Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 13, 1920, Image 1

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Omaha, Ncbr.',Samstag, den 13. März 1920
8 Seiten-No. 313
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Ebert - Regieljl ng gestürzt!
Die Monarchisten nd Alldkmfycn haben unter Fnhrnng
des Generals Lnttlvitz, einem treulosen Unter-
genrral des WehrmIWers Noske, die
HerrslZ ast an sich gki.ssen
Der Führer der Alldeutschen, Dr. Kapp, Kanzler gewordeu
X , , ' '
Washington hat alarmierende unoffizielle Nachrichten Über die Ucvolu
. tkon in Berlin erhalten, öoch hat das Staats-Vepartement . keine Er
klarung abgegeben. Die Berichte aus Berlin sagen, dah die Revolu
tion blutlos" verlaufen fei. Die Alliierten durch sie Revolution vor
neue Probleme gestellt. Sie beabsichtigen, die neue Regierung zu
zwingen den Versaille Frieöensvertrag anzuerkennen. Ein neuer
Druck soll auf lzolsanö ausgeübt werden, um die eventuelle Flucht des
Kaisers nach Deutschland zu verhindern. Einzelheiten über den neuen
Staatsstreich.
V e r l i n, 13. März, vormittags 8:50 Uhr
Dio Ebcrt-Ncgicrung ist gestürzt. Dr. Wolfgang
5Zapp, Präsident der Vaterlands-Partei, hat das
Neichskanzleramt übernommen; General Lutt
Witz ist Reichswehrminister.
Die. Revolution war eine friedliche. Der
Sturz der Regierung erfolgte, nachdem, gestern
begannt wurde, daß eine Verschwörung entdeckt
worden sei. An derselben beteiligten sich Monar
chisten und Alldeutsche, sowie Teile der Armee.
( ' Gustav Noske ordnete sofort die Verhaftung
5'äpp's und Luttwitz' an; es war jedoch bereits
zu mu
Truppen ziehru i Berlin ein.
London, 13. März. (Unitrd Preß.) Eine Depesche einer Nenia
keüts'Agentnr besagt, daß NcvoiutlonSTrppe heute ihren Einzug in
Perlin hielten; die Nevolunonare erklärte die Regierung für gestürzt,
und Tr. Wolfggng Sapp hat das Äanzleramt übernommen. vv WA.'-
Eine Berliner Depesche do Carl D. Groat, Korrespondent der Unlieb
Preß, bestätigt die Meldung, daß die Regierung Ebcrt's, deö ersten PkSsi.
dentrn der deutschen Republik, gestürzt worden ist. Die Berliner Tepcslle
indessen meldet nichts über revolutionäre Tnippen"; in derselben heißt
es, daß die Redolntion eine friedliche" sei. Frühere Depesche besagten,
daß die Reichswehr und CichcrheitS'Mannschaftea Gnstav Noöke's in den
5lascrnen zusammengezogen find, um im Notfall zur Verwendung
zu kommen. , . ... ,
Dr. 5!app, der das Kanzleramt an sich gerissen hat, ist als ein aus
gesprochener Reaktionär bekannt nd hat der Ebcrt'Regiernag do Anfang
on opponiert. Als Führer' der mächtige VaterlandS'Partei ist er als ein
Befürworter der Herstellung du Monarchie bekannt. Kapp soll in enger
ZLerbindnng mit den Alldeutschen stehe, die die Präsidentschaft Hinden
bnrg'S befürworten. heißt, daß Hindenbnrg sich bereit erklärt hat,
die Äomination anzunehmen.
Der Sturz der Ebert Rcgieruug'anS Holland nach Deutschland ge
mag die weitgehendsten Folgen im langt.
befolge haben. Die Führer der Al! Teutschland muß das gegebene
lttertcn haben nichts unversucht ge Versprechen, die Krlegmrcdln bor
lassen, dieselbe zu festigen und öffenb
lich erklart, daß ein Reglerungßwech
sei in Tentkchland den Versailler Ver
rag anfs Spiel sehen würde. '
Ebert stützte sich bei Anfrechterhal
das Reichsgericht z Leipzig z stel
ten, einlösen.
Lnttwitz hinterging Noske.
