Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 09, 1920, Page 4, Image 4

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    (Seite 4-TäglIchs Omaha Tribüne-Freltag, den 3. April 1320
Tiiglichc Ciiinljn Tckillir
IRIÜÜNE rUBLISUING COYAL. J. PETER, Pre
hai m Howuri t. th,mn Trier 149. Omaha, Nb.
IVa Mojnr. Iowa. Ursnrh l)ßlsi 1 6lh A,
Pni brl IstnrMniil: Durch den Träger per WooV
CSrnfö; durch die Post. bei Vorausbezahlung, per
ahr lcchö Monate fWHl; drei Monate $1.50,
$rri des WoclienblattZ fei Vorausbezahlung
,32 00 das Jahr. - .
Enternd ns ond-flaM matter March 14( 1612. at
tf e p,5lM,O of Omaha, Nebraska, under th act of
Loi.jrresa. Klare 3, 1579.
Omaha, Nebr., fttcitafl, bf79. April 1920
Zur Revolution in Dänemark.
Tc? dänische Königsthron scheint dem rcpublika.
tuschen, Sturm, dcr in ton letzten paar Jahren so
nianche Eiche un europäischen Füritcnwaloe entblättert
hat noch einmil Stand gehalten zu haben. Nicht
teert die Monarchie starr genug war. den revolutiona
tcn Wogen, wie einst König Nnud den Mcereswcll.'N.
ein gebieterische Halt zuzurufen, sondern weil das
Volk, befriedigt durch die seinem König gelieferte Be.
tveibfübruiig, bat er nix ts segg'n" hat, auZ Be
pucmlichkeitZaründen ihm eine weitere Benutzung sei
rcS ThrönllmS erlaubt. Wcnn derselbe bedenklich ins
Wackeln gcii., so hat der König seinen eigenen chau
dististischcn Neigungen und denen seiner überpatrioti
schcn Junkirpar1k!i diese unliebsame Erfahrung zuzu
schreiben. Senn der ilörnj hat sich, trotz aller geschickt
redigierten Auslandsdepcschcn über die imperialistische
Sozialdemokratie Täncmarl'ö als ein echt fürstlicher
kbauvinist entpuppt.
Und wie vvr 460 Jahren die schleswigsche Frage
bm ersten Cldcnburger auf den dänischen Trhon hob.
hätte um ern Haar dieselbe Frage seinen jüngsten
Nachkommen von demselben heruntcrgcworfen.
In der schleZwigschen Frage nahm sofort nach dem
tgckanntZverdcn der Bfrsaitfer Friedensbedingungm
das dänische Kabinett die Stellung ein, daß dem flei-1
jicn Königreich rin Zuwachs .durch deutsche Gebiete
keinen Vorteil bringen konnte. Die von der Friedens,
konferenz den Dänen gri,bmütig zugedachte dritte
.Zone im! Met ' rein-deutschM Bevölkerung wurde
schließlich namentlich auf die Proteste des Ministers
Hansen hin fallen gelassen. Daß eine biS in die hoch,
sten Kreise reichende chauvimstisch.unperialistische Par
tei. die Nachkonunen der berüchtigten Eiderdänen, in
beiben SloslimmungSzonen eine mit allen Mitteln ar
beitnde Propaganda betrieben, konnte das dänische
Ministerium nicht hindern. Tie an sich selbst verstand
klche Entscheidung der tf tat Zone zu Gunstm Däne
inarks scheint der Partei gewaltig in die Krone ge
stiegen zu sein. Um so schlimmer muht die Ent
täusch-mg über da dänische Fiaska in -der zweiten
Zone wirken. Xci Verlust von Flenöburg, einer zu
neun Zehnteln deutschen Stadt, rief bei den Jmperial.
listen Kjöbenhavns, daS sich so gerne das Paris deS
Nordens nennen hört, sofort da Geschrei über Lan
dcövcrrat lvach.
Dies Geschrei ging nicht, wie die geschickt lern
zierten AuslandSdcpcschen die Welt glauben machen
wollten, von dem Volke oder gar bort den Sozialisten
aus; eö hatte zu seinen letzten Urheber den König
Christian, der sich auf einmal auf die Vergröszcrung
seines Landes ebenso erpicht zeigte, wie nur je ein
Horenzollern. Ihm und der Kamarilla lag äugen
scheinl.ch noch der alte auf seinen, Großvater gesungene
?'.'onverS der SchleSwig-Holsteiner , in den Ohren
0 Hanncmann, o Hanneman, wie klein sind deine
Länder.- Der König verlangte, die Ncgiening solle
namens des dänischen Volkes vom Obersten Rat die
Auflieferung der zweiten flane an Dänemark fordern.
