Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 26, 1920, Image 1

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36. Jahrgang.
Omaha, Nebr., Montag, den 26. April 1920
4 Seiten-No. 37
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Alliierten Borschliigc
YZe in britischen und deutschen tzäfen liegenden
nonflszterten Schiffe sollen Veutschland für
IZandelszwecke überlassen werden
preuhische Landeskirche dankt Ex-Uaiserwilhelm
Berlin, 26. April. Graf von
Lersner verweist darauf, irnfe eine
beträchtliche Anzahl kleinere? Schiffe,
zumeist Frachtschiffe von 1600 Ton
nen, feit dem Waffenstillstand un
benutzt in britischen Häfen liegen,
tun an die Alliierten verteilt zu wer.
den. Eine gleiche Anzahl : Schiffe
ucgt uimuig in dciltschcn .Vasen:
ober auch diese sind zur Untätigkeit
verdammt, da die Allnei'ten noch
keine Bcrsiigung über sie aetrosfen
haben. Lersner stellt nuninehr die
Forderung, alle diese Schiffe sofort
in deutschen Tienit zu stellen, um
Nohmatcriöl zu beschaffen, und fer
tige Hanoelsprodukte auszuführen
Lluch wünscht cr, das; die auf die
Entschädigungen Bezug habenden
Klauseln diihin abgeändert werden
Jollen, Deiitschland zu ' gestatten,
neue Schiffe für jene zu bauen, die
durch deutsche A-Boote versenkt
, Wurden. ,
Tchuhrxport verboten.
' Berlin, 26. April. Tas Wirt
chafts'Ministcrium hat wegen der
Zinerschwinglichcn Preise der Schuhe
lind Stiesel beschlossen, ein Aus.
Zuhrverbot auf dieses Fukzcug zu
erlassen, jedoch soll dem Jnrport von
Schuhledcr keine Grenzen gesetzt
werden, . '
' Protestantische Kirche dankt Ex
I Kaiser.
1 Berlin, 26. April. Tie General,
synode der deutschen protestantischen
Kirche hat in ihrer Schluskonferenz
Kein Ex-Kaiser . Wilhelm als .dem
dinstweilichcn Bischof der protestan
' iischerr Lmldeskirchs ein Dankesvo
tum, abgestattet. Die Synode, zollt
dein früheren Monarchen und des.
sen Gattin für deren bewiesenen
praktischen christlichen Keift hohen
Tribut, dabei auf die vielen Lie.
beswerke verweisend, die sie ihren
Brüdern in Christo erwiesen ha
Im.
Waffenlagrr aufgefunden.
Paris, 2. April. Wie die Zei.
kung TempS meldet, hat frmizöfi.
W Kavallerie in dem östlich von
i.frammn gelegenen- an' eine
Menge Waffen und Munition vor.
gefunden, die mit der Etikette für
ie Westarmee" versehen waren
Auch wurden mehrere auf Feld,
manövcr Bezug habende Pläne, vor
gefunden, laut welchen über Koblenz
gegen tfran;rad) marschiert werden
soll. Bon der interalliierten Kom
mission wurden in Königsberg,
.Hauptstadt der Provinz Ostpreußen,
H5U Geschütze borgefunden.
Nuljestorung in Oberschlcsien
London. 26. April.-Jn einem
Gefecht. daS sich zu Trznmctz in
verzcylellen zwischen Arbeitern und
franzof. Soldaten, Bürgergarden
und polnischen Gensdarmen ab.
spielte, wurden ' zahlreiche Personen
verwundet. Die Unruhen sind ' da
raus herzuleiten, dak der französj.
sche Kommandant zu Trzynietz auf
oie Nachricht von groszen Mengen
verborgener Waffen eine Abteilung
französischer Soldaten und Bürger,
gardcn aussandte, die Vorräte zu
beschlagnahmen. Die Arbeiter über
wältigten diese Abteilung. Mit , den
eingctrosfencn Verstärkungen kam eö
zu einem ernstlichen Gefecht, das
mit der Zerstreuung der Arbeiter
endete, nachdem fie bedeutende Wer
Inste erlitten hatten. Die Abstim
Nlungskomniission der Alliierten, die
eine Vertretung zur Herstellung
der Ordnung entsandte, hat eine
ernstliche Beschwerde über den Zwi
scheiifall erhoben.
