Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 31, 1920, Page 3, Image 3

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    Hrme F-Tägliche Omaya Tribüne-Mittw'och, den 31. März 1920 '
'ii qi-u-i" ini'ir
SrllalttlikjiMilrchtn
i , - '
Lou Julius Zersäg'
Damals war Großvater eigentlich
,,och kein richtiger Erobvater; denn
obwohl er schor, eine Enkelin besaß,
die in der Wiege bereits verriet, dafe
drei Buben an ihr verloren gegan
gm waren, und einen größeren En
sei, der ihn mit Fragen bestürmte,
so war, er doch kaum iiber daS halbe
Jahrhundert hinaus, und seine Haa
. re halten noch lange nicht die Farbe
des Weisesten aller Weisen. Auch
war er insofern noch mehr ein
Mann, als Tag für Tag, sofern
ihn nicht, das manchmal erwimsch
te Lippcrlcin plagte, an seine
schwere Arbeit ging. Ta war Grosz
Vater eigentlich ein handfester Mann,
denn in der Arbeitsstelle, in der er
war, wurden große Fässer gchäm
wert, nicht etwa Weinfässcr, sondern
Braubottiche und Viertonnen, und in
München, allwo so viel Bier gemacht
und auch getrunken wird, braucht
nian viele gute und große Fässer . . .
Lann hatte er einen weiten Weg
libcr die ganze Oktobersestwiese, er
mußte also sehr früh ausstehen, und
wenn er am Abend denselben Psad,
sein Tagwerk auf feinem Rücken
tragend, lieimschob, hatte er nur ein
unverrückbares Ziel im Auge: Heim
und einen Nadi und seine MaK und
dem .Moidl" eine Nascherei in der
Tasche. Natür'. i betraf das nur die
Lcit, in der , :tö auch zu haben
waren.
i Daheim r'Ma'ie für Groszvater
Neffen aYi niuiiä weiter als die
lehte wo gefüllte Maß mehr
nnte ihn seine Alte nicht, wie er
agte f. -l Nadi, seine Lconi (vor
em Krie.), seine Lotung und daS
Moidl", ütö ihm herangewachsen,
dicS alles yaintfl und mit dabei sein
durste. liccl.&i'in er dann in aller
Andacht den Slcbi so geschnitten hat
tc, wie ihn nur ein Münchner kirnst
gerecht schneiden kann, und nachdem
er ihn dann dem Viere zur Gesell
lchaft in seinen: Münchner Magen
hatte verschwinden lassen, alsdann
erst kam die Zeitung, aus der i h n
ur die Politik, seine Frau und
ttchter Großvater hatte drei
ilonde Töchter r- nur der Noman,
ie HeiratLinscrate und die Todes'
kW.Meressicrten. Itfber PoKtik
' f.X. ....... VC4,Y:jP.
ncryicu er luuuiuuu
iiit seinen Sausgeiiunen. Wenn
eine Tochter, um iym zu"ZWN'
aß sie auch wüßten, das in der
ült voraebt. über Volmk ma ihm
Sandeln wollten, jagte er wohl:
MS KnrttnM Xmi cVhrl Trtmit
war sür ihn die politische Debatte
Erschöpft, und er stand entweder auf
u? Vk. uu. .......
und begoi5 Sie Eeramentopfs am
Fenster rr- eine Arbeit, die ihm nie
niand vorwegnehmen durfte oder,
vcnn ihn die Diplomaten und
IsichLtaÄSmänncr allzu sehr geäv
crt hatten, nahm er seine Fliegen
latsche und ging auf die Fliegen
ad. Natürlich nur ,m Sommer.
