Martin kallcte aedanseiivöll da
men," erwiderte Irma, ihre -thronen
trocknend. Der Bater wurde heute
'Morgen todt int Bette gesunden, er
muß sauft lind schmerzlos Hinübergc
smlnmmcrt fein, denn feine Züge find
unverändert. Wenn Du ih noch ein
mal sehen willst, so gehe iit fein Schlaf
zimmer, ich kann D ich nicht begleiten,
mir ist der Anblick schrecklich. Aber
bitte, komme bald wieder,"
Gewiß, mein armes Vkb," sagte er,
während er leise die Thür öffnete und
hinausging.
Auf der Treppe, die zum chlafzim-
mcr führte, begegnete ihm Adolph, die
beiden Freunde verständigten sich durch
einen Blick und gingen in den Speise-
faal, in dem alle Borbcrcttmtgcn zur
Festtafel schon getroffen waren,
Ich habe das Schuldbekenntnis!,"
sagte Martin leise, indem er ihm das
Schreiben überreichte, ich iverde es
dein Fürsten heute Mittag bringen und
hoffe, daß er so gnädig sein wird, mei-
neu Wunfeh zn erfüllen."
Adlvh las d,e Zeilen und gab sie
dein ivrciinbc zum.
i. eine Hofsiiung theile ich nicht," er
widerte er, aber laß Dich dadurch nickt
enliniithigen. Einstweilen bleibt der
Inhalt Kieses Bliese unser Geheim
niß, ach Deiner Audienz bei di
Fürsten wollen wir weiter berathen.
Wann wirft Dn an dem schlöffe zu
rückkommett ?"
Boiniisfichtlich zwischen zwölf lind
ein tllir,
Ich will Dich in diese Zeit in mei
nein titdtrztmntcr erwarten, otit -i, n
damit einverstanden ?"
Ich iverde sofort zn Dir kommen,"
sagte Martin, dessen Blick erwarlmigs-
voll ans dem blaffen Antlitz des Freun
des ruhte. Was ist die .odesnr
fache ?"
Für uns Beide Morphium," erwi
derte Adolph flüsternd, für jeden An
deren Herzfchlag,"
Hier im Haufe ahnt 'Niemand die
Wahrheit ?"
Nein, das Fläfchchen. in welchem die
Lotung enthalten war. habe ich nbe
merkt fortgenommen, der Berdacht wird
erst dann erwachen, wenn die Schuld an
den .ag lommk."
Ich werde Alles aufbieten, um das
zu verhüten," sagte 'Martin, den Viand
druck erwidernd, mit dem Adolph sich
verabschiedete, das ycciultat meiner
Bemühungen berichte ich xir heute
Mittag."
Damit trennten sich die Freunde
Martin kehrte zu feiner Braut zurück
bei der er Gustav und den Polizeidirek-
tor fano, die schon aber die iborbrn'!
tnngeti zur Beerdigung in Zwiespalt
gerathen waren
Mit dein Glocfenfchlcige Zwölf trat
Adolph pangcnbcrg in seilte tudtr
stnbc, tun hier den Freund zu erwarten
von dessen Botschaft die Ehre seiner
Familie abhing.
eine Geduld wurde ans eine harte
Probe gestellt, erst cieacii ein UKr er
schien Martin, der heitere Ausdruck sei
es (cfichts tief! crtcnncn, daß er gute
laciirichtcn brachte.
vncht tinifonit habe ich an, den
Edelsinn des Fürsten gerechnet," sagte
ei, naaiocut er dem freunde gegemibe
Platz genommen hatte, die Ehre eurer
veimilic ist gerettet, das unselige Ge
tfeimnifz bleibt gewahrt
,,-i.er ,vürft hat den. Todten Alles
vergeben ?" fragte Adolph freudig üben
tuscht. Uno yctinich schonbach
Vaß mich seine eigenen Worte berich
ten," snl,r 'Martin, ihn unterbrechend
fort. Die Audienz wurde mir ge
währt, ich meldete dem Fürsten den
plötzlichen --od Spaiigenbergs und über
reichte ihm da Schuldbekenntnis;. Wie
tch es nicht ander erwartet halte,
brauste er auf, es fielen harte Worte.