Asse Bahne verstaatlicht.
Berlin, 26. April. Der Reichs,
rat hat den- Plan- der Regierung,
lle Bahnen des LandeS aufzukau
seit, , gutgeheißen. Die zu diesem
.Zwecke ouZiesetzte Summe betragt
vierzig Milliarden Mark? die hier,
für zu zahlenden Zinsen belaufen
sich jährlich auf vierzehn Millionen
Mark. Infolge der jämmerlichen
Verfassung des BahnsystemS und
der auZzcrordentlich hohen Lohnfor
derungen der Bahnangestcllten kann
die Negierung vorläufig auf keinen
Uebcrschufz rechnen. Dr. Bell, Mini
da Transportwesens, erklärt.
daß der abgeschlossene Friedensver
trag allerdings kein , .bezaubernd
schönesGeficht zeige,' erbiete aber im.
merhin in politischer , und Wirt
schaftlichcr Hinsicht günstige Aussich,
tcn. Er beschrieb nach Vorgenom
inener Abstimmnng im Reichstag
über den Plan der Negierung das
llnternehnlen als eines der gewal
tigsten,, das - jemals von irgend ei
nein Parlament unternommen wor
dc üt. Der Minister fügte hinzu.
das, übet -1.000,000 Eisenbahnange.
stellte somit in Diensten der Ne
gicrung treten würden.
Tcr Fälschung amerikanischer Brief
markeu bezichtigt.
Berlin, ' 26. April Die deutsche
Regierung hat die Entdeckung ge
niacht, dafz hier von Falschmünzern
Versuche geinacht werden, amerika
nische Postmarken und Papiergeld
hcrziistellen. Als Führer der Falsch
miinzerbandö ist ein Mann namenS
Philip Kovp, der angibt, aus
Pleasant Grovc Utah, zu ftaminen,
verhaftet lvordcn. Vor etlichen Ta
gen wurde Kommissär Licbermann
in Kenntnis gefetzt, daß eine Litho
graphcnfirnia den Auftrag erhalten
abe, Platten zur Seytellung von
Postmarken in der Höhe von on
Zilsertigen. Als der Auftraggeber
erschien, dieselben abzuholen, wurde
er verhaftet. Kopp hatte für die
Platts die verhältnismäßig große
Summe von 23,000 Mark bezahlt.
Er sagte nach feiner Verhaftung,
oag er ; die Marken für Reklame.
zwecke verwenden und dieselbe mit
der Juschrift.-.Kaust Eure Frucht
nur im Kopp'schen, Keschäst." . der.
sehen lassen wollte. Er behauptet
ferner, eine, Anzahl Fruchtgärten
rnd Geschäfte in Utah zu besitzen.
Geheimnisvoller ZNord
in Noro-Daköta
Bismarck. N. D.. 26. April.
Die Leichen des Farmers Jacob
Wolsf, seiner Frau, seiner vier Kin
der und seines Knechtes wurden von
einem Nachbarn auf der Wolfffchen
Farm unweit Turtle Lake aufge.
funden. Wolff und eine Tochter la
gen im Stalle? die Frau, die drei
andern Kinder und der Knecht in
einem Haufen im Keller des Wohn
Hauses. Zahlreich umherliegende
lcete Patronenhülsen zeigten an, daß
zu mTeil die Familie erschossen wor
den war. EZ wurden keine Anzeichen
gefunden, die auf einen stattgehabten
Kampf hindeuteten. Das einzige dem
Blutbad entronnene Glied der Fa.
milie war die jüngste einjährige
Tochter, die halbverhungert in einem
Zimmer aufgefunden wurde. Wolff
war ein wohlhabender Fanner von
etwa 45 Jahren, der sich großer Be.
licbtheit bci feinen Bekannten er
Ireute. Das älteste Kind war 12
Fahre alt. Die Polizeibehörde der.
folgt verschiedene Spuren, die auf
den . Mörder hinzuweisen scheinen.