General v. Lnttwitz, Befehlshaber
htt stiftn iifiätnTirfrtinnn nS
htnjj 1 feiner Nennung namentlich auf Noöke's UuterbefeHlöHaber, hat seine
w ahw iu mnn, it Vorgesetzte offeubar betrage. Die
kpartaker und andere radikale Ele ...1; n,M,fs!.
. . 4 . . . , HO"'!" H Mi
Sffter?S rWi-" an d Verschworung direkt beteiligt
7 J uHUBoiHr niruuc gewesen ZA sein. Die Trene Noöke'ö
lu t r'"'1"?1 ,vrnm.mgrn j Ebert-Negiernng ist nie i Frag,
jatte, so hatte er indessen knnen Halt itmtn worden.
i dea anögediente und an? der, z,, tnu;,
riegsaefanqenschaft heimgekehrten , ftrüch war unter dem Volke sorgsam
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wviu. ',tzgrbcreltkt nd do Ofizlerea ge
er o,c,e war gro? oazu kowmr, lant worden. Die Erhebnnge der
ß sie do C nztrn gefuh-t wer. j Radikale und die Unrast in de
Un, bit im mcimtn xmmt noch FaBrifstaiite boten ihnen hierzu die
ivm aiuiici ijicucn. ic,rr umwvo sanh Rut Rtü ha Eaattaht.'Änf.
land's nahmen die Gelegenheit wahr,
die Ebert-Regierung mit Beschnlor
gnngen z überhäufe. Sich um
Hindenbnrg scharend, erklärte sie,
dle Beschuldigten rne ausliefern zn
wollen. Armee und MarineOffi
ziere verschworen' sich, die Ausliese
rnng nie zn gestatten.
Als die Premiers sich schließlich
bereit erklärte, ihre Forderungen zu
mäßigen, war die Ebert'Regiernng
geschwächt, nd eine monarchistische
Woge, ergoß sich über das ganze
Land. '
Ebert aber setzte seinen Kampf nm
Aufrechterhaltung öer Regierung
fort: beim Erzbcrger.HelffcrichPro
zeß indessen sah er ein, daß dieselbe
ernstlich gefährdet sei. Das Atten
tat des jungen Studenten Otwig von
Hirschfeld auf Erzbergrr ließ erken
nc, woher der Wind wehte. Hirsch
feld erklörtk. daß er daS Attentat auf
Erzberger znm Besten Deutschland's
ansgefuhrt habe nnd der Meinung
gewesen sei, daß Erzberger Shmpa
thien für England habe",
s Diesem Amischrnfall folgte die Re
signatio des Finanznvinistkrs Erz
bergers, der, beschuldigt war, sich auf
Kosten seines Amtes bereichert zn ha
be. Zur Zeit seiner Resignation
wurde das Ebert-Kabinett von der
ganzen reaktionäre Presse nnauf
hörlich wütend angegriffen. Korre
spondentenbcrichte zufolge war die
Eert'Regierung ins Wanken gera
te
Den Monarchiste ad Alldeut
scheu gehören einflußreiche Person
lichkeiten des preußischen Adels an;
sie waren bemüht, sich der Mitarbeit
der Armee zu sichern. Tie.Unte?.
stntznng der militärischen Führer war
es, die die Ansführnng des Staats
streichs mit offensichtlicher Leichtig
kcit ermöglichte. !
Zum Geburtstag öer '
Täglichen Omaha Tribüne".
ie Ta gliche Omaha Tribüne" beschlicht heute
XJ ihren 8. Jahrgang. Eigentlich fällt ihr Geburtstag auf den
14. März, doch da morgen Sonntag ist und sie Sonntags
nickst erscheint, und ihr, 9. Jahrgang erst mit der Montag-Ausgabe
beginnt, so möchten wir heute kurz auf das Ereignis hinweisen.
