Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 23, 1920, Image 1

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36. Jahrgang.
Omaha, Nebr., Freitag, den 23. April 1920
8 Seiten-No. 35
Angebliche Äulterei
unter ReiWehr
wollen sich eine Verringerung des Soldes nicht
gefallen lassen; Bevölkerung öes Ruhrgebiets
nagt am tzungertuch, schnelle Hilfe nötig
England opponiert deutscher Uabel-Oegung
erlitt, 23. April. Aus dem s Mission im Hotel Adlon'in Verbiß
Nuhrdistrikt hier eingetroZfene j dung standen, hatten offenbar die
Reichswehrtmppen berichten, daß
unter den dortigen NegierungLman:
fchaftcn Meutereien vorgekommen
sind, weil deren Sold herabgesetzt
worden ist., Alle . Nachrichten . aus
dein Nuhrgebict werden streng zen
sicrt.
London. 23. April. Nachrichten
zufolge nagt die Vcdölkerung des
Nuhrgebietes am Hungertuche. Die
alliierte Kommission hat den Ober
steil Rat ersucht, sofort Abhilfe zu
schaffen. Dem Vernehmen nach er
holt dort jede Person nur zwei
Pfund Brot die Woche und andere
!cbenZmittcl im Verhältnis.
Kabel Cmden-New ?)rk.
Berlin. 23. April. Die deutsche
Regierung beabsichtigt, eine Kabel
Verbindung zwischen Emdcn im d
New Fork herzustellen. England
hat Protest erhoben. 1 j
Erhalten mehr Loh. I
Berlin, 23. April. Finanz,
minister Dr. Wirth und Eisenbahn t
minister Dr. Johannesbeil haben.
des Budgetkomtee des Reichstages
in Kenntnis gefetzt, daß die Lohn
forderungen der Post, und Bahn
angestellten bewilligt werden wür
. den. - ,
Polen werden übermütig.
Berlin, L. April. Tcr Minister
des Auswärtigen, Dr. Adolf Koe
sier. gab iin ZIcichstag bekannt, daß
Teutschland gezwungen ist. iiber
Polens' Vorgehen - in dem sogenann
tcn Korridor bei dem Obersten Rat
vorstellig zu werden. Die Polen der.
suchen, dort die Bahnverbindung
mit Ostpreußen zu lahmen auch
weigern sie sich, den Bestimmungen
hinsichtlich der Lieferung von Kar
toffeln, Gänsen und Spiritus nach
zukommen. v
Streik in Schlesien abgesagt.
Berlin, 23. April. Mafsenver
sammlungen, die in zehn Städten
OberschlcsienS abgehalten wurden,
haben die Anwendung des General
streiks als Waffe abgelehklt, weil
die Gefahr vorliegt,' das; die Polen
in solchen Fällen zu ZwangZmaß
regeln greifen würden. In den Ver
sammlungen wurden Resolutionen
angenommen welche gegen das von
der Entente erlassene Verbot der
Einrichtung von Arbeiterräten Pro
test einlegen. Nachrichten aus Berlin
über London meldeten, dah die
französischen Behörden gedroht ha
ben, sie wurden die Grenzen für
den Durchmarsch polnischer Trup
pen offnen, falls die Eisenbahnleute !
Schlesiens an den Streik gehen fall
ten
Junkergeist ist ihm zu stark.
Genf. 23. April. Prof. Förster,
der erste Gesandte der bayerischen
Republik in der Schweiz, ist von
seinem Posten zurückgetreten. Als
Grund hat er angegeben, daß der
auf deutschen Universitäten Herr
schenke Junker.Geist sich der Versöh
nung der Volker entgegenstemme.
Forster, der gegenwärtig , in Mün
chen weilt, will nach Bern zurück
kehren, wo er wahrend des Krieges
seinen Wohnsitz hatte und eine
Reihe von Artikeln- gegen die All
deutschen veröffentlicht. , , ,
Geld aus Porzellan.