dieser 'Mißbrauch seine Bertraneits
mußte Durchlaucht ja im höchsten Grade
empören. Ich ließ den Sturm ans
loben und wartete geduldig, bis der
Fürst mich aufforderte, ihm über die
Einzelheiten naher zu berichten. Ich
that es und knüpfte daran die Bitte,
die Ehre der Hinterbliebenen zn fcho
en, ich sprach von Dir, Deinem Ba
ter und meiner Braut, ich wies darauf
hin, daß der Polizeiraih feine Abschied
I nehmen niüne, .wenn das Verbrechen
feines chwiegervateis an den Tag
komme, und erbot mich schließlich, so
weit c in meinen Jiiäftcn liege, vor
und nach den schaden zu ersetzen. Der
Fürst hörte mich ruhig an, er ging auf
und ab, endlich, nach langem schweigen.
i l)i r vf v cu n stlj af t c n .
n rl) itico. irclmnliu.
Die Freuiidfchcisl ist nicht etwa mir
dem Menschen oigentliiiiuliche. sondern
sie fiudei sich auch bei der Thieiwelt.
Genau so, wie hei den M'culcbcu bas
'Band der Freundschaft lockerer nnd
fester ist, wie die Freundschaft empor
steigt von einem bloßen Nebeneinander'
leben Ins zur iwliiiieii gegeiifeiligeii .Huf
opjcruiig. ebenso linden sich bei den S liie
ren die ei lehiedeinteii Ahiiusungeu. EL
gibt hicisiennds, hasten, die ihre Freude
daiai, haben, laß die befreundete ! heile
von einander Niweu ziehen, es gibt auch
solche, wo eine gewisse Sl!.upail,ic vor
heirsclii. und es gibt auch Frcuudschaf
ten, die unverkennbar reine seelische
Regungen oisenhaieu. Alle diese Nil
anziniiigen liudeii sich bei den Thier
frctiiidKhaltiii.
Ans äußerlichen Ursachen beruht die
Freundschaft, welche, wie Iunghub bc
ruliici, am Java den iiger mit dem
1 Plan verbindet , lleheruU dä. wo der
Tiger streift, findet sich auch der wilde
Plan, in den Dschungeln und Dickich
tcn. in den Fiuiithalem und auf den
Gebirgsrücken Ins zu !"uui Fuß haiist er
üiii ihiii zusammen und folgt dem aus
Hii sehe pui scheuten .'iatzcnihier als steter
i Bcgleilci , ;'ci" Grund der Freund
fehas! te Planen für den inicr in ein
1 fehl felbfisiichiiiier. Ju den Uebel resien
; nanilnh, die dir j igei von feinen Mahl
;ei,cu liegen In,,, , bergen die Insekten
' ihif oier. ans denen sich dann fpäier
die Vcuvcn einwickeln. Der Pfau ist
, her ein ansgepi agier Iiiselienliebhaher
und dicic Bm liehe hat ihn zum Freunde
des jineis gemacht, der nie vergißt, für
ihn den .1 tick zn decken, (.'ine ahn
liche Fienudi,h,i,l beucht zwischen den
..uagua oder ;;.bia und den Straußen,
i ie f.harfeii Am,e des i: traußeu eut
decken olle drohenden Gefahren leichter
als die zutrauliche oinhufer, die sich iu
i Heet den eiuhci 'tummeln ; die Flucht der
Straußen warnt auch die Ciuigga, die
in schlenuigiicni iia'.i inicn Freunden
nachjagen. iViiur leisiei aber auch das
Cuagga dem Strauß eine Gegenlei
stung, es vcidiisi ihm zn feiner Nah
'inng. 'Ans den j iimmeH'lätzcu der
, Cuagga finden ß,li in großen S ebneren
Käfer ein, wieder zn dein Zweck, um
ihre Eier abzulagern und tieie Infekten
, sind ein gciicbiiT Veelcil isicu für die
r: traut c. ("lei.hc verhall, iific finden
steh muh anderswo, So witd der kleine
windfehuelle ll'cncuucr, Ii:ik nr;;-yp-tii-HS
der (i olodilwuil'lrr der Araber,
ohne es zn u olnu zu einem Wächter des
Der Fürst hielt Wort, au bi miethe
Tage noch wurden die Brüter Siinm
barti au der iaft ciiltaneii. und u m
auch der Kupferstecher über die Ane
Weisung murrte, so leistete er doch tu
Befehl bereitwillig Folge, die zh.siden
war ihm verhaßt durch die fibiinitn
Erfahrungen, bie er in ihr gemacht hau
lim so groger loar die ,icui c in d
Familie des Kustos. An den zlen-
lungen Martins glaubte- csohiiac en
nehmen zu dürfen, daß sie die Benenn
ihres Baters den Bciiu'chuu.icu A.-riph
verdanke, und an diesem Glaubn
üc;l
sie nun fest, trotzdem Adolph ihren
Da! als unverdient ableboic.
i'aroii Friedeiisici lauste die n'vld
münzen z de-ii, 'prene, der ratnr gc
fordert worden war, und da der Bru!
feler Juwelier nur den Bclua.i annahm,
den er selbst gezahlt halte, so gab Mai'
tin den Ucbcrschuß den Annen.
