i f V; f f-'j- V , 1 Zcbeidemann Der Kampf zwischen den Politikern nnd den Wirtschaftlern. Betötigung der Staatsidee durch zwei getrennte Organe. Große Pleite der Politiker. Sozialdemokratische ' Partei und Gewerk. , schaftS.Organisation. DaS RStesystem. Ccheidnnann als Poli. tiker und Staatsmann. Der tragische Augenblick seines LlbenS. Lrgie, der deutsche GomPerS. Sein Kampf mit den Syndikalisten in cr Gewerkschaft. Die Nevolution als Lokomotive der Geschichte. von H. i. vsn MellenthZn. Tcr Ausgestaltung deS staatlichen LebenS dei neuen Deutschen NeichZ wird eine neue Richtung gewiesen. Der Kampf um den maßgebenden Einfluh auf die Wcgwcisung ist von dem rein politischen auf das soziale Gebiet verlegt worden. Man hört nicht länger den .Sturm fchritt d:r Arbeiterbataillone", man merkt die Wirkungen deZ Generalstreiks. Die Politiker Oltoberdemokraten, Novenrcisozialisien und Dezemberspar takisten haben abgewirtschaftet. Sie sind nicht imstande gewesen, dem Reich die Linie der staatlichen Entwicklung festzulegen, und sie haben dem Volke die augenblicklichen DaseinSbcdingungen nicht erleichtern, noch die Aussichten in die Zukunft bessern können. Die staut liche Bctätigung ist zu einem Fort wursteln geworden und das wirtschaft liche Leben zum Stillstand gekommen. Die Politiker verkriechen sich hinter dem Lersailler Gewaltfrieden: dieser wird, mit der Kontrolle deS politischen und d'S wirtschaftlichen deutschen Lebens, welch:,, er Fremden erteilt, für alle? verantwortlich gemacht. Den Vertrag hängen die Profithaschcr fidi als goldenes Vließ um die Schulter. Auf ihn legt f.ch, als Bärenhaut, die Arbeitsunlust. Mit ihm suchten die Negierenden die L'öfze ihrer Energielosigkeit und Unfä higkcit zu verdecken, und die Genußsucht verbcicchanalte den heutigen Tag, weil der Vertrag ja doch ein Morgen nicht gewähre. Bis dann die völlige Halt lstsigkcit des gesamten inneren Systems vffknlundig zutage trat, als eine unge schickte und voreilige Hand den Vorhang herunterriß. Als die Regierung vor dem Zlapp und seinen vaar Döberihern Reiß aus nahm, offenbarte sich das Bewußt sein der eigenen Schwäche. Mit der Er Hebung, welche von den Ausreißern im ersten Schreck als .Gegenrevolution" aufgeschrien und vom zweiten klügeren Gedunsen dazu benutzt wurde, um als .Netter des Vaterlandes" vor den Qui fiten zu paradieren, wäre man auch ohne Generalstreik fertig geworden. Die Proklamierung dieser .ultirna ratiV sollte das Signal sein für die Errich lung der Herrschaft des Proletariats. Friedrich Engels hat gesagt: .Wenn etwas feststeht, so ist es dies, daß unsere Partei und die Arbeiterklasse nur zur Herrschaft kommen kann unter der Form der demokratischen Republik. DIeS ist sogar die spezifische Form für die Dik tatur des Proletariats." Inzwischen haben sich die Begriffe und die Fronten Verschoben. Das Kennzeichen der demo statischen Republik mit ihrem reinen Parlamentarismus ist die Bildung der Regierung auS den Mehrhcitsparteien. Schon in CromwellS langem Parla inent ist viel von und über Demokratie, SZollssouberänität, Bildung deS Volks killcns, Trennung der Gewalten geredet worden. Im Zeitalter RousseauS und lüonlesquittis sind ' diese Ideen zur kirundlage des demokratisch-parlamenta tischen Systems gemacht. Liberalismus, Individualismus und Manchestcrtum bauten auf dieser Grundlage weiter. Der Liberalismus stellte an seinen Staat Po iitische Anforderungen, das Manchester tum sprach Ihm den Anspruch auf Wirt gastliche Bctätigung ab und belegte Vom Deutschtum von 'F'auc.Mecraröi. (Tägliche Rundschau.) Mehrere tausend Deutsche kehrten auf ?!nf Dampfern kürzlich aus den austra schen Lagern zurück in ihre alte Hei tat, viele ungern, denn sie waren her lusgerissen worden aus liebgewonnenen Verhältnissen oder selbstgeschaffennn heim, mühsam erworben in jahrzehni? anger Arbeit. DaS Deutschtum Australiens bt mich den Krieg einen schweren Schlag irlitten gab er doch den Engländern, . h. den Englisch redenden Australiern, cn längstgewünschten Vorwand, ihrem Kzß geZen alles Deutsche den Züacl chießea zu lassen. Und der letzte tirund ? Lord H., ein noch lebender kannter Staatsmann, gab einmal aus e Frage, waS man eigentlich gegen ,nS habe, die offene Antwort: .Ihr ir Kitet uns zu diel! Wir müssen mit und ,a!ten eS früher leichter!" Und hier ii der Scklüllel für die Abnei ning der Australier gegenüber den f deutschen. So lange eS kein einiaeS 1 Deutsches Reich gab, so lange wir keine II eint! bklaken und an die Erwerbung n Kolonien nicht dachten, wurden wir '....t.srr. k.,,,-?:, ..fiAMft 3V 1 . xiuvluiiiix. v.fivnf ."