Damm war Großvater Steffen
aber noch lange kein gewalttätiger
Mensch, was daraus hervorgeht.
aß er im Winter, wenn es keine
liegen gab, absolut nicht mit Ge
alt den Soinmer herbeiwünschte,
an kann auch nicht behaupten.
aß er gegenteilige Wünsche pflegte.
as sicher schon daraus hervorgeht,
van doch auch der Münchner Som
mer seine Reize hat und Großvater
Stcsfcn gewifz einer der ersten war,
der am Sonntag morgen die Nase
liber die Geranien den einbrostschen
Blorgendüften entgegentrug, um zu
Ichauen, ob kein .Schwammerlwet
for" sei. Nur wenn der Himmel ein
Besicht schnitt, wie er nach einer
schlechten Prise, stellte er seinen Ge
vankenkompafj um, was freilich nicht
ohne einige unsromme Donnerwet
!ter abging, die einem Sceman alle
Ihre gemacht hatten.
k!k r(ri(Aiana Otntfrm fi?ttir
. IW jiv tli.v.;iiivt. kiufk i..
eistigen Regsamkeit konnte indes
icht verhindern, daß nicht nur die
onntage, sondern auch die Tage,
!die dazwischen lagen, ihren Gang
aufrecht erhielten und Großvater
Cteiken em schwarzes Laar nach
Z,em andern wegzupften, sa wie
man ein Orakel zupft, biö nichts
mehr zu zupfen i)L Davon hatte
er freilich weniger gemerkt, da sein
Moidl ihm niedie Liebe nach dem
Kranze seines Alters bemaß, allwo
es keinen Lorbeer zu rascheln gab,
aber der Arzt, der sein Zipperlein
kannte, sagte ihm in einer zufällig
einmal nicht erwünschten Steiß
Periode: Herr Steffen, wenn Sie
jetjt nicht bald Ihre Maße herab
setzen, wird es Zeit, daß Sie sich
etwaS anmessen lassen."
Großvater Stcsfcn war nie ein
Freund der Toten gewesen; wenn
seine Frau am Allerheiligentage
durch die Lcichenschauhallm ging,
wartete er immer draußen, und
wenn sie herauskam, steuerte er oh
ne weiteres in die nächste Wirtschaft,
ui sich zu überzeugen, daß wirklich
noch Malz und Hopfen gewachsen
und somit auch noch Fasser nötig
waren. Aber die Stimme deS Arztes
galt ihm, als ha'- - es der liebe Gott
fi'kai. und ja faßt er den Ent
schluß, täglich drei Mak weniger, Zeit vor dem Kriege nach, wen ihn
und sie desto länger zu trinken, reale Anwandlungen befielen: aber
Diesen Botsatz sührte er mit gro, dieser Zustand wa? nicht daS aS
ßer Peinlichkeit, auch oft an den schließlich Barometer seiner
Sonntagen, durch. . I dankensprünge, und in die Erstar
Wie er dieses nun auch hielt, die xung seines menschlichen Ueber
Tage und Monde, die er nun sorg gangsstadiumS siel einem warmen
fältig durchmaß, hielten jetzt glci Herbstregen gleich, . die blütenduf
chen Schritt mit jener Zeit, die wankende Schlichtheit der Bilder anö
getrost den dahingehenden Altwei Jungmoidli Märchenbüchern. So
bersommer seines , Lebens nennen ( holte er eines nach dem andern her
konnte. Die Launen deS 'Daseins vor und versank in ihre sonnige
umgaben ihn, wie die Spinngewebe ' Wegzeilenbuntheit, ein schrulliges
in des Herbste? Wegen die Hecken, 'Lächeln kletterte um feine Augen
und es gab nur eine ungetrübte Lust, fallen und wie kinderverstört blickte
sür ihn: daS war sin Moidl. I er auf, wenn daS große Moidl mit
Sein Moidl war die Rosenknospe den dicken Zöpfen zur Großmutter
seiner Freude, der Frühling seines sagte: .Großvater liest Mä.chen..."
alten Herzens, uns je mehr ujrn
alles andere auS den Augen wuchs,
desto tiefer faßte die Liebe zu dem
Kinde Wurzel in seiner Seele. O,
Großvater Steffen hatte auch eine
Seele. Wenn er nun abends heim
kam und sein Moidl rückte ihre
Wärme an sein Herz, ward ihm
gleich wohliger zumute, er preßte sie
stets enger an sich und wachte im!
mer eifersüchtiger daraus, daß ihr
keines außer ihm eine Unart ver
wies. ' Sa wuchs daS Moidl an ihm
herauf und er zu ihr hinab, ohne
daß er eS eigentlich richtig bemerkte,
Sie hatten gemeinschaftlichen Be
sitz, den sonst niemand berühren
durfte: Seine illustrierten Zeitschrift
ten, die er alle sorgfältig aushob.