Dresden, 23. April. Wenn die
Experimente, welche gcgewvärtig in
der berühmten Meißner Porzellan'
Fabrik vorgenommen werden, er '
folgrcich allsfallen sollten, werden
M TpiiIMioii linIS 5 itnh 3 Murf.
Stücke aus' Porzellan erhalten. Die
rverimente wurden auf den Wunick,
des FinanzministerS vorgenommen, ,
' . ..,
und wie es scheint, ist der Erfolg
nicht mehr fern. Die Masse ist fest
und leicht, und dazu hätte Geld die i
scr Art auch den Vorteil, daß es ,
nicht leicht gefälscht werden könnte.
Reform des Gerichtswesens.
Berlin. 23.' April. Aus zuver
lässiger Ouelle verlautet, daß eine
Reform des Gerichtswesens ange
strebt wird. Das' milde Urteil in
Sachen des Prinzen Joachim
Albrecht von Preußen und in ande
ren Fällen, welche mit dem Angriff
auf Mitglieder m franzoilZazenztmruVien ,
.VI.
Regierung bestimmt, einen Reim
gungsprozeß auf ben Richtcrstand
auszudehnen. Der Richter, welcher
bei dem Prozeß gegen den Prinzen
'.Joachim Albrecht van Preußen den
Vorsttz führte, präsidierte auch : bet
den Verhandlungen in der Injurien
klage des früheren Finanzministers. Sprach-und Schulgesetz in der letz
Crzbcrgers gegen Karl Helsferich.sten fanatischen Legislatur einzurci
Dieser Richter soll im Verdacht ste.'chcn und mit Hilfe seiner ' engherzi
hen, starken reaktionären Tenoen
zen zu huldigen.
Holz wird onsgrlirfert.
Berlin, 23. April. Die tschecho
slovakische Ncgiemng ist bereit, den
verhafteten Kommunisten . Führer
Holz, oer mehrere Morotaten aus
dem Gewissen hat, an Deutschland
auszuliefern. Geld und Schmuck,
gegeiistände, die an Hölz' Person
vorgefunden wurdenhaben die Be
Horden überzeugt,' daß Hölz ein (ic
meiner Verbrecher ist, der keinen An
spruch darauf machen kann, als Po
Mischer Flüchtling behandelt zu wer
den. l
Franzosen ziehen sich zurück.
Berlin. 23. April. Die Vossische
Zeitung weift darauf hin, daß mit
Abzug der die zulässige Zahl über
steigenden Rcichswehr.Truppen aus
Ruhr-Gebiet sich die Anzeichen der
Zurücknahme französischer Truppen
aus dem FrankfurtGebiet mehren.
Die Franzosen ränmcn, fagt die Zei
tung, allmählich die neuen Brücken
köpfe längs dem Main, die bei ihrem
kürzlichen.... Vomiarfch, eingerichtet
wurden. Sie haben bereits die Be
setzungszone östlich von Frankfurt
verlassen, -und keine ausländischen
Truppm befinden sich jetzt in Offen
bach und Mülheim.
Iowa's Republikaner
sind für cswden
Tiefer erhält 22 aus 26 Telegaten;
Verstaatlichung der Bahnen
verworfen.
Des Meines, Ja.. 23. April.
Die republikanische Staatskonvep
tion instruierte die Mehrzahl ihrer
Telegaten für Gouvenicur Frank
Lowdcn von Illinois für die Prä
sidcntschaft. In den Distriktskonvcn
tionen, die der Staatskonventiön
vorausgingen, hatten sich 11 Di
strikte für Lowden entschieden. Da
her dersügte die Staatskonvention,
daß 22 von den 26 Telegaten FowaS
für Lowden stimmen sollten. Die in
der Konvention angenommenen No
-gjen erklärten sich: gegen jede
önn bon Sonalismus und Kom
munismus, gegen die Verstaatli
chung der Eisenbahnen und für die
Gesetzgebung zu Gunsten gedienter
Soldaten. In einer Sitzung des
Staats'Zentralkomitees wurde be
schlössen, die richterliche Konvention
in Cedar Napids und die ordnungs
mäßige Staatskonventiön in Des
Moincs abzuhalten.
