Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, June 30, 1892, Image 3

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gerade so flut Ivit det Bull Lutbam"
Hingkstkllt witd. Sie sind e, nickt;
tott allen Vetsalschungen mangeln
ihnen die eigenthümlichen und anzie
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Arfu4r tu ichutzin.
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DRY GOODS and GROGERIES.
Oftseite Government Sqnare,
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Neine Arzneien, Oelen, Farben
22.'! nördliche !). Straße.
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Wit luvten sin bedeutende, Vaaer in JVuofen. ei
che mit zu saveltMi niedrigen Preisen abgeben.
Oefen ! Oesen
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Blech-, Zinn-
und Holz-Waann
t-9f Reparatinen jeglicher Art ivet-
den gut und billig besorgt
Z'Keizösen eine Spezialität
FRANK E. LAHR.
03G P Street
erchants' Mchange !"
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eaenSbei det PoWOIfice IlHIMJlII, MCU.
,-Kr Lunch tt hr Bioraens di ,Ul,rbd
Xtx Besitzet diese, prächtige Lokale, niitd nur Waare der feinsten Ounlilri
führen und seinen den in det jiivorkvmmkndslen Weise da weltberühmte T'ck
Wie. Lagerbier crebctizen.
Schiller's .:' Wirthschaft
l28südl. 10. ,Älr.,
11 OlilN,
XV1C1JK.
Da betühmte
. Anhenfcr-Bnfch Bier
eil frisch am Zapf.
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Ebenfalls dic besten Weine u. Cigarren.
I. B. Trickcn & Co.
UlClirmaeher u. SSuwelcnUanblev,
1035 Strahl Lincoln, Nebr.
,..,,...,i. q,k,,s, cvnlna sonnen wir dem Publikum wegen be
Solidität und Elrqan, der Waaren, sowie der innftigeii reise besten, kmplehlcr,
Hermann Brothers.
Klcidcr und tzcrrcn-
Gardcrobc-Artikcl.
Ier Goldmardcr.
am von M. BctzHilld.
(Fortsetzung.)
Wollcn wir idit auf Deinen Trau,
zurücktummk fafltc !da, um dem
Wciprad) eint ouderc Wkiidung z gc
bett.
Maili siilit iit dci Pand über leine
Augen nd athmete lies mit.
vl war im iiaiim out per poai-
jcit ,(inio," klwidciie er leite, anet
cm derer als ,r ottt neuen
ihr. vUl wollte oiitipriiiflfii ntid fort
laufett, aber ich koiiutc kein Glied riiiV
tett. ich wollte dct chuterz. der
Mkittent Zttiiktit lovlc, vuft inodicn.
aber fein Vaut fant über meint Vippeit.
Und dann sah ich alle Blicke aus ttiicl,
gerichlet. ich horte nur Hohngclachler.
und togar rnia lackte über nieine ver
ziveislnng-
Uno nun inocklc ick auch tachcn,
wenn ich rnck! au eigener isnalirung
wiiszlc, wie bk,igiiged ivtchc Tiauinc
iio, " tagte 's da. Hin o taionei in
reilich das linoadicn."
., Loch wohl nur der eile Augenbii
de Urwache, spater denkt man
über den Traum nach
Und dann erinnert man sich. da!
Traume nur -sdwiuur sind."
Milcht immer, Jou," eukgegnete er
ernst, Zch snrchte. e, ist etwa im
Werke, wa meine schönsten Hossnunge
vernichten soll ; ich verstehe auch halbe
Ändeutungen, die ,aiid Zrma, ist
einem Anderen bestimmt.'
Belrossen blickte da den Bruder an.
Wem i" sragie sie.
Da, weiß ich nicht, aber ich l, .'
mir, es wird ein t,oi,er Beamter r,.er
ein kinfluszreickcr Mann sein. Direktor
Spaiigcnberg ist ja siel daraus bedacht.
sich in der Oflunit des ,vurtcn zu betet
gc, iiiimcr mehr Macht und i5inslui)
zu gewinne. seinem ohne eine
glänzende Znknnsk zu sichern."
uno wenn er aa oic ,v,ao nuas
einem Andere besiimmt, il,rem Herzen
kann er doch nicht gebiekc !" warf jda
kopfschüllelnd ein.
'srma wird gchormen mu sen, wie
ihre Schwester e that."
viein, Marti, da wird sie nicht
thun! Anna hatte nicht den Muth,
dem Bckchle ihres Katers zu Irotjen, tie
war immer schwach, Irma dagegen be
sit.t einen willcilssesten Charakter, und
wenn sie Deine ,'iebe erwidert, dann -
Ja wenu!" unterbrach Martin
sie mit einem schweren eutzer. Maniit
Du mir diese Gcwinhcik geben ?"
litn Wort von Dir wurde genügen.
sie Dir zu verschaffen.-
,!ch habe n,a,l den Mutl), die es
Wort zu sprechen,"
tann dar'jl l u viä) auch nicht ve
klagen, wenn Deine Hofsniingen sich
nicht erfüllen. Tu kannst doch nicht
verlange, da Irma Dir entgegenkam
inen soll.'' Deine Muthlotigkeit ve
greise ich nicht, iriniicre va) an Die
ett, tn der die ,varnilie paugenverg
noch in diesem Hause wohnte "
,,itiderpiele!" sagte er nchci;iicreno.
Allerdings, aber diese inderspiele
bleiben im edächtnift hasten," envi
derte seine Tchwesier. sie üben oft einen
bestimmende liinjlnl aus die spätere
Geschicke. Und Irma ist unserem Hause
di, heute treu geblieben, wahrend ihre
Heschwisier uns saft vergessen zu haben
scheine. Zudem glaube ich Dir die
Beriicherung geven zu lvuuen, oax
Deine vieve erwidert tvird !"
Woran, willst Du da, schließen?
Hat Irma Dir es gesagt ?
vient, deiiuoci, wem im es. u w t
keinen Siorb erhalten," erwiderte Ida
zuversichtlich.
, vu tag t das nur, um mir -jituu)
zu machen."
!Za. da, will ich, aber ich wurde es
nicht sage, wenn ich nicht meiner ache
gewiß wäre. Sprich nur das entschei
dende Work, und Du wirst ersahre,
daß ich mich nicht getäuscht habe."
und wenn atetni veyiettett, was
dann f Wird ihr Bater seine üiniml
Ugnng gebe ?"
Welcke Viuiide tonnte er gctieno
machen, um sie zu veriizeiger 'f in
bist reich nd augcsehc. Du hast ein
blühende, iDeschast "
Alle, gut nd wohl, aber ich bin
nicht der Mann, den Epangenberg sich
al, Schwiegersohn wünscht. Ich habe
kein hohe, Amt, keinen Titel, feinen
liinfluß bei Hofe, ich bin mir ein schlich
ter Bürger nno ivcio ii dem rc,a,en
Direktor Nebeniache."
Dem reichen Direktor t" fragte Ion
mit unverkennbarer Ironie. Ich habe
früher auch an seinen Reichthum ge
glaubt, mau sagte ja. er habe viel ge
erbt, aber diese Glauben hege ich heute
nicht mehr. Hange Aeußerungen Ir
nia wecklen Xiveiicl, die durch meine
Bevbachlunqen ihre Besliitigung gesun
den haben. Direkipr Spangenberg hat
kl grone. Ha, gemacht nd immer
offene Tafel gehalten, da, kostet Geld,
viel Geld, da mag die Erbschaft in alle
Winde zetsioben sei. Und wenn diese
Betmatyling nailig ir, da,! wivd
panqenberg .lr gerne die nimm
seiner Tochter anvertrauen, iCvc ueücr
al irgend einem Mannt, dessen (Sri
iten nur von der vatint des yurtcii
abhängt."