obgleich sich deren Beivokiner 'nachdrücklichst gegen die
Segnungen der dänischen Herrschaft (seit Großvaters
eitennoch im besten Andenken) gemehrt hatten. In
Kopenhagen erschien eine unzweifelhaft auf Amalien
borg fabrizierte Bitte des verratenen Bruderstammcs"
mit angeblich 18.000 Unterschriften auS Flensburg
cTrin. die das dänische Volk zum Cchuk der Verrate.
ncn gegen preußische Siachcelüste aufrief. Soweit
hatte? der gute König die Sache fein gefingert. Aber
es ging nicht so wie man Wohl möcht: denn die Ge
-schichte will nicht recht." faqte Busch. -Das Ministerium
Zahle weigerte sich mitzumachen: ihm war die Ab.
stiinmung entscheidend. Eswar willens, den Deut
schen zu lassen, was sich für Teutschland entschieden
hatte. Ta verfügte der, König eigenmächtig, trotzdem
der NigSdag sich nicht in Sitzung befand, die Ent
lasst'ng deS bockbeinigen Ministeriums; ohne Zweifel
m dem Glauben befangen, das der Mittclschleswig
fordernde Appell an die Nationalcitclkeit die breite
Masse deö Volkes auf seine Seite ziehen würde.
Das war ein Rechenfehler König Christians und
der Chaubinistenpartei. Auf die Nachricht von der
Knall und Fall erfolgten Entlassung des Ministeriums
erhoben sich die Gewerkschaften und die Arbeiter, der
urteilten das chauvinistische vor
gehen des Königs, verweigerten die
Mitwirkung des Volkes an einem
imperialistischen Programm und
forderten, unter Androhung eines
Gkneralstreiks. die sofortige Einbe
rufung eines Reichstages .zur Her
stcllung derfassungSmöbiger Zu
stände.".
Der König, der inzivischen ein
Ministerium nach seinem Herzen,
daS wegen eines liberalen Mitglie
des als Koalitionskabinett bezeich,
net wurde, ernannt hatte, wehrt
sich so gut er konnte, mit allem
Starrsinn bei als eigensinnig be ,
kannten Oldenburger HauscS. Die
Sozialisten waren damit sehr zu
frieden. Sie wußten sich stark ge
nug. um eS auf die Kraftprobe ei
tXr.Ti?.. rc-wir ij'irti St. .tat. '
llll EltUY41414(Mlll VlllUklVUIlM QiVV
sten den Republikanern und Monar
chistcn ankomme zu lassen. Vier,
zigtausend nach der Republik Hrül
lcnde Menschen auf dem Schloßplatz
machten eö endlich dem König be
greiflich, daß seine Gegner das Heft
in der Sand hielten, und ohne
Schwierigkeiten seine Pensionierung
durchsetzen würden. Er lenkte ein. j
Den Sozialisten wurden ihre For '
derungcn bewilligt: ein ihnen zu
sagendes Kabinett ernannt, die ver
langten Wahlreformen zugestanden
und dafür darf siSnia, Christian auf
dem Thron seiner Vater sitzten blei
ben. Die Dänen hoffen, daß er auS !
den letzten Vorfällen genug gelernt.
haben wird, um sich nicht unnötig
in die Politik seines Landes cinzu
mischen. Dänemark ist durch den
Krieg reich geworden; eS kann sich
den LuxuS eines Königs leisten
solange er innerhalb der Grenzen
lseiner Machtbefugnisse bleibt.
fmmMMtmmf4''mimmmti
Ms WZldöahe. '
Koma bis Pelkr.
4Q littst t t I h i ß M 1 H
!l
(29. Fortsetzung.)
Ein Weg zum Ausbau
Unter dieser Ueberschrift brachte die weitbekannte .Kölnische Volkszeitung am 20.
Februar 1920 einen äußerst lesenswerten Artikel. Besser als irgend etwas Anderes klärt diese
Auslassung jeden in Amerika lebenden Deutschen oder Teutsch-Ammkaner über die Not in Europa
auf. Zu gleicher Zeit aber zeigt es uns den Weg diesem Elend in tatkräftiger Weise zu steuern. Sollen
biese Hilferufe Ungchör! verklingen? Gewiß nicht. In der Not hat der Teutsche immer noch ohne
viel Worte rasch und kräftig geholfen. Wir lassen den Artikel folgen: '
EIN WEG ZUM AUFBAU.