Eine doppelläufige Schrotflinte
wurde in einem Suinpf eine Meile
nördlich der Farm gefunden. . Fuß
orucle im Schlamm deuteten an.
daß ein Mann die Flinte in has
Wasser geworfen hatte. Ein Paar
blutgetränkter Ueberhosen wurden
in 'der Küche der Wolfffchen Woh.
nung gefunden. Bei der amtlichen
Leichenschau, die am Sonntag abge.
halten wurde, hat sich herausgestellt.
oasz einige der Opfer mit einem
Beil erschlagen und andere erschos.
sen ivaren. Ta,S Beil. mit dem die
Tat verübt wurde, lag in der Küche.
Ein benachbarter Farnrer hat auS
gesagt, dafz er zwei verdächtige SuS.
jekte von der Wolfffchen Farm in
nördlicher Richtung verschwinden
sah.
Irische Gefangene
wieder am Hungerstreik
London, 26.. April. Unter den
ISO irischen Gefangenen im Worm
wood SerubbS 'Gefängnis sind
seit Mttwcch eine , große Anzahl
am Hungerstreik als Protest gegen
ihre Haft , ohne Anklage und ohne
Verhör. Ein Gefangener wurde am
Carranza verkleinerte
Bedeutung der Nevolte
Revolutionäre auf wenige Staate
beschrönktz Regierung wird
energisch vorgehen. ,
' Stadt Mexiko, 2. April. DaS
Kriegödcpartment hat eine Ucbcr.
sicht über die Lage seit dem Abfall
Lonoras von der Carranzarcgierung
veröffentlicht. Darin wird gezeigt,
daß die. Zentralregieruna die zwei
Wochen feit der Revolution der
Norditaaten benutzt hat, die Ein
schließung des Rebellenstaateö mit
nein eycrnen Ring vorzuberei
ten, während die sporadischen Aus
brüche in anderen Teilen des Landes
mit starker Hand niedergehalten
werden. Tie lange Liste der.Car
ranza treugebliebenen Staatsbeam
ten und Offiziere scheint anzudeuten,
oaß die Republik als Ganzes solide
hinter der iekiacn Reaieruna itebt.
Das Kricgsaint behauptet, daß au.
ner der Regierung von onora nur
zwei Gouverneure von der Bundes.
rcgieruiig abae allen find: General
Estrada in Zacatccas und Nubio in
Michoacan. Beide werden mit we.
lügen Anhängern von loyalen Trup.
pen verfolgt. Der Gouverneur von
Sinaloa-ist trengebliebcn, und ivehrt
sich, so gut cr kann, gegen die So.
noristen. -
Obrego ist verschwunden.
Der Aufenthalt des 'Präsident
schaftkandidaten Lbreaon und seines
Kampagneführcrs Hill ist unbekannt.
Man glaubt, daß beide nach dem
Eintreffen der Nachricht von der
Revolution über Michoacan nach der
Küste des Stillen Ozeans entflohen
mo. Sill scheint etwas hinter Obre-
gan zurückgeblieben zu fein, wahr
scheinlich in der Hofsnung, die zer
streuten Banden von Zapatisten in
Morelos sammeln zu können: denn
bei einem Scharmützel in der Nähe
von Mexiko, wo am 13. April die
Regierungstruppen eins Rebellen
schar zerstreuten, fielen Briefe Sills
mit der Aufforderung an die Re-
gierungstruppcn, sich den Rebellen
anzuschließen, den ersteren iii die
Hände. Ds Kriegsamt behauptet,
daß - die ' dein General Gomez von
dem Bundcsgeneral Murgia in der
Nähe der Oelfelder von Tuzpam
beigebrachte Niederlage alle Gefahr
für die Zentralreaieruna,ausierbalb
Sonoras hinweggeräumt habe.
Einzelheiten über die Pläne, -der
Regierung zur Uiiterwerfung von
Sonora find noch nicht bekannt -bekannt
gegeben. Eine starke Armee
wird in Staat Vera Cruz organi.
siert. Man erwartet, ,dak von drei
Seiten gegen den aufständischen
Staat vorgegangen werden wird.
einmal von Casas Grandes, Chihua
hua aus, ferner durch Sinaloa und
endlich zur See von Guayamas aus.
Ein Angriff von Norden her wird
dadurch unmöglich, daß die Ver
einigten Staaten keine ' Erlaubnis
zum Transport mexikanischer Trup
pen über amerikanisches Gebiet ge
wahrt haben.