Martin hatte seine Wanoerung wie
der anfgenoiiime. der ernste, achdciik
licht Ausdruck seines Gesicht, bekundete,
da tr dc Worten seiner aiiueitcr
noch immer kein rechte, iiicmaiitii
schenken konnte.
Und ieldit, wenn pangenverg u
ersten Augeubtia teme ui,im,,,g vcr
weigern sollte, so wird Irma mit ihrer
Wlliensirast tir treu zur eile iteijcu,"
ahnt Ida wieder da, Wort, und ver
Du halt es schon aus der chuwank
getragen ?"
Mein Batet schenkte es mir am
Tage meiner onfirmation." bestätigte
der Doktor.
Run. dann bat t. Dir langt genug
gedient." jagie Martin, wahrend er die
Mette betrachtete, ..es ist ehrlich ver
schliffen. Ich kann t wohl repariren.
aber von langer Dauer wird e, nicht
sein,"
.."'i'a, da gib mir eine neue!"
Marti zog a der Glockenschnnr und
Holle aus dem ckansenster eine reiche
Auswahl goldener Meile.
..Und womit kann ick Iliiien dienen.
Herr Adjutanl 'f sragte er.
Alfred v, Bodeiilaube drehte mit
verlegener Miene an den Zi1iie seines
braunen Schnnrrdarlche, und begrüßte
Ida, die eben mit einer Flasche und
einigen Glaset eintrat, mit einer liefen
BerdengniNi.
Augenblicklich habe ich leider noch
keine Verwendung sür IhrGeschmeidc,"
sagte er mit einem bedauernden Achsel
zuifen, aber, was nicht ist kann noch
werde. Ick besitze einen uralten ,va
iniliensckmuck. piackivolte Steine, aber
die iFiiisaiiiing ist uiiiodern, ich muß
Ihnen einmal den ckiick bringe,
vielleicht lau er anders gesaßt wer
den."
Wenn Sie es wünschen, so kann e,
geschehen," enviberle Martin, wahrend
Ida den Herren ein Glas Madeira an
bot, aber die antike .vassung wird jetzt
wieder modern. Sehen e hier." snhr
er fort, wahrend er ans einer Schub
lade ein litui holte und es öffnete, die
ist auch ein alter ,vamilienschninck, Eigen,
thniii de, Fräulein v. Derendorf, antike
Fassung, er soll nur gereinigt werden."
,,AH, ah. der Biautfchinnck!" spottete
der Adjutant, Also scheint die Sache
doch richtig und bereit in Ordnung zu
sein."
Welche Sache?" fragte Martin,
Die Berlobuug des ,vrälcin v. De
rendors, mit na, ich glaube, e soll
einstweilen noch Geheimniß bleiben, da
werde ich wohl an Rücksicht ans Dnrch
taucht schweigen müssen."
Adolph, der noch immer mit der Wahl
einer Zielte beschäftigt war, blickte ruhig
auf.
Da Geheimniß ist schlecht gehütet
worden," sagte er. man spricht bereit
in allen reisen davon, daß mein Onkel
sich mit Fräulein v. i ereiidors vermah
len werde,"
Und dieses Gerücht ist Wahrheit ?"
fragte Ida überrascht.
Jawohl, gnädige, Fräulein," ant
wartete der Adjutant, nur hat der
Herr Dttor vergessen, hinzuzufügen,.
oan oicc Zverinaiiiung ein ittieq c
er Dui-chlancht ist,"
Und die Verlobung soll bereits statt
gefunden haben i" laatc Martin in
einem Tone, der narre weiiel verrieth
ch kann da nickt glauben ; Fraulflit
Dcrciiöoi t ist uiiavnangig. sie wird
einem turitlickeu vuniche teilten in
sluß ans ihr Thun und Vassen gestatt
len."
Ra, na. man kann das doch nicht
wisten," Erwiderte der Adiutanr mit
einem Väaieln, da, etwas boShasl war.
daß dieser Schmuck nun plövlich wieder
neuen Glanz erhalten soll, läßt aus da.
Gegentheil schließen. Der Herr Dtrek
tor vangenberg mackt da eint glaii,
zende Parthit "
llrn die ,e it,n vcncidcn im unter
räch ihn der Doktor scherzend.
.nraiaus ieit, ti,r isieo v
Bodenlauben nttt einemvalchen. ver
stohlenen Blick auf Ida fort, die sich
mit iiofligerottieie rangen in s ori
zimintr zurückzog, ich gönne dem alten
Herrn diese ckoe (yrau allerömg, nicht.
aber ick beneide Hin auck nickt darum
ttU.da kommt nienie Baie," stuilerte
Adolph rach, der hinter den picgcl
Icheibe der GlaSthiir da, bleiche Ant
ii InaS erblickte, sie wird keines-
satls mit diesem Projekt ihres Batcr
einverstanden sein, von dem sie vielleicht
noch keine etn! hat."
Marti eilte der Litilretenden entge
gen, Irma vezrugte d anwesenden
serftecher zuschloß, wurde die des
Wohnzimmer, gtoffnek, und Id trat
mit srtudeltucktenden Augen auf die
chwellt.
Haben wir in unstrtm Hause noch
Rum sür eint Gesellschafterin ? fragte
sie schetzend.
MaNin trat ein, ihm war diese Frage
unverständlich, sein Mick fiel auf da,
blasse Antlitz Irma, er sah in ihre
Augen Thränen.
Für eine Gesellschafterin?' sagte er
befremdet.
Ja. ja. Irma sucht eine Stelle,"
ries seine Schwester, sie will im Väter
lichtn Haust nicht länger bleiben."
!U?et itir Bater wieder nciraktien
will ?" wandlt Martin sich mit beweg,
ter Stimme zu dem geliebten Mädchen.
Nein," antwortete Ida. welcke die
Freundin umschlungen hielt, die vor
dem Blick Martin verwirrt die Wim
pern senkte, der Hauptgnind ist der,
daß iie eine Mann heitathen soll, den
sie nicht liebt, dessen Gattin sie nicht um
alle Schätzt der Ütdt wtrden will '."
vllio war meine Bermutgung de
gründet!" snhr Martin entrüstet aus.
.Wer ist dicier Mau
Ruhig. Bruder, ereifere Tico nicht.
Irma Hai bereit, ihrem Bater die
nothige Erklärung gegeben, e ist nickt
wohl anzuiithintn, daß dtr Betreffende
nun nvck die Werbung wage wird.
Und ich hofft, Tu wirst mir nicht zür
nen, daß ich Irma mit Df.ner l'iebe
getröstet habt, ich bin Deiner Schüch
ternheit zu Hilse gekommen, Irma weiß
nun, wie treu und innig i u sie liebst,
und sie hat mir gestanden, daß sie
Dtint Vitbc erwidert."
Ist da, Wahrheit, Irma?" ries
Martin jubelnd. Ich habe ja nicht
gewagt, a diese. Glück zu glauben,
' -"
Unter Thränen lächelnd sank Irma
an fetite Brust, leine vtrme hielten sie
fest umschlungen.
"Jinn bin ich geborgen," sluitertc sie.
ihm voll ittiiiger Vicdc in dic Augen
ichaukiid. die vicbe zu i7ir gab mir
den Muth, dem Befehl de, Batcr, zu
trotzen!"
Und sein Befehl kann uii, nicht mehr
trennen," sagte er. mag er mir auch
Deine Hand verweigern, Dein Herz ge-
hört mir, das kann 'Viemand mir rau
ben. Wen auch ein chwerer ampf
Und Sie wissen ganz bestimmt, daß
bei dieser Gelegenheit da, Armband noch
vorhanden war ?"