An einem der stürmischsten Tage in der Geschichte des Westens
ist die .Tägliche Omaha Tribüne" vor acht Jahren zum ersten Mal
erschienen und war das vielleicht ein Vorzeichen von den stürmischen
' Zeiten und schweren Kämpfen, die sie durchzumachen hatte. Noch
immer sind die ZeitvcrhLltnisse sehr bewegt, noch immer bringen
'sie fast. täglich Neues und Unerwartetes. Auch die Kämpfe der
Tribüne" find nicht beendigt. Während sie zum Glück von äußeren
Feinden jetzt weniger belästigt wird als früher, so hat sie doch mit
den hohen Kosten schwer zu kämpfm. Die , Papierpreise sind um
das Dreifache gestiegen. Während wir vor dem Kriege weiszcs Druck
Papier für weniger als $2.00 per 100 Pfund kaufen konnton. nmssen
wir heute froh sein, wenn wir es für $6.00 per 100 Pfund erhalten
können. Ebenso steht es mit den Arbeitslöhnen. Dagegen konnten
wir ( die Abonnements, und Anzeige-Preise , nur vcrhältnismäszig
wenig erhöhen, erstens weil unsereDeutschcn ihre eigene Zeitung
mit den englischen Blättern dergleichen, die eine riesige Annoncen
Patronage zu fast unerhörten Preisen haben, während doch 'die
Zeitungen in deutscher Sprache nur eine sehr geringe AnzeigeKund
schaft besitzen. Die,' .Tägliche Omaha Tribüne" ist deshalb ge
zwungen sich auf das prompte Bezahlen der Monnemcntsgelder
seitens ihrer Leser zu verlassen. Gerade in diesem Punkte ist in
letzter Zeit von feiten so manchen Lesers ein Versäumnis eingetreten,
; das unserer Zeitung verhängnisvoll zu werden droht. Die Verluste
an Abonnementsgelder waren trotz des großen Wohlstandes, der
unter dem Volle herrscht, ein viel zu großer. DaS darf in der'
Zukunft nicht mchr vorkommen und deshalb möchten wir bei Beginn
des 9. Jahrganges de? Täglichen Omaha Tribüne" unsere werten
Leser dringend ersuch ihre Zeitung stets prompt und ohne Verzug,
wie das vorgeschrieben und jetzt üblich ist, im Voraus zu bezahlen.
Nur durch kluge Wirtschaft ist es möglich das einzige Tageblatt in
deutscher Sprache in diesem Landesteile aufrecht zu erhalten und
dabei muß jeder Leser 'mitwirken und seine Sckuldiakeit tun. 1 Ge
schieht dies, dann wird die Tägliche Omaha Tribüne" auch den
t::u:.. o'inr. ... , , ...... . ...
ftliiiwich siihlt
Wilsonaufdc Zahn
Man will wissen, worauf öer Präsident seine
Aeußerungen, öatz im Frankreich eine imperia
listische Parteien Ruder ist, basiert ;
Senator MeSörlnick nimmt Frankreich in Schutz
Washington. 13. März. Der Se
nat wird ersucht werden, die Be
hauptung des Präsidenten Wilson,
daß Frankreich sich augenbNcklich in
den Händen von Militaristen und
Jmeperialistm befinde, zurückzuwei
sen. Der republikanische Senator
McCormick von JAinois hat heute
seine Absicht erklärt, dem Senat eine
Resolution einzureichen, in welcher
folgendes als die Stellung des Se
nats bezeichnet werdm wird: Sollte
Frankreich in Zukunft von einem
auswärtigen Feinde ungerecht ange
griffen werden, fo wurden rne Wer.
Staaten einen solchen Angriff mit
großer Besorgnis ansehen und nicht
müßig bleiben: und ferner sollte es
klar gemacht werden, daß der Se
nat nicht mit den Behauptungen deö
Präsidenten in seinem Briefe an dm
Senator Hitchcock übereinstimmt. -.
Frankreich fragt iu Washington a.
Washington, 13., Marz. D
Note nicht in Form eines Protestes,
fondern in ' Gestalt einer Anfrage
darüber abgefaßt sei, auf welche Tat
sachen der Präsident feine Versiche
rung gründe. ' ,
Ob der Präsident die Note beant.
Worten wird, weiß man nocht nicht.
Es verlautet, daß die ftanzösische
Anfrage wegen der Gründe des Prä
sidenten durch die französische Bot.
schaft an das Staatsamt übcnnittcll
worden ist. Hierüber verlveigerte der
Gesandte Jusserand ' jede Auskunft.
