Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 27, 1920, Page 3, Image 3

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Seite 3-Tägliche Omaya Tridüne-Dienötag, den 27, April 1920
UlasZttizZerte Ameiaen!
Tsus,ttgrr Bertreter
mit eritklassiam Referenzen für
große New Yorker ÄankhauA gc.
sucht. Muß unbedingt da deutsche
Elenirnt int Staate genau kennen
und ein geul'ter Verkäufer sein.
Gefl. Angebote unter Nv Vor!"
und die Expedition des BlaüeS.
Adresse
A. Roberts
Noom 90! 347 Fifth Avenue.
New lork. 6.4-20
Gebrauchte Kart.
Glite, gebrauchte CarS zu
den rcchtcn Preisen, sind bes
sere stäiise wie neue Carö zu
den Listen Preisen. Wir ver
kaufen gebrauchte CarS, unter
Garantie.
-Bixby Motor Company
, ,1803 St. Marys Ave.
Tylcr 702 , 6.3-20
1943 junze Hähne, 49 verschiedene
Varietätm. sowie Bruteicr zu der
kaufen. Freicö Buch. Aye BroS..
Blair. Nebr - 5-1-20
Wir verkaufen, vermieten, der
sichern und machen Anleihen auf
städtisches Eigentum im nördlichen
Stadtteile. Mitchcll Investment Co.
Colfa? 217. tf
Zn verkaufen.
L20. Acker bestes Prairie Land in
Slit Carso Connty, Colorado.
Keinen Fuß breit schlechtes Land.
vollständig flach gelegen und alles
pflügbar. Bester schwarzer Humus
boden mit Lehm und Sand Unter
yrund. Etwa 20 Acker gebrochen.
Tatsächlich ein Gelcgcnheitskauf, da
ba& Land Umstände halber verkauft
werden muh. 14 Meilen südlich von
Burlington, Colo, gelegen, in gu
ter Nachbarschaft. Vorzüglich als
5tapitalsanlnge geeignet, da das
Land znifellis in kurzer Zeit bedeu
tend im Wert steigen wird. Nicht ein
ciezäunt und keine Gebäude. Nähere
Auskunft und Preis erteilt Bo?
k3. T. H., Omaha Tribüne. 4-23-2
f . '
MH
Wacht auf, Teutsche!
20 Acker Farm mit 500 Oil
Charcs, 2 GcschäftslotS und 2 Nest
denzlotö siic $1,000. $20 Anzah
lung und $10 per Monat. SchS.
nes Klima, viel Regen. Sie kennen
liier Vanaiias, Oranges, Pineaple.
Corn, Kaffee usw. ziehen. Alfalfa
wird 8 mal im Jahre geschnitten,
f.eine Probibition zu befürchten.
Schreiben Sie an F.- W. Meyor.
y. Q. Ao? 62. Omaha, Ncbr. '
, 5-5-20
Dächer Dächer
l Es ist vorteilhaft für Sie. sich
über unsere Preise zu erfragen. Wir
führen nur erstklassiges Material
und garantieren die beste Arbeit.
Voranschläge kostenlos,
lldependent Noofing Co. of Omaha.
Tel. Douglas 7318. 419 So. 13. St.
6-26.20
Northwest Neady Roofing Co.
Telefoniert 'Sarner, 2574. 802
So. 31. Str. Es bezahlt sich, unsere
oranschlaze zu erlangen. Alle Ar
bcit garantiert. Leichte Bedingungen.
u 6-19-20
Kost und Logis. i
Daö preiswürdigste Essen bei Peter
Rump. Deutsche Küche. 1603
Tadge Strcme. 2. Stock. tf.
Glück bringende Trauringe bei Bro
degaards. 16. und Douglas Str.
Möbel-Äeperatur.
Omaha tZurniture Rcpair WorkS;
2965 Farnam St.. Tclepohne Har
ney 1062. Adolph Karauö. Besitzer.
, Monumente und Marksteine.
