5.stNkyr vm? xnoiüf We ä Von Ht'.K Won ,lßellentWn. i .'' , ... tfronhucdjsfl der dcntschen Negkerung am 27 .Juli 1014. Londons Anregung zur Vermittlung zwischen Wie und Petersburg angenom. men. Direkte Besprechung zwischen Oesterreich und Nußlaiid vorge schlagen. Wien von Berlin von der BcrmirtlungSaktion in Kenntni gesetzt. Erste Anregung zn Kaiserdepeschen. Serbiens Antwort. Nußland trifft weitere MobilmachuugS-Maßregcln. II. Die M!te Phase bet Ereignisse, welche zum europäischen Krieg führen sollten, und die Verhandlungen, welche ihn nicht zu verhllten vermochten und, je nach der Auffassung, auch nicht verhüten wollten, umfaßt eine Zeitspanne von nur vier Tagen, vom 24. biö zum 27. Juli 1914. Die den Gegenstand dieser Besprechung bildende, don der deutschen Regierung der IfsentlichteSammlung: .Die deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch" umfaßt 140 Aktenstücke (No. 139-278) au dem amtlichen Verkchr dee maßgebenden Stellen in Berlin mit der diplomati, schen Vertretung im Ausland und mit dem Kaiser auf dessen Nordlandfahrt. Tag erste Dokument knüpft an die Note Wiens an Belgrad und an die erwar , tete Kriegserklärung Oesterreich-Ungarns an Serbien an und ist vom deutschen, Staatssekretär de Auswärtigen an den Botschafter unter dem 24. Juli (Doku ment 142) gerichtet, und lautet: , ES wSre un ixUnschl, wenn Kriegs klrng an Serbien aus direliem Weg und Rieht durch unter Gklandischast folgt. Un ser kiandpunkt muh (ein, dasj Auseinander icöuni mit Leibten intern österreichischu . gatilQt ngelenenlie sei, in bis uns ebenso, wenig wie anderen In Einmischung zustande, db wir dcSbnld daher sSr Lolaiisiermig de tuntliltS eintreten. Erst wenn Nubland sich einmischen sollte, würden wir in klikl hin inbezoge. KriegsnIIörimg durch unser Vesndast würd aber in der Oessenlttch. seit, namentlich bei dem mit diplomatischen Gebräuchen nicht verlmulcn Publikum, , n icin erweck,, alt hätten wir in den Krieg Kim." ' ',, Da! letzte Dokument aus vicftm Ze.traum per vier Tage, vom Reichs kanzler an den Botschafter in London vom 27. Juli (D. 278), hat folgenden LZortlaut: In de von Sir Ei.ward reg gewünsch, ten Zinne haben wir ermililuZkgSverluch rn Wien so!) eingeteilet. Außer dieser eng 'tischen Anregung haben wir überdies Brak Verchlold ötterr.ung. kluölandminisier) auch en Wunsch eawnow aus direkt Aussprache 11 Wien unir Breitet.' Kennzeichnend für den Gang der Ent ivicllung sind zudem die folgenden vier Dokumente, welche das Prärien zum Kriegsausbruch anzeigen: ( 1. Der deutsche) Gesandte in Belgrad au tat (33erlinet) Auswärtige mt vom Zt. Lull! Die MUitärS fordern kalegorisch tit Ablehnung der Sst,rr.ung,) Slot und Krieg. lt Mobilisierung ist bereits in vollem Wange !D. 158.) 2. Der (deutsche) Bolschaster in Wien in da (berliner) uSwörtig Amt vom 11. Juli: Man bat hier beschlossen, morgen, Meilen übermorgen, tlizielle riegserlia . ng (an Eerdien) a laflm,' hauvlsSchlich. im jedem JntervenitvnSversuch den Boden m inUiehen. (2. 257.) . , 3. 1er Generalkonsul in Warschau an Sa uSwSrlige mt-do St. Juli 1914: All Truppe sind auS den Manövern zurück Heruten worden: viel Jnsanlert, außerdem Ulanen aus dem Brest abnbos lieblich ach Lublin und omel ver.adeni wSdreiu, er ganzen Nach! aus der teMMioaSl Koaussee verkehren hundert von Sttilitaraulo iiobUen. dieser fwd keine eservilten in teruscn. 4. Der SleichSkanzler an den Boischat Kr in Petersburg vom 28. Juli: Wie be ,tS ein Telegramm unter No. 12 angedeutet, würden vorbereitende militärische lvlabnahmen AublandS, di irgendwie in Exive gegen , halt, UNS zu Vegaimabregeln zrnin ,en, die in der Mobilisierung der rme, de sieben Müllen, da uns FranireichS erpilich. hingen gegenüber Siuszland Ia dclannl sin. &ir können ich oniiclimen. dvk Rublund einen selchen uropüilchcn Krieg ntlelieln ill... . , In diesen Dokumenten stellt sich der Sang der Entwicklung der Verhältnisse. ,um Kriegsausbruch in feiner zweiten Phase dar. AuS dem Aktenmaterial die j'er vier Tage giebt sich folgendes: 1. Die Auffassung der deutschen SZegierung. daß der österreichisch'serbilche Zwist eine lediglich interne Angelegen heit zwischen diesen zwei Ländern bilde, in welche sich einzumischen keinem an der zustänve. hat sich durchzusetzen nicht rmocht. 2. Die Streitfrage zwischen Oesterreich und Serbien erweitert sich zu einer üstttinch-tufsischen Angelegenheit und dadurch zu einem europäischen Problem. 3. Die Auffassung de Dreivn tande, daß solchem Problem gegenüber die internationale Vermittlung am Platz fei. setz sich, der Stellungnahme in erster Linie Englands entsprechend, durch. , 4. Deutschland sieht sich gezwun gen, seine Standpunkt der Nichtver mittlMg aufzugebe und erklärt sich zur Teilnahme aa dn Lmvittlungi-Aktion bereit. 