(."v V Gouverneur von Queensland. Sir Henry ki ' k?man. rübmte damal! die Deutschen F Im w:. ft.ft.M V,m r unit if (19 .vlr UCiCil iWHlV.l, ViV WiiiV ff einen Umstände entbehren mochte'. I i l.s dann aber daS Deutsche Reich ,us s ! .... 4. or. v.. fnvr. : lellguinea UN vru c, vli uui I sine Flagge hißte, alS deutsche Fabri t inten und Kaufleute daS "Made in f f lerrnany" ,ur Enipfchlugg ihrer Wa II HlUUyl"- U4W Vlk vgu wr orddeutschen Lloyd in allen Häfe zu Mitn uykh w ft ai onirt nx he wann, da wandelte sich die eundschast a, Kalte und Mugiiq m neiung. diese, Feld für sich selbst mit Beschlag. DaS Parlament sollte 'auch in der demokratischen Republik lediglich Organ der politischen Gesetzgebung und die Kontrolle über die Verwaltung ausüben. Die wirtschaftlichen und sozialen Fragen sollten sich aus sich selbst und von selbst lösen. Der alleinseligma chende Individualismus verwarf die Beihilfe und daS schrankenlose Manche stertum verbat sich die Einmischung deS Staates. Wohl haben sich im Wandel der Zeiten die Vorstellungen Über den Umfang der Bctätigung deS Staates ge ändert. Er hat sich, wie der Staats sekretär a. D. Dr. August Müller in sei nein trefflichen Buch .Eine kritische Be trachtung der Revolutionsideale" sagt, von der ihm vom Liberalismus ur sprünglich zugedachten .Nachtwächter rolle" frei gemacht. Am energischsten hat er daS in der Sozialgesetzgebung des alten NegimeS unter dem Kaisertum in Deutschland besorgt; man weiß ja. daß sich Wilhelm II. in seinem jugendlichen Enthusiasmus mit der Idee getragen bat, ein .ArbciterKaiscr" zu werden. Der Kampf zwischen politischen Glau benssätzen und Axiomen und wirtschaft, lichen Interessen ist auch zwischen der deutschen Sozialdemokratie und den Ge werkschaftcn geführt worden. DaS ist auch der Kampf, welcher in diesen Tagen, zeitlich anknüpfend an den Kappputsch und sachlich um die Bestimmung der Entwicklung der Staatsidee gehend, in Deutschland von neuem entbrannt ist. Der Sozialismus als politischer Macht faktor und die Sozialisierung der Volks, wirtschaft als staatsphilosophischeS Sy stem stehen sich gegenüber. Die politische Macht ist die Stütze der Partei, auf das System baut sich die Gewerkschaft auf. Ali Bannerträger der politischen Partei ist, auch wenn er heute nicht mehr oder noch nicht wieder der Regierung angc hoW, Philipp Scheidemann, der.Staats mann". DaS wirtschaftliche System der, tritt, als Vorsitzender der Generalkom Mission der Gewerkschaften Deutsch lands, Carl Rudolph Legien, der .Volksmann". Die deutsche Gewerkschaftsorganisa tion und die Genetalstreikidee bilden, mit dem Syndikalismus in Frankreich, Italien und England als Zwischenstufe, die Vorläufer der Bewegung, welche als russischer Bolschewismus bezeichnet wird. Auch der russische Bolschewismus be deutet ein wirifchafts-philosophischeS System. Daö hat sich dann im Soviel die äußere staatliche Form geschaffen. Da der russischen Revolution bei ihrem AuS bruch im Jahr 1905 weder eine politi sche, noch eine wirtschaftliche Arbeiter Organisation zur Verfügung standen, schuf sie, auS sich selbst heraus, die so genannten Arbeitenäte, welche zunächst die. einer und derselben Fabrik zugchö rigen Arbeiter umfaßte. Diese Form fand auch bei der KerenSkischen Revolu tion , Wiederholung. Aber erst in der Sovietregierung hat sie, unter Anleitung und Führung Lenins, ihren Aufbau und Auibau erhalten. Die kerenskifche Re volution war eine politische. Auch ihr schloß sich eine .militärische Episode" mit dem Putsch deS Generals Kornilow an, und nach diesem setzte die Sintflut des Bolschewismus ein. Die deutsche Re in Australien. Australien besteht als Kolonie erst seit genau ISO Jahren , am 23. April 1770 betrat Cook zum ersten Mal den Boden des Kontinents und nahm ihn für England in Besitz, eine Fläche, fast so groß wie die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Daß die neue Kolo nie vom Mutterlairde bis zur Mitte deZ neunzehnten Jahrhunderts zur Berschik kung von 137,000 Verbrechern dienen mußte, machen die Australier ihm heut noch zum Vorwurf: daß diese Vnbre cher ausschließlich Männer waren und durch die friedliche