Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 06, 1920, Image 7
Aus km öesetzten Heöiet. Die Amerikaner in Sobk,z. AuMnder am Nhcln. , iZmenm tlnti ,,.) . Koblenz, Im Februar. fuMxt stolze tnitjigen Festung Eh. wnbteitUrin seht jetzt fcho Über ein Jahr da! amerikanilch Sternenbanner. Viele öffentliche Gebiludt, Kasernen. Bahnhöse. rankenbciustk und ei An zahl der belchlagnahmten besseren Gast Hose sind mit ihm rschc. Anfänglich 'scherzten sogar die amerikanischen Sol faltn beim Hissen der Flagge, indem sie agten:.Wir haben wieder einen Labn hos, ein Nrankenhau oder einen Vastyos .erobert". Unsere alten liebgewordenen LandeZfarben sehen wir hier nicht mehr. Sie auknihüngkn ist bei Strafe verbo ten. Rheinauswärti sieht man aus ' oeu alten schönen Burgen und Äurg ulnen oder schöne AuSsicktZpunkten die , französische Trilolet gehißt. Im Bad Crni freilich wurde die auf einem AuS, i sichtspunkt, angebracht französische Tri i lolore von unbelannter Hand imver angcnen Sommer angezündet, woraus die ganze Stadt durch Entziehung der Zieisepässe bestraft wurde. . All die Besamung tm Dezember 1918 hier einzog, gab ti ein unheimliche. Treiben in den Straßen. Es sollen allein hier in Koblenz etwa 40,000 amerika niiche Soldaten untergebracht gewesen sein, und man sah in den Straßen säst mehr amerllanische Soldaten, als oeul, sche Männer. Der Autoverkehr war ge radezu gewaltig und vor allem lebensaC' ährlich, denn das sittsame 1? Kilometer empo. das man srüher kannte, besteht chon längst nicht mehr; sehr häusig wer den die Straßen von den Lirasisahrera als Nennbahn benutzt, sodaß Unfälle durch Uebeisahren fast täglich in den Zeitungen zu lesen sind. Die meisten und besten Hotels waren und sind zum Teil noch von der amerikanischen Be hörde beschlagnahmt und viele Familien müssen sich heute noch aus das Belchei senste einrichten, um der amerikanischen Finquartierung Platz zu schassen. Da grosze staatliche Negierungsgebäude am hein, daS schöne Öberpräsioialgebäude, Sie städtische Fcsthalle. daz große, neue Hotel KWenz Hof' mußten in lilr jestcr Frist geräumt werden. Die Barm herzigen Brüder m'ukten ihr großes mu stergültigeS Krankenhaus hergeben, das ihnen jedoch vor kurzem erfreulicherweise wieder zurückgegeben wurde. Der Ober Präsident der Rheinprovinz wurde aus seiner Dienstwohnung verdräng! und die Stadt Koblenz suchte silr Ihn in den Zeitungen eine Wohnung, die ihm' dann von dem Fürsten von Wied in Neumied zur Verfügung gestellt wurde. ' Neuer Dings wurde auch der Regierungspräsi dent von den Amerikanern auf die Ctraße gesetzt, um für die Hohe Kom Mission Platz zu schaffen. Die besten Villen und Einfamilienhäuser sind be schlagne-mt ' und weitere Bcschlagnah münzen stehen in den nächsten. Tagen, bevor. Möbel, Wäsche. Porzellan. Be . stecke. Gläser usw. muß dann stehen blei hen, um diese Dinge dielleicht ie wieder' u sehen. Wer dennoch Sachen wegschassk, wird empfindlich bestraft. w Auf dem Schloßplatz hat man gewaltige Holzba kacken errichtet, die im Innern sehr schön eingerichtet sind. Sie dienen dazu, den Amerikanischen Soldaten ihre dienstfreien Stunden so angenehm wie nur möglich zu machen, dort haben die Soldaten Ge kegeyheit, die neuesten Zeitungen zu lesen and sich gut leibliche Genüsse aller Art zu verschaffen. Auch eine Anzahl Restau rantö und die städtische Festhalte sind zu diesem Zweck mit Beschlag belegt, wo Unterhaltungen aller Art geboten sind. Die Restaurants sind aus das Behag lichste eingerichtet. Man findet Schreib, Lese. Spiel und Musikz!mmer, die mit wertvollen Teppichen und Klubsesseln ausgerüstet sind. Alkohol wird indes dort icht verabreicht. "' . Das GeschiiftSleben hat sich hier ganz außerordentlich entwickelt. Die Banken machen ganz gewaltige Umsätze, wie sie solche nie erwartet habend Die Wirtshäuser, in denen die amerikanischen Soldaten verkehren, sind überfüllt. Der Wein fließt hie. in Str" n, denn die meisten Amerikaner trinken ihn wie Was, ser und wesentlich billiger, da sie keine Weinstmer zu zahlen brauchen. Die La dengeschäfte haben sich auf den amerika Nischen Verkehr fast all eingestellt und sie machen ganz bedeutende Geschäfte. Ein Kriegsliefergt, der während deS ganzen Krieges große Lieferungen gg die Militärbehörde hatte, Lußerl sich kürz lich, daß er während deS Krieges viel Geld verdient habe, daß er aber seit der Zeit der Besetzuns ein weit größere! Ge schäft gemacht habe. ES ist daher auch kaum verwunderlich, daß ein großer Teil der hiesigen Geschäftswelt auf die deut sehe Kundschaft keinen sehr hohen Wert legt, denn die Amerikaner zahle jeden PreiS und kaufe trotzdem durch den tiefen Stand unserer Valuta