Erstklassige Monumente u. Mark
steine. A. Bratke & Co.. 4316 Süd
13. Straße. Tel. South 2670- tf
Advokaten.
H. Fischer, deutscher Rechtöanwalt
und Notar. Grundakte geprüft
Zimmer 1418 First National Bank
Buildina. j
Bücher.
AnSwahl: Ohne Lehrer Englisch.
-Wörterbücher. Grammatiken aller
Sprachen. Briefsteller, Gesetzbü.
chcr. Gedichte. Kochbücher. Dol,
metscher. Lied?rbuch, Sprachmeister.
Bewerbungsbriefe. Amerikanische
Bürgerrecht Gesehbuch, Geschäfts.
Briefsteller, (, ektrizität, Doktorbuch.
Amerikanischer GeflügelzSchter, Var
tenbuch. Graöbau, Milchwirtschaft
, Bäckerrezeptbücher, Ingenieur. Ma
schmistenbuch. Deutsch.Amerikan'sche
salender. . Deutsches Traumbuch.
Wahrsagekartcn, Handwahrsagerei,
Charaktcrlesung. Laudkarten. Vi-H.
zucht, Hundedrcssur. Deutsche
Bibeln. Schreibt für Gratisprospekte,
harle Kallmeyer Publishing Co..
205 East 45. Str.. New ork. N. 8
Elektrische,.
Gebrauchte elekttische Motore
Xel. DouglaS 2019. Le Bron &
Grcfc 116 3 r
I Der Tante Erbt.
Novellette von Alice Berend.
M4MMHHM4MM
I Ci ist nicht leicht, seine Musio
nen über nahe Verwandte aufrecht
u , erhalten. Familienangehörige
lernen sich allzugut kennen.
Daher kehrte Tante Anna heute
xecht verstimmt in ihr stilles Heim
ziirucc.
Man hatte sie wieder einmal mi
vielen schönen Reden zum Abend
brot in das HauS ihrcö ältesten Nef
km gelockt. Alten Leut bekomm
kS viel besser, allein zu essen. Alle
hie guten Sachen, mit denen man
Ihr hatte schmeicheln wollen, lagen
,jhr nun wie Blei im Magen. Aoer
flicht oas allein ergrimmte sie. Wie
der einmal hatte sie einsehen müs
jen, daß die Leute, denen sie g
jmungen war. ,hr Geld zu, hinter
lassen, keine Ideale hatten, ganz an,
terS geartet waren, als die Men
jchcn ihrer Jugend.
Jedoch es war nicht der rechte
ugenbilck, an unredliche Leute zu
denken. Denn eS war elf Uhr nachts
lind Tante Anna schloß ganz allein
ihre stille, einsame , Wohnung auf
Natürlich schien eS ihr sofort,! als
jväre jemand inzwischen am Schloß
gewesen. Was dachte sie allerdings
1 bei jeder Rückkehr. Daß sie trotzdem
Hansens Begleitung abgelehnt hat
' te. war nur aus Rücksicht aus seine
Vize uno ichlicklich auch auf ilir Wer
mögen geschehen. Einem so hübschen
Mann mit solchen Ansichten brauch,
te man nicht unnötigerweise Gele
genheit zu geben, in später Nacht
ollein auszugehen. Er brauchte nur
eine leichtfertige Bekanntschaft zu
Mll,en und das Unglück wäre da,
. Vorsicht ist die erste Pflicht des
bernünftigen Menschen. Und ganz
veionoers oes Alleinstehenden.
Tarmn ging Fräulein Anna auch
(nie zur Nuhe, bevor sie unter das
Bett gesehy,.
I Mit entsetztem Schrei fuhr sie zu
rück.
bJede Ausdauer war einmal de
hnt. Unter dem Bette lag ein
'Mann.