Washington. 26. Avril. In
emer amtlichen .Meldung wird zu
gegeben, daß die Rebellen von So
nora Guyamas und Topolobamvo.
wohin amerikanische Kriegsschiffe
abgefahren sind, eingenommen ba
ben. Mazatlan. wolnn 'sick viele
Amerikaner ' zurückaezoaen, baben.
hält sich noch, obgleich man nicht
glaubt, daß die schwache Besatzung
un stände fern wird, lange Wider
stände zu leisten.' Das Gesuch um
Entsendung aiiierikanischer Schiffe
wuroe schon vor vn ' Worden oe
stellt. Tie revolutionäre Armee unter
General Flores ist 20 Meilen über
die Hauptstadt von Sinaloa, Culia
can, vorgedrungen. Der Höchst
kommandierende in Sonora, Gene
ral Ealles. tvirst der Carranüa
regierung in einer Bekanntmachung
Korruptheit vor. Beamte, die durch
osfentllche Wahlen zu ihren Aemtern
berufen, aber nicht bei der Carrama.
Regierung beliebt geivesen wären,
sind in mehreren Staaten vom Mili
tar unter Anwendung brutaler Mit
tel vertrieben worden, behauvtet
Callas.
Freitag ohne Einschränkung . ent
lassen, weil er vollständig erschöpft
war. Die Londoner Zweige der iri
schen Selbstbestimmungsliga organi
sierten eine große Tenionstration
außerhalb des Gefängnisses. - Eine
Nach Tausenden zählende Menge
versammelte sich vor dem Gefängnis
und sang irische Nationallieder.
Für Omaha und Umgegend
Unbestimmtes Wetter heute habend
mit Frost oder frierender Trnvera-
rur. Dienstag schön, mit ' steiaender
Teniveraru
Sen. Capper erklärt
1U S. fllr NLuberhöhle
Macht saumselige Regierungöbeamtt
für den Profitwucher derant
. wortlich; sollte kbtretk.
' Washington, 26. April. Am
Samstag hielt . Senator , Capper,
Republikaner, KansaS, eine gepfef
ferte Rede im Senat gegen die
Profitwucherer, in welcher er sagte,
daß die Vereinigten Staaten zu ei
ner Räuberhöhle geworden seien und
verlangte, daß die Regierungsbeam
ten zur Durchführung der Gesetze,
die ihrer Aufgabe, nicht gewachsen
seien, resignieren, und Leuten Platz
machen sollten, die die Gesetze durch
führen könnten.- '
. Indem ersagte. daß der Beweis
des ProfitwucherS Am Prozentsatz
des Gewinnes zu suchen sei. führte
er aus, daß in einem Jahre das
Bruttoeinkommen , aiiierikanischer
Korporationen von 35 Billionen auf
81 Billionen angeschwollen sei und
las deiil Senat eine lange Liste von
Unternehimmgen vor, deren Profit
von 20 Prozent bis auf 200 Pro-'
zent gesetzt wurde. ,
Die Meloiienbeete Wall Streets."
sagte Capper. .von' der Sonne der
Vorreilite erwärmt,' von dem Schivei.
ße der Arbeit befruchtet, von deii
Thränen der, Armut bewässert, wer
den in diesem 'Jahre eine unüber
troffene Ernte tiefern, ungefährdet
von der Dürre der Einkommensteuer,
mährend man ' das Volk treibt, die
Kohlen früh, zu kaufen um etivas we
niger bermibt ' zu werden, einen
fleischlosen Tag in der Woche zu
ycuren uno - riegsMrmarken zu
kaufen, damit die Vereinigten Staa
ten mit,, einem 6 Billioneneinkoin
men auf einen neun Billionen Fuß
leben können. '
Die frechste Herausforderung liege
augenblicklich in ibm Zuckersvekula-
tionen. die direkt unter den Augm
des Jliztizdepartments stattfinden.