äußerst billig. Dadurch ist gerade Koblenz wohl die teuerste Stadt Deutschlands gemor den. Ein große! Geschäft wurde int BerkaufvonAndenken gemacht. Als besonders gangbar Artikel ging leider auch unser' hrbareS, schWtcS eiserne! Kreuz, wofür hohe Preise gezahlt wurden. Besonder! Helm. Säbel, Kop, peln. Koppelschlösser. Offizierachfelstücke und dergleichen, ' sowie Rheinalbum!, Ansichtskarten. Ringe. Teelöffel mit An sichten usw. wurden massenhaft gekauft. Leider - aber wurde auch eine BnfichtS karte in den Handel gebracht, welche die Festung, Ehrenbreitstein darstellte, auf der Festung war di amerikanische Flagge gehißt, während sich am Fuße der Ab, bildung ein amerikanischer Soldat be fand mit der englischen Aufschrift: Fest steht und treu die Wacht am Rhein' Wenn . man durch die Straße der Ctadt geht, so fallt e! allgemein auf, daß fast in jedem Geschäft Anpreisungen in englischer Sprache folgen. A den verkehrsreichsten Straßen und Plätzen jind kleine Holzbuden - errichtet, de, große englische Aufschriften verraten, das sich hier Schuhputzansialten befin den. Die Leu! müssen auch hiermit ein gute! Geschäft gemacht haben, denn fast täglich wurde neue Unternehmungen dieser Art rössnet. An vielen Stellen In der Stadt findet mtyt Schieß und Splelduden, Karussells, Schiffschaukel und vergleichen errichtet, di. von der feindlichen Besatzung, leider aber auch von halbwüchsigen Bürstn und junge Mädchen diel benutzt werden. Fast au! jedem Lokal hört man Musikklänge, und man sollt, meinen, sich tm glücklichsten Lande der Welt zu befinden, denn auch vier tm besetzten Gebiete ist die Genuß sucht außerordentlich groß. Die amerikanischen Truppen machen durchweg Ine guten Eindruck. Sie be finden sich alle in einem guten Anzug. uno wenn man d! .rupp, zur uevung ausrücken sieht, so muß man staunen über di hervorragende SlüSrüstung und da! tadellose Pferdemateric,!. dann wird einem so recht klar, wie heruntergewat schaftet da! arm deutsch Reich ist. Ueber gewaltig, Antomobilpark! verfügt dt smerikantsche Truppe, du alle mit der tadellosesten Gummibereifung der, r - . f w . 1 1 i. rr' r, ' , ' iui iiiiu. iutrgcaen macyl cic ziezipun der amerikanischen Soldaten auf unl Inen eigentümlichen Eindruck. Die Grußpflicht besteht nur ,sllr Offiziere, bezw. nur diese laben Anspruch aus i en Gruß. Die Wachtposten rauchen im Dienst, stellen ih le.vr, wenn sie til len, velieite, und haben einen Stuhl rieben sich stehen, von we'chem sie aus giebig Gebrauch machen, 'ja ab und zu hat der Wachtposten wenn r Kinder freund ist - sogar inen Jungen der in kleines Mädel auf -den 'schuft. Spricht ein Offizier mit einem, Solda ten. so nimmt er ,'ei'en ein stimme Haltung' ein, wie wir di;! Militär geirohnt waren. ' Auf dem Rhein kreuze amerikni sche Polizeidampfer, all mit Maschi nengewehren ausgerüstet, welche den Rheinverkehr zu überwachen haben. Die Engländer haben eine komplette Motor boolflotille. die ine kolossal Schnellig keit besitzen und stark ' bewaffnet . sind, womit sie den Rhein überwachen. Di herrlichiin Dampfer der K'öln-Düssel dorfer Dampfschiffahrt! . Gesellschaft waren alle fast den -ganzen Sommer hindurch- von den alliierten Mächten zu Vergnügungsfahrten für die Soldaten beschlagnahmt, .auf den herrschenden Kohlenmangel wurde da keinerlei Rück ficht genommen. Wenn eS mal an Koh, len für derartige Zwecke mangelt, dann wird das erste beste Kohlenschiff ange haltcr und von den Amerikanern requi riert.- Bis November 1919 war ei den Soldaten verboten, mit der Zivil bevölkerung öffentlia? , zu - verkehren. Dieses Verbot ist nun aufgehoben, und leider, wird davon bei vielen Frauen und Mädchen ausgiebiger Gebrauch gemacht. Alle ernstlichen Ermahnungen, vor Ein zug d r Besatzungstruppen: Deutsch Frauen und Mädchen, wahret -Euer Würde' sind bei einem leider sehr gro sie Teile erfolglos geblieben. Bekannt lich steht-jo der Kurs dis Dollars, im Vergleich zu unserer unglücklichen Mark außerordentlich hoch, und der. Umstand, daß ei amerikanischer- Soldat 33 Dol lar gleich twä 1650 Mark und ein Unterleutnant 100 Dollar gleich etwa (5000 Mark monatlich verdient, mag dazu beitragen, daß alle Ermahnungen an. diese Teil deutscher Frauen und Mädchen unbeachtet blieben. . Es halten sich hier im besetzten Ge biete eine Unmenge vor Ausländern auf; wir lind vollständig international geworden. - Ganz besonder! viel Fron zösinnen sieht man hier, die sich In aus fallender - Kleidung recht breit- machen und wahrscheinlich durch di. reichlichen Geldmittel der amerikanischen Soldaten angezogen werben. Auch viele auSländi sich Geschäftsleute haben sich niederge lassen, um hier Geschäfte aller