Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 13, 1920, Page 4, Image 4

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    . Seite 4-TöglIche Omaha Trlbane-SamZtag. den IS. März 1920
Tiiglichc Omaha Triliiine
TB1BUXK PUBLISHING COr-VAL. J. PETER. Vrm.
1307-09 Uovrck 8t. fhmtt Tfler 840. Orniha, Neb.
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12a Cent: durch die Post, bei Vormsbezahlung, per
Jahr $6.,: sechs Monate f3.(KJ: drei Monate tzl.öl).
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,2.00 da Jahr.
Entered a econd-clas matter March 14, 1D12. at
the poit(!!ie of Omaha, Ncbraeka, under the act of
Congre. March 8, 1879.
Omaha, Ncdr., Samstag, de 137 2Torjl920
' Steuerfrei!
Die jüngste Entscheidung deS Bundcsolcrgerich
teS, .durch welche die logenannten StoZdividenden"
von der Einkommensteuer befreit werden, vertragt sich
mit den besten Interessen des Landes etiva so. wie
die Entscheidung des Gerichts, welche das Volstead
DurchsüHrungSgesetz für . verfassungsmäßig erklärte.
Sie hat mit dieser, wie mit einer ganzen Reihe srii
herer mehr oder weniger fragwürdigen Emscheidun
gen deS höchsten Gerichtshofes deS Landes auch daS
gemein, daß sie eine -Fünf zu Vier".Entschädigung
ist; daS heißt, daß , eben nur die knappste Mehrheit
des EerickMhofcs der in ihr zum Ausdruck kommen
den, die übrigen Richter entgegengesetzter Ansicht sind
Und die Meinungsänderung eines einzigen Mitgliedes
des Gerichtshofes genügt hätte, das Land mit einem
Erkenntnis wesentlich anderer Art. vielleicht schnür,
stracks entgegengesetzten Sinnes zu beglücken.
Sola? knappe Entscheidugen. find immee' bc
dauerlich, denn sie können etwaige Zweifel an der
Gerechtigkeit der Stellungnahme des Gerichts jeden
MS nicht beseitigen, sondern sie sind ganz dazu enge
tan. solche Zweisel zu bestärken und die Achwttg vor
dem Gericht und seiner Einsicht, wenn nicht geradezu
seiner Ehrlichkeit fund ' Unparteilichkeit zu mindern.
Sie sind doppelt zu beÜagen. wo der Effekt der'Ent.
scheiöung offensichtlich eine Beschränkung der Freihei
ten der Massen bedeutet, wie .im Falle des Volstead
Gesetzes: oder eine starke Begünstigung einer Klasse"
der großen Aktionäre großer und reicher Korpo
rationen wie im Falle der jüngsten Entscheidung.
Taß solche Begünstigung nicht beabsichtigt ist, sonden.
sich nur aus der Anwendung und starren Befolgung
hergebrachter Rechtsanschauungen, oder 'auch des
Buchswbens des Gesetzes" ergeben hat oder ergeben,
haben mag, das ändert nichts an der Sache. Denn
das große Publikum wird sich an die Tatsachen hal
ten und nach den Folgen urteilen.
Diese sind im vorliegenden Falle die Steuer,
bcfreiung von Profiten großer und reicher Korpora.
tisM zum Betrage von Hundertm Millionen und
die Mehrbelastung der Massen der Steuerzahler um
den Steuerbetrag, der, so den Mionären jener Ge
sellschaften erspart wird.
, Im Laufe der letzten Jahre haben viele große
und reiche Korporationen . sehr große Profite erzielt:
sie haben dieselben versteuert, aber, großen oder größ
tcnteils, nicht in Form der gewöhnlichen .Cash"Di.
idencm an ihre Aktionäre ausgezahlt, weil durch die
Auswerfung entsprechend großer Dividenden deren
persönliches Eigentum eine Hohe errncht hatte, du? es
einer sehr hohen Sur tax" einer Besteuerung bis
zu 60 Prozent .
großen Aktionäre ' diese desümmm ja bie Finanz.
Politik der Korporationen - vor der sehr hohen Be
steuerung zu bewahren, griffen die Korporationen zu
dem Auskunfsmittel der '.Stock-Dividenden." Das
heißt, sie vermehrten ihre Kapitalisierung um den
'Betrag der nicht zur Auszahlung gelangten Profite,
und stellten den Aktionären für die Summen, die ih
nen nach Maßgabe' ihres Aktienbesitzes zukamen, neue
Anteilscheine aus. ' .