I Auf 'len Kaffeekränzchen hatte
man ero. . -t,' wie man sich in sol
-chem IM benehmen müsse. Man
zollte ruhig einige Schritte durch das
lZimmer , machen. - dann halblaut,
mit heiterer Stimme flüstern: .Ach.
ba hab' ich ja wieder den Schlüssel
vergessen" und nun hinausstürzm,
um schleunigst den Schlüssel von
rauhen umzudrehen. Aus diese
öchst einfache Weise hatte man den
icb wie die Maus in der ZZalle,
Mer zwischen Theorie und Vra
iö liegt ein weites Feld.
Bn Fräulein Anna wenigstens
ersagten die guten Lehren. Ohne
eoe weitere Ueberlegung sank sie m
en nächsten Sessel und murmelte
Weiß Gott, da ist wirklich jemand
Sie hatte eZ noch nicht zu Ende
lchaucht, als schon ein junger
ann, im GesellschaftSanzua. eine
adellose Verbeugung vor ihr mach
e uns um Entschuldigung sur die
pate Störung bat.
I Und wieder zeigte sich die Macht
her Gewohnheit. Fraulein Anna
richtete sich auf und grüßte höflich
zurück.
I .Franz Frelburg," sagte der
Fremde, sich mijr korrekter Verbau,
kung vorstellend.
Fräulein Anna atmete auf. Sie
hatte es offenbar mit einem aebil.
deten Manne zu tun. Tankbar fiel
tyr em, daß sie den Schlasrock noch
nicyr aogeitrelst hatte.
Inzwischen hatte der wohlerzoge
ne junge Mann zu sprechen begon
Nen. Er sagte, da er Fräulein An
ha in aller Ruhe etwas auscinan
hersetzen wolle. Sie brauche keine
Furcht bor um, zu haben. , Er sei
rein Morder. '
1 Bei diesem Wort schauderte Fräu.
fein Anna zusammen, ohne es j
woucn.
Der junge Mann sab eZ. und in,
dem er ihr das schon sür die Zähne
bereitgestellte Wasserglas reichte,
sagte er freundlich: Trinkm Sie.
alte Daniel ES wird Ihnen gut tun.
ftch habe zwar Medizin studiert.
aber ich halte trotzdem Wasser für
oas vejte Beruhigungsmittel.-
; Fräulein Anna trank dankbar
inen Schluck des gereichten Wassers,
poer im Mven Augenmur durch
' kuckte sie der Gedanke, daß das
Wasser vergiftet sein könne. Ein
neuer Schauder schüttelte sie, und sie
stellte das ElaS entsetzt aus der
Hand.
.Immer mutiz noch ein Schlück
Hcn." sagte der studierte Mediziner,
.in Ihrem Alter, ist solche Aufre
?ung kein Vergnügen. Aber, wie g.
sagt, ein Mörder bm ich nicht. Nicht
etwa, weil ich den einzelnen Men
schen besonders hoch schätzt sondern
weil eS mir meine gute Erziehung
verbietet."
Ja. junger Mann, eine gute Er
zichung ist eine schöne Sache." sagte
sie.
: Er verbeugte sich und dankte für
Pr weitgehendes Verständnis.
Aber leider ist eS nicht das Ler
ZftandniS allein, daS ich brauche."
' jfügt , höflich hinzu. .Vom Mer.,
-3 , . L -- j '
ständniS ollein kann au'ch der Beste
nicht leben."
.Aber Ihre medizinischen Nennt
nlsse, Herr Doktor?" fragte Fräu
lein Anna und bat ihren Besuch mit
einer liebenswürdigen, wenn auch
etwa zitternden Handbewegung,
endlich Platz zu nehmen. ,
Er dankte und sagte, daß er nun
einmal daran gttvöhnt sei, seine Ge
schäfte stehenden FußeS zu erledigen.
Ganz wie eS Ihnen am kequen,.
stcn ist," antworete seine liebens
würdige Wirtin.
Sie werden erraten haben, daß
ich ein Anliegen an Sie habe," fuhr
der junge Mann fort.