Art zu betreiben. Auch sie verteuern unS da! Leben gewaltigi Die Freundschaft unter den Alliierten scheint inde! keine große zu sem. denn jede Nation hält sich für sich und selten sieht ntan französische, amerikanische oder, englische .Offiziere zusammen, und e! fällt auf, daß sich weder französische Ofiziere och Sol oaien mir veg meriianern oegrusrn. Die Franzosen scheinen überhaupt nicht hei dm Amerikanern beliebt zu sein. Luch polnisches Militär sieht man viel fach hier. Si sollen zum Zwecke he! Ankaufe! von Heeresbeständia hier ver weilen. Zum kommenden Frühjahr und Sommer werden wir' wohl noch einen viel größer Zustrpm von knternatio, palem Publikum -hier zu verzeichnen ha be, was unter den heutige Umständen für uns nicht, rfreulich ist. Ein sehr selbständige Orchester, Die Neu Frei Presse erhält kol gend für die heutigen Zustände in den Orchestern bezeichnende Geschichte, die in ihrem Verlaus lebhaft an Haydns Ab chledS'Siflson' rinnen: In Wien and unlängst im große- MusikvereinS aal in - Klavierkonzert deS Pianisten Ludwig Fischer unter Mitwirkung eine! Tonkünstlerorchener! statt." AIS dritte und letzt Nummer fand daS ES-dur Konzert d, Beethoven auf dem Pro gramnr. Da diese! Konzert etwa fünf zig Minute, dauerte und ti bereit! 48 übt abend! war. beschloß da! Orchester. da! Konzert um 8 Uhr abzubrechen, um e! seinen Mitgliedern mit Rücksicht auf da, unnchere Wetter ,u ermöglichen, och dir lektrische Straßenbahn zu r reichen, da viele Orchestermitalieder in weit entfernte Bororten wohnen. Nach' dem ersten Satze de! bezeichneten Kon zerrt e! war etwa zehn Minuten nach 8 Uhr verließ da! Orchester tatsöch' Ilch den Saal. Zugleich wurde (anschei end tm' Einverständnis mit dem..Or chester) xm Teil kker Beleuchtunir ab gelöscht. Ein Teil de! Publikum nt fern sich nun. während ein anderer Teil da da! Konzert eben nicht zu Ende gespielt worden . war sitzen blieb. Da da! Orchester, aber nicht mehr anwesend war, entschloß sich der Pianist yisch,r, trotz der mangelhaften Beleuch tun einige Pieeea zuzugeben, worauf der Saal M Uuiä Ile.Ferhandlnngen zwischen Deutschland und der Sowjetrepuölili. Der Gesangenenaußtausch. D!e bslschewZstZschen Absichten. ,.. . Von Hang Vorst. - Berlin. S3. Februar. Ueber die Verhandlungen mit Herrn Kopp. dem Delegierte .der russischen Eowjetregle rungfind allerlei irrtümliche Mitteilun gen In di Oeffentlichkeit gelangt. Dies Verhandlungen erstrecken sich, auch wenn Herr Kopp wohl politisch Bestrebungen baden und in Privatunternehmungeo solche Bestrebungen auch verfolge mag, tatsächlich ur auf den Sefanguienau! tausch, und sie werden deshalb auch nicht von selten de! Auswärtigen Amte, son dern v"n der Zentrale für Gesangenen sürsorge geführt. Bekanntlich wird be absichtigt, eine Studienkommissiow nach Rußland ZU ntsenden. Die Anregung zu dieser Entsendung ist von industriel len Konzernen und von Bankkreisen au! gegangen, e handelt sich nicht um ein amtliche! Unternehmen, und die Kom Mission soll einen ganz unpolitischen Charakter haben. Einstweilen ist sie, nachdem bekannte Persönlichkeiten der Großindustrie, die ansang! an der Reis teilnehmen wollten, dies Absicht aufge geben haben, noch nicht endgültig zusam mengestellt. E! , ist möglich, daß ein ehemaliger hoher Staatsbeamter. - der als ausgezeichneter Kenner der' Wirt schafisfragen gilt, sich ihr in privater Eigenschaft anschließen . wird. Indem wir die nachstehenden Ausführungen un fere! Mitarbeiter! Han! Borst zu dem gleichen Thema veröffentlichen, möchten wir bemerken, daß unseres Erachten! alle Entschließungen wesentlich von de. Ergebnissen abhängen müssen, mit denen die Studienkommission au! Ruß land zuklickkebren wird. Dazu aber ist nötig, daß die Kommission au! Man nun besteht, die ohne jegliche vorgefaßt, Meiung an di Prüfung der wirtschaft liehen Situation herantreten, absolute! Vertrauen verdienen und nüchterne Ken ner der Wirtschaftsprobleme und auch de! früheren Rußland sind. Vorläufig scheint un!, wie Han! Vorst. äußerster SkeptiziSmii! empfehlenswert. Aber da! Dunkel muß endlich einmal gelichtet wer den, da! seit so langem Rußland ver hüllt. Die Redaktion. In Berlin befindet sich ein Vertreter der russische Sowjetregierung, Herr Wigdor Kopp. der bevollmächtigt ist, mit der deutschen Regierung Verhandlungen liber den Austausch der Kriegsgesange nen zu führen, in derselben Weise, wie Litwinow. in Kopenhagen mit O'Grady, dem Vertreter , Großbritanniens, . über die gleiche Frage verhandelt. , Bog deutscher Seite ist auch be reitS ' ' durch da! Wölfische ' Tele araphenbureau erklärt worden, van die Verhandlungen über den Ge sangenenauStusch unmittelbar