ES gibt Korporationen, deren unverteilte Proftte
so groß waren, daß sie jedem ihrer Aktionare für je
zwei Aktien, die sie schon eigneten, eine weitere voll
bezahlten daS heißt aus den Profiten bezahlte
, Aktie ausstellen konnten : ja, eS soll einige Korpora.
! tionen geben, die für jede Aktie eine weitere Aktie ga
ben. das heißt 100 Prozent Profit als .Stockdiui
dende" auswerfen konnten. Die Empfänger lolcher
.Ttockdividendcn" können diese Anteile verkaufen und
so in Baracld umsetzen, oder sie können sie behalten
! und künftighin Dividenden Von ihnen ziehen, sich so
, Mühe, das Geld wiederum anzulegen, sparen m
! bleibt sich ganz gleich. Praktisch sind die Stockdivi
dendeil" lo gut wie bares Geld. Wer daran zweifelt,
der mag es versuchen, ob er von irgcndwem welche
bekonwen kann; es sei denn, er zahle den Preis bar
auf den Tisch des Hauses. Das Bundesobergericht
aber erklärt, sie sind nicht zu versteuern und damit
mittelbar, sie haben keinen Geldwert. Wem das als
Recht einleuchtet, der muß selbst glücklicher Empsän
gcr von Stoadividenden sein.
m-ftmy ftwwvWi
Der politische Uampf.
Das Jahr der Neuwahl dcs Präsidenten ist dies,
mal ein Jahr der doppelten Unrast. Zur wirtschaft
lichen tritt die politische hinzu. Schon um die No
mination ist ein heftiger Kampf entbrannt, der 'mit
Argwohn und Haß,, mü Bäterkeit und lerdenschast
lichem Tot geführt wird. Die Parteien treten mit der
alten Eifersucht an, sie weisen ihre Wechsel über ihre
Leistungen vor und werfen einander Fehler und Ber
saumnisse vor. Das alles würde nicht angetan fein,
Besorgnisse zu erwecken, wenn man von unserem
Wirtschaftsleben sagen könnte, daß es glatt liefe.,
' Das ist aber, wie jedermann weiß, keineswegs
der Fall. Im Gegenteil, die Sorge ist nur zu berech.
tigt. daß die Wahlkampagne, die schon sych im Jahr
das öffentliche Interesse in Ansprüchen neymen ve
ginnt, einen nachhaltigen Einfluß aus das geschäft,
liche Leben ausüben kann.. Alle unbefangenen. ur
teilsMiaen Beobachter, die mit den Verhältnissen ver,
traut sind, haben den Eindruck gewonnen, daß die
großen Zeitftagen : und ihre ' LosungsmugUchietten
Aufgabm darstellen, deren Bewältigung Männer er.
heischt, die man als die führenden zu bezeichnen
pflegt, nicht solche, welche sich von den Strömungen
treiben lassen.
- In Wahrheit, meint das Pittsburg Volksblatt',
haben weite Kreise dm Parteizwist von Herzen satt,
er trennt die Glieder des Volkes und hemmt die wirt.
schaftspolitische Stärkung der Vereinigten Staaten.
Nicht, als ob Widersprüche und Gegensätze verstum
wen sollten. DaS liegt in der Natur der Dinge, denn
der politische Kämpf .wird ja nie aufhören, aber doch
ein Kampf, der nicht mit vergifteten Waffen ausge
fochten wird, sondern mit ehrlicher Ueberzeugung.
Nicht .Was war und was ist?" sieht als große Frage
im Vordergrund, sondern das gestaltungsfrohe Was
soll sein?" Und da ist, es nun unbedingt notwendig,
wenigstens den Versuch zu machen, ob der politische
Kainpf sich nicht in andere Bahnen führen läßt.
Eine Befreiung und eine Beglückung wäre es,
wenn der ganze . Wust und Unrat weggefegt werden
könnte. Ehe Neues sich ausbauen läßt, ilt es zu
nächst, alles vorzubereiten für die entscheidende Ent.