Ich kann mit ruhigem Gewisstn
erntn d darauf ickwotcn."
Und auner dielen btiden Dtrrtn war
Ritmand hier ? Haben Sie vielleicht die
Thür nickt geschlossen "
,,3J, io) erinnert mick, fiel cartin
dem nunmehr ebensall erregten Direk
tor rasch in die Rede. ,,ja. eö war ein
Man hier, der Grabstichel kaufen
wollte."
Grabstichel? Was ist da,?"
1017 fc 1019 0 Strasse.
Lincoln, Nebr.
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f Kausstauen
I gebrauchet
i-- CARR'S
VV S,if!
C(S?' CABB'Sif
seife. zM
i J I cici J1?KI
3 West Lincoln. Nebr. W
autrt nur . a .-rftv?4
. ,fg'S
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Bak'cr's Klcidcr . Laden !
1125 0 STRASSE.
Einzügen für Männer, Knaben und
Kinder
Wo .1 nitdiigtren Prtisen oetkauft, al, in irgend einem anderen Geschäfte der
S!,di. Wir besitzen das grösste Lager in Garderobearlileln sürgAibtittr.1
Kaufbcdinqungcn: Baar.
int mit ihr mußt Du in diesem Kampfe
liegen."
Wir kennen de starren opf pan
genberg "
Gewiß, Marti, aber dieser starre
Kopf wird sich doch auch beugen müssen
wenn er tnennt, datj er euren willen
mcht bezwingen kann. Ueberlcge Dir
da, Iie, und zeige, daß Du nn Mann
bist, der handeln iinb wagen kann ! Ich
muß jetzt in die iiche, Heiitc Mittag
will ich Deinen Entschluß hören : kann
ich Dir bkistchen. ihn auszuführen, s
soll t gerne geschehen."
Sit war vor dem Bruder steh ge
blieben, ihre kleine Hand lag aus tctiier
Schulter, ein erniutliigendes Säckeln
umspielte ihre rosigen Kippen.
Ich danke Dir," sagte er, indem er
sie an sich zog und einen Kuß ans ihre
Sltrne druckte. Du we;t a. wie im
sagbar glücklich mich die Erfüllung dieser
ftoffnmm machen wurde ! Und eben
deshalb kann ich och immer nicht alan
den. daß diese. Glück mir wirklich zu
Theil werden soll "
Weil ?ir der Mukk kcblt. die ?and
darnach auszustrecken." unterbrach sie
ihn, thut t, und dtr Eisolg wird
r demei,e:, wit nnbtgriindtt dies,
Zweifel waren !"
i. ainit.vertitfj Ida da Zimmer, und
bald nach ihr ging auch Marlin hinau,
um in der Wcrkstättc seine Arbeiter zu
VCUU, llUiyVIl.
Qtwa eine stunde später trattn
Adolph Spangtnbttg und der Adjutant
IN vkN l'XOCII.
.Meine Uhtkette ist tnt,nti." saat
Adolph, al Martin die Freunde ern
Pfannen hatte, sieh einmal nach, ob die
Reparatur noch der Muhe lohnt, im
andtrtn Fallt laufe ich e,e neue."
Dazu habe ich Dir längst rathen
wollen," scherzte Martin, da, dünne
Keuchen pafzt nicht für Dich, ich glaube
Wahrheil meiner
Herren nur flüchtig und ging in
Wohniinimer. deren ihure sich ge
rauichlos hinter ihr schlo.
Äie wem es schon," laatt der Adtn
taut leite, ist Ihnen die Erregung im
Blick sowohl, wie in der Stimmt nicht
aiilgeiallen ? Und beweist diese erre
giing ichl ich die
PeiJZ!!!ll!:g ?"
Rein," anlworlrlr Marlin in seiner
ruhigen Weise, ich werde an diese Ber-
lobung ein dann glauben, wenn sie i
der wtumi veröffentlicht ut."
,41iiö mir ist die ganzt Gtfchicktt
außerordentlich glcichgillig," scherzte
Adolph. mi sonn dieie jmtt ?
fünfzig Thaler," antwortett Mar,
tin. den Blick auf d,t Thür heftend.
hinter dtr jetzt da, gelbe, eckige (Besicht
Peter Schönbach austauchte, sie ist
massiv und solide gearbeitet
Wunsche anten Morgen, Herr Hof-
jnwelier !" unterbrach ihn die rauhe
stimme e, upfer teaiers. im giauvt,
e werden nck nock kennen
.AUerdingS," antwortete ivcartin in
einem Tone, der ziemlich unsrenndlich
klang, wünschen Sie etwa, von
mir?"
öniicn Sie mir einige Grabstichel
überlasten ? Ich wem sie mir hier nicht
zu verschaffen. Sie haben tedensalls
einen kleinen Porrath, auch mochte ich
nicht gerne Zeit verlieren
,sie arbeiten alw doch hier?" fiel
Martin ihm in die Rede.
.Gcwin, ich bin ia n diesem weck
hierher gekommen
o sagten sie damals, aber ick
glaubte nicht, daß Sit dit isrlaubniß tr-
halten wurden
Weil ich mich tv unverblümt über
den Museumsdireklor ausiprach ?
spottete Schönbach, ohne die beiden an
deren Herren zu beachten, die leise mit
einander plauderten. Ich hätte noch
mehr sagen können, aber wozu ? Ein
armer Teufel hat immer Unrecht, da
bleibt ihm nichts Andere, übrig, al, zu
schweigen. Die Polizei hätte mich am
anderen Morgen gerne ausgewiesen,
aver sie wagte es doch nicht."
Wir gehe tvrdcr, Martin," wandte
Adolph sich zu bcm Juwelier, sei so gut
und schuf' mir über die Kette eine Rech-
nung."
Soll geschehen
In den nächsten Tagen bringt ich
Ihntn den Schmuck," sagte Alsrtd v.
Bodenlaube, indem er dem Juwelier
dic Hand reichte und einen verstohlenen
Blick auf dic Thür des Wohnzimmer
warf, wir reoen dann naher darüber.
sie werden also einige Gemälde
au unserer Gallcrie in upser stechen ?'
fragte Martin, der nun auch uugedul
big ans die Thür blickte, hinter der er
die timmt Irma verualiln.
Jawohl, und ich hoffe, daß e gute
Sticht werde, ich trachte diesmal wci
gcr ach Ruhm, al, nach gutem Bet,
dien t
Gedulden Sit sich einen Augtn
blick," erwiderte Martin, indem er an
der Glocktnschnur zog, und al, gleich
darauf ein Arbeiter erschien, gab er ihm
ei e einen Be ehl.
Hx hörte in der Wohnstube seinen Na,
meii nennen, in ist Aufregung, in der
er seit dem Frühstück sich befand, konnte
sin erwartet, ich nehme ihn mit frohem
Muthe aus. denn wir werden ihn gt
mtinsgm kämpfen,"
Der schrillt lang dtr vadenglockt
im ihn au, dem funtn Traume, der
seine iinie umfangen hielt.
iSba wollte hinausgehen, um z thtn.
wer Einlaß begehrte, aber ihr Bruder
kam ihr zuvor. Er erschrak aber, al,
sein Blick aus den Direktor Joachim
Ppangeiiberg fiel.
Dann stieg zwar der Gedankt in ihm
gus, ob tr nicht ditfe Gelegenheit ve-
nützen und sofort um die Hand Irma,
werben solle. Ader es schien ihm doch
nicht rathsam, trotz der wohlwollenden
Miene, mit der der alte Herr ihn de
grüßte, der Direktor durste nicht einmal
erfahren, daß Irma sich int Rebenzim
mcr befand.