bevor stehen. und die! war in der Tat eine nnabweiöba Notwendigkeit. Di deut schen Kriegsgefangenen, die sich im, Be reich der Sowjetrepublik befanden, so lange der Bufter Friede noch in Gel tung war, . sind freilich zum größten Teil schon dgmak! zliriickbefördert wor den. Aber durch 'den Vormarsch der Ro ten Armee t, Sibirien sind auf! neue Zehntausend deutscher Kriegsgefangener in die Macht der Sowjetregierung ' ge lanat. und di deutsche Regierung hat die Pflicht, alle! zu tun, toas in ihrer Macht steht, um diesen unglllllllchen Landeskindern so schnell als möglich zur Rückkehr in die Heimat zu derhelfen Wir sind durch den tschechoslowakischen Aufstand und de russischen Bürgerkrieg Jahr und Tag von unseren in Sibirien gefangenen LandSleutea fast völlig ge trennt gewesen und willen wenig von threm Schicksal, aber auf Grund der allgemeine Bedingungen ist mit Be stimmtheit anzunehmen, daß ihre Lage als schwierig, zum Teil vielleicht als schwer bedräng? und traurig zu betrach Vxe erste Spur. Snslisch.franzgsische Tetcktivarieit. Vielfach wird behauptet', so schreibt S. L. dam in der Tilu Mail", dar, die franzäi'isckx! Methodt der Aufspürung von Perprechern ver umrigen uoenegen und französische Detektivs ge'chickter und rfolgreicher als englische Kriminalbe amten waren. Das tt nicht wahrl Kwar soll zugegeben werden, daß fran ziisjsch TeiekllvS von Zeit zu Zeit ganz rrsiauiiiiaik ijannf gemgcyi yauen, allein Sehnliche! trifft auch auf di, Engländer zu. unl) in dieser Beziehung dürften ein paar Vergleiche wohl am Platze sein. 1 , . Unbedingt . ein? br vortrefflichsten Beispiele französischer Tetektivtätigkeit war da! deS verstorben Leiters dek Pariser Tetektwabtetlung Rare anlätz lich der Ermordung eineS alten ManncS in einer Pariser Borstadt. EineS Ta aeS fand man im Brunnen eines Sin terbmiseS ein menschliche? Bein. Es lag augenscheinlich ei Mord und Monsieur Mare. damal noch junaer Beamter, würd mit der Aufklärung des Falles betraut. Die einzige spur war scbr vaze. Am Bein saiz ein etrumps und der Strumpf trug einen gestickten Buchstaben als Wäschezeichen, ta war alles. Doch batt. nein, das Bein war außerdem in Leinewand eingenäht, und t- . -' r ... . i . n f i . . vci iiaiyuniwr iciein neu jorori icn, vaii vix llgie von einem genvicn Schneider stammen miikten. TaS krackte ihn aus die erste ctrnr. die tr mit Mig'eit und erfolgreich bis zum Ende verfolgte. , Ein Schneider wax t der Tat der Schuldige. Eine ftrau. b,e frug dem Mordhause benachbart ge wohnt und für inen Lckmeidermeiner gearbeitet batte. würd aufgestöbert uns aav veim Werdox gleich wertvolle An baltSvunkte. Im nämlichen Hause, das der Schneider vewohnte, yatte auch ein alter Man tn guten vermügensver bältnissen logiert, dessen plötzliches ge heimniSvosseg Verschwinden ch nie mand erklären konnte. . Der Ankanas buchstabe seines Familiennamens korre StmtntxU u m WascE aal ten ist, In Grund mehr, um ihnen mit größter Beschleunigung hilfreich Hand zu bieten. Zugleich erfordert e! da! wirtschaftliche Jnteress Deutsch, land! wie da! Interesse der Humanität, dem unerquicklichen Zustand in Ende zu machen, daß Hunderttausend russischer Gefangener noch in deutschen Lagern le den müssen, obgleich der Krieg In End hat. Diese Grunde sind stark genug, um Verhandlunge zwischen der deutsche Regierung und der tatsächlich in der Sowjetrepublik bestehenden Regierung notwendig zu machen. Indessen wäre e! vielleicht besser gewesen, nach dem engli schen Beispiel, auch tzie deutschrussischen Verhandlungen Über die Gefangenen frage in ein neutrales Land zu verlege um- möglichen Mißdeutungen jeden Bo den zu entziehen, als wenn es sich bet dem bolschewistischen Unterhändler um inen bei der deutschen Regierung akkre. ditierten Vertreter einer anerkannten Regierung handle. In Wirklichkeit wird Herr Kopp bei seinen Verhandlungen mit unS, gleich Herrn Litwinow bei den Verhandlungen mit den Engländern, zweifellos - bestrebt sein, den Gedankenaustausch nicht auf die Gefangenenfrage zu beschränken, son dern auf ander Gebiete auszudehnen, und wenn möglich, einige Schritte auf dem Wege zu tun, der zur Anerkennung der , Sowjetregierung führen soll. Wie ich denn schon vor einigen Wochen bei der Besprechung De! von der Entente ge planten Warenaustausche! feststellen konnte, daß die bolschewistische Regierung mit allen Kräften am Werke sei, um die sen großen moralischen Erfolg zu einem richtigen Triumph zu gestalten. Tat sächlich hat Herr Kopp . bereits - einem Vertreter de! Vorwärts' erklärt, daß für ihn der Gefangenenaustausch nur von untergeordneter Bedeutung und seine Aufgab damit keineswegs erschöpft sei; Sowjetrußland