Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 24, 1920, Page 2, Image 2

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    Seite 2-Tögliche OmM Tribüne -Mittwoch, den 24. Mürz 1920
Tägliche Oiilliha Tribiinc
TRinUNE PUBLISHING CO. VAL. XJPETER, Prt
1307-09 Howard l. PKun, Tyter 340. OrahNeb.
Entered u iecond-clas matter Harch 14, 1912, at
the postonVe of Omaha, Nebnwka, under the act cf
Congres, March S, 187g. '
. Cwafjit, titb't., Mittwoch, b 24. Miirz 1920
Das Necht öes Mittelwestens.
Kaum waren die Eisenbahnen des Landes von
der Bundesregierung wieder dem Privatbetriebe zu
ritckgegeben worden, als sie auch schon ihren alten
Kampf gegen den MUbcrnerb der Wasserstraszen er.
Heuerten. Wenigstens gibt es kaum eine ' andere
Auslegung für ihren Versuch, die erst vor wenigen
Monaten in Kraft getretene Anordnung des rhemali
(Uh Generaldirektors Hines annullieren zu lassen, die
für bis Beförderung von Waren aus Plätzen des
Mississippi-Tals -uach Panama und darüber hinaus,
liegenden Punkten die gleiche Gebühr festscht. ohne
Rücksicht darauf, ob die Ausfuhr via New Orleans
oder via New Jork erfolgt.
Tie Route nach dem Hafen von New Orelans ist
kürzer und bequemer, und der Transport daher auch
tatsächlich wesentlich billiger, als wenn die Waren auf
dem längeren, zum Teil über Zehr gebirgiges Terrain
führenden und daher kostspieligeren Bahnwege nach
New Jork oder anderen Hafenplätzen an der atlan
tischen Küste transportiert werden. Berechnung gleich
hoher Frachtraten für den kürzeren, leichteren und den
längeen, schwierigeren Transport ist demnach eigent
lich eine Ungerechtigkeit und eine nicht leicht zu recht,
fertigende Begünstigung der Hafenplätze der Ostküfte
und der zu ihnen führenden Bahnen. Aber selbst mit
dieser allen Grundgesetzen guter Wirtschaft wider,
sprechenden Bevorzugung scheinen die Bahnen immer
noch nicht zufriÄen zu fein. Sie haben sich eben viel
zu lange einer schrankenlosen Herrfchaft auf dem Ge.
biete des Transportwesens unseres Landes erfreut,
um W einen derartigen Eingriff iu ihre Macht, und
JntoresseN'Sphäre ohne Widerstand gefallen zu lassen,
und sie werden alles daran setzen, jede Beschränkung
ihrer geheiligten Rechte" und. Begünstigungen zu
verhindern., . ;
, Es ist eigentlich ganz unbegreiflich, daß die Be.
völkerung und die geschäftlichen Interessen der Mif
sissippitals sich diese Bevormundung seitens des Ostens
so lange ohne diel Widerspruch habe gefallen lassen.
?as Gebiet produziert etwa drei Viertel allen Wei
zens und allen Rindviehs, vier Fünftel des Maises,
der Schafe und Schweine, die Hälfte, des Holzes und
der Wolle, rund zwei Drittel der Weichkohle, des Pe
troleums und der Baumwolle und volle neun Zehntel
des Eissns des gesamten Landes, Zahlen, welche die
Bedeutung dieses Gebiets für. Landwirtschaft und In
dustrie, Handel, Gewerbe und Verkehr des Landes
auf das eindringlichste illustrieren. Im Mississippi.