Urbevölkerung entsitt licht und fast völlig, ausgerottet wurden, dabei fand man nichts. Die Schwarze waren vogelfrei heut gibt eS auf TzS manien, wo man sie zu Hunderten lib.'r eine Felswand in! Meer jagte und sie von den Ansiedl:rn wie Wild abschießen ließ, nicht einen einzigen mehr, in Neu slldwalcS, Viktoria und Südaustralien wenige Hundert, in Queensland nd Westaustralien etwa noch 30,000 raffen reine Australnegu sie bilden den Rest von mehreren Millionen. Sie sind eine Menschenklasse für sich, zeichnen sich durch ihren Spürsinn und große G wandthcit au und sind auch, wie d'e blühenden MissionSstationen der Her mannsburger Missionäre in Jnnerau Jiralien und am Volk von Carpentarra owie die eingehenden Forschungen und Versuche des BreSlauer Gelehrten Pro fessor Klaatfch beweisen, durchaus dil dungSfähig. Der , VernichtungKkampf gegen diese wehrlose Geschöpfe ist auch heut noch nicht zu : Ende (unbequeme Mahner, wie den deutschen .Eingebon nenbeschiltzei" Roth, schiebt man zur Seite) , der Zeitpunkt ist nicht m-hr fern, daß dieses Volk, nach Professor Semon-Jena eines der intereffauteste und Teälen volution ist gleichfalls von Politiker,' gemacyk, ltoberoemolraten, November sozialisten und Dezemberspartakisten. Die Politik hatten bereits Bankerott gemacht, bevor noch Kornilow.Lllttwitz seine Grabenhelme'' in die Reichshaupt stadt sührte; dann ward der Umfang der Pleite offenkundig. Nun kommt die Re volution dem deutschen Volke wirtschaft, lich, betriebSrätlich. DaS Betriebsräte gesetz, welches den Arbeitern in den Fa briken einen Einblick in die Geschäfts gebarung und ein Mittun bei dem Ge schastöbetriebe einräumt, bedeutete den Sprung liber den Graben. Die Befllr Wörter deS RätcfystemS haben die. Er richtung besonderer Organe für die Er ledlgung der wirtschaftlichen Aufgaben deS Staates befürwortet. Dai wäre eine Zweiteilung deS StaatsgedankenS, welche mit dem Prinzip der StaatLeinheit in Widerspruch stände. Wohl aber ist die Erwägung der Möglichkeit einer Be Handlung der Wirtschaftslagen durch besondere Organe erwägungswert, und die Forderung eineS wirtschaftlichen Par lamentö neben dem politischen bat denn ja auch, merkwürdig genug, einen der Punkte deS Ultimatums gebildet, welches der EbertRegierung vor dem Ausbruch des Kapp.PutscheS iibersandt worden war. DaS war ein weiter Schritt in der Richtung auf die Sozialisierung. Unter den Punkten für die Möglichkeit eineS Abkommens zwischen der Ebert-Regie rung urtd den Ultras war neben der So zialisierung der Industrien auch die Auf Hebung des Privatbesitzrechtes an den Bodenprodukten und die eventuelle Ein. Ziehung deS Grundbesitzes selbst ausge sprechen. DaS wäre der Kommunismus. Solange die Gegensätzlichkeit zwischen der politischen und der wirtschaftlichen Richtung andauert, wird Deutsch land, wird die Welt nicht zur Ruhe kommen. Auch eine Zweiteilung der Aufgaben des Staates in politische und wirtschaftliche, von denen jede einem besonderen Organ, dem politischen und dem wirtschaftlichen Parlament, zuge wiesen ist, dürfte eine Stabilisierung der Verhältnisse nicht zuwege bringen kön nen. Im wetteren und vernünftigen Zukunftsstaat" werden Volkswirt, schaftspolitik und Staatsregierung iden tisch fein, werden daS parlamentarische System, das heute als Nasführung der schrien wird, und das Rätesystem, das dem Manchestcrtum in jeder Form und dem Individualismus In jeder Aus schreitung ein Greuel ist. zu einer Ein hcit zusammengefügt sein. Die Formel politischer Ideen und das greifbare Wirt schastliche Interesse werden in solchem Zukunftsstaat übereinstimmend sein. Auf welchem Wege sich diese Vcr schmclzung vollzieht, ob revolutionär, ob evolutionär, ist für den schließlichen Tat bestand, sobald er nur herbeigeführt wird, Irrelevant. Aufgehalten wird der Entwicklungsprozeß weder durch Vorein genommenheiten der alten Zeit, noch dem Putsch erledigter Regime werden können. Die Persönlichkeiten müssen hinter den Sachlichkeiten als der bewegenden Kraft und dem bestimmenden Faktor zurücltre ten. Aber man sollte sich auch um- die Persönlichkeiten ' im Hintergründe küm mern, denn sie identifizieren sich wenig sienS selbst mit den verschiedenen Rich tungen. Man sollte zwei Männer, welche als Vertreter der politischen, resp. Wirt schaftlichcn Richtung beim heutigen staat lichen Gärungsprozeß in Deutschland am Maischapparat sitzen