Wicklung aus der Enge des Parteistandpunktes zur
Weite der Zukunftsanschauung. Es wird schwere Ar.
beit sein und Geduld erfordern, aber wo ein Wille
ist, da ist auch ein Weg. . .j
S. 8. ongolia"
Ist orn 2. Februar mit folgendft
Ladung für nfer Hamburger
' Lager abgefahren: '
10,780 Pfund Schinken
11,100 . Fett
.350 J Speck
1,800 Rauchfleisch
1,550 . . Eerevlatwurst
500 . Salami
900 geräuch. Zungen
6,000 . ReiS ; '
3,500 Bohnen
5,000 . , Erbsen
1,000 Linsen
23,000 . m Mehl
2,700 . Kaffee ,
400 , Tee
600 ' Schokolade
1,500 0 Kakao
200 Rosinen
150 , . ' Pfeffer , " -
600 Honig
200 . gemischte Gewürze
10.000 Seife ' ' ,
6,500 Zucker
s,s00 Büchsen kond Milch
9,800 . pulverisierte Milch
ifiOO . evaporierte Milch
1.100 . Boullionwürfel "
LOO ' Erisco !
700 Kannen Cel
37" Vaar Ledkrfolisk
Wi Kisten andere LiebkkgaSe
OOD DRAFT
Ter Wert dieser Ladng ist mit
$60,000
versichert. TaS Schiffsmanisest
steht unseren Kunde zur Ein
ficht offen.
Senden Sh Ihren verwandten eine Amseifizng für' '5ksbAflÄen
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Durch dm Versandt von Lle!gabkn Mfexem Hambnrger Lager siiid wir in der Lage,
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Speck 65c ; 0 '
Schweine.Schmalz in Büchsen
von iy Pfund ..'.. ,54e . , ,
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Salamiwurst ............ .....7si( per Pfd.
Cervelaüvurst , 76c .
GeräucherteD Ochsenfleisch ....... .76c
Geräucherte Ochsenzungen, süns '
Pfund schwer ...71c .
Mehl, in amerik. Sacken von 12
Pfd.. Gold Medal Brand ....$2.00
Reis ....30c per Pfd.
Bohnen ,,,,,,,.,. 27c ...
Erbsen .27c " .
Linsen 80c ,
Kaffee ..62c
Tee. per Büchse 65c
Schokolade, süß ....76c . '
Kakao .65c , , .
Rosinen . 45c , '
Milch, pulverisier! Krystalak" 65c
(die getrocknete Milch ist von ,
feinster Qualität und ergibt in
Wasser , ausgelöst, auf das
Pfund 5 Liter Milch,) '
Kondensierte Milch ....... 80c per Psd.'Vüchse
Evaporierte Milch ...S0c . , ,
Gemischte Gewürze ....'.'..70c :
Pfeffer 70c . '
Zucker 2Gc .
Seife, Waschseife 25c . , ."
Toilotte-Seife ............60c . ,
Oel, Wesson.Vrand 60c . . Büchse
HeckerS OatS.............27c . . .
- ftftritl ......... .32C mm
iZruchk-Jam .30c . . Büchse
Bouillon-Würfel .?2.25 per Pfd.
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- Newark, N. I., Office: 128-130 Springfikld Avenne. - . . Telephon: Marktt 17.
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-'JhA.i-al
JHli-3'.1
Zur Sprachgesetz-Frage.
(Zuschrift.)
Alfo: der im Committee os the
Whole angenommene Verfassungszu
satz. daß Englisch Amtssprache und
Schulsprache sei. in der die Clemens
tarfächer zu lehrm sind" ist vom
Konvent angenommen worden. Das
ist ein Echo der sanatischen Gesetz
gebung letzten Jahres, ; dazu be
stimmt, was die Supreme Court
vom Siman.Geletz übrig gelassen,
unter die Obhut der Konstitution zu
bringen, so daß eine spätere Legis
lcitur nicht daran zu rütteln vermüg.