Er mußte Irma warnen, damit die
Möglichkeit einer Begegnung verhütet
wurde ; dies Alles verwirrte ihn, aber
es gelang ihm doch, feine Fassung, wenn
auch nur äußerlich, zu bewahren.
.ick wunicke einen Bnttiantring zu
kaufen," sagte der Direktor, nachdem er
Martin die Hand gedrückt und Hut und
Stock abgelegt halle.
ehr angenehm," erwiderte Mannt
diensteifrig, ich bitte nur, mich einen
Augenblick zu entschuldigen. Sie mögen
inzwischen dieRinge hier ansehen, viel
leicht finden ie unter ihnen schon, was
ie suchen."
Er hatte einen mit blitzenden Ringen
gefüllten asten auf den Ladentisch ge
stellt und eilte nun in', Wohnzimmer
zurück.
Dein Bater ist im .'aden, Irma,"
sagte er leise. Soll ich diese Gelegen
heil benutzen und sofort um deine Hand
werben ?"
Nein, nein, heute noch nicht !" bat
Irma angiklich. Warte noch einigt
Tagt, Marlin, vitlltichl dielet sich mir
untcrdesstn eint Gtlegenheit, den Bater
vorzubereiten. Ich kann ja das Hau,
verlassen, ohne meinen Weg durch den
Vaden nehmen zu müssen, Ida?"
Gewin, aber T u inunt an der Glas-
thür vorbei "
Wenn ich den chleier niederlasse
und wir Beide zusammen zur Hausthür
gehen, so wird der Bater mich schwerlich
erkennen."
Martin war mit diesem Plane cinver-
standen, tr nahm hastig Abschied von
seiner Braut und ging in den Laden zu
rück.
Sie werden verzeiht, Htrr Direk-
tor," sagte er mit einem verflohlentn
Blick aus die Glasthür, an -der die bei
den Madchen eben rasch vorbeischntten,
ich Halle meiner Schwester einen Ans
trag zu geben, der keinen Aufschub bul-
dele."
Bitte, bitte, ich habe Sie nicht ver-
mißt," antwortete der Tirektot sreund
lich, det seine ganze Aufmerksamkeit den
Ringen widmete. Wie Sie sehe, bin
ich noch zu keiner Wahl gekommen. Sit
habtn eilten so großen Bvrrath, daß die
Wahl schwtr fällt."
Darf ich fragen, ob ie etvst ven
Ring tragen wollen?"
Rein, er soll ein Geschenk fein.
Für eine Dame oder einen Herrn ?"
Für eine Dame."
So nehmen sie ditstn," sagte Mar
nn, ihm einen Ring überreichend, it
werden Ehrt damit einlegt, ts ist tin
Solitär vom rtinsten Wasser."
Und der Preis?" fragte 'koacoim
Spangenberg, nachdem er den Ring
lange betrachtet hatte.
Hnndertundsuiifzig Thäter,"
chön, ich nehme den Ring mit,
zahle aber nicht sofort, e wäre ja mög
lich, daß die Tarne eine andere Ring
wünscht, der zu einem vielleicht vvrhan
denen Schmuck besser paßt."
Sie werden mich stets gerne veren
finden, ihn umzutauschen. Vier haben
wir zum Beispiel einen alten Familien-
lehmuct, finir leamn fon, inoeui ci
ans da Etui deutete, da offen vor dein
Direktor stand, antue Fassung, wie
Sie sehen, in derselben Fassung könnte
ei Ring mein Gott !"
Was haben Sie?"
Der Schmuck ist nicht mehr voll
ständig. sagte Martin erregt, während
et dit Schaukasten Mit den Uhtketten
und Ringen aushob. unter nd neben
ihnen suchte nd mit steigender Unruhe
einige chublabcn öffnete,' da Arm
band fehlt, es war vorhin noch da "
Herr Kassel !" unterbrach Spangen
derg ihn warnend.
Berzeihen Sie. e ist ja undenkbar,
daß diese Bemerkung Ihnen gelten
könnte! Der Schmuck ist nicht mein
Eigenthum, mir mir zur Reinigung
übergebe "
Ah, datf ich wissen, wem et gehört ?"
siel det Tireklot ihm miedet in die
Rede, während Marti noch immer
suchte.
Fräulein v. Derendorf."
.Und das Armband hat einen am
hasten Werth ?
.Instrumente, die zum Gravirt be
nutzt werden."
sie verlaust fit auch f
Rein, aber ich habt sit in meiner
Werkstätfe nöthig, der Zkupserstecher
Schönbach bat mich, ihm einige zu über
lasse, weil er sie hier in keinem anderen
Geschäft bekommen könne."
In den Augen des Direktor, leuch
tete k, auf, Holla, da haben wir ' !"
sagst ti liiumphirtnd. Sit meinen
doch Peter Schonbach, de Bagabnn
den. der schon gleich ach seiner Ankunst
hier mit der Polizei in Konflikt gekom
men ist?"
Jawohl, denselben !" bestätigte
Martin, der noch immer bald in den
Schubladen, bald auf dem Fußboden
nach dem verlorenen Armband suchte.
Er war hier im Laden, ivahrend
daß Etui offen aus dem Tisch stand ?"
Allerdings."
Allein?"
Rein, ich habe während seiner An
Wesenheit den Laden nicht verlassen, aber
ich erinnert mich, daß ich ihm einige Mal
den Rücken wandte,"
Das genügt!" sagte Joachim
Spangenberg bestimmt. Dieser
Schönbach ist ach meiner Ueberzen
tzinig einBagabiind der schlimmsten
orte, olche Burschen benutze jede
Gelegenheit, ihn mit einem raschen
Griff ihre Taschen zu füllen; Sie ha
bcn in dieser Beziehung vielleicht sru
her schon unliebiame Erfahrungen ge
macht "
Das gerade nicht, ich weiß auch
nicht, ob ich den allen Mann eines sol
chen gemeinen BerbrechenS fähig halten
soll "
Kann Ihr Verdacht auf eine andere
Person fallen V"
Rein, damals war sonst Niemand
im Laden "
O doch. Herr assel. der Herr Ad
julant, mein Reffe und ich sind hier ge
Wesen !"
Aber, vtrr Direktor!"
Richlsdestowcliiger müssen wir ver
langen, daß die ache gerichtlich unter
sucht wird," sagte Joachim Spangen
berg nrit scharfer Betonung, ich hoffe,
Sie werden mir darin beistimmen "
Gewiß. Herr Direktor, indessen "
Holen Sie Ihren Hut, dann gehen
wir zur Polizei," fuhr der Direktor,
un einen gebieterischen Ton gnschla
gcnd, fort, det Mann muß unvetzüg
lich verhaftet werden ! Oder wollen Sie
ohne Weiteres den schaden tragen ?
Wenn Sie auch das Armband neu an
fertigen könne, so ist der Ersatz doch
nicht so werthvoll, wie das antike Ori
ginal, Fräulein v. Derendorf könnte
einen Schadenersatz von Ihnen fvr
dern."
Martin hatte den Ladentisch abge
räumt, er war völlig verwirrt, aber all
mälig wurde ihm doch auch klar, daß
nnr Peter chonbach der Dieb sei
könnt, und daß nnttr deit obwaltenden
Berhältnisse der Rath pangenberg,
in der That der beste sei.