5. Während diese VermlMungS Lerhandlunge im Gange sind, bereitet Oesterreich die Kriegserklärung a Ser dien und Rußland die ollgemeine Mobil, achung, welche de Krieg bedeutet, vor. C. Die Wiener Regierung hat bis zum 27. Juli immer noch geglaubt, durch eine schnelle Kriegserklärung an Serbien jede Jnterventioriöverfuch anderer den Loden entziehen zu tönneu. , 7. Deutschland findet sich bereits mi' einem Versagen der Möglichkeit vor. den österreichilch'serbische Konflikt Iota lisere zu können ob. und eist auf die aiii itmairtn miliiatilcbrn Makznah , men Rußland, die den europäischen i Krieg entfachen müßte, entstkbende Not enoigkeit. entsprechende Segenmaß zegem zu treffen, hin. i 0 ' Man muß die Bewertung des Resul tat der Entwicktuna zum KriegSauS bruq während des Zeitraums der vier Tage ,u Ende de, Monat Juli 1214 auf Grund de unmchr vorliegenden deutfck Vktematerial einftelk nter den Gesichtspunkt: einmal de! Ein druck, welche die serbische Antwort auf die osterreichisch'UNgarifche Eerajewo Note hervorgerufen; dann die sich im MMWMMM mer deutlicher dokumentierende Stil lungnahme Englands den weitere Ent wicklungkmLglichkeiten gegenüber; drit ten der nunmehr bereits betriebenen Vorbereitungen seitens Nußland für den europäischen Krieg. Diese drei Fak toren haben augenscheinlich den Front Wechsel mit bestimmt, welchen die Berli ner Regierung, entsprechend de ein gang angeführten Schreiben de Reichskanzlers von Bethmann Lollweg an den deutschen Botschafter in London, Fürst Lichnowkkq, am 27. Juli. 11.50 abends, dem Hauptelegraphenamt in Berlin übermittelt, vorgenommen hat. Dieser Frontwechsel bestand darin, daß' man die Idee der Nichtintervention fal len ließ und selbst eine Vermittlung aktion in Wien einleitete. Er wurde vorgenommen in der Erkennini, daß eine Lokalisterung dr Lsierreichisch'serbi schen Konflikts , gier den obwaltenden Umständen nicht mehr möglich und die Gefahr , eineS europäischen Kriege! so nahe gerückt war, dj$ in Versuch, diesen durch eine Vermittlungkaltion zu der hüten, geboten schien. Die erste Mög lichkeit war nicht zum mindesten durch die .Langsamkeit, mit welcher der Re gierungsapparat in ,d habsburgischen Doppclmonarchie arbeitete, beseitigt Vor den. Der Umstand, daß sich Wien stet mit Budapest' in Einvernehmen zu setzen hatte, bevor die Entscheidung ae troffen werde tonnte, ließ den psycho logischen Moment, in welchem die Nach Wirkung der Mordtat von Serajewo noch lebendig rar, unbenutzt vorübergehen. Heißt es 1och in einem Telegramm des Reichskanzler an den Kaiser vom 27. Juli (D. 2), Oesterreich, schiene erst, am 12. August in kriegerische Aktion eintreten zu wollen. . - i Wag die serbische Antwort auf die österreichisch ungarische Scrafewq-Note anbetrifft, so ist derunmiitelbare Ein druck, welchen sie in den deutschen maf gebenden Kreisen hervorrief,, bemerkenö wert. Man war in Berlin augenschein, Iidj etwaö nervös geworden, den der deutsche Reichskanzler instruierte am 27.. Juli (D. 246) den Botschafter in Wien, den Text der Antwortnote .umgehend' zu drahten. Auch diefe Verzögerung stellt, fall sie nicht gar öon Wien beab fichtigt war. um einem etwaigen Front Wechsel Berlin vorzubeugen, ine un erklärliche HinauSzichung dar'. Als dann der irbetene Sext am 27. Füll, nachmit tag, in Berlin eingetroffen (D. 271) und dem Kaiser LbermitteU worde war. machte dieser folgende Randbemerkung: 'J&utt brillant Leistung für eine Fn von bls 48 Stunden. Da ist mehr als man erwarten konnte,; Ein großer moralische! Erfolg für Wien, und Giesl (der österreichische , Gesanpr. , der nach der Empfangnahme der. serbischen Note am 25. Juli Belgrad unverzüglich per lassen hatte, weil die Antwort al unbe friedigt betrachtet wurde) hätte ruhig in Belgrad bleiben lollens Daraufhin hätte ich niemalz Mobilmachung befohlen. (D. 191.) - Die neue Phase der Entwicklung der Verhältnisse zum Kriegsausbruch, der, Eintritt Deutschlands , in die Vermitt lun'Zaktion wird eingeleitet durch das Telegramm de deutschen Reichskanzler an den deutschen Botschafter in Wien, don Tfchierschky, vom 27. Juli. (D. 277. 1150 abend zum Berlin Haupttelegraphcnamt, dort abgefertigt 28. Juli 12.45 morgens, auf der Bot fchaft in Wien angekommen 5.30 mor gen). Diese Dokument sei. seiner Wichtig, seit entsprechend, hier im Wortlaut wie dergegeben. E lautet: ,, 77. ' , ." ' Ter Reichskanzler an den Botschafter in Wien. lelegram leg erlin, den 27, Juli 1914. Clr 9. Greg liefe mich otbt lomimn . nd das mich, E. du. chlleind zu bberuuitei, , ,. Tr serbische SeschottztrSg hab ihm , soeben den WsrtlaiU der lerblschen nt kor, aus di öslecrcichisch Holt übn wilielt. Auj derselben aeh her, das, korbten de österreichisä yUernan in einem Umwnge ntgegrngetommen sei, tvl, tt (3 nicinalt für möglich gebalie habe: di aus einen Punkt, der Zeit ahm österreichischer eamler ag d ferichtlichen Uniersucdungen, habe Ker ie tatsächlich in alle eingewilligt, da von lbm verlangt worden sei. ft sei klar, daß diese achgiediakeit Kerbien lediglich auf einen Druck vn t,r?u, ,uck, sliite sei. Begnu sich Oesterreich nicht mit die skr Slnirl, bkz,. erde dies Antwort in !jiea nicht ol Grundlag sük sried lick Unterhandlungen belrachtet. der rve eurrreu aar zur legung von Belgrad vor. da vollkommen webrlo da 'el. I kl ti volllomme iiat. da Oelierrelch nur nach tue Borwand, suche, um Eerbie erdrücken. In Cerblen soll aber alsoan zwnd ge trolseu erden und der russische Sin - stufe flirt dem Vailan. Es sei Kar, dafe ' RuKland dem nicht aleichallltig uscden könne und al In direkt Heraus , sokderniia aiilla rntifl. Daran Klird der iüxchierlichst Krieg entslei)!, den Lurova temal getede habe, und ie mand wisse, dohi ein solcher Krieg fuv ren könne. 