. Ein in-,Bf-1ier am Kap der Gute Hoffnung, wahrend des Krieges
ohne Verbindung mit seiner Familie, sandte kürzlich seinem Vetter in der alten
Heimat Deutschland, i die jeder echte Destache im Auslande sich doch immer zu
Zeiten mrüeksehnt, 50 Pfand Sterling. Er hatte sich klar gemacht, was In
jetziger Zeit solcher Betrag hier bedeutet, des er sonst dritten dem "Welt
Gelde" jn Verwaltung xegeken nahen würde.
Wenn wir nnser Währung bessern, unsere Wirtschaft aufbauen wollen,
. dürfen wir nicht auf da Welt-Geld hoffen, es ei denn, wir wlrei entschlossen ' ?
seine and seiner Helfershelfer Frohnknechte n bleiben and unsere Kinder und
Kindeskinder daza zu machen. Nnr gegen Sicherheiten, Bergwerke usw Boden
schätze wie nnser Kali a. a gibt uns das Welt -Geld "Kredit", nachdem es ans
so ansgehnngert and heruntergebracht haben wird, wie es ihm zweckmässig
, erscheint. .
Die erwähnten 50 Pfand Sterling, tor dem Kriege nicht viel mehr als 1,000
Mark, galten jetzt In deutschem Gelde satt 12,000 Mark. Der Empfinger konnte
mit einem Teil Verbesserungen seiner kleinen Landwirtschaft vornehmen und
einem Verwandten, der als vermögensloser höherer Beamter mit grosser Familie
in Hamburg schlimm daran ist, in der gegenwärtigen Zeit des Ueberganges
- unter die Arme greifen. ..Ihm blieb noch genug, einem Jungverheirateten aus
dem Kriege heimgekehrten Freunde, der siedeln will, dabei den Anfang ra erleich
tern. Drei Familien gab dieser eine Ausländsdeutsche mit einem für ihn sehr
Ueinen Opf neuen Lebensmut. V
Sollte ei' nicht sehr viel solche Deutsche geben? Wer In Holland oder in
Skandinavien, in Amerika der in Australien irgendwo auf Erden, wo das Geld
nicht so entwertet Worden ist, wie bei ans, in Oesterreich and in Rnssland, einen
Verwandten oder Freund hat, der schreibe ihnr oder schicke ihm diese Zeitung
als Drucksache, blau anstreichend, was ihn angeht. Fast Überall im Auslande
tzind nach Minderbemittelte durch den Weltkrieg wohlhabend ui.d teilweise reich
geworden. Mancher braucht nur eine Anregung, an etwas von seinem übrigen
Gelde besser anzulegen als bisher, jeder kleinste Betrag ausländischen Geldes
aber, den wir hereinbekommen, hilft uns, das vom Auslande an Waren
ra erhalten, was ans durchaus fehlt. Mit unserer Mark können wir zurzeit
Auslandswarea nicht kaufen. f
' Wer Jemanden Im Aaslande Weiss, ihm nber nicht selbst schreiben mochte "
ans Irgend einem Grunde, der wird Wt Menschen linden, die den geeigneten
Weg einschlagen. Pastor, Lehrer, Arbeitersekretär. Irgend ein im Leben erfah
ren Freund wird kamer dafür ra sprechen sein. Aber schiebt es nicht auf die
. lange Bank Nur Taten können helfen,
Adolf ThSl (Necbrandenburg I. Meckl.).
Kein Sentschsr In Amerika wird ö!e Schlußfolgerung übersehen.
Hier muß schnellstens Hilfe gebrach! werden. Wo der englische Sterling solche Wunder wirken
konnte, da ist der amerikanische Dollar erst recht am Platz. DaS englische Geld leidet auch unter dem
Valuta.Elend während , s ;
der amerikanische Dollar hente der Stauiard der Äelt ist. Der Dollar kaust hente
mehr deutsches Geld 'wie je zuvor. Unser amerikanisches Geld ist also der
größte Hilfefpender. -
Damm legt nicht die Hände in den Schoß, sondern laßt den Dollar helfen, die große Not unserer
Stammesbriider zu wildern. X , - . ' '
Wir garantieren die sichere und prompte Mieierung joden Betrages, ob die Sinnme klein oder
groß ist, da wir mit allen Gri'ßbanke Des'tschsand'S, wie bk Deutsche Bank, die Dresdener Bank,
die DiSonto Gesellschaft Mit ihren vielen Zweigbanken in fast allen Orten Deutschland'S in
direkter 'Verbindung stehen,
Ki'ldsendmigen nach Oesterreich. Ungarn. Czecho-Slovakia. Jlio Slavakia vermitteln wir durch
den Wiener Vankrcrein und all' seinen Filialen in jeder arnfeeteit Stadt dieser genannten Länder.
Man handele jetzt, soküge der Kurs noch so niedrig ist.
