Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 27, 1920, Image 2

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TigNihe Oh IrtSEie
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ViertZg'lge Gegenrevsluti ei pslltischer Knabkustrclch. Aa den
Jden dcö MSrz. Einzug der Wallenstciner" in Berlin. Die
Ebertlcutk nach Stuttgart. Kapitulation der neuen Regierung.
Generalstreik att 9Ucfe, der den Zwerg erschlagt. Einwirkung der
Episode auf die Entwicklung dcS deutschen staatlichen LcbcnS. Note
sagen Kampf des Proletariats gegen die Bourgeoisie an.
Au kr Ncd dcS Reichskanzlers von
Lethmann Hollwcg im Reichstag am 28.
September 1916 während dessen achter
KriegZiagur.g: ... Darum ist England
unter allen der selbstsüchtigste, der hart
nackigste und erbittertste Feind. Ein
deutsch Staatsmann, der sich scheute,
gegen diesen Feind jedes taugliche, den
Krieg wirklich abkürzende Mittel zu ge
brauchen, ein solcher Staatsmann der
diente gehängt zu werden. Meine Her-,
n, ich möchte, daßSie aus diesen meinen
Worten den Grad von Widerwillen und
Verachtung erkennen mögen, die mir die
immer wieder verbreitete Behauptung er
weckt, als ob au! unbegreiflicher Echo
nung, aus veralteter Verständigungsnei
gung oder gar aus dunklen Zusammen- ;
hängen, die das Licht des Tages scheuen,
gegen diesen Feind nicht jedes Kampf'
Mittel nach seiner vollen Gebrauchsmög
lichkeit angewendet würde. Mit Ruck
ficht aus das feindliche, auf jeden Bruch :
unserer inneren Geschlossenheit lauernde
Ausland gehe ich hier nicht näher auf ,
die Ihnen bekannten Treibereien ein. Die
"Seit ist zu ernst dazu."
Mit diesen Worten stach der Kanzler :
nach dem Verfasser einer Broschüre, in
welcher er solcher dunklen Zusammen j
hänge, die das Licht des Tages scheuer
verdächtigt worden war. Den Verfasser ,
hatte der Reichskanzler einen Piraten ;
der öffentlichen Meinung" genannt und,,
war dafür von juiem zum jBuell mfor ,
dert teerten. Verfasser Uz Broschüre
und Duell forderer war Dr. Wolfgcing ,
Kapp, Diettor der oftpreußischen Pro '
viimal-Bank. 1
WaS Wunder, daß derselbe Man, als :
er in diesen Tagen der Märze die 1
Fahne der Revolte gegen die Regierung
des Deutschen Reichs erhob, alsbald als
JunZerling,' Tyrannenkmcht. Reaktionär
und Militarist verschycn wurde. Die
Narben in seinem Gesicht IZcmpelte !h
don vornherein zum .Korpöfiudenten";
wer Schmisse ausweist, ist eo ipso' ein
Junker'. Dazu wurde ihm von 29eN
flissenen daS von" des deutschen Ur
edcls vor den Namen gestellt, und da
mit war die Junkerschaft auch verlieft.
Ein sonderbarer Mann, welcher plötzlich
wie ein deus ez meckjina" und als neue
Ueberraschung der Nachkriegszeit auf der
politischen Bildflächt erschien Snt dem
Broschüren und Duellforderungs-Jnter
mezza hatte die größere Oeffenüichkeit
wenig mehr von ihm bemerkt. In sei
er ostpreußischen Heimat, in welcher er
auch mit seinem Landsmann, dem Hugo
Haase, manchen Strauß ausgefochtev,
war er als Draufgänger gekannt und
als anständiger Mensch geschätzt. - Man -'ötit
erst wieder von ihm, als er unter
dem Eindruck der Enttäuschung vurch
den Waffenstillstand und den Versaillek
Frieden Vaterlandsbüde", och dem
Muster der Zeit vor dem Befreiung!
kriege, !ns Leben rief und damit an die
vstpreußische große Tradition anknüpfte.
Der Brofchürenfchreiber, Tuellforde
r, Alldeutsche und Gründer von Sa
terlandsbünden, der Junker mit Schmis
Ist eine "Ferßandigung zwi-
jclien Lrde und Wars möglich?
von).
Eine griechische Sage erzählt uns.
dch TädaluS mit seinem Sohne Jka
rus dem Machtbereiche des Königs Mi
nos auf Kreta entfliehen wollte und kei
nen anderen Weg wußte als den durch
die Lüfte. Dädalus verfertigte für sich
und seinen Sohn Flügel und fo entflohen
beide. Ikarus verunglückte während des
FlugeS über da Meer, während Däda
!uS landete. Möglicherweise hat dies
Sage einen realen Hintergrund, jeden
falls aber kann angenommen werden,
daß schon damals Menschen an die
Möglichkeit dachten, sich wie ein Vogel
in die -Luft zu erheben und zu fliegen.