und daS Ruhr Werk in Gang bringen, nicht auS den Augen verlieren. Man sollte die um so wenigere tun, als Männer wie Philipp Scheidemann und Carl Rudolph Legien, nach dem Ziel, welches sie verfolgen, und durch die Tätigkeit, welche sie entwickeln, im Mittelpunkte eines Weltkampfes stehen. In diesem Kriege gibt eS heute noch ein getrenntes Marschieren, aber der entscheidende Schlag wird ein gemein samer sein. Der Kampf gegen den Racker Staat, den fitat ancien", den caesari sehen und zaristischen; gegen den .Ich Staat", der prätendiert, eine Persönlich der Erde, ebenso verschwunden sein wird, wie die Maori Neuseelands. Der "m tische Gouverneur Davey klagte: .Zch habe eS nie geglaubt, daß die Briten o schmachvoll die Eh ihreS Landes Se flecken würden!" Und diese Menschen wollen Deutschlands Richter sein! Di deutsche Einwanderung in Au prallen setzt schon im Jahre 1837 ein rheinische Winzer pflanzten die ersten Reben; ibr Abkömmling Seppelt in Seppellsfield ist noch jetzt der größte Weinbauer Australiens. Ihnen folgten bald zahlreiche Altlutheraner auö Pom mein, der Uckermark und Schlesien. Ganz Gemeinden mit ihren Pastoren an der Spitze gründeten Dörser in der eben entstandenen (sträflingSfreien) K? lonie Südaustralien und in Queensland. beide noch heute die .Hochburgen d'S australischen Deutschtums"; die Namen Gnadenberg. Lobethal, Bethanien in nein c den frommen Sinn, Rheinthal. Hahndorf. Blumberg, Klemzig, Hildes heim. Marburg. Bismarck. Minden. Steglitz an die verlassene Heimat der A"1ralier. In Queensland war die Bebauung deS Ackers bis 1870 völlig vernachlässigt worden, die Bevölkerung drängte in Dir Küstenstä!te. während die' ungeheuren Landflächen in die Hände weniger Groß grunöbesitzer kamen. AIS die (etwa 20. 000) deutschen Einwanderer anlangt', wurde daS mit einem Schlage anders. ES waren ausschließlich Bauern u.iZ Handwerker, die auf eigener Scholle sitzen wollten, kleine Leute, die zwar mit geringen Mitteln, aber mit gutem Willci und kräftigem Körper ausgerüstet wa ren. Einsichtige Staatsmänner der jun gen. menschenarmen Kolonien haben all zeit die große Bedeutung der deutschen Farmer für Queensland, Südaustralien und Tasmanien, die Getreide und Obstkammern deZ Erdteils, anerlcmnt. Mt der Zeit kamen auch deutsche Vertreter , der Kunst und Wissenschaft in da! rasch emporstrebend Land. Der Brandenburger D. Ludwig Leichhardt durchauerte 1L4S-1L47 al Erst den als - i" ' .. i j ." 1 .... i i "m ;.. .' " .. ' , . ... , ......... .;j z --?-! z i x i Y f " . 4f ; ', . " . ' r ' ' '''' I ' ' ' , - ' i I ' t i . X .' . i I , 5 N . u, r,i I f "v, sM ? tJ r i t V - . m 4V k i ' : '-'v . r I . r y . , i t i ?, ; '.. .- ' '' ; 'k I . (t ... ,-.?!, i l: r:Z2::z.i::zz . !1 A -i V i I j J lV' '-i I T'4v4 i I 1 V ; ' l I V " - i i, . ., ' , " L.... i Philipp seit an sich zu fein, und doch nur eine Sache, die res publica, ist; gegen den Staat Ludwigs XIV. und Wilhelm ll.; und gegen den Staat irgendeiner .Klasse". ' " . Philipp Scheidemann stammt, als Sohn eines Handwerksmeisters in Kassel am 26. Juli 1865 in Kassel geboren, aus kleinbürgerlichen Verhältnissen. Aber das Geschäft ging infolge Kränk lichkeit des Vaters zurück und die Küm mcrnisse stellten sich ein. Es reicht nicht weiter als bis zur Bürgerschule. Die schwere Schule des Lebens vermochte dem lebhaften Temperament deS Kna ben. welches dazu neigte, über die Stränge zu schlagen und über Gräben zu springen, nichts anzuhaben. Als Set zerlehrling lauschte er, hellhörig, auf die sozialdcmokratischcn Reden der Aclteren. Im IS. Lebensjahre wurde er Mitglied "SPsnntriv Traun fc-Mi.I3 Carl 3IuC ßcgicit. der sozialdemokrailMifPariel und des Verbandes der deutschen Buchdrucker. Knallrot. Das Sozialistengesetz nahm ihn verschiedene Male am Wickel. In Marburg in Stellung erweiterte er sein Wissen in Berührung mit der dortigen Universität. 