,N ' x". , '.. '
INTERNATIONAL EXCH ÄNGE
Grkbiirchskl' And Lchiffskarte.!-sch8ft i Verbind mit dieser Zeitung.
yauptgsMft: 13071509 ysward Strafe, Gmaha, Nebr.
-Filiale ' ' ";
Balt'mo Ave., KsnsaS Cini, Ms. 4? Bromnell ?uildinz, Lincoln, Nebr
203 öd 6. Tirssje, tt Joseph, Mo. 512 Tüd Mai Str., Conncil BlnfsS, Jgloa.
Geldsendungen nach lle Tril der Welt, deutsche Städte-Bonds nd Schiffskartea
nach gen Hafes Europas. -
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Anjerk pioudcrccke
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Veulsch.RubrSllder
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NÄWSlMWWiWSMMSAM!
Lehigh. Kas.. L. Upril. WA
versuchen, den Lesern einige Neuig
leiten von hier mitzuteilen. Ob
wohl der Staat Kansas im ganzen
Fahr mehr wie genug Wind hat,
besonders im Frühjahr, hat er. doch
in diesem Märzmonat mehr ' ge
blasen, wie in irgend einem m
dern, an den ich mich erinnern
kann: besonders in Bezug ir die
len Sandstürme, die wir in diesem
V'ärzmonat schon hattey. Auch taten
diese Sturm viel Schaden an den
Weizenfeldern. Jetzt ist der April
monat mit ernsten Tritten aufge
treten Und gebietet dem Sandsturm
aufhören durch einen tüchtigen Re
gen. der am 2. d. M. fiel. Wer
nicht genug damit!' !, der darauf,
folgenden Nacht fiel auch ein ziem
licher Schnee. AlS ich am Ostermor
gen aufstand imd zum Fenster
hinausschailte. war die Erde' mit
einem weiszcn Osterklelde bekleidet,
und biS Mittag stürmte eö. so daß
die Leute nicht zur Kirche gehen
konnten. Jetzt fängt der Schnee an,
langsam zu schmelzen, denn ei ist
dabei auch kalt. DaS scheint hier,
für diese Jahreszeit, was NcueS zu
sein. Die frühen 'Obstbaume fingen
schon an. Blüte zu treiben. Kartof
feln und dicleS Gartcngemüse sind
schon in der Erde. Doch wir wollen
hoffen, datz diese hm nicht viel
schadet. Für die Weizen Und Hafer
felder mag eS wohl ein Segen
fein. Wir wollen Gott sorgen las.
sen lind da? Beste von ihm erwar
ten. Totale Mißernten hatten wir
seit meines Hierseins noch keine.
Obwohl schon etliche Jahre alles
fcht teuer ist, so hat es hier doch
noch keinen ruiniert, sondern manche
haben Fortschritte gemacht. Tage
löhncr, die immer Z Mieihäuser
wohnten, hal'en sich eßt ihre eige
nen Wohnhäuser gekauft. Weil die
Windstürme viel Weizenfelder us
geblasen haben, wird dieses Früh
jähr viel Korn gepflanzt. Wir wün
schen den Farmern eine reiche Korn
ernte. Wenn fetzt warmes Wetter
auf den Negen und Schnee folgt,
wird nicht allein der Weizen und
Hafersamen sehr wachfen, sondern
die Viehweide wird dem Vieh bald
genug GraS geben. Auswärtige
Bruche Hatten wir zu den Fcierta
gen fast keine. Wohl hatte ich einen
Besuch von hier, der mich mit ge
färbten Eier beehrte. Danke schön.
In der Woche vor Ostern wachten
etliche Auswärtige hier Besuch.
Unter diesen waren Friedrich' und
Gottfried Sokolofski von Tampa;
Friedrich Dick und Frau von Cola
rado und Gottfried Heize don
Hooker, Oklahoma. Möckten noch
viele Leser ihre Erfabrungen, die fie
wnbrend der Feiertage machten,
mittiilen. '
Bin neugierig, ob Heinrich Kal
tenbcrgcr und David Feil, Lincoln,
Nebr.. noch die Wolt-Post lesen. :
Mit Gruß, Euer
Georg Hcinze.
DaS Beite, waS unS zugemessen,
ist daS Hossm und daS Vergcsien,
Zeigt wir der Freund. WaS ich
kann, lebrt müb der Feind. WaS ich
loll.
' Tuende Abbin,, niltlkidsg. M.
klchkc und die alle Litbk hallten in
dem rilb unterdrUcklen Stufe ftlttttt.