Indes sind 4000 Jahre verflossen, bis
dieser Traum der Menschheit in Erfül
lung ging. Nicht plötzlich und unver
niittelt geschah das unmöglich Scheinen
de, sondern viele andere Erfindungen
mußte vorangehen. Zuerst kam der
Luftballon zu Ende des achtzehnten
Jahrhunderts, durch ihn wurde es mög
lich, sich in die Lüfte zu erheben. Tann
wurde die Dampfmaschine erfunden, es
kam die Schiffsschraube und endlich der
Explosionsmotor, 'der Riesenkräfte mit
kleinstem Eigengewicht vereinigt. Jetzt
rst war daS Feld vorbereitet, die Zeit
war da und der Wurf gelang. Und
s.ehe. in der kürzesten Zeit batte die
Kunst deS Fliegens einen solchen Grad
Von Vollkommenkeit erreicht, wie ibn
selbst die'weitestskhenden Geister und die
größte Optimisten niemals erbosten
konnten. Zugleich mit der Nreude über
-den Triumvb menschlichen GeisieS
fcdmebt immer da Scbictisl ReffelS. deS
Erfinder der Sckifksschraubt. vor Au
gen. der daS Mißgeschick hatte, daß der
offiziell Versuch in Trieft dadurcb ver
unalgckte, daß. ihm ein Damvfrohr in
Trummer ging und infolgedessen seine
Erfinvunn als unbraucbdar erklärt wur
de; und dann erinnern wir unS an
Knß. der ss nahe daran war als rfier
mit seinem Apparat .Schwerer al die
Lust' mporzusttigea und der nur a
dem Mangel don in Paar lumpige
Tausend Kronen scheiterte.
Einen andere, ober doch ahnNchen
Traum bat schon mancher phantasievolle
Kops geträumt, nämlicL den Traum, &
Jßptspbe
seit im Gesicht und dem Uradelspradikat
vor dem Namen, der will sich musig
machen? Jiebl's ja jar nich! Will sich
auflehnen gegen die neie .S (attlcr)
M (fister)", den Präsidenten der Re
publik? Gehört nach Dalldorf oder aufs
Schaffot!. Die Posaunisten bliesen wie.
der einmal die Backen auf und die Tam
tamschläger bearbeiteten die Kalbfelle.
Die deutsche Republik, das war der
wahre Jakob und Friedrich Ebert ihr
Prophet. Republik und S. M. mußten
unter allen Umständen gegen die ,Ge
genrevolution" der Reaktionäre, Junker,
Alldeutschen und Batcrlandsbündler ge
ym,,.
'K -.Z'Ä
.'?; rn
'
J'.'V,
ReichSprSfident Cbert.
schützt werden. Co hieß es .intra et
eztra muros'. und der Franzniann jen
feits des Rheins rasselte mit dem Sä
bel und warf begehrliche Blicke auf das
Saarbecken. '
Die .Verschwörung' war wie in der
Operette die .Gegenrevolution' ein
Farce, der .Staatsstreich' ein politischer
Knabenstreich. Ein Stück von Dilct.
tanteu gespielt, die nicht einmal wußten,
wie sie sich auf der Schaubudne zu bewe
gen hatten. Hat man je zuvor bog
einem Verschwörer-' gehort der den Tieft
Satz von dem Gelde als ken drei Not
wendigkeite für'de Krieg nicht auch
auf die Revolution angewandt hätte?
Je von einem Revolutionär, welcher
stlkxfi in seinem dunkelsten Drangt deS
rechte Weges zum öffentlichen Geld,
schrank, sich nicht bewußt gewesen wäre? :
Was aber, als die Voraussetzung de
Erfolge irgendeiner Uinfturzkwegung,
haben der ostpreußische Bankdirektor Dr.
KMa.
und wie es möglich wäre, uns mit den
Bewohnern anderer Welten in Vnbin
dung zu setzen. Schon öfters hat der
Franzose Flammarion solchen Phanta
sien Ausdruck gegeben, aber als ein Held
der Phrase und der Reklame wurde er
nicht rüst genommen,. JndeS auch in,
andere Köpfen, welch die Sache ernster
nahmen, wurde die Sache erwogen, und
es sind sogar bei der Pariser Akademie
Stiftungen hinterlegt worden als Be
lohnung für jenen, welcher die erste Ver
ständigung mit andere Welten mög
licht. Man kann nicht mehr die abso
lute Unmöglichkeit einer solchen Lerstän
digung behaupten, den wir keimen be
reitz Mittel und Wege, die zmn Ziele
führen können, wir wissen nur noch
nicht, ob dieselben fo weit der Vervoll
kommnung fähig sind als es notwendig
wäre.- ES ist also heute kein Utopie
Mkhr, die Möglichkeiten zur Erreichung
dieses Zieles zu bespreche. Aber nur
teilweise ist diese Frage in solche der
Astronomie, sondern vielmehr eine Auf
gäbe der Physik, welch die Grundlagen,
und eine Aufgabe der Technik, die die
notwendigen Apparate beizustellen hat.
Vor allem anderen müssen wir viele
und gute Gründe habe anzunehmen,
daß wirklich auf einer solchen fernen
Welt Lebewesen, und zwar solche, die
mit Vernunft und Erfindungsgeift be
cabl sind, erittieren. die das gleiche Be
reden haben, mit unS zu verkehren.