England wechselt
irische Politik
. London, 23. April. Atis der
schiedencn Anzeichen geht hervor
daß England sich zu einer Versöh
nungspolitik gegen Irland entschlos.
fen hat. Als erstes dieser Anzeichen
sieht man dic Tatsache an. daß der
Hülfsuntcrsckretär für Irland. Sir
John Taylor, den die Sinn Feiner
für die llnti'rkrüiiunaSiinlitik der
Regierung verantivortlich halten.!
auf einen cinmonatlicken Urlaub aei
,'.'.. '
schickt ist.
Ein weiteres Anzeichen findet man
in der Bekanntmachung der London
Daily Sketch, daß Lord French bald
nach dein Amtsantritt des neuen
ObersekretärS. Sir Lamar Green
wood. zurücktreten wird, um einein
nur nominellen Vizekönig Platz zu
machen. Die Zeitung erklärt ferner,
daß unter den Bemntcn von. Dublin
Caftle eine gründliche Auskchr be
vorsteht, und daß Versuche eingclei
tet werden sollen, mit den Sinn Fei
nern informlll Unterhandlungen an.
Senator Siman
geschlagen
Eines der erfreulichen Ereignisse der
Primärwahl am letzte
Dienstag. ;
Senator Siman, der Vater des be
ruchtigten Siman Sprach, und
Schulgesetzes, ist in der Princkrwahl
geschlagen worden. Diese Tatsache
dürfte für manche Enttäuschung die
fer Wahl entschädigen. Siman
stammt aus Winfide, Wayne County
uiid hat den siebenten Senatsdistrikt,
der aus den Countics Wayne, Pier
und Cuming besteht, in der letzten
Staatsgesehgebung vertrten. . Er
kommt aus einem Distrikt, der von
der Mehrzahl nach aus frcmdgcbow
ncn Bürgern und deren direkten
direkten Nachkommen' bewohnt wird.
Kein Distrikt des Staates erfreut
sich besserer Ordnung und größeren
Wohlstandes. Trotzdnn lieft sich die.
)er , Menich yeroet, öleics mfamc
gen Kollegen ourchzuorucken. IrS
schien unbegreiflich, daß Siman aus
einem Distrikte wie der siebente Sc
natsdistrikt koinmcn würde, noch
unbegreiflicher aber schien es, daß
sich och bis einige Woche kein Re
publikancr in seinem Tutrikt gcmcl
det hatte, der dein Siman dje Wie
dernomination streitig machen woll
te. Schlieszlich aber ermannte sich
doch Herr Otto Ulrich aus Winside
und trat gegen Siman auf dem re
publikanischen Ticket auf. Ulrich be
kam die, Empfehlung der Nonparti
san League und hat nun siman gc
schlagen. i
Ulrich's denwkratischcr Gegner ist
Charles Graff aus Bancroft. Wie
der Herr gesonnen ist, wissen wir
heute noch nicht; ioir werden es aber
aussinden, um die Bürger rechtzeitig
genug vor der Hauptwahl über ihn
aufzuklaren. Heute können wir
mit Genugtuung berichten, daß Si
man, das traurige Werkzeug der
Sttchtsivisser und Frenidcnhasser, fei
ne Strafe erhalten hat. : s :
. Die solgeiidev öUmdidytgn Kr. Jen
Staatssenat wiirden nominiertk "
' Republikaner:
Distrikt
-1. John Wiltfe. Falls City. ' ,
2. A. F. Sturm. Nchawka.
3. Henry Picket, Wahoo.:
I. C. I. Warner, Lincoln.
C. B. Anderson, Lincoln. '
Albert H. Miller, Kennard. . ' ,
John G. Gannon. Rosalie. ;
Otto Ulrich, Winsiöe.
C. H. Randall, Randolph.
W. H. Jlian, Albion.
I. C. MeGowan, Madison.
6.
7.
8.
9.
10.