Er ging in', Wohnzimmer, um Ida
zu benachrichtigen und kehrte schon nach
wenigen Minute mit dein Hut in der
Hand zurück ; auch ihm leuchtete c jetzt
ein, daß dit Verfolgung des Btrdäch-
tigt so rasch und eifrig wit nur mög
lich betrieben werden müsst.
Peter Schönbach scheint also den
Zweck, der ihn hierher führte, erreicht
zu haben ?" sagte der Direktor, wäh
rend sie mit rasche chritten de Weg
zur Polizeidirektion verfolgten. Sagte
er Ihnen, daß er Gemälde ans unserer
Gallerie in upser stechen wolle?"
Jawohl," erwiderte Martin, der in
zwischen seiner Erregung Herr geworden
war, er sprach davon, daß er bereits
zwei Gemälde kopirt habt und große
Hoffnungen ans dit neuen Sticht setze."
Danii möchte ich wissen, wer ihm
die Erlaubniß gegeben hat. Bon mir
hat tr sit nicht trhalttn, und an mich
hätte er sich deshalb wenden müssen,
schon die, macht ihn strasbar. Das
haben wir nun davon, wenn die Polizei
nicht streng genug ist und Rücksichten
nimmt! ie hätte den Bagabundtn
sofort ausweisen müssen, aber mein
Schwiegersohn fürchtete, man könne ihm
Mißbrauch det Amtsgewalt im Inte
teste seiner Familie vorwtrftn. Run
muß dem Bursche , ein fanget Ptozeß
gemacht werden, und ob ic Ihr Arm
band zurückerhalten, ist och seht frag
lich. Wir haben hier Hehler genug, die
das gestohlene Gut augenblicklich ver
schwinden lassen. Die Steine werden
ausgebrochen und in'f Ausland ge
schickt, die Fassung wandert in de
Schmelztiegel,"
Ich weiß das Alle sehr wohl, aber
so rasch mochte ich doch nicht die Hoff
nung ausgeben "
Das sollen Sie auch nicht, ich mache
Sie nur daraus aufmerksam, wie nahe
die Möglichkeit liegt, daß Sie den Scha
den tragen müssen. Würden Sie die
ausgebrochenen Steine wieder erken
nen ?"
schwerlich, denn ich habe sie so gc
au noch nicht betrachtet. Ein Ber
glklch mit den übrigen Steinen des
Schmückt würde allerdings als Be
weismittel diene können, ob abet dieser
Btwtis den Richtet übetzeugt "
Ra, wit wolle hoffen, daß wit bei
dem Dieb da Armband unversehrt vor
finden."
sie hatten da, Polizeigeböude er
reicht. Rath Appel empfing sie in sei
nein abinet, Gustav war nicht anwc
send.
Joachim Spangenberg trug seinem
Schwiegersohn die ach? vor, und nach
dem der Rath einigt Fragen an Mar
tin gerichtet hatte, äußerte auch er die
Ueberzeugung, daß nur Peter Schön
bach der Dieb sein könne.
Eö schien Appel sehr angenehm zn
fei, eine wirksame Waffe gegen diesen
Mann zu bekommen, vor dessen Drv
hungeii er die Flagge gestrichen hatte, er
war augenblicklich bereit, den Berdäch
tigcn verfolgen und verhastcn zu lassen.
Ihm vieUkichl wetteren erger brachte. 1
Der Direktor zog ungestüm an der
Glocke, dic Thüre de Museum, wurde
augenblicklich geöffnet, der erste Blick
det Eintretenden fiel auf die Btüdet
Schonbach, dic bei seinem Anblick et
schteckk zuriicksuhrcn. I
Ra, das dose Gewisse sieht man
Euch Btide schon an !" höhnte der 1
Direktor. Heda, was mache Sie '
hier?"
Ich besuche meinen Bruder." al
wo, tett der Kupferstecher, ber eine große
Mappe unter dem Arme trug.
Wirklich?" höhnte Joachim Span
genberg. Wer hat Ihnen dit Erlaub
uiß gegeben, hier im Museum zu arbei
teil?"
Der Herr Direktor werden ver
zeihen " nahm der ustoS schüchtern
das Wort, aber Spangenberg befahl
ihm durch einen gebieterischen Wink, zu
schweigen.
Mit Ihnen rede ich später noch,"
snhr er in seiner rauhen Weise fort.
Sie haben hier nicht, zu erlauben und
keinen Fremden einzulassen ! Ich macht
if verantwortlich für jeden Sckade.
dtr dem Museum durch diesen Mann
zugefügt worden ist, da. Weitere wird
sich finden ! Und nun zu Ihnen !"
wandlt er sich zu dem npferstecher, det
da, kahle Haupt trotzig trhobtn hatte.
Wohin sind Sit nach Ihrem Besuch
bei dem Herrn Hosjnwelier gegangen ?"
Was berechtigt Sie. diese Frage an
mich zu richten?" eiwideite Peter
Schönbach spöttisch. Sie gehöre
weder zur Polizei, och zum Gericht "
Aber i ch habe diese Berechtigung !"
fiel Markin empört ihm in die Rede,
Sie haben mein Bertranen mißbraucht,
ich will Ihnen verzeihen, wenn Sie
freiwillig die Schmuckjache zuruckgtbtii.
die Sie au, meinem Lade mitnahmen."
Was ist das?" fuhr der Kupfer
stecher zornig aus. Wollen Sie mich
zum Dieb machen ?"
Bitten Sie doch nicht lange."
wandte Spangenberg sich zn Martin.
Bekennen wird er den Diebstahl nicht,
ans freche Leugnen müsst Sie sich ge
faßt machen."
Gütiger Heiland, wa hast Du ge
thau, Peter?" sragte der usto er
schrtckt. Ich kann e, nicht glauben,
daß Du "
Die pangenbergö bringen Alles
fertig," niiterbrach sein Bruder ihn
rauh, sie haben hier die Macht, aber
sie mögen sich in Acht nehmen, dieser
Bubenstreich kann ihnen den Hals bre
chen." Dtr Direktor halte die Thüre geöff-
net. durch die setzt zwei Pvlizeibcamte
ttntrattn.
Btrhasltn Sit diesen Menschen,"
befahl er, aus den Kupferstecher zeigend.
desten Gesicht sah! wurde. Ur ist ein
Bagabund und ein Dieb ber gefährlich-
sten orte."
TaS ist eine Lügt!" tief Peter
chonbuch.
Ftsstlt ihn und bringt ihn in's Gc
fängniß," fuhr Spangenberg fort, ach
tet darauf, daß er unterwegs nicht, fort
wirft, ich gehe zum Herrn Poliztirath,
der das Weitere veranlassen wird
Der Kupferstecher schleuderte den
Beamten, die auf ihn zutraten, seine
Mappe in' Gesicht, er schien einen
Fluchtversuch machen zu wollen, aber
dieser Bersuch i,iizlaug ; trotz feine,
energischen Widerstandes wurde der alte
Manu rasch gcfeffclt.
Räch Athem ringend fiand er vor
dem Direktor. Martin erschrak vor der
Fülle von Haß, die au, den glühenden
Augen de. Gefangenen loderte.
Da, sollen ic noch bitter be
reuen !" sagte Peter Schönbach heiser ;
,,ie, der ie selbst von einem Betn,
gcr abstammen, wollen mich meines letz
ten Gutes, meiner Ehre, berauben ?
Ricdrigc Rachsucht ist es, was ie dazu
verleitet "
Fort mit ihm !" rief der Direktor,
baun wandte er sich zu dem nstoS, der
das, was hier vorging, noch immer nicht
fassen zu tonnen schien. Haben Sie
etwa, von Ihrem Bruder zur vinfoc
Wahrung erhalten?" fragte er.