1890 trat er zur Journal! stik über, 1907, als Stadtverordneter in seiner Geburtsstadt Kassel, in die kom munale Verwaltung ein. 1903 hatte ihn Solingen in den Reichstag geschickt, wo er zunächst bescheiden ansing, als Spezialsach nahm er sich des Viehseu chengesctzeS an. Aber auf dem Parteitag machte er sich bald bemerkbar, und Au gust Bbel wurde auf daS lebhzfte Tem perament, daS ausgeprägte Rednertalent und das nicht geringe Wissen Scheide manns aufmerksam. Das Knallige der Parteifärbung war inzwischen abge , - blaßt, das Draufgängertum gezllgelt. Damals schon zeigte sich in dem Auf australischen Kontinent im folgen den Jahre verschlang ihn bei einem neuen Zuge die inner-australische Wüste, ohne eine Spur von ihm und seinen Begleitern zu hinterlassen. Hoch stätter, Lendenfekd, Winneke u. a. machten dem deutschen Namen Ehre als erfolgreiche Forscher auf verschie denen Gebieten; in neuester Zeit durch zog der hervorragende Geologe Herbert Basedom die große, noch völlig unbe kannte Insel Bathurst im Norden deS Erdteils; die Ergebnisse dieser For schlingen konnte ich noch 1914 der Ber liner Gesellschaft für Erdkunde über Mitteln. Der sehr eingehenden, auf jah relanger Arbeit unter den Schwarzen in Hermannsburg (Jnneraustraien) be ruhenden Arbeit des Missionars Karl Strchlow , über Mythen. Sagen. Märchen und totcmistische Aorstellun gen der Loranda und Loriljastämme in Zcntralaustralien" haben die Eng länder nichts an die Seite zu stellen. Die Botaniker Holtze, Schomburgk und Ferdinand von Müller werden als die bedeutendsten Pflanzenkundigen Au stralien! anerkannt. Georg Neumcyer legte drüben das erste Observatorium an; deutsche Musiker, wie Rcimann und Heinicke, haben bahnbrechend gewillt, auch die schöne Nationalhymne .Song of Australia" hat ein Deutscher, Lingner, komponiert. Der liebensvür dige Wellenfahrer Stcfan von Kotze gab uns in seinen .Skizzen aus Au stralien" höchst eigenartige und an schauliche Bilder vom Leben und Trei ben der Arrsiedler und Squatter im australischen Buch.' Daß sich das Deutschtum in Austra licn so lange lebenskräftig erhalten hat, ist in erster Linie der deutschen Kirche und Schule, sodann der deut schen Presse (vier Zeitungen) und end lich den zahlreichen Vereinen zu danken Geistliche und Lehrer sind zwar zum größten Teile nicht Theologen und Pa dagogen vom Fach, aber sie arbeiten mit hingebender Treue und iclbstlo sigleit inmitten ihrer Landöleut. Di x T7:;7V f 'V. 3 t X ! : i V ir V f- t: A ) il. -s 4.'' $ : ,f f-i i - Z $ I l ' ' ff -i I f J I I V ? vn 1 I zk''' a j n I i 4 f v ' ' ss t si , & V M f ?' S i i' ' . J- kommende Männer" Scheidemann. treten SchcidcmannZ die Neigung zum Po!itiscl)en und der Stich ins Staats mannische, was ihn von der Gemein schast mit Zubcil, Ledebour und Stadt Hagen ausschloß. 1911 wurde er vom Jenaer Parteitag in den Vorstand der Partei gewählt. Auch im Reichstag trat er immer mehr in den Vordergrund. Wie Eugen Richter Bismarck. so hat der Abgeordnete Scheidemann einmal den Reichskanzler von Bcthmann Hollweg und mit diesem die gesamte Regierung auS den Sitzungssaal des Wallot-Baues hinausgegrault. Während eines heftigen Angriffs gegen die Hohenzollcrn hatte der Abgeordnete, in Bcrdindung mit dem nichtcrfüllten kaiserlichen Versprechen, durch das Preußen ein liberales Wahl recht erhalten sollte, den Ausdruck Wortbruch" gebraucht. Darauf erfolgte der Ausmarsch der Bethmänner. Der Blamierte bei diesem Zwischenfall war der Reichstagspräsident, welcher den mißfälligen Ausdruck verschlafen hatte und dann nach Einsicht in das Stero gramm deS Protokolls ihn rügte, wo rauf die Regierung wieder im Saal er schien. Nach dem .roten" Siege der Wahl von 1912 wac die sozialdemokra tische Partei als die numerisch stärkste in den Reichstag eingezogen. Als Vizepiä sidcnt des Haufes wurde, neben dem Na tionalliberalen Paasche, Scheidemann ge wählt, waS eine Parlamentsrevolte zur Folge hatte: der Präsident Spähn vom Zentrum und Paasche traten zurück, und bei der dadurch notwendig gewor denen Neuwahl fiel Scheidemann durch. Das aber waren im Grunde alles Episoden. In die standhafte und bestän dige Bedeutung ist Philipp Scheidemann erst mit dem Kriege und seit dem Frie den hineingewachsen. Die ganze Kriegs zeit hindurch hat er an der Politik vom 4. August 1914 mit der Bewilligung der Kriegskredite festgehalten. Er trat für den Verständigungs-Friedcn" ein und versuchte, für diesen seine internationa icn Beziehungen, welche er auf verschie denen Auslandreisen angeknüpft hatte, wirksam zu machen. Er war einer der Pron'.otoren der bekannten Reichstags Resolution für einen solchen Frieden. Als die Schwenkung der Regierung nach links begann, trat Scheidemann als Staatssekretär in das parlamentarische Kabinett des Prinzen Mar von Baden ein. Als die Revolution an das alte Reichshaus anklopfte, drängte er auf die Abdankung