wünsche vor allem mit Deutschland in .freundnachbarliche Ver Hältnisse' und in eine rege Güterauö tausch' zu kommen. Nun dürften sreundnachbarliche Ver, HLltnisse zwischen einem bolschewistischen Rußland und ' einem demokratischen Deutschland auf die Dauer schon deshalb nicht z realisieren seiis, weil der Vol schewismuS seiner Natur nach gar nicht .darauf verzichten kann, noch will, di kommunistische Weltrevglution in allen ihm erreichbaren Ländern, nach Kräften zu fördern Rodek hat noch eben in demselben Artikel in der .Zukunft', in dem er für die Wiederaufnahme der deutsch-russischen Beziehungen Stim mung machen wollte. erklärt, daß die russischen Kommunisten sich durch nicht! hindern lasse.,, würden, den deutschen Kommunisten Hflnnterbroche zu helfen. Und Mittel und Wege d,'ü, werde sich auch chann noch finden lassen, wenn die bolschewistische Regierung als solche sich verpflichtet, sich weder durch Propa ganda noch durch materiell Unterstüt zung ihrer deutschen Gesinnungsgenosse in' die inneren Verhältnisse Deutsch land! einzumischen. , Ich möchte in dieser Hinsicht, aus meiner eigenen Erfahrung, auf Erklärungen verweisen, die mir im Herbst 1918 in Moskau sowohl von Ra dek 18 von Latin gemacht worden sind. Diese beiden bolschewistischen Führer sag, ten mir nämlich, die bolschewistische Re gierung nehme auf Grund des Friedens zustande! eine korrelte Haltung gege Deutschland ein,' aber sie sei, in Anbe, tracht der russischen Freiheit, nicht in der Lage, der Betätigung ihrer einzelnen Bürger und ihrer Partien Schranken zu setzen. ' 2r Wahrheitsgehalt solcher Er, klärungen liegt auf her Hand, wenn man die , damalig .korrekte.' Haltung der Sowjetregierung und die bolschewi. stische .Freiheit' kennt, wenn man weiß. dem Strumpf. Ei Teil der dem alten Mann gerauoten Sachen wurden in der Wohnung deS Schneiders aufgefunden und der Mörder dergestalt überführt. 'Ein ganz ähnlicher ftall wie dieser französische passierte in England vor tu rngen Jahren, nämlich die Ermordring in Krau Benner durch ihren She, mann am Strande von flarmouth. Die einzige schwache Spur war ein Wasche, zeichen am Hemde der Ermordeten, auer dieser nhaltspunkt genügt dem mit ver Aufklärung des ffakleS betrauten Detektiv, um nach wochenlangen Necher chen schließlich den Ehemann als Schul digen zu entlarven und ihn vor Gericht zu bringen. Ein zweiter interessanter englischer Detektivfall drehte sich um die Ermor dung einer alten Frau im Hinterzim mer eines Laden? in dem Marktflecke Slough. ker einzig Anhaltspunkt hier bei war ein auf dem ZUchentisch liegen, deS Stück braunen PapierS, auf dem sich die Randriffelung einer Anzahl Geldstücke, die in dem Papier einge wickelt gewesen waren, eingeprägt batte. Dieser Geldstücke wegen war der Mord verübt worden, und ihre Entdeckung führte schließlich mif die Spur de Tö, ter und zu dessen Verurteilung vor Eericht dank dem Scharfsinn des Tetek, tivs. , SimPlicifsimuS nicht käuflich. In der neusten Nummer de! Mün chener .Simplicissimu!' findet sich fol gcnde Erklärung tn Igenex Sache: Wie wir zu unserer Ueberrafchung au! der Tageöpresse entnehmen, ist der Simplicissimu! wieder einmal verkaust worden - diesmal an die Schwerin, dustrie. r Der .Vorwärt!' war fo freundlich, die Nachricht zu verbreiten. , Er nahm wohl an, daß die Bekun dung ine! nicht unbedingt sozialdemo Irakischen Standpunkte! von vornherein al! Betrx'i! kür Käuflichkeit zu gelten wie wenig die Sowjetregierung sich in Wirklichkeit geniert, jede ihr mißliebige Betätiguzig ihrer Bürger riicksichülo! zu unterdrücken. Aber solche Aeußerungen zeigen, worauf Z ankommt: ., daß die bolschewistische Regierung jederzeit bereit sein wird, Umweg zu benutzen (wenn sie selbst, als Regierung, sich zurllckhal ten muß) und twa der kommunistischen Partei freie Hand und die notigen Mittel zu geben; wobei noch zu beachten ist, daß im bolschewistischen Rußland die kommu nistische Parteileitung und die Som jetregierung nur verschiedene Formen für dieselbe Sache sind. '3)ie! zur Frage der freunbnachbarli cheg Beziehungen.' Man neigt gegen wärtig bei un! dazu, die Wahr der bolschewistischen Propaganda Wirkung nichtmehr so hoch zu veranschlagen.' Die politischen Verhältnisse Deutschland! ha den sich konsolidiert. Aber man darf nicht vergessen, daß die Unzufriedenheit der Massen vor allem auf der wirtschaft licken Notlage beruht. Solange die schlimmste wirtschaftliche . Krisi! , noch nicht überwunden ist, liegt immer noch die Möglichkeit vor. daß die radikal Ge fahr auf'! neue bedrohlich anwächst. , Ueber den .Güteraustausch', für den uns Herr Kopp auf! neue .für Deutsch land hocherwllnschie