Er scbrttt aus sie zu. alt volle r or
ihr nlkdersinke. f
Erschreckt preckl, si unwlllkilrlich
(Ire Hände gegen ihn aui. Nein,
nein forderte sie toi in Angst, .nicht
so. An dem, woran ich jrt dachte,
tragen Sie keine Schuld, und die Ihre
ist verzlkhen verschmerztes Leid
heischt keine Sühne.'
Ceink in Groll. Enttäuschung nv
Leidenschaft erdunkklleg Augen such
tea vergeblich in den ihren einen Wi
derstreit mit ihre Worten z finden:
ihr Blick Mb klar und fest.
Ein bilteret Auflach,n kam vier
seine Lippen. .Wahrlich, Sie oeks.
fen rasch!' '
.Und dafür dank, Ich m, flü
Eletle Eise in untxam&lu Erausam
eil.
. Sie würe sehr wvhk berechtigt gk,
we'en. ihm seinen Lermurf schneidend
zurück zu geben. Daß sie biet nicht
that, bewies ihm klar, daß er wirklich
ein Verschollener war in ihrem Herzen.
Er trat von ihr hinweg und lief un
slat über die Dielen. Sein schöne!
Gesicht war fahl und geärgert. ,
Drauhen huschten die Vorlaufer
des Sewi.tlersiurme durch den Park,
der sich in unheimliche! Düster gehüllt
hatte. Dal anhebende, langathmige
Grollen entfernten Donner? gemahnte
an da! gereizte Knurren eines sprung ,
fertigen UngethümS. Leise klirrten
die Fensterscheiben.
.Verschmerztes Leid heisch! keine
Sühne.' wiederholte der junge Mann
mit gepreßter Stimme. .Ich sollte
Ihnen dankbar sein für dieses Wort,
Elfe ich kann tl nicht. Ich wünsch
k, Sie litten noch wi ich '
.Sie wollten zu der Freundin Jh
r Eatiin sprechen.' erinnerte sie ohne
Harte.,
.Diese Rolle ist für einen so schlech.
Un Schauspieler wie Ich zu schwer.'
.So muß ich mich entfernen.'
.Nein.' bat er dringend. .VerkUr
zen Sie mir die ohnehin kargbemessene
Wohlthat dieses endlichen, unbewach
len Leisammcnseinß nicht ohne Grund.
?ch hoffe, so sehr Sie mich auch des
WsnkelmutheZ und der Treulosigkeit
ze!h:n lilnnen. deß Sie mich doch in
Niedrigkit für unfähig halten ich
lrude Sie weder um ine Zärtlichkeit
bes.Zrmen. nech Sie zwingen, sich des
sen zu entsinnen, waS einst zwischen
unS gewesen.'
. Da klang nicht frivol und nicht
Konisch aber unsäglich bitter.
Eise trandtt sich leise aufseufzend
ton ihm tl; sie mochte ben Lufzerez
ten jetzt nicht ansehen. Ach, die ge
wünscht Unterredung ahm inen s
f inz, ganz andere Charakter an. eil
I gehosft.
.Herr Eraf, schone Sie einer."
tat sit beklommen. Lasse Sie be
graben sein, kaZ begraben lein mutz.
kuhig ich innerlich bin. ich mäch!
dach nicht von Ihnen als inem
Lchwachling scheiden."
Sein blonden Brauen zuckten und
seine Nechle ballte sich unwillkürlich.
Sie haben" recht meinte et dann
Wit finllkin Beherrschung. Ich
werde mich euch bemühen, d von Jh
' gewünschte Tonart anzuschlagen.
Nur weih ich nicht, cd sie Ihnen trotz
dem zusagt, denn zu Ihnen a!S der
tzreundm meiner E'sttin reden, h:ißt
dieser gedenken, hkißt Itn wunden
Punkt meine! LeenS rortern "
Dal junge Mädchen unterbrach ihn
empört. ,DaS ist ine Unwahrheit,
eine übertriebene Aeußerz Ihre!
zornigen AffekttS! ' Lersündige
sich nicht an Ihrem häuslichen Elück,
aS i so edelschZnen Händen ruht,'
.Warum nicht weiter?" fragte
gereizt, mit imr kleinen Beioiischung
von Hohn, IS sie durch fein kurzes
Auflachen verletzt innehielt. .ES
klang so gut und ist auch wahr. Au
ßerdem besitzt meine Gattin so viele
mnnenkwerth Vorzüge, die oufzuzäh
len wären, alS da sind: Vornehmheit!
Würde! Gtlassensein! yrauenpolz!
EanftbeZt! nur schade, daß dies
Eigenschaften bei ihr bi inS Extreme
gehen und datz ihr daS Beste des Wei
tti fehlt: Herz und Empfindung.