Die in Frage, stehende Behaup.
tung des Präsidenten ist in folgm
dem Abschnitt aus seinem Brief cm
den Senator Hitchcock enthalten:
Während der Sitzungen in Paris
war es augenfällig, daß eine milita
ristische Partei unter ' der einfluß
reichstenFührerschaft im Rate Frank
reichs die Oberhand zu gewinnen
suchte. Sie wurde besiegt, aber hat
jetzt die Kontrolle. Die hauptiächlich
sten Gründe, die in Paris zur Un
.. . , , , t ' ' - " ' n.,.y , t j. !, vsi.44tt.vt,' vw - - ryj. .v qmv w-
künftigen Zeüsturmen weiter trotzen und jede weitere Gefahr über , ftanzösische Regierung hat m einer toftükm, der italienischen Ansprü
1 . f 0r V.jl rr . -r. 1 r? ; Qftnn k sMN;t irni OTiiPfrS. - 1 . ,.j ' Jr
winden. Wer von unsern Lesern., die doch alle ihr eigenes Interesse
am Gedeihen ihres dcitschen Blattes haben, möchte da nicht nach
Kräften mithelfen? -
England sucht die
deutsche Freundschaft
Neventlow verweist darauf, , daß al
: leinige Hilfe für Tttttschlaud
ans Amerika kommen! müsse.
' .
März. Die Briten
ag Noske bewöge habe, seine
s-ofteu ohne Kampf aufzugeben.
Bereits seit Mouateu wrdea Ge
euckite laut, dak eine Revolutio im
k ':. ..s. m... I
kluzgc vtUWCUUJt UHU lVUU'
stäube, als deu Alliierten um die
Sicherheit der EbertNegieruug bang
te, täte die Alldetfchea und Mouar
chisten Alles, m Ebert in Verlegen'
hcit zu fetze. Noöke indessen gelang
histeu habe jüngst a Macht stark es, deu Sturz der Negiemug z der
cwonueu.
(fnthülluugeu im ErzberaerHelffe
ich Prozeß habe das Vertraue des
Volkes zur Ebert Regierung unter
irabeu und gäbe den Reaktionären
sine Gelegenheit, die Stimmung des
lolko? gege die Neglerg z nch
x.
Ebert wurde do der Aristokratie
tcS KaiserregimeutS stets als ein
Eindringling betrachtet., Seiae ied
kige Geburt und wenig Vertraue
krweckende Persönlichkeit wrde ' do
Irr militärische Klique stets verspät
tt. : '
Durch die Ncvolutiou werde sich
tie Alliierte uachstehendea Proble
neu gegeuubergestellt - sehen: Wie
Snnn die ee deutsche Regierung ge
jwuugeu werde, den Versailler Ver.
jag eiazuhaltcll.
(.Maugung do Garantie seitens
Hollands, daß der El-Äaiser uicht
hindern, indem er mit eiserner Hand
deu Aufstano leoerwarf.
Als die Alliierten lit Auslieferung
do RriegSfrevIcra verlangten, wvr
de die Reaktionäre wieder rege: ein
Sturm ' der Evtrüstnng brach ob
dieser Fgrderung iu ganz Teutsch
land los. I mehreren Note warnte
die SbertRegil ?g die Alliierten,
daß sie eS nicht wage köave, die
Beschuldigte' de Alliierte zwecks
Prozkssierung dar Militärgerichten
der Entente auszuliefern. Die Ne
gierung machte de Alliierten klar,
daß die Auslieferung der Augeslag
te den, Stur, des ssbert-Kabinetts
im Gefolge habe werde. Vo de
Alliierte angestellte Untersuchungen
bestätigte diese Befürchtungen, so
daß maa daraf kiagiug, die Kriegs
ftevle? dor dem Reichsgericht i Leip
Z'S Z prozessiere.
Washingto hat Alarmberichte.
Washington, 13. März. Wash
ington hat alarmierende offizielle
Berichte über die Berliuer Ncvolu
tiou erhalten. Das Staatsdeparte
meat hat noch keine Erklärnng ab
gegeben nd versucht, sich genaue Be
richte aus den Hauptstädten der Neu
tralen über die Vorgänge zn der
schasse. ; ; -'
NevolutionStrnpven behensche Ber
lin.
Londo, 13. März. Laut Be,
rülitt, die ans Berlin eingetroffen.
sind, beherrschen die Revolutious
truppe die Stadt.