1 Wir däti un. so meint, der Mint. sler. wiederholt und so noch es!e mit htt Pille an Um vandi in Peter, durg in Ski Sii v,,itIl tu wrd. r hab, diel, will et gern ,nrsdrch und sich wSd end der lerien wie snrurs au Siuk land tugezoge. daß er sich u lehr ant n'rr und I Irenig al idr keil ' pell, un wende er sich mit d Ute an un. nttien Eins! in -Wien da bin tue Veltana dringen, das, an di uimoii tut etgrad ntiveder al lenügend deiechi cbex aber al Ärund ant kur Besvrrchunaen. $t fei über ' icual. dife tu ' uii'fTfT Hand kieae. Ijti nllvreckiend Vslellne die K,,ch u tletnue, nwb c deirach e ai ein flut Oorbedeulun für die gu tunft. leid drai lsa, dar ua ser, idtt lltR in lli auf unsiu fltta deien d yrt,d dar gtf tchttt ii bad, M M , Ich fun den liulnifi um ersten Wal derilinit. Er sprach mit grol ?rn't Nd üm on ai tat Ht tttauateu i fu rwarfen, haH nrrfetem f Influft i'lliiDf oae, I rag beizulegen. t wird auch deut e! ltatemeiil" im ivase os 5mn mache, vort , n?n Gliindpuiilt , illu,drurk dringt, af jed, stall l!H Ich der Uebeu (a. ds, luli ieit doch och um Kriege Ibffl, (rlt Mit den englilckc eptbi'U td der triiilchen Uiiter, IlUDung nicht mebr hü rechnen hüllen da mal in dem tioraeken Qeslerreild alle ieich tible, iUtat'ai rnlicken , würd. ?achdein wir ei ine erigllschen on sekeinoorschlog bqelebnt hübe,,, ist e uu glich, auch diele nglilche Anregung ,mu abnweiien. Durch nie Ablehnung e der Beruiitilunasaktion wltide wir don d aanen toirli ihr' pi onlwaralton vnant tvottlich geinacht und al di eigenilichen Ti der um Krieg hingestellt weiden, tat Würde auch unsere eigen LtcUung im Land nnmoniich machen, w wir a! die zum Nri'ie ?zwungenen dallehe illslen. Unser ki tuaiion ist um so schwieriger, al Serbien ichkti,k scb wett nachgegeben hat. klir iuntn daher di oll de ItermitUer nicht abweisen nd mlisle den englischen schlag dem wiener Nadinett uk, örwögimg unter, breiten, mal London und Pari sortgeleyt aus Pelerlurg imvtrten. Erbin, Gras tvttchtoid licht über di, egl,lch N gun, densa wt über Wunsch Herrn ba tr,uv, mit ü'cn direU tu verhandeln. Bthman Hllwg. Au diesem Dokument geht hervor, daß die deutsche Regierung den Zeit Punkt zum Bremsen für gekommen hielt, nachdem Oesterreich gegen Serbien 'genug erreicht habe. Ob und warum , va Deutschland zum Vorwurf gemacht unk der damaligen Regierung als Schuld m Kriege angerechnet wird, zu spät ge Wesen, ob auch in diesem Fall 'der psy chologische Moment verpaßt worden war, wird au einer weiteren Betrachtung der deutschen Dokumente dargelegt werden können. ' ,5 Der österreichisch-ungarische Botschaf' ter In Berlin hatte am, 27. Juli dem Berliner Auswärtigen Amt folgendes Memorandum zugestellt.' D. 268.) ' , 9(0. ?S. Ter Lfterreichischungarische Botschas i , ter an das Auswärtige Amt.. Uttttnoranbum. irtt. den 27. Jult 1914. Die k. serbisch Regierung hat es adgciehul,' die Forderungen, weich wir zur daueruoc Eicheruiig der don ihr debuuten viiainen Jntereilen an sie Hellen raubten, zu erfüllen, und I bewiese, da sie ihre lubveistve, aus die stete Beunruhiguiig einiger unserer Meu lündcr und deren schließlich üosiceiiimim am dem Sejuge der Monarch gerichtete Bclire vungcn nia willens si,szuacc,en. ijir sind dadurch itt unserem Bedauern und Irur gege unjerea Villen gezwunsen worden, Seruien ourch die icharsli Mittel zu einer gruiidiahlichen Aenderung sein bisbert,,en scinolciige Haltung zu zwingen. Dab un hirrbei aggrelkiv ,eabenze leineliegen un dak ei ein Kill der Sctvswericidigung in, wen wir un nach Jahren der Duldung eno. lich n, schlicken, den groklerbischen liiile reie auch mit dem Cchmerte eiitgcgenzuire len. ist der l. deutschen Regierung ivoui bt Jaiint Hi gereicht un zur ausrichllgen Genug, tuung, dah wir bei der t. deutschen lticgie rung und bei dem ganze deutschen $ii!i volle Verständnis daiur sinken, dab da nach den Ergebtiislcn der Uniersnchuiig tu Belgrad vorbereite und von dortigen Send, itnaen auögcluqri liicntat von aralvo unser Langma, rschopien mubte. und. das; wir teht beitrevt sein mtislen, uns mit allen Mitlein Garantten gegen die gortdaucr der gegenwörtigcn unleidlichen ' Borkälinisse an unterer südöiilichen ren zu verschasse. Uit hoffen zuversichtlich, daß unsere e Vorsieherde Auseiuandcrleiiung mit Serbien zu keine weiteren omplUationcn Anin glden wird, slir den Fall, al die ab dennoch eintrete tollte, stellen wir mit Daiiivarkcit seil, dab Deutschland in oft er vrobter Treu seine Bundespllicht eingedenk lein und un in einem uns ausgezwungenca amvs gegen weg andere Gegner unter (tüten wird. ' Diese Memorandum sieht noch voll ,ßiindig auj der ursprünglich für. da Vorgehe festgelegten Idee, daß Serbien al Werkzeug einer auf die Mattsetzung Oesterreich abzielenden Politik Rub' land beseitigt werden müsse.' ES ent sprach dem Programm, einen Präventiv krieg gegen Serviea zu führen, um einen europäischen Krieg al unausbleibliche .Folge de, serbischen Machenschaften al Hilfsmittel der rufsischen Vernichtung Politik Oesterreich gegenüber zu verhüten. Die Durchführung dieser Idee hing da von ab, -daß e gelingen werde, da ser bische Problem