5W!' wiednsprach Else kjesiij.
Er ließ ihren vertheidigenden Ein
trmrf unbeachtet. Gerade ihr sich ihm
rückhaltlos offenbarendes Ueberwun
' denhaben d insiigea Leidenschaft zu
ihm, ttieb ihn an, die sein selbstcuä
Krisch noch mehr zu steigern und zu
dnrathen. K tief r durch die eigene
Schuld litt.
Sie warfen mir vorhin in U
schimpfend! Wort entgegen, welche!
aus Ihrem Munde fitxr mich ine
Wahrheit ist. Ja, ich verlieh Sie emft
die in Schwächling, und in wenig
entlasten kann mein Treulosigkeit nur
in mir igenthiimlicher Eharakierzug.
Ich war von klein auf gewöhnt, die
Vormhmheit, die äußer wi die in
re. al! mir allein zupaffend zu be
trachten und mein Umgebung trug
nicht wenig dazu bei. meine torherr
' schkndsi Neigung unverantwortlich zu
verwohnen. Ich kam auch hm i
gtntlichen Adels stolz nd ohn Vorur
theile Klld fs weit. EMenzen, bic der
Sphäre fern standen, jbjj ich rnjckj ge?
fllg zugehörig fiihlk. für ' säurn' a
seinSwerttz noch berechtigt anzusehe
und verschanzt mich gegen ihr An
Näherung wi gegen i Herabzi
hung."
kAl! ich or Ihre aler trat.'
fuhr Graf Wolf fort, verletzl mich
sein abstoßendes, gefühllose! Wesen so
heftig, daß ich nur mit der Lußersten
Müh ine beleidigend Zurechtweisung
ni:derzwang. AI! er aber gar Schwie
rigkeit auf Schwierigkeit häuft, um
mich von Ihnen zu trennen, all er
sich, eine duetle Verweigerung rmge
hend. vorbehielt, Sie och jahrelang in
ein, Atmosphär zu fesseln, d! ich
durch ihn in den kurzen Stunden bei
Seisammnse!n! hassen gelernt, aing
leider meine WIderstandkkraft völlig
zu Ende. Ich iesah bei unserem un
seligen vu!einanderghe nicht in
,nal mehr Hoffnung auf in Wieder
annäherung. Nachher hab ich freilich
wochenlang auf irgend in Zeichen von
Ihnen, da! mir Vergebung bringe, ge
artet Sie hatt mich ja im Groll
.iehn heilen .... Da! vergeb!,
Harren verschlimmerte meinen un
glilcklichen Zustand. In die Zeit fiel
ein Besuch bei Bülow'!. Man hatt
mir ni in Hehl daraus gemacht, wie
sehr rwlinscht meine Verbindung mit
Erna fei. Und all ich damals ihre
Ssnfthik ihr pillt. stolz Ruhe be
sanftigend auf meine innerlich Zer
rissenheit wirken fühlte, ließ ich mich
plötzlich von den Angehöriaen förmlich
gangein und that eines Tage! den
von ihnen gewallten Schritt ohne be
sonder Unruhe. Ich hoffte ja Gene
sun-?'
Er Halle bi! hierher fei Bekennt
nlß ohne leidenschaftliche Wallung ge
Iproiyen. wenn au mit der Hast der
Sifürchtuna. unterbrochen oder ver
hindert zu werden. Nun liefen wieder
Laute der heißesten Erregung it
unter.
.Genesung! Al! ob da! ode
Licht iner kühlen Mondnacht zu hei
len vermochte, a! der Vlid ineS
iraumhaft schöne SommertagS der
skhrtei .... Eise, es mögen so ge
feslet fein wi Sie wollen gegen d!
Wollust einer Nachebefriedigung
Eenugthuung musz Z Ihnen doch ke
reiten, daß Ihnen wem eigener Mund
gesteht, wie schwer ich wich selbst ge
traft. 3ch habe mich durch die Lr
mählung mit Erna Vülo nicht nur
?n unserer mstigen Lüde v:rsunr!it.
'andern auch an meinem ganzen Le
be! Dies oualvoll ErKnntniK bat
sich mir von dem ersten Tage unseres
Zusammenlebens an aufzudrängen
versucht' ich hab si redlich bekämpft.