und ihre Bilderbücher, und als
Moidl in die Schule ging, laS er
ebenso ernst als ihre Fifcl und die
Lesebücher wie einstmals, da er
selber noch ein A.V-CSchlitze gcwe
seit. WaS andere nur in den hol
perigen Stunden der Erinnerung
empfanden, erlebte e? mit jedem
Gedichte von Frühling, Sommer,
Herbst Mid Winter, mit jedem Fi
bclbilde, das er in sich ausnahm,
und er nahm es nicht einmal in
sich auf, um deS Himmelreiches teil
hastig zu werden, sondern um seiner
Seele Kindheit 'mit der Kindheit!
Seele in Einklang zu bringen. In!
der Ciiipsindungen Krciselgliick wa
ren seine Stunden oft gleich den
ersten Schopfungstagcn, so wie
sie im ReligionSbuche der Kleinen
abgebildet waren. Kurzum, Groß
Vater Steffen befand sich mit Nie
senschritten auf einem Wege, den
Tausnide vergeblich suchen: zur
KNldhel
Wie verworren unZ ost die
Wünsche der Gemeinsamen dünken,
sa einfach lagen sie hier. Wenn
Moidl ihr zoologisches Bilderbuch
der ganzen Wett hervorholte no
nur wußte, daß dies ein Löwe war.
sldmnochte Großvater Steffm dieö
zu ergänZM, indem et doch wußte,
daß der Lolv ein afrikanische
Raubtier ist, da?im Hunger auch
dem Menschen nicht VruS dem Wege
geht. Während sich savdie Phanta
sie deS KindeS mit einöx Löwenbe
gegnung ausfüllte, hielt seine wann
liche Lust doch gleichen Schritt, wenn
er von einer wilden Jagd, einem
königlichen Sieg über den Komg
der Tiere trämnte. Oder wenn fein
Moidl Maj. nud Moritz' laö. stieg
auch Großvater Geist üb die
Zäune seiner VöseitBuben'Seele
und hüpfte durch die. Hecken seiner
Schuljungenstreiche. Aber in sei
er Heimat Phantasiegarten war er
erst, wenn er die Märchenbücher de&
Moidl. erwischte, die sie gut ver
wahrte, da sie langer als ein Weih
nachtösest mit ihr alt weren soll
ten.
O, diese Märchen von der Groß
mutter, vom Aschenbrödl, und vom
Dornröschen waren eine wichtige
Etappe, in den Abenden deS Groß
vaterS Steffen, wenn die Politik
weit hinter ihm lag und sein eige
neS Weib, die eigenen Töchter aus
riefen: Schau, schau, Großvater
liest Märchen I' Das aber rauschte
über ihn nicht stärker wie etwa eine
Fliege an seiner Nase vorbei, und
er sagte höchstens: .Komm, Moidl,
laß sie nur reden, die verstehen
nichtsl" und war mitten drinn im
Walde der blätterrauschenden süßen
Träume verlorenen und ersehnten
Lands. Und sein Moidl schaute mit
großen, himmeloffenen Aguen auf
seine Lippen, die sich stumm beweg
ten, wie wenn ein Riese die ersten
Laute seiner Muttersprache hervor
zulallen sucht ...