Der UNS so nahe Mond ist tt nicht,
den wir können mit fgft absoluter Ge
wikheit behaupten, daß eS dort keine Le
bemesen gibt, weil ihm die wichtigste
Eristenzbedingungeg dazu, nämlich Luft
und Wasser, fehlen Dan 'aber Ist eS
in erster Linie' der Planet War, vo
dem um fo mehr Behnlichkeiten mit un
ferer Erde bekannt werden, je länger er
von de Astronomen verfolgt und be.
backtet wird; hauptsächlich jene, welche
de Mark andauernd beobachiet haben,
wie in letzter Zeit Lowelk und Lau. sind
der Meinung, daß derselb bewohnt sein
kann, wenn sie die auch nicht immer
öffentlich sagen. Mar hat ine Atmn
sphäre und er hat Wasser; ei gibi. dort
heitere Zagt und. bewölkte, Genden. die
M
IRapp
Wolfgang Itapp und der pommerscht
Junkcrgeneral von Llittwid, der Mar. ;
und der Moritz dieses politischen Kna
benstreichcö verabsäumt? Der erste b
Nungstag für die Wilde Männer au!
dem Baltikum und die Söallenfteiner pon
Töberitz fand verschlossene Truhen, in
deren Besitz sich rechtzeitig zu setzen die
siegreicke Gegeorevolution der Junker
und Militaristen' verabsäumt hatte.
Das Finanzministerium der .gestürzten'
alten Regierung 'hatt, wahrend die
Maschinengewehre dräuten und vor sei
nen Türen Bewaffnete mit dem Bajonett
und dem Grabenhelm die Ordnung i
stürzten, in unyestörter Ruhe und ord
nungsgemäßer Gebahrung da! Geschäft
weiter geführt und oelwcigerte nun die
Zahlung deS Solde!. Ein derartige
Naivität hat die Geschichte der Revolu
tionen oller Zeiten noch nicht zu der
zeichne gehabt. Der gegenüber schul
nen selbst die braven Mecklenburger,
welche aniw 1848 die Republik mit dem
Großherzo an der Spitze verlangt hat
ten, wie Weltweise.
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II
II
"1 f 0
M i-'v
IW
Dabei erschien alles auf , den ersten
Blick zu fin eingefädelt ud nahm die
.Affaire' anfänglich einen so glatten
Verlaus, daß lvan auf den Gedanken
kommen konnte, es sci vorher unter ge
wissen und verschiedenen Tischen gefüßelt
worden, und daß man sich nach der
schlung:nen Händen umsah, welche die
Drähte gclcgi hätten und nun an den
Strippen zögen. Am 13. März .hüte
dich vor den Jden des Märzen bricht
die Gegenrevolution aus. Ten, Amt,
lochen iisr erst, ioi wenigen Tage ' die
Kenntnis von Verschwörcr-Dlänen ge
kommen. Die Regierung, wie sie sich in
dem Triumvirat Sozialdemokratie, Jen
trum und Deutsche Demokratie darstellt,
ist müde, tokmüde. Sie keucht Keiler
unter der 2&st der inneren Unnatur, des
ErzbergerCkandals und "der Erkennt
nis, daß sie dem deutsche Volk nichts
ist. weil sie ihm nichts bieten kann. Die
Alliierten gewähren keinen Kredit, und
verschwinde und wieder sichtbar wer
den. Wir haben auch guten Grund an
zunehmen, daß er früher als unsere Erde
an der Oberfläche so weit erstarrte, daß
r Lebewesen zu beherbergen sähig war.
Wenn wir dieses zugeben, so könne
wir auch weiter als wahrscheinlich be
zeichnen, daß, wen tS dort denkende
Wesen gibt, diese bereits ftüher als auf
der Eide anzutreffen waren, und daß
infolgedessen die Kultur weiter borge
schritten ist, daß auch unsere Errungen
schaftzn, unsere Erfindungen, die ja auf
denselben Naturgesetzen aufgebaut sind,
schon viel früher bekannt geworden sind
und daß sie vielleicht schon über Mittel
verfügen, welche fei Möglichkeit bieten,
um mit uns zu verkehren, die wir aber
erst noch erfinde müssen.
Al man die elektrischen Signale noch
nicht kannte, ' waren eS Lichtsignale,
welche es ermöglichten, rasch Nachrichten
uf große Entfernungen zu vermitteln,
und so dachte man auch an Lichtsignale,
welche im Dunkel der Nacht den Mars,
hewohnern gegeben und die wir von ih
ien empfangen sollten. Aber von unse
rer Seite wurden solche Versucht meine
Wissens noch nicht gemacht; hingegen,
glaubte man die Tatsache, daß auf der
Nachtseite des Mars, von der wir zu e.
wissen Zeiten eine kleine Partie z sehe
bekommen, Lichtpunkt zu bemerke wa
ren, dahin zu deuten, daß eS Lichtsig
nale feien, welche uns die Marsbewoh
ner herübersenden. Aber der Umstand,
daß diese Signale sich immer an deriel
ben Stelle der Marsoberfläche wieder
holten, gab die Veranlassung, diese
Lichtpunkte diel einfacher als beleuchtet
Bergspitze oder hochgelegene Ebene zu
erklären, di nach Sonnenuntergang
noch durch einige Zeit von der Sonn
beleuchtet werden, deren Fuß aber sckon
im Dunkeln liegt, so wie wir ei auf dem
Monde fast immer beobachten könne.