Tals und feinen Ausläufern lebt die volle Hälfte der
Gesamtbevölkerung es Landes, und dementsprechend
groß und einflußreich ist auch die Vertretung im Kon
grosse, so daß irgend eine vernünftige, mit dem Ge
meinwohl nicht im Widerspruche stehende Forderung
durchgesetzt werden kann. Zu diese Forderungen
gehört auch die, selbst die Entscheidung zu treffen be
züglich der Routen, über welche die Produkte des
MissiMpitals den anderen Teilen des Landes und
dem Auslande zugänglich gemacht werden sollen, und
wenn billigerer Wassertransport angänglich ist. diesen
zu wählen, ob es den Bahnen im Osten lieb oder
leid ist. "
Wenn die gewaltigen landwirtschaftlichen, indu
strlellen und kommerziellen Interessengruppen des
MississippitalS zusammenhalten und im Kongresse ge.
eint vorgehen, dürfte es weder lange Zeit, noch be
sondere Mühe ' kosten, den wirtschaftlichen Schwer.
Punkt des Landes dorthin zu verlegen, wohin er ge
hört: nach dem Mittelwesten.
Abgetanannehmen!
Ter Friedensvertrag von Versailles tmifj für
Amerika als endgiltig abgelehnt, tot und abgetan gel.
ten. Um so lebendiger und dringlicher die Lösung
fordernd ist die Friedensftage. Amerika braucht den
Frieden so gut wie Deutschland. TaS amerikanische
Volk will den Frieden, verlangt nach, dem Frieden in
demselben Maße, wie daS deutsche Volk. Ten besten
Interessen der ganzen Welt wird- am besten gedient
werden durch schleunigste Herbeiführung des Friedens
zwischen Amerika und der jungen deutschen Republik.
Sa ist die Lage. Ihre Forderung, die Pflicht,
welche sie dem Kongresz auferlegt, liegt auf, der Hand
u.id ist klar erkenntlich: Beide Häuser des Kongresses
müssen unverzüglich" die schon im Dezember vom
zuständigen Senatsausschuß günstig einberichtetc
Knor'sche Resolution annehmen, die den nncgszustand
für beendet erklärt, unter der Voraussetzung, daß die
deutsche Regierung sich bereit erklaren wird, alle Be
stimmungcn des Versailles Vertrages, die sich mis
schließlich auf Amerika beziehen, getreulich durchzufüh
ren. - Da der Versailles Vertrag, soweit Amerika in
Betracht kommt, nichts Ungebührliches verlangt, muß
es als selbstverständlich und gewiß erachtet werden,
daß die deutsche Regierung die geforderte Erklärung
gern und jchne Verzug abgeben wird. Da Amerika
in diesem Kriege niemals auf Beute auS war, in der
Friedenskonferenz zu keiner Zeit etwas irgendwie
Ungebührliches für sich forderte und gewiß heute nicht
im entferntesten daran denkt, dem so schwer belasteten
deutschen Volke nun auch seinerseits noch neue Lasten
aufzubürden, sollte die Annahme der Knox'schen Frie.
dcnsresolution seitens des Kongresses wirklich unver.
züglich und ohne nennenswerte Opposition erfolgen.
, TaS sollte geschehen, nicht nur weil es geboten.
ja für die Ver. Staaten geradezu Ehrensache ist, der
jungen deutschen Republik den Frieden zu geben und
ihr dadurch den Bestand und gedeihliche Entwickelung
zu ermöglichen, sondern auch und besonders noch,
weil gerade durch die Annahme dieser Resolution der
amerikanische Gedanke gerettet und hochgehalten wer
den würde.
- Die Resolution besagt in ihrer zweiten Hälfte:
.Hierdurch wird erklärt, daß es die Politik der Ver
Staaten ist, ihre internationalen Streitigkeiten durch
Vermittlung oder Schiedsspruch beizulegen, damit
Krieg auf ehrenvolle Weise vermieden werde. Sie
die Ver. Staaten blicken mit Besorgnis und Miß
billigung auf die allgemeine Zunahme der Rüstungen
überall in der Welt, und erneuern hiermit die Er
mächtigung und das Ersuchen, daß der Präsident alle
großen Negierungen oer Wett ttmaoe, enreter zu
schicken zu einer Konferenz, die betraut werden soll
mt der Ausgabe, einen Plan auszuarbeiten für ein
Schiedsgericht, oder anderes Tribunal, welchem ctwai
ge Streitfragen zwischen Rationen zu unterbreiten
wären, behufs gerechter und gütlicher Beilegung."