Schauerleute drohen
mit General-Streik
Die Reaktionäre xanz Teutsch Ap
New Aork. 13. März. Ueber
2000 Schauerleute. Stauer. Küfer
und andere Arbeiter in Diensten von
Küstenschiffahrtsgesellschaften sind in
den Ausstand getreten. Sie verlern
gen eine Lohnerhöhung vou 65 Cts.
auf $1 die Stunde, und $1.25 für
Ueberstunden. Die Verbandsführer
erklären., daß ein Generalstreik an
gekündigt wird, falls die Arbeitgeber
m 24 Stunden keine Neigung ver
spüren, die Forderungen der Arbei
ter zu beivilligen. Jin Hafen liegen
32 Schiffe fest, weil sie nicht löschen
können. Sollten die Gesellschaften
auf ihrer ablehnenden Halwng ge
gen die Forderungen der Arbeiter
verlmrren. steht ein vollständiger
Stillstand des New Aorker Lafms
und eine Lähmung der Küstenschiff.
ahrt von Boston bis Galveston in
' Berlin. 13,
beiMen , fich, ,in Deutschlaiid . eiiie
cngiano srrunoncye nminung zu
schaffen. Es wird in gewissen Ärei
sen darauf hingewiesen, daß es Eng
land war, welches veranlage, daß
die Auslief.'Nlngsforderung fiel, dafz
tp die Stimme der Briten war,
welche jetzt die Neigung für eine Ne
Vision des Versailler Vertrags schuf,
irnd daß gegenwärtig England auf
dem Standvunkt Mit. da D?tsck.
land eine international'e Anleihe ge
wahrt und geholfen werden müzse.
wieder aufzukommen. Und es sind
britische Firmen", fügte der Be
amte hinzu, welche uns jetzt mit
Vorschlägen kommen, dafz wir in
Rußland mit ihnen zusammen ar
Veiten."
Was auch die Hintergedanken der
Briten sein mögen, wenn sie auf
eine bntifch.oeutsche Wiederan
Näherung hinarbeiten, so ist so viel
klar, daß diese neue Propaganda auf
oie.oeutlch: Presse und öffentliche
Meinung nicht ohne Wirkung geblie
ben- ist. Nur die nationalistischen
Kreise, dieselben Kreise, welche
früher entschieden gegen Amerika
waren, und der sogenannte Bern
storff.Fliigel der demokratischen Par.
tei bekämpfen den angeblichen pro
britischen Kurs der gegenwärtigen
Regierung, der sich täglich mehr, und
mehr kundgibt, trotz der großen
Nahrungsmittelsendungen aus Ame.
rika. '.
Graf Reventlow, der früher zu
den schlimmsten Amerikafressern ge
hörte, sucht heute' seine Leser mit
allen Mitteln mit dem Gedanken
vertraut zu machen, daß Amerika
der einzige selbstlose Verbünd ete
Deutschlands im Wirtschaftsleben ist.
welchen sich die Deutschen wünschen
können. In einem Leitaufsatz Eng.
land oder Amerika" weist er auf
die Gefahr der hinterlistigen briti.
schen Propaganda in Deutschland''
hin und erklärt, England wolle
nichts anderes, als die politische und
wirtschaftliche Versklavung Deutsch
lands. Schließlich", so schreibt er.
kann nur Amerika ein wirkliches
Interesse an Deutschland haben, daö
politisch, selbstlos ist, besonders cber
tin Wiederan sliau der deutschen
Handelsmarine."
Daß die britische Vartlett Tra.
ding Company die Konzession crhal.