Die Urheber waren von demselben
Geiste wie Siman, und man glaubte,
da man ja im Staate mit der Ent
scheidung deS ObergerichtS sich all
gemein bescheiden wollte, den Fa.
natikern in unschuldiger Sache ein
bischen entgegen kommen zu müs
sen." Nun ist aber die Entscheidung
der Supremo Comt von naturrecht,
lichem, elterlichem und kirchlichem
Standpunkte durchaus anfechtbar
und verwerflich. Daß $ eitel Spie
helfechterei ist. einerseits die elter
lichen und persönlichen Rechte in
Sache der Schule und Lehrobjekte zu
betonen, anderseits aber dem Staate
daS Recht zu dedizieren. lleia darü
ber zu bestimmen, was i den aus
dem Schulplan, teils gesetzlich vorge
schnebmm regelrechten Schulstunden
in der Schule gelehrt und nicht ge
lehrt werden muß oder darf, sollte
doch 'jeder wissen. Wenn man von
Rechten der, Eltern, des Jndivi
duumS und der. Kirche in der
Schule spricht so meint man damit in
der ganzen Welt, diese Rechts in
Anwendung auf die regelrechte offi
zielle Schule und Schulzeit. Wenn
die Eltern nun Rechte haben über
die Erziehung ihrer Kinder außer
halb dieser offiziellen Schule, so
heißt daS nichts anderes als ihnen
das Bestimmungsrecht über die Er
ziehung ihm Kinder de facto zu
rauben. .
Die Ediern haben ein natürliches
Necht. mitzubchimmen. was ihre
Kinder lernen sollen: nicht bloß in
den Klassen, die vor oder nach der
offiziellen Schulzeit hinter Hecken
und Zäunen, in Privathausen, oder
Kirchen am' Samstag der Sonntag
gehalten werden, sondern in der
regelrechte Schulzeit,' in der offi
,ik5k Schule. Tiefes letzte Recht
wird ihnen in der Entscheidung, ber
Supreme Court abgesprochen, dem
Staate das alleinige Recht zugespro
chen. was m den Elementarschulen
gelehrt und nicht gelehrt werden darf,
und in unserem Staate nur schein
bar begrenzt von dem nichts be
deutenden lubstantially equivant" in
der Burney Bill und von der güti
gen Erlaubnis, Religion md zwar
auch in nichtenglischer Sprache, zu
lehren. - , . ' :
Im Uebrigsn gilt der Staats
absolutismuS in der Schule: darü
ber helfen die Vorbehalte und Ver
klaufelierimgen der Supreme Court
nicht hinweg. DerStaat ist m den
Elementarschulen allein zuständig
md allmächtig. Diesen unchristlichen,
verfluchten Götzen hat die Supreme
Court von Nebraska, über die . ein
gläubiger Christ den Vorsitz führt,
auf den War erhoben; die Eltern
haben - nur außerhalb der Schule
etwas über die Erziehung ihrer Kin.
der ..tau seggen."
Daß Englisch die offizielle Lan
dessprachö ist, weiß sedes Kind wird
auch von niemand beanstandet, steht
aber meines Wissens weder in der
Konstitution der Ver. Staaten, noch
in irgend einer der Einzelstaateii
Das ergab sich so natürlich, ver
stand sich so sehr von selbst daß nie.
mand auf den Gedanken kam, dieses
gesetzlich oder konstitutionell , sestzu
legen. Nur hier in Nebraska haben
die Fanatiker vom letzten Jahre eS
fertig gebracht, eine sonst gut ge.
sinnte Versammlung zu überzeugen,
daß man ofcrt Kindern einen Ham.
pelmann geben müsse. Um sie zu be
ruhigen. DaS Gleiche gilt von dem
..genommenen Zusatz, daß in den
Schulfächern' die englische Sprache
Lehrsprache sein müsse. Wer hat das
je beanstandet?
I Schreiber dieses , steh! seit mehr
' als dreißig Jahren mit privat, oder
!Psarrfchulen in Verbindung und hat
es nie anders gefunden. . .
Die letzte Bestimmung aber hat
noch einen besonderen Hake, Die
neuen Verfassungszusätze schließen die
Möglichkeit nicht aus, daß eine spa
tere Legislatur die von der Su
preme Cour gegebene Auslegung der
SimaN'Bill . mildern und xgeftatten
würde, da? Lehren einer" nicht
englischen Sprache in den regrlrech
teg Schulstunden wieder zu gestatten.
Sollte dieser Fall' eintreten, und
mff diesen Punkt müssen wir bei der
nächsten Legislaturwahl der bei
einer späteren unser Ziel richten--so
sähen wir uns den konstitutionel
len Vorschriften gegenüber, diese
nichtoffiziellen Sprachen als Schul
fach auf unserem offizielle Schul
plan verzeichnet und vom Staat ge
b'lligt in Englisch zu lehren.