Die Annahme dieser Resolution wäre eine Wie
derverkündung und kräftige Erhärtung des amcrika
nischen Gedankens: ' eine Hochhaltung und Betonung
desselben in seiner ursprünglichen Kraft und Klar,
heit. Auch deshalb sollte sie, wie schon gesagt, so bald
wie möglich angenommen werden.
itiiiiniiiintitttttwtfMt
Grgsifeurr in Cafper, Wyo.
Casper, Wyo., 2. März. In
den ' Anlagen der Midwestern Re
fining Co. kam Feuer zum Aus.
bruch, das einen Schaden von $50,
000 anrichtete. Ein Angestellter der
Firma bahnte sich einen Weg durch
die Flammen indem man fünf
Wasserstrahlen auf ihn richtete, und
stellte die Oelleitung ab. Hierdurch
wurde eine große Feuersbrunst der
hütet
Füufzelju Häufe? ledergebrankt.
Springfield, Mo 24. März.
Tie Ortschaft Cyllins. St. Clair
County. wurde gestern nachmittag
fast vollständig zerstört, . denn 15
Häuser brannten nieder; nur zwei
Geschäftshäuser wurden von den
Flammen verschont. Der angerichtete
Schaden beträgt $150,000-
Bolivia will nun auch einen See
Hafen haben Polen hat ja anch
einen. Manche Völker sind wie' die
Kinder, sie brauchen ein Spielzeug.
Mancher gleicht einem gestrande
ten Schiffe: er muß auch erst olles,
über Bord werfen, um wieder oben
zu schwimmen. ,
Abonniert auf diese Zeitung
Oeffentliche
Bekanntmachung!
: Aus zahlreichen Anfragen bei der Amer
iean State Bank geht hervor, daß zahlreiche
Personen der Ansicht sind, daß diese Bank
demnächst an der 19. und Farnam Straße,
Omaha, Nebraska, unter dem Namen Amer
iean Bank Builömg Company ein Gebäude
zu errichten gedenkt.
X '
Um alle Mißverständnisse zu vermeiden,
wünschen wir jetzt dem Publikum bekannt zu
machen, daß wir in keiner Beziehung mit der
Zlmeriean Bank Bnttöing Company in Ver
bindung stehen und für deren Entschlüsse und
Verpflichtungen, nicht verantwortlich find.
American State Bank
Zie Wildkatze.
Rma vo Jd P !!?.
T l
4"l44 4 '4 44444 44 1-
(15. Fortsetzung.)
. Anton Ceter w hublch Mit sein
Later; nur störte in Zug starker
Rücksichtslosigkeit und Sinnlichkeit
seine angenehme Eesichtsbildung. Auch
tva, diese, ohne edel zu sein, seiner wie
sei Wesen, seine Haltung und Letra
gen.
Er ljae für seine ehemalige Ce
fährtin und Widerfacherin sedenfallZ
eine vertrauliche Anrede in petto, be
hielt sie jedoch, ihren abweisenden,
rebellisch aufblitzenden Augensternen
gegenüber, einstweilen für sich und trat
tnapp an dem schlanken, hochaufgerich
teten Persönchen vorbei, um die beiden
fleißigen Schwestern mit einer Wer
traulichkeit zu begrüben, die für Elfe
cn Unverschämtheit grenzte. Bd
Martha hielt er sich nicht lange auf,
desto mehr bei der lachenden Geirud,
die ihm seine Neckereien nicht wehrte,
euch nicht, das; er sie wiederholt auf dij.
vollen, entblößten Arme küßte.
Eise fluchtete zu Paulchen hin, der
auf der Schwelle zwischen den beiden
Küch'en saß und mit Hahnenfedern
spielte. '
Sie sehte sich neben ihn, beschäftigte
sich mit ihm nd half ihm sein wun
derlichei Bouquet zusammenstellen.
Dabei vernahm sie hinter sich die freien
Scherze deGasteS und der jugend
lichtn Schuster geschmeichelte! Lachen.