Seit Jahren hätten die Zuckerinte
reffen die amerikanischen Hausfrauen
offen und schamlos während der
Einmachezeit beraubt.
labtet brandniarkte das Bestre
ben . der Profitgeier,,! die Soldatm
Prämien ' durch eine Berkaufssteuer
auf das Volk abzuwälzen und stellte
einen- Antrag in Aussicht, der die
ölktiendividenden und Ueberprofite
zum : Aufbringen dieser Steuer her
anziehen würde. ? - -
- Hinsichllich, der Landivirtsckaft laa-
te der Senator. -daß diese größte
Jnduftrie deS Landes 'hilflos, an
Händen und Füßen gebunden, den
Spekulanten und Profitgeiern zum
Opfer hingeworfen sei.
Senator Lenroot. Republikaner.
Wisconsin, erklärte, wenn nur ein
einziger Millionär unter ' den be
stehenden Gesetzen noch Fort Leave.
worth geschickt wird, d)ürde ein gut
Teil , des Profitwuchees aufhören."
Generalanwalt Palmer hätte ciniae
Mausfallen im Lande aufgestellt, wo
er Bärenfallen hätte aufstellen sol
len; den großen Wucherern sei noch
nichts geschehen. Senator Thomas.
Demokrat, Colorado, erwiderte, daß
alle ihin bekannten großm Frofit
geier der republikanischen Partei an
gehörten.
Zuckerhandlcr verhaftet.
Peilsacola, Fla., 26. April.-ol
und Bazare Eanin, Kleinhändler,
wurden unter der Anklage verhaftet,
die Leber Akte durch Preiserhöhung
auf Zucker verletzt zu haben. Gegen
neun andere Händler sind Hafts
befehle ausgestellt worden. ,
Uohlengräber haben
Forderungen ermötzkgt
New Aork, 26. April. Die Ver
freier der Hartkohlengräber im
Komitee der Bergleute und der
Zcchenbesitzer, wo über einen neuen
Lohn-Kontrakt für die Hartkohlen,
selber verhandelt wird, haben eine
Beschränkung ihrer Lohnforderun
gen um" etwa 50 Prozent und ihrer
Forderungen-auf verkürzte Arbeits
zeit augekündigt. Die Bergleute be
anfpnlchte ursprünglich eme Lohn
erhöhung von 60 Prozent für Kon
traktarbeiter und eine solche von $2
pro Tag für andere Arbeiter. Sie
fordern jetz: eine Erhöhung, wie sie
kürzlich den Weichkohlengräbem von
der Kohlenkommission des Präsiden
ten gewährt worden ist. Tiefe belief
sich auf 30 Prozent für Kontrakt
arbeiter und $1 für Tagelöhner.
Anstatt deS anfänglich , verlangten
SechSstiindentageS haben die Arbei
ter einem Achtstundentag für alle
Arbeiter zugestimmt, mit einem
Ertralohn von 80 Prozent für
Uebcrftunden und doppelte Bezah.
lung für Sonn und Feiertao.
Müllen erklärt das
wahl-Nefultat
Sagt, das Volk will nicht von mili
tärischk' Kandidaten und der
Bölkerliga wisse.
Tcr unterlegene demokratische
'Kandidat sür das Amt eines Mit.
glicdeö des Nationalkoinitces Arthur
Müllen von Omaha, hat seine An-
sicht über den Ausfall der Wahl in
! folgendem bekannt' gegeben: Der
Ausfall der Primarwahlen zeigt
deutlich an, daß die Bande der Par
tei den Durchschnittswähler nicht zu
halten, vennögen. Die Ergebnisse
zeigen, daß ungefähr - ein Drittel
, Derjenigen, die sich früher Demo
I krnten nannten, sich an der. rcpubli.
konischen Priinärwahl beteiligten.
Hunderte von sogenannten Republi-
kanern, namenllich, Frauen, gingen
, in die demokratischen Primärwahlcn,
, Diese? Ueberschreiten der Partei
grenzen auf beiden Seiten war hin
reichend zur Verschiebung des Rc.
sultates. ' , ,,,
Dies gilt besonders von 1 jenen
Townships, deren. Bewohner deut
scher Abstammung find. Dieser
Umschwung der deutschen Stimmen,
im Verein mit der Tatsache, daß die
Stimmen der Nonparttsan Liga im
allgemeiium der republikanischen
Vorwahl zufielen, erklärt die große
Zunahme der republikanischen Stim
men. Tcr Apcll an diejenigen repub.