11. H. C. Beebe, Osccola.
12. R. S. Norval, Seward.
14. I. S. Halderman,' Pawnce City.
13. R. C. Harris, Fairbury.
17. Pcrry Reed. Hendcrson.
18. G.C.Humphries, Grand Island
19. ErickJohnson, Hastings.
21. Fred Brown, Holdredge.
22. Aaron Wall. Loup City.
23. W. H. Cronin. O'Neill.
25. W. V. Hoagland, North Platte.
2. Ktzorge B. Hastings, Grant.
27. B. K. Bushee, Kimball. '
Demokrate:
Distrikt
3. Jacob Saß, Chalco. '
4. Ed. Gustin, Lincoln.
5. Paul Goß, Lincoln.
William I. G. Dau, Hoopcr.
6. John W. Leiser, Ponca.
7. Charles Graff, . Bancroft.
9. I. S. Armstrong, Albion. ,
11. R. C. Regent, Columbus.
12. Fred Graff, Seward.
17. Herman Tiers, Gresham.
18. M. H. O'Malley. Alda. - -
19. Will Brooklcy. Edgar. .
22. Cas. A Chappell, Minden.
23. Ed Gibbon.
21. Frank Calnpbell. O'Neill. .
27. T. C. Osborn, Bayard. , ' '
Einbrecher machen
ungeheure Beute
Nctv Fork. 23. April. Der
Polizei ist die Anzeige gemacht
I. v fr.:
worden, daß Einbrecher in der Woh
nung der Frau Hamilton Fifk am
letzten Sonntag Juwelen im Werte
von 73.000 erbeuteten. Die der
Polizei übergebene Liste zahlt über
40 wertvolle Stücke auf.
' Pnsshfoot Johnson wieder da.
New Aork, 23. April, -r W. S.
Pusspfoot Johnson ist mit dem
New Jork" hier angelangt, nachdem
er bei dem Versuch, England trocken
zu legen, ein Auge eingebüßt hat.
Er wurde von einer Schar Freunde
der AntiSa!oon Liga empfangen, ;
Deutsche Städte
danken für die ihnen
gesandte Milch
:'.... ' i '
Unter , den Daten Berlin, März
16,, 23. und 24., sind uns soeben
voin deutschen ' Zcntralausschuß für
die Aiiierika.Hilfe folgende Bcsckzei
nigungen für voil Omaha per
Dampfer MarRojs gesandte Milch
zugegangen: ' i
128 Kilten, 61S1 Dosen, Magi.
strat Dortmund, für Milchkuren
unterernährter Volksschulkindcr in
einer Waldschule und einem Kinder. -heim.
Die Auswahl der in Frage t
kommenden Kinder geschieht durch ;
die Stadtschulärzte. ' )
; 74 Kisten, Magistrat. Erfurt.'
Schulkinder, die durch den beamteten
Kreisarzt aiisgcsucht sind, oder durch
die Schulärzte übcnvicscn werden,
machen eine wöchentliche Erholungs.
kur durch. Die Milch wird teils mit
Kakao, teils mit Hafcrflaken vcrab ,
reicht.
72 Kisten, 3486 Dosen. Jugend!
nmt, Lill'cck. Die Milch wurde mit
zwei Teilen Wasser verdünnt, fodaß'
es 10,368 Portionen gab. Dit Milch
wird zur, Zeit an 254 Kinder vor
mittags veltcilt. Die Kinder waren '
von den Schulärzten und Kleinkm
der Aerzten besonders auf ihre Gc
fundheitsbedürftigkeit untersucht.
Nach den jüngsten Berichten vin
drüben beträgt die Zahl der fran
sen und untrernährten Kinder in
13 Großstädten allein über 1 Mil.
lion, oder ein Drittel der gesamten
Bevölkerung. Die Milchbcliefcnlng
Deutschlands in Fricdciiszeiten , er
reichte im Durchschnitt Yz Liter pro
Kopf und Tag. oder rund 28 Mil
lionen täglich. Nach den Berechnun
gen des Reichsgcfuudheitsamts sind
für die Erhaltung des Lebens der
jüngeren Kinder und der Kranken
6 Millionen Lite täglich notwendig.
An diesem Notbcdarf fehlen jedoch
jetzt schon ; 2 ' 'Millionen Liter und
wird nach Ablieferung; der im Frie
densvertrag? verlangten 140,900
Milchkühe eins...weitere Million fch
lcn, fodaß der Notbcdarf der Kinder
und Kranken nur zur Hälfte gedeckt,
liind dadurch die. Zukunft . der kam
r""". 4". rrt ' i - c !.'', i
menoen Gencransn uns oie surunsl
des Volkes von der Hilfe der Bluts
brüder in Amerika abhängig ist.