Und doch war sie auch im Geist ahwe
seUd, daS verriethen ihre sehnsuchts
starren Augen, die über da? schöne,
stille Kind hinweg, wie suchend in'ö
Leere schauten.
Elfe! Wer wird den Wurschen so
verwöhnen!' Paul braucht kein Kin
tcrmädchen mehr."
Das dar .LeutholdZ twaZ unwir
sche Stimmt. : '
' Sie sprang erschrocken auf.
Hier, nimm mir ab. Kind Er
reichte ihr, waZ er an Geräthschasten
im Host gebraucht. Sie faßte willig,
eber rührend falsch zu. Der ziemlich
schwere 'Holzkübe! fiel dabei" auf ihre
wiijje. Paulchen schrie mitleidig für
sie auf. Sie verzog nur daS Besicht
ein wenig und dann lochte sie.
.Necht so; solch Lehrgeld muß lustig
gezahlt rcerfcen," lobte Leuthold, .wirst
babei schon geschickter werden."
.Vater, sei gut zu mir," bat sie leise,
von einer aufquellenden Furchtempsin
dung vor dem Später erfaßt.
Er sah sie aufrichtig verwundert an.
.Na, Elfe, ich habe juft da Gegen
theil nicht vor." , Er wie! mit den
Augen nach Anton Leier hin. .Wie
gefällt dir der das fragte er halblaut
und unvermittelt.
Das Wlut schoß in ihre hellen Wan
gen; eZ lag etwas in der Frage, was
ihr Inneres heftig erregte.
.Gar nicht!" betonte sie mit verächt
!ich zuckenden Lippen.
.Gut," meinte er kurzlachend und
unbesorgt, Hund und Katz wie früher
daS giebt einmal ein verliebte!
Paar . . . UebrigenS sein Gethue mit
Gertrud ist ihm nicht Lbel zu nehmen
ein hübscher Junge probirt eben
seine Macht bei jeder."
Er schritt zu dem jungen Manne
hinüber, ohne die fast angstvolle Ge
iärde zu sehen, mit welcher Else ihn
zurückhalten wollte, um ihn zu bitten,
ihr augenblicklich eine Aussprache zu
gönnen.
Sie suhlte sich bedrückt und entmu
thigt. . Sie nahm daS Kind a der
Hand und lief mit ihm in den E arten,
instinktiv vor der Wahrscheinlichkeit
fliehend, daß der Vater ihr sonst den
iesprocheuen Gast zuführe.
Der kleine Paul baute wortlol Kä
serwohnungen im KieZ, er störte seine
nachdenkliche, schweigsame Tante nicht,
Ihr Herz war voll widerstreitender
Empfindungen. Sehnsucht nach dem
Geliebten, nach dem bisherigen Leben
erfüllte sie und furcht vor den situ
haltnissen deS elterliche? Hause, denen
sie sich fremd und fremder fuylle.
DaS war rade keine Stimmung,
die dreiste Vertraulichkeit Anton
LcierS entaeoen zu nehmen.
Er kam halbrasch durch die Sänge
geschlendert nd that, aiz tame ihm
da? hübsche Bild unter vcm sproMn,
den Apfelbaum unvermuthet zu Ee,
sicht. ;
- Mit dem spielenden Paul band er
lucrlt an. Er schov die sorgsam vou.
braöte Arbeit der kleinen Hände mit
dem Fuß zusammen und befahl dem
betretene Kinde jungenhafteres Spiel.
.Da toaren wir anders, nicht wahr.
ffräulein Elfe? Dai flog nur immer
so über den Rasen und" er lachte
.auch aufeinander KZ
Jto freue mick. dak dai Kind der
ändioer und artiger ist. wie ich eS
. tvar." sagte sie. ohne sein Lache mit
' dem Schatten eine Liichelnö zu beglei
ten. .Komm. Paulchen, sang hier von
euem on."
.Sie erlauben?' Und der Zunge
Man ließ iicb. hn in bewilligende.