. Mso ist diese Bestimmung nicht
so unschuldig, wie vielleicht die Ober,
flchlichkeit sie ansieht. Daß das vom
Siman.Gesetz übrig Gebliebene zwar
konstitutionell, ober doch vielleicht im
gerecht sei. diese Möglichkeit gibt die
Supreme Court selbst zu und weist
uns an, daß es an uns liege, durch
eine spätere Legislatur Mhilfe zu
schaffen. Mso wissen wir, was wir
zu tun haben". In einem anderen
Artikel werde ich mich darüber aus
lassen. Ich glaube genug gesagt zu
haben, um- den Verdacht zu erwecken,
daß ich gegen die Versassungszusätze
stimmen werde, und gern sähe, wenn
Andere ein Gleiches täten. -Mit
herzl. Gruße. Ihr :"v ,
-"'' ' Heinrich Trocal.
Bemerkenswerte Nede
des Ex-Nlinisters Nagel
In St. Louis wurde in den letz,
tett Tagen ein großer Bazar zum
Besten der Notleidenden in Mittel.
Europa abgehalten, der erfreulicher
weise einen höchst erfolgreichen Ver
lauf nahm. Bei dieser Gelegenheit
hielt Herr Chaö. Nagel, der frühere
Handelsminister , der Ver. Staaten,
unter ungeheurem Beifall die fol
gende bemerkenswerte Rede, die wei
teste Verbreitung verdient. Er sagte:
Die. Zeiten haben sich geändert!
Die Zeiten,' in denen die Teutschame.
rikaner ihre regelmäßigenFeste feier
ten, die von jedermann besucht,, wur
den, sind vorbei. Damals kamen die
Politiker und mischten sich unter das
Volk. Ich weiß nicht, ob auch heute
Wend Politiker hier sind, ich glaube
es kaum. Aber die Zeit ist nicht mehr
ferne, iva, sie wieder kommen werden.
Wenn Amerika mal wieder zur Ruhe
kommt, wird es einsehen, was die
amerikanischen Bürger deutscher Her
kunft erstrebt und getan haben, und
daß sie zu dön besten Bürgern des
Landes gehören. Es braucht niemand
seine Herkunft zu leuanen, besonders
nicht die Bürger unseres Stammes.
Wer nicht für sein Blut einsteht, dekc
ist kein echter Amerikaner, fondern ,.
ein Heuchler und Lugner.
Die durch den Llrieg zerrißenen
Fäden der Freundschaft müssen wie
der gesponnen werdeü. Trotzdem der
Krieg noch nicht offiziell 'beendet ist,
feiern wir hier dies würdige Fest.
u die notleidenden Deutschen und
Oesterreicher zuun terstützen, und nie
mand hindert uns daran, oder heg!
die Absicht, dies zu tun. Es ist eben ;
ein Unterschied zwischen Regierung '
und Volk; das Volk bekriegen wir
nicht mehr, sondern Mfen ihm, die
Zivilisation drüben wieder üufzu
baueff, ohne die wir auch hier Nicht
auf die Tauer besteben können. Nie
mand kann heute sagen, was die Zu
kunft bringen wird. ", , ; I
Das Rote Kreuz hat diel getane
auch durch den sog. HooberPlan
wird wird viel Elend gelindert, ob
wohl die Wigkeit sich nur aus Kin
der unter 15 Fahren erstreckt. Wir
aber wollen allen helfen, den Kin
dern, dm Frauen und den Männern.
Ich stehe nicht an, als Amerikaner
die Fortsetzung der Hungerblockade
nach abgeschlossenem Waffenstillstand
als ein großes Unrecht zu Erklären
und ben Friedensvertrag vtz Ver
sailles als eine ökonomische Mon
strosität. Unsere Aufgabe ist es, den ,
guten Willen zwischen den Völkern
miederherzustellen. Wir fühlen Sym
pathie ünd 'Achtung für das deutsche
Volk, das nicht untergehen darf und t
dem wir die Mittel geben müssen)!
daß es zu neuem Leben erwacht da- i
mit die Zeit des ewigen Friedens
auf Erdm einziehen kann. -.: '
Ausruf der f
RheinlKttö-Hilfe
Die Nheingegend nicht durch de
Krieg sondern auch durch die
Uebnfchwemmnnng schwer
heimgesucht.
Aus Counctt Bluffs.