Weitere Beiträge werden drin
gend ersticht vom "
American Relief Fund for
Central Europe.'
Gustav Haueisen. - Sekr.,
1423 Leavenworth St., Omaha,
Ncbraska. 1
Caillaux des Umgangs
mit dem Feind schuldig
Paris. 23. April. Joseph Cail
laur, der frühere französische Pre
mier und Finanzminister, ist nach
dreimonatlichen Verhandlungen vom
französischen Senat schuldig bcfun
den worden, Verkehr. Umgang und
Verbindung mit dein Feinde unter
halten zu haben. Tcr Senat ver
warf die Anklage des Verrats und
des Einverständnisses mit dem
Feinde, beschuldigte Caillaux aber
der waghalsigen Unvorsichtigkeit
und eines Ehrgeizes, der sehr nahe
an Verrat gestreift hätte. Während
der Sitzung des Senats, die über
vier Swnden dmierte, drängte sich
eine große Volksmenge um das
Palais Luxembourg, so daß die
Polizeireserven herausgerufen wer
den mußten. Die Sitzung fand un
ter dem strengsten Ausschluß der
Oeffeiülichkeit statt und war fo stür.
Mischer Natur, daß man Handgreif
lichkeiten zwischen den Senatoren
befürchtete.. Das Urteil ist noch nicht
verkündet worden: es wird wahr
scheinlich ans Verbannung von 1 bis
5 Jahren oder . auf Festungshaft
lauten.
Urheber des Whiskey
Uriegs schuldig
( . :
Marauette. Mich..' 23. April.
Die drei Gebrüder Scalucci, die an
läßlich der sogenannten Whiskey
rebcllion in Jron County angeklagt
wurden, ungesetzlicher Weise im Be
sitz von Spiritussen gewesen zu
sein, wurden schuldig befunden.
Bei der Verurteilung ' zu einer
Strafe von ZI 00 für jeden, warf
Richter Sessions die Schuld für
ihre Verurteilung auf den Staats
anwalt McDonough. Die Beweis
aufnähme ergab, daß McDonough
der gesetzliche Berater der Gebrüder
Scalucci tvet, und daß alles, was sie
unternahmen, seit die Staatsagen
ten ihren Wein beschlagnahmten,
cmf seinen Rat geschah. Der Richter
bedauerte, daß das County durch
den WhiSkeykriea in einen schlechten
Betrachten sich als
. Stiefkinder der Liga
Sechs : kleine Natione ersuchen
. Miaistcrrat um Recht und
Gerechtigkeit.
San Rcmo, 23. April. -
rend deS gestrigen TageS haben sich
die Vertreter von sechs kleinen Na
tionen. eingefunden, um vom Mini
sterrat günstigere Entscheidungen zu
erwirken. Die ägyptische Nationa
listcndelegation hat erklärt, daß sie
eine Forderung auf völlige Unab
hängigkeit vorlegen werde. Die De
legation von Galizien werden um
Aufhebung der Entscheidung ersu
chen, welche Polen ein 2Z.jährigcs
Protektorat über einen Teil Galizi
ens übertragen hat. Montenegro
wird um die Wiederherstellung sei
ner -Unabhängigkeit nachsuchen. Die
Albanesen werden gegen die borge,
schlagen, Teilung protestieren. Kei
ncn dieser Delegationen ist bis jetzt
eine Audienz von den Premiers be
willigt worden , ;
Tcr Ministers.it setzte gestern nach
mittag die Beratungen über den
Frieden mit der Türkei fort, indem
die europäischen Grenzen derselben
festgesetzt wurden.
Später wurden die Verhandln
gen über , Armenien fortgesetzt.