des Kaisers, um jener den Eintritt zu sperren. Bom Balkon des Reichstagsgebäudes proklamierte er am 9. November 1918 die Republik. Er wurde Volksbeauftragkr in der kurz lebigen ersten Regierung der Republik, 15,000 bis 20,000 deutschen Kolonisten Süd-Australiens hatten ' im Jahre 1914 nicht weniger als 73 eigene Got teshäuser und 32 Schulgebäude. Die deutschen Turn, Gesang-, Krawken und Unterstützungs-Bereine (in Mel bourne allein elf an der Zahl) bringen die Landsleute einander naher und üben Neuankommenden gegenüber Gastfreundschaft im weitesten Sinne. Leider drängten sich bor dem Kriege viele zersetzende Elemente hinein, und die zunehmende Berenglischung des jungen Nachwuchses erschwerte das Festhalten am Gebrauche der deutschen Sprache. Was endlich die deutsche Mission der Herinhuter und Hcrmannsburger Sendboten unter den Austral-Negern, die Neuendettclsauer Missionare auf Neuguinea geleistet haben, wird bereit willig auch von den Regierungen aner kannt auf ihre mühevolle, jähr zehntelange Arbeit, die namentlich un ter den Papuas von reichen Erfolgen begleitet war. konnten Forscher und Kaufleute getrost weiterbauen. . Tief bedauerlich, daß uns der Krieg um die reifenden Früchte dieser Arbeit ' ge bracht hat. Als der große Kampf 1914 aus brach, nahm die Feiirdseligkeit der Engländer in Australien (wie schon früher anläßlich deS Burenkrieges) mitunter geradezu groteske Formen an; alles, was in Deutschland geboren war, wurde interniert. Ausnahmen bildeten gewisse Renegaten (darunter leider auch einige deutsch Geistliche), die mit den Engländern in's gleiche Horn stießen. Dagegen wurden - hochverdiente Aerzte, wie Dr. Lohde und der berühmte Kin derarzt Dr. Herz, ebenso der deutsche Konsul Dr. Hirschfeld in Brisban trotz aller Fürsprache und Bittschriften der BedLUerun'g, ihrer Tätigkeit ent zogen; Seelsorger, wie Pastor Treuz und Niemeyer, mußten ihre blühenden Gemeinden im Stich lassen, obwohl sie schon feit Jahrzehnten im Lande waren. Von den drei Internierte für dle Nationalversammlung doppelt gewählt (Berlin und Kassel) und über nahm nach dem Zusammentritt der Na tionalversammlung am II. Februar als Ministerpräsident dle Führung desKoali. tionSKabinettS, in dessen Kompromiß gewebt er ganz eingeschnürt wurde. Nur widerstrebend fügte er sich in die Politik der Deutschen Demokraten und dei Zen trumS ein, und mit nicht geringerem Widerstreben und nur unter dem Zwang der März-Unruhen deS JahreS 1919 Konzedierte er den Radikalen und Wirt schaftlern daS Rätesystem. Die Tragik seines LebenS ereilte ihn, als der Versailles Jriedensvertrag seine Bemühungen um eine Verständigung als eine Verhöhnung der Wirklichkeit hin stellte und sein Vertrauen auf die Re publik als einen Schutz deS demokrati sierteii Volkes als eine Lächerlichkeit tt kennen ließ. Die Hand soll dem der dorren, der diesen Vertrag unter schreibt!" So rief er in seiner großen Rede vor der Nationalversammlung in der Aula der Berliner Universität auS. Und legte, als die Regierung zur Unter Zeichnung schritt, sein Amt an deren Spitze nieder. Dann hielt er sich politisch ganz im Hintergrund. Als ihn seine Va terstadt Kassel unlängst als Oberbllrger meist berief, wandte er sich in einer Eingabe an die Regierung, um die Er laubniZ zu erwirken, daß er seine Amts Wohnung mit Möbeln auö dem dortigen früheren Kaiserfchlotz ausstaffieren dürfe. Auch die Volksmänner sitzen bequem auf Prunksesseln. AuS dem Draufgänger über Stränge und Gräben ist ein tem perierter Parlamentarier geworden. Das .Knallrot" ist im Laufe der Zeit abge blaßt zu der rosigen Nuance, wie sie die hiesiger .Progressiven" ausweisen, die Schattierung vielleicht noch etwas leb basier. Nachdem die Nationalversamm lung, mit der Regierung, sich vor dem Kopp-Puisch auS der Reichshauptstadt nach Stuttgart geflüchtet, ist dort Scheidemann, den Dolch im Gewände und die Sehnsucht nach der Rückkehr in die frühere Macht im Herzen, über den Wehrminister Noske hergefallen und hat ihn gefällt. Heute bietet sich der Ver treter der sozialdemokratischen Staats machtidee, der Politiker und Staats mann als .Retter des Vaterlandes" an. Als Politiker hat er die Fühlung mit den Arbcitermassen verloren An der Spitze der Arbeiterschaft, wie sie in den Gewerkschaften vertreten und in der gro ßen Gewerkschaft Deutschlands vereinigt ist. steht Carl Rudolph Legien. seit 189 