Fräulein Anna dachte daran, i?m
rasch einen Geldbetrag anzubieten.
Denn so liebenswürdig ihr Besucher
auch war, sie wäre doch lieber allein
gewesen. Unglücklicherweise hatte sie
in ihrer übertriebenen Vorsicht auch
heute nur wenige Zehnpfennigstücke
im Portemonnaie. Unmöglich aber
konnte sie bor den ' Augen dieses
wohlerzogenen, aber immerhin doch
etwas verbächtigen Mannes an ihre
Kassette gehen. Die ohnedieS im
Grunde ihres Wäscheschrankes ver
steckt war. Sie versuchte also daö
Gespräch auf andere Bahnen zu len
ken und sagte, dak eS ihm aewik
an begüterter Privatpraxis sehle. Sie
wolle ihm gern einige Adressen ge
ben und ihn empfehlen.
Er lächelte ganz scharmant und
sagte, daß eZ mehr als liebenswür
dig von ihr sei, für die Vergröße
rung seiner Praxis sorgen zu wol
len. Ohne Zögern notierte er sich die
genannten Namen und Adressen und
bat nlir, bei jedem auch die Stunde
wissen zu dürsen, zu der der Betref
fende nicht anwesend sei. Um vergeb
liche Bemühungen zu vermeiden.
Dann steckte er daS Notizbuch ein
und sagte: Nun eine kleine Neben
frage, gnädiges Fräulein: Wo. be
findet sich daS Geld, das Sie im
Hause haben, und wieviel ist es?
Fräulein Anna sprang auf.
Sie wollen eine gute Erziehung
gehabt haben," wollte sie empört ru
fen, aber im gleichen Augenblick be
merkte sie, daß ihr Gegenüber einen
Revolver in der Hand, hielt. Sig vev
itummte, sank wieder m den Ses
sel und streckte nur abwehrend die
Land aus.
Kein Grund zur c orgnis
sagte der junge Mann lächelnd,
.Eine ganz harmlose Angewohnheit.
So wie andere Männer immer eine
Zigarette zwischen den Fingern ha
den müssen, wenn ihnm wohl sei
soll, so habe rch mir angewohnt, em
Revolverchen zu drehen."
Sehr interessant," flüsterte Frau,
lein Anna, die vor allen Dingm das
Bestreben suhlte, sich angenehm zu
machen.- . , ,
Aber bleiben wir bei der Haupt
lache," fuhr der Mediziner sort.
.Hauptsache?" hauchte Fräulein
Anna. .WaS verstehen Sie darml'
ter?"
Hauptsache ist leider immer daö
Geld," antwortete der Gefragte
freundlich und druckte sein Bedauern
an dieser Tatsachs aus, an der er
aber unschuldig sei, denn er habe
leider nicht diese Welt erschaffen,
Fräulein Anna nahm alle Kraft
zusammen und sagte mit beinahe
fester Stimme, dak sie ganz auker
sich vor Bedauern s, aber sie habe
gar nichts rm Hause.
Ter Mediziner lachte echcstert
aus.
.Kennen w,r. Tantchen," sagte er
und spielte unangenehm lebhaft mit
seinem Zlgarettenersatz. .Snten Sie
vernünftig," rief er, bringen wir
unS nicht unnötig auch um die zweite
Hälfte der Nacht."
.Ich verstehe nicht ' em Mann
von Ihrem Bildungsgrad mit
solcher Erzichungl stöhnte Fräulein
Anna.
Der Wohlerzogene öffnete, den
Wäscheschrank und sagte: .Wenn
nicht alle Erfahrung Unsinn ist.
dann hast du hier deine Schätze, gu
tes Tantchen.
Fraulein Anna brach in Tranen
aus. ,
Nicht nur, weil der Eindringling
in ihrer sorgsam gefalteten Wäsche
herumwühlte wie auf emem Kartof
elacker. Seine vertraute Anrede
hatte sie an ihren guten Neffen er
innert. .GuteS Tantchm." hatte er
ie von klein auf genannt. Warum
hatte sie seine liebevolle Begleitung
abgelehnt? Seinen guten Rat, nicht
aus Sparsamkeit allein zu wohnen,
mißachtet?