likanifchcn Frauen, die radikale Pro
hibittoikisten sind, bewog eine große
Anzahl derselben, , in die demokrati
sche Primärwahl zu kommen,
j Die Wirkung dieses Ueberschrejtens
der Parteigrenzen wird weitreichend
; und wichtig fein.. Was das End-
'; resultat sein wird ist eine Sache der
Spekulation Wenn die Demokraten
i republikanische Kandidaten nomi
nicren. ist alle Parteizugehörigkeit
! Und Parteiverantwortlichkeit zu Ew
de. Ich bin gegen diese Temoralisa,
jtion des- Regierungsplanes, durch
Parteien durch dieienlgen, , welche
'weder, in den Kandidaten noch der
Politik der Partei interessiert sind
Das Resultat zeigt 'klar, daß die
Wähler im allgemeinen gegen die
mUitärischen ' Kandidaten '-find.-" 5 Aus
der Abstimntung geht ferner hervor,
daß eine iefgewurzelte, grollende
Opposuton gegen die Mlkerliga vor
Handen ist. Die. Stimmen für den
.Senat? Johnson, der einer der Un
I versöhnlichen ist. beweist eine starke
! Opposttion gegen eine Völkerliga mit
oder ohne Vorbehalt. Die Tatsache,
daß enator Hltchcock und feine
Freunde energisch sür eine Liga ein-
traten und es mit dem Präsidenten
hielten, war eine wichtiger Grund
für alle Gegner der Völkerliga, in
den republikanischen Prünarwahlcn
zu fttnimcn.
Ich bin den vielen Freunden dank-
ftnr 5 tniiü in So VlirurtnrvnnM
wm, v.V ...iuj ... VVl Jt UUAi.ttJUlJl
l unterswtztcn. Ich bin dankbar für
jdie Mitworkung und Hilfe, die ich
von den - treuen Demokraten des
Staates in den vorigen Kanipagncn
erhalten habe.
Magyaren-Revolte
in Zuga-Slavien
Belgrad. 26. April. 'Nach einer
Botschaft von Substitha, im Di.
strikt Torenw, der früher zu Un
garn gehörte, ist hier am 19. April
eine Revolt.' der Einwohner ausge
brachen. Ein , Volkshaufe griff die
städtischen ' Polizeiwachen an, tötete
zwei derselben und verwundete fünf
andere. Die ' Unruhen, wurden erst
ain nächsten Morgen um 3 .Uhr im.
terdriickt. Man glaubt, daß die Re-
volle von einigen hundert Magyaren,
die eine irredentifche . Propaganda
machten, in Szene gesetzt wurde.
Diese Agitatoren sollen mit der
Soviet-Liga von Budapest zusam
menhangen, die für den ungeschmä
lcrten Besitzstand Ungarns arbeitet.
Gompers macht feinen
Stand nochmals klar
Cleveland. O., 26... April. Sa
muels Gompers hat an die organi
sierte Arbeit die Aufforderung ge.
richtet, gegen , alle Kandidaten zu
stimmen, die den besten. Interessen
der Arbeit" feiMich gegenüber
stehen, ohne- Rücksicht auf Partcizu.
gehörigkeit zu nehmen. Er verur
teilte die Leverakte, die Kampagne
für Ermäßigung der Lebensan
sprüche den Eisenbahnerstreik und
die verschiedenen unabhängigen 9lr-j
beiterparteien und wiederholte feine,
Versicherung über den imparteiischen
Stand der Arbeiterfederation in
einer längeren Rede. , Während er
den Weichenstellerstreik ' scharf an
grisf, erklärte kr seine Zustimmung
an Nemo
kli
llllt WrmonM ans
j i
Deutschland soll 30 Jahre hindurch jedes Jahr
mindestens drei Milliarden Goldmark
. zahlen; es bleibt bei 100M0 Mann.