' Wort abzuwarten, eben ihr auf dem
primitiven Vanlchen nuder. -
Sie ruckte mehr ,ur Seite. U laß
der Raum zwischen ihnen sich betracht
Iufi erweiterte.
.O ich hab Platz.' dkrsichnte
ßroßmüthiz. Weine Augen peinigten
fr durch aufdringliches jZiriren. .Wie
sällt S Ihnen zu Hause?'
.Er?' muß ich Muße haben mich
ÄuleM tntzexM s vziizlich
und abweisend. -
.Natürlich. Sie sind lange fort
gewesen."
.Ja.'
.Aber ich habe Sie nicht vergessen,
Fräulein Elfe '
.Möglich.',
Er schob sich ihr naher. .Ich mein
das nicht etwa in Bezug auf unsere
einstigen Affairen ... Sie sind sehr
hübsch geworden. Fräulein Elfe '
Sie erhob sich langsam und griff,
ihn mit inem fremden, siolzen Blick
streifend, wie gelangweilt in die grü
nenden Zweige neben sich.
Er blieb seelenruhig sitzen und maß
die. trod der inneren Gereiztheit, den
noch anmuthigea Bewegungen ihrer
Gestalt.
' .Sie sind eigentlich zu zart zu, Ar
beit," meinte er weiter, .e! hat mir,
vorhin leid gethan, wie ich Ihr Miß
geschick sah. Aber Sie haben nicht
nöthig, sich übermäßig zu mühen
Ihr Zukünftiger wird auch ohnedies
mit Ihnen zufrieden sein."
Trotz ihres Unwillen lächelte sie
nun. Sie nahm sein bezugliches Ge
schwätz mehr für Dummdreistigkeit
und dachte bei der letzten Aeußerung
an den Grafen.
Nein Wolf würde nicht dermis
sen. daß sie nicht geschult sei zu harter
Arbeit! O nein! .. Wie kindlich
lsie aussah und' wie froh mit dem be
glückten Jug um die sniazen ippen.
Sie drückte daS verklärte Gesicht gegen
die kühlen, knospenden" Blätter. Doch
plötzlich fuhr sie entsetzt herum. An'
ton Beier stand neben ihr und ver
suchte sie mit dem linken Arm an sich
zu ziehen, geschmeichelten Triumph in
dem. kecken Gesicht. Dieser Ausdruck
seiner Züge verschwand jedoch sehr
vor der maßlosen Empörung, in der
ihr ganzes , Wesen emporzulodern
schien.
Sir war blaß geworden vor Pein
und Schreck und stand da, als wäre
ihr eine Schmach widerfahren.
.Na. immer noch die alteWildkatze?"
sagte er halb spottend, halb ärgerlich
und sehr ernüchtert.
.Mein Name ist Else Leuthold.' er
inncrte sie mit fliegendem Ath:m, und
ich bofse, er giebt Ihnen in keiner
Weise daS Recht zu einer Unverschämt
heit."
Er blieb sekundenlang wortlos ei
nigekmaßen verblüfft. Und dann
war diese etwaS starke Abfertigung
hier wirklich mehr als augenblicklicher,
halb und halb berechneter Mädchen
zorn, so wurde die Sache ja eigentlich
erst recht interessant... Wie schön
war in ihrer, tzrrMNg! ...
Vorhin war ihm die üppigere Gertrud
immer noch begehrettSwerther nschie,
nen, während jetzt
.Ich bin nicht rachsüchtig.' sprach
er langsam, .aber auf Jtzre einstige
Abbitte hierfür freue ich mich doch.
Auf Wiedersehen!" Er ging und sah
gar nicht auS wie ein Gelrattter, Ber
f.i.i..
.Nicht weinen, ueve Tsnie. vak ver
kleine Paul verschüchtert. -
Nein, sie vemte mchi, DaS that
!ie sich nicht an. Doch wie dt, wie
weit war sie jetzt von der gewünschten
Heimathsfnudigkeit entfernt.
Nach dem Abendbrit ging Leuthold
auS.