Reue ist meist eine verspätete An-
gelegenheit. ,
Tante Anna schluchzte laut und
heftig auf. als der Studierte mit ra
scher Fachkenntnib die schwere Kas-
ette aus emem rosaroten Manell.
rock yerauswickelte.
So weit wärm wir also." bfr
merkte er befriedigt.
' Tann prüfte er daS Schlofe. Er
rümpfte die Nafe.
.Patent." sagte er. .Sogenannt
öiebeöslcher. GuteS Tantchen, ich
mufj Sie um den Schlüssel 'ersu.
chen."
Tante Anna schluchzte bei dieser
plumpen Vertraulichkeit aufS neue
hestig aus. Sie hatte gern gesagt,
dak sie den Schlüssel nicht im Hause
habe. Aber der studierte iunae
Mafia hatte die Kassette unter dem
Arm und in der flechten schon die-'
der sein gefahrliches Rmichzeug.
Tante Anna wendete sich also ein
wenig zur Seite' und holte aut ei
nem gelben Ledertäschchen, daS ihr
auf dem Herzen lag, den Schlüssel
hervor.
Einen Augenblick spater schnappt
er schon im Schloß und die Kassette
war geöffnet.
ES klirrte und raschelte durch!
Zimmer, und Tante Anna konnte
vor Tränen nichts mehr sehen.
Erst eine neue Liebenswürdigkeit
Bündel Pfandbriefe.
ihreS , Besucher? rief sie auS ihrer
Verfunkenheit.
Auf ihren Schok flog daS dicke
DaS behalten , Sie nur," waren
die begleitenden Worte. .Damit
sparen wir unS beide Aerger."
Tante Anna mühte sich zu einem
dankbaren Lächeln. Wer zu ihrem
Schreck sah sie, dak sich daS Geficht
deS eifrig Zählenden jetzt ärgerlich
verzog.
.Zu wenig," sagte , er. Von Jh.
nen kann man mehr verlangen. Oh
ne Grund steht man nicht im Adreß
buch der Millionäre."
DaS war ein Druckfehler," der.
suchte Fräulein Anna abzuwehren.
.Warum, leugnen? In meinen
Augen ist daö keine Schande," ant
wortete der Besucher nachsichtig
.Aber daS Leben ist leider kurz."
WaS wollen Sie damit sagen?
unterbrach ihn Fraulein Anna angst
voll. .Nichts, als daß ich Sie leider
auch um Ihre Schmucksachen ersu
chen muß," war die liebenwürdige
Antwort, der auch diesmal nicht die
korrekte Salonverbeugung fehlte.
Fräulein Anna verwünschte ihre
übertriebene Vorsicht, die sie stets
gehindert hatte, viel Bargeld im
Hause zu haben.
Sie sah ein, e5 blieb ihr nichts
anderes ubng. als ihren Gast in den
Salon zu bitten, wo sich in einem
Geheimfach deö Silberschrankeö die
schmucksachen bargen.
Es waren schöne Stücke dabei.
Manches kostbare Familienandenken,
Als die Perlenschnur zum Vor
schein kam, die umzulegen Fräulein
Anna niemals den Mut gehabt
hatte, wurde ihr die Freude zuteil,
ihren Gast zum ersten Mals vollauf
befriedigt zu sehen.
Diese Erbschen sind brauchbar,"
sagte er und warf ihr einen Blick
herzlicher Anerkennunz zu.
Nachdem er nun das geleerte Ge
heimfach in feine Verbcrgenheit
hall zurückschnellen lassen, widmete
er dem Silberschrank ein schnelle
Prüfung.