Rohstoffe' als Ge genwert für deutsch Waren und, merk wllrdigerweise sogar als Gegenwert' für .deutsch Facharbeiter. Techniker und Organisatoren' verspricht, habe ich mich schon, geäußert. Di bolschewistischen Unterhändler, die mit ihren .Rohstoffen" Europa zu gewinnen suche, erinnern an Gogols denkwürdigen, Helden Tschltschi , kow. der mit .toten Seelen' Geschäfte machen wollte. Die, Sowjetregierung weiß selbst am besten, daß sie nicht in der Lage fein wird. Rohstoffmengen, die volkswirtschaftlich von Belang sind, zu liefern. Ihn Taktik geht dahin, durch solche Hinweise auf wirtschaftliche Vor teile und durch Verhandlungen mit der Entente einerseits und Deutschland an dererseit! wenn möglich einen Wetilauf auf der europäischen Macht um die Gunst Sowjetrußlands herbeizuführen. Und tatsächlich, macht sich in dieser Hin ücht in gewissen 'Kreisen Deutschland! wie der Entente bereit! einige Nervosität bemerkbar. Da! wahr Ziel der bol schewistischen Taktik ist aber nicht Wirt schaftlicher, sondern politischer Natur. Wir habe Rußland gegenüber durch den Brester Frieden schon schwere Sun den auf un! geladen. Wir müssen alle! vermeiden, was von den Vertretern de! künftige Rußland! als eine feindliche Handlung und als in Untersijitzurig des Bolschewismus betrachtet werden würd. Au!. London kommen Nachrichten, daß der Oberste Rat ' sich - bereits mit der Frage der Anerkennung der Mwietregie rung befaßt. Sollte e! dazu komme, daß die übrige Welt die Beziehungen zum bolschewistischen , Rußland auf nimmt, so kann sich Deutschland aklein davon natürlich nicht ausschließen. Aber zu einem Wettlauf ist kein Grund, und größte Zurückhaltung ist geböte. DaS .russisch Geschäft' kann nS ug vielen Gründen gar nicht entgehen in dem Au genblick, wo e! überhaupt wirklich b , ginnen kann, und die Entente ist gar Nicht in der Lage, uns hier zu verdran gen, schon weil in Rußland Raum ist für die Kräfte aller Nationen. JnLbe sondere wäre e! verfehlt, di AuSwande rung deutscher Facharbeiter, Techniker und landwirtschaftlicher Kolonisten nach Sowjetrußland ohne nahen Prüfung zu fördern. Denn die russischen Lebensbe dingungen drohen diese deutschen Men fche furchtbarem Elend auszuliefern, und niemand weiß, ob dem russischen Reich nicht och weite Prüfungen und Erschütterungen bevorstehen. Ehemal waren die Konfervativea so freundlich, die Bekundung eineS durch suS nicht konservativen Standpunkte! als Bewti! 7ür Käuflichkeit zu nehme. Damals war der. Simpliriffimu!, von der Internationale gekauft. PieZmsl geht e! de umgekehrten ffleg. -. Wir wogen dem .Vorwärts' indessen nicht verheimlichen, daß dem Simplicifsi, mvs einmal doch Zm Ernst, das Ansin nen gestellt, wurde, sich zu verkaufen nicht von konservativer, wohl aber von sozialistischer Seite. Bereits in den rste vierzehn Tagen der Eisner-Republik erschien bei un! ein hervoragender Vertreter der Mün chener U. S. P. un machte unter Hin ttei! auf sehr bedeutend Geldmittel daS überraschende Angebot, den Simplicis pmv! mitsamt seine künstlerischen Kräften käuflich zu sibernehmen, ' Wir reagierte auf diese von wahr, haft antikapitalistischem Geiste getragen Offerte damal! mit einem von Herzen kommenden Gelächter, und der .Vor wärt!' kann un! glauben, daß wir eben so verfahre werden, wen un! wirk lich einmal auch von Konservativer Seite ein ähnliche! Ansinnen komme sollte. E! ist alle! zum Guten: in Privat dcpefche au! Frankfurt meldet, daß die Kapprepolte zum vernichtenden Schlag für de Militarismus werden dürfte . . . .Und auf den Schöben springt der Pfeil zurück.' Unsere angl amerikanische Kolle gen sprechen von dem .Jrnperial Prefi dent' als ob da! in .kaisirlicher Pra sidenj' sei; sie missen .noch immer nicht, daß damit, der ReiSspräsident ge i mZot - I Mondane Aomenlöiloer silis M Moritz. Von Erk k Arünes. Kontraste. Der Tag beginnt um 10 Uhr om Morgen. I wemgen Ulttnulen slrnrni die Quecksilbersäule de! Thermometer! in di Hohe, warmer.-lichter Sonnen schein flutet über die Schneefelder, loclt Saumleli vom strüdstückstifch aus: die Sonne kam avS den Bergen hervor und machte St. Moritz im Nu zu einem le benswimmelnden Ort. Tausend yar, den und schwirrende Worte, sie zeugen für den heißen, hellen ÄZenschenschmam, der mutig die Schiestraß.t binauf ftapft, den Schlitten hinter sich herzieht und die Freuden genießen will, die daS Engadln nun einmal zu verschenken hat So ist der Anfang, so will der an Tag sein: man spielt Naturkind und läßt sich von der lieben Sonne den Buckel vollbrennen. Berges en. was an W tische Kultur erirmern könnte. So bunt diese Farben: norwegisches Blau, ein aiftlaeS Gelb, ein glänzende! Wem, I uaen sich n