Außerdem wurde die Aufteilung
des Kaukasus besprochen. Tie mili
täuschen Bestimmungen des türki
schen Friedensvertraa.es. besonders
die auf die Dardanellen bezüglichen.
wurden einer nochmalige Durch.
ficht unterworfen und angenommen.
Die deutsche Note, die um Beivil
ligitng ciiur Armee von 200,000
Mann statt der vom Verfailler Ver
trag erlaubten Armee von 100,000
Mann ersucht, verweist darauf, daß
Deutschland, da es kein Glied der
Bölkerliga ist, keinen Schutz gegen
äußere Feinde hat und eine Armee
für feine inneren Angelegenheiten
haben müsse. Mit einer Armee von
100.000 Mann könne das Land
nicht bestehen, falls die Bolschewiki
eine nene Revolution anfangen wür
den. ,
Mandat für Armenien
wird Nanada zugedacht
Dadurch werde Kanadas Ansprüche
auf Sitz nnd Stimme im Völ
kerbunde verstärkt.
San Remo, 23. April. Weil
Amerika ' den Friedensvertraa nicht
ratifiziert hat und dem Mandat
für Armenien abgeneigt ist, und weit
die Völkerliga wegen mangelnder
Hülfsmittel die , Uebernahme des
selben ablehnt, hat der Minister
rat entschieden, das Mandat einem
neutralen Lande anzubieten mit der
Versicherung, daß die Völkerliga die
Kosten tragt. Demgemäß hat der
Ministerrat gestern nachmittag ne
Mollen. Norweaen um die Ueber
nähme des Mandats für Armenien
zu ersuchen. . .
Earl Curzon, . der britische Pre
mier, erklärte. ' daß er befugt sei,
die Bereitwilliakeit Kanadas anzu
zeigen, falls Norwegen sich dessen
weigern sollte. Ein derartiges Aner.
bieten an Kanada würde von grof
ser Wichtigkeit für die Ver. Staaten
sein. Dadurch wurden die Anspru
che der britischen Kolonien auf ei
genen Sitz und Stimme in der Völ
kerliga bedeutend verstärkt und ihre
Stellung alS selbstregierende Ratio
nen anerkannt werden. '
Die Uebernahme dieses Mandats
durch Kanada ist ohne Zweifel ferner
ein Seitmhieb gegen die Ver.
Staaten. England wird ohne Zwei
fel dafür sorgen, daß die Kolonie
dadurch keine schwere Lasten auf
gebürdet erhaltet.
Das Eintreffen deS amerikani
fchen Gesandten in Rom, R. U.
Johnson, ist von den Premiers
freudig begrüßt worden. Obgleich
Johnson nur beauftragt ist, den Be
rahingen als Zuschauer beizuwoh
nen. sckeinen die Alliierten seine
Teilnahme an den Beratungen zu
erwarten. Uebrigens wird berichtet,
daß der Amerikaner San Remo be
reits wieder, verlassen hat.
Luftschiffer ertrinkt im Colorado.
Fuma. Ariz.. 23. April. Der
Klieaerleutnant Bell ertrank Don
nerstag morgen im Colorado River,
als sein Flugzeug bei dem Versuch,
unter der Hochbrücke durcyzusnegen,
gegen einen ' elektrischen Drhat stieß
und abstürzte.
Ruf gekommen sei. Er erklärte, es
i rm Bern aus einem Mul
wmfshügcl gemacht worden, und
von bnden Seiten seien Jungeiis
streiche besangen wordes.