.Nun habe ich noch eine kleine
Bitte, allerdings auch die letzte
sagte Herr Freiburg.' So sehr es
mir als Kavalier widerstrebt, eine
Dame m Ihren Jahren zu bemühen.
mujj ich Sie ersuchen, mir persönlich
oie Haustür auszuschlieben. Man
kann nie wissen, wem man auf einer
fremden Treppe begegnet, und mein
Arbeitsprinzip ist: Ende gut, alles
gut.
Er hatte auS e!n seiner Taschen
emen Chapeau EIaque ,hervorschneb
len lassen, mit rascher Bückuna un
ter das Bett einen zusammenaelea-
ten Pelz hervorgezogen, den er
schnell mit der Schildplattbürste von
Fraulem Annas Toilettentisch ab,
staubte, ehe er in ihn hlneinschlupfte.
Nachdem er die Bürste und noch n
nigm unnützen Kleinkram an Sil
herbüchsen in seinen Taschen hatte
verschwinden lassen, sagte er mit lio
oenswurdigem Lachein, saß er be
reu zum Gehen sei.
Tam,t legte er auch Fräulein
Anna ihren Pelzmantel um.
Nur keme Erkaltung, alte Da
me," sagte er herzlich
Er reichte ,hr au selbst den
Hausschlüssel, den er aus der eige
ne Tasche zog, und sah dabei in
seinem Pelz so elegant aus. das, daS
Fräulein eine Entschuldigung über
ihren eigenen unvollkommenen An
zug hervorstammelte.
Es ist nur wirklich peinlich. Herr
Boor.' stotterte sie.
Keine Ursache" war die liebenö-
würdige Erwiderung, und während
sich der Gast noch einmal umsah.
ov er auch nichts vergessen hatte,
fügte er hinzu: .Noblesse obliae.
Vertrauen gegm Vertrauen. Ich
maße mir nicht gern an. WaS mir
nicht gebührt. Ich bin nicht Doktor.
mein Fraulein. Ich wollte' es nur
werden. Aber da war kein Geld
zum Studium, und so suchte ich mir
einen Beruf, der keine langen Vor
renntni se verlangt, sondern nur auf
.aient beruht.
Armer nmger Mann!" schluchzte
Fraulem Anna auf.
Fassen Sie sich!" sagte Freiburg
gütig.
Sie waren nun an der Hauötür.
Franz Freiburg kükte seiner Be
gleiterin -ehrerbietig d Hand, und
während er nun mit leichtem Griff
ven Pelz von ihren Schultern zog.
flüsterte er fast zärtlich: Zetzt aber
chneu ins aus. sonst ist die Erkal
una da." Und schon hatte er. den
Pelz übn dem Arm, die HauStur
von außen zugeklappt. . . .
Niemand soll mehr zugemutet
werden, alS er aushalten kann.
Fraulem Anna hatte nicht einmal
eine Schnupsea von dieser Nacht,
zurückbehalten. Allerdings mich'
nichts von dem zurückbekommen, was
ihr tn diesen bangen Stunden ab
Handen gekommen war.
AIS Tante Anna, viele Jahre spä
ter, diese unsichere Welt verlassen
hatte, zeigte eS sich, dak sie auS ih
rem groben Vermögen doch eine
Stiftung gemacht. Junge Männer,
die zustudieren wünschten und nicht
über die nötigen Mtttel dazu der
fügten, sollten sie auS den Zinsen
dieses Fonds erhalten. ,
KiZtematosraxhie in Uf
restiefe. ES gibt fast kein Gebiet mehr,
dak sich die Kinematographie nicht
erobert hätte. Und eine ihrer in
teresiantesten Seiten ist die Auf.
nähme von , Landschaften Und von
Tierleben im Meere. Tiefe Auf.