Der. Staaten Mandat über Armenien angeboten
San Remo, 26. April. (United I verwiesen, , den Alliierten wurde
Preß.) Die San Remo-Konferenz, deutlich zu verstehe gegeben, daß
der Premiers, die kor einer Woche
in so mißlicher, Weise eröffnet wurde
und von welcher viele Beobachter
behaupteten, daß sie unverrichteter
Sache auseinander gehen würde,!
dürfte ' morgen in harmonischer I
Weise abschließen. Weimgleich auch
nicht alle auf der Tagesordnung
stehenden Geschäfte erledigt worden
sind, so hat man sich doch auf die
Hauptpunkte geeinigt, so daß die
nächsten Monat .in Paris stattfin
dcnde Konferenz die noch vorliegen
den Arbeiten schnell und leicht er
ledigen können. '
' Der Oberste Rat hat gestern be
schlössen, das Mandat über Anne
nicn den Ver. Staaten anzubieten.
Sollten sie aber das Anerbieten ab
lehnen, dann wird der Rat den Prä
sidenten Wilson ersuchen, die Gren
zen der neuen Republik festzustellen
und zu bestimmen, ob der .Mstrikt
Erzeruin, an Armenien fallen oder
türkisch bleiben soll. '
Das Mandat über Palastina fällt
an England: Frankreich wird die
Grenze zwischen Syrien und Pa
lästina bestimmen: hierbei handelt
es sich namentlich darum, . ob der
obere Jordan innerhalb der syri
schen Grenze liegen soll.
Deutschland's Gesuch abgewiesen.
Paris, 26. April. Eine von den
Vertretern Frankreich's, Großbritan
nien's. Italien's und Belgien's ge
meinsam erlassene Erklärung ver
wirft das Gesuch Deutschland's, an
statt 100,000 Mann 00,000 'feitet
Waffen halten zu dürfen. Auch
wird gesagt, es 'fei nötig, die von
Deutschland zu zahlende Entschädi
gungssumme später fcstzusetzen'und
daß die Bestimmungen des Friedens.
Vertrags ausgeführt werden müßten,
widrigenfalls die Alliierten zu
Zwangsmaßregeln greifen würden.
Porti nax, Leitartikelfchreiber des
Echo de Paris", fagt, die finan
ziellm Sachverständigen der Mi
ierten planen, daß Deutschland wäh
rend der nächsten 30 Jahre alljähr,
lieh wenigstens drei Milliarden Gold
mark zu entrichten haben: sobald
sich die wirtschaftliche Lage Deutsch
land's bessert, soll die Jahressumme
erhöht werden.
Ver. Staaten überrascht.
Washington. D. d, 26. April.
Die Meldung, daß der Oberste Rat
beschlossen hat. den Ver. Staaten
das Mandat über Armenien anzu
tragen und Präsident Wilson zu er
suchen, die Grenze dieser neuen Re
publil zu bestimmen, hat in hiesigen
Regienriigskreiscn Ueberraschung
hervorgerufen. . Es wird ' darauf
zu gefetzlichcn Streiks, die er für
in einzelnen Fällen unumgänglich
notwendig hielt. Die Cummins
Esch Bahngesetze wurden wegen ih
rer AntiStreik und Dividenden
garaiitte.klansel angegriffen.
Banditen-causbahn
nimmt blutiges Ende
Chicago, 26. April. Die Ban
ditenlaufbahn des notorischen Harry
James ist zu einem seiner würdigen
Abschluß gekommen. James war ver.
haftet worden und sollte in einer
Disiriktspollzeistation vuf Äaffen
durchsucht Nrden. James eröffnete
ein Revolvergefecht mit den anwe
senden sechs Polizisten, schlug das
Glas in der Tür ein und entkam
auf die Straße, von Polizisten ver
folgt. Im Fliehen verwundete er
zwei Polizisten, wurde aber, nach-
dem seine Munition erschöpft war,
von zwanzig - Schüssen getroffen
und starb bald nachher. Die Unter
suchnng ergab, daß er Beute im
Wert von über $100,000 versteckt
hatte. Ein privates Lagerhaus mit
einer geheimen Kellerkammer war
mit gestohlenen Sachen gefüllt. Ja
meS hatte ein vollständiges Vcrzcich. '
nis aller reichen Chicagoer, seiner I
geplanten Opfer. Die Polizei fand!
einen Borro: von KleidungssNicken
niit der Aufschrift Senator Lori
nicr
Konfcmiz
i
die Ver. Staaten das Mandat über.
Armenien nicht annehmen wurden.