Äbe mich ehrlich bemüht, in meiner
Sattln Schutz und Abwehr dagegen
,n find vergeblich. ... ES giebt
Unzählig, rnkr un!. die den Einfluß
bei Weibe! auf den Man spöttisch
verleugne, oder ihn brutal vernichten,
indem sie ! nddertrek ich bin
Schwächling genug, z gesteh?, daß
kurch reine rnbedachk slahl meint
Zukunft für immer erpfuscht ist,
mein Dasein ist nur noch in verfehl
teö. Oder finden Ei twa da! LooS
beneidenSwerth, für in ganze L:b:n
untrennbar an in halb beseel! Ski
tu gefesselt zu seinZ"
I tem AuANölick luck! Elle
E,ialt, deren Haltung d:r beredteste
Probst gegen sein AeuKerungen war,
erregt zusammen ihr feines Ohr
hatt trog de! Unwetter! draunen im
Nebenzimmer i KifeS EerauZch v:r
ommk.
Graf Wolf ewahrt ihr Z'.issm
meufchreSen. Mit in wenig rblaß
Km Cestcht ilt k ai.f di nur ange
lehnte Thür ,u. ach welcher ihr de
nnruhigter Blick sah. und stirz si vel
end aus.
Er rrallie zurück kor ihm. l'e
Händ in di Portier geklammert,
kauerte seine lüattin. wie Kderge
zwungen vor Scham und Schmerz.
.Erna:' rief r hart und dormurfz
voll vor der Pein dieferUeberraschung.
Langsam und wie willenlos richtet
- sich auf, als zöge si ' der rauh
"litt seiner Stimm mpor. Ihr Ee
M schien wi, au! Marmor aemei
ßeltih Augen blickten ihn starr und
glanzlos an. Automatenhaft wich sie
?or ihm zurück; dabei zerrten ihr Fin
ger den Trauring von der Rechten.
Jn hrem Gatten wühlten die der
schiedensten Empfindungen. Groll,
Reue, Mitleid stritten in ihm um d
Oberhand, und leise, leise abl sich
er geheime! Frohlocken mit hindurch.
War da! gemibhandelter Stolz allein.
ver aus dem Verstorten Aeußeren su
neS Weibe! sprach? .... Nein! . .
Unsicher schritt er auf die sich im
mer mehr ,on ihm Entfernende zu.
Ali der Ring av! den Ningern der
Gräfin auf den Teppich glitt, sah der
jung Mann aus. al! erhielte er einen
iffr..
3U,iuy.
.Kein Nicht so. Erna.' bat er
stockend. .waS soll da! hör mich
an
Schon Kar si vor ihm nach rück
wärt; bi! zu dem geöffneten Balkon
geflüchtet.
In ihrem Zurückweiche', idrer Ab,
wehr lag weder Leidenschaft noch Had.
Ihr Denken und Empfinden wußte
sörmlich gelähmt sein, ihr Handel
nur von dr impulsiven Angst kein
stuft, teerten, jtinj Vertheidigung jetzt
I
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Mcht anhören, sein wom?glich, V
rührung nicht erdulden z müsse.
Wäre Graf Wolf selbst nicht to
solcher Erregung gewesen, jhr nahezu
gelsteZabwesender Zustand hätt ih
vor weilerer Annäherung warne 4
müssen. Doch sucht r hinter ihrem
Gebahren mehr Abscheu al! kopslos ü
Flucht.
' 11. '.(... "
aeciniun iiai n 14t uuy.i. hhv
nun geschah twaS Unerwartete!
die junge Frau streckt di Arm von
1- n- t .. 1:, .
u?, cB iincn unmiiiumn, gtyi
chenen Laut au!, taumelte, faßte mit )
den Händen in die Luft und brach i,
jähem Fall so unglücklich zusammen, h
daß ihr Kopf hart ans di Schwelle f
der Balkonthür aufschlug. I
Um eine Sekunde zu spät war shi
entgeislerler Gatte neben ihr, die un ' .
beweglich. besinnungSlo! liege blieb. f
von Reue und tieser Lesoranisj r !
füllt, hob der Erschütterte die hilflose
Gestalt empor, um sie in ihr Zimmer
zu tragen.
.Thor, ich jämmerlicher!' warf e? .
sich im Hinausschnittn mit zuckende
Lippen vor. Ein Stund lang hatt
er hier übertriebene, verloren Wort
um in selbslverscherzte! Glück vergeu
det. im Wahn, sich innerlich zu be
freien, wohlzuthun und nun? Wi
ein voller kam r sich vor, wi einer,
der sein bestes, treueste! Eigenthum
mit Steinen beworsen. weil ihm just
eingefallen, daß ihm vor Zeiten in
mal in sehnlicher Wunsch unerfüllt
geblieben. Unbarmherzig begannen
die schneidendsten Vorwürfe, die fol
tkrndsien Vorstellungen auf ihn einzu
stürmen. Er hatte keinen Gedanlen,
nicht einmal in verabschiedende! Wort
mehr für die wi gelähmt Zurückblki
benbe.