durch Isolierung zu lii sen. Dies Plan war mißlungen. Die MobilisierungS-Maßnahmen, die Rusz land bereit unternahm, zeigte an, daß man entschlossen war, über die Sera jewg'Mordtat selbst zum europäischen Kriege zu schreiten. Damit war da JsolierungS-Programm, dessen Chancen ans sich bereit geringe waren und durch die Langsamkeit der Wiener Entschlüsse und dementsprechenden Maßnahme noch zweiselhaftcr geworden waren, erledigt. ' Auch England pellte nunmehr da o! tuelle Interesse Rukland an der oker reichisch-ferbischen Streitfrage auSdrllck lich fest. Indem Hrey in dem, vom deutschen Reichskanzler als Unterlage für de Entschluß Deutschlands zur Bei mittlungsaktion der Wiener Regierung zu Kenntnis gebrachten GcfprLch de britischen AuLIandministerö . mit dem deutschen Botschafter in Londdn von dem Entgegenkommen Serbien spricht, so fordert die einen Vergleich mit heute obwaltenden Verhältnissen herau. Da damalige. Entgegenkommen Serbien machte, nach Grey eigener Feststellung, an der Forderung der Teilnahme öfter reichischer Beamter an den gerichtlichen Untersuchungen der Mordtat von Sera jewo halt. Diese Forderung wurde zu rückgewiesen, weil sie ejne Verletzung der serbischen Souveränität bedeute. Da, mal galt du Qkilctzung einer Souve ränität Serbien schon al Grund für die Entfesselung de europäischen Krie g:s. Heute aber wird al selbstverständ lich. ja al ein ganz außergewöhnliche Zugeständnis an di Gesühle der Deut schen und en die Notwendigkeit, de Frieden zu fiabilisteren, ausposaunt, wenn die Entente sich mit der Forderung begnügt, bei' der Prozessterung der Kriegsfrevler' don deutschem Gericht durch eigene Vertreter ' teilzunehmen. Etwa andere hatte auch Oesterreich don Serbien nicht gefordttt , und doch damit' die damalige Entrüstung si der .Verletzung der serbische Souveräni tät" hervorgerufen. Oefterre'ch beuand auf seiner Forderung, wohl wissend, daß sonst da Prozeßverfahren gegen die Fllrstenmörder eine Farce fein müsse. Darum mußte au dem österreichisch serbischen Streit, der nicht zu lokalisic n war, ein östernichisch-russischer Kon flikt werden, welcher ein europäische Problem, die Gefahr eine europäische Kriege, herauf beschwor. Die serbische Fraqe spitzte sich auf ein Kraftprobe zwischen Dreibund und Dreiverband zu. Da wird in ein Depesche de deut schen Botschafter in London an da Berliner LuSdärtis Lmt vom 27. WtM Juli (aufgegeben in London 8.8 nach mittag, angekommen im Auswärtige Amt 8.40 abend. Eingangsvermerk: 2. Juli vorm.) ausdrücklich festgestellt: El heißt da: Der Eindruck greift hier immer mehr Platz, und da habe ich au meiner Un tcrredung mit Sir Edward Grey deut lich entnommen, daß die ganze serbische Frage sich auf eine Kraftprobe zwischen Dreibund und Dreiverband zuspitzt. Sollte daher die Absicht Oesterreich, den gegenwärtigen Anlaß zu benützen, um Serbien niederzuwerfen (t, cruh Senri; ie Sir Edward sich a drückte), immer offenkundiger in Er sch'einung treten, so wird England, des sen bin ich gewiß, sich unbedingt auf Seite Frankreich und Rußland stellen, um zu zeigen, daß e nicht gewillt ist, ine moralische oder gar , militärische Niederlage seiner Gruppe zu dulden. Kommt e unter diesen Umständen zum Krieg, so werden wir England gege un Haben. Denn die Empfindung, daß der Krieg angestcht de weitgehenden Entgegenkommens der serbischen Regie rung sich hätte vermeiden lassen, wird für die Haltung der britischen Regierung von ausschlaggebender Bedeutung sein. (D. 265.) Die Situation am 27. 3uli' l914 war, de vorliegenden deutschen Doku menten entsprechend, also folgende: Der Versuch, die Austragung des Streite zwischen Oesterreich-Ungarn und Ser bien u lokalisieren, war gescheitert, und zwar nicht nur an der deutlichen Ent sch'ossenhcit Rußland zu einem Kriege mit Oesterreich und eventuell auch mit Deutschland, sondern auch aa der Hal tung Englands, welches, ach der oben angeführten Auskunft des Fürsten Lich nowSkq. deS deutschen Botschafters i London, unter den Eindruck geraten war. daß eS auf eine .Kraftpro be zwi schen dem Dreibund nd dem Dreivcr banV abgesehen sei. Wen die deutsche Regierung sich in solchem kritischen Moment zur Teil .nähme an einer VcrmiUlungS-Akticm unter Zustimmung zu Borschlägen Eng landS und ' ÄußlandS entschloß, so konnte dieser Entschluß nur von der Ab sicht und dem Willen, die Kraftprobe zwischen Dreibund und Dreiverband zu vermeiden, diktiert sein, wobei die Fragte ob der Zeitpunkt nicht bereits zu spät, immer noch offen gelassen worden. Je denfalls wurde damals bereits mit 'Hoch druck daran gearbeitet, die gesamte Ver antwortung Deutschland aufzubürden. Schon am' 24. Juli meldete der deutsche Botschafter dem Berliner Auswärtigen Amt, die Stimmung in Paris gehe da hin,, daß' die Entscheidung über Krieg und Frieden jetzt wesentlich bei Berlin liege. (D. 252. In einem der vielen Gespräche zwischen dem. deutschen Bot, schafter in London und dem britischen Auslandffinister Sir Edward Grey äußerte sich der letztere, am 27. Juli, da hin, alle Welt sei davon überzeugt, daß der Schlüssel der Lage in Berlin zu suchen sei; .wolle Berlin "wirklich den Frieden, so wäre eS,in der Lage, Oester reich davon abzuhalten, eine, wie