Waren aber Lichtsignale dennoch mög
lich. so könnten sie nur während jener
sehr kurzen Zeit vo? und nach der Oo
Position abgegeben werden, in welcher
dieser kleine Teil der Nachtseite de
Mar zu sehen wär. Eine viel besser
Möglichkeit al da Licht bietet un die
drahtlose Telegraph!. Man kann wobl
behaupten, daß. abgesehen pon der
Krümmung der Erde, unse stärkste
Lichtquelle, zum Beispiel eine große
' Feuersbrunsi in ine, Entfernung Lon
don bi New Z)ork nicht gesehen werden
können, andererseit aber wird drahtlo
wischen diesen Städte korrespondiert;
ß das Marimum der Leistung de
rahtlosen Telegrapbie ist bis jetzt .die
direlU LkMndiauna iwM siuxcjft
.
NuttMtz.
selbst Noe, der schneidige Wchrmini
ster iin draufgehend Maschinengewehr
man dem wird auch noch einmal
im geeigneten Moment das junkerlich
.von' von der Propoganda vor den Na
nug geklebt werde vermag weder
gegen die sich still im Lande auidreiknd
Unzufrikdeichcit. 'noch gegen die sich in
ihrer eklen Nacktheit offtn an den La
den legende Schieberei, Profit und Ge
nußsucht der schnell und auf Kosten der
Masse del Bolkcs Ncichgewordenen etwa
auszurichten. '
Die Lage Ist kritisch und scheußlich.
Da erhebt, im psychologischen Moment,
die .Gegenrevolution' ihr Haupt. Re
bellen setze sich in Bk!vAi!Ng. Marine
Brigaden treten zum Marsch auf die
Hauptstadt, den Sitz der Regierung, an.
Wieder ist es die Seemehr, deren
Angehörige, wie beim November-'Auf'
stand, zum Tanz aufspießn. Die Tobe,
ritzet, die Wallensteiner vom Baltikum
stülpen sich den Grabenchelm auf. Es
geht alles friedlich und gemütlich zu, und
S verläuft alles akkurat nd prompt.
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Wehrminist er
Der Regierung ' wird ein Ultimatum
überreicht. Die Forderungen erscheinen
ganz vernünftig. Ganz demokratisch und
vor ollen Dingen ganz zeitgemäß. S.
M. darf bleiben,, aber daLTriumvirat
muß gehen; Ersetzung der Dilettanten in
den Neichsämteia durch geschäftlich ge
schulte politisch Persönlichkeiten; Fest,
setzung eines baldmöglichst Termins
für die Abhaltung det ReichtagswFhlen.
damit t&2 Bolk sich über die Einsetzung
einer stabilen 'Regierung entscheiden
sönne.' Sicht so die junkerlich-militari.
stisch-reaktionäre ' Gegenrevolution aus?
Borm Brandenburger Tor machen 'die
modernen Wallensteiner .nnter den Gra,
benhelmen und mit den Moschinengeweh.
ren Halt. Die Frist dcS Ultimatum! ist
och nicht abgelaufen und die muß
auch in Neuerung in her Revolutions
geschichte genau und gewissenhaft in
gehalten werde. Die Beratungea mit
den Männern deS alten Regimes: sind
und Australien. Weitere EntftMngen
lehen un aus Erde nicht zur Ber
uguvg. Ja, noch znehr. Man kann
chon über große Strecken drahtlo fern
prechen. und eö dörte gar nicht mehr
ange dauern, daß wir mit unseren An
tipoden werden reden können. Kurz, die
drahtlose Telegraphix hat einen viel
größeren Aktionsradius als da fünft
liche Licht. Es hängt nun davon ob,.
ov wir rn avieyvarer grn vielen Jmeig
unserer Kultur s weit ausgebildet ha
ben werden, daß drahtlose Signale den
MarS erreichen. Wenn wir nun gnneh
men, daß die Kultur der Marsbewoh
ner der unseren weit Mau ist, so kön
nen wir auch annekjmen, daß sie die
feinsten und empfindlichst Empfangs.
Apparate und die kräftigste unh weit
reichenden Sendvonichtunge besitzen,
während eö umgekehrt noch sehr zweifel
haft ist, daß Signale unserer Sendpor
richtungen den Mar erreichen können.