Im Hause herrschte wohlthuend
Stille. Gertrud, die noch oben in den
Stuben umherhantirte, hatte seine
Polterarbeit. und Else. Martha nd
daS Kind saßen traulich im Wohszim
m beisammen.
Von Wolf Ebert wurde nicht ge
prochen, auch nicht von dem Beleidige
deS jungen Mädchens sie durch tag
lrche rsuhe Artttt überbürdete Frau
sollte nicht ungewollt mit in Konflikte
gezogen werden.
Else sah traumerlq m den dunkeln
den Garten hinaus und begann uvbe
wußt em Fruhlingslied zu summen.
Nach und nach sang sie lauter, und die
weichen, klaren Tön schwammen wie
Glockenlaut durch die Stille.
'Paulchen bekam ein formlich feier
licheZ Gesichtchen und sein tiefer Blick
noch erhöhten Glanz. Ueber die ver
blühte Wangen seiner Mutter ranne
Tyramn.
AIS Elfe diese lautlose Weinen de
merkte, jielt sie erschreckt inne.
Nichts, nicht" wehrte Martha.
Mir kamen nur so Gedanken.
wie leben wir hin vermissen so viel
und wisse nichts davon. Wie heilig
iit dai Schöne
ßo unkt -sich auch das bewegt
Fluthen ihrer Seele verrieth, klse
fühlte, daß die weit über noch emma!
so alt, Schwester im Grunde ihre
Wesen verwandt mit ihr fei. Sie ver
stand dai tiefe, sehnsüchtige Verlangen,
das den sinnenden Blick der übermüde
ten Frau verdunkelte, obgleich n sich,
auf ihr Kind fallend, wieder zur ge
wohnten, wunfchlosen Sanftheit der
klärte.
Marth. Martha. wie habe ich dich
sieb! ,dachte da junge Mädchen und
erwog im Geist alle die Opfer, welche
die Schwefte, in ihrem Dasein schon
gebracht und wie wenig Dank sie dafür
erntet und .insprucht hatte. Und
wenn ihr. der yn. Geduldigen
heute ein Glück käme u eS liefe euch
nur VlN Haaresbreite seitä? dem
, örense Um iltö S5bM ic6t
dte fflfHäLT filrtn Nokliland
zu rvaltea un ihnen zu vnn son
unft sott ii Herlieft ten nitui und
ginge ihn weiter mit müden Füßen nd
kntiaanidem werten. ,
" '"., , "' - j. . . .
.Würdest auch vu , lzun,' sragir
sich Else dlödlich ernst. !
Und da schrie etwa! ungläubig aus
itt ibkkk iunakn. banaen Seele. Nein!
Nein! Wolle mich Gott nicht ver
uchen! .
Gertrud kam herab.
.Du haft aan, Mutter Stimme."
agte sie im Eintreten. .Sie sang
Mai selten enua. aber ick hab kZ
doch noch im Gedächtniß."
Und nun tragt, die V"mgki,rie .
zum erstenmal nach ihr. die ihr daS
Leben gegeben, und in ve, sie einst mit
der ganzen Inbrunst ihrer falschgelei
teten. unverstandenen Kinderseele n
hangen.
Sie ist verschollen lange schon.
Eine andere Auskunft konnte man thr
nicht geben. .
Else biß die Zjayne zu,ammen. c,
dachte an Wolf von Ebert und daß
hre Mutter eine Ehrlose ,t.
Sit blieb wortlos den Abend und
dann oben weinte sie sich vor Bangig
!eit m den öqias.
.'
.Singvogel, komm herab!' rief
Leuthold am anderen Morgen.
Er stand im Garten und hörte aus
dem Oberstock deS HaufeS sein jüng
steS Kind jubelnd in die Lenzfrische '
hmauStrallern. '
Die Gerufene flog leichtfüßig zu ihm
herab, erfreut über die feiertägige Ruhe
im Hause, über den wundervoll herein
brechenden Tag und ihre eigene Oper
Iröhlichkeik. ' ....
Singend kam sie ve, vem arer an.
daS reizende Gesicht wie gebadet in
Lust und lächelnder Spannung.