. Die Wahl am Wlmia$ hat den
Kamps gegen dis geplante Hochschule
für das Westende nicht beeiidet. Am
Donnerstag nachmittag hat M. Woll
man durch seinen Anwalt I. F. Heß
ein Gesuch um 4inen Writ os Man
damus eingeericht,, um -die ganze
Frage den Wählern wieder vörzule
gen. Das Gesuch erklärt alle drei
bis jetzt ebgehultenen Abstimmungen
für ungesetzlich und mangelhaft, und
behauptet, baß bei ber Abstimmung
am 8. März in der 6. Ward große
Unregelmäßigkeiten .erlaubt worden
wären. ' ' r'
s Wenn alle Parteigründungen, die
gegenwärtig angekündigt werden,
Wirklichkeit würden, würde man vor
lmiter Parteibäuinen bald den poli.
tischen Wald nicht cicbr leben.
Folgender Aufruf , ist dieser Sei.
tung mit der Bitte um Verofsentli
chilng zugegangen:
,' Geehrter Herr Redakteur!
Telegramme und Briefe, die unö
vom Oberpräsidentcn der Rhein
Provinz und anderen verantwort
lichen Persönlichkeiten des Rheinlan.
des zur Verfügung stehen und die
die, dortige Notlage, welche durch die
kürzlichm Ucberschwemmungen ddp
pelt groß geworden ist. eindringlich
schildern, veranlassen uns, mit der
Bitte an Sie heranzutreten, durch
die Veröffentlichung des nachstehen
den Artikels die in den Vereinigten
Staaten , eingeleitete Rheinlandhilfe
zu fördern. Im Osten ist dies Silfs
werk durch Philadelphia, der Stadt
t Bruderliebe, im mittleren Westen
durch Chicago, in die Wege geleitet
worden. Die , Chicagoer Allgemeine
Deutschlandhilfe, D. A- H., wie sie
genannt wird, die für die Abstellung
der Not in der größeren deutschen
.einiat schon so großartiges geleistet
hat. hat in der richtigen Erkenntnis,
daß hier keine partikulariftischen
Ziele verfolgt werben, sondern daß
lediglich das Bestreben borherrscht,
schnell und möglichst nachdrücklich zu
helfen, wo di? Not am größten ist,
zu diesem ?lheinland.Trive ihre
Zustimmung gegeben und ihre Bei
hülfe zur Verfügung gestellt. In der
Natur der Sachs liegt es, daß am
tatkräftigsten geholfen werden kann,
wenn an die Liebe zur Scholle, die
uns geboren, ' direkt appelliert wird,
und aus diesem Grunde haben in
Chicago dis drei großen Verbände
von Rheinländern, der Rheinische
Verein, der Unabhängige Trierer
Bruderbund und der Eifel Verein
die fiihrende Stellung eingenommen,
unter gleichzeitiger Hinziiziehung an
derer - Lan dslbute und Freunde als
gleichgestellte Mitarbeiter in dieser
Bewegung.
Wir bitten darum, daß auch in
anderen größeren Städten des Mit
telwestens und ebenso in den kleine
ren Orten und bor ollem, von der
deutschen Farmerbevölkerung für die
so schwer Bedrängten des deutschen
Rheinlandel energisch , mitgeholfen
wird. Nur, durch die deutschsprachige
Presse können wir ein Hilsswcrk
vollbringen, das unserer selbst wür
digist. " . I
In größeren' Städten, in denen
vielleicht rheinische landsmannschaft
liche Vereine bestehen, bitten wir
hier darum,-daß diese daS Hilfswerk,
selbständig in die Hand nehmen und!
dort" einen ' sogenannten Rheinland i
Drive arrangieren. Da die Notlage
drüben entsetzlich ist, sollte aber
schnell gehandelt werden.' Die Chi
cagoer Nheinlandhilfe ist durch ihren
Sekretär. Henn Fritz Grobe!.' 2120
Lincolrt Ave., gerne erbötig.' den
Beamte der lokalen Rheinischen
Vereine ' brieflich mit etwaig er
wünschten Anschlüssen oder Ratschla'
gen zur Verfugung zu stehen.
Beistmern aus .kleineren Orts
und von Farmbewohnern vermittelt
die Chicago Rheinlandhilft gern,
wenn die Bar , resp, Scheckbeträge
av den Finanzsekretär, Herrn Joseph
Sieben, Room 603 Ashland Block,
Chicago, eingeschickt werden. Briefe
und Anweisungen sollten deutlich, als
für die, Nheinlandhilfe .bestimmt
kenntlich gemacht werden. , .