Der Kongreß ist ebenfalls entschieden
dagegen, nainxntlich seitdem Ge
neral
Harbord sich dahin geäußert
daß eine beträchtliche Armee
sei, um dem Mandat Nach
hatte.
nottg
druck zu, verleihen. Nichtsdesto
weniger aber gibt man sich Spekula
tioncn hin, ob der Präsident nicht
auf Grund dieser Offerte gesonnen
feitt wird, seinen ' Standpunkt, sich
mit internationaler Politik nicht
weiter zu befassen, bis der Vertrag
rattfiziert ist, zu ändern. . Es wird
zugegeben, daß der , Vorschlag der
Alliierten ihm hierzu eine gute Ge
legenheit gibt, sollte er geneigt fein,
seine Meinung zu ändern.
Regierungs.Peamte sind der An
sicht, daß die Ver. Staaten die
Offerte in höflicher Weise ablehnen
werden,
Rommunisten-Verhor
vor Sekretär wilson
Washington, 26. April. Arbeits
sekretär Wilson hat nach einer Rede .
schlacht. die den ganzen SamStag '
andauerte, die Frage in weitere Er
wägung gezogen, ob die Zugehörig,
keit zur . Arbeiterpartei an und für
sich einen verfassungsmäßigen
Grund für die Ausweisung von
Ausländern bilde. Während der
Vernehmung erregte der Anwalt
Swinburne Haie . großes Aufsehen
.durch die Wiederholung einer .cmgcb.
lichen Aeußerung des Bundesrich.
terS Anderson von Boston, daß die
Regierung einen Teil der Kommuni
stenpartci in diesem Lande führe."
Der- Justiz-Departements-Agent I.
E. Hoover erklärte die Behauptung
des Bostoner Richters für eine
unentschuldbare Entstellung ' der
Tatsachen." Gegen Hoovcrs Behaup
tung. daß ihm kein Justizamts
Agent bekannt sei. der jemals als
provozierender Agent aufgetreten
sei. produzierte Hole einen Brief
mit der Unterschrift F. E. Burks
von der Untersuchungsabteilung des
Justizdcpartnnents, der am 27. De
zember 1919 por dem Beginn der
Treibjagd auf die Radikalen an
einen Agenten in Boston gesandt
war. . In diesem Briefe wurde der
2. Januar als der Tag für den Be
ginn des Kesseltreibens festgesetzt,
und der Agent angewiesen,' mit fei
nen versteckten Angebern znarran
gieren, daß die Kommunistenpartei
und die konmiunistische Arbeiter ,
Partei an dem genannten Tage Ver
sammlungen hielten Dadurch
würden, natürlicher Weise, die Ver
haftzingen' erleichtert werden."
Mit umfangreicher kommunistU
scher Literatur bewaffnet, bemühte
sich Hoover durch Verlesen langer
Ausluge die Verwandtschaft zwi
schen der kommunistischen Arbeiter
Partei und der dritten Fnternattona.
len nachzuweisen. Unter der Behaup
ttkng, daß John Reed, der wegen
Verbrüderung ; mit den Bolschewik!
in Mo, Finnland, festgehalten wer
de, der Begründer der kommunisti
schen Arbetterpartei sei, erklärt
Hoover die Partei für eine Bande
ausländischer Halsabschneider, die in
dieses Land gekommen seien, um die
Regierung gewaltsam zu stürzen."
Ueber 50 Prozent der Einflüsse hin
ter den letzten Streiks, erklärte
Herr Hoover. seien nachweislich den
kommunistischen Oganisationen zu
zuscheiben.
Hale bemühte sich, den Unterschied
ziviWn der Kominumstenpartei
und der kommunistischm Arbeiter
Partei nachzuweisen. Für die Auf
nähme in die erstere müsse sich der
Applikant verpflichten, sich durch die
Prinzipien der Partei leiten i
lassen: dagegen müsse jeder um
Aufnahme in die letztere nachsu
chende Bewerber sich verpflichten,
als aktives Werkzeug" handeln zu
wollen. TaS Programm der Kom
munisten Partei, versicherte Hale. sei
nichts, als der Marz'sche Sozialis
mus - und der Satz über Hand
lrnia der Massen" müsse im voll
tischen Sinne aufgefaßt werden.
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