oaS chneemeer. an oo ie tandia dazu gekörten, llt vte Berge eben wie uaeryute aus, nv mm und weiß. Da llinat von der Eisenbahn ein fröhliche! Rufe heran', vom Eresta Run hallen Schreie, wenn der Bobsleigh hoch in der Kurve liegt. ' Irgendwo ist Skischult, in der man die ersten Schritte auf den Brettern lernt, di nicht die ganze Welt, wohl aber die von St. Moritz ve deuten. Bequeme Herren lpluen E.ur lina uttd sehnn mit dem Besen so un entwegt vor ihrem Kegel daher, al b dessen Fahrt da! wichtigste Ding von dieser Wel wäre. Dort , t em Hockeys match im Gang, nd di kanadisch Scheibe tangt kokett unid schnell über die Eisfläche dahin. Es ist ein Sport in allen Arten, der diese Menschen beseelt, der port, der sich d Schnee dienstbar gernacht yai, v kühne Raffinement, oen kalten, nbeaue men Winter zur Freude zu wandelnd Und wenn gegen 4 Uhr am 'Nachmittag, kurz bevor die Sonne hinter dem Julier versinkt und di St. Moritzer Dorfstraß neu u gefrieren beginnt, die tanae o lonn wieder heimwärts zieht, in die baulichen Hallen, wo der Tee sie erwar tet, dann leuchtet Freude au! diesen Mnscheraugen, Noch ein schnelle Er, zählen von deS Tage! Lust und de! Schnee! Schönheit, und man gleitet in das zweite Wunder hinüber, da! St. Moritz zu krschenn ar Abends. Auö den Sportgefellen der Sonne sind Modepuppen deö BallsaaleS geworden. Ei Treibhaus deS Luxus tat sich auf. Untadelige, gutgeschnitten Frack! mit Schmetterlingsflgel einer weißen Krawatte wölben sie", den Rücken entlang, der eben aus seinem Sport, kostüm geschlüpft ist. In glänzender Mannigfaltigkeit die Frauen: eine kofi bare Zusammensetzung von Duft, Spit zen und jene tausend kleinen Unerklär lichkeiten, d eben daS fraulich. Wesen bilde. Souper, Ball, Flirt; Frisuren, Schleppen, Bücklinge; Wirklichkeit. Ver logenheit, Lustbarkeit: ei Kommen. Gebe.r und Tanzen; ein freches Augen spiel, daS verspricht und dann doch nichts hält; Ehebrüche in Gedanken und Ler lobungen für eine Saison; Luxuö und GefelliMt in allersteifster Form; ein Drehe der moMnen Weltkugel: So kommen d Bürgn de Abenteuer nahe. Doch söget: Gchört dieser Kontrast zwifchey des TageZ Natürlichkeit und dem lichten Fest im Abenddunkel nicht auch zu jenen unbegreiflichen Wuttdern, die die Zauberwelt von St. Moritz im er und immer begründen? JnrernationalitSt. Ja, damals, in dem Winter Anno 14, gab es noch keine Parteien, keine Ratio pe, keine Feinde. Jeder war gleichbe .rechtigt. Wer Geld besaß der Sport verstand, wurde geehrt. Ich denke noch an jenen großen Kongreß der Eishockey Liga, an dem der Schreiber dieser Zci len als Vertreter Oesterreichs teilnahm, und der alle, die sechs Monate später als erbitterte Feinde gegenüberstanden, is friedlich, sportlicher Eintracht bei samme hielt. Damal! fühlte jeder, der nach St. Moritz kam, international. Heute aber: die schlimme. Deutschen und bösen Oesterreicher gelten von allen Sportkonkunemzen ausgeschlossen, an de nen die Engländer oder Franzosen teil nehmen wollen. Und hilflos steht di, neutral Schweiz zwischen den Parteien, möchte so gern das frühere Einvermh men wieder herstellen urd stößt doch im mer wieder auf ten starren Widerspruch der Engländer, di, einst fo liberal und kavaliersvollendet ia , ihrer sportlichen Ausfassung, den Boykott Deutsche al! eine notwendige Folge dieses Krieges, den die Deutschen verloren haben, be trachten. Ich habe mit der Freunde früherer Tage viel darüber gesprochen. Und wäre ihr Haß nicht so dumm, er könnte bewundernSwert erscheine wegen seiner konsequenien Absicht. Es gibt kein Deuteln und Drehen daran, kein Konferieren darum, kein Debattieren: die Deutschen sollen eben kn englischer Auffassung keine Menschen mehr sein. Diese Zwietracht Im sportlichen Leben, unheilbar für die nächste Zukunft, wirft düstere Schatten auf die International!' tät. die sich als schönste Tradition i der Sonne von St. Moritz widerspiegelte. Zwar: der Schnee ist allen gemeinsam. Nur wenn es zum Fest kommt, trenne sich die Weg. Auch ein gesellschaftlicher Verkehr bleibt streng reduziert, man dl det vielleicht noch alte isekannte. die Neuen aber, die nach St. Moritz kom men und ihre deutsche Abstammung al! erblicke Belastung bekennen, gelten aus, geschlossen und verfemt. Schade, daß dieser kleinliche Stand punlt die schön Familiarität bedroht, die früher olle Gäste von St. Moritz wie eine große. Polyglott Familie zu der einen erstand. Schad um dies ko! mopolitische Vergangenheit. Sie war ja doch schöner al! die verrückte Gegen lai " i So herrsche also heute in St, Mo. ritz Klassen und Cliguen. Die gnalön. der triumphieren, denn die Mehrheit st.hl in ihrem Lage, Ihre Sprache gilt a!l