In allerletzter Zeit hat nun die Auf
sehen erregende Mitteilung von Mai
coni die Runde durch die Zeitungen ge
macht, daß nämlich gleichzeitig in Lon,
don und New Vork Zeichen aufgefangen
Korden sind, deren Ursprung man nicht
kennt, die vielleicht von den magnetischen
Wirbel der Sonnenatmosphäre hervor
gerufen worden frnbj aber möglicher
weise auch Signale don einem benäch
barten Planeten sein sönnen. Wenn das
letzte der Fall wäre, ft könnt wohl
nur der MarS in Frage komme und
man würde dann vielleicht zu folgende
Schlüssen komme können: Wen die
drahtlos Telegraph! den Marsbewoh
nern schon seit lange, Zeit, vielleicht seit
Jahrtausenden bekannt ist. s werden si,
gewiß schon Versuche gemacht haben, mit
un auf diesem Wege zu verkehren,
allerdings bisher vergebens, sg daß sie
feit langem alle Versuche ' aufgegeben
haben. Wenn aber ihre Apparate so
feinfühlig wären, daß sie die gewiß
schon sehr schwache Welle unfern
Sendap parat verspürest, dann märe eS
shl denkbar, daß sie jetzt neue Versuche
machen, um mit un n Verbindung zn
treten. Beide Parteien wird e sich
aber zunächst darum handeln, den y
fprung der gemeldeten Seiche sicher
erkennen. Wenn eS der drahtlosen Tele
grophie möglich ist, die Richtung (AzW
mut) und Höhe z bestimmen, von wo
di Signal kommen, so wäre schvn dick
gewönne, den Azimut und Höh müh
te, notwendigerweise aus Mar hintvei
sen. ES gibt ab och andere Peweik
mitkel, welch uns die Apronomi lie
fert. Wir wissen, daß die lektrifchen
Well Kit. SMwiÄialut Zl&hk
Von
noch nicht zum Abschluß gekommen. AI
die im Ultimatum festgesetzt Stund
schlägt, ohne daß ein Resultat erzielt
worden wäre. cht'S durchS Branden
burger Tor. durch Unter de Linden'
nach der Wilhelmstraße, dem Zentral.
Punkt der Regierung. So oft noch in
Berlin etwas GroßeI.los gewesen, ist'
durch' Brandenburg Tor gegangen:
Einzüge siegreich aus dem Felde heim
kehrender Truppen, Prunkcmpsänge, Kii
nige und Kaiser, die auf hohem Roß in
ritten oder auf schwarz drapurtem Wagen
hinausgefahren wurden. Durch Bran
denburger Tor war? auch in den März
tagen, im Jahr 1843 der Wrangel mit
seinen Pommern eingerückt, um da
Gardekorps. welche aus der Houptstadt
herausgezogen worden war. zu ersetzen.
Bevor er Stettin verlassen hatte, war
ihm in einem Drohbrief angekündigt
worden: man würde in dem Augenblick,
in welchem r durch da Brandenburger
Tor ziehen werde, feine in Stettin zu.
rüekbleibendk Gattin aufklängen. AIS
jener Augenblick nun eintrat, rief Wran.
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K
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.
. i-t
NoSke.
ge! seinen Adjutanten herbei und fragte
ihn: .Ob sie ihr jetzt wohl hängen wer.
den?' -r- Beim Einzug der Rebellen
unter deß Gtabcnhclmen und mit den
Maschinengewehren am Tage der März
Jden dcS JahreS 1920 ist vom .Hängen'
gar nicht die Rede. Der Verlauf der
Affaire tVibt in friedlicher. Die Wal.
lensteinek und die Noskcmänner, die
Stützen der Ebert-Regierung, reichen sich
dieHände: .Kamerad', und felbst die
Stacheldrahtzäune, welche in die ver
fchicdeneg Regierungssitze gezogen- wer.
den. schauen gar nicht so martialisch
drein. Aber auch den Ebertmänner
scheint die Vorsicht der bessere Teil der
Tapferkeit. Per Automobil geht'S aus
der Hauptstadt, hinaus, zunächst noch
Dresden und, als auch dort der Boden
zu wackeln beginnt, weiter. Nur der
Noske, der läuft nicht mehr mrt - nach
Stuttgart. Das liegt der sicheren Grenze,
wenn eZ auch die französische ist, näher,
also sehr nahe 300,000 Kilometer in der
Sekunde, besitzen. Die Astronomie gibt
un für jeden Augenblick, die Entfernung
deö MarS von der Erde und so läßt sich
berechnen, wie lange eS dauert, bis ein
solches Signal den MarS erreicht, und
umgekehrt, wie lange ein Signal von
Mar zu uns unterwegs ist. Man
nennt jedes dieser Zcitint'ervall die
Lichtzeit. Wenn wir zum Beispiel zu
nächst ein kurze Signal von etwa eines
Selundk Dauer absenden und der Part
ner auf MarS das Signal sofort ngch
Empfang zurückgibt, so dauert e zum
Beispiel am 1. März 1920 14 Minuten
34 Sekunden, bi di Antwort eintrifft,
hingegen am 2L April 1020. an wel
ehern Tage MarS in Opposition ist, 7
Minuten 8 Sekunden. Wenn diese
Zeitintervalle zwischen Signal und Ge
gensignal wiederholt hingehalten werden,
dann können wir so, gut wie sicher sein,
daß sie vokl Mar kommen. Eine wei
' ter, Probe wäre folgende: Es ist un
auf die Sekunde genau hie Dauer zne
Marstages bekannt und ebenso pus he,
reitS angeführten Gründen den Mars
bewohnern auS ihren Beobachtungen der
Erd die Dauer ine? Erdentagez in ih.
rem Zeitmaß. ' ,
Wenn wir nun unserseits von eli'em
und demselben Ort zu einer bestimmte
Nachtstund ein Signal an vielen auf
einanderfolgenden Tage absenden, sy
werden die Marsaftronpmea nach Ah
zu der Lichtzeit finden, daß daS Jnter
vall zwischen zwei solchen Zeichen stet
gleich der UmdnhungSzeit der Erde,
als, gleich einem Erdentage ist. und sie
werde daraus auf unsere Existenz und
auf unsere Kultur schließen können, da
wir ja ihnen unsere astronomische
Kenntnissk gezeigt haben. Und bensg
werden wir von ihrer Existenz und ih.
rem öftronomischen Wissen überzeugt
werden, wer. die Marsastronomen im
Intervalle do je inem Marktag, i
solche Signal von einem geeigneten
Ort unS zusenden. So ließen sich noch
viele andere Proben anstellen, welche von
der Segenseite leicht, zu verstehen wären.