Und eS kam auch die Zeit, da
Großvater Steffen Urgroßvater
war. Ta saß er in der Wintersonne
des Pensionierten hinter dem G
ranienbrett und blickte über die
ach so gleichmäßigen, unmärchcn
haften Dächer der Stadt. Moidl
war ein Mädel geworden, mit lan
gen Zöpfen, das wohl noch Ball
spielte, Reifen fprang, zuweilen mit
den Buben raufte, aber nur selten
mehr Märchen las. Die gehrte'7 1' S r
ihm ganz allem Er las nun auch Me1leW bie MMe. dagegen
fft S'kn. Einzuschreiten, geben, das Schieber
die Welt in Bildern an. die nach unö Schleichhändlertum nicht ab,
und nach in fein großes Archiv wan federn eher noch zunimmt. So ist
derten. Die Pol, ik war ein c3 kürzlich erst der Eifenbahn-Ueber
Schmarr'n .und gar seit dem Kriege wachungssjelle in Königsberg gelun
hatte er eine stille Verachtung für. gen. einem großangelezten Banden
sie. wenn er auch in gewissen Stun,diebstahls und Sckiebkr.ffnsrtim
den Kenntnis von ihr nahm und die
kleinen Fleischportionen den Urhe
bern noch weniger verzieh als die
ganz, ins Märchenland dahingcgan
genen Laren. Wie einer alten
... -,ivivin, -i,ujiiucn, oun viele lau
Liebe hing ez oft der gute oltenjbere .Gesellschaft der AIgemMeit
Gflprensjenö Untergang.
Die Stadt der reine Vernunft"
von Not nd Elend heimgesucht.
lTägl. Rundschau.)
Ofttireuken. das Land, van dein
einst vor bundert Safiren der Nuk
zur Befreiung deS Vaterlandes von
der Fremdherrschaft ausging, das
Land, das wie kaum ein zweites
dazu bestimmt ist, Teutschlands
Fleisch-Lieferant und Kornkammer
zu sein, es wird, wenn sich die Zu
stände hier nicht bald zum Belferen
wenden, sicher dem Untergänge ge
weiht sein. Und zwar nicht nur in
folge der drohenden Abschnürung
vom Reiche, der Abtrennung des
nördlichen Teiles jenseits Mcmel
und den im südlichen AbtrctungS
vezm. Avmiimungs.Mviet im
Gange befindlichen polnischen Wüh
lereien, sondern infolge der geradezu
linglaublichen Zustände, die bezüglich
der Versorgung der Bevölkerung,
besonders in den größeren Städten,
mit Kohlen, Hvlz, Milch, Buttes und
anderen Artikeln des taglichen Be
darfs herrschen.
Der Winter hat mit Macht ein
gesetzt, die Flusse zeigen Grund und
Treibeis, und die infolge des Schis
crstreiks sowie so tnS Stocken gera
itene Binnenschiffahrt die Schiff-
fahrt über See ist kaum erwähnens
wert hat so gut wie völlig auf
gehört. Zwar versucht man, durch
Einstellung deS PersoneiiBerkehrs
dem Güterverkehr zu Lilss zu kom
men, allein auch diese Maßnahme ist
nur eine unzureichende. Ln Komgs
berg sind auf die vom Magistrat
ausgegebenen Kohlenkarten bisher
im ganzen für lede Haushaltung
4 Zentner Kohlen der 6 Zentner
Briketts zur Verteilung gelangt;
allein eS gibt ungezählte Tausende
von Haushaltungen, in deren Kel
lern noch nicht ein einziges Pfund
Kohlen zur Deckung deS Winter
Bedarfs lagert, da die Leute daS,
was sie eventuell erhalten haben, zu
Kochzwecken verwenden muhten, um
den in Deutschland höchsten Eas-
preiS SS Pfg. pro Kubikmeter
nicht zahlen zu dürfen. Jetzt heißt
eS, sollen 80,000 Tonnen schlefischer
und 30,000 Tonnen mahrischer Koh-
len für Königsberg eintreffen wo
ne aber smd. daS wissen die Götter,
Wie mit den Kohlen, so steht es mit
Sera Holz. Trotzdem in den Som
mermonaten Tausende von Kubik-
metern eingeschlagen lind, find die
Lagerplätze wie ausgefegt; der Ma
gistrat hat jetzt Holzkarten nnge
fuhrt, auf die der Bevölkemng jeder
Haushaltung ein Piertelmeter Holz
zugeteilt werden soll ?5 ist aber
überhaupt kein Holz vorhanden.