ZnReglMlngskr,
ift mnbttstiMt
Wahlresultat in Aebraska und Georgia, besow
ders aber die Grwahlung Bryan's zum
Delegaten-at-carge, erregte Unbehagen
Sen. Hitchcock bedauert die Niederlage Alullens
Washington, 23. April. Die er
sten Nachrichten aus Nebraska und
Georgia waren dazu . angetan,
Freude unter den Mitgliedern der
Administration hervorzurufen, ließen
sie doch erkennen, daß die Demokra
ten der beiden genannten Staaten
den Standpunkt des Präsidenten
und die Kmstitution der Völkerliga
unverkürzt guthießen. Der hinkende
Bote aber kam nach, als mehr voll
ständige Berichte eintrafen. Ob
gleich Bundesgeneralanwalt Pal
mer die Mehrheit der Delegaten
zur Staatskonvention erlangt hat,
welche die Delegaten zur National
konvention zu erwählen hat, so hat
dennoch Tom Watson, der eine
Platform , aufgestellt hat, die sich ge
gen die Negierung und gegen die
Völkerliga ausspricht, eine ' 4000
große Majorität aller abgegebenen
Stimmen erhalten. Senator . Hoke
Gmttz, der die Platform aufgestellt
hatte, die fich für die Lodge Ein
wände ausfprach, hat 44,644 Stim
men erhalten, Palmer erhielt 47,
000 und Watson 61,303. Somit
hat sich das Volk Georgias mit fast
49,000 Stimmen gegen die Völker
ligakonstitution, wie 'in Paris ange
nommen, erklärt. Eine AntiRegie
rungsdelegation scheint sicher.
Enttäuscht ist die Regierung we
gen der wahrscheinlichen Erwählmig
Bryans in Ncbraska zum Delega
ten ablarge zur demokratischen Na
tionalkonvention. Man erblickt in
ihm einen Unruhestifter, der darauf
dringen wird. . eine Prohibitions
planke anzunehmeu.' mV xnm Be
schluß die Konstitution der ' Völker
liga ohne Einwände gutzuheißen,
opponieren wird.
Gestern ist Senator Hitchcock
wieder in Washington eingetroffen
und hat sofort einen . Kmtfus auf
Enver Pascha im
Aeroplan nach Mosßau
Berlin, 23. April. Enver Pa
scha, der Führer der türkischen Na
tionalisten, der kürzlich die Drohung
aussprach, daß er den Orient in
Flammen setzen werde, ist, wahr
scheinlich um diese Drohung wahr
zumachen, in Moskau eingetroffen,
wie hier berichtet worden ist. En
ver Pascha will in Moskau mit Le
nine nnd Trotzky für die Befreiung
der Türken vom britischen Joche"
arbeiten und wird wahrscheinlich
versuchen, den Haß der moham
medanischen Völker im Osten gegen
den fremden Unterdrücker zu Heller
Flamme anznfachen. Er legte den
größten Teil feiner Reise mch Mos
kau in einem Flugzeuge zurück. Er
mußte . in Danzig, wo britisches
Militär liegt, landen, weil dem
Flugzeuge das Gasolin ausgegaiigen
war, füllte dort den'Gasalinbehäl
ter seiner Maschine und flog weiter,
ohne daß die Engländer in Danzig
wußten, wer sich in ihrer Mitte be
funden hatte. ,
Enver flog von Ostpreußen aus
am 6. April über die polnische
Grenze, wo sein Flugzeug heftig be.
schössen wurde, und landete in Ruß
land hinter Vitcbsk, bon wo aus er
vermutlich, zur Weiterreise nach
Moskau einen Zug benutzte.
Dies wac Enver fünfter Versuch,
sein Versteck in Deutschland zu ver
lassen. Einmal gelangte er in einem
Flugzeuge bis nach Kowno, wo er
landen mußte, da sein Flugzeug
Schaden erlitten hatte. Da er nicht!
durch die polnischen Linien gelangen!
konnte, mußte er 'nach Deutschland'
zurückkehren. Es ist zu erwarten, daß
Enver von jetzt an eine hervor
ragende Rolle m dem Kampfe der
türkischen -Nationalisten spielen
wird im Verein mit Mustapha Ke
mal, der die türkische Erhebung in
Kleinasien leitet und mit Nouri
Pascha, Envers Bruder, der mit
70,000 Mann in Azerhadijan steht.