Vorsitzender der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands. Am 1. Dezember 1863 i Marien bürg, Wcstpreußen, geboren. Bürger schule. Drechsler. Als Geselle hat er sich, auf der Wanderschaft, mit klaren Au gen in Deutschland umgesehen. Im Jahr 1886 wurde er Gewerkschaftler, und er ist einer der hauptsächlichsten Verfechter der gewerkschaftlichen Gedan ken unter der deutschen Arbeiterschaft geworden. Lange hat die Gewerkschafts bewegung abseits von den verschlunge nen Pfaden der Politik, wen?: riicht ge gen faßlich zu dem sozialdemokratischen P?rtcilebcn gestanden. Dann fand ein Ausgleich statt, an dessen Zustandekom nien Legien hervorragend beteiligt ge wesen'ist. Als Vorsitzender der Verein! gung der Drechsler Deutschlands und der Zentralkrankenkasse der Drechsler hat er ein hervorragende? Verwaltungs talent bekundet und seit 1903 sieht er als Vorsitzender der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands an der Spitze dieser Bewegung. Seit 1903 war er auch Vorsitzender der internationalen Bereinigung der Gewerkschaften. Dem alten Reichstag gehörte er 18931898 und seit 1903 an. In die Nationalver saramlung hat ihn der 14. Wahlkreis: Schlcswig-Holstein entsandt. Politisch bekennt sich zu der sozialistischen Mchrheitspartei. Der unter den Be stimmungen des Völkerliga-Pakts ge schaffenen .Internationalen Arbeits Lagern war Liderpool bei Sidney das größte, es barg allein nahezu 2000 Ge fangen. Von dem Plane, die neuzu gründende Bundes Hauptstadt Iaß Camberra von den Deutschen aufbauen zu lassen, kam man ab. Die .Plagen Australiens": Wanzen, Moskitos. Buschfeuer und namentlich Wasser Mangel, suchten die Internierten oft schwer heim, aber die gemeinsame Ar beit, Musik, zwei deutsche im Lager er scheinende Zeitungen, Kunstausstellun gen. Theater und Sport, nicht zuletzt trotz lledem! deutscher Humor, halfen Langeweile und Sorgen ver scheuchen. Als endlich, endlich der Friede gekommen war, wurden die In ternierten, nachdem ausbrcchende In fluenza die Abfahrt wiederholt verzö gert hatte, wieder der alten Heimat zu geführt. Die Arbeit der Zurückgeblie denen muß unter erschwerenden Um ständen erneut beginnen, aber das so oft vorausgesagte Ende des Deutsch tums in Australien wird nach meiner Ueberzeugung sicher nicht eintreten; der alte Stamm wird Treue halten und mit uns die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht aufgeben. Die Zeit des Mittag Essens. Die Zeit des Mittagessens hat im Laufe der Jahrhunderte vielfache Vcr änderungen erlt. Im 14. Jahrhundert aß der König von Frankreich um 3 Uhr morgens zu Mittag und legt sich abends zur selben Stunde nieder. Zur Zeit Philipps des Guten hieß eö: Steh auf um fünf, iß zu Mittag um neueti, zu Abend um fünf, geh' zu Bett im neun. Und du wirst leben der Iahn neunzig und neun! Unter Heinrich dem Vierten und Ludwig dem Vierzehnten ging man um elf Uhr zu Tisch, unter Ludwig dem Fünfzehnten um zwei Uhr und dieser Brauch dauerte bis zur Revo lution, von welcher Zeit an sechs Uhr die Stunde deS Mittagessens in Frank ich wurde. Unter Ux Regierung Hein Konferenz gehört er ali Dclegs Deutschlands an. j Im Verlauf deS Krieges hat er dl Mobilmachung der Arbeiterschaft anbei Heimfront geleitet. Nack, dem Zusamt menbruch dieser und der draußen m Felde hat er sich der drohenden rot Flutwelle, welche n den Grundfeste auch der Gewerkschaften rüttelte. en gcgcngcsiemmt. Nach dem Bankerott dei Politiker trat er als .Wirtschaftler" ii den Vordergrund. Die Gewerkschaft Deutschlands ent, spricht, in ihrem Aufbau und nach ihre Aufgaben, der hiesigen Central Lab Federation. Man hat Carl Legien ml Samuel Gompcrs verglichen, nur da! der crflcre nicht so regicruiigsfromm' sei. : Gemeinsam ist beiden der Kamti gegen die Ultras, welche in dem deutj schen, wie in dem amerikanischen & wcrkschafisver bände die Herrschaft an streben. Gebarung und Zwecke der hii sigen .I. W. W." und der deutsche, Syndikalisten sind identisch. Die Untcl minierung der Stellung Legiens ist weit gediehen, daß ihm sein eigener Ve band, der der Drechsler, dessen Vorsil zender er ist, unlängst ein MißtrauenZ Votum erteilt hat. Die Ultras der deut fchen Arbeiterbewegung wollen die G werkschaft als solche, welcher die dortig Arbeiterschaft so ungeheuer viel veH dankt, überhaupt bei Seite schieben uni, durch die Räte ersetzen. Die Vertrete des radikalen