Viel größere Sckwieriakeiten aber
würd tk bieten, uns in anderen Dingen
zu verständigen. Man denke nur daran,
wie schwierig e war, die ägyptische
Hieroglyphen zu lesen, und e gelang
erst, al man den Stein von Rosettt
fand, der denselben Inhalt in drei
Sprachen enthielt, wovon zwei noch le
bende und in di altägyptisch war.
Wo und wie aber fände man den Stein,
der UN di Sprach der Marsbewohner
vermittelte? Leichter wäre die Sache,
wenn eS gelänge, telephonisch zu dcrkeh
k so, ms mt tiz iwmamx Bu
Hl. M. Von
und el taucht dort dann auch alöbold ein
Abgesandter Frankreich aus. Wb
wollte der eigentlich? Zugleich jagt aber
ein Abgesandter der in Berlin etablier
ten neuer, Regierung. Hai über Kops,
'hinter den Flüchtlingen her. Die Eile
war verdächtig, die war, al offenkundige
Dokumentierung eine Schwächegesühl,
da erste Anzeichen dafür, daß dort nicht
alle wie am Schnürchen ging. In Dres
den lrifft der Unterhändler den Noske.
und nun werden eine Reih Punkte auf
gesetzt, al Bas, in Verständigung.
Möglichkeit zwischen der neuen und der
alten Negierung. ES find die:
1. Dr.. Kapp gibt sein Absicht, eine
neue Regierung zn bilden, auf.
2. Eiy neue Kabinett ist z bilden,
da sich au Fachleuten zusammensetzen
muß, und in welchem die Kapp.LuttwItz.
Richtung vertreten sein muß.
S. Neuwahlen für den Reichstag sind
innerhalb zwei Monaten abzuhalten.
4. Ein neu Reichspräsident ist zu
wählen und zwar nicht vom Reichstag,
sondern vom Volk.
5. Bi zur Wahl verbleibt Friedrich
Ebert all Reichspräsident im Amt.
6. Ttx Wirtschaftsrat deS Reiche und
die Betriebsräte sind in eine Zweite
Kammer umzuwandeln, welche den Na
mcn .ArbeitS-Kammer' führen wird.
Wieder ganz vernünftig, ganz den An.
fordernugen der Wirklichkeit und Not.
wendigkeit entsprechend und durchaus im
demokratische Sinne. Der sechste Punkt
bedeutet sogar ine entschieden Anlch,
uvg an die mit bolschewistischem Seist
erfüllte Staatsform der Soviel. Aber
die Schwäch der neuen Regierung wird
alsbald fo deutlich erkennbar, daß die alte
Regierung rö gar nicht mehr für nötig
hält,, sich auf .Verhandlungen' über.
Haupt noch einzulassen. Von allen Sei
ten gehe.i den Veranstaltern dieser ,Ge
genrkvolution' Absagen zu. Die Jun
Ist" machen überhaupt nicht mit und die
.Militaristen' blasen zum Rückzug. Der
'Fcldmarschall von Hmdenburs. welcher
sich ganz im Hintergrund gehalten, tritt
an den Reichskanzler Dr. Kapp, der
keinKabinett zusammenbringen kann, mit
dem Rat heran, die ganze Geschichte auf.
zugeben, und der neue Wehnninifter Ge
neoil von Lüttwitz kann seinen , Wallen
steinern den Sold nicht zahlen. Der als
'Gegenmaßregel gegen de Staatsstreich
proklamierte Generalstreik droht das ge
samte wirtschaftliche rmd täglich Leben
dcS Reichs lahmzulegen. Dr. Wolfgang
Kapp hatte sich mit der phantastischen
Idee getragen,, er wölle alle Parteien,
von der äußersten Linken bis zur äußer,
fien Rechten, um sich scharen, .ud auch
mit den Unabhängigen Sozicklisten an
gebandelt, kliemand aber war seinem Ruf
und seiner Lockung gefolgt.
Unter diesen Umständen ist die Weige
rung der alten Negierung. sich überhaupt
in Verhandlungen einzulassen, rllärlicb.
Saß man auch hart auf den Bänken d
Amte, so war die Krippe doch gefüllt
und der Stall warm. ' . ' t. .
. Die neue Regierung in Berlin zog
die weiße Fahne aus. , Am dreizehnten
Mär, hütet euch vor den Jden de!