nahmen werden durch einen Appa
rat ermöglicht, der ursprünglich zu
wissmschastlichen Zwecken erfunden
war. Der von Williamson in Nor
soll in den Vereinigten Staaten
konstruierte Apparat besteht in ei
ner Tauchertube, an deren Enden
sich ein geräumiger kugelförmiger
Ansatz -befindet, von dem aus man
die nächste Umgebung im Meere,,
beobachten kann. Williamson wollte,
den Apparat zum Studium der
Flora und der Fauna des Meeres!
grundeS benutzen, fand aber nicht
die nötige Förderung. Erst Jahre
später kamen feine beiden Söhne
auf den ''Gedanken, die Tauchertube
kinematographischen Zwecken zu
verwenden. Diese Tauchertube ist
mit dem oberen Ende am Boden
eines hiefür eingerichteten Fahr-,
zeuges angebracht sie ist verschieb '
bar, so daß man sie verlängern
oder verkürzen kam, und verträgt
einen Wasserdruck von 10 Kilo
gramm pro Quadratzentimeter. Die
Glasscheibe des Ansatzes kann einem
Wasserdruck in einer Tiefe von etwa
23 Meter standhalten. Die Brüder
Williamson wählten für ihre er
sten Versuche das Fahrwasser in der
Nähe der Bahamainseln nordlich
von Kuba, weil der Meeresboden
dort ausgezeichnete Korallenriffs
enthält, das Wässer klar ist und die
Luft vollkommen rein. Jnfolgedes
sen braucht auch nicht künstliches
Licht zur Anwendung, zu kommen
Im allgemeinen ist das Wasser fast
undurchdringlich gegen Licht, denn
es faugt die Lichtstrahlen auf. Un-
ter den günstigsten Verhältnissen er
scheint es in Tiefen von 1015
Metern grünlich, am hellsten vor,
dem Glasfenster des Tauchappara-!
tes, im weiteren Abstand schon
dunkler. In tropischen Gewässern
wo daS Sonnenlicht sehr scharf ist,'
lassen sich aus 10 Meter Tiefe Au
genblicksphotographien in einer hun
dertsten SekWde machen. Mit künst.
lichem Licht und Lampen, die dem
Druck wiederstehen, konnte natür.j
lich auch in größeren Tiefen bis zu
53 Metern photographiert werdend
Auch andere Erfinder beschäftigt
ten sich mit der Kinematographie -der
Unterseewelt. Einer von' diesen.
Hartmann, hat einen Apparat kon
strmert, mit dem m großen Tiefen
kinematographische Aufnahmen ge
macht werden können. All diesen
Apparaten schreibt F. Memius im -
.Prometheus" kommt großer Wert
zu, zunächst für die Meeresfor
schung, er hält sie aber auch für be
rufen, der der Bergung von Fahr
zeugen eme Rolle zu spielen.
. Noch ei Kerzknlicht'Laud.
Noch heute ist Mexiko, trotz seines
Reichtums an Petroleum, ein Kerzen
licht-Land, wenigstens in einem auf
fällig großen Maße, wie ein Bericht
deS amerikanischen Konsuls Dow in
der Stadt Juarez hervorhebt.
Und die Kerzen-Fabrikanten Zn
Juarez scheinen überzeugt zu fein,!
öan eZ noch lange dabei bleiben
werde: denn gerade neuerdings er
örtern sie die Anschaffung einer Ma
schine, welche eine höhere Produk
tionsfähigkeit hat. als die biS jetzt
erzielten 140 Kerzen pro Stunde.
Man kann sagen, daß diese Be.
leuchtung äußerlich die wahre Volks
beleuchwng für die Masse der Mexi
kaner ist. Eine solche Kerze an
der ziemlich viel ist kostet etwa
Vt CentS und ist damit wohlfeiler.
als daS Erdöl, wslcks i'iki-i?n
heute m Juarez um 50 bis 100 Vro
zent mehr kostet, als in dm Wer
einigty: Staaten, wo eS doch auch'
nicht billig kommt! Viel aeleien
wird übrigens bei dem Kerzenlicht
nicht; im übrigen genügt dasselbe
oer oerrenenden Voiksklasse. wie man
zu sagen pflegt, für alle praktischen
Zwecke.