Jetzt hat man zu dem Mittel gegrif
fen, denMigen, die sich in dm f,S
kaiischen Wäloern ringS um Königs-
6er Hol, selber schlagen und es nach
Hause schaffen wollen, die Genehmi
gung oazu' naruriia, gegen r
legung einer bestimmten Summe
zu erteilen. Zu Tausenden sieht man
jetzt Handwerker, Burger und An
gehörige auch anderer Stände, auS
gerüstet mit Säge, Beil . s. w..
hinaikspilgernnach Meipeihen, Tan
nenwalbe u. .to., um dort ein paar
Klafter Holz mühsam zusammenzu
schlagen und fo wenigstens auf kurze
Zeit, vor der bittersten Kälte ge
schützt zu sein. Auch bezüglich der
Kartosfelversorgung sieht eS mehr
als trostlos aus. Der überraschend
schnell und gleich mit beträchtlicher
Stärke eingetretene Frost hat Hun
derttauscnde von Zentnern Kar
löffeln, die sich zum Teil auf der
Bahn, zum Teil noch nicht einge
mietet oder sonstwie gegen Witte
rungSeinflüsse genügend geschützt in
Scheunen oder auf dem Felde bcfan
den, vernichtet: an vielen Stellen
Ostpreußens sind die Kartoffeln
wegen Mangel an Arbeitskrästen im
Boden geblieben und ebenso wie
Rüben u. s. w. erfroren. Der Scha
den. der hierdurch der Allgemeinheit
erwachst, geht in die Millionen.
Das Allerschimmste, ja Traurigste
nrt fl.ii .(.,.. k,
das Handwerk zu legen. Bisher
sind acht Bahn-Angestellte und zwei
hochangesehene Königsberg Per
fönlichkeiten in Haft genommen
rooroen; oer Schaden, den diele kau
zugefügt hat, geht in die Millionen.
WaS aber an der Grenze Ost
preußens .verschoben" wird, das
spottet jeder Beschreibung. Richt
nur Kartoffeln, Getreide und Mehl,
sondern auch Fleisch der verschieden
sten Art, Butter, Zucker u. s. w.,
geht waggonweise über die Grenze.
Reisende, die Gelegenheit hatten,
unbeteiligte Zuschauer der ganz offen,
sichtlich betriebenen .Schiebungen
zu sein, behaupten, daß Ostpreußen,
trotzdem die Ernte im allgemeinen
eine gute, gewesen sei, im nächsten
Frühjahr einer Hungersnot ent
gegensehe, wie sie schlimmer selbst
in dem so gefürchteten Wruckenjahre
nicht geherrscht habe. ,
Und dabei herrscht in Königsberg,
der .Stadt der reinen Vernunft",
eine pcrschivendungSsucht, von der
sich der Außenstehende gar keine
Ahnung macht. Trotz der unerhört
hohen Steuern. Königsberg ?,ahlt
418 Prozent Kommunalsteuerzu
schlag, also den höchsten in ganz
Deutschland wird von einem Teil
der Bevölkerung ein LuxuZ gctrie
ben, der einfach sinnlos ist. Man
scheint eben den Wert des Geldes
gar nicht mehr zu kennen. Selbst
Leute des arbeitenden Standes
kann man sich Stiefel und Schuhe
das Paar zu 250 bis 280 Mark
kaufen sehen; waZ in den sogenann
ten .Kasinos". Dicken" und son
stigen .Vergiiügungsstätten allabend
lich für Silinmen in Sekt und Wein
angelegt werden geht in die Hun
derttausende. Jeder Laden, dessen
Inhaber während der Kricgsjahre
zur Schließung gezwungen war,, ist
jetzt von einem Zigarren öder
Zigarettenbändler gepachtet, die von
dem' englischen und französischen
Tabak gar nicht genug herbeischaffen
können. Und in jedem Kramladen
und bei jedem Höker sieht man den
gesüßten amerikanischen Mehlkleister,
die sogenannte Wan Eta.Schokolade,
aufgetürmt im Fenster liegen: und
sobald ein Laufmädel oder, Junge
seinen Wochenlohn erhält, geht die
Hälfte davon sicher in Zigarren resp.
Schokolade auf. So werden nnge
heure Geldsummen verschleudert und
der Wert unserer Mark noch weiter
herabgedrllckt.
.f.j- Zweicents-Geld.
UnWeifelhaft ist in den Ver.