Grey sich ausdrückte, tollkühne Politik zu trei ben.' (D. 258.) Die . Propaganda, Deutschland die Schuld am Kriege zu zuschieben, hatte also bereits eingesetzt, bevor e überhaupt zum Kriege, gekom, men war, und schon zur Zeit, da die deutsche Regierung ibre Bereitwilligkeit zur Teilnahme an der VermirtlungS Aktion unter Zustimmung zu den Vor Wägen London und den Anregungen Petersburgs auSfprach. ,, Den ersten LermittlungSversuch-Bal Ion ließ England unter dem Eindruck der Lsterreichisch-ungarischen Note an Ser bien am 24. Juli aufsteigen. Unter die sem Datum berichtet der deutsche Bot schafter in London über 'ein Gespräch mit Grey, in welchem sich dieser folgen dermaßen geäußert habe: Di, Vesahr lnc irovlische Kriege sei. M Oesterreich kerbischen ?oden betrete, in nitchNe NSb, geruckt. Ti, Volgen ine kok chen Kriege zu vier, er betont, auSdrück iich die 8ah Vier und meint damit tftufi land, OeIterreichUngarn. Leutschland und Frankreich tSnaland le'Ws nd Italien waren als noch aukor Velrachi geblieben) feien voll komme unabsehbar. -Wie auch immer di och verlauf. Uie s, sicher, tat milch in , sich, SrschSpsung und Berar mung Platz greise, Jnduftrt, und Handel dratchlek und di apttaikrast zerstört wrd. NedolutionSre Dwgunn wt im Jahre 88 nfdlg der dar i,d,rltd (ffw r (tätig keil urdk dt Bei, sein. (Siel, damalig rothe, Ivan tt) ist denn auch 1 wdrt iich tngkkrass.) Wa Eir Edward am meisten beklagt, nebe demSoa der Note, ist dt kurze Befristung, di, den Krieg hei, nah unvtimeldlich mach. Er sagt mir, würd, bereit sei, mit un zusammen im Sinn wer ffriltverlängerung in Wie vor, sicllig zu werden, da sich dann vielleicht in ueg finden laste. Er bat mich, diesen, vrschlag ) Sevenz zu übermitteln. Fer er gt r an, bab für den Fall in ge sährlichen EpanniMg zwischen Rubland und Oelierrelch, di vier rocht mittelbar betet vgte Ptaate England. Deutschland. Frank reich und Italien wische viubland uird Oeslerreich'Ungarn di ivermllung üderneh men sollten, uch diesen Vorschlag bat r Mich. j,o. iku. zu utterbreUe. (D. 1&7.) Deutschland lehnt, damal noch aus dem Standpunkt der ZUchtinterveniion stehend, jede Einwirkung aus Oesterreich in dessen Streit mit Serbien ab, pellt aber feine Bereitschaft, vorbehaltlich fei ner Bllndnispflichten, fest, mit den an deren Großmächten in eine Vermitt lungS'Akti .. zwischen Oesterreich und Rligland. sollte eine solche notwendig oder wünschenswert werden, einzutretca D. 13.). Da geschah schon am 22. JuU. und zwar f deutscher Seite im mer noch ia dr ?.-martung. daß Ruß land au dem österreichisch-serbischen gonflitt herausgehalten werde könne. E folgte nun ei kurze LerstecksM Zwisten Berlin und London; erstere versteckt sich hinter feiner Bündniö Pflicht Oesterreich grgenüber und letzte re hinter seiner Freundschaft mit Ruß land. E wurde in Spiel und Gegenfpick zwischen der deutschen Auffassung, welche welche, die dtrreichilchlrdisch Streit MW. frage al eine nur die nxi Staate an gehende und daher jede fremde Einmi schung uuSschlitßende Angelegenheit dar stelle, und dem britischen Drängen, diese Frage z einer europäische zu erweitern und sie der Entscheidung Europal zu unterbreiten. Ja diesem Spiel und Ee leniplei iu e ver vkiiliqen lpwma ie gelungen, die deutsche au ihrer Po sition Heraul zu manövrieren. Am 26. Juli kam England mit dem Borschlag einer in London abzuhaltende Bieter Konferenz herau, welcher al eine Art europäischer Areopsg gedacht war. Der deutsche Botschaft in London be richtete darüber unter dem Datum de 26. Ju.'i a da Auswärtige Amt in Berlin: , '- Sto. 238. Ter Botschafter in London an bo Auswärtige Amt. lelegramm tl. - L , d o , den 2. Juli 101. trnbe soeben 6 B. itcolson und Lik SB. Tyrrell esprochen. Nach hier vorliegenden iliachrichten siebt allgemein Ekibnulung ruf kiloder itieservisien nicht bevor, solchem nur partiell ModUtslctun fern unseren Grenze. Beide Herren erblicken im itiorfchlage fett t. Aren, vier Nimseien, z vier abzuhalten, einzig jvioglichieit, allgemeinen Krieg zu ver. meiden, und hosscn, dab hiribet gelingen erde, Oesterreich voll wenugiuna zu der tchaifen, da Serdien eh geneigt sein örde, dem Druck der Möchte zu wexiien und ftch in deren vereinten Willen zu fügen 1 den Drohungen Oesterreich. Undedingt, orau sesiina sei aber für gelingen der onscrenz und für Erhaltung Friedens, datz olle mi l,Iörifen kioegungen uninblielxn. Eei ecsl -serbische Grenze überschritten l nSre alle derioren, denn leine russisch,. Regierung Kid, die dulden turnten tuid turn tinariss Be Oesterreich zu schreiten geztoungen sein, sie nicht ihrer etelluna bei den alla, ttcn klir tilimcr erlusiig gehen nwlli, Eir Ä. thrrell, der Eir E. Bren noch csiern abend gesehen hat nd van dessen utickieii genau unterrichtet ist, wie mich diedcrholl und mit Nachdruck aus di vngedeur, , ih'iich tigleit bin, das, di zur Erledigung der an serenzfrage serbisches Gebiet nicht dcriiyrt werde, da sonst all emuhungc vergeolich und er FLeitlricg unobmenddar sei. Tie in Vrrlin rhossle Lotaiisierung Iri onslili sei volllommen unmöglich und müsse au der praktischen olitii aucheiden. elSnge un teiden. SrA, dem Kaiser bezw, dessen ie. aiening un tucrirciern tm eretn mit str . de uroxäilchen Frieden zu rcticn, s seien die deutltenalilcben Bexiebunaea slir immerwahrrnd, jeiten aus eine sichere Grundlage gestellt. Be länge die nicht, 1 1 stcbe alle in ffrag. Ich möchte dringend davor warn,, an di, Mögiichlelt der Lolaiislung auch fernerhin zu glaube, und die gehorsämli. Bitt, aus. sprechen, unsere Hn einzig und allein von der Ziotwendigleit leite zu lallen, dem deulschen Bolle einen ftntmjf zu ersvaren, bei dem ti nicht zu gewinne und olle zu verliere hat. Sir S. Grey lehrt deut, abend zurück. fit 4 n (. Die fchließliche Annahme dieses Ver mittlungs''VorschlageS nach fast krampf haften Versuchen, de eigenen Nichtinter veniionS-Standpunkt durchzusetzen, bil det den Inhalt der oben angeführten Dokumente 277 und 278. Der deutsche Reichskanzler unterbreitet der Wiener Regierung durch Vermittlung des dor tigen deutschen BotschafterZ de engli schen VermittlungSdorschlag zur Erwä gung mit der Feststellung, daß die deut sche Regierung die Rolle deS Vermitt ler nicht länger abweise könne. Zu gleich wird die britische Regierung durch den deutsche Botschafter i Londo von der Uebernahme der Vermittlerrolle zwi sche Wieg nd Petersburg seitens Deutschland mit der Benachrichtigung, daß auch der Wunsch SasonowS (des russische AuZlanhministers) ' :rtch einer direkten Aussprache mit Wien dort un terbreitct worden sei, in Kenntnis ge fttzt.. ' Dieser russische Wunsch nach einer di relte Aussprache mit Wien deutete die .Vornahme eine Frontwechsels auch Pe terLburgS gn. Die Unterredungen zwi schen Sasonow und dem deutsche Bot schafter Graf PourtalöS nahmen einen weniger erregten Ton an. 2er russische AuSlandminister stellt sein Schimpfen auf Oesterreich ein: .Ich hege keinen Haß gegen Oesterreich, aber Verachtung" (D, 204) und sein Säbelgerassel: Wenn Oesterreich versuchen sollte, Serbien zu verschlingen, werden wir mit ihm Krieg führen.' (D. 16.) Am 26. Juli mel dete Graf Pourtalös a da Berliner Auswärtige Amt (D. 217), er habe Sa sonow viel ruhiger angetroffen. Es läge, äußerte er. Rußland nichts ferner, a! de Kriitz zu wünschen. Er sei de reit, alle Mittel, durch welche der Krieg verhütet werden , könnte, zu erschöpfen. Man müsse ine Brücke finden. Jn de Kreisen der Erhaltung de Frie den geneigter, monarchistisch gesinnter höherer Offiziere m der Umgebung de Zaren sah Man l beste Mittel, den Frieden zwischen de Großmächten zu erhalten, daß sich der Deutsche Kaiser persönlich in direkte ' telegraphische Verbindung mit dem Zaren setze. Die sc Telegramm müßte an da monarchi stische Gefühl deS ,Zaren appellieren und auf den schweren Stoß, welchen der monarchistisch Gedanke durch den Mord von Serajewo erlitten habe, sowie auf die den Monarchien im Fall einer all gemeinen europäischen Konflagration drohenden Gefahren hinweisen. (D. 229.) Damit war zum ersten Mal die Idee der Kaisertelegramme angeregt, al die ultima ratio de Friedens nach dem Versagen der diplomatischen Mit tcl. Ein solches Telegramm war denn auch bereits im Entwurf fertiggestellt (D. 232), eS ist' aber nicht abgesandt worden. Eine ' Randbemerkung des Reichskanzler zu der PourtalSs-Depe sche besagt: S. M. will einstweilen keine Depesche an de Zaren schicken In einer weiteren Depesche de Gra sen PourtatS vom 26. Juli' D. 238) ist zum erste Mal von der Idee einer direkten Aussprache zwischen Wien und Petersburg die Rede. Der deutscht Bot schafter selbst hat eine solche Aussprache angeregt. E wäre vielleicht der Ver such zu mache, mit Oesterreich-Ungarn unverzüglich Fühlung zu nehmen; zmi schen Oesterreich und Rußland eine Ba sis zu vereinbare. .Sasonow erklärte, er wolle sofort im Sinne meine Vor fchlag an den russischen Botschafter in Wien telegraphieren. Ich habe Ein druck, daß Casonom, vielleicht infolge von Nachrichten au Pari und Lon don,. etwa die Nerven verloren hat und nach Auswegen sucht." Dieser Wunsch Sasonow auf direkte Aussprache mit Wie ist dann dem Lsterreichisch-ungarischen .AuSlandmini ster Grasen Berchtold! den oben mitge teilte Depeschen a den deutsche Lot schafter in Wien und London (D. 277 und 278) mitgeteilt worden. Darnach hatte die Vermittlung Aktiv zwei, Wege eingeschlagen. Sin mal durch die Bereitschaft Berlin, die Bermittlungörolle, den, Vorschlag Eng land entsprechend, , anzunehmen und zweiten durch eine in Vorschlag ge brachte direkte Aussprache zwischen Pe terLburg und Wien. Damit hatte die deutsche Regierung ihren bisherigen Standpunkt, daß der osterrcichisch-serbi sche Zwist eine ausschließlich diese bei den Länder angehend Angelegenheit sei. ausgegeben, und die Auffassung, daß e sich um eine europäische Frage Handel. Iich durchgesetzt. Es galt nun nicht mehr, den Konflikt zwischen Oesterreich-Un garn und Serbien zu lokalisieren, so der den uropaischen Krieg zu verhü len. Damit war eine neue Phase der Entwicklung, welche zur europäischen Konslagratio und schließlich zum Weltkrieg führen sollte, erösfnet. :. Für die Beantwortung der Frage, ol, e Rußland mit seinem Frontwech sel ernst gewesen war, ist die Betrach tung der kriegerischen Vorbereitung maßregeln, welche Rußland zu gleicher Zeit betrieb, von Betutung. Hierüber gebe die vorliegenden deutschen Doku, mente zum