Hcinrtch choubaeh begleitete den Ba
rott uns. dessen 'Ju'itcn. Aluet v, vm
denlanben hatte vorher eine lange Uu
tcrrednng mit dem Kustos gehabt nnd
Gefallen an ihm gefunden, schon nach
einigen Wochen ließ der .Inu'eUor"
ckönbach feine Aaimlie iiaehloimneu.
und als sie abreiste, wußte Atciph, dai'z
Gabriele feine Viobc erwiderte, ihie
Thrätiett hätten es ihm verrathen.
Bald nach der Beerdigung Joachim
pangenbergs brach der Kottinrs über
dessen Nachlaß ans-, den nuenundlichcn
Bemühungen Martins und des Pvli
zeiraths gelang es, die Gläubiger zu
einem Bergleich zu bewege, der von der
Hinterlassenschaft freilich nicht, aber
doch die Ehre des '.liautens rettete.
Der Hochmuth Gustavs war nun
auch gehtoeleen, er nahiii, toeiiii auch mit
Widerstreben, die Selretaritelle an,
nachdem seine lefchivifter ihm crllnil
Hatten, daß sie nicht in der vage und
auch nicht gesonnen seien, ihn in feine,
Müßiggang zu unterstützen,
Alfred v, Bodenlaitbeit Holte schon
bald feine Braut Heim, Cttolar weilte
mit feiner jungen Frau längst in Ita
lien und der HofratH schrieb emsig an
feinen Memoiren, die bei ihrem spateren
Erscheinen übrigens keineswegs das
Aufsehen machten, daß er sich von ihnen
versprochen Hatte,
Die Briefe, die dann und wann von
den beiden jungen Ehepaaren einliefen,
zeugten von schattenlosem Glück, nach
dein auch Martin und Adolph sieh sehn
ten.
Die Hochzeit Irmas wurde in aller
Stille gefeiert, das Brautpaar wollte
den Ablauf des Trauerjahres nicht ab
warten ; seitdem Ida das Hans des
Bruders verlassen hatte, fühlte- Martin
sich vereinsamt, in feinem großen, bin
he-nden Geschüst konnte er die Hausfrau
nicht entbehren.
Wohl waren, wie 'Adolph eS voraus
gesehen hatte. Gerüchte anfgei.tucht, cic
auf die Ehre und da Andenken Joa
chim paogetiberg einen häßliche
Flecken werfen wollten, aber dcr Poii
zeirath trat ihnen so energisch entgegen,
daß sie bald wieder verstummte ; der
MüttzcndicbftäHl blieb nnaitfgcklnrt und
da ('-ehciinniß gewahrt, auch tonnte
dcr AusspriicH des Arzte, daß ein H,rz
schlag da Veben Spugeubergs beent-t
habe, nicht widerlegt wcucil.
Nach der Hock zeit Martins dünne
Adolph dem Bater sein Hetz, und Fra,t
Minna, die ihn nun lauge genug beob
achtet hatte, um zu der Erlcitutuiß z
gelangen, daß er nur an der Seite Ga
briclcits glücklich werden könne, ließ es
sich als treue Freundin jetzt nicht uch
men, alle Einwendungen, die der olte
err machen wollte, zu widerlegen,
so reifte denn Adolph eines Tages ab,
um das Jawort Gabrielen zu holen,
das ihm freudig gegeben wurde, Alfred
nnd Ida übernahmen die Aussteuer der
schonen, glückstrahlenden Braut, die als
Gattin Adolphs auch in der Residenz
sich die Herzet, Aller, mit denen sie in
Bcrtihrttng teini, in. Finge eroberte.
Ende.