Der Oberprüfide nt der Rheinpro
vinz. Herr v. Groote, hat zugesagt,
dafür Sorge tragen zu wollen, daß
die auS Amerika eingehenden Bei
steuern in gerechter Weise weiter
verteilt werden, damit bet Idee der
Geber entsprochen wird, daß vor
allem dort geholfen wird, wo die
Not am größten ist. Nun weiß jeder
Rheinländer, daß in den Industrie
lizirken die ärmere Bevölkerung
dem Flusse önt nächsten woDnt. Diese
Unglücklichen, von denen viele im
Kriege den, Ernährer einbüßten, ha
ben jetzt durch den Wasserschaden
ihre Habe eingebüßt. Sie haben alles
verloren und die Nachbarn, die gerne
helfen möchten, haben selber nichts
Rheinländer und Rheinländerin.
nen in Amerika Wir müssen hel.
fett. . Wir iüssert den notleidenden
Schwestern und Brüdern drüben zei
gen, daß ihr Leid unser Leid ist.
Wie in einenl Telegramm des Ober
Präsidenten ber Rheinprovinz erklärt
wird, gibf es Abertausende - von
Witwen und Waisen, die nicht in der
glücklichen Lage find, LieMpakete
von eigenen Verwandten im .Dollar
lande zugeschickt zu erhalten. Der
Dünger und daS Elend dieser Hilf
losen bedingt, daß wir von unsete:n
Uebersluß geben. Wer wirklich nicht
! der Lage ist, Bargeld zu geben,
damit Lebensmittel und neue Klei
der gekmift werden können, Md
Hand aufS Herz-finanziell geht es
unS allen viel besser,, alS wir um
die Menschheit und daS arme Deutsch
land verdien! haben der schicke ab
gelegte Kleider. Zu Tausenden bit
ten die Leute in der Heimat darum.
Diese Kleidersendungen werden eben,
falls durch die Chicago Rheinland
hilf? nach drüben befördert werden.
Die Pakete sind nach Chicago an
die folgende Adresse zu schicken: 200
W. North Ave.
Die Nheinlandhilfe von Chicago:
Jolm CreMer, Präsident;
' Erpichter Michael F. Girten.
Vizepräsident.- Fritz Grobel.
Sekr..; Fred Ruedel. Schatz
. meister, und Joseph . Sieben.
Finanzsekretär, Zimmer 508
- Ashland Block, Chicago.
800 Skti,
Concord
Farm
Geschirr
so vollkommen,
wie im S5!IM
ii
SO Pr,k
ab.
,. . ...... tt-A. n o .i.n .,3l
Bei!- ttlrafmoV'Ueorv. aut
nind !lhkS II Liikck.ttv?! rfiiflrt i 1'8 tn, 29
Ruft; 6iß&l$ttmp$. 3iiflltväiifW, 14 iU ov
irlfri äMw5
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fit 'uiih sfiuihj; 6.nii!ftiac Mkn;
tUUtlftnfn, m !',VU ! Ii,r,k, g,
1 oll! 7 oll Nummcllki'M-n:
?ll Po!H il ,G t I o r a 0 f t ttU
WmH- ffiuttiti; 8ffl nnnii
rcfdiitta freüiol mit 8 Wmaen nfSallel. 2
gre!l faroom In ffgrmKcschIr In en ver.
Ilnntffl ), niilikkl wif vng-n-b'N. N.'M
6 O. k'nd, Cbkck. Mvn-K Ctbtr ottt
orofsf Vaan -Hoft rlf-'1 tt;
S et. mbIkinc-.K'Wrre! ?, . fforo- r
6trjtion.S!rt-(if!; E, Ewo-Tecken : ruftt (
elbnfrnnti. wi rrKIffif. Mttttxr. Är(l
National Bans. QmvHa. ät(4tel m utiftre In t
ige i,Büli SSflTfn. . f
Vid' tnteS crnitti, A,, f
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CHAS. F. KftELLE
t9)rmktn nfh IrSrtnhi. in l
nuiuf nv iaw tm
,tm und Viechwaren'
Zinn, Eisenblech, Zur-.
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Melchior Ceis & Scn
ErnndelgentumsHändIkr nd
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