Hier ist es guten Beobachtern kein
Geheimnis geblieben, daß die türki
sehen Nationalisten mit den russischen
SovietS in enger Verbindung stehen,
dem Grundsatze huldigend, daß keine
Nation unter fremder Herrschaft
stehen sollte.
nächsten Dienstag einberufen, mit
die Frage über die Führerschaft der
demokratischen Minderheit zu erle
digen. Er hat sich dahin geäußert ,
daß - er sich nicht grämen würde
sollte Undenvood anstatt er . di
Führerschaft erhalten. .
Ueber die Möglichkeit, daß di
Demokraten in der Nationalkonven
tion eine nasse" Platform anneh
men würden, , sagten ex, daß er di
Hebung des Bannes auf leichte
Weine und Bier befürworte. Wäh
rend meiner Kampagne ; in Ne
braska", erklärte er, habe ich ge
funden, daß die Frage kein überwun
dener Standpunkt ist. wie manch
Leute annehmen ;
Senator Hitchcock wurde ob seines
Sieges in 5!ebraska von seinen de
mokratischen Kollegen ' warm be
glückwünscht, sich sagend, daß man'
mit Hitchcock als möglichen . Präsi
dentfchaftsKandidat rechnen müsse.
, Die Wahlberichte", sagte Hitch
cock, lassen erkennen, daß Müllen
als !tomiteemcmn geschlagen ist:
dieses bedauere ich sehr, ohne die
Verdienste Tbompsons um die Par
tei zu schmälern. Offensichtlich war
das von den Demokraten abgege
bene Votum ungewöhnlich gering.
Allem Anschein nach sind die unpar
teiischen Organisationen ins xe
püblikanifche ; Lager übergegangen.
Die Frauen in Nebraska scheinen
mit überwiegender Mehrheit re
Publikanisch gestimmt zu haben.
Parteiklepper wollen
Ueed mundtot machen
Werden-. ihn nicht einmal als
Distriktsdelegatea nach San
Francisco senden. ,
Jonlin. Mo.,1 23. April. Wegen .
seiner Tätigkeit als unversöhnlicher
Gegner der Völkerliga s uchcn die
Administrationsdemokraten,' 'die die
hier . tagende demokratische Staats
konvention kontrollieren, den Scna
tor Reed auf alle mögliche Weise zu
demütigen. Von ansang an war die
Opposition gegen Reed fo stark, daß
seine Freunde nicht wagten, seinen
Namens als Delegateat.Iarge vor
vorzuschlagen. Obgleich der 5.' Di
strikt ihn als Distriktsdelegaten no.
minierte, weigerten sich die Anhand
gcr der Regierung, seine Sendung
nach San Francisco anzuerkennen.
Präsident Wilson's Kampf für die
Nationenliga wurde von der Kon
vention .in. einer Mitternachtsabstim
mung gutgeheißen, der Standpunkt
Reeds verworfen. Kurz nach Mitter
nacht ernannte - die Konvention vier
Dclegatcn-at-large für die National
konvention. Diese Ernennung be
deutet einen Sieg für die Nassen,"
trockene Kandidaten wurden nieder
gestimmt. .
pöbelhaufen versucht,
Neger zu lynchen
Indianapolis, 23., April. Ein
Volkshaufen, der schließlich auf mehr
als 700 Manil schwoll, machte einen
vergeblichen Versuch, einen Neger
namens William Ray aus dem
Coimtygefängnis von Marion Coun
ty herauszuholen. Man hatte die
Absicht, den Schwarzen zu lynchen,
aber es war unmöglich die Polizi
stenkette um das Gefängnis zu
durchbrechen. Ray hat gestanden.
di? 14-jährige Maria Huff, ein
weißes Mädchen, ermördet zu haben.
Man befürchtet weitere Versuche, den
Neger in die Gewalt des Pöbels zu
bringen.. . -
Für Omaha und Umgebung!
Schön heute abend und Sonnabend.
Kein großer Wechsel in der Tem
peratur. Für Nebraska: Schön heute abend
with voraiMchtlichem Frost. Wär
mer in dein ä ußersten westlichen
Teil. Samstag teilweise bewölkt.
Für Iowa: Allgemein schön heute
abend und Samstag. Ewas wär
mer Samstag im östlichen nd mitt
leren Teil. ,.,
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