einziger UmganZtn, selbst die ffran, zosen. die nicht gern auf ihre Worte o?r zichten, müssen sich zu der neue Kon. versation bequemen. Und da die Deut, schen und vesterrstcher, hauptsächlich aul dem Kruttve ihrer schwachen Valuta. Heuer fast ganz In St. Moritz fehlen, bleibt der nzlisch Dilialorgeist unwl dersprochen, Al! ich aber abend! mit den Freunde, von früher im. Klub saß d als der Portwein schon schneller floß und di glamärederzigaretten noch feurige qualmten, da rückte doch einer nach dem andern mit dem geflüsterten Geständnis heraus: .33 war, trotz alle, un, flnn, viel schöner, al! ihr noch unser Freunde wart Ja, warum seid ihr dann so siützköpfisch, ihr '.Freunde' von ebedemk SnobiömuS tm Schnee. Und doch ist e! noch so, wie e immer wc., Kenni ihr daS Wunir: St. Mo ritz, den weißen, weiten, welchen Schnee, die liebe, gute, warme Sonne, di Men schen. die viel freier sind, so losgelöll von allen Sorgen? Spielt der! Schel lengeläute der vielen Schlitten nicht ein wunderbare Wintersymphonie? Kann S einen Polizisten geben, der. schimpft sollte, nur weil die liebe Jugend zu ihr zählt a in St. Moritz, wal nicht über Jahre ist just ihm vor de, Nase vorbei die eisglatt Dorfstraß her untnsauft und mit ihrem unsestiime Schlitten zwischen alle Beine kommt, di susnahmsweise bedächtig ihres Wege! zkhen? Es braucht ja nicht gerad mein alter Tobias W. zu sein, dieser lieb Schnouzbart, der mich schon so oft zu, Geldbuße aufnotiert und hinterher im mer darauf vergessen hat. Trotzdem, auch die anderen von der heiligen Her mandad können kein solchen Bansus fein!) Und dünkt dir der vermummt Schneeschaufkr. der die Spiegelfläche deS EisrinZS so unentwegt glctt fegt, nicht glö Freund, dem dein Vergnügen mehr Nls den Tageslohn bedeutet? Fragst du ihn aber oder willst du ihm ein liebel Wort sagen, so tönt dir die ladinisch Antwort so unverständlich, Nr'. 8 ftllher nur der ungarische Bala in der !. und k. Armee getrofstn hat.' Wen du aber glaubst, alle dies Freude, die durch Saitfl Moritz springt, geschieht um des SchneeZ, jeder Sport um deS Sportes willen, so bist du im Irrtum. DaS Wichtigste bleibt doch, daß der Dreß gut sitzt, daß der Skele. tcmruhm bewundert und der am weitesten gestandene Sprung von"ier Julierschanze in allen Sporthallen plakatiert wird deß die Freundinnen sich über das neue l-rr liche Abendkleid ärgern, daß sich ttt Hochstapler mit einer Millionärstochier verlobt und jener imaginäre Freund recht viel Schweizer Frank im Bridgefpiel ge winnt. Die schöne Natürlichkeit, die be geistert über den Schnee zieht und un eigennützig scharmant de Foxtrott stampft, wandelt sich unter der Lupe ge nauer Betrachtung in einen exaltierten Snolnsm!, der spleenig scheinen kann und parvenühaft wirkt. 'Er wird dann überfeinerter Luxuö in erhalb natürliche? Pracht. Doch soll daS ur den Denker stören, der di die Kn Geheimnisse von St. Moritz philo' fophifch ergründen will. Genügt eS nicht, daß die Sonne scheint, der Schn glänzt? WaS kümmern dich da Sno bisten und balssiarrig Engländer?' Tu also Geld in deinen Beutel, liebe Freurvd, und komme hieheri St. Moritz hat Sarso; lebe kl Moritz: Erledigt. , In dem Kasino eines ehemaligen In fagteneregkments lag ei Buch zum Ern tragen von Pünschen und Beschwerde auf. In eine; Rebenspalte dicseZ Buche! äußerte sich der Kasinovorstand, ia jo vialer, alter Oberleutnant, zu den in getragenen Wünschen, heziehungöweis teilt r auf Beschwerden die angeord nete Abhilfe mit. EineS Tage! stand i, dey Buch folgender Eintrag eines jun gen Leutnants? .In dem Mir heut fervierjen Käse befanden .sich zwei Wür vier. Am nächsten Tag war als Anl, wort zu lesen: .Die beiden Würmez wurden etsket $c? Gefinnungstreue. Mein Gegenübers der Mittagstafel im Hotel Atlantic in Hamburg brachte nach einigen Betrachtungen über da! Wetter und die schlechte Valuta schließ sich sehr gewandj daS Gespräch aus di innere Politik Deutschlands. Er er kannte die Mißsiande aller Parteien inil Adlerblicken. Seine Ansicht gipfelte bei Käse in folgender Forderung: .Meinet Erachten! fehlt unS die wichtigste Par tei: jene, die theoretisch Mischen der Deutschen Volkspartei und der Demo Irakischen Partei liegen würde. Da! ämlich wäre meine Parteil' Noblesse ohlige". ,0, gnädige Frau kommen aus Wie?' fragte ein Schweizer., die natürliä - in der Schweiz weilend Frau vor, Pollak. , .Dann kennen Sie dock stcke lich die berühmte Lichtensteingaleriek' .?cakurltch nicht l" erwiderte Frau vs, Pollak mit vernichtendem Blick. unserem Haus geht mer nur auf Loge rcizciirrnge: ' . 1 ? l h. der Jniendank M frühere Hoftheater! in Dessau, lä u k fflhiu ..nuc 4 M ,wmv wiwucm ... M . r