Mär, war sie in die Reichshauptstadt
eingezogen, m sechzehnte hat sie kopitu,
liert. Dieses Viertage.Jntcrmezzo wird
ein Unikum bleiben i der Geschichte der
Revolutionen. WaS werden sie nun
mit den Entrepreneuren folche Jntex
mezzoS anfangen? ,0b sie ihnen wohl
hangen werden?' ,
Schon aber heißt e, daß di Person
lichkeit in Heu Hintergrund geschoben
kehr mit MarS. dem weiter vorgeschrit
tenen Welttörper. für unj alle bedeute
würd, da läßt sich gar nicht auöden,
ken.
, Müßig und wertlos ist S also nicht,
selbst auf di Gefahr hin. als Utopist
ausgelacht z werden, einer unö winken,
den Möglichkeit nachzuspüren, damit
vielleicht dereinst auch dieser Traum der
Menschheit in Erfüllung gehe; wenn eS
euch noch Jahrhunderte währen sollte.
Die Schule und der
Geburienrückgang.
. Recht augenfällig treten jetzt die Fol.
ge des schon vor dem Kriege begönne
nen starken Geburtenrückgangs in Berlin
hervor. Während früher in den Ee
meindeschulen Ueberfüllung herrschte und
immer neu Millionenbauten für Schul
zweck erreichtet werde mußten, gewin
nen wir jetzt einen Ueberfluh an Gemein
deschuse oder dh an Gemeioöhul
klassen indem nämlich infolge der per
minderte Geburten und per geringe
Zahl von Neueinschulunzen nach und
nach' weniger Anfängertlzlsen aebeaucht
werden. Unser Echulfach-Mtarbeite,
schreibt unSl
La 1907 6 ist di Zahl de, Vebur
te in Berlin andauernd zurückgegangen.
Sie betrug 190?! 50,960; 1908; 4.1.180;
1909:45,940; 1910: 44,170; 1911;
43,190; 1912: 42.560: 1913: 40,830;
1914: 87490; 1915: 30,990: 1916:
22,700; 1917: 18,720. E! flieg denn
VnS auf 20,200 und betrug 1919 tw
23,000. Dieses Steigen hat seinen
Grund in den vermehrte Eheschließun
gen seit 191S. Mit der Zahl der Ge
Kurten steht die Höh der Einschulung
in ursächlichem Zusammenhang. Sie be
trug in den letzten zwölf Jahre durch
schnittlich 72 Prozent der Geburtenzahl
deS in da? schulpflichtige Alter stehenden
Jahrganges. Legt otan Liefen Prozent
sah zugrunde, so wird die Zahl der in
zuschulendeg Kinder betragen: Im Iah
1920: 27.000; 1921: 22.300; 1022:
16300; 1923: 13,500 und 1924: 14,500.
Diese Zahlen werden aber wahrscheinlich
noch kleiner sein, da wirmit einet erhöh
ten Sterblichkeit der unterernährten Kin
der ,n rechne haben. Der Rückgang der
Einschukinge wird nun ein Sinken In
Klqssenzahl veranlassen. Die Zahl der
Aufnahmeklasse würd, betragt 1920:
660; 192157; 1922: 407 1923: S37
1924: 863 Klaffe bei ine, Durch,
schnUtöbefetzung don 40. ES würden
also vo 1920, bi 1924 im ganzen ein,
zuziehen fein 297 siebente. 323 sechste.
253, lunsit und 103 tnrts Klaffen, zu
tMellenwin.
worden von den Sachlichkeiten, welch,,
sich au dem Zwischenspiel ergeben wUr.
den. So ki,rz diese auch gewesen. i
endgültig die Episod an sich auch zum
Abschloß gekommen sein mag. eine stark,
Nachwirkung wird nicht ausbleiben. DI,
. Persönlichkeiten, welche die Bewegung s
lächerlich dilettantenhft hervorgerufen
und geleitet haben, werden verschwinden,
di Forderungen, welche mit ihr ausge
stellt worden sind, heischen Erfüllung.
Di Regierung Ebert, welch nunmehr
wieder in Amt und ,ondi Krippe zu
rUckkehrt. muß zunächst Inen Säube.
rungS'Prozeß durchmachen. Da mit
vielem schwer belastete Triumvirat ist in
Gtiiile geschlagen worden, und die re
organisierte Regierung muß daS Datum
für di Abhaltung der Rachitagsmahlen
-sestsetzen, damit da Volk de Entschci
dung treffen kann. Es muß Klarheit
geschaffen, die Ordnung wiederhergestellt,
die Bcrhältnisse und die Regierung müs .
sen stabilisiert werden. S. M. wird da ,
Vaterland nicht retten, und der Maschi
nengewehrmann Nokk, auch nicht, und
da Mißtrauen in die Befähigung und,
den Bestand der EbertRegierung, wel
ehe die Taschen des Auslands zugeknöpft
hält und Deutschland den dringend vöti
gen Kredit verweigert, wird durch diesen
Erfolg über politische Stümper und
Dilettanten nicht beseitigt werden. EZ
sind gewiß brave Leute, die sich mit .
ihrem Mut in schwerer Not dcS Vater
landeS wohl verdient gemacht haben,
aber die Bravheit reicht nicht aus Zu
ständen gegenüber, welche von Stürme
gepeitscht sind, und in Zeiten, welche die
Lösung der schwersten Probleme heischen. '
Und neue Stürme künden sich an und
noch schwierigere Probleme schieben sich
in den Vordergrund. Nachdem daS Ee
spenst des Junkertums wieder in den
Schrank gesperrt ist. wird da dek Bol
schcwismu! wkder hervorgeholt. Die
Sachlichkeit, vor welcher, wie es heißt,
die Persönlichkeiten weit in den Hinter
gründ geschdben werden, soll in den. be
vorstehenden Kampf zwischen dem Pro
letaxiat und der Bourgeoisie bestehen.