ten hat, eine Bahn von Newal nach
Moskau zit bauen, verbunden mit
wichtigen Konzessionen inbczug auf
die Ausnutzung russischer Wälder,
wird hier als ein Beweis für den
Plan Englands angeseben. sich in
Rußland wirtschaftlich festzusetzen, ehe
London mit Moskau die diplomati
.scheu Beziehungen wieder Liufnimmt.j
Deutsche Note über
Uriegsverbrecher
" Berlin. 13. März. Der deutsche
Geschäftsträger in London hat Lloyd
George eine Note über die Kriegs
verbrecherliste der Alliierten einge
reicht., Diese, verlangt, daß die Ver
hastungen von Deutschen, in den be
seUen Gebieten, auf. solche' Veschuldi
gungen hin, wie sie in ' der Liste
enthalten find,, aufhören müssen,
und das; d'e Verhafteten an. die
deutsche Gerichtsbarkeit ausgeliefert
.rden sollen Außerdem wird um
die , Entlassung von Deutschen aus
den Gefangenenlagern ersucht. End
lich fordert die Note, daß die Alli
ierten jenen Vorbehalt aufgeben, der
sie berechtigt jeden in der Liste nicht
genannten Deutschen wegen Kriegs,
verbrechen anzuklagen, sobald er auf
alliiertem Boden angetroffen wird,
indem darauf hingewiesen tvird. daß
mit der Annahme des Friedensver
träges die Vorfälle des Krieges der
Vergessenheit anheimfallen . sollten. '
Auf andere Weise wäre die Herstel
lung normaler Beziehungen zwischen
den verschiedenen Nationen nicht
Anfrage in Washington mn Aufklä
rung über die vom Präsidenten Wil
son geniachte Behauptung über die
Kontrolle Frankreichs durch Milita
risten und Imperialisten ersucht. Es
wird behmptet, daß die französische
Edwards kein Kandidat
in Aebraska
che auf die Adriatik vorgebracht
wurden, waren strategische Gründe,
d. h. militärische Gründe, deren Hin
tergedanken die Flottenherrschaft in
jenem Meere war" , -
Grubenstreiks in
England . Frankreich
Lincoln. 13. Marz,Gouver. onoon, 16. . arz. We vtanc
neue Edwards von New Jersey . ncutonserenz von oytengmoenarvel.
wird nicht erlauben, daß in Nebraska tern erklärte, sich für . einen ;. Ge
sein Name auf die Wahlzettel . für nsralstreik, als ein Mittel die Na
die ar 20t April stattfindenden Vor. twMlisierung 'der Kohleugrubm., : zu
wahlm als -Kandidat M.Lie demo erzwingen.- -! ,
kratische Nomination zum Präsiden ' Diese Entscheidung wurde an den
ten gedmckt wird- Er-? , hat den j Gewerkschaftsbund verwiesen, der am
Staatssekretär telegraphisch davon in ' Donnerstag zusammentrat. Man
Kcimtnis gesetzt. M- W. Woods von! wartet aber meistens, daß sich dieser
Lincoln, einer der hervorragendsten für verfassungsmäßige Mittel zur
Stützen der Pershing Kampagne, Erreichung des vorgesetzten Zieles
hat seine Petition eingereicht, wonach, entscheiden wird.
e. als Kandidat für Delegat zur re
pi.blikanischett Nationalkonvention in
Chicago au stritt.
Auswanderung höher
als Einwanderung
New Dorf, 13. Marz. Berichte
on Ellis Island zeigen,, daß die
Gesamteinwonderung feit dem 1.
aniiar sich auf L3.000 Personen be
möalick,: und in solckcm Xafo wi läuft, während 61,000 Personen
die deutsche, Regierung sich genötigt' d verlassen haben Die über.
' ' ' "I VnvilAnMAil JmM n IArtMM .
sehen, Maßnahinen für die Süh
nung von Kriegsverbrechen zu tref
fen, die während des Krieges von
Untertanen der Alliierten gegen
Deutsche verübt wurden. .' ,
wert des Sollars
fallt in Dänemark
wiegende Zahl der letzteren find
nach Polen und TschechoSlovakien
zurückgekehrt, nm dort zu bleiben.
Man berechnet, daß im März 24.000
Menschen einwandern und 36.000
auswandern werden. Abgeordneter
Siegel, Mitglied des Einwander
London, 13. März. Der hier ta
gende Extrakongreß ' der britischen
Gewerkschaft erklärte sich mit über
wältigender Mehrheit gegen die Ge
neralstreikpolitik und zugunsten ver
fassungsmäßiger Bemühungen, , ' die
Nationalisierung der Kohlengruben
durchzusetzen. ' ' . .
Paris. 13. MärK Ter Streik im
nördlichen Grubendistrikt Pas de Ca.
lais umfaßt , schon . über 55,000
Mann, und jede Stunde mögen sich
Arbeiter benachbarter Distrikte' an
schließen. '
Alliierten-Uommission
auf's Aeue angegriffen
r
Kopenhagen, 13. März. Inner
halb einer Woche ist der Wert des
amerikanischen Dollars von 7 Kro
nen auf 5.75 gefalleit. Die Zeiwng
Sözialdemokraten führt dieses da
rauf zurück, daß die Einfuhr ameri
kani scher Luxusartikel fast ganz und
gar aufgehört , hat. :
Kommen nach Amerika.