.i ivlohib" . .: cMicGcn-aiidilH.it schlitzt il
!! vir d Iiii boldc-ii, uns dciicii er,
iv-nn iclii,,,',:!, bcniiulniiü und die
liiiicu !!,, den Waiieiinjelik,! ab
liiihi. -g'un '.,.;! ci ine iiii'o'aniuit, bei
den, ?t!I-li,!c eines ,.,', j.-c,i nets einen
biileii ?,! tii:o;iitioKi, Durch die
ic - ri-iit-it ieg.it ei da-, ichlasende Mro
lotn, in-.- v:r, i.lgneü in die schätzenden
rtliiiMi itiiiibt. i ictclbe Stelle her
tritt 1 ci d.m Oia -hui u der Biatienhaifcr,
der. nie uin '.''inute schon andeutet, die
f,-i, pliiwnn Fnif bcirohne, n das lln
;cice ni-inii. zugleich ober auch bei
t-tiii Nahe,! ü'ci 'g sal,r jenticcl;t in die
.! eine,, gehende Schrei
V: üc ich,
hocen In
gen 'vrt,ini,'
tei!!i,!'ii, te
(.' ii c'n'cgnir!
untrennt nie
-Hi-biiiif'r i
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hat. , nd
an in t
i !,errs1,t zwilchrii den Ber
ci ickiiedcniie T htergatlitit
ggeieiiifebajt. Der Ich
r ilivpda,l!s ud ctne
1 ildcn in ','lhlissinien ein
Kleei Kill, wahrend die
' in leu VOilicn, des Prairie
Isliilt, dailir o ti ii eine ihrem
ähnliche itninuc augeiioniiucu
s den -chhoha, en eine Mfattcu-
i' Giinctutckait nnt ctiicr
an!
Ii. Ainh der Fischadler
i'ii'iiinhelu einen Heine
u er es gi osuiülhig ge
.1 f ;n -)ci'i:ighiiubclu sei
n e 'ch stcr iinzulegeii.
'clhgginciucn selieine auch die
F,r!'liti,li,.si und Borforge, ge
it arbena: t I
hat in im P
Fi eniid, Ciu
stattet, ziviirt'
lies i ms i
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rate nie die -..!,,,,, gnen, Icichtcr an s hilf
los,-, der C In : i 1 1 l edncsiiae Wesen zu
i. benennen, auch wenn sie einer ganz
anderen Alt als sie seihst angehören.
John Koinancs !,at es versucht, diese
Eiiihcinuug cgrei inieutell zu ergrün
de, intern er einem Bralirnalnttiit ein
Psanetic, znnt Uiivbiiitcu ituterleee.
i as .ftubi: war i tu alt und hatte vor
; dem 1,1'vn oi'U' Bruleii gewöl iilickier
! Hühner inii g egsin Erfolg aufgezogen.
I i"uv CH'n ::'-.'iii ivnidc besonders da-
tiiiei! interc-a,',!. faß ein i;fnuhiil,nchtii
i einer viel loiigeieu Pflege bedarf, als
ein gewöhnliche Hühnchen ud ane der
! Ausdchiinng bet !l blfttt auch ein Schluß
ans die Stai le der Zuneigung gemacht
I Iverden sonnte. -Wahrend nun die
Hennen ihre Junge schon nach ziemlich
! Inrzer Zeit von nch treiben, blieb in,
Berjuclivfall das 'jralinaluhtt 18
Biottnie hintiueh bei feine! stet grö
! ßer werdenden Planenschützling und
! schenkte ihm die, ganze Zeit hindurch die
! nngethciliesce .liiiiiierl!anileit. Wäh
rent dieser et langcrnng der Ueberwa
' ctiiiig legte die Henne teilt Eier und
; loenn man sie' gcUgcutiich ihrer Pflich
ten emhech, iviii et, Henne und Hiihu
ciictt gleich traurig. Im Bcr!auf'fiellte
i'ici, eint ec!itiire-iiidung von Seiten des
Ptan cm, ohne eag icdoch nach der
; j,!,tief:iick eruUgtcn Zrennnug beide
i The'ne (ich volistandig vergäße, t. Wäh
rend ihres Zusamitteitlebens bekundete
i das Huhn inhilui. lirli feinen Stolz. über
I die inii einwickelnde Schönheit ihres
'dilcglnigs, beionders luerkwiirdig aber
war es, daß das Huhn, genau so wie es
die Piaulgntueu mit ihren Jungen zu
inn pflegen, sowohl vor ,,ls auch nach
I der tgtiiiimg ihicm Pflcgciohti. den
' ,u-dcii.itjfivt ans dem Kopf attslämmie.