Richt, Herr Direktor, durchaus
nichts !" antwortete der alle Mann mit
zitternder Stimme. Glauben Sie
doch nicht, daß er gestohlen habe soll,!
es miifz ei Irrthum ) ein, er iit immer
ehrlich gcween
Hundewetter zu finden, war für mto
nicht, weniger al, angenehm."
Wäre e, bessere, Wetter gewesen,
hättest Du mich nicht zu Hause gesun
den. den ick bin heute vom Ditnste
disptnsirt "
,,!. o, Stubenarrest?"
Leider ein. ioiit hatte ick nn in
die Nothwendigkeit, zu Hause bleiben zu
müsse, leichter gesunde," scherzte A,
sred. ein - jüngerer Kamerad versieht
heute den Dienst im Schloß, anch ein
fürstlicher Adtat will einmal eine
Abwechslung haben. Na. nun laß
Dich nieder. Onkel, wa, willst Du ge
niesten ?"
Rtir c,c liiaarrt." sagte der Baron,
sich übet de aranen Bollbart streichend.
Rieht ein ina, '-iixui f
Nein, jetzt noch i l,t, ich habe soeben
erst im Hotel gefrühstückt."
Du bist gestern Aveno smott ange
kommen?" fragte Alfred, während er
ein elegantes Rauchservice vor ilin hin
stellte.
Gegen Mitternacht. Rainilick au
mein erster Gang heute Morgen Dir."
Dn hast Geschäfte hier " fvtiehie
Alfred.
a, und nein, vvt allen Dingen
wvliic ick Dich einmal wiedersehen, lie
ber Junge."
Dieselbe el,n,ucht hatte ich nach
Dir," agte Alfred, ich dackte vorhin
noch an Dich, Ich wollte in nächster
Zeit Urlaub nehmen, um Dich zu be
suche, ich Ware srüher schon gekommen.
aber der Fürst gibt nicht gerne längeren
Urlaub,"
Ach ivuS, auititie den Dienst, haft
es ja nicht nöthig !"
.. Daran habe ick auck fckon gesaait,"
meinte der Adjutant, aufrichtig geftau
den, habe ich es hier satt."
,Anch mit der Beilvaltntig Deiner
Güter ist es nicht zum Besten bestellt,
hast Du das nicht schon bemerkt ?"
Daran backte ick vorm gerade, der
Reinertrag wird immer geringer, woran
liegt das? Ich kann mir nicht wohl
denken, daß mein alter Berwalter "
Unter die pitzbubeu gegangen fein
soll ? Rein, keineswegs, er ist ein soll -der
Mann, aber mein Gott, er ist alt
geworben und sozusagen verschlisse.
Bon Neuerungen will er nicht, wisse,
nnd gerade wir Landwirthe sind aus de
Fortschritt angewiesen, wir müsse uns
jede neue Erfindung, sobald sie sich be
währt hat, zu Nutzen machen. Wen
die Berringeruug Deiner Einnahme Dir
auch augenblicklich och keine chinerzen
macht, weil Du immer noch genug erüb
rigst, so darfst D doch nicht müßig zu-
sehen "
,Das will tck auch mcht, D'nkel,"
unterbrach Alfred ihn. Run ich die
Gründe kenne, werde ich Abhilsc schaf-
sen! Der alle Berwalter soll in den
Ruhestand treten, er hat eine leben
längliche Pension redlich verdient, ein
nichtiger Mann muß a seine Stellt
gesetzt werde "
u na vor Allem mnzzt d selbst mit
..Mindesten, lehntaiifrntt Thnlprl"
man t ihm nicht erdenken, daß er sich Das wart ein böser Berlnst ! Habe
der Thür äherte und dort horchend Sie Jemand den Schmuck gezeigt?"
stehen blieb. I Dem Herrn Adjutanten v. Boden
Der Arbeiter kehrte mit den Wett, landen und dem Doktot Spangen
zeugen zurück. Peter Schönbach wühlte
einigt wtaoinrntl ou, zahlte den getot,
dtrttn Ptti und ,ttfttte sich mit
einige Dankesworten.
In demselben Augenblick, in dem
Martin die Glasikük hinter dem uv
bera." erwiderte Mattin. mit beiden
Händen dutch sein krause, Haat sah
tend, die beiden Herren waren vorhin
hier, ich zeigte ihnen das Geschmeide,
weil der Adjutant ebenfalls einen alten
Schmuck reiniaen lassen will."
Aber wo ihn suckitn? Die sofort an
gestellten Rachfotschungtn ttgabtn, daß
er feint Wohnung der Polizei noch glicht
angegeben hatte ; auch da, war ver
dächtig. jj
Oehen wir in s Museum." rieth
Spangenberg; finden wir ihn dort
nicht, so wird sein Bruder wissen, wo
er wohnt."
Appel nickte ziistimmtnd und vtr
sprach, den beiden Hetren einigt Polizei
btaintt nachzuschicken.
Dtr Juwelier zweifelte nn auch
nicht mehr an der chnld Schönbachs,
der sein Bertranen so schmählich miß
braucht halle ; der Mann mutzte in der
Thal ein heruntergekommener Vaga
bund sein, der vielleicht schon lange auf
der Bahn des Verbrechen wandelte
und bisher so glücklich gewesen war,
nicht ertappt zu wttdtn. Er machtt sich
nun Borwürst darüber, daß er diesen
Mann nicht schärfer beobachtet hatte,
daß er Überhaupt so leichtsinnig gewesen
wat, da, Etui und die Schaukasten
offen auf dem Tisch stehe zu lassen.
ES konnten ihm noch andere schmuck
fachen gestohlen sein, er hatte noch nicht
nachgesehen nnd fürchtete schon da,
Resultat, feiner. Nachkorschunaeir. das
, Schweigen ie !" siel Joachim'
Spangliiberg ihm rauh in die Rede
ich w ,; besser, was ich von ihm zu
halten imue. ie machen iai selbst ver
dächtig, wenn Sie ihn vertheidige.
Hat er hier Gemälde kopirt ?"
Ich weiß nicht," erwiderte der Ku
stos verwirrt, er war einige Mal hier,
und da er Künstler ist "
o haben oic, ohne mich zn (ra-
aen. ihm Alle, erlaubt, was er vet-
laiiate ? Run, auch das witd untersucht
werden, und die Folgen haben Sie sich
lelbit znzu ckreiben."
Damit verließ der Direktor das Mu
seum, Martin folgte ihm, und der u
stos, der mit starrem Blick ihnen nach
schaute, sah, daß sie den Weg zum Poli-
zeigebaude einschlugen.
7. Kapitel.
Alfred v. Bodenlauben hatte heute
einen dienstfreien Tag, aber et wußte
nichts damit anzufangen, denn draußen
peitschte der Herbststurm den Regen in
schweren Güssen gegen die Fenster. Er
hatte an diesem Tage einen Ausflug
machen wolle, nun mußte er zu Hause
bleiben, und wenn es auch der elegant
eingerichteten und mit allein Komfort
ausaeilatteten Wohnung anktrordtnt
lich atmüthlich war. so machte sich doch
schon am Bormittag die Langeweite secht
btmetkdar.
Alsred hatte sich nach dem Frühstück
eine Cigarre angezündet und au, feiner
kleinen Bibliothek ein Buch genommen
da, er aber bald wieder hinlegte, weil
die innere Ruhe zum Lesen ihm fehlte.
Er trat an', Fenster und schaute ge-
danktnvoll aus die Straße hinunter, i
dtr nur selten ein mit dem Stntmt und
Rtgtn sümpfendes menschliches Wesen
ch zeigte.