New York. 13. März-Einer Bcr.
liner Meldung gemäß, hat eine
"nippe von amerikanischen Theater.
Unternehmern einen auf zehn Jahre
laufenden Kontrakt abgeschlossen, der
den Amerikanern die AusführlMgI
rechte für mitteleuropäische Binnen
werke in der ganzen englisch spre
inenden Welt sichert und vorsieht.
daß nicht, nur Max. Reinhardt, son
Paris. 13. März. Die Militär
Konmiission . der Alliierten, die sich
inlgskomitees des Hauses, hält -die kürzlich in Amtsgefchäfteu nach Bre
Proywmon sur Sie starke Ruckwan.j men begab Und nach Verhandlungen
derung verantwortlich.
Zwei Staaten von
Tornados verheert
In
Dry Ridge, Ky.. 13. März.
-W- r. .. ftv . .
yerman, sn, orei ceuen von vier,
hat ein Tornado ein SchulhauS,
einen Kaufladen und verschiedene
Viehställe umgeblasen und mehrere
Gebäude beschädigt. Beim Zusam
inenbruch des Schulhauses wurden
30 Kinder verletzt, außerdem haben
10 andere Personen Verletzungen
davon getragen. Es gingen keine
Menschenleben verloren.
Telegraph, und Telephonverbindun
gen sind gestört.
Greenville. Miss., 13. März.
Am Freitag verheerte ein Tornado
mit deutschen Offizieren beim Ver
lassen der Kasernen von einem Volks.
Hausen angegriffen wurde, mußte,
nach Berliner Berichten die Stadt
verlassen ohne ihren Zweck erreicht
zu haben. Bei ihrer Abreise waren
die Offiziere' der Gegenstand einer
neuen Demonstration, und die deut
schen Behörden waren gezwungen,
die Fremden unter starker Bedeckung
nach dem Bahnhof zu bringen.
Der Rat der Gesandten wird heute
unter dem Vorsitz des Premiers Mil
lerand über einen Bericht, der die
durch die Angriffe auf alliierte Mi
litärpersonen geschaffene Lage zum
Gegenstand hat, eingehend beraten.
Abkommen mit Canada.
Washington. 13. März. Zwischen
oan nicyr. nur wat, Neinvardt. wn "" " - den Einwanderungsbehörden der
nch bekannten Operetten " Ä1 Ver. Staaten und Cana!
komponisten Oscar 'Straus,
Lehar. Leo Fall und Gilbert nach
New Aork kommen, um - dort die
Vorstellungen zu leiten. '
irrt,) von vkiui. jl'hü Ivurvrn o vwet
i-;ii ..v OK , r-i . V o-
HLiUlll UHU VVlKyi, Ullü itO
Im hiesigen Auswärtigen Amt wird
erklärt, daß Deutschland inbezug mlf
seine Beziehungen zu Nußland nicht
die Initiative ergreifs. sondern Lon
don die Fühntna überlassen wolle.
Hier herrscht der Eindruck vor. daß
gegenwärtig ein. feines Spiel um
Rußlands Markte gespielt wird und
Amerika überhaupt - nicht mitspielt'
gerhütten zerstört.
Berichte au? Missouri übertrieben.
Branson, Mo.. 13. März- Die
letzten Berichte aus dm vom Tor
nado heimgesuchten Distrikten geben
die Zahl der im Sturme Umgckom
menen aus 9 an, die alle in der Um
Canadas ist ein
Uebereinkommen getrosfen worden,
wonach Deserteure ausgeliefert wer
den sollen.
Wetterbericht
Für Omaha und Umgegend
chön heute abend und Smmiajr.
acbung von Melva leben. Von den. Wärmer heute abeiid.
Verletzten befinden sich mehrere in Für Nebraska Schön heute
Lebensgefahr. Die Flutgefahr in den I abend und Sonntag. Wärmer im
betreffenden Gegenden hat sich nach' östlichen und südlichen Teil heute
den letzten Berichten verringert, abend.