Di Pein der angstvollen Situativ
trift Else sede klareVorstellung. Fas
sungslo! lief sie nun, mit ineinander
geflochlenen Händen, in dem kleine
Salon hin und h:r. Sie fühlte sich
k .s, f,s! (MHt k!, TlP
in iiumuiiva wuuiui j.. n. i
unselige Unterredung mit dem Grafea i r
vermieoen oricn jciitnQua uuyc
wollte ZevPN Erna gewesen so
wäre dS Unheil nicht geschehn! Wer
weift, wa! es für Folgen hatte ?. ,
Unten schlugen Thüren und würd:
Stimmen laut. Dann war eS wieder
still. Lange, bang Minuten verstri
chen so. Und dann wiederum die Un
ruhe eine! vorgefallenen, hilfebean
spruchenden Ereignisse!.
Und drauizen zuülen Biiye, rnar
terten vereinzelte, nervenerschütternde
Donnerschläge. alS versuche auch di
Natur die zunehmende Erregung der
Einsamen ZU steigern.
' Sie fand nicht den Muth hinabzu
gehen, sich zu erkundign. .Sie stirbt
ja dcch,' scile sie sich, ganz und gar
von Zssnunz und von ,rojl rrr.aj
sen. Cramdcll drück! sich ihr O:iicht
an die Wandbekleidunq, so daß eZ um
ie finster ward wi ,n ihr. .Schick
al nimm lieber mich, tobte mich durch
einen Blitz. Für wen bin ich da? . . .
Zu Niemand:! Friede, zu Niemandes
Freude. ..." ' 1
.Elle arme, Kind.' ' saate H
in besorgte Stimme theilnchmend t
bzn untle Betrachtung hinein. .
Schwankend fuhr sie h:rm. Ihr
unterbrochene Jdcenfolg versagt
gänzlich. Die unbemerkt herangekom
mene Erscheinung - ihre! Beschützer!
stellte sich wie in gehumylgvollez
Fragezeichen vor ihren letzten Gedan f,'
ken. Blaß, wirr, sassungsloS sah ii m j
in Heinz von Götze's ausdrucksvolles. !
bekümmertes Gesicht. Da brachte ihr ;.
die große Bewecuna seiner Züge w'.e , ,
dir alle Angst um Erna zurück. .Wa! ' J
ist geschehen?" fraat si w'.ld for .
rs..w r..ou 1 fr-'--.
JUjCIlU. ,-tcui ic ,
.Ja.' Er konnte nicht anders.
zog sie stufend an sich. .Doch il
so, Else. nicht so krankhaft bang, dt
verschuldeten doch nichts. ... Noch
ist Erna bewußtlos wir müssen ab
warten. . . . Nein, nicht dies ent
setzliche Erregung.' bat er, sich aber
mal! unterbrechend, mit durchllingen,
der Angst um sie. .Erna ist unver,
letzt äußerlich wenigstens," kam
stockend der Nachsatz hirauS.
Unter einem scheuen Ausatbme
loste sie sich au S seiner Umarmung. $
Und dann druckte sie d verschränkten
Hände vor die Augen. .Wenn da!
schlimmste wahr wird ich kann
dann nicht mehr, kann nicht! . . Et
wäre zu viel des Schatten! in meinem
Leben.' flüsterte sie mulhIoS.
yr ay Mit einem Blick auf jie der, .
ab. in dem Liebe und Beforgniß um .1
sie Mit Entsagung und Zirkel kamps i
ten und plötzlich hielt er d.e Halbzu '
sammengebrochene wieder in seinen
Armen, aber nicht nur als tröstender. 'i
hilfsbereiter Beschule.
.Ei e. EI e!" sagte seine Stimm,
Mit dem echten, unverschleierten Nlan
ce tiefer Liebe. Leidenschaft und Zärt,
iicyleit, .meinen Eie wirklich, in fol,
chem Fall daS Leben nicht mehr rtra,
L.en zu können? Und wenn nun ei
andere! mit allen Fsferr. feine! Sein!
an dem Ihren hinge und au! ?kbrem
Wohlergeben. Ihrem Glück allein de.
Inhalt feines Dasein schöpfe!'
Er wandte sich sanft ihr blasse!
Antlitz zu. Verwirrung. Schreck und
süßfelige Erwartung las er darin.
Ueber sein vornehmen, etwas schar
fen Züge glitt die Verklärung einer
sonnigen Gewißheit. i
(Fortsetzung folgt.)
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Gemüthlich. Wirth (zu U
nem bezechten East): .Sie wollen no
Bier habe, wo Si doch kaum meh,
siehe können?! Egp: .Ra. ich werd'
mich schon scfreni
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