Kriegsausbruch folgende Aufschlüsse: Am 25. Juli, berichtet dek deutsche Botschafter in Petersburg dem Auswär tigen Amt, r habenden. Eindruck, daß man alle Vorbereitungen zur Mobil machung gegen Oesterreich treffe. Die Truppenübungen seien abgebroche, die Regimenter in ihre Garnisonen zurück befördert, die Kriegsschüler jetzt bereits, anstatt wie sonst üblich erst im Herbst, zu Offizieren befördert worden. (D. 134.), Den nächsten Tag läßt der Reichs kanzler de deutschen Botschafter in London. Fürsten Lichnowsky, wissen, er habe Nachrichten, daß in Rußland die Einberufung mehrerer Reservejahrgänge unmittelbar bevorstände, was einer Mo bilmachung auch gegen Deutschland glekommen würde. Bewahrheite sich diese Nachricht, so sei Deutschland zur, Ergreifung vo Gegenmaßregeln ge zwungen. D. 199.) Am selbe Tag telegraphiert PourtalöS aus Petersburg, det dortige deutsche Militär-AttachS bitte ihn, folgende Mitteilung dem Ge neralstab zu übermitteln: Halte für sicher, daß Mobilmachung für Kiew und Odessa befohlen. Warschau und Mos kau fraglich. Die anderen wohl noch nicht." (D. 218.) Daraufh! drahtet der Reichskanzler dem Grafen Prn' WM in Petersburg, die militärische Maßnahme Rußlands würden Deutsch land z Gegenmaßregeln zwingen, wel che nur in der Mobilmachung bestehen konnte.. Das würde de Krieg, gegen. Rußland und Frankreich angesichts der gegenseitigen Verpflichtungen bedeuten und müßte zum europäischen Kriege füh ren, den Rußland doch nicht wollen dürfte. (D. 219). Pourtalös auS Pe tersburg an Auswärtiges Amt am 26, Juli: Habe Herr Sasoom in Krei sen hiesiger fremder Militär-AttachSS verbreitete Ntchricht angeredet, wolwich angeblich an mehrere russische Armee korpS der Westgrenze MobilmachungS ordn ergangen fei. Ich habe dabei auf große Gefahr solcher Waßregcldie. leicht Gegenmaßregeln hervorrufen könnte, hin gewiesen. Minister erwiderte, er könne mir garantieren, daß keinerlei Mobil machungsordre ergangen, vielmehr im Minifterrat beschlossen worde sei, mit einer solchen zu warten, bis Oesterreich , Ungarn feindliche Haltung gegen Ruß' land einrlehme. Daß gewisse militä rifche Vorbereitungen, um nicht über rascht zu werden schon jetzt getroffen würden, gab Herr Sasonow zu." (D. 230.) I Am 27. Juli'trifft im Berliner Aus wältigen Amt folgende Nachricht vom deutscden Admiralsstab ein: Ein Agent meldet: .Vom Gehilfen des Peters Kurzer BezirkskommandoS ist mir fol gende bekannt: Rußland mobilisiert im stillen, um Serbien gegebenenfalls zu unterstützen. In Petersburg waren vor ca. 10 5agen aus dem Bezirkskorn mando die Einberufungen für ca. 300, 000 Wann und 20,000 Offiziere fer tig. Die Stimmung in, Militctrkreisen, ist 'nicht für einen Krieg mit Deutsch land, aber durchaus für einen Krieg gegen Oesterreich." (D. 255.). Im Verlauf des 27. Juli treffen fol. gcnve weitere Meldungen im Berliner Auswärtigen Amt , ein: Vom Verweser de Konsulats Kowno (von, Eydtkuhnen abgesandt): .Kowno ia Kriegszusiand versetzt." (D. 264). Vom Botschafter in Petersburg: .Militär-AttachS mel det: .Schwedischer Konsul Riga be, richtet: Düna-Mündung ist von Minen gesperrt. Im Gebiet von Riga werden alle Waggons entladen und der Mili tärverwaltung zur Verfügung, gestellt." (D. 274.) Vom Botschafter in PeterZ bürg: Konsul in Kiew meldet, heute nacht Artillerie in westlicher Richtung abmarschiert. Kommandeur II. Kaval lerie-Divisto nach Garnisonsort Dubno abgereist." (D. 275.) Der Generalkon sul in Warschau: ,Alle Truppen sind auS den Manövern zurückberufen wor den; viel Infanterie, außerdem Ulanen auf dem Brest Bahnhof angeblich nach Lublin und Kowel verladen; während der ganzen Nacht auf der Brest-Li towSker-Chaussce verkehren Hunderte von Militärautomobilcn; bisher sind keine Reserven einberufen." (D. 276.) Fürst Lichnowsky telegraphiert soeben: Ein,, alcichsall vom 27. ?! datierte De Velche de deutschen Botschafter tn Peter, bnra an da Berliner rcSrtia, Sm be richt, llber ei elvritck. wele dr dr. lii, deutsche MII,tir.Attach mit dem ruM schen Ai'ieqZmInIter Scko'ninom aebab' bat,. D, ?evescke (D. 812) tautet: MililSr.Sltach meldet übn GcwrSch ml, ftegminlsler: eakono hat tbn gebeten mich liber militärische Lag, au'zullören. Tr Kriegsminister ad mir kein Ebrenirort. dasz noch keinerlei MobilmachungSordr, ergangen sei. Vlö,iNg Bürden lediglich Vordere timasmabnakmcn aitrotsen. kein Vfcrd an gcboben. lein Reservist eingezogen. Kenn Oesterreich serbisch Grenz Überschreitet, wer den a,:s Oesterreich gerietet, WilttSrdezlrt, Biere. Odessa. Moskau. Hasan mobilisiert. , Un te teinen Umstiinden an deutscher Iran, Warschau. Wilna. PeterSdmz. Man KSntche dringend I rieben mit Teutschland, tkus ein, grage. , welchem Rk ffiloMttna churig argen Oesterreich, ckiseizucken und Hin ei aus Tilomaten. krrack de Pliirt ter au, da) tun det un Lüldtsuk!, fax freundlich Ilbflchten zeig. oUt mich ZN bilmachung Oesierrtich allein al seh dedrMtch ansehen werde. LAinilter betont nachdrlXkiichli nd wiederholt ifedlirliii nd Wunsch nach Frieden. Halt, ElndrOkke grob Rervosllüt nd Vesorgni. Hall Wunsch us grtede, für aufrlchii, mtlltSrisch tmabtn tnsoweU slir zulrllend. das, dollig, Mobil achmi wohl nicht angeordnet, dorbereilerrd Mabnahmen