Staaten ein starkes Bedürfnis nach
mehr Sorten von kleinem Geld vor
Handen, schon damit man den gnä
digst verfügten Preissteigerungen
entsprechen kann .ohne sogleich hun
dert oder noch mehr Prozent dar
über berappen zu müssen. Immer
mehr häufen sich die im Kongreß
schwebenden Geldmünze Vorlagen,
und wahrscheinlich werden mehrere
dieser in irgend einer Form nie
ncmmen und durchgeführt, zumal
wenn keine I'echnischen Schwierig
leiten im Wege stehen.
Besonders starke Unterstützung
findet eine Vorlage, welche die Prä-
gunq oder Wlederpragling eines
ZweicentS.StückeS verlangt. Gerade
gegenwärtig erscheint eine solche
Münze nock bandlicker und in mebr
Beziehungen nützlich, als sie es in
im Tagen der Penny-Tageszeitun
gen und des Dreicents.BricsportoS
gewesen wäk Viele Bedürfnis
Gegenstände können gegenwärtig
für wer Cents aekauit werden, von
denen dies vor kurzem noch nicht
möglich war. Ist einmal das Geld
stück eingeführt, so werden sich ohne
Zweifel die Preise von nocli man.
chen anderen Kleinwaren nach ihm
richten, wenn oies rrgeiiowie zweck
mäkia erickeint. Und ia entiurs.
chcnd auch im Fall sonniger Klein
münzen, die wieder zu Ehren ge
bracht oder durch eine sehr ähnliche
Münzgattung kraft Beschluß des
Kongresses ersetz, werden sollten.
Solche Hilfsmaßnahmen mögen
iinmerhin einiges dazu beitragen,
daß daö Publikum bei feinen Laden-Einkäufen
ein biscken mebr nit
einem Dollar ansangen kann, aleick.
diel ob Teddy Roofevelts Konterfei
aus den neuen Münzen prangt oder
nicht.
-Folgsam. Eine Mutter gibt
ihrem Sohnlein gute Lehren. Unter
anderem sagt sie ihm, er solle nie auf
morgen verschieben, was er heute tun
könne. .
Ei, Mama", ruft der kleine
Mann aus. dann laß' uns doch den
übrig gebliebenen Apfelkuchen noch
heute abend essen!"
Das genügt. Im , Kaf-
eekränzchen bei der Frau Sekretär
ollen schlimme Dinge erzählt war
den sein?"
.Na, wissen Sie, man fand daS
Dienstinädchen ohnmächtig am
Schlüsselloch liegen."
S e i n U r t e i I. Na, Fritzl.
von wem läßt Du Dich lieber durch-
hau n -- vom Papa oder von der
Mama?"
.Vom Papa der macht die
Sackze kräftig und kurz die Mama
braucht immer eine Ewigkeit da
ommt man ia gar nicht zum Spie
len.'
ochst Bescheiden-
h eit. Kanzlist: .Wenn ich nicht
jeden Tag mein Huhn im Topse
habe, so habe ich doch alle Tage mein
Hühnerauge im Stiefel!"
E i f e r s u ch t ist Liebe ohne Ach
tung
rra iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiliilfliililiiillflfiilllllllliliilllllllillifllilfillillllillllltllllllillllllllltlllilllilililllllillllfllllttlllllilillllttf III
IJhr Oster-KleidergesPst gchört zu den zehn
j . glößten Klciderglchilstcn in Amerika j I
1 Man lese, weshalb jeder Mann und Jüngling im Bereich 1
1 dieses Etablissements , X ? 1
Sich die Vorteile unserer unvergleichlichen Kauf-
kraft zuuutzc macht
Un gehen reEinkäufe allein bringen Ne.
sultate in den Kleidergeschäften hervor. Die her.
vorragende Stellung, die dieses große Geschäft ein
nimmt, setzt Männer des Westens in Stand, aller
Werte, aller, guten Qualitäten, aller Varietä
ten, die überhaupt geboten werden können, teil
haftig zu werden. Sier wird Ihnen etwas gebo. .
ten, das von irgend einem Stand aus betrachtet, un
vergleichlich ist.