.Wettermädcl!" und Leuthold warf
hr einen Strauß zu. .siehst auS wie
der Frühling selber."
.Von dir. Vater?" fragte sie. daS
Bouquet auk Palmkätzchen, Anemonen
und Maiblumen betrachtend, schüchtern
und überrascht.
.Na. wie dumm! . . . nerS Mad
chen brachte sie so kannst du d:r den
ken, von wem.
Ihr strahlender GesichtSauSdruZ
verwandelte sich im Au.. Sie warf
die zarten Llüthen auf ein, nahes
Bänkchen.
.Trotzkops! ,... Eosort in', Wa.
er mit ihnen und hinein." befahl er
halb lachend, halb ärgerlich.
,Sch nehme keine Aufmerksamkeiten
von einem mir Fremden, Widerwartü,
gen an. '
.So... Hm ... Erst die Blumen
besorgen dann werde ich weiter mit
die reden.'
Sie gehorchte in scheinbare, Ruhe,
nahm hie verächtlich Hingeworfenen
mit spitzen Fingern auf und steckte sie
an der Pumpe in ein Wasserglas. Ihr
Herz klopft ungestüm vor Erregung.
.ES läßt mich ruhig, wie du vorlau
ia über Anton Beier denkst.' sagte
Leuthold im mechanischen Durchschrei
ten deS GartenS zu ihr. .doch will ich
nicht, daß durch unnützes Gezänk oder,
Neckereien to Sache m d ange gezo
gen wird-"
Sie unterbrach ihn vouer angn.
.Pater, was soll daS? Hast du mich
darum zu dir gerufen? ... Wie kannst
du auf solche Weise über mich bestim
men!" . '
Er mißverstand ihre Entrüstung.
.Na. na ... Anton wird keine
Schwierigkeiten machen. Ihr seid von
Kind auf füreinander vergeben. Ek
geht eS gernein "
.Aber ich nicht!' rief sie mit blitzen
den Äugen. .Nie! Und wäre ich auch
nicht vie ram me, anoeren.
.Wal?"
.Ja. Bäte, ' ihr Stimme wurde
wieder weicher und glücklich da junge
Gesicht, verzeih, ich habe mich ohne
dein Wissen gebunden iür'S Leben.'
.Unsinn!" fuhr r, doch ungläubig,
auf. '
, .Nein. Pater, im Ernst.'
Er blieb ruhiger als sie gedacht.
.Nun. so ist'S eben au! mit der Kin
deret, und bist du jetzt vernünftig, so
will ich auch nicht weiter über dies
Ungehörigkeit mit dir rechten.
,O, thue eS doch, und dann vergieS
denn ich lasse nicht von Wolf."
.DaS wird sich finden und bald.
Sie schüttelte energisch den Kopf.
und in kurzer, zweifelnde, Lachlaut
brach von ihren Lippen.
Still!" gebot er rauh. .Ein paar
Tag sind dein, di Thorheit zu über
winden. Und dan betrachtest vu vicy
als Antons Zukünftige, und ich rathe
dir. mit frohem Wuth ich bin nicht
achgiebig."
Ihr zarte, Körper streckt, sich unv
ihre Auge schienen doch dunkle, zu
werden. Mein Recht an Wolf., mein
Liebe stehe unnahbar hoch über deine
Forderung du wirft verlieren.'
.Mach mich nicht wild. Mädel
warnter zornig. ,
m-. EnwtzungsMZ !
V
1 "
1 '
Nobtl.' Chef: '(nachdkm u
seinem Volontär ei Weil prüfend
in'! Gesicht geschaut hat): .CK ha
ben jetzt vier Jahre unentgeltlich bei
mir gearbeitet. Müllers" Volontär
(erwartungsvoll): jawohl!' Chef:
.Hm, hm, Sie bekomme schon inen
Bart... für hie Folge sollen Si w
chentlich zehn Pfennig haben, damit
Hl sich rafiren lassen können!'
Frauen, die kein Her, habe?,
verlieren , n. leichtesten.'
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