Ich muß mir Urlaub nehmen und
Onkel Moritz besuchen." sagte er leise,
er ist das Haupt der Familie, und
ohne seine Zustimmung möchte ich den
schritt nicht unternehmen. Die Tra
ditionen einer so alten Familie, wie wir
es sind, müssen hoch gehalten werden
ich weiß nicht, wie Onkel Moritz dar-
über denkt, und ei Ztrmürjniß in der
Familie mochte ich verhüten. Freilich,
wenn er nicht will, und alle Gründe
keinen Eindruck auf ihn macht, dann
werbt ich auch dtn Muth finden, seinen
Borurtheilcn die Stirne z bieten, aber
ditse Nothwendigkeit wäre mir sehr.
sehr unangenehm."
Er blies einige Rauchwölkchen vor sich
hin nnd wanderte sinnend aus dem dicken
Teppich auf und nieder.
Entschliekcn mit ich mich bald
nahm tr sein tlbstgtspräch wieder aus.
dic Rachtichtt von Haust wollen mir
seit tinigtt Zeit auch nicht mehr gefallen,
ia) muß leoenfaii einmal qin, um ptr
sönlich ach dem Rtchttn zu sehen, vor
her aber möchte ich die andere Ange-
legenhctt in Ordnung wif c "
Herr Baron . Fricdenstein !" mel
dete in diesem Augenblick der Diener,
und mit dem freudigen Ausruf : On
kel Moritz !" eilte Alfred dem eintrete,
de wohlbeleibten Herrn entgegen, der
mit frohem Lache ihm beide Hände
reichte.
Welch' angenehme Utbtttaschung !
tagte Alfred.
Jawohl, für Dich !" lachte der Ba
ron, dem Refft die Hände schüttelnd
aber in Eurer Residenz ein . solche?
anfassen," fuhr der Baron fort. Da,
müßige Leben hier taugt nicht für Dich,
wie Dir die Güter von Deinem Bater
überkommen sind, so muht Du sie der
einst auch Deinen Kindern hinterlassen.
Du bist un zum Heimchen alt genug
geworden, also wähle unter den Töch
tern de Landes, nimm Deinen Abschied
und werde 'dasselbe, was Dein Bater
war, ein rechtschaffener Landwirth !"
Alfred von Bodenlanben hatte sich in
leinen Sessel zurückgelehnt, den Rauch-
Wölkchen seiner Eigarre nachschauend.
schien -er über den Porfcklag dc D'Nkel
nachzudenken ; der Barvn sah den
ängstlich forschenden Blick nicht, der ver
stöhlen sei Antlitz streifte.
.Jet) bin damit völlig einverstanden,"
sagt? er, nur über eine Frage müsse
wir och schlüssig werde. Daß ich als
Landwirth eine tüchtige, sorgende Hans
srau einet Äkodepuppt votzitht, wirst
Dli hvfftntlich verständig finden."
.Aiintrorventltch verständig, lieber
Jungt ! Immerhin mußt Du bei Dei
nem Wohl auch darauf Rücksicht eh
me. daß Deine Gemahlin bei festlichen
Gelegenheiten verpflichtet ist. Dein
Ha, zu reprüsentireu. Wir sind eine
alte, hochangtsehene Familit. den Ber-
kehr mit D eine GntSnachbar darfst
Du in keiner Weise vernachlässigen,
wenn Du Dich isoliren wolltest, so "
Da liegt nicht in meiner Absicht."
Ich könnte mir daS auch nicht den-
ken," fuhr der Baron fort, ein junger
Husarenlituttnank versauert und ver
Dauert so leicht nicht. Na, wenn eS Dir
beliebt, so glaube ich. Dir eine junge
Dame empfehlen zu können "
.Hall, Onkel, o wtit sind wir noch
nicht !" siel Alfred ihm i die Redt.
Ist ts Gesetz unterer Familie, da ich
nur eine adelige Dame heirathe
darf ?"
Dtr Baron blickte befremdet aus.
langsam strich er die Asche von seiner
Eigarre.
Du hast schon gewählt " fragte er,
Nehmet! wir an, meine Wahl sei
aus eine bürgerliche Dame gefallen, zu
der mein Her; sich hingezogen fühlt,.
eine Dame, die eine seine Erziehung ge-
noiftn hat uno alle Bedingungen er
s n 11t, die ich an meine zukünftige Gar-
tin stelle, wie ttntrbcit 3. a batübet
urtheilen?"
Gute Familie ?"
Durchaus ehrenwtrthe Familie."
Armer Bürgerstand?"
Im Gegentheil, Onkel, die Dame
besitzt ein namhaftes Vermögen "
Ra, aus da Vermögen käme eS
nicht an, ich will nur wissen, ob die
Familie hier eine tellung einnimmt."
Die Eltern sind todt, der Bruder
iit ein sehr geachteter und angesehener
Mann."
Der Batet at es auch?"
Jawohl, nicht der leiseste Flecken
ruht ans dem Namen."
Hm, und Du bist schon mit der
Dame verlobt ?" fragte der alte Herr
mit kitten, erwartungsvollen, aber nicht
unfreundlichen Blick.
Nein," erwiderte Alfred ruhig,
wäre ich ts, so würde ich vitlltichl nicht
den Muth habtn. um Dtint Meinung
zu fragen. Ich weiß och nicht einmal,
ob meine Liebt erwidert wird, aber wenn
ich diese Gewißheit erhalle, dann bin ich
auch entschlossen, der Stimme meines
Herzens zu folge);, denn in diesem Falle
darf ich die Ueberzeugung hegen, daß ich
glücklich werde."
So, so, also perfekt ist die Sache
noch nicht. Na, ich für meine Person
klebe nicht mit zäher Ftstigktit au den
Botutt heilen unseres Standes, ich
schätzt da, Burgtrthum hock, und so
mit finde ich gegen Dtint Wahl nichts
tinzumtndtn, wtnn da, junge Mädchen
wirklich aus einer angesehenen Familie
stammt und eine Baronin v. Boden
laube zu repxäsentircn versteht. Eine
andere Frage ist es freilich, wie Deine
hochadeligen GtilSnachbarn Deine Frau
aufnehmen werden, ts sind einige unter
ihutn, die andtr urtheilen als ich, be
denkt da wohl."
Onkel, ich danke Dit!" lies Alfred
erfreut, dem allen Herrn dit Hand rei
chtiid, ,,D bist unser Familienhaupt,
habe ich Deine Zustimmung, so ist mir
alles Uebrige gleichgillig. Mit meinen
Nachbarn will ich schon fertig werden."
Na, nd nun willst Du gleich Dir
daS Jawort holen?"
Ich möchte wohl, aber ich weiß nicht,
ob ich e, erhalte." sagte Alsred, der
plötzlich miedet kleinlaut wurde.
Ich würde Dit e auch heute noch
nicht erlaube." etwidette der Baron.
Kann ich vorher die Damc kennen ler
nen ?"
Gewiß, heule Vormittag noch,"
Rur keine Uebcrstürzung !" scherzte
der alll.Kerr. ..Ich habe noch andere
iIeschäsle hier zu besorgen, uns ich a,.,,
:t auch mit dem Sprichwort : Erst da
Geschast. da da Vergnügen I Als
ich werde die junge Dame ktnnt let
tn, tntspricht sit Deinct Schilderung
und finde ich, daß sit zu Dir paßt, so
gebe ich meine Zustimmung, nnd nickt
da, allein, ich bin auch bereit, dic Rollt
des Brautwerber, zu Übernehme."
Du würdest mir damit einen großen
Liebesdienst erweise !"