RLtesystems haben auö d Entwicklung, welche dieses System Ausland genommen, nichts gelernt. Wo hat sich grade neben dem Ratesyste eine ungemein starke Gewerkschastsbe! gung entwickelt. Die Räte als politisch System werden sich in gleicher Wei abwirtschaften, wie die Oktobcrdemoko ten, Novembersozialisten und Dezembe spartakisten Pleite gemacht haben. Akj kommender Mann erscheint Carl Ru dolph Legien im Mittelpunkt der fti vollziehenden Ereignisse und im Brenq Punkt der sich aus diesen ergebenden Ent t''cklungsmöglichkeiten. , ' , '. y Dr. August Müller, Staatssekre im parlamentarischen Kabinett oä Prinzen von Baden und jetzt a. D., hq unlängst ein gutes Buch Sozialisierunt oder Sozialismus?" veröffentlicht. Da hervorragende sozialistische Politiker um Volkswirtschaftlcr bezeichnet sein Buci als eine kritische Betrachtung über Rei hf,,i;n;..Tfl" 5! ka, foTj vtiuiiviisiuiun vim vut.bi.. cheS von Unternehmertum, Gewerkschaf, ten und Rätesystem handelt, sagt er: Diejenigen Vertreter des RätesystemZ JTirn Vt TMItrtliii Vi2 fslrrvs!. Vlfc lUtfc Ul. VlUUtUt VI. piVlbiW g riats verwirklichen wollen, handeln al, f lerdings durchaus logisch, wenn in ihre ; Räten den Unternehmern kein Platz an, gewiesen wird. Die Diktatur des Prole, tariats kann aber nur als eine gan ausgesprochene Herrschaft der Minden heit über die Mehrheit durchgeführt wer, den. Es ist möglich, daß eine Zeitlang das Proletariat die anderen Schichtn der Bevölkerung beherrschen kann, na mentlich wenn man sich der Revolutions erfahrungen erinnert, die ja keineswegt klii&Ii VLjUIiVtlLU lyilVISlUU Wfc 11 jr proletarischen bürgerlichen und kapitalisti, schen Schichten erkennen ließen. Ab in ihrem Fortgange müßte diese Fora der Diktatur des Proletariats notwendi, gerweise zu einer Gewaltherrschaft füh ren. Ich fetze keinen Zweifel in die Ver v rn i sin ayan ntcmita nn ntrnr. ficherung der Anhänger der Diktatur dc Proletariats, daß sie den TerrorismuZ nicht erstreben; aber auf ihren Wille kommt es nicht an, sondern auf du innere Logik der Dinge, und diese muß notwendigerweise die Schreckcnsherr, schaft, den Bürgerkrieg und all das Ent schliche im Gefolge haben, das damit verbunden ist." Karl Marx hat gesagt: Die Revolu tionen sind die Lokomotiven der Ge schichte." Aber Lokomotiven allein be sorgen und entwickeln nicht den allge meinen Verkehr und wenn zwei Loko Motiven gcgcneinanderrennen, ist di, i Katastrophe da. Auch in der Geschichte. rich des Achten frühstückten .die Leu! von gutem Ton in England um sieben Uhr und aßen um zehn Uhr vormittag zu Mittag. Zur Zeit der Königin Eli sabeth. wo ein Stück hartes Pökelfleisch und eine Kanne Bier das gewöhnliche Frühstück der Hofdamen bildete, fpciste man um elf Uhr und zu Abend zwischen fünf und sechs , Uhk. In Ostindien herrscht die Sitte, eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang sich zum Mittag tisch einzusinken. In unjercr Gegend aß man bekanntlich 6i3 zur französischen Revolution fast durchgängig um zwölf Uhr Mittag, erst später wurde zum Teil die Zeit des Essens etwas hinausgescho ben, d. h. nur bei den höheren SiänA den. Ein Philosoph gab einstmals die richtige Antwort auf die Frage, wann man eigentlich essen sollte: Für die Reichen, wenn sie Hunger haben, für die Armen, wenn sie etwas zu essen haben. Indische EhkgcbrZnche. Seltsame Ehen werden noch heute i Indien geschlossen. Im Süden des Lan des, in dem der Frauenkauf die fast ausschließliche Art der Eheschließung ist, wird das Mädchen schon im Kindes alter, je nach dem Brauch verschiedener Stämme, mit einem Schwert oder mit Pfeil und Bogen, ja sogar oft mit der Sonne selbst vermählt. Der Sinn die scr Scheinehen liegt darin, daß sie mit der Gottheit geschlossen angeschen wer den. deren Repräsentanten diese Waffen ödn Idole sind. Auch Ehen mit einem Baume, dem Symbol der Fruchtbarkeit, sind häufig. So darf im Sandschab kein Hindu zum drittenmal heiraten,, wohl aber zum viertenmal. Wünscht n nach seiner zweiten Ehe sich nochmals zu verheiraten, so vermählt man ihn zuvor mit einem Baum oder Strauch und dann erst mit der Frau, so daß diese Ehe als die vierte Ehe betrachtet wird. Bei den Kudva-KunbiS wird ein heiratsfähiges Mädchen. daS keinen Bräutigam recht' zeitig findet, sogar mit einem Blumen ftrauß verheiratet. Welkt er, so wird sie Witwe und dann dicht tq, Galle linden. üi syp4&vmmmri'ft o