-- Die iunae S a u S s ? a
Junge Frau (mit der Köchin daS
enu für eine Abendgesellschaft zu
mmen teuenö): AIs zweiten Gan
nehmen wir Aall ,
Köchin: .Wie viel befehlen die
gnädige Frau, daß ich holen soll?"
Junge Frau:: Ich denke., w r
haben an zehn Meter genug I'
-modern. Buchhändler ttu
einem Fräulein): .Diesen Briefstel
er rann ich Ihnen am meisten em
pfehlen. Vom ist er für Verlobte.
m der Mitte für Verheiratete und
hinten für. SLeÄuass - " " ' -
- . i , -
N7kB '
? jj
Wirkliche Verte in Farben
? , bei der . ;
MÜLLEN PAINT C0.
$ 313 Süd 14. Straße, '
f zwischen Farnam nd Harney Straßen. 2
5
i Sehen Sie uns, ehe Sie kaufen, 5
es wird sich für Sie bezahlt machen. j
i Telephon: Tyler 1291 ' t ,
5 ff
IKykXKKXV
Finanzielle Anzeigen. Finanzierte Anzeigen.
Wir 'offerieren
8.
: (
Erste Hypotheken
5and-Vonds
zum Nennwert von $1,000, $500, $100 und individuelle
erste Hypotheken, die 6 netto bnngm, m Betragen von
$1,000 aufwärts.' Wir haben unsere eigenen Kapitalien
darin angelegt und unser voller Dienst mit 31 Fahre Ge.
schäftS'Erfahrung stcht hinter demselben. Steuerfrei
für Nebraöka Eigentümer. -
M3!''ir1irto
-n.;?.,.
1622 FARNAM STREET t
i
a
u
u
a
a
m
u
u
p
m
p
p
p
u
p
p
p
p
p
p
p
u
p
p
p
p
p
DeniteSie
Maat
nd
Sofortige Ablieferung
an den Käufer
Deutsche Stadt-Anleihe bietet äugen
blicklich die glänzendsten Verdienst
Chancen und die Möglichkeit bis zu
1,500 pro Dollar zu verdienen.
p
p
u
p
p
p
p
m
p
p
p
p
p
p
p
p
p
p
0SEIIQSnS12SQ&nS0QIIIIQIiQI!inS0E0
gk
u
n
u
n
ci
n
u
El
p
a
u
m
n
u
E3
n
u
n
n
u
n
m
a
u
p
a
p
13
p
p
tt
m
P
13
U
n
u
u
m
p
m
n
m
n
ii
(3
El
11
El
13
n
n
n
n
ii
u
u
ti
ti
a
it
m
n
öln, 4,'
PjQ MnI
VCVlUh 47o
ceipzig, 4o
ceipzig, 4Ma
Dresden, 4o
Hamburg, 4
Nürnberg, 4'
Magdeburg, 4
Düsseldorf, 4
Grotz-Berlin, 4a
Frankfurt a. !N., 4'
,
g$S- '
rr Die deutschen Städte sind für diese
Anleihen mit Allem, was sie augenblick
lich besitzen und in Zukunft erwerben
werden, sowie mit ihrer gesammten
Steuerkraft verantwortlich.
V
Schreiben Sie sofort nm nfer reich illstrikrtes
Zirkular W", das alle Einzelheiten enthält.
Alfred Benscher I
69 wall Street, New York City.
ii
rj
n
n
ti
ioiiiiiniiosnsQSEEOsnsssBEiiisstiiiiiiiii
Bedienen Sie sich der Klassifizierten Anzei
gen der Tribüne! Der Erfolg ist überraschend
die Unkosten nur winzig. j,
. , Beruft Euch bei Einkäufen fcui diele Aeiwna. j
VS"' t; 7
1 7- - ,1 . ' '-s -1 ,I , I . .
' ' 'S iiiiufc"-
i