Die deutschen Unabhängigen Sozialsten, ,
welch sich unlängst dem Bolschewismus
und dem Ssviet, verschrieben, rühren sich,
um,, wie eS heißt, den Generalstreik, wel
chen die .Episode KappLü!twitz" so ab .
rupt zum Abschluß gebracht hat. unter
ih Kontrolle zu bekommen, und als
Waffen im Kampf des Ptolctariatö ge
ge di Bourgeoisie zu gebrauchen. Der
Generalstreik ist ein Riese, welcher den
Zwerg, den politischen, Knabenstreich
einer Geg'urevolution, im Magen hat.
In dem Schatten dieses Riesen ver
schwinden die kleinen Persönlichkeiten,
und er deckt heute Deutschland und wird
sich, falls er nicht von einer neuen Sonn
derscheucht wird, über olle Länder aus
breiten. Die neue Sonne kann ur in
der Gemeinsamkeit der Weltarbeit und
in der Aufrichtung und Stabilisierung
einer neue Weltordnung auf der Ba
siS der Gleichberechtigung aller bestehen., ,
Ein Episode ist zum Abschluß gekom ,
men, die Erde aber bewegt, sich doch.
Jugend und Alter.
Die Jugend ist zwar hold und kann gar
hoch beglücken,
Doch bleibt sie Keinem treu 'und wendet
bald den Rücken.
Beden5 uns richte dich, susö nslz'nse
Alter in,
Ss wird's, wenn eS scheint, dir minder
lästig sein
sammen also 976 Klassen. Das waren
54 schüttn zu je X3 kiohcii; '
. vunT
Aiqe ,JY!kN 1.111 cilic
t.:n v. ctnhtircn c?,cku!vkrwaltuna
UJll V -,--
entnommen, die augenblicklich die Schui
dcputation beschäftigt. Als Hauptvor
schlag heben wir auS ihr hervor, daß ,n
Berlin eventuell von 1921 ab nur inmal
zu Ostern overzu iiazaeiis
geschult werden soll, während hier bisher
lt Aufnahme der Schulrckruten Zwei
mal im Jahre erfolgte. Bei eiir Ostcr
tinschulung sollen folgende Ein
fchulunasbesiimmungen vorgeschlagen
werden: Die Schulpflicht beginnt mit
dem 6. Lebensjahr. Schulpflichtig sind
,u Ostern alle die Kinder die bis zum
31. März das 6. Lebcnsiahr vollendet
haben. Auf Wunsch der Eltern können
auch die Kinder, die in der Zeit vom
1. April bi 30. September 6 Jahre ott
werden, schon zu Oster eingeschult wer
den. also vor Beendung des 6. Lebens,
jahle. wenn her Schularzt ihre korper
liche unh geistige Schulreife bksche'nigt.
Daß di. obigen Zahlen etwa durch r
höhten Zuzug nach Berlin in den nach,
5 Jahren wieder ausgeglichen werden
würden, ist bei der gegenwärtige Wirt
fchaftslage wohl nicht zu erwarten, so
daß also a' Resultat doch d in.
dert. Klassen, und Lehrerbedars bleibt.
Eine gut Seite hat ,a. diese Entwick
lung: nämlich die. daß die Klassen nich
überbesetzt zu sein brauchen und damit
den inzelnen Kindern d gebührende
Sorgfalt bei der Untcrrichtserttilung ge
Wipmer roeroen wn.
Was bedeutet NadelgÄo?
Der Erfinder der Stecknadel, dieses
unentbehrlichen Requisits, war ein Pa
riser namens Tourangeau. Angesichts
der chn-icrigkeiten der Herstellung bil.
deten d'? 'iiadeln ursprünglich einen sei
tenen , kostbaren Artikel, dessen hoder
yiei? e Verwendung nur bei fürst,
lichen Triletien gestattete. So figuriert
beispielsweise eine Stecknadcl-Schachtcl
unter den Geschenken, die der König
Ludwig XI. von Frankreich seiner Toch
te, he', ihrer Verheiratung machte. Tat
bis zum heutigen Tag im Sprachst
brauch de? Bolke erhaltene Wort .Na
delgeld" beweist weiterhin, wie schwer,
wiegend der Posten war, der für di
Nadeln im Budget der Frauen von da.
malS ausgeworfen werden mußte. Voi
der Erfindung der Nadeln, die im 14.
Jahrhundert aufkamen, bediente man
sich zum Befestigen der Kleider spitze,
Dornen, an deren Stelle bei den Wohl
habende winzige Nägel von Gold eit
Silber traten.
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