Kali' mir denken. Aber nun
zu andere Dinge ! Du weißt, ich
bin Atttiquituleiisammler, mein kleine
Museum kennst Du. es ist dit einzige
Leidenschaft, die ich besitze."
Ja, ja. Dein Sieckenpscid !"
Hub ein sehr edle. Atsred ! E, ver
schlingt allerdings die Zinse be, Kapi.
tu!,, aber dafür wird auch da Kapital
selbst von Jahr zu Jahr werlhvoller.
Wenn man die Angen offen hält und
sich nicht betrügen läßt, so kann man att
diesem Steckenpserde nicht verlieren,
sondern nur gewinnen. Ra, iinit habe
ich ersahreu. daß der Fürst geneigt ist,
die große Münzensammlung hier im
Museum zn verlause. Ich horte e
von Baron v, Hvlbach. der mit Durch
laucht befreundet ist, habe auch ein
Sckreiden von ihm, da, mich bei dem
Fürsten einfuhren und akkrtdititen soll.
Wenn der Preis nickt zu hoch ist, möchte
ich die Sammlung lausen."
Eine große Münzensammlung im
Museum ?" sragte Alfred ; ich erin
nere mich nicht, sie gesehen zu haben,"
Mag wohl fein, sie wird unter Vtr
schlnß gehalten und ist Privateigenthuni
de Fürsten. Namentlich ist die Samm
lung reich a seltenen Goldmünzen,
deren Metallwerth allein an hundert,
taufend Thaler betragen soll."
Dann wird die Sammlung ein Hei
dengeld kosten !" warf Alfred ein.
E kommt daraus an, welche Summe
gefordert wird," bestätigte dcr Baron.
Ich habe vor vielen Jahren die Samm
luug einmal gesehen und ich leugne
nicht, daß ich seitdem ganz vernarrt in
sie bin !"
Und diese Sammlung will der Fürst
verknuse V"
Ja aber bitte : Diskretion I
Baron Holbach sagte mir, eine Tochter
de Fürsten werde demnächst sich ver
loben. Durchlaucht ist nicht sehr frei
gebig, aber an der Aussteuer xoifi er
nicht vorbeikommen, den Erlös an, der
Münzensammlung will er dazu be
nutze. Ich habe da, Geld ! Staats
papieren liege und kann aus die Zin
seit verzichte, mithin foidert diese Ge
schäsl kein große Opser von mir. Ader
vorher will ich die Sammlung besieh
tigen. und dazu wende ich mich wohl
am besten au den Direktor Spangen
berg."
Soll ich Dich begleiten?"
Da ist nicht nöthig, Deiner Für
spracht bedars ich nicht," scherzte der
alte Herr, ich werde schon allein fertig
werden. Sei nur so gut und laß' mir
einen Wagen holen."
Alsred zog an der Glockenschnur nd
übergab bern eintretenden Diener seinen
Beseht.
Willst Du nicht vorher ein Glas
Wein trinken ?" wandle er sich zu seinem
Onkel, der an' Fenster getreten war
und nach dem Wetter schaute.
Da wollen wir nachher besorgen,"
erwiderte der Baron, die alte Kneipe
i der önigsstraße existirl doch noch?"
Natürlich !"
Willst Du mich dort gegen Mittag
erwarten ?"
Sehr gerne."
Schön, wir speisen später gemein
schaflüch in meinem Hotel, vielleicht
ist der Kauf da schon abgeschlossen."
,o rasch?"
Wenn der Fürst gerade bei Laune
ist und mir eine Preis stellt, den ich
anuehmtii kann, schlage ich ohne Weile
rc zu, lauge Feilschen ist meine acht
nicht."
Eine Viertelstunde später trat der
Bai on in das Aibeilölabinet Spangen
berg,
Sie werde meinen Namen kenne, "
sagte er mit kühler Höflichkeit, Adjutant
v. Bodenlaiibe ist mein Reffe."
Joachim pangenberg bot mit einer
Icjchtcn Berneignng dem Baron einen
esset an.
Womit kann ich Ihnen dienen?"
sragte er ebenso kühl.
Ich wünsche das Museum zu besich
tigcn."
Dazu bedarf es keiner spezielle Er
laubuiß. Herr Baron. Der Kustos
wird Ihnen offnen, und ie haben nur
das Übliche EiutrittSLeld zu zahlen.
Einen Katalog erhalten Sie ebenfalls
an der Kasse."
Ist der Kustos berechtigt, auch die
Münzensammlung zu zeigen ?" fragte
der Baron, der ohne Platz zu nehmen
sich leicht aus der Lehne des Kessel,
stützte.
Die Münzensammlung ?" erwiderte
Spangenberg in einem Tone, der Be
sremdung bekundete.
Eristirt sie nicht mehr?"
Nun natürlich, aber ich selbst habe .
sie laugt nicht gesehen. Es hat auch
seit seht .anget Zeit sich Riemand für
sie inleressiit, Herr Baron, darum
inujjtt Ihre Fragt ansang mich über
raschen. Legen Sie besonderen Werth
datans, gerade diese amnitung zu
sehen ?"
Jawohl!"
Dann werden Sie sich gedulden
müssen, bi, Durchlaucht die Erlaubniß
ertheilt hak. sie zu zeigen. Die Samm
lung ist Privateigentum des Fürsten
nnd befindet sich unter Btrschtusz. sie
darf nur ans spezielle Erlaubniß gezeigt
werde. Indessen wird das keine
chwicrigkeile haben," fuhr det Di
rektor fort, ich werde heute eine Ein
gäbe an Durchlaucht machen nd glaube
morgen "
Bemühen it sich nicht," unterbrach
ihn der Baron, ich fahre selbst zu Seiner
Durchlaucht, um mir die Erlaubniß zu
holen. Der schriftliche Weg dauert mir
zu langt, mündlich kann die ache in
einer Minute erledigt werdtn."
Wie t, Ihnen beliebt, Htrr Baron !
Riir müßte ich m Borltgung einer
schristlichtn Erlaubniß bitten "
Mißtrauen Sie mir, Herr Direk
tor?"
Durchaus nicht, aber ich muß mich
leider auch Ihnen gegenüber streng an
die Befehle Seiner Durchlaucht hallen.
Ich bin sürstlicher Beamter "
Sie haben Recht," sagte der Baron,
kann t, Ihueu nickt übel nehmen,
wen sie sich den Rücke deckt."
Joachim Spangenberg verneigte sich
abermals.
Ich werde mir gerne die Ehre acden,
Sie zu bcgfeiten, sobald Sie die Er,
laubuin oriitzeu, jagic er, ott xuiioe
bat freilich de chlitssel zum Münzen
tabinct, aber er darf nur in meinem
Beisein öffnen."
Welche Vorsichtsmaßregeln !" lachte
dcr Baron, indem tr feinen Hut vom
tsstl nahm. Die Sammlung ist
allerdings werthooll, aber "
Sie ist Ptivateigenthum einer
Durchlaucht, Herr Baron," unttrbra-
Spangenberg ihn achselzuckend, da,
erNatt diese Maßregeln, die aUerding
auch ach meiner Ansicht nicht uude
dingt nöthig wären. Wie gesagt, wen
Sie mir die Erlaubniß bringen, so fin
den Sie mich augenblicklich bereit, Ihren
Wunsch zu erfüllen."
Det Baron erwiderte nickt, daraus,
mit einem herablassenden Blick verließ
er da, Zimmer. Joachim pangen
berg hotte gleich nachher den Wagen
miedet fortrollen und wollte danu wie
der vor dem Schreiblisch Platz nehmen,
als abermals Besuch angemeldet würd.