I i ,-.!'ci lieg ' auf cincn höheren Gegen
iignd. Kr P au iiettie sieh vor ihm au j.
K.'ij'tf hilitccrgt den Kops vor und lieg
!'.!, d.iuu nach allen Regeln der Kittiik
vr seiner iuutterticl.cn Fteuiidi fri
i sire.
'Betannt ist die :artliehc Sorgiatt,
welche Heuticii iur iiiiien iintergescho
beue- Eiitci'hruiett rutfaiten. sie gehen
i st so voüstiiiidig in ! ,u Gewohnheiten
ihrer Sehiitzlinge' ant. tau sie zuweilen,
irciin sie igre eigenen Jungen ausge
brttlet baden, auch dtcie gcwohnhetlsge
inaß ztint Teiche zur Eiiiübung der
Sclgviiiiinkenren snhicu. 'Aber bei Wc-,
te ni vi'iirnnteiiick.er in es. wenn cus
glcie! e Fürsorge auch aus Thie üg-'
liiigeu wirb, wie nc vrctrcbcii Stiö.
JU'i'.i
ucs
i cu, dtre
titeb er vor mir stehen, er Schul
dige ist todt,' sagte er ,den Todten kann
ich nicht vor weltliche Gericht sor
dem, und seine Angehörigen für die
Schuld büßen zu lassen, wäre ititgereelit.
Sind Sie der Einzige außer mir, der
die Schuld des Berstorbenen kennt' ?
Ich bejahte die Frage, e war ja nicht
nöthia. dcrß ich Deinen Jiginen nannte.
Elektrische A ,, z ii d n n g d c r
E i s e n b a h n k o n p c - V a in o e n. Ein:
solche gelangt auf den preußischen Eisen
bahnen zur Zei: zur Einführung. Bon
einem an jedem Wagen außen lieh be
findlichen Kasten ans führe Dtahtlei
titngc zu den Brennern der Vanipen,
über welchen oic Enden der Drahtlct
tu ii fi sich in einet' Eutserunng von zwölf
'Millimeter gegenüberstehen. Der die
Anzünduiig besorgende Bi'ann bringt
nun die Dluhtlcimugcn Wagen für
Wagen mit einer kleinen tragbaren Bat
terie in Berbitiduug und sowie die Gas
Zuleitung geofine! ii't, entzünde dic ither
bett Brenncr ztvifehen den Drahtenden
überspringende,, elektrischen Funken
sämmtliche Von pett de Wagens, Es
ix Ist da Anzübden ans diese Weise nicht
nur rascher vnt Statten, sondern es
fällt auch das manchmal gcsälrlick,c Be
trete. der WäZiiidcckcn durch die Arbei
tcr fort.
rgab drei junge noch rcf,,dc
tt 'Mutter gc1ordei war.
einer Bianiahennc zur Pslccie, die schon :
feit eine-!tf-n,'ouale ans liinftlickcit Eiernz
faß. Die Hettnc ahn, die Junge so
fort an und c bedürfte mir eines Ta
ges. uu, sie die Klagerufe der Frettchen:
verliehen ; laßen, denn schon den zwci-t.
ci, a,, i,e, nc in erregter ',e,ic der
0,1 tun. wo auch ihre Pfleglinge versteckt
wurden. Und dock ,,, tcr Gegensatz
Zwn.a, deut schrillen Piepe der' iich
lein nnd dem liciiereu Knurren eines
jungen Frettchens der denkbar größte.
Wahrend der ganzen Zeit, wo die Henne
aus den Frettchen saß.' pflegte sie 'ihnen
da Haar mit dem Schnabel auszukäin
nie, ganz elc nie Hühner die Fe
dem ihrer Küchlein auszukämmen ge
wohn! sind. Häufig hielt sie freilich in
ihrer Bescheinigung inne und schaute
cn'i.iiii't auf die -herumkrabbelnde Be
fo.tzi-.ug des Nestes oder flog auch laut
schreiend ans, wenn sie von dcn jungen
wettchnt, die ihrem angeborenen In
stinkt folgten, angesaugt worden war.
Im Uebiigcii wai' die Henne sehr über
die Bcwcguttgstongkeit ihrer Schütz
lingebcfiarzt. Ziocimal nd dreimal,
des .agcs pflegte sie das Nest zu ver
lassen und iuic Blut xa locken, wc-