Frühjahrs.Anziige und Top CoatS
'ZS,'Ä.'ZS,K',M,';SS,'SlI.'S
wir führen die besten von Fachleuten gearbeiteten FrUhjahrs
Anzllge zum Preise von $70 bis $95,
m 'jw wm25?Z?-,
11 llliliiiliiiiiiiiiriiiiii , wn fc nwk
III11II1IIIIIIIIIII IIIltllflIlllIllllllIIIIlllllIllllIIIIlIIUIllIlIllIIIt(IIIIIIlIlIIIIIIIIlIfIIIillIIIIllIfliItlIIIIIIIISIfIIIIII!IlIIIIIIIIIIIII
GULWAMZ
Wir haben auch Zweiggeschäfte in Hayden Bros,
und im Central Market
Alle Sorten Backwaren, Auchen
und Torten für das Osterfest
3 IlllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllillllllllllillUllIlIlIIIlllIIIIIIIlIIIIIlIIIlIIlllIIlIIIIIIIIIl D
Finanzielle Anzeige.
Sie toetben angehalten werden, antet Eid einen Stenerberlcht Ihr pnsönollche Eige
tums am 1. Apiil, 1920, zwecks Besteuerung einzureichen nd es würde daher angezeigt für Sie
fein, nachzuforschen, ob Ihr Geld so augelegt ist, daß Sie darauf Steuern bezahle muffen.
Tle Höhe der Steuer of persönliches Eigentum für 1919 war 12.1 ein Fünftel bei
Wertes oder dom tatsächlichen Wert und die Steuern für 1920 werde sicherlich nicht
weniger sein.
Haben Sie, ieispielweise am 1. April Z1M.00 an Hand oder deponiert, dann betküizt
die Steuer dafür mindestens 2.4, waö einer jährlichen Ausgabe do 524 gleichkommt.
Haben Sie nu diese $1,00 als steuerbare Anlage mit 6 Interessen angelegt, dann
bringen Sie Ihnen jährlich ,nach Abzng der MStuier, ein Netto-Einkounnen von $36.00.
Eie steuerpflichtige Anlage von $1,000.00 die Ihnen 4 Interessen bringt, gibt Ihnen
darnach nur ein jährliches Nettoeinkommen don $16.00.
Eine $1,000 Anlage in den gewöhnlichen Aktien der Lincoln Telephone und Telegraph Co.
zahlt Ihnen netto (ohne Abzug für Steuern). $17.50 jede drei Monate. WaS einem jährliche
NkttoEinkonimen don $70.00 gleichkommt.
Sind Sie daher weife nd klng und indesticre Sie Ihre steuerpflichtigen Geld och
bor dem 1. April in Aktie der
cincoln Telephon und Telegraph Company
Kon denen jetzt eine begrenzte Anzahl zur Finanzierung dem Publikum zum Nennwert do $100
per Aktie angeboten werden. -
Tiefe Aktien sind befreit von der NormalBundesMnkommenstencr nd alle NebraSka
Steuern, die von dieser Gesellschaft bezahlt werden.
Tiefe Aktien bezahlten seit den letzten elf Jahren, ununterbrochen und regulär dierteljähr
liche Dividenden von ' 1
7 Netto per Zahr.
lKein Steuer-Abzug.)
. Tie ist eine absolut sichere und vorzügliche Kapitals-Anlage für Ihr Geld nd anch
beqnem, da n Scheck für $1.75 für jede $100 Aktie in Ihren Besitz, Ihnen regelmäßig jeden
Januar, April, Jnli und Oktober eine? jeden Jahres zugesandt wird.
Senden Sie sofort Ihren Scheck ein oder reservieren Sir sich die Anzahl von Aktie, die
Sie z kaufen wünschen nd dieselben werden Ihnen direkt zngrschickt, oder nennen Sie unö Ihre
Bank nd wl senden derselben nnsere Akticn'Zertifikiüe und Sie könne dann bei der Empfang
nähme derselben dafür bezahlen,
Interessen beginnen am Tage der Einbezahlung.
Wenn weitere Auskunft erwünscht ist, adressiere man
LINCOLN TELEPHONE & TELEGRAPH COMPANY
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Abonniert auf diese Leitung.
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