ab sehr weitgehend. Man ist sicherlich bestredt, 8 zu gewinnen zn neue BerhandlungkN und Iortfevung der üftun am. ttlui derurlack,! innere l!,is, aber. kknnbar fchwer, eiorgni. rundii, der Ktiiiimiin! Hofsinina aus tcutlchland nd Berntittlmig er. m. Die Mehrzahl dieser, auf die russt sche Mobilmachungs.Maßnahmk sich ziehenden amtlichen Welsunge ist zwar bereits in dem deutschen Weiß buch" enthalten, sie sind indessen noch einmal im Zusammenhang mit der Ent Wicklung der Allnemeinlage angeführt worden, eil sie sich wie ein roter Fa oen, welcher auf den Kriegsausbruch hinauslauft, durch 'alle die Verharcd lungen hindurchzieht. Die rufstsche GeneralMoöilmachung ist dann der Krieg gewesen. (Ei weiterer Artikel folgt.) , Kriittk jfijw V n m TaS Haar als Barometer bet Gen sundheit. Nur wenig ist bisher der Zusammen hang beachtet worden, der zwischen dem Haar deS Menschen und seiner Gesund hcit besteht. Auf diese Zusammenhäng, weist ein englischer Arzt hin und be spricht dabei auch zugleich die Erschei nnng deS plötzlichen GrauwerdenS, die bei den schweren seelischen Erschütterun gen deS Krieges besonders häufig aufge treten ist. Daß jemand über Nacht grau wird", erscheint unS als eine Re denSart. die nur in sehr seltenen Fälk sich bewahrheitet. Aber in den letzten Jahren ist S verhältnismäßig häufig vorgekommen, daß Männer und Frauen im besten Alter nach einer plötzlichen starken seelischen Erregung der Schnee deS GrcisenalterS auf ihrem och jungen Haupt trugen. Sehr diel mehr Men schen sind während der letzten fünf Jahr grau geworden als etwa in dem Jricdenslusirum, das vorausging. Nicht immer kommt diese vorzeitige Mahnung des Alters plötzlich, sondern der Ergrau ungsprozeß kann auch sehr langsam vo , sich geben; man vermag dafür leine be sonderen Gründe anzugeben. ES ist der Kriegsjammer, der den Menschen di ursprüngliche Farbe ihre HaareS ge raubt hat.' Ja. man hat sogar auS der Not eine Tugend gemacht., Viele Frauen tragen diese weiße Krone des Leidens, die ihnen der Krieg aufs Haupt gefetzt bat. mit Stolz, und Friseure versichern, daß es sogar Frauen gibt, die sich das Haar grau färben lassen. Ganz junge Damen, Damen noch unter ,80", erzählte ein Haarkünstler der Londoner guten Gesellschaft, sind in den letzten Jahren grau geworden. Diese Dame lehnen es ab. ein Färbemittel ' zu gebrauchen, sondern sie ziehen es vor, mit dieser in teressanten Haarfarbe zu erscheinen, und früf Tlrtm.n fittVi Krtn m.vlvntti- w.tjv mw.v, iiiwvii vyuk, V Ittk..t4t,r dig es klingt, Nachahmerinnen unter den Frauen mit blondem und dunklem Haar, die daS eigenartige Grau künstlich ihren Frisuren verleihen." Nun hat man aber jetzt deS öfteren die- Beobachtung ge macht, daß Menschen, die plötzlich grau geworden sind, diese graue Farbe deS HaareS wieder verlieren können. Eine Dame zum Beispiel, deren Haar bei d Nachricht vom Tode ihres junge Soh neS auf dem Schlachtfeld ergraut war, verlor durch eine Krankheit den größte Teil ihres Haares. AIS sie dann wieder gesund wurde und daS Haar wuchs, be fand sie sich allmählich im Besitz deS schönen braunen Haares, daS sie früher besessen. , Bei Soldaten, die infolge von Eranatschock" grau geworden find, nimmt das Haar wieder die frühere Färbung gn, wenn sie ins Zivilleben zurückkehren und von der Nervenerfchüt terung, die sie erlitten haben, geheilt sinV. Bei nervösen Menschen, die viel an Kopfschmerzen leiden, treten graue Streifen oder Flecken im Haar auf, und wenn der Kopfschmerz verschwin det, so hört auch dies teilweis Grau färbung wieder auf. ' Solche, graue Stellen können direkt als Anzeichen da für gelten, daß ein Nervöser an schwe rem Kopfschmerz leidet. Auf diese Weise wird daS Haar wirklich zum Barometer der Gesundheit. Aber in einem weite ren Sinne kann man überhaupt 8' dem Zustand deL HaareS Schlüsse aus den Gesundheitszustand deS Mensche ziehen. Tie letztjahrige Ausgrabungen am Tom zu Fulda. Die Ausgrabun gen. welche für die Geschichte ' sowie Kunstgeschichte von großer Bedeutung sind, haben östlich deS heutin Baues zu sehr ersreulichen Fortschritten geführt. Von dem unter dem zweiten Abt Bau gulf (779803) östlich der ersten, von dem hl. Bonifatius und Stuttmus er richteten Kirche, ist der äußere Krei! bogen der Ostapsts der Karvlingische Basi'ik. freigelegt. Vom nördlichen oder südlichen Ceitcneingang des heutigen DomeS ist der Ueberrest dieses Bauteiles aus dem Ende deS 8. Jahrhundert? scharf zu erkennen. Die freigelegte Anlagen dieser Zeit werden unterschnit ten von den regelrechten Grundlinie dreier Raume, deren Estrich wohl erhal ten ist. Da diese Räume die Mauer der 701 begonnenen großen Basilika un tcrschneen. so müssen sie älter' als die' selbst s,!n; sie sind i?eiartch in die Grün dungs-eit dc! Klosters Fulda selbst ju verweise' und szchörea zum ersten vvn dem hl. VonifaliuZ und SturmiuS er richteten Kloster. Auf dem ffußbode dieser Räume sind auch jene ersten Ful da Benediktiner einhergemandelf. deren Namen jetzt unter der Zahl der Hciligea genannt werden Harre nicht auf defsr Zeiten; Thor! du harrst in Ewigkeiten; WaS du harrst, ist eitel Dunst; Aber aus dem Schlack der Zeiten Sich c LcbenS Gold der!. War vo je die schöne Stt i"V' I